De Marauders von Friedi (Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft) ================================================================================ Kapitel 46: Hogsmeade --------------------- Am nächsten Morgen war der erste Unterrichtstag. James und Sirius hatten da allerdings offensichtlich noch keine Lust drauf. Jedenfalls machten sie überhaupt erst keine Anstalten aus dem Bett zu fallen. „Sie legen es regelrecht drauf an, mit Wasser geweckt zu werden“, meinte Jaydon. „Eigentlich ja“, erwiderte Remus. „Aber ich würde sie einfach mal schlafen lassen. Ich bin mal gespannt, wie viel sie nachher zu spät kommen werden und das ausgerechnet zu Professor McGonagalls Unterricht.“ Die Stundenpläne hatten sie gestern schon beim Frühstück bekommen. Dieses Jahr hatten Gryffindor und Ravenclaw zusammen Zauberkunst. Remus fragte sich, ob die Lehrer wohl ihre Erfahrungen untereinander austauschten, wenn James und Haily zusammen Unterricht hatten. Offensichtlich wollte Dumbledore von jedem Lehrer irgendwann mal eine Insider-Meinung haben. Zumindest hatten sie bisher jedes Schuljahr in einem anderen Fach zusammen Unterricht gehabt. Der Montag startete bei den Gryffindors allerdings mit Verwandlungen. Haily hob die Augenbrauen, als Remus, Jaydon und Peter ohne James und Sirius in die große Halle kamen. „Morgen“, grüßte Haily. „Habt ihr die beiden heute nicht direkt geduscht?“ „Nein“, grinste Remus. „Ich will wissen, wie viel sie zu McGonagall zu spät kommen werden.“ „Uiii“, meinte Haily grinsend. „Wie gemein aber auch!“ Sie grinste Remus und Jaydon breit an. Dann fügte sie noch hinzu: „Find ich gut!“ Remus und Jaydon grinsten zurück. „Ja, das seh ich auch so“, bestätigte Jaydon. James und Sirius unterdessen hatten immer noch keine Lust aufzuwachen. Mittlerweile hatten sie dazu auch nur noch höchstens fünf Minuten Zeit, wenn sie noch pünktlich zum Unterricht hätten kommen wollen. Und das rechnete das Frühstück noch nicht mit ein. Erst etwa eine halbe Stunde später warf Sirius blinzelnd einen verpennten Blick auf die Uhr. Er drehte sich noch einmal auf die Seite und wollte schon noch einmal einschlafen, als die Information plötzlich sein Gehirn erreichte. Mit einem Schlag war er hell wach. Entsetzt starrte er noch einmal auf die Uhr. „Scheiße!“, fluchte er. „James! Raus aus den Federn!“ James hob verpennt den Kopf. „Was’n los?“, wollte er wissen. Sirius warf ihm in der Hektik nur seinen Wecker zu, während er sich in aller Eile seinen Umhang raus suchte. James warf einen Blick auf die Uhr. Er wurde blass. „Shit!“, kam es von ihm. „Gonny killt uns!“ Er sprang aus dem Bett, wobei er sich im Laken verhedderte und hart auf dem Boden landete. Wäre Sirius nicht selber so in Eile gewesen, hätte er sich sicher darüber lustig gemacht. So allerdings half er seinem besten Freund. In einer Rekordzeit von fünf Minuten waren sie fertig angezogen und im Bad gewesen und rannten durch die Gänge zu Verwandlungen. Sie kamen ganze 15 Minuten zu spät zum Unterricht. Professor McGonagall baute sich vor ihnen auf. „Guten Morgen“, grüßte James peinlich verlegen. Einige seiner Klassenkameraden kicherten. „Guten Morgen“, erwiderte Professor McGonagall steif. „Ich hatte Ihnen schon mal angeboten einen von Ihnen in eine Taschenuhr zu verwandeln. So kommt vielleicht wenigstens der jeweils andere von Ihnen pünktlich zum Unterricht.“ „Well“, versuchte sich Sirius zu rechtfertigen. „Wissen Sie, wir wären ja pünktlich gekommen. Aber da war unser Wecker, der offensichtlich auf dem Fensterbrett stehen geblieben ist und der hat einfach nicht geklingelt.“ Jaydon und Remus konnten sich ein lautes Auflachen nicht verkneifen. Damit hatte Sirius ihnen ja geradezu einen Freibrief dafür ausgestellt sie jeden Morgen mit dem Wasserkrug zu wecken. Als Jaydon sich wieder gefangen hatte, grinste er breit. Der Einladung kam er doch nur zu gerne nach. James ahnte schlimmes, als er Remus und Jaydon so grinsen sah. Professor McGonagall achtete nicht auf Remus und Jaydon. Sie blickte James und Sirius immer noch streng an. „Dann müsste mein Angebot ja geradezu willkommen für Sie sein, wenn Sie als Uhr dann hinterher auch funktionieren“, antwortete sie. James und Sirius schluckten nur. Sirius wagte allerdings noch eine Ausrede. „Naja, wissen Sie wir haben da auch einen etwas anderen Wecker“, erklärte er. Er wollte schon weiter erklären, als James ihm in die Seite stieß. „Halt einfach die Klappe!“, zischte er. Er war nicht wirklich erpicht darauf jeden Morgen unfreiwillig geduscht zu werden. Remus und Jaydon dagegen fanden das unglaublich komisch. „Wie schön, dass Sie mich da so unterstützen, Mr Potter“, erwiderte Professor McGonagall. „50 Punkte Abzug für Sie beide. Und nun setzen Sie sich beide schon endlich!“ James und Sirius pflanzten sich ohne ein weiteres Wort auf ihre Plätze. Remus grinste sie breit an. „Ihr habt genau 15 Minuten und 46 Sekunden gebraucht“, freute er sich. „Wofür?“, wollte James irritiert wissen. „Bis ihr endlich zum Unterricht erschienen seid“, antwortete Remus schadenfroh. James und Sirius waren baff. Remus allerdings schien genau das erwartet zu haben. Er fand das ungeheuer witzig. Seine beiden Freunde allerdings fanden das weniger witzig. James wandte sich gespielt beleidigt ab und schmollte. Für die nächsten paar Minuten verhielten sich James und Sirius relativ kleinlaut. Das gab sich allerdings schnell wieder, als Professor McGonagall ihnen die Aufgabe gab, einen Becher in ein Tier zu verwandeln. Der umgekehrte Zauber, ein Tier in einen Becher zu verwandeln, war bereits letztes Jahr behandelt worden. Im Großen und Ganzen war es auch schwieriger einen Becher in ein Tier zu verwandeln. Nur James und Sirius sahen das komplett anders. Dass sie da weitgehend die Einzigen waren, störte sie nicht im Geringsten. „Aber das ist doch so einfach, Pete!“, meinte Sirius, nachdem er Peter eine Weile beobachtet hatte, wie er verzweifelt versuchte seinen Becher zu verwandeln. Das einzige, was er bisher geschafft hatte, war dass sein Becher Fell bekommen hatte. „Ist es nicht!“, widersprach Remus. „Und nur weil ihr das anders seht, heißt das nicht, dass alle anderen diese Meinung teilen müssen.“ „Na aber du hast es ja aber genauso geschafft, oder?“, wandte James ein. „Also ist das doch ein Beweis dafür, dass es einfach ist.“ „Repräsentiere ich vielleicht den Klassendurchschnitt?“, wollte Remus wissen. „Außerdem ist es mir genauso nicht wirklich leicht gefallen. Falls es dir nicht aufgefallen ist: ich habe, im Gegensatz zu dir, ganze fünf Versuche gebraucht. Und dann noch mal drei Versuche, um zu verstehen, wie ich das überhaupt gemacht habe.“ „Na aber wenigstens hast du es ja aber geschafft“, beharrte Sirius. „Ja“, mischte sich Lily, die das Gespräch mit verfolgt hatte, säuerlich ein. „Und schön, dass ihr es auch geschafft habt. Aber anstatt alle anderen, die es noch nicht geschafft haben, runter zu machen könntet ihr ja auch helfen.“ Sie wandte sich wieder ab und James versuchte tatsächlich Peter zu „helfen“, wobei er dabei allerdings nicht wirklich Geduld an den Tag legte. „Peter, was ist denn daran so schwer zu verstehen?“, wollte er wissen. „Ich versteh diese Zauberstabbewegung einfach nicht“, erwiderte dieser langsam schon verzweifelt. „Aber die ist doch gerade noch das einfachste!“, fand James und zeigte sie noch einmal vor. Peter schwebten förmlich die Fragezeichen vorm Kopf herum. Remus verdrehte die Augen. „James, du hast die Bewegung auch nicht wirklich erklärt“, meinte er. „Du zeigst sie einfach nur vor. Aber es wäre viel effektiver, wenn du sie dabei erklären würdest.“ Nun verdrehte James die Augen. Er zeigt die Bewegung noch einmal vor, diesmal aber langsamer. „Also du hebst deinen Arm. Dann machst du so, dann so und dann so!“, sagte er, wobei das Wörtchen „so“ die doch etwas schwierigere Bewegung natürlich auch ganz treffend beschrieb. „Jetzt verstanden?“ Remus vergrub sein Gesicht in seiner Hand. Eigentlich aber, fand er James’ Erklärungsversuche mittlerweile auch unglaublich komisch. Nur Peter kam sich langsam etwas blöd vor. James wollte schon wieder was erwidern, als Professor McGonagall wieder das Wort ergriff. „Ich sehe, dass einige von Ihnen den Zauber bereits hinbekommen haben“, sagte sie. „Alle anderen üben ihn bitte bis zur nächsten Stunde. Potter, Black, Sie kommen bitte noch einmal zu mir.“ James und Sirius verdrehten die Augen. Jetzt waren sie schon am schnellsten mit dem Zauber fertig geworden. Musste sie dann noch auf ihrem Zu spät kommen weiter rum reiten? Professor McGonagall wartete bis alle anderen Schüler nach draußen gegangen waren. Dann wandte sie sich an die beiden Jungs. „Ich hoffe für Sie beide, dass dies das letzte Mal gewesen sein wird, dass Sie zu spät gekommen sind“, sagte sie, noch bevor die beiden die Zeit hatten etwas zu ihrer Verteidigung zu sagen. Sie wollte keine Ausreden weiter hören, also fuhr sie direkt fort. „Sollte es doch noch einmal vorkommen, wird es nicht bei den 50 Punkten Abzug pro Person bleiben, ist das klar?“ „50 Punkte?“, beschwerte sich Sirius. „Das ist Wucher?“ „Ist – das – klar?“, wiederholte Professor McGonagall in schärferen Ton. „Ja…“, antworteten James und Sirius genervt. „Und nun ab zu ihrem nächsten Unterricht, bevor sie dort auch noch zu spät kommen!“ Grummelnd gingen die beiden Jungs nach draußen. Als nächstes hatten sie Zauberkunst. Das war dieses Jahr das Fach, das sie mit den Ravenclaws zusammen hatten. Zu Zauberkunst sollten sie also dieses Jahr lieber nicht zu spät kommen, wenn sie nicht wollten, dass Haily sich über sie lustig machte. Und das konnte sie gut. Es war auch nicht nötig zu Zauberkunst zu spät zu kommen, damit Haily einen Grund hatte sich lustig zu machen. Dazu reichte es auch vollkommen aus, dass Remus Haily das Ergebnis seines kleinen „Experimentes“ mitteilte. Sie fand das unglaublich witzig. Aber eigentlich wollte sie ihn jetzt nicht wirklich direkt damit aufziehen. Es würde noch viel lustiger werden, wenn sie James dann damit irgendwann überraschte, wenn er nicht mehr damit rechnete. Das Thema der heutigen Stunde Zauberkunst war der Vergrößerungszauber „Engorgio“. Professor Flittwick eine kleine Zaubererfigur ausgeteilt, die sie vergrößern sollten. James und Haily bewegten sich innerhalb von Sekunden in ihrem Element. „Sag mal, schaffst du es nicht deine Figur größer werden zu lassen?“, wollte Haily von James wissen. Er hatte sie bereits doppelt so groß werden lassen, als sie vorher war. Doch offenbar reichte ihr das noch nicht. „Meine Figur ist immerhin größer als deine“, konterte James, was zwar stimmte, jedoch war der Unterschied so gering, dass das nur beim Nachmessen aufgefallen wäre. „Ist sie nicht“, behauptete Haily und machte ihre Figur noch größer. „Hast du vielleicht einen Knick in der Optik?“ James vergrößerte seine Figur ebenfalls noch einmal, bevor er antwortete. Nun war seine Figur wieder deutlich größer als Haily’s. „Ich nicht“, erwiderte er. „Aber du hast offenbar nen Knick in der Optik. Vielleicht brauchst du mal wieder ne neue Brille.“ „Ich nicht, aber du“, meinte Haily grinsend, nachdem ihre Figur noch ein weiteres Mal gewachsen war. Sie füllte nun ihren gesamten Platz aus. James stellte seine Figur lieber vorsichtshalber gleich auf den Boden. Zwei Sekunden später hätte sie auch keinen Platz mehr auf dem Tisch gehabt. „Ich weiß gar nicht, wie du darauf kommst“, erwiderte er. „Du brauchst scheinbar ganz dringend ne neue Brille!“ Auch Haily stellte nun ihre Figur auf dem Boden ab und ließ sie noch einmal größer werden. „Kannst du das noch mal sagen?“, fragte sie ihren Cousin. „Sicher“, antwortete James zuversichtlich, während seine Figur ein weiteres Mal wuchs. „Du brauchst offensichtlich ganz dringend ne neue Brille.“ Haily wollte bereits erneut kontern, als Professor Flittwick eingriff. „Das genügt“, rief er. „Ich sehe, dass sie beide keine Schwierigkeiten mit dem Zauber haben. Wenn sie sich im Buch den Gegenzauber erarbeiten können, haben Sie beide die nächste Stunde frei.“ Die beiden grinsten breit. Haily ließ ihre Figur nun genauso groß werden, wie die von James, damit die Ausgangsbedingungen gleich waren. „Ich wette meine Figur ist schneller wieder genauso klein, wie vorher, als deine“, feuerte James Haily an. „Da träumst du von“, konterte sie grinsend. „Ihr habt nen Knall!“, stellte Remus fest. „Immer doch!“, grinste James. Die nächsten paar Minuten herrschte zwischen den beiden zeitweilig Stille, da die beiden den Zauber erst im Buch nachschlagen mussten. Haily war ganze zwei Sekunden schneller als James. Dieser grummelte. „Gewonnen!“, freute sich Haily und setzte ihre Figur wieder auf dem Tisch ab. „Das geht aber noch kleiner!“, versicherte James. Noch bevor er überhaupt ausgesprochen hatte, hatte Haily ihre Figur noch weiter verkleinert. „Das sagt genau der Richtige!“, behauptete Haily gehässig. James guckte für den Bruchteil einer Sekunde etwas irritiert aus der Wäsche. Dann schrumpfte aber auch seine Figur weiter. „Habt ihr eigentlich noch vor, eure Figuren auf die Größe eines Staubkorns zu schrumpfen?“, wollte Sirius wissen, als Haily ihre Figur ebenfalls weiter schrumpfen ließ. James und Haily sahen ihn an. „Ja!“, antworteten sie schließlich todernst. Dieses Vorhaben hätten sie auch tatsächlich noch in die Tat umgesetzt, wenn die Stunde nicht auch bald zu Ende gewesen wäre. Professor Flittwick hielt sein Versprechen ein, dass er allen, die den Gegenzauber sich nun bereits beigebracht hatten, in der nächsten Stunde frei gab. Dazu zählten auch Sirius, Francy, Lily und Niclaz Davice und Alex Curton aus Haily’s und Francy’s Klasse. Diese freuten sich natürlich wie Schneekönige, aber für James’ und Sirius’ Ego war das eigentlich überhaupt nicht gut. Die ganze Mittagspause über prahlten sie nun damit, wie gut sie beide doch in Zauberkunst seien. Peter und die kleine Fay hingen auch quasi an ihren Lippen. Die Mädels und Remus dagegen verdrehten nur die Augen. Unglücklicherweise war der Verkleinerungszauber leider auch sehr gut für Streich verwendbar. Das stellten James und Sirius im Laufe des Nachmittags sehr schnell fest. War aber auch zu lustig, wenn Mitschüler ihre Sachen plötzlich nicht mehr fanden, weil diese auf einmal so klein wurden, dass sie kaum noch zu sehen waren. Zumindest fanden das James, Sirius, Peter und Fay lustig. Remus schüttelte darüber nur den Kopf. Er wollte seine beiden Freunde aber auch nicht verpfeifen, also verbrachte er den Nachmittag lieber in der Bibliothek, zusammen mit den Mädels. Niclaz Davice, Philipp DaCopa und Alex und Chris Curton gesellten sich irgendwann auch kurz dazu. Sie blieben allerdings nicht lange. Sie waren bei ihren Hausaufgaben und wollten sich lediglich ein paar Bücher dazu holen. „Habt ihr Zaubertränke schon?“, wollte Niclaz von Haily und Francy wissen. „Nein“, antwortete Francy kopfschüttelnd. „Das machen wir nachher, wenn wir mit Arrithmantik fertig sind.“ „Oh ja, das müssen wir auch noch machen“, mischte sich Chris Curton ein. „Aber es klang irgendwie kompliziert heute. Ich hab eigentlich überhaupt keine Ahnung, wovon diese Frau da eigentlich gesprochen hat.“ „Wenn ihr wollt, erklären wir es nachher“, versprach Haily. „Wir müssen hier aber auch noch durch ein paar Punkte durchsteigen.“ „Ist OK“, freuten sich die Ravenclaw-Jungs. „Man sieht sich dann im Gemeinschaftsraum!“, verabschiedete sich Philipp. Dann verließen sie die Bibliothek wieder, während sich die Mädels und Remus wieder ihren Hausaufgaben zuwandten. James, Sirius, Peter und Fay unterdessen hatten überhaupt keine Ambitionen ihre Hausaufgaben zu machen. Sie streiften durchs Schloss und „übten“ den Verkleinerungszauber. Ganz beliebte Opfer waren ja die Slytherins und Severus Snape spielte da auch ganz vorne mit. Der ärgerte sich aber auch immer so schön. James und Sirius und Peter und Fay lachten sich, in ihrem Versteck kaputt. Fay war auch den ganzen Abend nicht von James und Sirius weg zu kriegen. Sie bewunderte das Können der beiden und sie wollte auch so sein wie sie. Freute die beiden Jungs natürlich ungemein. Die ersten Schulwochen vergingen und James und Sirius fanden immer wieder neue Streiche, die sie ihren Mitschülern spielen konnten. Und Anfang Oktober blieb es dann nicht mehr bloß bei den Schülern. Ganz langsam arbeiteten sie sich von Filch und den Hogwartsgeistern zu den Lehrern hoch, wobei ihnen Peeves natürlich tatkräftig bei half. Bisher wussten auch nur Remus und die Mädels, wer hinter den Streichen steckte. Die Lehrer tappten dagegen, was das anging noch völlig im Dunklen. Bisher war aber auch noch niemand wirklich zu Schaden gekommen und die Streiche waren noch weitgehend harmlos. Also bestand auch noch kein Grund, James und Sirius zu verpfeifen. Noch! Ende Oktober stand das erste Hogsmeadewochenende an. Die Drittklässler freuten sich aus unterschiedlichen Gründen darauf. Es gab dort einen Süßigkeitenladen namens „Der Honigtopf“ und der war natürlich der Hauptgrund der meisten Schüler, warum sie sich auf das Wochenende freuten. Dicht gefolgt vom Lokal „Die drei Besen“, wo es Butterbier geben sollte - besonders Lily war neugierig auf dieses Getränk. Dann wollten viele Schüler auch einfach nur das Dorf erkunden oder sich im Scherzartikelladen, ZONKO’s, umsehen und zu diesen Schülern zählten auch James, Sirius und Peter und aller höchst wahrscheinlich würde es auch nicht nur beim Umsehen bleiben. „Kommst du auch mit?“, fragte James Remus. Der hatte eigentlich nicht vorgehabt sich mit Scherzartikeln einzudecken, aber eigentlich hatte er nicht wirklich was dagegen mitzukommen. „Warum nicht?!“, erwiderte er Schultern zuckend. „Super!“, freute sich James. „Dann machen wir zu viert das Dorf unsicher!“ „Warum unsicher machen?“, wollte Remus wissen. „Eigentlich wollte ich mich auch noch mit Elina treffen.“ „Und ich würde mich auch gerne noch mal wieder mit Francy treffen“, wandte auch Sirius ein. In letzter Zeit hatte er ziemlich wenig Zeit mit ihr verbracht und sie hatte ihn versprechen lassen, dass sie zusammen nach Hogsmeade gingen. Eigentlich wollte Francy den Tag auch alleine mit Sirius verbringen. Aber in diesem Punkt war sie leider nicht wirklich deutlich gewesen und so hatte Sirius diesen Punkt „übersehen“. „Gut dann treffen wir uns halt auch mit den Mädels“, meinte James und zuckte ebenfalls mit den Schultern. War schließlich auch für ihn durchaus eine Gelegenheit mit Lily ins Gespräch zu kommen oder eventuell auch mal wieder Haily heraus zu fordern. Am Morgen des Hogsmeadewochenendes trafen sie sich dann mit den Mädels vor dem Schloss. Francy hatte einmal mit den Augen gerollt, als Sirius ihr gesagt hatte, dass sie alle zusammen nach Hogsmeade gehen würden. Sie hatte dann aber noch gerade so darüber hinweg gesehen. Immerhin konnte man ja auch nicht sagen, dass er sein Versprechen gebrochen hätte. Und für das nächste Mal wusste sie dann, dass sie unmissverständlich formulieren musste. Elina dagegen war es vollkommen gleichgültig, ob die anderen Jungs auch dabei waren oder nicht. Man musste allerdings auch dazu sagen, dass sie Remus ja auch fast jeden Tag in der Bibliothek traf. Und die Bibliothek schien an ihrem Eingang eine Barriere zu haben, die James und Sirius daran hinderte einen Fuß durch die Tür zu setzen. „Hey Ray“, grüßte Elina Remus und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. „Hallo“, erwiderte er und gab ihr ebenfalls einen Kuss. Auch Sirius und Francy gaben sich einen kurzen Kuss, jedoch irgendwie hatte sich Francy etwas mehr erhofft als nur einen kleinen verhaltenen Kuss. Sie sah Sirius etwas schmollend an doch der merkte es nicht. Er war schon wieder damit beschäftigt mit James rumzualbern, während sie sich zusammen auf den Weg machten. „Idioten!“, murmelte Lily zu Haily und Francy gewandt. „Ja, du hast Recht!“, erwiderte Francy und sie wurde langsam echt wütend auf Sirius. Remus wandte sich zu den drei Mädels um und sah vor allem Francy fragend an. Er ahnte, was Sirius noch blühen würde. Im Dorf angekommen wollten die Mädels sofort in den Honigtopf gehen. „Warum ausgerechnet zuerst in den Honigtopf“, wollte James wissen. „ZONKO’s ist doch viel interessanter!“ „Sagt wer?“, erwiderte Haily und verschränkte die Arme. „Wir!“, antworteten James und Sirius wie aus einem Munde und sie grinsten breit. „Aber wir könnten doch auch genauso gut zu erst hier rein gehen“, mischte sich Remus ein. „ZONKO’s läuft euch ja nicht weg. Und außerdem sind wir nun einmal hier vor dem Honigtopf.“ „Ich bin auch dafür, dass wir erst hier rein gehen“, stimmte auch Peter. James und Sirius sahen sich kurz an. „Na gut!“, meinte Sirius. Der Laden war voller Leckerein, die sie noch nie im Leben probiert hatten. James und Sirius fanden eine Schachtel mit Lutschern mit Blutgeschmack. Grinsend wandten sie sich mit einer Hand voll von denen an die Mädels und hielten sie ihnen unter die Nase. „Wollte ihr welche?“, fragte Sirius und grinste nur noch breiter, als die Mädels das Gesicht verzogen. „Ihr seit so eklig!“, schrie Lily und schlug Sirius die Lutscher aus der Hand. „Jetzt hab dich nicht so!“, bettelte Sirius und musste auflachen. „Dann kauft sie euch doch für euch selber!“, zischte Haily und sie sah die beiden wütend an. „Du traust dich ja nur nicht die zu essen“, witzelte James. „Die sind widerlich!“, entgegnete Haily. „Wollen wir wetten?“, fragte James und grinste siegessicher. „Nein!“ Haily stemmte ihre Hände in die Hüften und bedachte James mit einem „Iss-sie-doch-selber!-Blick“. „Seit wann lehnst du eine Wette ab?“, wollte Sirius wissen. „Niemand zwingt mich dazu derartig bescheuerte Wetten anzunehmen“, antwortete Haily. „Wenn sie eine Wette nicht annimmt, dann kannst du dir sicher sein, dass sie weiß, dass sie sowieso verlieren wird“, lachte James. „Und das ist so egal!“, mischte sich Francy ein und sie sah James feindselig an. „Die sind eklig! Und jetzt haut damit endlich ab!“ James und Sirius gaben sich geschlagen und wandten sich ab. Jedoch kauften sie sich trotzdem diverse solcher ekligen Nascherein. Damit konnte man auch noch ganz andere Leute ärgern. Als sie ihre Taschen mit Süßigkeiten vollgestopft hatten, gingen die Mädels schon mal zu den drei Besen vor, während James, Sirius, Peter und Remus zu ZONKO’s gingen. ZONKO’s war für James und Sirius vergleichbar mit dem Paradies. Scherzartikel, die sie sich noch nicht mal in ihren verrücktesten Träumen hätten vorstellen können. Ideen, auf die sie, wenn sie den Laden nicht betreten hätten, nie gekommen wären. Leider sollte eben dieser Moment auch der Beginn ihrer Karriere als die größten Unruhestifter von Hogwarts sein. Und diesen Titel würden sie auch noch in fast 20 Jahren inne haben. Aus irgendeinem Grund hatte Remus plötzlich das Gefühl, dass er jetzt doch lieber bei Elina wäre. James und Sirius würden sich wahrscheinlich stundenlang nur hier in diesem Laden aufhalten können und bis sie dann sich zu den Mädels mit in die drei Besen setzen würden, könnte es noch ewig dauern. Tatsächlich schienen James, Sirius und auch Peter nach nur fünf Minuten die Mädels in den drei Besen total vergessen zu haben. Begeistert stöberten sie durch die Regale und überlegten angeregt, was man damit alles anstellen könnte. Remus verdrehte einmal die Augen. Nachdem er sich das Spiel noch weiteren fünf Minuten noch mit angeguckt hatte, hatte er genug von dem Laden. Er fand die Artikel sowieso nicht so toll. Also konnte er sich auch zu den Mädels aufmachen. James, Sirius und Peter bekamen gar nicht mit, dass er den Laden verließ. Die Mädels hatten in der Zwischenzeit schon Butterbier für sich bestellt und unterhielten sich. Haily und Francy, die der Tür zugewandt saßen, blickten auf, als Remus sich dazu gesellte. „Schon zurück?“, wunderte sich Haily. „James verbringt doch nie und nimmer nur so wenig Zeit in einem Scherzartikelladen!“ „Die sind auch noch da“, erwiderte Remus. „Sie haben nicht mitbekommen, dass ich gegangen bin und ich glaube es kann auch noch eine Weile dauern, bis die hier aufkreuzen.“ Er legte seinen Mantel ab und gab Elina einen Kuss. Francy wirkte ziemlich enttäuscht. Sie hatte gehofft Zeit mit Sirius zu verbringen. Aber in letzter Zeit hatten sie sich ziemlich von einander entfernt. „Willst du dich aufregen?“, fragte Haily Francy, während sich Remus ein Butterbier holen ging. Francy seufzte einmal. Dann nickte sie niedergeschlagen. „Er hat mir versprochen, den Tag mit mir zu verbringen“, erzählte sie. „Ich hab mich so darauf gefreut endlich mal wieder Zeit mit ihm zu verbringen und dann sind erst die anderen Jungs mit dabei und dann hat er auch noch nur Augen für irgendwelche dämlichen Streiche und Scherzartikel! Er verbringt in letzter Zeit nur noch Zeit mit den Jungs und mit der kleinen Erstklässlerin. Und dann wird die Kleine auch noch mit in ihre Streiche reingezogen. Ich hab das Gefühl, dass die Jungs überhaupt kein guter Umgang für sie sind.“ „Fay hängt sich an die Jungs, weil James der Einzige ist, den sie schon kennt“, erzählte Haily. „Ich hab sie auch schon hin und wieder mal gesehen, wenn ich bei James zu Besuch war, aber ich kenne sie nur ziemlich flüchtig. Also hängt sie sich natürlich lieber an jemanden, den sie schon besser kennt. Vor allem, da sie ja muggelgeboren ist.“ „Ja, aber ich hab mich auch nicht direkt an den erstbesten Zauberer hier in Hogwarts gehängt, den ich schon seit Jahren kenne“, widersprach Lily. Haily guckte sie etwas irritiert an. „Du kanntest schon vor Hogwarts einen Zauberer?“, wunderte sich Elina. „Ja, Severus wohnt bei mir in der Nähe“, antwortete Lily gleichgültig. „Er hat mich als Hexe identifiziert, aber ich hab ihm mit neun Jahren, zugegebenermaßen, nicht geglaubt. Und ich hab ihn immer gemieden.“ Remus war in der Zwischenzeit mit seinem Butterbier zurück gekommen und hatte sich das Gespräch mit angehört. „Ich glaube James sollte nie erfahren, dass Snape in deiner Nähe wohnt“, sagte er. „Was geht ihn das an?“, wollte Lily wissen. „Kann ihm doch egal sein.“ „Im Prinzip ist es ja auch egal“, stimmte Francy zu. „Ich wünschte Sirius hätte mehr Vernunft als James.“ „Oh ich glaube, das ist ein Wunschtraum“, meinten Haily und Remus wie aus einem Munde. „Die sind sich von vornherein schon viel zu ähnlich“, fügte Remus hinzu. „Warum muss er plötzlich nur noch Unfug im Kopf haben?“, beschwerte Francy sich weiter. Die anderen zuckten nur ratlos mit den Schultern. „Ich glaube, die Streiche werden ihn wohl grade mehr interessieren“, vermutete Elina. Ein paar Tränen glitzerten in Francys Augen, doch sie ließ das Thema fallen. Sie wollte sich jetzt nicht mehr weiter darüber aufregen und wandte sich einem anderen Thema zu, um sich abzulenken. Sirius, James und Peter kreuzten den ganzen Nachmittag über nicht auf. Offensichtlich hatten sie sich ganz im Zonko’s verloren, und so wie Haily James einschätzte war das auch durchaus im Bereich des Möglichen. Sie, Lily und Elina scherten sich persönlich relativ wenig darum. Francy jedoch war unglaublich verletzt. „Soll ich ehrlich sein, Francy?“, meinte Lily schließlich, als sie sich alle erhoben, um ihre Butterbiere zu bezahlen und noch ein wenig das Dorf zu erkunden. „Ich glaube es ist besser, wenn du Schluss mit ihm machst. Er hat dich nicht verdient.“ Francy antwortete nicht. In ihr brodelte es, doch auf der anderen Seite war sie sich nicht sicher, ob dies schon ausreichte, um Schluss zu machen. Lily, Haily, Elina und Remus gingen auch nicht mehr weiter darauf ein. Sie respektierten es, dass Francy nicht weiter darüber reden wollte. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Sie trafen die drei Jungs auf dem Weg zum Schloss zurück wieder. Sie gingen gemeinsam nebeneinander her, freuten sich über ihre Einkäufe und planten, was sie alles damit anstellen könnten. Die Mädels und Remus schienen sie gar nicht weiter zu bemerken und so kriegten sie auch nicht mit, dass Haily und Lily sie mit ihren Blicken quasi erdolchten. Im Schloss zurück gingen sie alle zunächst einmal in ihre Schlafsäle, um dort ihre Einkäufe abzulegen. Dann sollte es auch schon Abendessen geben. Die Jungs waren etwas früher in der Großen Halle und Remus wurde von James und Sirius belagert, wo er denn gesteckt habe. Die Mädels kamen nur wenige Minuten später. Haily und Lily suchten sofort Sirius und James, nur um Francy dann an den Armen zu packen und demonstrativ an ihnen vorbei zu gehen und sich einen Platz weit weg von ihnen zu suchen. Nun merkten die beiden plötzlich auf. „Hat Haily uns nicht gesehen?“, wunderte sich James. „Uno momento“, bedeutete ihm Sirius und er sprang auf, und ging zu den Mädels rüber. Francy hatte ihm den Rücken zugewandt und so bemerkten Haily und Lily Sirius als erste. Sie bedachten ihn mit einem Blick, der ihm eigentlich hätte deutlich machen sollen, dass er verschwinden sollte, doch diesen ignorierte er. „Hey Francy“, sagte er. Sie wandte sich um. „Was ist los? Willst du dich nicht zu uns setzen?“ Ohne zu antworten, wandte sie sich wieder von ihm ab und aß weiter. Haily unterdessen bedachten Sirius immer noch mit nahezu tödlichen Blicken. Sirius stutzte. „Stimmt was nicht?“, wollte er wissen. „Verschwinde einfach!“, kam es von Haily, anstatt einer Antwort. Er sah sie an, als wäre sie nicht mehr ganz richtig im Kopf. „Warum sollte ich?“, fragte er. „Das hat wenn dann Francy zu entscheiden.“ Sie wandte sich erneut zu ihm um und bedachte ihn ebenso mit einem giftigen Blick, wie Haily und Lily. „Lass mich in Ruhe!“, zischte sie. Er wich zurück, ging jedoch nicht. „Hab ich dir was getan?“, fragte er. „Solltest du das nicht selbst am Besten wissen?“, gab ihm Lily zur Antwort. „Und nun verschwinde!“ „Francy“, beharrte er. „LASS MICH EINFACH IN RUHE!“, schrie sie ihn an. Er fragte nicht weiter und ging sichtlich verwirrt zu den Jungs zurück, unter den ebenso irritierten Blicken sämtlicher Schüler und Lehrer in der Großen Halle. „Was war das denn?“, wollte James wissen, als Sirius sich wieder zu ihnen setzte. „Keine Ahnung“, antwortete dieser und sah noch einmal zu Francy zurück, die ihm nur den Rücken zuwandte und ihm keines Blickes würdigte. So sah er auch nicht, dass sie gerade stark gegen die Tränen ankämpfte. „Hab ich irgendwas falsch gemacht?“ „Wenn du das selber nicht weißt, dann würde ich mir, an deiner Stelle, ernsthaft Gedanken machen“, sagte Remus und blickte Sirius ernst an. Er bekam nur einen verständnislosen Blick von ihm zurück. Er verdrehte kurz die Augen. Dann erklärte er Sirius das Verhalten der Mädels. „Du hast Francy versprochen gehabt, den Tag heute mit ihr zu verbringen. Aber dann hast du die ganze Zeit nur Scherzartikel und ZONKO’S im Kopf gehabt und du bist nicht mal in den Drei Besen aufgetaucht, wo sie eigentlich die ganze Zeit noch auf dich gewartet hat. Also ich kann sie ziemlich gut verstehen, dass sie sauer ist.“ „Aber sie hätte doch mitkommen können zu ZONKO’S“, behauptete Sirius uneinsichtig. „Ich hab sie ja nicht daran hindern wollen.“ Remus wollte etwas erwidern, doch Sirius zuckte bereits mit den Schultern und meinte dann: „Ach, sie wird sich schon wieder einkriegen.“ Damit war das Thema für ihn erledigt und er vertiefte sich wieder in seine Pläne mit James und Peter, was sie mit den ganzen Scherzartikeln alles anstellen konnten. Remus schüttelte resignierend mit dem Kopf. Auch er beließ es dabei. Es hätte ja doch keinen Sinn gemacht zu diskutieren. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- In den nächsten Tagen, machte er sich keine wirklichen Gedanken mehr darüber. James war damit beschäftigt sich auf das Eröffnungsspiel der Saison vorzubereiten und Sirius war meist mit dabei, um zu kommentieren. Wenn die beiden allerdings nicht grade auf dem Quidditchfeld anzutreffen waren, dann streiften sie zusammen mit Peter und Fay durch die Gänge und stellten so ziemlich alles auf den Kopf, was sie nur finden konnten. Dabei mit dem schier unbeschreiblichen Talent nicht erwischt zu werden. Auch Remus war hin und wieder mit dabei und versuchte immer wieder seine Freunde davon abzuhalten. Sehr erfolgreich dabei war er allerdings nicht gerade. Die Mädels dagegen, hielten sich die meiste Zeit in der Bibliothek auf. Weniger um zu lesen oder Hausaufgaben zu machen, sondern mehr, um über James und Sirius her zu ziehen. Francy machte ihrem Ärger unglaublich Luft. Wenn sie sich noch vor ein paar Tagen nicht sicher gewesen war, ob es ausreichte mit ihm Schluss zu machen, dann war sie es spätestens jetzt. Wenn Sirius wenigstens versucht hätte Einsicht zu zeigen, dann hätte er vielleicht noch eine Chance gehabt. Doch die Tatsache, dass es ihn offensichtlich gar nicht zu kümmern schien, dass Francy ihn seit her anschwieg, brachte sie immer mehr zur Weißglut. Schließlich hatte sie es satt. Nachdem die nächste Stunde Zauberkunst zu Ende war, packte sie ihn am Arm und schleifte ihn in ein leeres Klassenzimmer. Es war die letzte Stunde gewesen, also bestand für sie beide auch nicht die Nötigkeit pünktlich zur nächsten Stunde zu erscheinen. „Redest du wieder mit mir?“, fragte Sirius, noch bevor sie überhaupt den Mund aufgemacht hatte. „Ich habe es satt“, zischte sie, ohne weiter auf die Frage einzugehen. „Was hast du satt?“, wollte Sirius daraufhin wissen. „Ich habe dir überhaupt nichts getan. Also was bitte solltest du jetzt satt haben?“ „Du hast seit Wochen nur noch deine dämlichen Streiche im Kopf“, warf Francy ihm vor. „Und glaub ja nicht, ich wüsste nicht, dass der ganze Unfug, der hier seit Wochen angestellt wird, auf deinen und James’ Mist gewachsen ist. Ich wollte in Hogsmeade mal wieder Zeit mit dir verbringen, weil wir vorher so wenig Zeit miteinander verbracht hatten und dann hast du mich einfach versetzt-“ „Ich hab dich nicht versetzt!“, behauptete Sirius empört. „Du hättest doch mitkommen können. Niemand hat dich davon abgehalten.“ „Im Gegensatz zu dir habe ich aber keine Lust auf deine dämlichen Kindereien“, zischte sie verärgert. „Das hat dich vorher auch nicht gestört!“, rechtfertigte sich Sirius. „Ich habe nur nichts gesagt“, erwiderte Francy. „Warum dann jetzt?“ „Weil es mich, verdammt noch mal, nervt! Du hast seit Wochen nichts anderes im Kopf. Du versetzt mich in Hogsmeade und das Schlimme ist, dass es dich noch nicht einmal stört, dass ich seit dem kein Wort mehr mit dir gesprochen habe. Du hast noch nicht einmal versucht, mit mir zu reden-“ „Hab ich doch!“, empörte sich Sirius. „Du hast mich angeschrien und gesagt, ich soll dich in Ruhe lassen!“ „Ich meine, dass du in den letzten Tagen nicht einmal versucht hast, mit mir zu reden. Du hast die ganze Zeit nur Unfug angestellt und bist auch noch stolz darauf, nur weil ihr noch nicht erwischt wurdet. Aber ganz ehrlich, ich würde dir wünschen, dass ihr erwischt werdet und eine ordentliche Strafarbeit aufgebrummt bekommt. Das würde euch ganz Recht geschehen.“ „Würdest du uns etwa verpetzen?“ „Nein. Aber früher oder später werdet ihr sowieso erwischt werden, egal ob euch jemand verpetzt hat oder nicht!“ „Das wollen wir ja erst einmal sehen!“ Sirius grinste siegessicher. „Siehst du! Du bist auch noch stolz auf dich und deine dämlichen Kindereien. Und ich habe es so unendlich satt! Es ist einfach nur kindisch und albern!“ „Du musst ja nicht mitmachen! Wir haben dich nie versucht mit reinzuziehen.“ „Ich würde auch nicht mitmachen. Ich will nur, dass ihr damit aufhört!“ „Warum sollten wir? Wenn es Spaß macht?“ „Bis jemand zu Schaden kommt!“ „Wer sollte denn zu Schaden kommen?“ „Ist doch egal, wer zu Schaden kommt. Wenn was passiert, dann hört der Spaß auf!“ „Du bist pessimistisch.“ „Das hat nichts mit pessimistisch zu tun. Ich finde es einfach nur kindisch, was du, James, Peter und die Kleine macht.“ „Ja, ich hab’s ja nun begriffen!“, sagte Sirius genervt. Es war ihm anzumerken, dass die Kritik zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder raus ging. „Sonst noch was?“ „Wenn du es begriffen hättest, dann würdest du es auch einsehen“, erwiderte Francy trotzig. „Aber du siehst nichts ein. Das seh’ ich dir an!“ „Was willst du hören?“ „Ich will nichts hören, ich will einfach nur, dass du aufhörst mit diesen Kindereien!“ „Nein, warum sollte ich?“ Francy wurde langsam wahnsinnig. „Mir reicht’s!“, rief sie außer sich. „Wenn dir deine dämlichen Streiche wichtiger sind, als ich, dann bitte schön! Aber dann lass mich ab jetzt bloß in Ruhe. DU MACHST MICH KRANK!“ Mit diesen Worten stürmte sie aus dem Klassenzimmer und ließ Sirius alleine zurück. Sie stürmte durch die Korridore, ohne irgendeine Ahnung zu haben, wohin sie eigentlich jetzt gehen wollte. In ihr brodelte es immer noch. Erst als sie vor der Bibliothek stehen blieb und einen Moment wieder zur Ruhe kam, wandelte sich ihre Wut in Trauer. Sie lehnte sich an die Wand, wo sie zu Boden sank und einfach nur noch weinte. Elina, die zusammen mit Haily und Lily in der Bibliothek auf Francy gewartet hatte, setzte sich neben Francy und nahm sie in den Arm. „Hast du mit ihm Schluss gemacht?“, fragte sie. Sie konnte sich die Antwort denken. Francy nickte nur. Sie konnte ihre Tränen einfach nicht zurück halten. Elina umarmte Francy mitfühlend und blieb einige Minuten neben ihr sitzen und gab Francy die Gelegenheit sich an ihrer Schulter auszuweinen. „Willst du mit rein kommen?“, bot sie ihr schließlich an, als Francy sich einigermaßen beruhigt hatte. Francy nickte erneut und ließ sich von Elina mit zu Haily und Lily nehmen, die Francy besorgt anblickten. „Er hat dich nicht verdient“, versuchte Haily sie zu trösten und nahm sie in den Arm. „Er ist sowieso nur ein Idiot“, pflichtete Lily Haily bei und strich Francy ihre langen Haare aus dem Gesicht. Francy konnte nicht antworten. Sie war viel zu aufgewühlt. Sie setzte sich zu ihren Freundinnen an den Tisch und wischte sich stumm ihre Tränen aus dem Gesicht, was nicht ganz so einfach war, denn sie konnte sich einfach nicht gänzlich beruhigen. Sie lehnte sich an Elinas Schulter. Elina legte ihren Arm um sie und streichelte sie beruhigend. „Willst du schlecht über Sirius reden?“, bot Haily Francy an. Diese schüttelte nur den Kopf. „Nicht jetzt“, erwiderte sie mit belegter Stimme. Haily, Lily und Elina schlachteten das Thema nicht weiter aus. Es war Francy schon eine große Hilfe, dass sie einfach nur mitfühlend neben ihr saßen und sie ausweinen ließen. Irgendwann gingen Lily, Elina und Francy zusammen in den Schlafsaal von Haily und Francy, während Haily was zu Essen aus der Großen Halle stibitzen ging. Dann rannte sie ebenfalls hoch in ihren Schlafsaal. Sirius unterdessen machte in seinem Schlafsaal seinem Ärger Luft. „Ich weiß nicht, was sie eigentlich hat!“, rief er aufgebracht. „Wieso ist das ein Grund Schluss zu machen?“ „Vielleicht hätte sie ja nicht Schluss gemacht, wenn du nicht auf Durchzug geschaltet hättest“, erwiderte Remus und sah von seinem Buch auf. „Sie hat sich verletzt gefühlt. Und du hast nicht mal den Versuch gestartet, sie zu verstehen.“ „Warum muss man es verstehen, wenn sie so widersprüchlich ist?“, schlug sich James auf Sirius’ Seite. „Ich finde nichts widersprüchliches daran“, sagte Remus. „Wenn ich ehrlich sein soll, finde ich, dass Francy Recht hat. Alles was sie wollte, war einfach nur Zeit mit Sirius allein verbringen zu können, ohne, dass sonst irgendwer sonst dabei wäre.“ „Kann sie das nicht so sagen?“, regte sich Sirius auf. „Ich dachte, sie hat dir doch gesagt, dass sie sauer war, dass du sie versetzt hast“, antwortete Remus. „Seit wann heißt das, dass sie nur mit ihm Zeit verbringen wollte?“, wunderte sich James. „Mal ganz davon abgesehen, hat Sirius sie ja noch nicht mal versetzt. Wir sind ja schon alle zusammen nach Hogsmeade gegangen und Francy wollte dann von sich aus nicht weiter mitkommen.“ „Sie hat erwartet, dass Sirius in die Drei Besen nachkommen würde“, erklärte Remus. „Aber er ist den ganzen Tag über nicht aufgetaucht, weil ihr die ganze Zeit nur im ZONKO’S verbracht habt. Also hatte sie den Tag über nichts von ihm. Und das hat sie verletzt.“ „Du hörst dich an wie Haily“, stellte James fest. „Ich verbringe mehr Zeit mit den Mädels als ihr“, erwiderte Remus. „Ich bekomme, im Gegensatz zu euch, mehr mit, was in ihren Köpfen vor sich geht. Und du würdest lügen, Sirius, wenn du behaupten würdest, dass du Francys Gefühle kennst.“ James und Sirius fiel nichts weiter darauf ein. Sirius war immer noch sauer und er sah nicht ein, dass er was falsch gemacht haben sollte. Doch er ließ sich einfach nur noch auf sein Bett fallen und grummelte vor sich hin. James pflanzte sich ebenfalls auf sein Bett und blätterte durch den neusten Katalog der neusten Rennbesen, nur so zum Spaß. Damit war dieses Thema für die Jungs gegessen. _______________________________________________________________________________ Hallo *winks* Hier melde ich mich mal wieder. Und, ja, ich weiß, es hat dieses Mal wirklich ewig gedauert, dieses Kapi fertig zu stellen. Aber, was soll ich sagen, ich stecke einfach immer noch in einer unglaublichen Schreibkrise und ich habe keine Ahnung, wie ich sie überwinden sollte *drop* Aber ich hoffe, das Kapi gefällt euch trotzdem. Well, ist diesmal nicht wirklich ein Friede-Freude-Eierkuchen-Kapi (oder, um es mal mit den Worten einer ehemaligen Deutschlehrerin auszudrücken: kein Heile-Kätzchen-Kapi XD), aber ich finde, es musste so kommen. Na gutti^^ Dann setz ich mich mal ans nächste Kapi, in der Hoffnung, dass ich schneller voran kommen werde, als bei diesem Kapi. *winks* *drück* lg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)