Kougotchu - ein neues Abenteuer von ManuYasha (das 25. Kapitel - Das Finale) ================================================================================ Kapitel 16: Kampf über den Wolken --------------------------------- Das Rauschen der sicherlich mächtigen Flügel verklang langsam als Kagome und Josh den von Wurzeln und Ästen durchzogenen Tunnel empor kletterten. Im Vergleich zu den vorherigen Strapazen war diese Passage ein Kinderspiel. Kagome kletterte Josh eifrig hinterher, immer bedacht nicht nach unten zu sehen. Das ging auch noch einige Meter höher so, bis Josh plötzlich innehielt und zu Kagome runter blickte. „Ich glaube wir haben ein Problem“, meinte er nur und lehnte sich etwas zur Seite, damit Kagome sehen konnte was das Problem war. Etwas über Josh ragten die waagrecht wachsenden Wurzelnd schräg in den Tunnel. Als Josh Kagomes entsetzten Blick sah schüttelte er rasch den Kopf, „Keine Angst, da kommen wir nicht hoch…Aber wir können etwas mehr nach rechts klettern, dort hat es einen weiteren Durchgang in der Wand.“ Beinahe automatisch blickte Kagome nach rechts und erkannte auch sofort den von Josh beschriebenen Durchgang in der Wurzelwand. „Gut, dann lass und rüber klettern“, beschloss Kagome, drückte ihre Schuhe so fest sie konnte in die Wurzelwand und machte sich daran vorsichtig seitwärts zu klettern. Über ihr folgte Josh ihrem Beispiel. Die Beiden hatten den Durchgang schon bald erreicht und liefen nun wieder aufrecht durch ein hölzernes Gewölbe. Der Hohlraum wurde an einigen Stellen von weiterem Gewächs und Pflanzen durchbrochen, sodass kleine Lichtstrahlen den Raum erhellten. Während sie so liefen begann Kagome über Josh nachzudenken. Wie ihr dabei auffiel wusste sie eigentlich noch gar nicht viel über Josh und von dem was sie wusste, war sie sich nicht sicher ob es überhaupt der Wahrheit entsprach. „Josh?“ Er ging wohl davon aus, dass Kagome etwas Alarmierendes entdeckt hatte, denn er wirbelte augenblicklich herum. Als er dann jedoch Kagomes überraschten Ausdruck entgegenblickte antwortete er: „Was ist denn?“ Eine breite Wurzel ragte quer durch den Raum, Kagome und Josh mussten unter ihr durchkriechen, was Kagome einen Moment verschaffte Josh eine Frage zu stellen: „Wieso bist du eigentlich wirklich nach Japan gekommen? Wegen diesen Kougotchu?“ Bevor Josh antwortete stellte sich ihnen ein weiteres Hindernis in den Weg. Vor ihnen befand sich ein riesiger Riss, klaffend wie eine tiefe Schlucht halbierte er den Raum. Josh sah sich nach einem Alternativweg um, während er Kagome antwortete: „Du hast Recht…es hat etwas mit den Kougotchu zu tun.“ Kagome hatte es sich bereits gedacht, jedoch war diese Frage spätestens nach ihrem Museumsbesuch überflüssig geworden. „Dann hast du uns also ausgenutzt um näher an die Kougotchu zu kommen…Aber wie hast du überhaupt…Wieso bist du gerade zu uns gekommen?“ Noch immer suchte Josh nach einem sicheren Weg über den Abgrund. Er war zu breit um ihn einfach mit einem Sprung zu überqueren und nirgends war ein helfender Ast, noch nicht einmal eine Ranke zu sehen. Flüchtig antwortete Josh: „Das spielt doch keine Rolle“ und betrachtete die Decke des Raumes. „Und ob das eine Rolle spielt!“, gab Kagome zurück. „Ich kann dir einfach nicht glauben, dass du uns einfach so per Zufall ausgewählt hast…Hat es vielleicht etwas mit diesem Kouji zu tun?“ Kagome wartete Joshs Reaktion ab, wurde aber enttäuscht: Joshs Ausdruck blieb unverändert. Sie fuhr fort: „Vielleicht hat er dir ja gesagt, dass du-“ Ruckartig wandte sich Josh zu ihr um und erwiderte in hitzigem Ton: „Ja, es war Kouji, der mir von dir und eurem Tempel erzählt hat. Auch von der Verbindung zum feudalen Zeitalter, welcher sich auf eurem Tempelgelände befindet hat er mir erzählt und ja, ich habe euch anfangs ausgenutzt um diese Verbindung zu nutzen!“ Daraufhin drehte er sich von Kagome weg und suchte weiter nach einem Weg über den Abgrund. „Dann glaubst du nicht auch, dass dieser Kouji dich ausgenutzt hat um in unserer Gegenwart nach Kougotchu zu suchen?“ Jetzt sagte Josh gar nichts mehr. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er einen Weg über den scheinbar unüberquerbaren Abgrund gefunden hatte. Über ihnen schlängelte sich ein massiver Ast an der Decke entlang, er führte von ihrer Seite bis weit hinter den Abgrund. Vorsichtig griff Josh nach dem kleinen Bündel, welches Sango ihm gegeben hatte und packte die peitschenartige Waffe aus. „Wieso hast du ihm überhaupt gehorcht?“ Kagome folgte Josh Versuch die Peitsche hochschnellen zu lassen, sodass sie sich um den Ast wickelte aufmerksam, eine Antwort erhielt sie allerdings nicht. Beim dritten Versuch schaffte es Josh schließlich. Sicherheitshalber zog er nochmals kräftig an der Schnur um sicher zu gehen, dass sie sich nicht mitten im Schwung loswickelte und blickte anschließend zu Kagome zurück. Sie lief ohne einen Kommentar bis zum Rande des Abgrunds, neben Josh und beäugte das Seil misstrauisch. Ohne Vorwarnung schlang Josh seinen Arm plötzlich um Kagomes Hüfte und schwang sich mit ihr über den Abgrund. Die Peitsche hielt und führte die Beiden sicher über den Abgrund. Als Josh und Kagome am anderen Ende angekommen waren zog Josh die Peitsche schwungvoll zurück und verstaute sie wieder. Der Raum wandelte sich nach und nach zu einem aufwärtsführenden Tunnel, welcher ein abrupt aufbrach und Kagome und Josh wieder an die Außenseite des mächtigen Hauptstammes führte. Als Kagome um sich blickte erkannte sie, dass sie es gleich geschafft hatten. Die Wolkendecke befand sich bereits unter ihnen und über ihnen thronte die gigantische Baumkrone. Dabei musste sie auch gleich wieder an Inuyasha denken, wo war er nur? Josh entdeckte einen dicken Rankenvorhang, welcher Steil von den gewaltigen Ästen der Baumkrone abhing. „Das letzte Stück wird wohl besonders anstrengend werden“, sagte er und wies auf die Ranken. Doch bevor er losmarschieren konnte, hielt in Kagome zurück: „Josh…Ich bin dir wirklich dankbar, dass du mir geholfen hast, wirklich. Aber wenn Kouji dich benutzt haben sollte weißt du auch sicher was er vorhat.“ Beinahe mitleidig schüttelte Josh den Kopf, „Nein. Ich weiß nicht was er plant.“ Wie schon zuvor lief Josh nach seiner knappen Antwort einfach weiter, jetzt aber gab sich Kagome nicht so einfach zufrieden: „Wieso hast du ihm dann überhaupt geholfen? Hat er dich erpresst?“ Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken lief Josh weiterhin auf die Ranken zu und griff nach einer, zog ein paar Mal daran und begann schließlich daran hochzuklettern. „Josh!“, rief Kagome und eilte ihm hinterher. Dann, völlig unerwartet ließ Josh sich fallen und landete vor Kagome. Er blickte sie mit ernstem Ausdruck an, etwas in seinem Blick beunruhigte Kagome. Einige Sekunden lang blickte Josh Kagome noch an, daraufhin sprach er im Flüsterton: „Ich kann es dir nicht sagen, begreif doch!“ Verwirrt begegnete Kagome Joshs Blick, worauf sich dieser einfach umdrehte und Anstalten machte den Rankenvorhang zu erklimmen. Kagome gab aber nicht so schnell auf: „Wieso benimmst du dich plötzlich so komisch?“ Alles was sie als Antwort erhielt war: „Jetzt beeil dich, ich denke du willst Inuyasha helfen?“ Langsam kochte die Wut in Kagome empor, was dachte Josh sich eigentlich dabei? Wäre Inuyasha jetzt an Joshs Stelle gewesen, hätte sie ihn mit einem kräftigen „Sitz!“ zu Boden knallen lassen. Josh trug allerdings keine magische Halskette, also beschloss Kagome ihm zu folgen. Auf halbem Wege erklang plötzlich ein Aufschrei einer Stimme, welche Kagome nur allzu bekannt vorkam: „Kaze no Kizu!“ „Ich frage mich eigentlich was die Suchenden mit der Zerstörung der Welt bezwecken wollen…“, murmelte Shippou. Sango und Miroku horchten auf, während Azatoi unbeirrt weiter vorausmarschierte. Sie waren eine lange Zeit lang schweigend gelaufen, jetzt hatte Shippou die Stille aber gebrochen. Miroku ging auf Shippous Frage ein: „Du meinst ihr Endspiel, Saishuu Shiai?“ Shippou nickte und richtete sich kerzengerade auf Kiraras Rücken auf. Sangos Dämonenkatze hatte den Kitsune bisher in ihrer verwandelten Form getragen, immer weiter durch die trüb belichtete Graslandschaft. Miroku überlegte, er wusste eigentlich auch keine befriedigende Antwort auf Shippous Frage. Auch Sango schien es ganz ähnlich zu gehen: „Wenn sie die ganze Welt vernichten…Dann zerstören sie sich doch auch selbst, oder?“ Plötzlich mischte sich auch noch Azatoi in die Diskussion ein, mit leiser Stimme sagte er: „Auch wenn viele Dämonen und Schatten sich nach Macht sehnen, so gibt es doch vielleicht ein paar wenige, welche nach Anderem suchen.“ Azatoi behielt zwar recht, offenbar war das primäre Ziel der Suchenden wirklich nicht Macht, aber trotzdem enthüllte das immer noch nicht ihr eigentliches Vorhaben. „Aber nach was suchen sie dann?“, fragte Shippou seinen ehemaligen Sensei. Die Antwort bestand aus einem einzigen Wort: „Frieden“ Miroku, Sango, sowie auch Shippou waren gleichermaßen verblüfft über Azatois Antwort. „Wieso sollten sie nach Frieden suchen? Sie selbst scheinen nicht besonders wohlwollend zu sein!“, warf Sango ein. Der Kitsune hielt inne und wandte sich zu Miroku, Sango und Shippou um, „Ihr versteht nicht. Wie ich glaube ist ihr Ziel nicht der Weltfrieden, vielmehr streben sie nach eigenem Frieden.“ „Ich glaube ich verstehe, worauf ihr hinaus wollt, Azatoi-sama“, sagte Miroku und stützte sein Kinn nachdenklich auf seiner Hand ab. „Als eine Art lebende Geister sind die Suchenden gezwungen mit den Kougotchu auf ewig durch unsere Welt zu wandeln. Da wir im Moment kein Mittel zur Verfügung haben um die Kougotchu zu zerstören, sind sie also wohl gezwungen, noch eine ganze Weile weiterhin an diese Welt gebunden zu sein.“ Jetzt begriff auch Sango: „Ihr meint also, dass sie durch Saishuu Shiai die Kougotchu und alles andere zerstören wollen, um selbst ewige Ruhe zu finden.“ Seufzend lehnte sich Shippou wieder auf Kiraras Rücken zurück, „Und wenn es so wäre? Könnte man denn keinen dieser Suchenden töten, solange die Kougotchu noch alle existieren?“ Azatoi wandte sich wieder ab und lief voraus, die Anderen folgten ihm. „Ich glaube nicht…“, begann Miroku. „Aber vielleicht gibt es außer dem Shikon no Tama noch eine andere Macht, die stark genug ist um die Suchenden oder sogar um die Kougotchu zu zerstören. Langsam trat wieder Stille ein und so liefen sie durch die hügelige Graslandschaft. In der Ferne tauchte bald ein kleines Holzhüttendorf auf. Es war die Siedlung, in welcher Midori wohnte. Azatoi steuerte allerdings nicht darauf zu, sondern auf das kleine Gebirgsmassiv, welches sich nordöstlich davon befand. Ein kleiner Nadelbaumwald befand sich am Fuße des sonst kahlen Massivs. „Wir sind bald da“, verkündete Azatoi und warf nochmals einen Blick in Richtung der Menschensiedlung. Auch Sesshoumaru, Jaken und Rin befanden sich zurzeit in der Provinz Shimotsuke. Während Jaken Sesshoumaru immer wieder mit Flüchen über Katagi und Tonomi zudeckte lief Rin schweigend hinter den Beiden hinterher. „…Doch wie ich schon sagte hat dieser Narr seine Torheit gleich darauf gebüßt und hätte-“ Sesshoumaru unterbrach Jaken mit einer raschen Handbewegung. Überrascht blickte Jaken auf und sah um sich. In der Ferne konnte er eine kleine Menschengruppe sehen, Jaken glaubte sogar sie zu kennen. „Was treiben die denn in dieser Gegend?“, dachte er laut. Rin sah auf, „Sind das nicht Kagome-samas Freunde?“ Schweigend betrachtete Sesshoumaru Miroku, Sango, Kirara und Shippou, wie sie Azatoi folgend auf das Gebirgsmassiv in der Ferne zumarschierten. Offenbar hatte Jaken nichts Besseres zu tun, als wieder mit seinen Lobsprüchen über Sesshoumarus noblen Sieg und die Torheit seiner Gegner zu prahlen: „Mit einem Schnitt erlag der Gegner der scharfen Klinge meines Meisters, Sesshoumaru-sama. Kein Wunder, immerh-“ Sesshoumaru setzte seinen Weg schließlich fort und Rin folgte ihm. Jaken verstummte beleidigt infolge Sesshoumarus Desinteresse. Nachdenklich betrachtete der Inuyoukai Toukejin. Wie war es mir möglich mit Toukejins Klinge den Suchenden zu töten…Nachdem was ich über sie weiß, sollte es mir eigentlich unmöglich sein Sein Blick glitt von Toukejin zu Tenseigas Schwertscheide, in welcher sich die Bruchstücke des Schwertes befanden. Hat es vielleicht etwas mit Tenseiga zu tun? War dies der Grund, weshalb sie hinter Tenseiga her waren? „Wenn ich mir die Frage erlauben darf, Sesshoumaru-sama“, begann Jaken in seinem üblichen, schmeichelnden Ton. „Weshalb sind wir eigentlich hier?“ „Wir sind hier weil ich einen gewissen Schmied aufsuchen werde um das Erbstück meines Vaters reparieren zu lassen…“, antwortete Sesshoumaru. Jaken konnte zwar nicht verstehen, seit wann seinem Meister Tenseiga so wichtig war, fragte aber nicht danach. Seit Sesshoumaru sein Erbe erhalten hatte, war er eigentlich nie wirklich zufrieden damit gewesen, Jaken hatte selbst einige Male miterlebt, wie Sesshoumaru in den Besitz von Tessaiga, das Schwert seines jüngeren Halbbruders Inuyasha, gelangen wollte. Weshalb war Tenseiga plötzlich so wichtig geworden? Schon diese zwei Gestalten, von welchen Sesshoumaru eine erledigt hatte, hatten nach dem Schwert gesucht. Kagome und Josh kletterten gerade das letzte Stück an dem Rankenvorhang empor, als vor ihren Augen ein gewaltiger Kampf entbrannte. Unmittelbar vor ihnen stand Inuyasha. Tessaiga, in voller Größe, in Inuyashas Hand. Vor dem Hanyou befand sich eine gewaltige flügelbesetzte Kreatur, sie war wohl für das Flügelrauschen verantwortlich. Das Wesen sah beim ersten Anblick aus wie ein Drache, bestehend aus tausenden, eng ineinander verschlungenen Wurzeln und anderen Gewächsen. Seine Augen leuchteten giftgrün und das weit aufgerissene Maul des fliegenden Ungeheuers war mit messerscharfen Zähnen besetzt. „Inuyasha!“, Kagome schwang sich über den Rand und lief zu Inuyasha hin. Dieser wirbelte herum und die Überraschung war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Kagome? Was machst du hier?“, brachte Inuyasha hervor, blickte hinter Kagome und entdeckte Josh. „Was glaubst du wohl?“, begann Kagome in aufgebrachtem Ton. „Ich kann dich doch nicht alleine gehen lassen, besonders nicht-“ Josh unterbrach die Beiden: „Könnt ihr euren Streit nicht etwas verschieben? Ich glaube wir haben andere Probleme!“ Kagome und Inuyasha wirbelten herum und blickten direkt in das aufgerissene Maul des heranfliegenden Wächters. Josh hechtete zur Seite, Inuyasha und Kagome konnten sich nur noch ducken und entgingen den messerscharfen Fängen des Wächters knapp. Im Flug wirbelte der Wächter herum, die unzähligen Wurzeln welche zu allen Seiten aus ihm herausragten folgten seiner Bewegung zischend, während die Flügel des Wächters langsam, aber kräftig zu schlagen begannen. Die Baumkrone selbst war eine Art weitläufige Plattform, an deren Kante eine Vielzahl an gigantischen Ästen in die Höhe schossen und ein tiefgrünes Blätterdach über den Köpfen von Inuyasha, Kagome und Josh bildete. Die Windstöße, welche durch das Flügelschlagen des Wächters verursacht wurden, gewannen zunehmend an Kraft. Kagome, Josh und Inuyasha wurden langsam nach hinten gerissen. „Haltet euch irgendwo fest!“, schrie Inuyasha Josh und Kagome zu, richtete sich auf und stemmte seinen ganzen Körper mit aller Kraft gegen den Wind. Kagome griff nach einer kleinen, knorrigen Ranke und rollte sich vorsichtig aus der Reichweite der Windstöße, Josh folgte ihr. „Was hat er vor?“, fragte er Kagome durch den Lärm des aufbrausenden Windes. Sie zuckte mit den Schultern, „Was er auch tun will, wenn er denkt wieder alles alleine tun zu müssen hat er sich aber gründlich geirrt.“ Kaum hatte Kagome gesprochen griff sie nach ihrem Bogen und spannte einen Pfeil ein. „Bei diesem Wind triffst du doch nie!“, rief Josh. Kagome ignorierte Josh, zielte und schoss. Ihr Pfeil flog, wie eine leuchtende Sternschnuppe, viel zu weit rechts auf den Wächter zu. Als der Pfeil aber in den Windstrom gelangte korrigierte sich seine Flugbahn drastisch: Kagomes Pfeil flog mit grellem, rosafarbenen Schweif direkt in den linken Flügel des Wächters und explodierte. Im selben Moment schwang Inuyasha sein Tessaiga um sich und schrie: „Kaze no Kizu!“ Die Attacke schleuderte den Wächter zu Boden, während sein Flügel lichterloh niederbrannte. Ein entsetzliches Heulen und Kreischen dröhnte zu Kagome und Josh, es war so laut und schrill, dass die Beiden sich vor Schmerz die Ohren zupressen mussten. Als der Schmerzensschrei des Wächters verklang und sich die Bestie langsam wieder aufrichtete eilte Kagome zu Inuyasha. Inuyasha sprang in die Luft empor, „Schieß ihm nochmals einen deiner Pfeile entgegen, ich erledige dann den Rest!“. Kagome griff nach einem weiteren Pfeil und drehte sich dem Wächter entgegen. Mit nur einem Flügel konnte ihr Gegner nicht mehr fliegen, doch so leicht schien er nicht aufzugeben: die Wurzeln, aus welchen sein Körper bestand, fegten peitschend über den Boden und warfen Kagome um. Josh duckte sich unter einer heran schwirrenden Wurzel hinweg und rannte zu Kagome. „Alles in Ordnung?“, fragte er und half ihr auf. Kagome nickte, „Mir geht’s gut aber wir sollten uns beeilen.“ Da hatte sie mehr als Recht. Während die peitschenden Wurzeln des Wächters weiterhin über die hölzerne Plattform fegten, bildete sich im Maul des Wächters ein flackerndes, grünes Feuer. „Nun mach schon, Kagome!“, rief Inuyasha von hoch oben herab. Kagome zog die Sehne ihres Bogens durch, zielte auf den Kopf des Wächters und ließ los! Wie zuvor begann ihr Pfeil hell zu leuchten und zog eine lange, glühende Spur hinter sich her. Über der Flugbahn des Pfeils schnellten drei weitere blitzartige, grell glühende Bahnen auf den Wächter zu. Direkt vor dem Kopf des Wächters schossen Kagomes Hama no Ya und Inuyashas Kaze no Kizu zusammen und wirbelten in Form eines vernichtenden, glühenden Tornados gegen den Wächter. Eine weitere, jedoch viel gewaltigere, Explosion erschütterte die Baumkrone und verschlang den Wächter in sich. Inuyasha landete sanft neben Kagome und Josh. Vor ihnen krachte der Wächter zu einem leblosen Haufen verbrannten Holzes in sich zusammen. Langsam wandte sich Kagome von dem brennenden Holzhaufen ab und blickte mit ernster Miene zu Inuyasha. „Wieso musstest du auch alleine losgehen?“ „Ich wollte nicht, dass du gehen musst, denn mitkommen lassen hättest du mich sowieso nicht!“, verteidigte sich Inuyasha. „Bevor ich zulasse, dass dir etwas geschehen könnte…“, er stockte. „Ich wollte nicht, dass dir etwas zustößt.“ Wieder war es Josh, welcher die Beiden unterbrach: „Leute, seht mal!“ Etwa in der Mitte der Baumkrone öffnete sich ein blütenartiges Geflecht aus giftgrünen Pflanzen und Wurzeln. In der Mitte der nun offenstehenden Blüte befand sich ein kleiner Altar mit einer hölzernen Kiste. Alle drei blickten der Truhe entgegen. „Ist das…?“ Kagome vervollständigte Inuyashas Satz: „…Ein Kougotchu. Es muss so sein.“ Als sie näher herantraten erkannte Kagome, dass es sich um eine ähnliche Kiste handelte, in welcher sie auch schon den Helm, Aigotchu, vorgefunden hatten. Sie wurde mit beschrifteten Papierfetzen und Bannsprüchen zugehalten. Im Halbkreis standen sie um den Altar herum, keiner der Drei wagte es als erster die Hand auszustrecken, bis Inuyasha schließlich vorsichtig die Hand nach der Kiste ausstreckte. Plötzlich hörte er einen erstickten Aufschrei zu seiner Seite und konnte gerade noch sehen wie Kagome zusammenbrach! „Kagome!“, rief Inuyasha und fing sie gerade noch auf. Sie rührte sich nicht. Während Inuyasha stürmisch versuchte Kagome wachzurütteln und nach ihr rief glitt Joshs Blick von Kagome langsam in die Ferne. Habe ich mich etwa doch nicht getäuscht? Ist Kouji etwa…Ist er wirklich hier? Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)