Kougotchu - ein neues Abenteuer von ManuYasha (das 25. Kapitel - Das Finale) ================================================================================ Kapitel 6: Der blutrote Schrein ------------------------------- Ein hell schimmernder Sonnenstrahl stach durch das Blätterdach der Bäume hinter Inuyasha und Tonomi. Langsam wichen die Schatten der Nacht, doch Inuyashas Kampf wurde umso heftiger, wenn auch aussichtsloser. Wann immer er es auch nur schaffte, wenn auch nur kurz, Tonomi mit seinen Angriffen zu verletzen, schien sie seine Angriffe jedesmal unbeschadet zu überstehen. Zudem war Inuyasha mehr als zornig und abgelenkt da Tonomi Kagome in das Loch hatte stürzen lassen. Tonomi hingegen war sichtlich amüsiert über Inuyashas Bemühungen auch nur in ihre Nähe zu kommen: „Na? Wirst du langsam müde?“ Kaum war das letzte Wort über ihre Lippen gegangen zuckten drei grelle Funken direkt vor ihrem Gesicht auf und warfen Tonomi rücklings von den Füssen, gefolgt von einem hässlich klingenden Platschen. Keuchend blickte Inuyasha auf sie herab, doch erneut war sein Angriff erfolgslos geblieben. Verdammt! Wie kann das nur sein? Sie hält jedem meiner Angriffe ohne Mühe stand und das ohne den geringsten Kratzer! Als Tonomi sich, beinahe gemächlich, aufrichtete und Inuyasha hämisch zu grinste reflektierte ein Teil ihres Gesichtes die Strahlen der aufgehenden Sonnen für einen Moment. Verwirrt blickte Inuyasha ihr entgegen, doch es geschah kein zweites Mal. „Willst du mir endlich sagen, wo du die Karte versteckt hast?“ Tonomi warf einen raschen Blick in den finsteren Abgrund hinter Inuyasha. „Denn ich glaube nicht, dass du noch sonderlich viel Zeit hast…Sofern du deine Menschenfreundin jemals lebend wieder sehen willst…wenn sie nicht schon tot ist!“ „Genug um deine Kehle aufzuschlitzen!“, entgegnete Inuyasha wütend und spreizte seine Krallen. Tonomi schien das nicht im Geringsten zu beeindrucken, wieso sollte es sie auch? Plötzlich humpelte Jaken zu ihm, blieb jedoch einige Schritte auf Abstand. „Diese elende Hexe…Halte dich bloß vom Wasser fern, sie kann es wie eine Tür durchschreiten…“ Jaken hustete und warf Tonomi einen hasserfüllten Blick zu, Inuyasha jedoch schien plötzlich eine Idee zu haben. Triumphierend erwiderte er Tonomis Blick, deren Ausdruck sich augenblicklich mit Inuyashas änderte. „Du nennst dich also selbst die Herrin der Gewässer? Ziemlich passend wenn du mich fragst!“, rief Inuyasha und spurtete direkt auf Tonomi zu. Tonomi und Jaken blickten entsetzt zu Inuyasha, nur vermutete Jaken, dass Inuyasha wohl seinen Verstand endgültig verloren hätte, Tonomi jedoch schien sich gar nicht mehr so siegessicher zu sein. Inuyasha bemerkte aus den Augenwinkeln bereits das Glitzern und Funkeln der sich sammelnden Wassertropfen und sprang hoch über Tonomis Kopf hinweg als der Wasserstrahl unter ihm hindurch fegte. Er landete hinter Tonomi, diese wirbelte herum, war jedoch weitaus zu langsam. Inuyashas Klauen bohrten sich mitsamt seiner Klauen durch ihren Rumpf, wobei Inuyasha nicht den geringsten Widerstand fühlte, seine Hand glitt regelrecht durch sie hindurch. Dabei bestätigte sich sein Verdacht: „Du bist wie das Wasser, das du kontrollierst, selbst völlig aus Wasser, habe ich recht? Deswegen haben dir meine Attacken auch nichts anhaben können!“ Gerade als Tonomi etwas erwidern wollte brach der Boden zwischen ihnen auseinander! Inuyasha wurde wild um sich wirbelnd zurückgeworfen und landete ihm durchnässten Grass. Vor ihm stachen spitze Felszähne aus dem Boden und bildeten eine steinerne Mauer zwischen ihm und Tonomi. Dann erschien wie aus dem Nichts plötzlich der Hammerkämpfer, Katagi. „Schon wieder du? Schade…Ich würde mich gern noch etwas mit dir amüsieren, jedoch müssen wir unser Treffen wohl etwas verschieben“, lachte Katagi und winkte Tonomi zu sich heran. „Hey! Wartet gefälligst!“ Noch in der Hocke stieß Inuyasha hoch in die Luft empor und flog über die steinernen Zacken hinweg, Katagi lächelte ihm vergnügt entgegen, dann verschwanden er und Tonomi in einem aufbrausenden Sandsturm. Inuyasha fiel direkt in den Sturm hinein, seine Klauen jedoch erwischten nichts als Luft und als sich der Sturm langsam wieder legte musste Inuyasha feststellen, dass Tonomi, sowie auch Katagi entkommen waren. „Verdammt!“, fluchte Inuyasha und hämmerte wütend gegen einen der immer noch aus dem Boden ragenden Felszacken. Dann wirbelte er augenblicklich herum und rannte auf den Abgrund zu, Jaken folgte ihm. „Das ist nicht der eigentliche Eingang.“, murmelte Jaken. „Weiter hinten gibt es einen Weg hinab in die Höhle!“ Alles was Inuyasha darauf antwortete war: „Keine Zeit!“ Dann sprang er in das Loch hinein! „Halt! Bist du verrückt geworden!? Du-“ Allerdings war Inuyasha längst in der Schwärze verschwunden. „Dieser törichte Bengel! Wer weiß wo er landen wird?“ Jaken hielt einen Moment lang inne und blickte zurück zum Waldrand. „Ach wieso mache ich mir eigentlich Sorgen?“ Schnellen Schrittes huschte er in Richtung Waldrand um den anderen Eingang zu betreten… Rin hustete leise, trotzdem kam Kagome das Geräusch furchtbar laut vor. Angespannt lauschte sie und versuchte ein Geräusch, ein Anzeichen für die Anwesenheit des unheimlichen Wesens wahrzunehmen. Vorsichtig blickte sie nach oben und spähte durch ein kleines Loch zwischen den Baumwurzeln, welche ihr kleines Versteck verbargen. „Ist es weg?“, flüsterte Rin, kroch neben Kagome und versuchte ebenfalls einen Blick aus der kleinen Spalte zu erhaschen. „Ich glaube schon…“ Kagome war sich gar nicht so sicher, denn wie konnte dieses Ding ohne ein Geräusch verschwinden? Schließlich hatte es bei seinem Erscheinen ordentlichen Lärm gemacht. Kagome entdeckte durch ihr kleines Guckloch einen der ausgerissenen Bäume. Seine farblosen Wurzeln ragten schräg in die Luft, während die Baumkrone unmittelbar vor ihrem Versteck lag. Kagome wandte sich ab und musterte Rins Zustand. „Hast du es gesehen?“ Rin schüttelte den Kopf und richtete sich auf, ihr Kopf befand sich jetzt direkt unter dem Guckloch. „Aber es muss ungeheuer groß sein!“ Sie wischte den Staub von ihren Kleidern und lief aus der Höhle. Entsetzt griff Kagome nach ihrer Hand und zog sie zurück unter die Baumwurzeln. „Warte doch! Dieses Etwas kann noch nicht weg sein, es ist viel zu gefährlich wenn du-“ „Aber ich muss zu Sesshoumaru-sama! Vielleicht ist…Ist etwas passiert!“ Kagome wurde hellhörig: „Was ist denn mit ihm geschehen?“ „Es war ähnlich wie vorhin…Plötzlich war dieses unheimliche Geheul, überall in der Höhle. Sesshoumaru-sama gab mir diese Karte und sagte Jaken dass er mich verstecken solle…“ Rin wühlte in ihrem Kimono und zog ein ledriges, rechteckiges Stück Stoff hervor. Kagome betrachtete es aufmerksam. Ein rot glühender Punkt blinkte in der Mitte des Fetzens. „Dann aber zerbrach eines von Sesshoumaru-samas Schwertern…Ein großer Schatten stürmte auf uns zu und dann…Jaken und ich wurden getrennt, ich habe ihn gesucht und gesucht aber Jaken-sama war wie Sesshoumaru-sama verschwunden.“ Sie blickte Kagome lange an, dann fragte sie: „Aber was machst du eigentlich hier?“ „Oh, eigentlich sind ich und Inuyasha gekommen um Sesshoumaru zu retten“, sie erzählte Rin nichts über die Karte, über die Kougotchu, von denen sich einer hier unten befand. Kagome reichte Rin die Karte und Rin verstaute sie sorgsam wieder. „Aber keine Angst, Jaken geht es gut. Er und Inuyasha werden bald kommen…Hoffentlich“ Letzteres sagte sie deutlich leiser. Rin schien es zu überhören, denn sie löste sich aus Kagomes Griff und trat vorsichtig aus ihrem Versteck, gefolgt von Kagome. „Weißt du, wo du Sesshoumaru zuletzt gesehen hast?“ Rin nickte und zeigte in die Richtung aus der das Etwas was kurz zuvor aufgetaucht war. Überall lagen ausgerissene und wie Zündhölzer umgeknickte Bäume. Kagome vergewisserte sich, dass sich ihr Bogen, der Pfeil und Tessaiga immer noch auf ihrem Rücken befanden, sah sich nochmals um und lief los. Rin folgte ihr, wobei sie immer wieder über die Schulter zurückblickte. Das Geschirr klirrte während Kagomes Mutter die Teller in das schaumige Wasserbad tauchte und dabei Souta und Josh zushörte wie die Beiden über aktuelle Videospiele diskutierten. „Ähm…Frau Higurashi?“ Kagomes Mutter ließ von dem Geschirr ab und blickte zu Josh. „Ja, Josh?“ „Ich weiß nicht ob es sich einrichten lässt, aber morgen beginnt ja das Wochenende. Ich würde gerne etwas mehr von der Stadt sehen als nur der übliche Schulweg.“ „Ich finde es schön, dass du dich auch für unsere Kultur zu interessieren scheinst…Nur leider habe ich dieses Wochenende so gut wie keine Zeit…“ Da rief plötzlich Souta dazwischen: „Aber ich könnte ihm doch etwas von der Stadt zeigen! Gestern hat doch im Museum die Waffenausstellung begonnen!“ Soutas Augen glitzerten nur bei der Vorstellung von den mittelalterlichen Schwertern und Rüstungen. Frau Higurashi lächelte und wandte sich wieder dem Geschirrberg zu. „Eine gute Idee, Souta. Vielleicht findet Kagome ja auch noch Zeit euch zu begleiten…“ „Das ist nicht zufällig das Hakubutsu-Museum?“, fragte Josh. Souta nickte freudig, „Du kennst dich ja schon etwas aus! Komm, helf mir noch bei den Englisch-Hausaufgaben!“ „Gleich, ich muss aber noch rasch in mein Zimmer“, antwortete Josh, bedankte sich höflich für das Essen und spurtete die Treppe hoch und durch die offenstehende Tür hindurch. Auf dem kleinen Schreibtisch der neben seinem Bett stand lag ein Papierzettel, auf den er etwas gekritzelt hatte. Daneben lag der kleine Stofffetzen auf dem zwischen vielen, feinen Linien ein roter Punkt leuchtete. Josh öffnete eine Schublade, holte eine Stadtkarte heraus und verglich sie mit der Karte auf dem Stofffetzen. Er griff nach einem Bleistift und umkreiste einen der vielen Namen der Stadtmuseen. „Hakubutsu-Museum“ Die gewaltige Schneise der Zerstörung endete abrupt vor einem weiteren Loch, dieses mal konnte Kagome den Boden darunter sehen. Es handelte sich hierbei vielmehr um einen Tunnel. Der Boden erzitterte leicht, es war keine wirkliche Erschütterung, eher ein dumpfes Pochen tief in der Erde. Beunruhigt blickte Kagome um sich. Doch sie und Rin schienen die Einzigen in diesem leuchtend weißen Wald zu sein. Das Pochen wiederholte sich. Kagome griff vorsichtig nach ihrem Bogen, da griff Rin plötzlich nach ihrer Hand und deutete auf einen Punkt vor ihr. Blutrote Holzpfahle markierten den kleinen Schrein. Verwirrt betrachtete Kagome den Schrein und vor allem die zahlreichen Zettel die überall daran befestigt waren. Als Kagome und Rin darauf zuliefen erzitterte der Boden erneut. „Was macht denn ein Schrein mitten in diesem Wald?“, fragte Kagome und blickte zu den Holzpfeilern empor, als sie zwischen ihnen hindurch lief. Es war ein gewöhnlicher Schrein, mit der Ausnahme, dass er tief unter der Erde gebaut wurde und unzählige Zettel daran klebten. Kagome ging näher heran um sie lesen zu können. Die Schrift war seltsam verschwommen, unsorgfältig und passte irgendwie gar nicht zu dem Rest des Schreines. Kagome versuchte einer der Schriften zu entziffern: „Aigotchu liegt hier verborgen, bewacht vor dem unsichtbaren Übel, nur sichtbar durch die Augen der Unschuld. Doch bewahre vor jenen Seelen, welche sich wieder mit den Schätzen vereinen wollen.“ Kagome schüttelte verwirrt den Kopf. „Was bedeutet das alles? Unsichtbares Übel…Augen der Unschuld und das ganze mit den Seelen und Schätzen?“ „Vielleicht ist das Monster das Übel“, meinte Rin und kletterte auf den kleinen Schreinaltar. „Damit könntest du gar nicht mal so falsch liegen…Aber wenn es also unsichtbar ist…Was sind dann die Augen der Unschuld?“ Sie erwartete nicht, dass Rin ihr die Frage auch dieses mal beantworten konnte, was sie auch nicht tat. Stattdessen hörte sie plötzlich ein lautes Rascheln. Erschrocken wirbelte Kagome herum, den Pfeil in ihrem Köcher ebenso schnell in ihren Bogen gespannt und in den Wald gerichtet. Sie hörte wie Rin wieder von dem Schrein herunterkletterte und vorsichtig hinter sie schlich. Das Rascheln wiederholte sich und dann trat Inuyasha aus dem Wald. Erleichtert ließ Kagome ihren Bogen senken. „Willst du mich etwa erschießen?!“, begrüßte sie Inuyasha und beäugte Rin. „Oh, danke! Ich freue mich auch, dass es dir gut geht!“, entgegnete Kagome zornig und warf Inuyasha Tessaiga zu. Rin verfolgte den aufflammenden Streit wortlos. „Keh! Willst du etwa behaupten, dass ich mir k-“ Doch Inuyasha verstummte augenblicklich als eine heftige, pulsartige Erschütterung unter ihnen hinweg zog. Und dann: aus dem Lärm und Krachen der Felsen und Bäume stach das markerschütternde Heulen ein weiteres mal hervor. „Es ist wieder da!“, schrie Rin. Kagome richtete ihren Bogen wieder gegen den Wald, Inuyasha blickte sie verwirrt an. „Was war das?“ „Das Monster von dem du mir erzählt hast…Und wenn wir noch mehr Pech haben ist es auch unsich-“ Der Waldrand vor ihnen explodierte förmlich: zuerst schoss eine gewaltige Staubwolke zwischen den Stämmen hindurch, dann begannen die Bäume der Reihe nach aus dem Boden zu schießen. Sie konnten dem Verlauf ohne Weiteres folgen, nach für nach schossen die Bäume im Uhrzeigersinn um sie herum aus dem Boden – genau auf sie zu! „Geht in Deckung!“, schrie Inuyasha und riss Tessaiga hervor und ließ die Schwertscheide klappernd zu Boden fallen. Ein gewaltiger Baumstamm donnerte wenige Meter neben dem Schrein zu Boden, gefolgt von einem weiteren der senkrecht ins Erdreich krachte. „Kaze no Kizu!“ Drei grell leuchtende Energieblitze schossen auf einen herab fallenden Baum zu und pulverisierten ihn, der letzte Baumstamm stürzte im selben Moment direkt auf den Schrein herab und zerstörte ihn. „Mit euch alles in Ordnung?!“, rief Inuyasha über die Schulter zurück. Kagome half Rin auf und blickte auf den zerstörten Schrein. Er war regelrecht zertrümmert, die roten Holzsplitter lagen kreisförmig um den Baumstamm verteilt und zwischen ihnen lag etwas. Doch im selben Moment als Kagome etwas sagen wollte erzitterte der Boden erneut und vor Inuyasha fiel der Boden in sich zusammen und gab ein weiteres Loch frei, jedoch nichts was aus ihm heraus kahm. „Wo ist es?“, schrie Inuyasha und sah sich nach weiteren aus dem Boden schießenden Bäumen um. Dann zerbrachen die beiden Holzpfeiler zu seiner Seite wie durch Geisterhand. Inuyashas Haare wurden plötzlich wild nach hinten geblasen, als ob ein Windstoß sie erfassen würde, dann bekam Inuyasha zu spüren was den Windstoß verursacht haben musste. Ruckartig wurde er nach hinten geschleudert und wurde von dem Baumstamm gebremst. Kagome blickte ungläubig von Inuyasha zu dem zerstörten Torbogen, da entdeckte sie etwas Merkwürdiges: die aufgewirbelte Staubwolke teilte sich wie ein Vorhang und dann brach der Boden erneut ineinander. „Es ist wirklich unsichtbar!“, keuchte Kagome. „Die Schriften auf den Papierzeichen hatten recht! Aber…“ Inuyasha rappelte sich auf, „Ob unsichtbar oder nicht, gegen Tessaiga ist dieses Ding nicht gewappnet!“ Gerade als er wieder losstürmen wollte meldete sich jemand hinter ihnen: „Geht zur Seite.“ Rins blasses Gesicht gewann augenblicklich wieder an Farbe, „Sesshoumaru-sama!“ Ohne ein weiteres Wort schritt Sesshoumaru an Inuyasha vorbei und zückte Toukejin. Alles was Inuyasha noch über die Lippen brachte war: „Was machst du denn hier?!“ Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)