Die S-Collection von Lichtregen (SasoDei One-Shots) ================================================================================ Kapitel 4: Selbstlos (1/3) -------------------------- So, hier mal wieder nach ewig langer Zeit ein neuer OS von mir und dieses Mal ein Dreiteiler! Ja, die Story ist einfach zu lang geworden und 10.000 Wörter am Stück will wohl keiner lesen, weshalb ich den Rest dann im Abstand von ein paar Tagen hochladen werde, wenn ich ihn überarbeitet habe. Und ja, schon wieder SasoDei, ich weiß, aber die Story ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf und… ich liebe dieses Pairing so ^^° Und direkt im Anschluss ein riesengroßes gomen nasai, dass ich so lange nichts von mir hab hören lassen, aber das Abi hat echt gedrückt. Die schriftlichen Prüfungen habe ich jedoch ganz gut hinter mich gebracht und warte jetzt nur noch auf meine mündliche sowie die Ergebnisse Ende Mai. Ebenfalls möchte ich mich bei allen Lesern, die auch „I want you“ verfolgen, entschuldigen, dass es dort ebenfalls nicht weitergeht, aber ich muss erst mal wieder ins Schreiben reinkommen, was ich mit diesem vor Ewigkeiten angefangenen OS besser kann als mit einem neuen Kapitel. Hab da irgendwie voll die Flaute >__> Und an alle, die sich vielleicht mal Lücken im Text wünschen: Wenn euch das Format auf Mexx zu unübersichtlich ist, kopiert euch den Text einfach in ein Schreibprogramm und vergrößert den Zeilenabstand ^^ So, das war’s auch endlich mit dem Gelaber, bis auf eine Sache: In diesem OS wird (in Teil 2 und 3) auf die japanischen Vorstellungen des Jenseits eingegangen (jaa, ich hab mich informiert ^^), weshalb ihr euch zum besseren Verständnis diesen Link hier anschauen solltet xD http://www.univie.ac.at/rel_jap/mythen/jenseits.htm Ansonsten viel Spaß mit dem ersten Teil und sagt mir bitte, wie ihr es fandet (lange Kommis sind, wie viele fälschlicherweise denken, keine Belästigung, sondern sehr erwünscht ^^). Dass Dei immer so leiden muss, tut mir auch leid, aber irgendwie ist er mein Lieblingsopfer ^^°. Gomen auch dafür. LG Kurosaki-san PS: Und danke für eure Treue ;__; Verdammt! Deidaras Beine gaben nach, ließen ihn unsanft auf dem harten Waldboden landen, der von den Spuren des Kampfes gezeichnet war. Sein Chakra war nahezu aufgebraucht und noch immer war diese miese Ratte von einem Uchiha am Leben, betrachtete den Gestürzten beinahe abfällig mit seinen blutroten Sharingan. Er hasste diese emotionslosen Augen, die allein durch ihre Existenz und Ausdruckslosigkeit seine Kunst verspotteten, sie als wertlos, nicht dazu fähig, mit dem Bluterbe des verhassten schwarzhaarigen Akatsuki und dessen Bruder, dem er gegenüberstand, mitzuhalten, darstellten. Wütend ballte der Blonde seine Hände zu Fäusten, spürte dabei nur allzu deutlich die Münder, welche sich auf seinen Handflächen abzeichneten, das zentrale Element seiner Kunst, seiner Explosionen bildeten… Nur für einen kurzen, vergänglichen Moment zeigte sich ihre Schönheit, in einer feurigen, alles verzehrenden Wolke der Zerstörung. Warum konnte diese Mistkröte die Wahrheit nicht anerkennen, dass seine Kunst um Meilen artistischer und vor allem effektiver war als dessen billige Augentricks? Nicht einmal sein ehemaliger Partner hatte die Schönheit seiner Explosionen erkennen wollen, obwohl der Blonde selbst die Puppenkünste des anderen zwar als ihm entgegengesetzte, aber trotzdem ebenbürtige Art der Kunst akzeptiert hatte. Allesamt ignorante Arschlöcher, die Uchiha wie der Rothaarige! Doch so sehr sich Deidara in diesem Moment auch den Hass gegen seinen Partner vor Augen halten wollte, um sich selbst Zuversicht auf seine Stärke zuzusprechen, war er irgendwie nur auf die beiden Brüder beschränkt... Der Blick des Blonden verschleierte sich, als ihn die Erinnerungen einholten, die er so lange versucht hatte zu verdrängen… zu schmerzhaft war der Gedanke daran, an den Verlust, den er vor einem halben Jahr hatte verkraften müssen. Scheiße, was dachte er denn jetzt wieder daran? Hatte er das alles nicht längst verarbeitet? Anscheinend nicht, denn seine Hände fingen erneut, wie damals, als er die Neuigkeit vom Tod seines Partners erfahren hatte, an zu zittern; ein Zittern, das schon bald auf seinen ganzen Körper übergriff und ihn schmerzvoll aufstöhnen ließ. Deidara biss sich auf die Unterlippe, in der Hoffnung, sich so wieder unter Kontrolle zu bekommen, seine Gedanken zu klären. Denn noch war der Kampf gegen den Uchiha trotz aller Anstrengungen nicht zu Ende, verschaffte ihm die ebenfalls große Erschöpfung des anderen im Moment doch nur eine kurze Pause. „Wo ist Itachi?“ Deidara blickte auf, direkt in die kalten Iriden Sasukes, sah, wie jener unter keuchenden Atemzügen versuchte aufzustehen, jedoch scheiterte. Es machte ihn schier wahnsinnig, in dieses gleichgültige Gesicht zu sehen, dessen Besitzer nur auf eines aus war: Rache. Zugegeben, auch er wollte mit Itachi für seinen unfreiwilligen Eintritt in die Organisation und die Verletzung seiner Ehre als Künstler abrechnen, aber es gab doch wirklich Wichtigeres im Leben… Nein, er durfte jetzt nicht daran denken, das würde ihn nur ablenken! „Hör auf, so scheiße zu starren! Du mit deinen beschissenen Augen hast doch keine Ahnung von Kunst, hm! Deine Ignoranz macht mich einfach krank und… alles nur noch schlimmer!“ Ohne dass er sich dagegen wehren konnte, kamen die alten Emotionen erneut in ihm hoch, drohten die Überhand über die Wut auf seinen jungen Gegner zu gewinnen. Es war alles nur die Schuld des Schwarzhaarigen, dass er sich jetzt erinnerte, die verheilt geglaubten Wunden wieder aufbrachen… „Mich interessiert nicht, was du für Probleme hast. Sag mir einfach, wo Itachi ist“, erwiderte Sasuke ruhig. Wenn der Blonde aus für ihn nicht nachvollziehbaren, anscheinend privaten Gründen nicht mit voller Konzentration kämpfen könnte, dann sollte ihm das nur recht sein, solange er die Informationen bekam, die er brauchte. Wütend knirschte Deidara mit den Zähnen, verengte seine blauen Augen zu gefährlichen Schlitzen, durch die er den anderen feindselig musterte. Diese Respektlosigkeit... er konnte sie einfach nicht ertragen, erinnerte sie ihn doch nur zu genau an das dauerhaft kaltherzige Verhalten Sasoris ihm gegenüber. Nie hatte der Rotschopf ihm wirklich Gehör geschenkt, seine Worte ernst genommen, ihm gezeigt, dass er ihn auch als Partner wertschätzte, oder ihm auch nur ansatzweise das Gefühl gegeben, dass ein engeres Band zwischen ihnen bestand als zu den anderen Mitgliedern… Nein, Sasori hatte alle gleich behandelt, kühl und reserviert mit seinen gleichgültigen, braunen Augen auf sie herab geschaut, wie er es auch immer mit Deidara getan hatte. Dabei war dies doch das Einzige, was er jemals wirklich von dem Puppenspieler gefordert hatte: Eine minimale Art von Freundschaft. Aber nicht einmal die war ihm vergönnt gewesen, obgleich er doch eigentlich so viel mehr gewollt hatte als bloße freundschaftliche Zuneigung. Verdammt, wie hatte es ihm damals nur passieren können, dass er ausgerechnet für diesen emotionskalten und vor allem egoistischen Rotschopf derartige Gefühle entwickelt hatte? Gefühle, die niemals erwidert worden waren, ihn beinahe um den Verstand gebracht und schließlich sogar dazu geführt hätten, dass er sich hatte das Leben nehmen wollen, um seinen seelischen Qualen selbst ein Ende zu bereiten… Doch dazu war es nie gekommen… Nach Sasoris Tod hatte sich alles verändert, allem voran seine Einstellung zum Leben und auch zu seiner Last, welche er tagtäglich mit sich herumgetragen und so tief wie möglich versucht hatte zu verbergen. Plötzlich war der zweitrangig gewordene Wunsch nach Vergeltung an Itachi wieder in den Vordergrund getreten, hatte ihm somit ein neues Lebensziel gegeben und gleichzeitig den schmerzlichen Verlust betäubt. Allein aus Trotz und Weigerung, dem Mann, der seine wahren Empfindungen nie erkannt und ihn mit Füßen getreten hatte, in die Hölle zu folgen, hatte er daraufhin an seinem Leben festgeklammert; einem Leben, das zwar nicht mehr aus Freude und Glück, was er durch seine naiven Gefühlen in Sasoris Gegenwart oft empfunden hatte, bestanden hatte, in dem ihn aber zumindest nicht die Qualen der Vergangenheit heimgesucht hatten… Jedoch zu welchem Preis? Er lebte, ja, aber konnte man das wirklich Leben nennen, dieses sinnlose Dahinvegetieren, gefüllt mit Gleichgültigkeit und dem einzigen, erbärmlichen Ziel der Rache, wo er zudem mit einem unnützen Taugenichts als „Partner“, der hier wohl auch irgendwo rumlungerte, bestraft wurde? Deidara verachtete sich in diesem Augenblick zum ersten Mal selbst dafür, dass seine Existenz scheinbar auf dieses einzige Element beschränkt war, denn immerhin hatte er doch vorher ein Leben gehabt, oder? Zwar ein Leben mit Schmerzen und Verlusten, aber genau diese Leiden hatten ihm wenigstens das Gefühl gegeben, lebendig zu sein. Nein, er wollte diese halbe Existenz nicht länger, verabscheute es deshalb umso mehr, in die rachsüchtigen Sharingan seines Gegners blicken zu müssen, welche ihm exakt diese Schwäche, nur nach Vergeltung zu streben, vor Augen hielten. Er konnte auch nicht mehr, ließen sich die durch den Schwarzhaarigen hervorgerufenen Erinnerungen und Emotionen einfach nicht mehr wie zuvor verdrängen, ergriffen seinen Geist deswegen nur umso fester, während die alte Pein sich wieder tief in sein Herz bohrte, schreiend nach der Nähe des Rotschopfs verlangte. Der Blonde lächelte müde, wobei dennoch eine leichte Spur Wahnsinn in seinen blauen Tiefen aufblitzte. Er hatte sich entschieden. Er würde es sich und vor allem seinem ehemaligen Partner und den Uchiha beweisen, dass er noch ein Leben und Gefühle hatte, dass er nicht so einfach abgeschrieben werden konnte… und dass seine Kunst im Endeffekt die bessere war, sie den Anfang seines neuen Weges, seiner Erkenntnis, markieren würde. Ja, so wäre es wohl am besten… Im Tod würde er auch Sasori wiedersehen, sich wie immer mit ihm über Kunst streiten können, auch wenn dieser die gemeinsame Zeit sicherlich ganz und gar nicht begrüßen würde. Auf dieser Welt hielt ihn ohnehin nichts mehr außer seine Rache, welche er, indem er Itachis Bruder gleich mit in den Tod riss, auch noch erfüllen würde. Dass sein neuer, dämlicher Partner dabei wahrscheinlich auch sterben würde, machte ihm auch keine Sorgen, würde die Akatsuki diesen „Verlust“ ja wohl noch verkraften. Ein breites Lächeln stahl sich auf Deidaras Lippen, ließ der Gedanke an die Erfüllung seines größten Kunstwerkes und das Wiedersehen mit dem Rotschopf in der Hölle, welches ihn gewiss sogar die dortigen Torturen vergessen lassen würde, seinen Körper von Glück durchströmen. Sasuke wartete währenddessen immer noch, schwer atmend und innerhalb der Minute, die verstrichen war, Wege zu seinem Sieg planend, auf die Antwort seiner Frage, welche er, wenn er das Gesicht des Blondhaarigen richtig deutete, jedoch nicht bekommen sollte. Auch er war am Ende seiner Kräfte und das wahnsinnige Lachen des anderen trug nicht unbedingt zur Stärkung seiner Zuversicht, was den Ausgang des Kampfes anging, bei, löste stattdessen eine leichte Panik in dem Schwarzhaarigen aus. Wenn sein Gegner noch ein Ass im Ärmel hätte und erneut mit Bomben um sich schmeißen würde, sähe es deutlich schlecht für ihn aus. „Na, Angst, hm?“ Deidara hatte mit Genugtuung den verunsicherten Blick Sasukes bemerkt und wurde durch diesen nur noch mehr in seinem Vorhaben bestärkt. Jetzt oder nie! Mit einem hämischen Lächeln im Gesicht zerriss der Blonde sein Netzhemd und ließ im nächsten Augenblick schon seine Hand in der linken Gürteltasche verschwinden, nur damit sie sogleich mit seinem letzten Stück Ton wieder auftauchte. „Ha, solltest du auch haben!“, spie der Blonde in Vorfreude auf das Bevorstehende, die Vervollkommnung seiner Kunst und zugleich der Schritt in sein neues „Leben“ – denn der Tod war noch längst nicht das Ende, vor allem nicht für Verbrecher wie ihn, die durch ihre Sünden niemals ins Paradies, das Reine Land, eingehen und so dem Kreis der Wiedergeburten entkommen könnten – aus, löste mit der freien, linken Hand die Fäden an seiner Brust, sodass Deidara den Ton in den sonst durch diese gebändigten Schlund geben konnte. „Der Tod wird mich zu meinem größten Kunstwerk machen, einer unvergleichlichen Explosion… und du wirst mit draufgehen und ihre Überlegenheit anerkennen müssen, hm!“, rief der Blonde triumphierend, spürte gleichzeitig, wie sich sein Körper schon langsam veränderte. Immer mehr feine, schwarze Linien breiteten sich vom Zentrum seines Oberkörpers aus, bedeckten bald darauf sogar sein ganzes Gesicht, welches sich vor Wahnsinn und Freude verzerrte. „Weglaufen bringt dir nichts mehr!“, rief der blonde Künstler dem Uchiha zu, da dieser gerade einen hektischen Versuch aufzustehen unternommen hatte und kläglich zu Boden gegangen war, sodass er nun mit aufgerissenen Augen, deren Sharingan schließlich erloschen waren, zu ihm herauf starrte. Deidara stieß ein kurzes, siegessicheres Lachen aus. „Jaah, staune nur, verzweifle und schreie, hm!!“ Die kleine, schwarze Kugel, aus dem vorher menschlichen Gewebe komprimiert, strahlte unheilverkündend in einem blendenden Weiß, erhellte somit das vor Angst ohnehin erbleichte Gesicht des Schwarzhaarigen, der sich seinem Schicksal scheinbar ergeben hatte, nicht mehr versuchte zu fliehen. Er hatte erreicht, was er wollte, zumindest bei dem Uchiha. Aber er würde es Sasori auch noch beweisen, sodass dieser ihn auch endlich anerkannte, vielleicht sogar mehr… Deidara lächelte verschmitzt in Gedanken. Ja, mit dieser Gewissheit könnte er das weltliche Leben ohne Reue verlassen. „Dies ist meine Kunst! ART IS A BLAST!!“ Das konzentrierte Chakra entlud sich mit einer solch enormen Wucht, dass der Schein der Explosion für einen flüchtigen Moment selbst noch hunderte Kilometer weiter zu erkennen war und diese eine grausame Schneise der Zerstörung und des Todes hinterließ, selbst Deidaras letzte Spuren auf dieser Welt sich im Nichts verloren. Doch genau dies war er: Der Ausdruck vollkommener Kunst… Gewidmet ist der erste Teil übrigens Harry83, weil sie Sasuke so gerne mag und ich ihr noch ne Widmung schuldig bin (nein, ich hab's nicht vergessen xD). Er leidet hier ja auch nicht allzu sehr ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)