'cause my past von Hurricane (junge Profikillerin, schweres Leben) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- “Autsch…” Mit stechenden Kopfschmerzen raffte ich mich auf. „Mein Kopf… Warum habe ich so ein stechen im Kopf?“ Am Liebsten wäre ich einfach liegen geblieben, aber ich wollte ja herausfinden warum mein Krümelchen mich jagte. Ich wollte doch nur den Grund wissen! Warum musste das Schicksal so gemein sein und mich so quälen?!? „HALT! STOPP! MOMENT! Habe ich gerade MEIN Krümelchen gesagt?!?“ Das mussten die Kopfschmerzen sein. Mit dieser Erklärung gab ich mich zufrieden. Ich stand ganz langsam auf und bewegte mich Richtung Medizinschrank. Der Weg dorthin kam mir unendlich weit vor. Nach einigen Stunden -so kam es mir vor- wirkte die Schmerztablette. Als die Kopfschmerzen dann endlich ganz weg waren setzte ich mich an meinem Laptop. „Jetzt kann ich beginnen. Erstmal sehen was das Internet preisgibt.“ Es war inzwischen Mittag, als ich einsah, dass das Internet praktisch GAR NICHTS sagte. Nur Artikel darüber, dass er mich jagte –nicht besonders Hilfreich, wenn man bedachte, dass ich es schon wusste. Ich machte mir schnell Würstchen und setzte mich wieder (Wenn ihr mal nach England fahrt: Probiert sie! Die sind HIMMLISCH!). „Dann muss ich mich mal ins System hacken. Ob das wirklich so gut ist?“ Es war eine berechtigte Frage: Ich konnte mir vorstellen, dass Krümelchen alles gut unter Kontrolle hatte und er wusste ja, dass ich gerne wissen würde warum er mich jagte, also würde er sicherlich diese Akten unter Beobachtung haben, oder? „Hach… Das ist alles kompliziert! Einerseits will ich ein völlig neues Leben anfangen und anderseits kann bzw. WILL ich mein anderes Leben nicht einfach aufgeben… Also was tun?“ Früher hätte ich mir gewünscht nicht mehr nachts durch die Gassen und Dächer streifen zu müssen um für mein Geld zu arbeiten, aber nun merkte ich wie mir das fehlte, es war einfach ein Teil meines Lebens, ein Teil von mir. Der Gedanke es künftig nicht mehr zu tun, war schon hart… Zum Glück hatte ich noch ein Hintertürchen. Das klang alles recht hart und krank, aber entsprach das nicht der Wahrheit? Sollte ich vielleicht bis morgen mit dem Hacken warten, bis Grieman im Gefängnis hockte? Aber was hatte das damit zu tun, dass ich etwas wissen will? Kann es sein, dass ich grad den Schwanz einziehe? Ja, ich versuche einen Grund zu finden, damit ich mich nicht einhacken zu brauchen…Ich lauschte in mich hinein um eine eiserne Regel zu befolgen: Höre auf dein Gefühl! Und das sagte: „TU ES NICHT!!“ Auch wenn es nicht meine Art war: Es herrschte NOTSTAND!! Also besondere Vorsicht bei allem, was ich tat, also war eigentlich ins System hacken tabu. Ich blickte auf die Uhr. Punkt zwei. „Vielleicht ist es doch zu früh um sich in das System zu hacken… Aber nicht zu früh um nach Tesco zu fahren um einzukaufen.“ Lächelte ich und stellte sogleich eine Liste zusammen mit den Dingen, die ich benötigte und stellte fest, dass es erstaunlich viel war. Ich schnappte mir Tasche und Rad und fuhr Richtung Tesco. Als ich grad bei dem Obst war, erblickte ich Anna. Sie betrachtete kritisch die Äpfel und Birnen. Welche allerdings gut aussahen. „Hi, Anna.“ „Oh, hi Trista.“, sagte sie und lächelte mich an. Ich lächelte zurück, „Bist wohl auch grad dabei einzukaufen, was?“ „Jupp, mir ist heute aufgefallen, dass mir ziemlich viel fehlt.“ „Na dann, können wir ja zusammen einkaufen.“ „Auf jeden.“ Wir gingen zusammen durch Tesco. Ich wunderte mich etwas. „Sag mal. Warum kaufst du eigentlich nicht soviel? Ich kann mir kaum vorstellen, dass du allein wohnst.“ „Tu ich auch nicht. Meine Katze ist ja noch bei mir.“ „Also wohnst doch quasi allein?“ „Nun… Meine Eltern sind ziemlich viel aus. Also ja, ich wohne ziemlich allein.“ „Ach so.“ Sie ist dreizehn Jahre alt und lebt praktisch nur mit einer Katze zusammen? Dieses Mädchen wurde immer merkwürdiger! Gut, in ihrem Alter war ich auch nicht ganz sauber, aber eine Katze würde mich echt deprimieren! Sie sind Standard-Triere für alte Omas, die alleine wohnten und keine Gesellschaft hatten. „Was machst du heute noch so?“, riss sie mich aus meinen Gedanken. Schon wieder! Dabei wollte ich mich nicht daran gewöhnen ständig mit den Gedanken ab zu driften… „Weiß nicht. Vielleicht werde ich mal Camden town fahren. [Anmerk.: Das geilste Viertel London EVER!!!! Fahrt hin!!!!] Warum fragst du?“ „Weil ich neugierig bin!“ Wir grinsten uns an. „Ach. Ich vergas.“ Wir lachten und stellten uns an der Kasse an. Anna hatte auch schon die Sachen für meinen Geburtstag eingekauft, wollte sie doch Waffeln backen. Schwatzend gingen wir raus. „Wie bist du hier her gekommen?“, Ich blickte mich um. Wir standen nun vor dem Laden, doch mein Fahrrad war das Einzige. „Zu Fuß. So was wie ein Rad kann ich mir nicht leisten.“ „Oh…“ Ich packte meine Sachen auf dem Rad. „Du kannst schon fahren. Ich komme schon alleine klar.“ Sie fuhr sich mit der Hand lässig durch das Haar, so sah sie echt erwachsen aus. „Bist du sicher?“ „Ja, klar.“ „Ich kann aber auch schieben, das ist kein Problem für mich.“ „Ich weiß, aber, wenn du heute noch nach Camden willst, solltest du los.“ „Es ist ja nicht so, dass es mein letzter Tag hier in London ist.“ „Nein, das nicht, aber du kannst trotzdem schon vorfahren.“ „Willst du mich etwa los werden?“ „Ja und nun zisch ab!“, meinte sie scherzhaft. „Ne, jetzt bleib ich erst recht.“ Sie sah mich an und schüttelte den Kopf. Wieder viel mir die Ähnlichkeit zwischen ihr und meinem Partner auf. Wir hatten des Öfteren auch solche Gespräche (Mir ist grad was aufgefallen: Der Partner hat noch keinen Namen… Das muss ich mal ändern). Wir kamen eigentlich ganz gut aus auch wenn wir keine Freunde waren. Ihr wisst ja: Mittel zum Zweck. Aber trotzdem musste man sich ja nicht immer mit misstrauen begegnen. man konnte auch mal Spaß zusammen haben. „An was denkst du“, Anna sah mich von unten an. „Nun, du ähnelst jemanden den ich kenne.“ „Ach ja, wen denn?“ „Einen Art Bekannten.“ „Wie heißt denn dein Bekannter? Dir muss man auch wirklich alles aus der Nase ziehen.“, meinte sie kopfschüttelnd. Das sagte er auch immer zu mir, wenn ich nicht so wirklich mit der Sprache raus rücken wollte. „Nun: ja, muss man und er heißt Sebastian.“ „Ist ja lustig! Ich habe ein Freund, der heißt auch so und man sagt auch immer wir seien uns ähnlich.“ Ein Lächeln lag nun auf ihren Lippen. Ein wissendes Lächeln, welches mir nicht ganz geheuer war. Wie konnte man so ein Lächeln nur zustande bringen? Und das in dieser Situation? Wollte sie mir etwas mitteilen? „Naja, ich will dich dann mal nicht nerven und schon mal los fahren.“ So schnell wie möglich weg von der Kleinen. „Tu das.“ Ich schwang mich auf mein Rad und fuhr los. »Ist bestimmt nur Zufall, dass beide gleich heißen.« Mit diesen Gedanken beruhigte ich mich, aber ein Gefühl der Unbehaglichkeit blieb. Es war mir klar: Das konnte einfach kein Zufall sein! Sogar für den Zufall war es viel zu zufällig. Außerdem betrog mein Gefühl mich nie. Als ich zu Hause ankam packte ich erstmal meinen Kühlschrank, welcher nun fast platzte. Ich hatte für 5 Personen eingekauft, wie es mir schien. Was ich mir dabei gedacht hatte, wusste ich nicht, denn normalerweise kaufte ich nicht mehr als nötig und was ich mit drei Packungen Tomaten anfangen wollte, war mir schleierhaft. Ich blickte wieder auf die Uhr. 4 Uhr?? Na toll… Zu früh um ins Bett zu gehen und zu spät um zu Camden zu fahren… Was nun? Einen Film gucken? Nein, nicht mitten am Tag. Dann halt ein Buch. Jäger des verlorenen Glücks. [EMPFEHELNSWERT] Eine Weile las ich in dem Buch und hörte deutsches Radio um den Nachrichten zu lauschen, wenn sie dann mal kamen. Gerade dudelte mir Mika entgegen, als ich draußen ein Geräusch hörte, aber als ich nachschaute war da nichts. Wenig später war es wieder zu hören, als würde jemand etwas ausschütteln und Sachen umher schieben. Aber es war nichts zu sehen als ich erneut schaute und für den Rest des Tages, kamen die Geräusche auch nicht wieder. Und die Nachrichten gaben auch nichts Aufregendes her. Nur, dass sie die Hörer auf den Laufenden halten werden in Punkto Grieman, aber wozu brauche ich das Radio, wenn ich einen Fernseher hatte? Inzwischen wusste ich auf welchem Kanal die Nachrichten kamen, die ich brauchte. Weil ich heute anscheinend nicht neues erfahren würde, schaltete ich das Radio aus und vertiefte mich in mein Buch. Auch ein Mädchen wie ich musste mal relaxen, auch wenn es mir nicht so ganz gelingen wollte; Der Grund sollte ja bekannt sein: Mein Gefühl. Es war schon inzwischen Abend und ich war mit dem Buch fast durch. Ein Seufzen meinerseits erfüllte das Boot. Irgendwie war die Stimmung hier bedrückend, lag vielleicht daran, dass ich Bange wegen morgen hatte. Das ungute Gefühl als ob morgen etwas schief gehen würde, ließ mich nicht los und das war schlecht. Im Normalfall, konnte ich mich immer auf mein Gefühl verlassen. Aber entsprach meine momentane Situation überhaupt noch dem Normalfall? Eigentlich nicht. Trotzdem würde ich meine Prinzipien nicht aus den Augen lassen und nicht auf mein Gefühl hören! Kann es sein, dass ich mich ziemlich oft wiederholt habe? Ich nahm ein Schluck von meinem Tee, den ich mir gemacht hatte und seufzte wieder. Ja, ich wiederhole mich in letzter Zeit SEHR oft. Ich blieb so sitzen und hing meinen Gedanken nach. Das Ticken der Uhr ging ziemlich schleppend voran. Nach einer Ewigkeit- so schien es mir- bewegte ich mich wieder das erste Mal. Ich wusch meine Tasse aus und stellte mich unter die Dusche. Das kühle Nass rann meinen Körper runter. Ich genoss die Kälte. Sie machte einen klaren Kopf und verdrängte alle düsteren Gedanken. In einem ziemlich dicken Bademantel und einer neuen Tasse Tee saß ich eingemummelt auf meinem Bett und las mein Buch zu Ende, nun konnte ich endlich wirklich entspannen. In dieser Nacht konnte ich kaum schlafen. Warum war klar: Das Gefühl, welches ich die ganze Zeit mit mir rumschleppe verstärkte sich zu nehmend. In ein paar Stunden würde Grieman ins Gefängnis verfrachtet. Immer wieder meinten die Wachen, alles würde glatt laufen, da sie alles gut unter Kontrolle und viele Male überprüft hätten. Gebannt saß ich vor dem Fernseher. Ich beobachtete wie Grieman in Handschellen zum Auto gebracht wurde. Das Gemurmel aller Anwesenden hallte laut wieder. Grieman hatte die Handschellen um und zwei kräftige Wachmänner hielten ihn fest. Alles schien glatt zu laufen, aber als sie losfuhren brach die Hölle aus. Es schien als würden hunderte Maschinengewehre losgehen. Tränengas wurde eingesetzt. Alle schrien durcheinander und durch dieses Chaos verschwand Grieman. >Ich wusste, dass was schief laufen würde! Mein Gefühl hatte mal wieder Recht gehabt! Was mache ich jetzt? Soll ich verschwinden? Wieder umziehen? Aber hier kann er mich nicht finden. Zumindest hoffe ich das mal…< Ich stellte den Fernseher aus und dann hörte ich die merkwürdigen Geräusche vom Vortag. Aber als ich wieder raus blickte, sah ich nichts. >Hoffentlich habe ich keine Maus oder gar eine Ratte.< Wäre ja noch schöner, wenn ich mich nun auch noch darum kümmern müsste… Die Nachrichten brauchte ich nicht zu Hören. Mir war klar, was man sagen würde: ‚Das ist eine Tragödie!‘; ‚Wir werden unser bester geben um ihn wieder zu fangen!‘ und so weiter. Um das voraus zu sagen musste man kein Hellseher oder Medium sein. Dennoch war ich der Meinung ich müsse einige Vorkehrungen treffen. So als Absicherung. Unter meinem Bett befanden sich zwei Koffer: In den einem befanden sich Stich- und Schusswaffen in den anderen Ferngläser und ein Nachtsehgerät. Ich holte den mit den Waffen raus, nachdem ich die Gardinen geschlossen hatte. Die einzelnen Waffen lagen nun vor auf den Tisch. Ich wollte sie so verstecken, dass ich im Notfall immer eine in der Nähe hatte. Eine Weile verbrachte ich damit sie richtig zu deponieren- auch in meine Allzwecktasche kamen zwei rein. Meine Wurfmesser waren an einer Art Gürtel befestigt, welchen man um ein Bein schlang. Mein Messer, welches ich noch aus Deutschland hatte war in meinem Schuh, wo es hingehörte. [Wenn ihr euch jetzt fragt woher ich das ganze Zeug habe, kann ich euch nur so viel sagen: Ich verfüge über Kontakte und Mittel. Noch bevor ich mich um eine Unterkunft bemühte, habe ich erstmal für meine Sicherheit gesorgt. Aber da ich niemanden anderes gefährden will (Immerhin ist es besser sich in dieser Branche nicht zu unbeliebt zu machen), werde ich nichts Weiteres zu diesem Thema erläutern.] Am nächsten Tag wachte ich früh auf und da ich nicht weiterschlafen konnte, bzw. wollte, stand ich auf. Ohne zu zögern schaltete ich die Glotze an um Nachrichten zu hören. Die brachten nicht viel Neues: Es gab viel Verwirrung, durch die Schießerei kamen 5 Polizisten und 3 Zivillisten ums Leben –Gott hab sie Seelig- und natürlich würde man alles geben um ihn wieder zukriegen. Im Großen und Ganzen das was ich mir gedacht hatte. >Sie hätten ihn gleich umnieten sollen, schließlich wird er für seine Taten eh die Todesstrafe kriegen…< Ich schlürfte an meinen Kakao. Vielleicht sollte ich etwas mein Boot aufräumen, schließlich wollte Anna morgen kommen um mit mir meinen Geburtstag feiern wollte. Ach Gott, am nächsten Tag wurde ich schon 17!! Bis zum Nachmittag blieb alles still. Ich saß auf meinem Sessel, hatte Kaffee und was zu trinken und lauschte Nachrichten. Dann klopfte es. Hart, dumpf, unheilvoll hörte es sich an. An der Tür angekommen zog ich meine Pistole mit Schalldämpfer –zwar waren die meisten meiner Nachbarn arbeiten, aber man konnte nie vorsichtig genug sein. Ich öffnete die Tür. Vor mir stand ein Schrank von einem Kerl. Er war schwarz angezogen, hatte eine Sonnbrille auf und wollte grad mit einem fiesen Grinsen und einem ‚netten‘ ‚Hallo‘ seine Knarre ziehen, aber ich war schneller, hatte ja schließlich sowas erwartet. Ich erschoss ihn mit drei Schüssen. Der Kerl taumelte rückwärts und fiel in den Fluss. Das war für mich ein Startsignal. Grieman hatte mich gefunden, wahrscheinlich wussten sie schon länger wo ich mich befand und ich war mir ebenfalls sicher, dass der Typ nicht allein da war. Schnell startete ich den Motor und fuhr los: Mit Höchstgeschwindigkeit sauste ich die Themse entlang und es dauerte nicht lange bis ich ein anderes Boot hinter mir sah, welches bewaffnete Schränke an Board hatte. Gerade wollte ich abermals nach meiner Pistole schnappen, aber: „Fahr gleich nach rechts!“ „Anna?!?“ Ich schaute dem Mädchen noch mal an bevor mir klar wurde, dass ich sie mir nicht einbildete, „Was machst du denn hier?“ „Egal! Fahr nach rechts in den Nebenkanal!“ „Aber, was…!“ „TU ES JETZT!“, schrie sie mich an. Mit Rekordverdächtiger Reaktionsfähigkeit machte ich es und schaffte es grad noch so in den Kanal ohne an den Mauern anzustoßen. Ich wusste nicht woher sie kam und was sie hier tat, aber in diesem Moment wusste ich, dass ich ihr vertrauen konnte, da sie ebenfalls umgebracht werden würde, wenn man uns erwischte. Das war ein recht langer Kanal und unsere Verfolger waren nicht gewillt einfach so aufzugeben. Sie reagierten ebenfalls schnell und da keine ungewünschten Zuschauer mehr da waren konnten sie schießen. Als die ersten Kugeln losgingen, bückten wir uns rasch. Ich zog meine Pistole. „Kannst du Boot fahren?“ „Äh… Nein?“, kam es als Antwort. „Na dann: Dies ist deine erste Stunde!“ Ungeduldig gab ich ihr das Ruder in die Hand, erklärte ihr was sie zu tun hatte und schoss auf unsere Verfolger. Blöderweise bestanden sie nicht mehr aus einem, sondern aus vier Booten. Auch war es für nicht vom Vorteil, denn der Kanal war zu schmal, als dass man nebeneinander fahren konnte. Ich zielte schoss und die ersten Schützen fielen ins Wasser. Nun zielte ich auf das Boot. Als meine Kugel ihr Ziel traf, blieb das Boot stehen. Die anderen, welche hinter diesem waren krachten mit karacho auf das Heck. Das Letzte konnte noch rechtzeitig bremsen, drehte sich unbeholfen in den dünnen Kanal um und wollte uns irgendwo anderes erwischen. Schnell nahm ich wieder das Ruder in die Hände. Das Mädchen sah sehr froh darüber aus, dieses ‚Höllenteil‘, wie sie es später nannte nicht mehr fahren zu müssen. „Und jetzt indem Kanal rechts.“ Ich wendete scharf. Anna dirigierte uns durch die Nebenkanäle. Jetzt waren wir wieder auf der Themse, aber von unseren Verfolgern keine Spur. „Geh zum Bug und nehm das Namensschild ab, aber so, dass dich keiner bemerkt. Sie tat es. Vorsorglich, hatte ich unter dem Brett einen anderen Namen geschrieben und dieser verlief auf einen anderen Namen und so weiter. Wir fuhren die Themse entlang Richtung Meer. Mitten auf dem Meer, wo uns keiner hören, geschweige denn sehen konnte zog ich meine Pistole erneut und zielte auf Anna. „Was soll das Trista?“ „Wer bist du?“ „Ähm?? Anna? Erinnerst du dich?“ „Ich weiß wer du bist! Zumindest dein Pseudonym! Ich meine wer bist du? Wer ist dein Boss?“ „WAS?“ „Für wen arbeitest du?“ „Trista? Ich weiß nicht wovon du sprichst…“ Ich gab einen Warnschuss neben ihrem Ohr ab. Mir war klar, dass sie den Luftzug spürte. „Du tauchst plötzlich in mein Leben auf, drängst dich hinein, wir haben ‚zufällig‘ einen Freund der sich EXTREM ähnlich zu sein scheint, dann tauchen die Kerle von Grieman auf und du befindest dich urplötzlich auf mein Schiff und weißt uns zu helfen. Glaubst du wirklich ich kaufe dir ab, dass du nicht weißt, was ich meine?“ „Ok. Ich erzähle dir ja schon alles. Ich bin auf bitten von Sebastian hier, also deinen Partner. Wir sind Geschwister.“ „WAS? Sebastian hat eine Schwester?“ Davon war ich nun baff. So lange Partnerschaft und ich wusste nicht mal DAS?!? „Ja, hat er. Und ich soll dir ausrichten, dass er dich nicht verpfeifen wollte, musste aber um sich selbst und mich zu schützen.“ „Bringt dich in meiner Nähe… Toller Schutz.“ „Keine Sorge, Garboch, weißt nicht wo du bist. Und Brüderchen, wusste es, weil du mal im Schlaf davon gesprochen habt, als ihr auf einen mehrtägigen Auftrag ward.“ „Achso… Und wo kamst du plötzlich her? Du warst ja immerhin plötzlich da.“ Ich nahm die Pistole runter. In ihren Augen und Gesten erkannte ich, dass sie wirklich die Wahrheit sagte. „Ich wohne hier auf dem Boot!“, strahlte sie mir entgegen. „WAS?!? WO?“ „Komm mit ich zeig es dir.“ Wir gingen durch eine Luke auf Deck, welche mir nicht aufgefallen war, da sonst immer eine Decke drauf lag. Darunter befand sich ein kleiner Raum, der gerade noch groß genug war um sich reinzulegen, aber Anna hatte es noch geschafft Ihre Habseligkeiten mit rein zu quetschen. „Willst du nicht lieber oben bei mir pennen?“ da ich sie sowieso nicht loswerden konnte- es sei denn ich hätte sie gekillt und das wollte ich nicht-, konnte sie es wenigstens etwas gemütlicher haben. Nun wusste ich auch wenigstens, woher die Geräusche von den Vortagen stammte. „Gern.“ Anna sammelte schnell ihre Sachen auf und folgte mir nach oben. „Zum Glück habe ich doch zu viel eingekauft.“, meinte ich und warf die Würstchen in die Pfanne, „Sag mal wie heißt du wirklich?“ „Anna ist mein richtiger Name.“ „Warum hast du kein Pseudonym?“ „Ganz einfach. Ich brauche keinen. Wie ist dein richtige Name?“ Klingt logisch. „Zanbi.“ „Zanbi? Ein ulkiger Name.“ „Ich hab ihn mir nicht ausgesucht, das waren meine Eltern, deswegen ziehe ich auch den Namen Trista vor, wenn es dir nichts ausmacht. Außerdem ist mein Name eh viel zu gefährlich, als das man damit rumposaunen sollte.“ „Alles klar.“ Nach dem Essen machte ich schnell ein Bett fertig, damit auch Anna einen Schlafplatz hatte. Sie pennte die ganze Nacht durch, ich nur den halben, denn ich wollte London so schnell wie möglich hinter mich bringen. Auch musste ich etwas unternehmen. Anna wäre in meiner Gegenwart viel zu gefährdet. Sie musste weg, sich in Sicherheit bringen. Mein Blick fiel auf den Kompass um den Kurs zu checken, als ich dachte: >Das Mädel ist mir zu sehr ans Herz gewachsen, als dass ich weiter in Gefahr bringe.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)