Reila von Kenren (Die wahre Geschichte) ================================================================================ Titel: Reila - Die Wahre Geschichte Autorin: Kenren Fandom: the GazettE Genre: Parodie Warnungen: light nonsense; com; light shounen ai; lime (hetero!) Pairings: Alle x OC, Rei/Ru hinted, Aoi/Uru hinted Zusammenfassung: Jeder kennt den Song Reila, doch kaum einer weiß, was wirklich dahinter steht. Hier werden alle Fakten aufgedeckt: Wer war Reila? Warum wurde ihr ein Song gewidmet? Und hat Uruha sie wirklich umgebracht? Disclaimer: So bald sie zum Verkauf stehen, gehören sie mir. Bevor das geschieht gehören sie nur sich selbst und ich verdiene daher auch kein Geld mit ihnen. Comment: Idee ist zusammen mit Uruha-Show- entstanden, ich glaube wir standen dabei ziemlich unter Drogen. Die Story hat keinen tieferen künstlerischen Wert, trotzdem hoffe ich, sie findet Anklang. Kommentare, Kritik und Morddrohungen sind wie immer sehr erwünscht. Enjoy! Reila Grau war der Himmel an diesem Tag. Grau und dunkel, als würde die Sonne ahnen, dass sie nicht erwünscht war. Grau und ohne jegliche Bö, ohne Bewegung in den Bäumen, als wäre die Zeit stehen geblieben, als würde das Leben niemals weiter gehen können. Grau erschienen selbst die Gestecke, die rundherum aufgebaut waren. Graue Blumen an einem grauen Tag. Stumme Trauer lag über der kleinen Gruppe in schwarz gekleideter Personen nahe den Gestecken. Die Köpfe gesenkt, Gesichter versteckt, teils hinter Schleiern oder langen Haaren, teils hinter Taschentüchern um die Tränen mancher zu trocknen. Hier und dort hörte man das leise Schluchzen einer Person – einer Freundin, einer Mutter, eines Angehörigen -, ansonsten war es still an diesem Ort, nicht einmal die Krähen wagten, hörbar aufzuflattern. Langsam wurde der schmale Sarg hinab gelassen. Trotz seiner schlanken Form konnte man nur ahnen, was für eine zierliche Person darin gebettet lag im ewigen Schlaf. Einer nach dem anderen warfen die Trauernden Rosen in das Grab, wo die Schatten sie gleich zu schlucken schienen. Einer nach dem anderen blickten sie hinab und sprachen letzte Worte, ehe sie sich abwendeten um den Ort mit weiterhin gesenktem Haupt zu verlassen. Nun endlich stand auch er hier, blickte hinab in die finstere Grube. Die Rose in seiner zitternden Hand zerdrückte er fast, hatte er ohnehin bereits die meisten Blätter der Blüte abgerissen. „Wie…konntest du nur…?“ Die Worte kamen als weniger als ein Wispern von seinen Lippen, dennoch wurden sie gehört. Eine Hand legte sich auf seine Schulter, sanft und tröstend, ebenso wie das Lächeln der Frau, in deren Augen Tränen glitzerten. „Du hast sie sicher sehr geliebt…Sie hat viel von dir erzählt.“ Etwas verwirrt zuerst, dann verstehend und irgendwie dankbar, obwohl seine Worte nicht verstanden wurden, blickte er ihre Mutter an. Diese Frau hatte das gleiche Lächeln wie sie es gehabt hatte. Wie sehr er sich wünschte, dieses Lächeln nie wieder zu sehen. „Komm…Kai, richtig? Lass uns gehen, deine Freunde sind bereits vorgegangen.“ Er nickte und ließ dabei achtlos die zerfetzte Rose in ihr Grab fallen. Sie hatte Rosen immer sehr geliebt. Tiefrote Rosen. Wie sehr er sich wünschte, sie würde sehen, wie zerstört die Rose war, die er ihr mitgab. In Gedanken versunken trottete er neben ihrer Mutter her, die ihm Dinge über sie erzählte, die er nicht hören wollte, die er nicht glauben konnte. Dennoch ließ er die Frau reden, wollte er sie doch nicht der Illusion berauben, ihre Tochter wäre ein Wesen reiner Schönheit sowohl im Äußeren, als auch im Inneren gewesen. Er bemerkte nur am Rande, wie die Frau von anderen Angehörigen in Beschlag genommen wurde, ging dennoch erleichtert über die Ruhe weiter über den grauen Kiesweg. Obwohl ihm auffiel, dass vier Personen am Wegesrand standen und auf ihn warteten, obwohl er bemerkte, wie sie schweigend neben ihm herliefen, versuchten ihm Trost zu spenden, würdigte er sie keines Blickes. Diese vier wollte er jetzt noch weniger sehen als dieses Lächeln. „Kai…wir…“ Beim Klang der Worte beschleunigte er seine Schritte. „Kai, nun warte doch! Es tut…“ Noch schneller wurde sein Gang und obwohl er fast einer Flucht glich, blieben sie dicht bei ihm. Wollten sie es denn nicht begreifen? Er machte Anstalten, auf den breiten Hauptweg des Friedhofes zu gehen, auf dem sich auch die anderen Trauernden befanden. Bevor er jedoch zu ihnen aufschließen konnte, wurde er an der Schulter zurückgehalten. „Jetzt bleib doch mal stehen! Du kannst nicht ewig vor uns weglaufen!“ Aois Griff war nicht so fest wie seine Worte, dennoch verweilte Kai an seinem Platz, würdigte die anderen aber weiterhin keines Blickes. „Genau. Und ewig kannst du auch nicht auf uns sauer sein, es war schließlich nicht unsere Schuld!“ Reita bekräftigte seine Worte mit einem Nicken, fügte allerdings kurz darauf kleinlaut hinzu: „…nicht allein…“ Noch immer blickte er starr zu Boden, bemüht ruhig zu bleiben, bemüht sich daran zu erinnern, warum er diese Menschen einst als seine „Freunde“ bezeichnet hatte. Er bemerkte nicht, wie vier Augenpaare ihn fragend und unsicher beäugten. „Kai?“ Ruki stupste ihn leicht in die Seite. „Bist du uns denn noch böse?“ Wie gut, dass er über solche Selbstbeherrschung verfügte. Ganz langsam drehte er sich um, ein Lächeln auf seinen Lippen, das fast echt wirken würde – wäre da nicht die gefährlich zuckende Augenbraue. „Böse? Euch? Wieso sollte ich das denn sein?“ Seine Worte klangen so ruhig und freundlich, dass alle vier einen Moment aufatmeten, Sekunden später allerdings zuckten sie unter den folgenden, zugegeben etwas zu lauten und zu hart gesprochenen Worten zusammen. „Vielleicht weil ihr es mit meiner Freundin getrieben habt?! Vielleicht weil ihr es mir erst gesagt habt, als sie ohnehin schon tot war?! VIELLEICHT WEIL IHR AUCH NOCH AN BESAGTEM TOD SCHULD SEID?!“ „Uruha ist schuld, nicht wir alle…“, nuschelte der Bassist, wofür er einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein erhielt. Zum Glück hatte Kai diese Worte nicht gehört. „Nun…Kai, weißt du…wir können doch auch nichts dafür, dass sie…“, begann Ruki einen Satz, dessen Ende er nicht genau kannte. Uruha hingegen schon. „Dass sie eine Schlampe war und um jeden Preis ins PV wollte.“ Hätte er das Mal nicht gesagt. Die daraufhin gesagten Worte hatten zur Folge, dass Ruki sich in die Arme des Bassisten flüchtete und unter dessen Jacke versteckte, Uruha etwa um 30 Zentimeter schrumpfte – in jeder Region seines Körpers –, Reita ernsthaft überlegte, in ein frisch ausgehobenes Grab zu springen, Aoi sich beim nervös auf seinem Piercing Herumkauen daran „verhedderte“ und für eine gute Stunde nicht fähig war zu sprechen oder seine Zunge sonst wie zu gebrauchen und ein paar Friedhofsbesucher entsetzt über solch eine Störung der Totenruhe das Weite suchten. Nun ist es wohl an der Zeit zu erklären, was es mit „ihr“ auf sich hat und wie es kommt, dass der liebe nette Kai solche Worte benutzt. Alles hatte begonnen, kurz nachdem Kai „sie“ kennen gelernt hat. „Sie“, das waren 160 Zentimeter Frau, aufgeteilt in lange, schlanke Beine, einen zierlichen Oberkörper, ein Engelsgleiches Gesicht und lange, dunkelbraune Haare die letzteres perfekt einrahmten. Ihr Name war Kumiko. Es war liebe auf den ersten Blick. Leider nicht nur bei Kai, denn auch seine Bandkollegen hatten schnell ein Auge auf die junge Schönheit geworfen. Zuerst natürlich nur aus der Entfernung, schließlich war sie vergeben… …was sie nicht daran hinderte, Aoi eines Abends nach der Probe, bei der sie ihrem geliebten Freund Kai versichert hatte, dass sie zu Hause noch so viel zu tun hätte und daher nicht mit zu ihm könne, bis zum Auto zu folgen und dann mit zu ihm zu fahren, wo sie… Nun ja, was der Gitarrist in dieser Nacht mit ihr machte, hatte der Drummer aus Anstand bisher noch nicht gewagt nur zu denken. Da Kumiko Aoi versicherte, dass dies ein einmaliger Ausrutscher bleiben würde, versprach er seinem Bandleader nichts zu sagen. Doch der nächste Abend kam, die nächste Nacht kam, Kumiko kam in Reitas Bett. Auch hier die Versicherung, dass dies ein einmaliger Ausrutscher bleiben würde, auch hier das Versprechen. Am Abend darauf war es Kai, der keine Zeit für seine Freundin hatte, also musste diese sich anders die Zeit vertreiben – und nebenbei sicher gehen, dass sie in das PV kommen würde, von dem Kai erzählt hatte, dass sie dort noch eine Frau suchten und dass er für sie in dieser Rolle wäre, die anderen aber noch überzeugen musste. Diesmal war es Ruki, dessen Laken sie des Nachts wärmte und dem sie am Morgen versprach…es ist wohl klar, wie der Satz weitergeht. Nun gab es nur noch einen, den Kumiko zu überzeugen hatte. Zum Glück wurde ihre erste Angst, auf Granit zu beißen, da der letzte in der Runde nicht so viel Interesse an Frauen haben könnte, schnell beseitigt, als sie mit Kai und seinen Bandkollegen am nächsten Abend in eine Bar ging. Nachdem der Drummer wegen eines Problems in seinem Elternhaus – Reita meinte, seine Mutter würde ein Gurkenglas nicht aufbekommen – früher gehen musste, versprach Uruha die junge Dame nach Hause zu fahren. Auf der Fahrt wurde viel geredet, viel gelacht und auch geflirtet, bis der Gitarrist schließlich zu sich nach Hause fuhr und seine Begleiterin mit in seine Wohnung im 23. Stock nahm. Worauf diese Zweisamkeit hinauslaufen würde, war beiden schnell klar. Während er noch einmal schnell ins Bad verschwand, stand sie in ihrem leichten, kurzen Kleid am geöffneten Fenster und genoss die Nachtluft und den Ausblick. Sie bemerkte nicht, dass Uruha das Badezimmer schnell wieder verlassen hatte, bemerkte nicht, wie er langsam auf sie zu kam… Und leider bemerkte sie auch nicht, dass er über die Kante seines Teppichs stolperte, halb nach vorn viel, sich noch abfangen konnte, weiter stolperte, bis er aus Versehen gegen sie stieß und ihr damit einen kleinen Schubs gab und sie… Offiziell hatte sie sich aus dem Fenster gestürzt, weil es mit ihrer Modelkarriere nicht voran ging. Uruha erklärte der Polizei ganz sachlich, dass er sie mit zu sich genommen hatte, um sie nicht allein zu lassen, denn sie hatte den ganzen Abend schon gewirkt, als hätte sie sich etwas antun wollen. Ruki, Aoi und Reita bestätigten das natürlich, Kai hingegen schwieg bei der Vernehmung. Auch als sie zu fünft das Polizeirevier verließen, kam kein einziges Wort über seine Lippen. Nicht einmal im Taxi, das jeden von ihnen nach Hause fahren würde, sprach er ein Wort, obwohl die anderen bereits dabei waren zu planen, wann sie sich am nächsten Tag im Probenraum treffen würden. Kai schwieg bis zu diesem Tag. Doch dann, als er die anderen vier bei sich an einem Tisch hatte, blickte er in die Runde, sein typisches Lächeln auf den Lippen, und fragte: „Gut. Hier ist jetzt keine Polizei mehr. Erzählt mir doch mal, wie es wirklich war.“ Sein Blick wurde bedrohlich. „Ich möchte alles wissen.“ Also erzählten sie ihm alles. Nicht nur, wie sie umgekommen war, sondern auch, wie sie die vorherigen Nächte verbracht hatte. Unter den vier Affären von Kumiko hatte sich das natürlich schnell herumgesprochen und sie hatten alle erkannt, was genau das Mädchen eigentlich im Sinn gehabt hatte. Auch das erklärten sie Kai. Schließlich war es nicht ihre Schuld, dass diese falsche Schlange sie verführt hatte, nur um berühmt zu werden (wobei der Berühmtheitsgrad durch ein PV einer Indi-Band sicherlich unheimlich ansteigen würde). Als alle ihre Ausführungen beendet hatten, trat eine unangenehme Stille ein. Irgendwann, ganz leise, begann jedoch Kai zu sprechen. „Ihr…ihr alle…“ Die anderen blickten ihn fragend an. „Ihr habt alle…mit ihr…“ Langsam hob sich sein zuvor gesenkter Blick und er funkelte jeden einzelnen von ihnen an. „Ihr habt alle mit meiner Freundin…“ „Nein, ich nicht!“, warf Uruha ein, bevor Kai seinen Satz beenden konnte. „Du wolltest aber!“ Schnell schüttelte der brünette Gitarrist den Kopf. „Nein, ich—“ „Und dann hast du sie umgebracht!“ Während er seinen Kollegen anbrüllte stellte sich der Drummer auf und krallte sich förmlich in die Tischplatte. Wut und Trauer standen in seinem Gesicht. Dennoch, obwohl die anderen ihn abzuhalten versuchten, verteidigte sich der Gitarrist weiter. „Gar nicht wahr! Ich…ich wollte sie zur Seite nehmen und ihr sagen, dass das keine Lösung ist und sie auch ins PV kommt, ohne mit uns allen zu schlafen!“, erklärte er erstaunlich ernsthaft und sachlich, „Und dann ist es eben passiert…“ Kai blickte ihn an. Er glaubte ihm nicht, er glaubte ihm kein einziges Wort. „Aha. Und dafür musstest du dich bis auf die Boxershorts ausziehen?“ Mist. Warum hatte er nur mitbekommen, dass Uruha in Boxershorts die Polizei gerufen hatte? Doch auch von diesem Argument ließ sich der andere – zugegeben manchmal nicht ganz so helle – Mann nicht einschüchtern. „N…natürlich. Wo Logik nicht hilft, hilft ein schöner Oberkörper!“ Danach hatte selbst Kai keine Worte mehr. Zurück zum Tag der Beerdigung. Noch nachdem alle anderen Trauergäste gegangen waren, saßen die fünf jungen Männer gemeinsam in dem großen Saal, in welchem die Feierlichkeiten stattgefunden hatten. Betreten blickten sie vor sich hin, einer unsicherer als der andere über das Weitergehen von…ja, von was eigentlich? Fragend blickte Ruki in die Runde. „Sagt mal…jetzt ist das doch alles vorbei, oder? Die ganze Sache meine ich…die ist jetzt zu Ende. Abgehakt, nicht wahr?“ Unsicher blickten sich die anderen an. Eigentlich hatte der Sänger Recht, sogar Kai hatte nach seinem „kleinen“ Ausbruch beschlossen, seinen Kameraden zu verzeihen, schließlich hatten sie ihn im Endeffekt vor dieser hinterlistigen, billigen…vor Kumiko bewahrt. „Naja…“, begann Aoi nach einigen Momenten des nachdenklichen Schweigens, „Es steht noch eine Befragung durch die Polizei an…so ganz haben sie uns das mit ihr wohl noch nicht geglaubt.“ Der Drummer nickte. „Wir sollten noch mal genau durchgehen, was wir ihnen sagen…Uruha, was wirst du der Polizei erzählen?“ Der Gitarrist überlegt einen Moment. „Dass sie durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen ist.“ „Sie hat Selbstmord begangen!“, warf Reita ein. Uruha nickte schnell. „Ja, meine ich ja. Sie hat durch einen tragischen Unfall Selbstmord begangen.“ Betretenes Schweigen legte sich über die Gruppe. „…wir sind so was von im Gefängnis…“, nuschelte Aoi niedergeschlagen ob der nicht gerade entlastenden Aussagen seines Freundes. Kai sah die anderen an. „Ihr musstet ja unbedingt mit ihr schlafen!“ „Du wolltest das Thema nicht mehr ansprechen!“, maulte Ruki den Bandleader an, wofür er gleich angekeift wurde. „Lass mich das Thema so oft ansprechen wie ich will! Ihr habt schließlich MEINE FREUNDIN UMGEBRACHT!“ Zum zweiten Mal an diesem Tag flüchtete sich Ruki in die Sicherheit von Reitas Oberteil, was Kai noch wütender machte. „Warum seid IHR BEIDEN überhaupt mit ihr ins Bett gestiegen?! Ihr seid doch eh schwul! Also tut der Welt einen gefallen und treibt’s miteinander und nicht mit irgendwelcher Leute Freundinnen!“ Der kleine Sänger zuckte bei jedem Wort zusammen und lief immer dunkler rot an. „…wir sind nicht schwul…höchstens bi…und Rei und ich sind auch erst seit ein paar Tagen…und woher weißt du das überhaupt?“ Einige Momente blickte Kai das Pärchen an. Eigentlich hatte er nur seiner noch immer zum Teil vorhandenen Wut Luft machen wollen, er hätte nicht gedacht, dass er damit direkt ins Schwarze treffen würde. „Ähm…ja, also…“, begann er, schüttelte dann schnell den Kopf und kam zum eigentlichen Thema zurück, „Wir sollten irgendwie klar machen, dass wir wirklich um sie trauern.“ Allgemeines Nicken folgte. „Wir sollten sie nicht einfach in ein PV einbauen, sondern etwas…Größeres machen.“ Wieder allgemeines Nicken. „…“ Alle Augen waren auf ihn gerichtet. „…ja…und was meint ihr, könnten wir machen?“ Allen fiel plötzlich auf, was für schöne Muster doch die Tischdecke, die Täfelung der Wände, die Decke oder Ähnliches hatte. Kai seufzte. „Also…“, er überlegte einen Moment, „Wir könnten ihr ein Lied widmen…Wir haben da doch diesen einen, halb fertigen, total kitschigen Text.“ Erneut folgte ein allgemeines Nicken. Der Drummer fragte sich, ob seine Kollegen wirklich zuhörten und den Inhalt seiner Sätze mitbekamen oder einfach nur je nach Tonfall zustimmten oder schnell wegsahen. „Den könnten wir doch etwas auf sie anpassen…nur ihren Namen sollten wir nicht direkt benutzen. Das macht schlechtes Karma.“ Den letzten Satz begriff nur die Hälfte der zustimmend nickenden, doch das änderte nichts daran, dass alle die Idee gut fanden. Aoi war der erste, der nach Kai das Wort ergriff: „Welchen Namen nehmen wir stattdessen?“ Nachdenkliches Schweigen. „Reita!“, schlug Ruki vor, wofür er einen Klaps auf den Hinterkopf bekam. „So heiße ich schon!“ Aoi grinste. „Dann eben Reila. Das ist ein Frauenname, der absolut nicht auf Kumiko schließen lässt.“ Vier von fünf Gazettos waren sofort dafür, den Song so zu nennen. Der eine wurde für in dieser Sache nicht wahlberechtigt erklärt, denn er war Bassist. Danach begannen hitzige Diskussionen. Nach und nach wurde der Text vervollständigt, was allen erstaunlich leicht von der Hand ging, dann wurde das zum Song gehörige PV geplant. „…und die Kostüme machen dann klar, dass wir nie mit ihr schlafen würden, weil wir eh nicht auf Frauen stehen.“ „Hältst du das für eine wirklich gute Idee?“ „Ich halte es für eine brillante Idee!“ „Aber unser Image…“ „…ist spätestens seit Red Motel im Eimer“, murrte Reita dazwischen. Damit war auch das geklärt. Nun ging es darum, wer was wann in der Hand zu halten hatte. „Uruha, du bekommst das Messer!“, beschloss Kai. Der Angesprochene blickte ihn verständnislos an. „Wieso? Es ist doch gar nicht mit einem Messer passiert!“ „. . .“ „Gut. Aoi, du nimmst…“ Und so verging diese Nacht… Am nächsten Morgen standen Song und zugehöriges PV fest. Uruha wurde bei der Befragung der Polizei ob seiner Trauer für unzurechnungsfähig erklärt, was ihm und den anderen den Hals rettete. Ruki und Reita hatten fortan nie wieder etwas mit einer Frau und auch Aoi gestand, dass er Männer eigentlich viel interessanter fand, woraufhin er und Uruha… Kai bekam einen Nervenzusammenbruch, war aber nach einer Woche Krankenhausaufenthalt wieder ganz der Alte. Allerdings stellte er seinen Freundin nie wieder seine Freundinnen vor. Der Song und das dazugehörige PV wurden veröffentlicht und sehr bekannt. Niemand ahnte, was dahinter stand, niemand erinnerte sich an ein Mädchen namens Kumiko. Dennoch rätseln noch heute alle Fans, ob Uruha Reila umgebracht hat. -Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)