Kougotchu - ein neues Abenteuer von ManuYasha (das 25. Kapitel - Das Finale) ================================================================================ Kapitel 13: Vom Regen in die Traufe ----------------------------------- Josh zitterte leicht als folgende Worte seine Lippen verließen: „Sie ist in Gefahr! Kouji…Kouji! Er hat sie!“ Inuyasha blickte Josh an. Es war sicherlich nicht nur die Kälte des Wassers, welches in schier endlosen Massen auf sie herab prasselte, welche Joshs Gesicht blass werden lies, Inuyasha las in Joshs Augen Angst, beinahe panische Angst. „Was ist in Kagomes Epoche geschehen, Josh?“, fragte Inuyasha langsam, aber fordernd. Josh richtete sich auf, seine Kleidung war durchnässt und von dem schlammigen Boden dunkel verfärbt. Bevor er zu sprechen begann musterte Josh Inuyasha genauso, wie Inuyasha es zuvor bei ihm getan hatte und wischte sich dann mit einer raschen Handbewegung die Nässe aus dem Gesicht. „Kouji hat mich lediglich benutzt um an die Rüstung im Museum zu kommen“, begann Josh. Inuyasha, direkt wie er war, unterbrach ihn: „Was für eine Rüstung?“ „Kouji nannte sie Taihitchu. Er sagte auch, dass er bald ein weiteres Kougotchu haben wird. Was immer das auch bedeutet-“ Jetzt unterbrach Inuyasha Josh nicht nur, er packte ihn sogar am Kragen und zog ihn zu sich heran, „Du willst mir also weismachen, dass du keine Ahnung von diesen Kougotchu hast? Dass du offenbar nur ausgenutzt wurdest, selbst aber-“ Josh schlug seinen Ellbogen gegen Inuyashas Unterarm und riss sich aus seinem Griff. „Ich muss mich vor dir nicht rechtfertigen! Entweder glaubst du mir oder du versuchst Kagome allein zu finden!“ Inuyasha stockte, „Dass heißt du weißt wo dieser Kouji Kagome hingebracht hat?“ Unheilvoll grollte der Donner über ihnen, gleichzeitig schwappte eine kleine Regenflut über den Brunnenrand auf Inuyasha und Josh herab. „Ja. Aber wir müssen uns beeilen.“ Inuyasha und Josh hatten keine Sekunde weiter in dem schutzlosen Brunnen verweilt und waren sofort zurück in Kaedes Dorf gestürmt. Während Miroku, Shippou und Sango ihnen entgegen gerannt kamen und ihre gerade getrockneten Kleider wieder nass wurden, zuckte ein greller Blitz und schlug unmittelbar hinter einer Holzhüttengruppe ein. Inuyasha wirbelte herum. Der Blitz hatte einen Baum getroffen, es war jener Baum, an welchem Inuyasha mit Kagome einst, vor mehr als einem Jahr, gepicknickt hatten. Anfänglich hatten sie Schwierigkeiten voranzukommen: Josh wusste zwar wohin er wollte, aber der Weg dahin schien ihm unbekannt. Anhand von Beschreibungen navigierte er Sango welche wiederum Kirara durch den tosenden Regen Befehle erteilte. Nicht nur der Regen und die schlechte Sicht bereiteten Kirara ein Hindernis, immer wieder zuckten zu ihrer Seite Blitze, wie hell leuchtende Pfeile vorbei. Inuyasha rannte immer ein Stückchen voraus und versuchte den von Josh beschriebenen Hügelkamm zu finden, doch auch bei klarer Sicht hätte er hier keinen finden können. Hinter dem Mann im Umhang tauchten zwei weitere Gestalten auf, Tonomi und Katagi. Kagome blickte den beiden mit verwirrtem Ausdruck entgegen, dann wurde ihr klar, dass der Mann vor ihr, der Mann der es irgendwie geschafft hatte Josh von hier aus bis in ihre Zeit zu lenken, Kouji sein musste. Kouji nickte Katagi und Tonomi zu, „Katagi, du bleibst noch hier. Es soll schliesslich nicht zu verdächtig aussehen.“ Katagi nickte und lief auf Kagome zu, während Tonomi und Kouji ein paar kurze Worte wechselten. Auch wenn sie im gedämpften Ton miteinander sprachen, so konnte Kagome doch ein paar Gesprächsfetzen heraushören: „…Dann bist du also bereits fertig mit ihr.“ Kouji nickte daraufhin erneut, „Ja…Ihre Kräfte bieten ihr einen ausserordentlichen Schutz, aber gegen meine sind sie schwach…Vor allem da sie durch die Einwirkung Aigotchus geschwächt ist.“ Dann verschwanden die Beiden hinter Katagi welcher lächelnd auf Kagome herabsah. „Das tut mir jetzt beinahe leid.“, meinte er grinsend. Kagome erwiderte seinen Blick fragend, dann griff Katagi nach seinem massiven Hammer, welchen er auf seinem Rücken trug. Für einen Moment lang sah Kagome ein geradezu blendendes Leuchten aus den zahlreichen Gravuren der Waffe heraus schimmern, worauf eine heftige Druckwelle sie zu Boden schleuderte. Kagomes Rücken traf auf einen Widerstand, dieser gab jedoch nach und ein krachendes Geräusch begleitete Kagomes abrupte Bewusstlosigkeit. Mit einem Mal schrie Josh: „Ich kann es sehen! Gleich da vorne!“ Augenblicklich drehte Kirara sich leicht zur Seite und schwebte auf eine bewaldete Hügelgruppe zu. Ein klimperndes Geräusch erklang von Mirokus Mönchsstab, gleichzeitig richtete sich Shippou auf Kiraras Rücken auf und ballte die Fäuste, „Kagome, wir werden dich retten!“ Vor ihnen blitzte ein roter Punkt auf, Inuyasha. Er flog hoch über die Baumkronen und landete unmittelbar vor der Hügelgruppe. „Wir sind gleich da!“, rief Sango über die Schulter zu Josh, Shippou und Miroku zurück. Erneut blitzte etwas vor ihnen auf, dieses mal war es jedoch keineswegs Inuyasha. Eine Salve speerförmiger, nadelscharfer Felszacken kam auf sie zugeflogen! Der Angriff war zu schnell gekommen, als das Kirara wirklich ausweichen konnte. Einer der Zacken schoss direkt neben ihnen vorbei und schlug gegen Mirokus Mönchstab. Sango versuchte noch zu schreien, ein weiterer Felszacken kam ihr zuvor. Wieder flog der Zacken nur seitlich an ihnen vorbei, wenn auch nur haarscharf an ihnen vorbei. Kirara wirbelte abrupt zur Seite, Josh verlor den Halt und wäre beinahe von dem Rücken der Dämonenkatze gefallen, hätte Miroku ihn nicht nochmals festhalten können. Die erste Salve war bereits hinter ihnen, als der kleine Punkt erneut vor ihnen aufleuchtete. „Das muss dieser hammerschwingende Katagi sein!“, schrie Miroku. „Jedenfalls haben wir nicht mehr viel Zeit!“, antwortete Sango. Kirara schoss sturzflugartig herab und im Unterholz landete. „Ihr beide solltet besser hier bleiben!“, rief Miroku Shippou und Josh zu, worauf er und Sango zwischen den Bäumen hindurch, auf die Hügelgruppe zurannten. Shippou fing beinahe an zu heulen: „Schon wieder! Jedes Mal muss ich zurückbleiben!“ Und es war Katagi, er stand am Fuß des Hügels mit seinem Hammer, welcher von einem blutfarbenen Schein umgeben war. Sango und Miroku kamen wenige Schritte vor ihm zum Stehen. „Ihr seid also wirklich gekommen…Einfach werde ich es euch nicht machen, verlasst euch drauf!“, rief ihnen Katagi entgegen. Um seinen Worten auch Folge zu leisten wirbelte er seinen Hammer nach rechts, eine weitere Welle Felsspeere regneten neben den Regentropfen auf Sango und Miroku herab. Gleichzeitig hechteten Miroku und Sango zur Seite, wobei Sango noch im Flug herumwirbelte und ihren Hiraikotsu gegen die herabfallenden Gesteinsmassen schleuderte. Der Bumerang traf auf die steinernen Zacken und durchbrach sie, sodass sie in kleinen Brocken in die von Schlamm und Wasser durchzogene Wiese regnete. Jetzt war Miroku am Zuge, seitlich sprintete er in Katagis Richtung, „Und glaub keinesfalls, dass wir es dir einfach machen werden! Kazaana!“ Der Sog des Kazaana sog Regentropfen, Schlamm und einige Gesteinsbrocken heran. Katagi rammte seinen Hammer in den Boden und keine Sekunde später schoss die Erde unter Miroku empor und warf den Mönch rückwärts zu Boden. „Kaze no Kizu!“ Drei leuchtende, gezackte Blitze schossen durch den Regenvorhang auf Katagi zu und trafen ihn mit voller Wucht. Sango drehte sich zurück zum Wald, „Inuyasha!“ Schnellen Schrittes eilte Inuyasha zu ihr heran. „Kagome muss irgendwo hier in der Nähe sein, aber ich habe sie noch nicht gefunden.“ Miroku trat auch wieder zu ihnen heran und wandte sich an Sango: „Überlass das mir und Inuyasha Sango.“ Sie nickte, „Ich werde Kagome finden.“ Als Sango zwischen den Bäumen verschwunden war wandten sich Inuyasha und Miroku wieder ihrem Gegner Katagi zu. Wirklich verletzt schien er nicht zu sein, seine Wut war ihm allerdings deutlich ins Gesicht geschrieben. Inuyasha hob Tessaigas Klinge in seine Richtung und rief ihm zu: „Na? Willst du mehr?“ Langsam hob Katagi seinen immer noch glühenden Hammer auf und begegnete Inuyashas Blick mit flammendem Zorn. „Du wirst das noch bereuen du mieses Stück Dreck!“ Katagi hob demonstrativ seinen Hammer weit über sich, „Gekidou!“ Der Kopf seines Hammers rammte sich in den matschigen Boden. Ein tiefer, markerschütternder Ton schallte über Inuyasha und Miroku hinweg. Noch bevor der Ton verklang begann sich der Boden von Katagis Hammer aus wellenförmig zu biegen. Inuyasha schaffte es gerade noch so Miroku mit sich in die Höhe zu reissen um der heran reißenden Eruption zu entgehen. „Wir müssen ihn nochmals dazu bringen sein einzusetzen!“, rief Miroku Inuyasha durch das wogende Tosen der bebenden Erde unter ihnen und des Lärmes des Sturmes über ihnen zu. „Dann kannst du sein Youki nutzen um dein Bakuryuuha einzusetzen!“, fügte Miroku hinzu. Sie landeten wieder auf dem durchweichten, feuchten Boden. Noch einmal richtete Inuyasha Tessaigas Spitze Katagi entgegen. Dieser begegnete seiner Geste lachend, „Du bist wirklich hartnäckig…Aber auch du wirst früher oder später unterliegen!“ Während Katagi seinen Hammer wie zuvor emporhob entfernte sich Miroku langsam rückwärts und Inuyasha griff mit beiden Händen nach Tessaigas Griff. Doch bevor Katagi seinen Hammer niederschmettern konnte zuckte ein violetter Blitz vom Himmel herab und schlug zwischen ihnen ein! Helles Licht blendete Inuyasha, doch schon bald erlosch das grelle Licht auch schon wieder und gab eine Person frei. Ohne Tessaiga abzuwenden rief Inuyasha: „Wer bist du?“ Die Gestalt war ein junger Mann, verhüllt in einen dunklen Umhang, Kouji. Er bemerkte Inuyasha offenbar erst jetzt, nahm vorerst aber nicht weiter Notiz von ihm. „Katagi es reicht…Rückzug!“, rief Kouji dem vor Wut zitternden Katagi zu. Dessen Zorn verblasste augenblicklich. Katagi warf Inuyasha noch einen hasserfüllten Blick zu und verschwand dann in einer aufsteigenden Staubwolke, welche trotz des starken Regenfalls noch eine ganze Weile weiter bestand. „Du bist Kouji, nicht wahr?“ Kouji drehte sich in Inuyashas Richtung und musterte ihn mit einem seltsamen, beinahe belustigten Gesichtsausdruck. „Und du bist Inuyasha. Wie erfreulich, dass wir uns endlich begegnen…“ „Wo hältst du Kagome versteckt, du Bastard?!“, rief Inuyasha Kouji entgegen. Ein frostiges Lächeln schlich sich in Koujis Gesicht, während er Inuyasha antwortete: „Ihr werdet sie schon finden…Allerdings erst, wenn ich…Wenn ich Aigotchu von euch erhalte.“ Miroku, welcher inzwischen wieder herangetreten war und Inuyasha erstarrten. Miroku fasste sich noch vor Inuyasha wieder zusammen und blickte Kouji entgegen. Aigotchu, der Helm, befand sich in diesem Moment in Mirokus weiten, rechten Ärmel seines Mönchsgewands. Katagi lächelte und trat mit schnellen Schritten zu Inuyasha und Miroku. Inuyashas Muskeln spannten sich im selben Moment, er war bereit Tessaigas Klinge gegen Kouji einzusetzen. Tessaigas Klinge bewegte sich ein kleines Stückchen, weiter kam Inuyasha nicht. Sein Körper war wie eingefroren. Entsetzt blickten Inuyashas goldfarbene Augen in Koujis Richtung. Koujis Handfläche zeigte in einer angespannten Geste in Inuyashas Richtung, Koujis Blick galt allein Mirokus, besonders seinem rechten Ärmel. Inuyasha begriff und wollte Miroku warnen, doch ausser seinen Augen konnte er rein gar nichts bewegen. Miroku wirbelte um seine eigene Achse, zog dabei seinen Stab mit sich und schlug ihn mit seinem gesammelten Schwung Kouji entgegen. Dieser duckte sich unter dem Stab hinweg und ergriff ihn sogleich mit beiden Händen. Kouji entriss Miroku den Stab und warf ihn beiseite. Jetzt blieb Miroku wohl nur noch eines übrig, langsam griff er nach den Gebetsperlen, welche um seine Hand gewickelt waren um sein Kazaana zu versiegeln. Doch auch dieses mal schaffte es Kouji schneller zu sein, er hielt Miroku seine andere Handfläche ausgespreizt entgegen. Miroku erstarrte, dann schloss Kouji seine Faust, als ob er nach etwas greifen würde. Ein grellvioletter Blitz entlud sich aus seiner geballten Faust und schoss auf Miroku zu. Der Mönch schaffte es trotz Koujis Bann sich irgendwie noch zu bewegen und zückte eine Ofuda hervor. Als das leuchtende Geschoss unmittelbar vor Miroku war wurde es von der Kraft der Ofuda abgelenkt und schoss in den Boden. Miroku wurde zu Boden geworfen und seine Ofuda zerfiel zu Asche. „Hiraikotsu!“ Inuyasha hörte bereits das zischende Sausen von Sangos Bumerang als er sich plötzlich wieder bewegen konnte. Sofort wirbelte er herum und konnte gerade noch Koujis zufriedenes Gesicht sehen, Aigotchu befand sich in seiner Hand. Dann verschwand Kouji und wenige Augenblicke später schlug Sangos Hiraikotsu an der Stelle ein. Inuyasha blickte hinter sich, Sango rannte auf ihn zu. Hinter ihr konnte er Shippou, Josh und Kirara erkennen und er erkannte auf die scheinbar bewusstlos auf Kiraras Rücken liegende Person. „Houshi-sama!“, hörte Inuyasha Sango rufen. Sie rannte an Inuyasha vorbei und fiel neben Miroku in die Knie. „Ihr geht es gut, wir haben sie in einer kleinen Holzhütte gefunden“, berichtete Shippou. Kagome richtete sich langsam auf und erwiderte Inuyashas Blick. Dann lächelte sie. Im ersten Moment konnte sich Inuyasha nicht erklären wieso. Kalter Regen fiel unaufhörlich auf sie herab, Kagome selbst war blass und zitterte leicht, doch trotzdem lächelte sie. „Es tut mir leid…Wie ich mich benommen habe…Inuyasha“, sagte Kagome. Sie liess sich wieder langsam auf Kiraras Rücken sinken und hustete. Wortlos trat Inuyasha zu ihr heran und legte seine Hitoe wie einen Regenmantel um sie, während Sango zu ihnen herüber spähte und Miroku aufhalf. „Aber jedesmal entschuldigt sich Kagome schlussendlich…“, murmelte sie an Miroku gewandt und wartete seine Reaktion ab. Miroku lächelte milde und lief, gefolgt von Sango zu Inuyasha und den Anderen. „Da Kagome selbst entschieden hat sich zu entschuldigen…Mich beunruhigt vielmehr der eigentliche Grund ihrer Entführung…“ Miroku verstummte. Der Weg zurück in Kaedes Dorf war beinahe schwerer als vorhin. Der Sturm wollte einfach nicht abklingen und schien mit jedem Donner, mit jedem Blitz sogar noch stärker zu werden. Die meiste Zeit liefen sie schweigend unter den schützenden Baumkronen des Waldes. Als endlich Kaedes Dorf in Sicht kam war die Stille vorbei, sogar Kagome gab einen entsetzten Laut von sich. Der Fluss war über seine Ufer getreten, überall schwammen Holzplanken und Stroh herum. Trotzdem hatten es einige Bewohner wohl geschafft in der Kürze ein paar wenige erhöhte Hütten zu bauen. „Was ist nur los?“, begann Sango. „Dieser Sturm tobt jetzt schon eine geraume Zeit und scheint nicht abzuklingen.“ „Inuyasha?! Seid ihr das?“, hörten sie eine vertraute Stimme rufen. Rechts von ihnen kam Kaede mit einer kleinen Schaar ebenso durchnässten Bauern. „Was macht ihr denn hier?“, fragte Miroku und blickte zum Dorf zurück. Kaede winkte sie heran und wies in den Wald hinein, „Das Unwetter wurde zu stark, also haben wir im Wald ein Lager aufgeschlagen“ Sie folgten Kaede. Weite, zeltartige Plachen hingen über trockenem Boden. Die Dorfbewohner hatten sich einiges einfallen lassen um die Nässe und die bittere Kälte von ihrem Zufluchtsort fernzuhalten. „Kommt her, ihr sieht aus als ob ihr etwas warme Suppe vertragen könntet.“, bemerkte Kaede und führte sie in die Mitte des kleinen Platzes an welchem ein kleines, verdecktes Feuer prasselte. Kagome stieg vorsichtig von Kirara ab und setzte sich neben Inuyasha. Unmittelbar neben ihr schlief ein Mädchen, kaum älter als Souta auf dem Boden. Kagome fühlte Mitleid und wurde zugleich an Souta erinnert, ob es ihm wohl gut ginge? „Hier.“ Kagome nahm der besorgt dreinblickenden Frau die dampfende Schüssel ab und stellte sie vor sich hin. Miroku und Sango setzten sich auch neben sie, Josh und Shippou konnte Kagome allerdings nicht entdecken. „Ich habe vorhin Josh gesehen…“, begann Kagome und wandte ihren Blick von dem schlafenden Mädchen ab. Inuyasha nickte, „Ich habe ihn im Knochenfresserbrunnen gefunden. Er war es, der uns zu dir geführt hat.“ Kagome war sichtlich erstaunt und während Inuyasha Sango und Miroku über Josh zu erzählen begann blickte sich Kagome in dem improvisierten Lager um. „Über was machst du dir Gedanken, Kagome?“ Es war Kaede, sie setzte sich ebenfalls zu ihnen und deckte das schlafende Mädchen mit einer zerrissenen Stoffdecke zu. Bevor Kagome antworten konnte wurde sie plötzlich von Miroku angesprochen: „Kagome, was ist eigentlich passiert als Kouji dich entführt hat.“ „Nichts…“, erwiderte Kagome. Dann kam ihr Kouji und Tonomis Gespräch wieder in denn Sinn: „Kouji meinte nur, dass Katagi noch bei mir bleiben solle, damit es nicht allzu auffällig wirkt. Ich weiß aber nicht, was er damit gemeint hat.“ Kaede räusperte sich, „Nachdem was Sango und Miroku mir vorhin, bevor ihr losgegangen seid um Kagome zu retten erzählt haben…Vielleicht wollte er irgendetwas von dir, Kagome.“ „Er hat zuvor, in meiner Gegenwart eines dieser Kougotchu gestohlen. Eine Rüstung.“, antwortete Kagome. „Dann besitzen Kouji und seine Handlanger also jetzt bereits mindestens zwei.“ Sango drehte sich entsetzt zu Inuyasha um, „Wieso zwei?“ „Ihm ist es vorhin gelungen den Helm zu stehlen…Aigotchu.“ Hinter ihnen erklangen plötzlich ein platschendes Geräusch und einige Aufschreie. Ein Teil des Verdecks hatte dem Druck des Regenwassers nachgegeben und war herunter, auf die schutzsuchenden Dorfbewohner gefallen. Kaede, Sango und Miroku sprangen sofort auf um zu helfen, Kagome und Inuyasha blieben sitzen. Beide sahen schweigend in die langsam erlöschende Glut des kleinen Scheiterhaufens zu ihren Füssen. „Was hat dir Aigotchu gezeigt, Kagome?“, fragte Inuyasha plötzlich und drehte sich zu ihr um. Kagome war zuerst überrascht, „Woher willst du wissen, dass dieser Helm mir irgendetwas gezeigt hat?“ „Das ist eine längere Geschichte, aber ich weiß, dass dieser Helm die Fähigkeit besitzt die Zukunft zu enthüllen, also was hast du gesehen?“ Nach einer kurzen Pause fügte er noch hinzu: „Hat es etwas mit mir zu tun, oder weshalb bist du weggelaufen?“ Kagome verstummte, konnte sie Inuyasha wirklich erzählen was sie gesehen hatte? Konnte sie Inuyasha sagen, dass er womöglich sterben würde? Es war als fege ein wahrer Orkan über die Wiesen, Wälder und Hügel hinweg. Kouji betrachtete das Schauspiel amüsiert und wandte sich dann zu Tonomi und Katagi um. Der Felsvorsprung auf welchen sie sich befanden hing steil über den weiten Abgrund, tief unter ihnen zog sich ein reißender Fluss durch die steinige Landschaft. „Wann wirst du es tun, Kouji-sama?“, fragte Tonomi. Kouji lächelte und fuhr mit seiner Hand über den blankgewaschenen Fels, „Sobald Kagome von dem Fundort des nächsten Kougotchu erfährt…Die Verbindung wird stark genug sein um so lange zu bestehen…“ Fortsetzung folgt… Übersetzungen Gekidou (激動) = heftige Erschütterung Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)