Spiegelungen von CaptainCalvinCat (Battlestar Galactica - Star Trek) ================================================================================ Kapitel 11: Der Jäger --------------------- Der Captain schaute seine erste Offizierin an und schüttelte den Kopf: „Liebling, wie sollen sich diese Zylonendoppelgänger wehren, hm? Sie wissen doch gar nicht, wie man das Schiff bedient.“ „Sie haben unsere Erinnerungen, Cal, wenn Du dich erinnerst?“, antwortete Agatha. „Hm.“, machte Cal, runzelte die Stirn und tiegerte auf und ab. In seinem Hirn ratterten Ausbruchsversuche um Ausbruchsversuche herunter. Dann stockte er und schaute zu Agatha. „Sweetheart, erinnerst Du dich an unseren Ausbruch aus dem Gefängnis auf dem Armadianasteroiden Onyater?“ Die Armadians waren Invasoren aus einer Galaxie, die weit, weit entfernt der unseren ist. Es wird vermutet, dass sie sich schon zu dem Tage zur Erde aufgemacht hatten, als die Menschen gerade erst aufrecht gehen konnten. Und da die armadianischen Raumer nur mit Unterlichtgeschwindigkeit fliegen können, ist diese Annahme gar nicht so verkehrt. Die Dragonfly war in eines der Gebiete eingedrungen, die schon von den Armadians besetzt worden war. Das Ziel war es gewesen, Jack Potter, den bekannten Journalisten, von einem Interview mit Magistrat Kalumu von Gamma Alpha III abzuholen. Das Hazard-Team war bereit und man hatte mit dem Captain geübt, auf eigenes Betreiben des Kommandanten hin. Munroe war sich zwar nicht so ganz sicher, aber Juliet Jurot spürte im Captain den Willen, das Training durchzuziehen. Denn, obwohl der Captain offiziell nur damit beauftragt worden war, Jack Potter abzuholen, hatte seinem Auftragsschreiben noch eine weitere Datei beigelegen, die ein Hilfsersuch von einem Mitglied von Sektion 31. Ein Mitglied dieses Geheimdienstes, Mandy Fool, war bei einem Spionageeinsatz auf Armadiangelände gestellt und verhaftet worden. Der Auftrag, sollte Cal ihn annehmen, war klar formuliert. Mandy befreien und so schnell wie Möglich in Starfleetobhut bringen. Bis zu dem Punkt, an dem das Hazardteam Mandy befreien konnte, ging alles gut, danach jedoch alles drunter und drüber. Die Mission endete damit, dass die komplette Crew ins Straflager Onyater interniert wurde und dort Dilithium schaufeln mussten. Damals war die Flucht durch einen ganz einfachen Trick gelungen. Einen Trick, den Cal verzweifelt genug war, erneut anzuwenden. Der Schuss löste sich eine Millisekunde zu spät, sauste am Kopf des Fremden vorbei und schlug in die Decke ein, während der Fremde den glühendheißen Lauf der Waffe packte und ihn zu sich zog. Die Blonde taumelte nach vorne und gegen den Mann, der sie nun an der Gurgel packte und ansah. „Los doch, bring mich um.“, sagte sie und schaute den Fremden herausfordernd an. Doch dieser lächelte: „Nein, das werde ich nicht tun.“ Damit stieß er sie von sich weg, sodass sie zu Boden taumelte und sich auf ihren Hosenboden setzte. Der Fremde lächelte ihr nocheinmal augenzwinkernd zu, bevor er davoneilte. Der Korridor, in dem die attraktive Blonde gestanden hatte, machte einen letzten Knick und führte dann zu… einer Tür. Nur noch eine Tür trennte ihn von… was auch immer. Er hatte keine Ahnung, wie die Aussenwelt aussah. Sie konnte eine vulkanische Welt voller Schwefelsäure, Schwelbränden und Schwefelbomben sein, es konnte eine Welt sein, in der Eisbären mit Pinguinen spielten, es konnte eine Welt sein, in der die GDL sich mit der Bahn auf einen neuen Vertrag geeinigt hatte. Er wusste es nicht. Er wusste nur eines. Er wusste nur: „Du musst hier schnellstens raus. Denn der Jäger ist immer noch hinter dir her.“ Der Jäger. Jene Number Five, jene Aaron-Doral-Einheit, die ihm seit ungefähr der Hälfte der Station in der Absicht folgte, ihn, das ausser Kontrolle geratene Experiment, zu eliminieren. Doch, gerade als er die Tür öffnen wollte, hörte er hinter sich einen Schuss und wirbelte herum. Der Schuss kam aus der Richtung, aus der er gerade eben gekommen war. Langsam, vorsichtig, die Waffe erhoben, spähte er durch die Luke und musste sich schnell wegducken, da über ihn ein weiterer Schuss hinwegkrachte. Schnell presste er sich an die Wand und atmete tief durch. Doral stand in dem Raum, in dem er vorhin die Blonde ausgetrickst hatte - und die Frau lag inzwischen, mit weit geöffneten Augen, am Boden. Es war ihm, dem Fremden, sofort klar, was geschehen war. Doral hatte, in seiner Wut darüber, das die Six-Einheit nicht in der Lage gewesen war, ihn, den Fremden, aufzuhalten, die Sixeinheit erschossen. „Hey, Doral!“, schrie der Fremde und zuckte zusammen, als direkt neben seinem Ohr das Gewehr losging. Ein lautes Pfeiffen in seinem Gehörgang übertönte die Antwort des Zylonoiden. Nun reichte es dem Fremden. Er wirbelte herum, hatte eine Schusswaffe in der Hand, und legte auf Dorals Kopf an. „Meine letzte Kugel.“, schoss es dem Fremden durch den Kopf, während der Lauf von Dorals Büchse, eine doppelläufige Remington - weiß der Geier, woher der Zylon diese hatte - auf die Brust des Fremden zielte. „Nur einer von uns beiden kann gewinnen, Doral.“, sagte der Mann und schaute seinen Kontrahenten an, „Das ist Ihnen doch klar, oder?“ Doral sah ihn verachtend an. „Ich werde der Sieger sein.“, sagte er daher und krümmte seinen Finger um den Abzug. Der Knall war ohrenbetäubend und der Fremde verzog das Gesicht. Als die beiden Zylonenzenturionen den Korridor vor den Arrestzellen passierten, hörte Einheit 371, die Dienstältere, der beiden Einheiten, den Schrei des Mannes, der ehemals ihr Kommandant gewesen war, aus dem Zellenblock. Einheit 371, der schon in Dienst gewesen war, als die Zylonen gegen die Menschen den ersten 1000-Yahren-Krieg führten und für die neueren Modelle, die nicht mehr wie er, aus Aluminium, sondern aus dunkelgrauem Kunststoff bestanden, ein gewisses Maß an Verachtung übrig hatte, wandte sich um und deutete seinem Kollegen, Einheit 10109, an, mit ihm zusammen zur Quelle des Schreis zu gehen. Sie erreichten die Zelle der Individuen Cat und Silverbird. Individuum Silverbird lag reglos am Boden, ihre sinnlichen Lippen formten ein kleines O und ihr Körper lag absolut still. Das konnte man von Individuum Cat nicht behaupten. Schnell war er von seiner vorherigen Position, die sich lateral-kniend neben Individuum Silverbird befand, aufgesprungen und zum Kraftfeld geeilt. „Schnell.“, sagte er und schaute 371 und 10109 an, „Sie müssen ihr helfen. Sie ist gegen das Kraftfeld gelaufen und hat nun einen Nervenschock.“ Weder 371 noch 10109 machten Anstalten, dem Befehl zu gehorchen, doch der Captain schaltete in einen schnelleren Gang: „Ich befehle Ihnen, hier hereinzukommen und meinen ersten Offizier auf die Krankenstation zu bringen.“ 371’s Scanner surrte, mit dem bekannten Geräusch, nach links, dann nach rechts. Cal hoffte nur, dass 371 wirklich gründlich überlegte und wurde nicht enttäuscht. Der Zylone deaktivierte das Kraftfeld und betrat die Zelle. Sekunden später schlangen sich die Beine Agatha Silverbirds um seinen Hals und erzeugten ein Bewegungsmoment, was dazu führte, dass der Zylone zu Boden ging. Im Nu war sie auf den Beinen und tastete nach dem Ausschalter. Der andere Zylone machte derweil seine Waffe schussbereit, doch schnell trat Cal ihm selbige aus der Hand, ergriff sie und feuerte sie auf den Zylonen ab, der funkensprühend aus dem Dienst und dem Leben schied. Dann wirbelte der Starfleetoffizier zum Kraftfeld von Adama, Tigh und der attraktiven Asiatin herum. „Gehen Sie in Deckung.“, riet er freundlich und feuerte. Knallend explodierte die Schalttafel und das Kraftfeld fiel lautlos in sich zusammen. „Raus.“, schrie Cal zu Adama herüber und warf dem Mann das Zylonengewehr zu, das dieser routiniert auffing. „Es ist eine Shuttlebucht, keine dreihundert Meter von hier.“, sagte Agatha und trat neben Cal, ein Zylonengewehr in der Hand haltend, „Nehmen Sie sich eine Wasp, wenn noch eine da ist, ansonsten können Sie sich auch irgend ein anderes Shuttle leihen.“ Adama lächelte den beiden Kommandanten freundlich zu: „Danke.“ „Kein Thema.“, entgegnete Cal, „und nun raus hier.“ Die Asiatin jedoch schien Cal ganz genau anzusehen. Langsam trat sie auf ihn zu, legte ihm eine Hand auf die Wange und drehte seinen Kopf zu ihr, sodass sie ihm in die Augen schauen konnte. „Was tun Sie da?“, fragte der Captain und lächelte die hübsche Frau an. Dann sah er kurzzeitig Sterne. Starbuck jubelte und zog ihre Viper in eine enge Kurve, sodass sie wieder um die Warpgondel der Dragonfly herum auf die feindlichen Jäger zurasen konnte. „Kommt zu Mama.“, lächelte sie und feuerte. An Bord der Galactica warf Dualla gerade einen Blick zu Apollo, der sich mit dem Gefecht befasste, dann schaute sie zu dem blonden jungen Mann, der in der Tür stand. „Ja, Scotty?“, fragte sie und Apollo fuhr erschrocken herum. „Ich wollte nur sagen“, lächelte der blonde Ingenieur, „Dass wir bald wieder im Kampfform sind. Ich habe übrigens ein paar Sachen an Ihrem Schiff, in Zusammenarbeit mit Chief Tyrol, verbessert. Die Galactica hat nun ebenfalls die Fähigkeit, Schutzschirme auszufahren und das möchte ich Ihnen wärmstens ans Herz legen.“ Auf der Brücke der Dragonfly reparierte ein etwas weniger optimistisch in die Zukunft blickender Scotty Middlegate einige Konsolen, die beim Initialangriff der Galactica in die Luft geflogen waren. „Scotty, beeil dich!“, drängte die zylonische Agatha Silverbird und der Gegenpart des Chefingenieurs schnaubte abfällig: „Klar, ich kann das ja auch mal eben mit einem Fingerschnippen, Agatha. Vertrau mir, ich bin ein Profi, aber es dauert halt ein wenig!“ „Commander.“, erklang plötzlich eine Stimme aus dem Funkgerät, „Hier Masterton, Wache 3. Ich habe zwei tote Zenturionen im Zellblock des Captains gefunden. Die gefangenen Menschen sind entkommen.“ „Welche?“, fragte Agatha und es schauderte ihr, als die Antwort aus dem Kommunikationssystem kam. Alle. Starbuck drehte die Nase ihrer Viper auf das Heck der Dragonfly zu, auf das mehr als deutlich sichtbare Tor, das den Haupthangar darstellte. „Frak!“, schrie sie lächelnd und feuerte die Afterburner ab, um, mit munitionspuckenden Seitengewehren, auf selbigen zuzujagen. „Es… ist… vorbeit“, stammelte die Doral-Einheit und er sagte damit die Wahrheit. Die Rauchende Mündung, das verspritzte Blut, all das zeugte von der Wahrheit. Jedoch, von einer anderen Wahrheit. Aaron Doral verdrehte die Augen nach innen und fiel dann, steif wie ein Brett nach hinten. Er hatte ein Loch im Kopf. Die Mündung seiner Waffe war kalt, wie sein Körper. Der Rauch kam von der Waffe des Fremden, der eine Millisekunde vor Doral den Abzug durchgezogen hatte. Er ließ nun die Waffe fallen und stellte fest, wie ihm übel wurde. Doral hatte Recht, es war vorbei. Es war alles vorbei. Der Fremde taumelte zur Tür und öffnete sie. Und erschauderte. Vor ihm erstreckte sich eine unendliche, weite, grüne Prärie. Telsia Murphy hatte gerade ihren Kameraden bestattet und trat nun zu den beiden gefesselten Frauen zurück, die sie und Munro eigentlich bewachen sollten, zumindest solange bis die neuen Befehle in ihre Zentralprozessoren eingegeben worden waren. Danach war der Befehl einfach gewesen. „Tötet Agatha Silverbird.“ Ein Befehl, den sie, sowie Munro bereit wahren, auszuführen, doch der Captain war schneller gewesen und hatte Munro mit einem schnellen Schuss eliminiert. Telsia schwor sich: Wenn sie den Captain je wieder zu Gesicht bekäme, würde sie ihn umbringen. Dann hörte sie ein leises Knacken im Gebüsch und wirbelte herum. Jemand, sie konnte nicht genau erkennen, wer es war, kam auf sie zu. Der Fremde irrte seit einigen Stunden ziellos über die grüne Ebene, bis er in der Ferne etwas sah, das ihm bekannt vorkam. Es war eine Art Flugobjekt, das er irgendwo schon einmal gesehen hatte, sich aber nicht sicher war, wo. Seine Laune, angegriffen von dem Marsch durch die grüne Prärie und des Hungers, den er spürte, besserte sich. Wenn er dieses Flugobjekt nun nur noch fliegen konnte… Aber, er erkannte sofort, dass es nicht mehr so ganz flugfähig sein konnte, denn eines der Triebwerke war ausgebrannt. So schnell sich seine Laune gebessert hatte, so schnell verflüchtigte sie sich auch wieder. Verdammt, seine letzte Hoffnung von dem Planeten runterzukommen, war… nicht seine letzte. Irgendetwas Graues, mit durchsichtigen Highlights, blitzte durch das Gestrüpp. Schnell trat er vor und bemerkte ein weiteres Fluggefährt, genau so geformt und in wesentlich besserer Verfassung, als das erste. Doch er bemerkte noch etwas anderes. Ein paar Meter neben dem Flugobjekt lagen nämlich zwei Personen, eine Frau und ein junger Mann, der aussah, wie… Telsia hörte, wie die Person ihrem Standort näher kam, aber ein paar Meter vor ihr, vor zwei gefallenen Personen, stoppte. Schnell hatte sie ihr Phaserkompressionsgewehr schussbereit gemacht und trat nun ebenfalls auf die beiden Gefallenen zu. „Keine Bewegung und umdrehen.“, erklang die Stimme einer Frau und der Fremde glaubte, sie zu erkennen. Schnell wirbelte er herum und sah… Starbucks Viper krachte in die Shuttlerampe, wie eine fehlgeleitete Feuerwerksrakete am Silvesterabend in eine Satelitenschüssel. Das Feuerwerk sah Starbuck ebenfalls, wenn auch nur hinter ihren Augenlidern. Obwohl sie sich angeschnallt hatte, war sie mit dem Kopf gegen die Glaskuppel gestoßen und musste, gegen ihren Willen, grinsen. Das war etwas, das normalerweise eher zu Cal passte. Schnell schüttelte sie den Kopf und öffnete die Glaskuppel der Viper, sodass sie aussteigen konnte. „Ich bin drin.“, aktivierte sie ihr Funkgerät und sendete die Nachricht an alle Vipers im Umkreis. Dies genügte als Aufforderung - die anderen Vipers flogen auf die Dragonfly zu und landeten neben der Viper Karas. Bullseye erwachte und fühlte sich schwer. Ihr Kopf brummte, aber sie spürte, wie sich jemand an sie schmiegte und ihren Körper wärmte. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als sie sich daran erinnerte, dass sie neben Cal lag und sie den Piloten in ihren Armen hielt. Sie kuschelte sich näher an ihn. Dann wurde ihr klar, was geschehen war. Der andere Cal war aufgetaucht und hatte auf sie beide geschossen. Aber, er hatte die Wahrheit gesagt, er hatte gesagt, dass sein Spiegelbild nur betäubt sei und offenbar lebte Author noch, denn danach hatte er auf sie geschossen und sie lebte ja auch noch. Schnell beugte sie sich vor um auf den gleichmäßigen Atem des Mannes zu hören, der sie plötzlich packte - immer noch schlafend, wohlgemerkt - und ihr einen langen, langen, sehr langen Kuss gab. Zuerst wollte sie sich wehren, dann gab sie nach und ließ es geschehen - bis sie merkte, dass jemand Anderes anwesend war. Sie riss den Kopf hoch und - sah sich wieder diesem anderen Cal gegenüber, der sie amüsiert-lächelnd anblickte. „Gehen Sie mit der Nummer auch auf Tournee?“, fragte er grinsend. Aus den Augenwinkeln registrierte sie eine Bewegung und hörte dann die Stimme einer Frau: „Keine Bewegung und umdrehen.“ Schnell warf sich Bullseye auf Authors Körper, um ihn mit ihrem Körper vor weiteren Phaserschüssen zu schützen. „Hey, Telsia.“, hörte sie die Stimme des Captains, dann, wie sich ein Schuss aus einem Phasergewehr löste und ein Schuss aus einer Kolonialwaffe. Anschließend hörte sie das Geräusch eines fallenden Körpers. Dann ertönte das Geräusch einer startenden Viper. Das Phasergewehr und die koloniale Waffe mit in die Viper zu nehmen, war für den Fremden ein kalkuliertes Risiko, denn die Starfleetwaffe war verdammt sperrig. Es tat ihm leid, Telsia erschießen zu müssen, aber, wenn das alles so stimmte, wie er es sich dachte, lebte Telsia in Wahrheit noch. Unter sich lag nun die Lichtung, in der der ohnmächtige Author von der wunderschönen Bullseye beschützt wurde, deren Viper er unerlaubterweise an sich genommen hatte und der er nun die Sporen gab. Er kannte nur ein Ziel. Die Dragonfly. Sein Ziel war dort. Die Dragonfly wurde währenddessen von einigen Viperpiloten unter der Führung von Kara „Starbuck“ Thrace geentert. Sie schlichen sich gerade durch Korridor 3, als sie im unheimlichen Halbdunkel eine Bewegung wahrnahmen. Mit gezückten Waffen begaben sie sich in Position, warteten darauf, dass sich Zylonoiden auf sie stürzen wollen würden, um sie anschließend niederzuschießen. Doch, die Personen, die sich dann langsam, aber sicher, im Halbdunkel deutlich abzeichneten, waren keine Zylonoiden, es waren Admiral Bill ‘Husker’ Adama und Commander Saul Tigh. Cal schlug die Augen wieder auf und fand sich in ein Phasergewehr guckend wieder. Am anderen Ende des Phasergewehres stand Agatha und schaute ihn etwas zweifelnd an. Der Captain hob eine Augenbraue: „Ich nehme an, es gibt gute Gründe für diesen recht interessanten Ausblick?“ „Sharon hat mir gesagt, Du seist ein Zylone.“, sagte Agatha und hielt die Waffe immer noch so, dass die Mündung zwischen Cals Augen deutete, während der vermeintliche Zylone sie perplex anschaute: „Ich soll ein Zylone sein? Das wüsste ich aber, ich fühle mich sehr menschlich!“ Agatha lächelte traurig: „Ja, so sagte mir Sharon, dass sich Boomer auch gefühlt habe.“ „Komm schon, willst Du wirklich einer Zylonin mehr glauben, als deinem Freund?“, fragte Cal, nun eindeutig etwas aggressiver. „Ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg. Wirklich, glaub…“ Ein grell aufblitzender Phaserstrahl traf Agatha in der rechten Brust, ließ sie aufstöhnen und dann zu Boden gehen. Schnell hatte der Captain sie entwaffnet, war über die Schulter gerollt und hatte den Schützen ins Visier genommen. „Agatha?“, stammelte er fassungslos, als er die Schützin sah. Agatha Silverbird lächelte: „Naja, nicht wirklich. Ich bin die Agatha Silverbird, die die Zylonen erschaffen haben.“ Die Lippen des Captains umspielte ein kaltes, grausames Lächeln: „Dir ist klar, dass ich dich dann jetzt töten werde?“ Die Viper des Jägers landete auf dem dafür vorgesehenen Landedeck und der Jäger verließ die Viper mit seinen beiden Waffen. Schnell aktivierte er die in seiner Brille eingelassenen Sensoren und nahm die Fährte seines Ziels auf. „Es wäre sinnlos, mich zu töten.“, sagte Agatha mit einer samtweichen Stimme und trat auf den Captain zu, „Ausserdem, kannst Du es eh nicht.“ „Versuch nicht, deine Reize auszuspielen. Ich weiß, dass diese sexy Verpackung nur einen Haufen Metall verbirgt!“, sagte Cal und richtete das Phasergewehr auf die Brust Agatha 2s. Die Zylonin lächelte: „Gleichfalls, Cal.“ Lächelnd sah Sharon Agathon, wie Klara ‘Bullseye’ McClure aus dem Gebüsch trat, gefolgt von einem sehr benommen wirkenden, sehr stark schwankenden, Calvin Nathan ‘Author’ Cat, der sich gleich neben Kat niederließ und sitzend versuchte, die Frau von ihren Fesseln zu befreien. Es gelang ihm nach einigen Versuchen und keine Sekunde zu früh. Mit einem Geräusch, das irgendwo zwischen Seufzen, Murmeln und Stöhnen anzusiedeln war, kam die junge Latina wieder zu sich und schaute in die versammelte Runde. „Okay, was ist hier los?“, verlangte sie zu wissen und Sharon, die von Cal ebenfalls von ihren Fesseln befreit wurde, erzählte Kat die ganze, lange Geschichte. Der Jäger hatte inzwischen eine Jeffriesröhre gefunden, die ihn zur Arrestzelle bringen würde. Bald würde er da sein. Bald, bald, bald würde er seine Beute zur Strecke bringen können. Trotz seiner eigentlichen Friedfertigkeit, wollte er diese Beute erlegen. Es schien ihm, wie ein enormer Wiederspruch zu sein, der aber seine Existenzberechtigung hatte, allein aus dem Grunde, weil seine Beute existierte. Agatha kam zu sich. Ihre rechte Brust brannte noch ein wenig und sie erinnerte sich daran, wie der Phaserstrahl sie getroffen und alles schwarz geworden war. Anhand der Stimmen, die sich in der Arrestzelle unterhielten, konnte sie eruieren, wer die entsprechenden Akteure waren. Da war zunächst mal Cal. Er hatte sie, während sie ohnmächtig war, nicht getötet, ergo konnte er kein Zylone sein, ergo war die Warnung von Sharon falsch gewesen. Das sagte ihr ihr Herz. Ihr Kopf sagte ihr etwas anderes. Vielleicht hatte Cal noch keine Zeit gehabt, sie umzubringen. Dann hörte sie eine weitere Stimme - ihre Stimme. Und sie sprach mit Cal, sagte ihm auf den Kopf zu, dass er das war, was Sharon von ihm befürchtet hatte, das er war. Author brachte das letzte Seil an der Viper an und stieg dann in die Raptor, zusammen mit Sharon, Kat und Bullseye. „Das Schiff ist gesichert.“, lächelte er der versammelten ‘holden Weiblichkeit’ zu und tippte anschließend Bullseye auf die Schulter. Sie drehte sich zu ihm um: „Ja?“ Er trat näher an sie heran und lächelte: „Danke.“ „Wofür?“ „Während ich halbbewusstlos war, bekam ich mit, wie Du versucht hast, mich vor einem weiteren Phasertreffer zu schützen. Das war lieb von Dir.“, sagte er und drückte ihr einen Kuss auf die vollen Lippen. „Uuuuuuuuuuh“, johlten Sharon, sowie Kat. Manchmal sind halt auch knallharte Kampfpilotinnen nur Menschen - und… Zylonen. Cal und Bullseye fuhren auseinander, als habe der Blitz zwischen ihnen eingeschlagen. „Hört auf.“, meinte Cal und wurde rot, doch Bullseye lächelte den beiden anderen Frauen zu: „Macht ruhig weiter.“ Dann packte sie Cal und drückte ihm einen langen, wilden, aber dann doch zwischendurch zärtlich-werdenden, Kuss auf die Lippen. An Bord der Dragonfly wandte sich Adama gerade an Starbuck: „Starbuck, was hört man so?“ „Ausser dem Regen nichts.“, grinste die Frau breit und salutierte: „Schön, Sie wieder zu sehen, Sir.“ „Schön, wieder da zu sein.“, entgegnete der Admiral und sah sich kurz um, „Wir müssen dafür sorgen, dass die richtige Dragonflycrew das Schiff wieder übernehmen kann.“ „Wie sollen wir das anstellen?“, fragte ein Pilot, den Adama nicht zuordnen konnte, aber er beschloss, ihm die Antwort nicht schuldig zu bleiben: „Commander Silverbird hat mir anvertraut, dass es einen Plan für Schiffsenterungen gibt. An Bord der Dragonfly verwendet man eine Art Virus, der die betroffenen Offiziere sofort, ohne lange zu leiden, schlafen schickt.“ „Wo befindet sich dieser Virus?“, fragte Starbuck und Adama nickte nach links, in die Richtung, in die sie noch nicht gegangen waren, „Auf der Krankenstation. Fach 3 7 A. Wir werden diesen Virus für die Zylonen freilassen, damit die richtige Crew das Schiff wiederbekommt.“ „Aye, Sir.“ Damit hatte sich ein neues Missionsziel gebildet. Der Jäger war nun vor der Jeffriesröhrenverkleidung zu den Arrestzellen, drehte seine Füße der Verkleidung zu und stieß sie mit aller Kraft gegen die Tür. Diese flog auf und der Jäger kam, mit erhobenem Phasergewehr und Kolonialwaffe aus seiner unbequemen Transportmöglichkeit herausgekrabbelt. Und was er sah, ließ ihn kurzzeitig erstarren. Am Boden lag, bewusstlos, eine Agatha Silverbird, eine weitere stand, mit erhobenem Phasergewehr in der Tür und schaute ihn überrascht und mit offen stehendem Mund an. Aber die größte Überraschung erwartete ihn, als er die Mündung des Phasergewehres um eine gedachte Linie nach Links verlängerte. Der Mann in der Starfleetuniform, auf den das Gewehr gerichtet war, kam ihm viel zu bekannt vor. Er hatte ihn regelmäßig gesehen - jedes mal, wenn er morgens aus dem Bad kam, war er schon da, jedesmal wenn er im Bett lag, war er auch da - wie sollte es auch anders sein, er war es ja selbst. Cal runzelte die Stirn, als die Tür zur Jeffriesröhre aufging und ein bis an die Zähne bewaffnetes Ebenbild seiner Selbst aus der Jeffriesröhre stieg. Sekunde, dafür gab es genau drei Möglichkeiten. war Rick hier war der Cal der Galactica jung geworden und durchgedreht war der Eindringling ein zylonisches Duplikat von ihm. Genau, das musste es sein. Dieser Cal, der ihm jetzt gegenüberstand, war ein zylonisches Duplikat. Schnell hatte er die Waffe erhoben und das Feuer auf seinen Doppelgänger eröffnet, der sich schnell aus der Schussbahn warf, im Nu bei der bewusstlosen Agatha war und sie in Deckung schleifte. Teufel auch, war der Kerl flink. „Komm raus, Du Duplikat! Auch, dass Du die echte Agatha gerettet hast, hilft dir nicht, Doppelgänger! Ich weiß, dass Du der falsche Cal bist.“ Die zweite Agatha trat auf ihn zu, lehnte sich an seine Schulter und spielte mit seinem Insignienkommunikator: „Bist Du sicher, dass Du der Echte bist?“ „Diese Frage war ja echt der Gipfel.“, schoss es Cal durch den Kopf und er drehte sich zu der Frau um, die wie sein erster Offizier aussah und war versucht, sie mit einem Kinnhaken niederzustrecken - aber, als er in diese grasgrünen Augen sah, konnte er nichts tun. „Sie hat recht.“, sagte der Cal aus der Arrestzelle. Betäubt von der Schönheit seiner ersten Offizierin drehte sich der Captain um und machte ein benommenes „Hm?“ Dann knallte ein Schuss und Cal spürte einen stechenden Schmerz in der linken Schulter. Er taumelte gegen Agatha, beziehungsweise die Zylonen, spürte den weichen Körper der Androidin und sank zu Boden. Der Jäger, Calvin Nathan Cat, fluchte lautlos. Er hatte es nicht geschafft, seinen Doppelgänger wirklich zu töten, aber er hatte es immerhin geschafft, diesem peinlichen Geturtel zwischen dieser falschen Agatha und diesem falschen Cal ein Ende zu bereiten. Cals Hand tastete nach Agathas warmem Hals und er spürte ihren Puls, der mehr als kräftig pochte. Es ging ihr also gut. Schnell warf er einen verstohlenen Blick nach links und rechts, beugte sich nach unten und gab ihr einen sanften Kuss auf die so einladend wirkenden Lippen, der so lange währte, das er gar nicht mitbekam, das sie die Augen inzwischen geöffnet hatte und ihn verwundert anstarrte. „Wer sind Sie?“, fragte sie und Cal grinste: „Calvin Nathan Cat, Ma’am.“ Er tippte sich an einen fiktiven Cowboyhut: „Zu ihren Diensten.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)