Like a Mockingbird von Ratte (Singe Vögelchen, oder ich reiß dir den Schnabel raus) ================================================================================ Kapitel 3: ungebetene Gäste --------------------------- Die mittlerweile 5 Ärzte standen um das Bett des ungläubigen Patienten, während Foreman dem Mann ein Medikament in die Venen spritzte. „Gleich wird es ihnen besser gehen!“ murmelte er zuversichtlich, während sich House auf seinen Stock stützte, Chase den Test für die Nieren verpackte und Cameron besorgt um Krankenbett stand. „Warum sind hier eigentlich so viele?“ fragte der Patient mit ängstlicher Stimme, als würde er womöglich gleich sterben, was gar nicht mal ein so abwegiger Gedanke war, aber das würde Alex nicht gleich herausposaunen. „Ich kann auch wieder gehen. Sie haben vollkommen recht, vier Ärzte sind mehr als genug, um sie zu heilen!“ House machte anstallten den Raum zu verlassen, doch Cameron nahm mit einem anklagenden Blick vor der Tür Stellung und verschränkte dabei die Arme vor der Brust. „Wir sind ALLE!“ sie betonte dieses Wort mit einem strickten, alles sagenden Blick auf House und Alex, die sich desinteressiert auf einen Stuhl niedergelassen hatte und so tat, als würde sie von keinem Notiz nehmen. „Wir sind ALLE besorgt um ihre Gesundheit und wir alle!“ schon wieder dieser auffordernde Ton, als könnte man ihn mit einem Fingerschnippen heilen. „wollen sie so schnell wie möglich wieder gesund machen...“ Das schien den Basketballspieler mindest etwas zu beruhigen, jedenfalls so lange, bis sich Alex einfach erhob und an das Bett ging. Gruselig, sie sah wirklich aus, wie ein schwarzer Engel, der gerade sein Opfer holen wollte. Sogar ihr Gesichtsausdruck war so kalt und gleichgültig, als wäre ihr das Leben des Patienten völlig egal. Dieser Anblick fröstelte alle im Raum ein wenig und der Basketballspieler zog sich etwas zusammen. „Alle Menschen sind elende Lügner!“ schimpfte sie, während sie alle anderen anstarrten. „Sehen sie!“ wendete sich House zu Cameron, deren Mund offen stand. „Das sag ich auch immer!“ House war nun doch interessierter bei der Sache und sein Blick musterte Alex, die anscheinend sehr überlegt vorging. Natürlich wusste er mehr, wusste, was der Nierentest ergeben würde, doch wusste das auch die Neue? „Sie nehmen also keine Medikamente, wie sie es mir vor wenigen Stunden geschworen haben?“ fragte sie, während sie sich etwas weiter vorbeugte. „Ne...Nein“ Lustig, dachte Alex, sobald man sich Arzt schimpfen kann, haben sogar große Basketballspieler vor einen Angst, oder liegt das immer noch an meinem neuen Outfit? „Natürlich nicht!“ drang die rauhe Stimme von House hinter ihr zum Patienten. „Deshalb haben wir Ärzte auch so wenig zu tun und ihnen würden auch nicht die Finger vom Leib faulen!“ Langsam drehte sich Alex herum und musste belustigt feststellen, dass auch die andern drei begannen darüber nachzudenken. „Der Tox-screen hatte kein Ergebnis gebracht“ wandte Cameron ein, die an die Seite von House getreten ist. Alex musste ein wenig grinsen. „Natürlich nicht. Er zeigt Drogen, Gifte an, doch es gibt heutzutage Mittel und Wege dies zu verbergen, mit den richtigen MEDIKAMENTEN!“ Ihr Blick fiel kurzzeitig auf House, der sich eine Pille einwarf und dann die Dose wieder wegsteckte. War er abhängig? Natürlich, dass hatte doch Nick auch erzählt. „Das Blut ist zu Dick, dass kann mehrer Ursachen haben!“ warf nun Foreman ein. „Schlaumerker!“ Alex schaute ihn scharf an, doch als sie seine gerunzelte Stirn bemerkte, warf sie vorsichtshalber wieder ihren Blick auf den Patienten, wobei ihr wie zufällig die Haare vor das Gesicht vielen. „Wissen sie!“ hörte sie House wieder hinter sich sprechen. „Wir sollten das Todesurteil nicht hier vor dem Patienten besprechen. Treffen wir uns in 20 Minuten im Büro...!“ „Ich werde sterben?“ Der Mann klang schon recht hysterisch, doch Cameron kam an sein Bett geeilt. „Nein, natürlich nicht. Dr. House hatte nur einen Witz gemacht!“ Doch House ging nur lachend nach draußen, während sein Stock auf den Boden schlug. „Man sollte nie versprechen, was man nicht halten kann! Und Chase...versuchen sie den Befund der Niere zu bekommen!“ hörte man ihn noch, bis er endgültig verschwand. Alex schaute in die Runde, doch keine wagte es, ihr auch nur ins Gesicht zu blicken. „Warum müssen Menschen immer Lügen?“ fragte sie enttäuscht, bevor sie auch hinausging. Sie sollte noch einmal den Befund durchstöbern, ob sie nicht irgend etwas übersehen hatte, was für die Klärung des Falles wichtig sein könnte. Ihr Blick war nach unten gerichtet, ihre Schritte langsam. Zum Glück hatte sie gute Ohren, den leise hatte sie Chase flüstern hören. „Erinnert sie euch nicht auch ein wenig an Hous....!“ mehr hatte sie nicht mehr verstehen können, doch das, was sie gehört hatte, hatte ein breites Schmunzeln auf ihr Gesicht gezaubert. Ihre Gedanken schweiften um diese Worte, wie eine Motte um eine glühende Lampe, umkreisten sie, wie Löwen eine Beute. Die weißen Wände des Krankenhauses waren verschwunden, statt dessen sah sie wieder den Brief vor sich, den Brief ihrer Mutter, den letzten Brief. Alex hatte jede Zeile, jeden Rechtschreibfehler, jedes Komma auswendiggelernt. Sie hatte den Brief verinnerlicht, die Worte zwischen den Zeilen gelesen und nun wollte sie ihren Mörder entlarven, ihm der Polizei ausliefern. Sie wollte das er büßt, am besten Fall selber ins Graß beißt, aber halt, nein. Der Tot ist keine Bestrafung, er ist eine Befreiung. Plötzlich schaute sie hoch. Wurde sie beobachtet? Wurde sie verfolgt? Schon oft hatte sie dieses Gefühl gehabt und bis jetzt war sie niemals enttäuscht worden. Bis jetzt hatte sie immer richtig gelegen. Als die Journalisten wegen dem „Unfall“ hinter ihr her waren, oder die Polizei, oder neuerdings diese Schläger. Sie lief weiter, ließ sich nichts anmerken, blieb leise, den Kopf gesenkt, die Schritte schlurfend. Da...schon wieder, schoß es ihr durch den Kopf. Dieses Gefühl, dass die Eingeweide zusammen fahren ließen. Sie blickte zurück, ein Reflex, verräterisch, der Gang war lehr gewesen. Der Verfolger war also gewarnt, dass sie ihn mitbekommen hatte. Sie lief weiter, den langen, weißen Gang entlang, nichts rührte sich, nichts tat sich, wieder...Schritte, eindeutig von schweren Stiefeln. Dieses Mal würde sie sich nicht umdrehen, nicht noch einmal die Chance verpassen, ihren Verfolger zu entlarven. Warum hatte sie nicht besser aufgepaßt? „Aber nein Alex, dich wird als Goth keiner erkennen“ hatte das nicht Jack gesagt? Und hatte Nick nicht gemeint „Du passt in diese Rolle so perfekt, dass du gar nicht als unecht auffallen wirst?“ ein Klirren wir von schweren Ketten. Vielleicht die Polizei? Sie bog um eine Ecke, blieb stehen und drückte sich gegen eine Wand, verschwand ein wenig im Schatten. ‚Tatsächlich, diese Sachen haben sogar etwas gutes’ dachte sie, während ihr Gesicht auf die Abzweigung schaute. Die Schritte wurden lauter, das Rascheln wurde deutlicher. Keiner war da, der ihr helfen konnte, also zog sie aus ihrer Tasche ein kleines Messer. War es die Polizei, so war sie verloren und waren es die Schläger, so war sie tot. Wenn es Herman war, dann konnte sie sich gleich unten in die Pathologie einliefern. Sie hielt die Luft an, lauschte, dann sah sie den schwarzen Stoff, den langen Mantel, die ledernen Stiefel, die hellen Stahlketten, die an der schwarzen Hose hingen und das schwarze Gesicht, dass sie lächelnd anschaute. Ihre Augen weiteten sich, während der Mann weiter auf sie zuging, dann stand ihr die Wut in den Augen. „Was machst du hier, Nick!“ fauchte sie ihn leise an. „Und deine Verkleidung ist der reinste Mist!“ Nick lachte ein wenig auf und zog sie einfach mit in den nächsten Raum, der offen war. Alex konnte gerade so noch einen Blick auf den Patienten werfen, Wachkoma! „Ich will dich kontrollieren, damit du nicht alles in den Sand setzt mit deinem Sentimentalen Herzen“ Alex setzte sich mit verschränkten Armen aufs Bett und schaute ihn unmißverständlich wütend an. „Du weißt genau, dass auf mich verlaß ist. Ich werde das Geld schon bekommen“ Doch anscheinend war das Nick nicht genug, er lief auf und ab, während er sie ab und zu musterte, als wäre sie ein Vogel, der gleich wegfliegen konnte. „Alex...hast du es ihm schon gesagt? Hast du ihm nach dem Geld gefragt?“ Alex wusste, er hatte geahnt, dass sie es noch nicht tun würde. „Was glaubst du!“ fauchte sie ihn wieder an. „Das ich zu ihm gehe und sage...Hey, rate mal wer ich bin, ich will eine Million von dir, jetzt aber schnell!“ Nick schüttelte den Kopf und ging auf die aufgebrachte Frau zu. „Beruhig dich. Wenn du es nicht machst, dann werde ich das Geld beschaffen. WIR brauchen es, dass weißt du!“ Alex verzog das Gesicht, schaute weg, wollte ihn nicht in die Augen sehen. „Untersteh dich!“ sagte sie nur leise. „House ist mein Problem. NUR MEINS!“ Würde es Nick verstehen? Würde er sie damit alleine lassen? Alleine, wieder alleine? „Wo ist eigentlich Jack?“ fragte Alex leise, während sie sich eine Strähne aus dem Gesicht strich. „Unser ehemaliger Bulle, den du dem Job gekostet hast!“ fügte er überflüssiger Weise hinzu. „Macht gerade ein Vorstellungsgespräch im Theater, er will sich seinen Traum erfüllen und in der Rolle würde er nicht auffallen.“ Am liebsten hätte Alex herumgebrüllt, sich beschwert, dass Jack seinen Träumen nach jagte, und sie sich immer weiter in Todesgefahr begab, doch es stimmte. Jack hatte nur seinen Job ihrer willen verloren und er würde sicherlich auch erst dann wieder zu diesen kommen, wenn alles Bewiesen, alles gewonnen war. „Hast du mal was von Herman gehört?“ fragte sie leise, so, dass Nick sie beinahe nicht verstanden hatte. Oh die Angst, ein schwerer Gegner. Alex hatte vor nichts Angst, nicht vor den Tot, nicht vor Verletzung, nur vor Herman und der unbändigen Wut auf den Mörder ihrer Mutter, den sie bald das Handwerk legen wird. „Nein“ Nick ging wieder einen Schritt auf sie zu, so dass er eine Hand an ihren Nacken legen konnte. „Keine Sorge, er wird uns nicht finden. Wir haben uns verändert.“ Er lächelte zuversichtlich, dann versuchte er das Thema zu wechseln. „Wie steht es mit meinem Bruder“ „Du Idiot hast ihm ja auch nicht gerade wenig über mich erzählt!“ knurrte Alex, doch mit einem leichten Lächeln. „Er wird mich erkennen, vielleicht hat er es bereits. Vielleicht habe ich auch Glück, den du warst noch nicht so freundlich und hast ihm von meiner neuen Haarfarbe erzählt!“ Nick lachte, doch seine Augen ruhten auf Alex Gesicht, die mürrisch zu ihm schaute. „Außerdem sind die Informationen von deinem Bruder lückenhaft. Cameron ist ein wenig mutiger, als er beschrieben hat!“ Wieder lachte Nick, als wäre das alles ein Witz. „Er wusste ja auch nicht, für was das alles bestimmt war, aber dieser Chase hat recht. Du ähnelst House tatsächlich!“ Die nun schwarzhaarige hielt die Luft an. „Wie lange verfolgst du mich schon?“ fauchte sie ihn an. „Finde endlich einen Job!“ Konnte Nick nicht einmal dieses blöde Lachen lassen? „Natürlich, ein Ex-Knacki. Denk dran, ich bin gerade mal 2 Wochen draußen und mein lieber Bruder weiß noch nichts davon. Paß auf, er könnte unseren Plan wirklich zu Nichte machen!“ Alex nickte. „Und nun? Wie kommen wir an das Geld, wenn du es nicht dem House abverlangst?“ Nun schickte sie ihm einen derartigen bösen Blick zu, dass er kurz ruhig war, dann aber wieder grinste. „Ah ich weiß schon!“ grinste er breit. „Du machst dich an diesen Wilson ran, von dem mein Bruder erzählt hat, den Freund von diesem House und dann luchst du....!“ „WAS?“ schrie sie ihn an. „Glaub nicht, ich verkaufe meinen Körper.“ kurz schien sie aber über diese Möglichkeit nachzudenken, den sie brauchten das Geld, sonst waren sie verloren. Im Moment lebten sie im alten Haus ihrer Mutter, doch das konnten sie nicht lange bewohnen. „Nein nein, das war ein Witz!“ Beruhigend legte Nick seine dunkle Hand an ihr Kinn. „Komm schon, du musst mit ihm reden, sonst frißt es dich auf. Du kannst ihn danach noch immer abknallen!“ Alex schaute weg, leise seufzend, dann nickend. „Bald, laß mir Zeit. Ich werde mit ihm reden, bald...“ Diesmal nickte auch ihr schwarzer Freund. „Gut, dann gehe ich wieder...Soll ich Bonney und Clyde mitnehmen?“ Fast hätte Alex gefragt, ob er den ihren Code haben wollte, doch sie hatte vergessen, wer vor ihr stand. Nick lächelte schief. „Mach das, da unten wird es ihnen sicherlich schnell langsam, aber laß Mah hier!“ Wieder nickte Nick, dann verabschiedete er sich mit einem kurzen Handzeichen und verließ den Raum. Alex seufzte leicht auf. Auf was hatte sie sich da nur eingelassen, warum hatte sie sich das angetan? Natürlich, RACHE, ANGST, GENUGTUUNG. Sie musste, um zu überleben. „Na dann aufs ins Gefecht!“ flüsterte sie leise und verließ dann ebenfalls an der Tür, kurz zuvor drehte sie sich jedoch noch einmal um und griff nach der Fernbedienung, die auf dem Tisch neben dem Wachkomapatienten lag. „Wenn die Besucher schon Fernsehnen wollen, sollte sie auch wieder ausmachen, wenn sie gehen!“ schimpfte sie und schaltete dann das Fernsehgerät aus, wo gerade eine Krankenhaussoap lief, die sie ebenfalls gerne schaute, jedoch immer wieder den Namen vergaß. Danach ging sie auf die Tür zu, stolperte über einen Stock, schaltete das Licht aus und verließ den Raum, ohne darauf zu achten, dass kurz danach der Fernseher wieder an ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)