De Marauders von Friedi (Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft) ================================================================================ Kapitel 44: Kleine Geheimnisse erhalten die Freundschaft -------------------------------------------------------- Der August ging überraschend schnell vorbei. Ein kleiner Höhepunkt war lediglich Lily’s Geburtstag. Danach war nicht mehr sehr viel los, abgesehen von einer ““Kleinigkeit““: Sirius war nach dem 13. August kurz zu seinen Eltern nach Hause gegangen, weil er dort etwas holen wollte. Unglücklicherweise hatte sein Vater ihn erwischt, als er sich nachts ins Haus geschlichen hatte. Das Theater war groß gewesen und die nächsten sieben Tage war er in seinem Zimmer eingesperrt, dessen Tür magisch verschlossen worden war, sodass er nicht raus konnte. Und nur zur Sicherheit, dass er auch ja nicht auf dumme Gedanken kam, hatten seine Alten auch die Fenster so verzaubert, dass sie sich nur noch einen Spalt breit öffnen ließen. Es kotzte Sirius tierisch an, eingesperrt zu sein, aber genau genommen war das noch der harmloseste Part seiner Strafe. James hatte sich gewundert gehabt, wo Sirius so lange blieb. Und er hatte ihn über seinen Zwei-Wege-Spiegel kontaktiert gehabt. Seit dem versuchte er irgendwie an eine Möglichkeit zu gelangen, die Blacks irgendwie vor dem Ministerium anzuzeigen. Auch Lee Potter machte da durchaus mit, allerdings konnten sie auch nichts wirklich bewirken. Sirius blieb also nichts anderes übrig als abzuwarten. Er dekorierte sein Zimmer neu und fixierte seine Poster mit dem Dauerklebefluch, den er mittlerweile perfekt beherrschte. Er grinste in sich hinein, als er sein fertiges Werk betrachtete. Es würde seine Alten in den Wahnsinn treiben, da war er sich sicher. Und er würde es genießen. Tatsächlich kam sein Vater noch am selben Nachmittag ins Zimmer. Während Sirius sich in seinem kleinen Versteck im Schrank einen Keks freute, versuchte Mr Black die Poster und Banner wieder von den Wänden zu bekommen. Sirius hatte alle Mühe nicht laut aufzulachen. Das wäre Selbstmord gleich gekommen, denn dann hätte er seinen Vater praktisch verraten, wo er war. Er hielt sich mittlerweile grundsätzlich in seinem Versteck auf, wenn seine Eltern im Zimmer waren. Der einzige Beweis, den sie hatten, dass er tatsächlich noch da war, waren seine gegessenen Mahlzeiten, die sie ihm nach oben bringen ließen. Die waren spärlich und Sirius wurde davon nicht satt, aber immerhin besser als nichts. Anfangs hatte er mit dem Gedanken gespielt in den Hungerstreik zu treten, denn das Essen war widerlich. Aber das hatte er ganz schnell aufgegeben, nachdem sein Hunger zu groß wurde. Sein Vater versuchte unterdessen immer noch die Banner und Poster von den Wänden zu kriegen. Leider bedeutete das für Sirius, dass er noch nicht aus seinem Versteck konnte. Er holte seinen Zwei-Wege-Spiegel hervor und versuchte James ran zu kriegen. Sie hatten sich eine Zeichensprache ausgemacht. So konnte Mr Black die beiden nicht hören. Dieser wurde inzwischen noch wütender und ging nun dazu über Sirius zu suchen. Das Versteck war allerdings ziemlich sicher. Nach geschlagenen zwei Stunden gab er endlich auf, doch in seiner Rage vergaß er die Tür wieder zu verschließen. Sirius konnte sein Glück nicht fassen. Die Gelegenheit musste am Schopf gepackt werden. Sie schrie danach. Er stahl sich nach draußen in den Flur. Der Weg nach unten war schwierig, ohne, dass sie ihn erwischten. Aber irgendwie schaffte er es doch. Leider waren seine Alten in der Küche und er konnte den Kamin also nicht benutzen. Er wollte es diesmal auch nicht riskieren sie abzulenken. Also flüchtete er durch die Haustür und machte einen Umweg über den Tropfenden Kessel. Nachdem er James bescheid gesagt hatte, wartete dieser dort auch schon auf ihn, zusammen mit Remus und Peter, die beide eigentlich eher zufällig auch da waren. „Endlich!“, wurde er von James begrüßt. „Ich hatte langsam schon befürchtet, dass sie dich dort ewig einsperren!“ „Ja, ich auch“, stimmte Sirius erleichtert zu. „Ich sollte meinen Vater öfter so in Rage bringen, dass er unaufmerksam wird.“ James und Peter lachten. Remus jedoch starrte Sirius ernst an. „Ich bezweifle, dass das so gut ist“, vermutete er. „Das könnte es unter Umständen nur noch schlimmer machen.“ „Das wird es definitiv“, bestätigte Sirius. „Aber ich muss die Wut jetzt erst mal nicht spüren. … Bitte lasst uns über was anderes reden. Ich will das Thema jetzt eigentlich nicht weiter ausweiten.“ Remus guckte ihn noch immer ernst an, doch er sagte tatsächlich nichts weiter dazu. Stattdessen gingen sie gemeinsam in die Winkelgasse, weil sie noch ihre restlichen Bücher für Hogwarts kaufen mussten. Außerdem waren ihre Vorräte für Zaubertränke wieder einmal fast aufgebraucht. James, Sirius und Remus hatten für dieses Jahr Alte Ruhnen und Arrithmantik gewählt und James und Sirius hatten außerdem auch Muggelkunde gewählt, worauf sich besonders Sirius freute. Peter dagegen hatte neben Muggelkunde auch Wahrsagen gewählt. Diese Fächer fand er einfach spannend. Nachdem sie alle ihre Sachen hatten, setzten sie sich noch zu Florean Fortesque rein, wobei James und Sirius allerdings erst später dazu kamen, weil sie stock steif behaupteten, dass sie noch was bei Florish und Blotts suchen müssten. Remus guckte ziemlich verwundert. „Seit wann sind die beiden so scharf darauf, Bücher zu suchen?“, fragte er an Peter gewandt, während sie auf die beiden warteten. „Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber es ist einfach ungewöhnlich.“ „Ich hab keine Ahnung“, log Peter. In Wahrheit wusste er genau, was James und Sirius suchten. Allerdings durfte er Remus das ja nicht sagen. Das hätte ihm ja die ganze Überraschung verdorben. „Sie könnten mich ja auch fragen“, schlug Remus vor. „Vielleicht kenne ich ja die Bücher, die sie suchen.“ Das wagte Peter ernsthaft zu bezweifeln, aber wie sollte er das jetzt so formulieren, dass Remus nicht misstrauisch wurde. „Vielleicht vermuten sie, dass du die Bücher nicht kennst“, behauptete er, in der Hoffnung, dass Remus es einfach so hinnehmen würde. Dieser grübelte. Dann zuckte er mit den Schultern und beließ es dabei. Sie würden es ihm sicher schon noch verraten. Damit hatte er gewisser Maßen zwar Recht, allerdings ahnte er nicht, wie lange genau das noch dauern würde. James und Sirius kamen breit grinsend zurück, woraus Remus schloss, dass sie gefunden hatten, wonach sie gesucht hatten. „Und was habt ihr gekauft?“, fragte er neugierig. „Bücher“, antwortete Sirius nur. „Ach ne!“, gab Remus zurück. „Und was für welche?“ „Nützliche“, erwiderte James immer noch grinsend. Remus ließ die beiden sich erst mal hinsetzen. „Geht es auch noch ein bisschen genauer?“, wollte er dann wissen. „Ähm…“, überlegte James. „Eigentlich nicht.“ „Kann es sein, dass ihr uns was verheimlicht?“, vermutete Remus und blickte seine beiden Freunde skeptisch an. „Nein, wie kommst du denn darauf?“, log Sirius. Remus öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber dann überlegte er es sich anders und schloss ihn wieder. Es würde nichts bringen, sich noch länger mit den beiden darüber zu streiten. Und sie würden ja sicher auch nichts Gefährliches vorhaben. Letzteres hoffte er jedenfalls. Er konnte nicht ahnen, wie sehr er da falsch lag. Die beiden Jungs bestellten sich jeweils einen Eisbecher und das Gesprächsthema wandte sich dem kommenden Schuljahr zu. James und Sirius wollten unbedingt mal den Riesenkraken sehen, der im See lebte. „Der freut sich doch bestimmt, wenn er mal Besuch bekommt“, sagte James. „Ja, dann ist sein Abendessen gesichert“, widersprach Remus sarkastisch. „Ach quatsch!“, winkte Sirius ab. „Der ist doch lieb.“ „Dein Wort in Gottes Gehörgang!“, erwiderte Remus. James und Sirius lachten. Remus schüttelte nur mit dem Kopf, während Peter sie nur beobachtete. Auf der einen Seite war er auch neugierig. Doch auf der anderen Seite hatte er auch Angst, dass etwas passieren könnte. Später wurde Peter von seiner Mutter abgeholt. Es war noch nicht spät, also erlaubte Mrs Pettigrew den anderen dreien einfach noch mit zu ihnen zu kommen. Diese nahmen das Angebot gerne an. Peter wohnte mit seiner Mutter alleine auf dem Land. Hier war es schön idyllisch. Der Garten war riesig und die Pettigrews hatten drei Katzen. Sie streiften gemeinsam durch den Garten, und unterhielten sich, während Mrs Pettigrew Mr und Mrs Potter und Mr und Mrs Lupin bescheid gab, wo die drei Jungs waren. Erst gegen 17 Uhr flohten James, Sirius und Remus zurück nach Hause, wobei in Sirius‘ Fall „zu Hause“ Little Brighton bedeutete. Er hatte keine Ambitionen noch einmal zu seinen Eltern zurück zu kehren. Zumindest nicht mehr in diesem Jahr. Nächstes Jahr würde er zwangsläufig irgendwann dort hin zurück müssen. Bei sich zu Hause wertete James, zusammen mit Sirius, die Bücher aus, die sie in der Winkelgasse gekauft hatten. Sie enthielten tatsächlich ein paar Informationen mehr über Animagi, als sie bisher hatten, aber immer noch nicht genug, um sich verwandeln zu können. Genau in diesem Moment kam auch noch eine Eule von Haily. Die Eule trug ein Paket und einen Brief. James las zuerst den Brief. Hey Jamie! Ich weiß nicht, ob dir das Buch hier selbst schon unter die Nase gekommen ist, aber wenn nicht, dann kann ich mir vorstellen, dass du es sicher nützlich finden wirst. Ich wünsch dir viel Spaß beim Durchstöbern. Grüße Haily James öffnete das Paket, das Haily mitgeschickt hatte. Sie hatte tatsächlich ein Buch mit noch weiteren Informationen in die Finger bekommen. Er und Sirius starrten mit Freude auf den Buchtitel: „Animagi – Alles was man wissen sollte“. „Ich könnte sie gerade küssen!“, versicherte Sirius strahlend. James lachte, doch natürlich konnte er diesen Gedanken nachvollziehen. Gemeinsam arbeiteten sie das Buch durch. Es enthielt wirklich alles. Und sie hatten damit nun tatsächlich alle Informationen zusammen. Es gab da nur noch ein kleines Problem: Die entscheidenden Absätze waren unglaublich kompliziert geschrieben und basierten auf Wissen, das sie in Hogwarts noch nicht durch genommen hatten, welches aber entscheidend war und in diesem Buch vorausgesetzt wurde. So ein Mist aber auch. James grummelte, entschied sich aber dann dafür erst einmal Haily zu antworten. Hi Cousinchen! Danke, das Buch ist wirklich hilfreich. Wir haben jetzt so ziemlich alle Informationen für den Zauber. Aber der Zauber scheint auf noch anderem Wissen aufzubauen und das hatten wir in Hogwarts alles noch nicht. Trotzdem, Danke, noch mal. Gruß James Er gab der Eule den Brief mit. Dann wandte er sich wieder Sirius zu, der das Buch schloss. „Wir können immerhin schon mal Peter bescheid geben“, schlug er vor. „Er muss ja sowieso noch wissen, in welches Tier er sich überhaupt verwandelt.“ „Ja, du hast Recht“, stimmte James zu. „Er könnte ja morgen mit in unsere kleine Höhle kommen.“ Sirius grinste. „Solange er nicht größer wird als du, sollte das kein Problem sein“, lachte er. „Aber gut, das ist ja auch etwas unwahrscheinlich, meinst du nicht, Bambi?“ „Ja, sehr unwahrscheinlich, Flohschleuder!“, erwiderte James. „Also anstelle von Flohschleuder müssen wir noch was besseres finden“, meinte Sirius grinsend. „Aber Bambi gefällt mir immer noch.“ „Also mir gefällt eher Flohschleuder“, antwortete James. Sirius lachte und griff nach einem Kissen, um es in James’ Richtung zu schleudern. James ließ das jedoch nicht lange auf sich sitzen und so landete das nächste Kissen auf Sirius’ Kopf. Nun lachte James schallend auf. Diese kleine Auseinandersetzung artete in einem wahren Kissenkrieg aus. Irgendwann kam Jason rein. Er guckte einen kurzen Augenblick zu, dann rannte er wieder aus dem Zimmer, nur um sich auch Kissen zu holen und mitzumachen. Für seine 6 Jahre war der kleine Hüpferling auch ziemlich gut. Der Grund, warum der Kissenkrieg eigentlich angefangen hatte, geriet ziemlich schnell in Vergessenheit. Es machte einfach zu viel Spaß sich gegenseitig mit Kissen zu bombardieren. Irgendwann kam Megan ins Zimmer, um die Jungs zum Abendessen zu holen. Allerdings sah sie sofort, dass sie nicht wirklich eine Chance haben würde. Sie zog die Augenbrauen hoch und ging wieder aus dem Zimmer. Allerdings auch nur um ihren Zauberstab zu holen. Die drei Jungs guckten erst mal verdutzt, als die Kissen plötzlich in der Luft schweben blieben. Dann bemerkten sie Megan. „Och menno!“, maulte Jason. „Das hat grad so nen Spaß gemacht!“ „Man sieht’s“, erwiderte Megan. „Es gibt Essen.“ Sie wartete bis alle drei Jungs aus dem Zimmer waren, bis sie die Kissen wieder fallen ließ. Dann folgte sie ihnen nach unten ins Esszimmer. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Peter kam am nächsten Tag gegen 14 Uhr zu ihnen gefloht. James hatte ihm nach dem Abendessen noch eine Eule geschickt, um ihm zu sagen, dass sie mit den Informationen über den Animagus-Zauber weiter gekommen waren. Er war bereits Feuer und Flamme. Die drei Jungs zogen sich in James’ Höhle zurück und James erklärte Peter kurz den „Salberim-Zauber“, damit Peter raus finden konnte, in welches Tier er sich verwandeln würde. Er brauchte ein paar Anläufe, doch dann schaffte er es und plötzlich wirkten James und Sirius mächtig riesig für ihn. Die guckten nicht schlecht, als Peter plötzlich die Gestalt einer Ratte hatte. Etwas größer hatten sie ihn sich doch vorgestellt. „Ihr wart ja echt riesig!“, fand Peter, als er sich zurück verwandelt hatte. „Du warst eine Ratte“, erzählte Sirius. „Was werdet ihr?“, wollte Peter daraufhin wissen. „Also Sirius wird ein ziemlich riesiger Hund und ich werde ein Hirsch“, sagte James. „Mal sehen, wofür sich unsere Kombination als nützlich erweisen wird.“ „Jup!“, bestätigte Sirius. „Wird sich zeigen.“ „Wir brauchen aber immer noch Spitznamen“, fand James. „Und ich bin immer noch dafür, dass wir dich Bambi nennen“, antwortete Sirius. „Und ich bin immer noch dafür, dass wir dich Flohschleuder nennen“, erwiderte James. Peter lachte, als er diese Spitznamen hörte. „Ist der Hirsch nicht der König des Waldes?“, fragte er. „Ja“, erwiderte James. „Wieso?“ „Wir könnten dich doch Krone nennen“, schlug Peter daraufhin vor. James grinste. „Der Name ist genial!“, freute er sich. „Mir gefällt Bambi aber immer noch besser“, wandte Sirius ein. „Und mir gefällt der Name Flohschleuder für dich!“, protestierte James. Sirius streckte James scherzhaft die Zunge raus. „Also ich finde zu einem Hund passt auch der Spitzname Tatze“, schlug Peter vor. „Der Name gefällt mir“, stimmte Sirius zu und er grinste. Auch James grinste. Diese Spitznamen waren wirklich bei weitem besser. „Dann bin ich dafür, dass wir dich Wurmschwanz nennen“, schlug er Peter vor. Dem gefiel der Name irgendwie. Ihm fiel selber auch kein besserer ein. „Abgemacht!“, freute er sich. „Wie würdest du eigentlich einen Raben nennen?“, fragte Sirius. „Warum?“, wunderte sich Peter. „Weil wir Haily dazu überredet haben, dass sie auch mit macht“, erzählte James. „Und sie wird ein Rabe.“ Peter überlegte kurz. „Wie wär’s mit Corona?“, fragte er. „Ich glaub es gibt eine Rabenart, die im lateinischen so heißt. Fragt mich aber bitte nicht, welche. Ich weiß auch nicht genau, was Corona bedeutet.“ „Corona bedeutet auch Krone“, antwortete Sirius. „Oder auch Kranz.“ „Das passt!“, fand James und grinste breit. „Außerdem wäre es ja unfair, wenn ich so einen Namen bekommen würde und sie nicht.“ Sirius grinste. Aus irgendeinem Grund hielt er es immer noch für einen Widerspruch in sich, dass James und Haily auf der einen Seite konkurrierten und aber auf der anderen Seite aber peinlichst genau darauf achteten, dass auch ja keiner von beiden bevorteiligt würde. Er wollte allerdings auch nicht noch weiter nachfragen. Den Rest des Tages verbrachten sie damit, sich am Strand aufzuhalten, da sie mit ihren Nachforschungen noch nicht wirklich weiter kommen würden. Die neuen Spitznamen betrachteten sie bereits als selbstverständlich. Lee und Megan wunderten sich, als sich die Jungs plötzlich mit komischen Spitznamen anredeten. Besonders der Spitzname „Krone“, den James bekommen hatte, kam ihnen schon etwas dick aufgetragen vor. „Wie kommt ihr plötzlich auf diese Spitznamen?“, erkundigte sich Megan. „Wir dachten die passen ganz gut“, behauptete James. „Welcher Spitzname passt zu mir?“, wollte Jason daraufhin wissen, der wie immer mit zugehört hatte. James, Sirius und Peter sahen sich kurz an. „Hüpferling“, fiel James nur ein. „So nenn ich dich doch auch schon.“ „Du hast aber einen neuen Spitznamen bekommen“, antwortete Jason. „Ja, aber Hüpferling passt so gut zu dir“, erwiderte James und er grinste seinen kleinen Bruder an. Megan und Lee überlegten unterdessen angestrengt, wo denn Krone bitte gut zu James passen sollte. Wenn er sich schon wie ein König fühlte, dann war das schon irgendwie bedenklich. „Und wie kommst du darauf, dass Krone zu dir passt?“, fragte Lee. „Das finden Tatze und Wurmschwanz“, antwortete James nur. Die beiden anderen hatten sich unter dessen still und heimlich in James’ Zimmer verkrümelt, um nicht auch noch ausgefragt zu werden. „Und wie kommst du auf die beiden anderen Spitznamen?“ „Fantasie!“, behauptete James und für ihn war das Thema damit beendet, denn er rannte zu Sirius und Peter hoch ins Zimmer. Seine Eltern machten keine Anstalten ihn aufzuhalten. Es war prinzipiell nichts ungewöhnliches, wenn sich Teenager Spitznamen gaben und sie konnten in den Spitznamen auch keinen Beweis dafür sehen, dass die Jungs irgendwas ausheckten. Komisch fanden sie diese Namen trotzdem irgendwie. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- James hatte Haily noch am selben Abend einen Brief geschrieben, in dem er ihr mitteilte, auf welchen Spitznamen er, Sirius und Peter sich für sie geeinigt hatten. Schon am nächsten Morgen, beim Frühstück kam ihre Antwort zurück: Hey Cousin-chen! Wow, ich fühle mich geehrt. Danke! Übrigens rate ich euch, Ray nicht außen vor zu lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass er es komisch finden würde, wenn ihr plötzlich neue Spitznamen habt und er nicht. Wenn ihr euer Konzept weiter verfolgt, kann es aber auch sein, dass er die Herleitung seines Namens errät. Und dann wird er früher oder später darauf kommen, dass ihr wisst, was ihr nicht wissen solltet. Grüße Corona James las den Brief nachdenklich noch ein zweites Mal durch. Auch Sirius, der ihm über die Schulter blickte, grübelte. Wie um alles in der Welt sollten sie Remus einen Spitznamen geben, bei dem er nicht sofort erriet, wie sie darauf gekommen waren? … James und Sirius meldeten sich nach dem Frühstück erneut für den Rest des Tages ab, mit der Begründung, dass sie Haily besuchen wollten. Diese hatte schon damit gerechnet, dass James sie und James sich heute sehen würden. Entweder er hätte sie gebeten, zu ihm zu flohn oder er kam zu ihr gefloht. Sie grinste, als er und Sirius im Feuer erschienen. James war so einfach vorherzusehen. „Hey!“, grüßte James sie. „Hi, Hi!“, erwiderte sie immer noch grinsend. „Wir wollten uns über die Spitznamen unterhalten“, kam James sofort zum Punkt. Haily grinste noch breiter. „Warum habe ich mir das jetzt schon gedacht?“, antwortete sie. James nahm diese rhetorische Frage einfach so hin, ohne etwas zu erwidern. Ausnahmsweise Mal. Er, Sirius und Haily setzten sich raus in den Garten. Haily hatte hier einen Baum, in dessen Äste sie sich gerne setzte. „Habt ihr schon ne Idee, welchen Spitznamen ihr Ray geben wollt?“, wollte sie wissen. „Nein, deswegen sind wir ja hier“, antwortete Sirius. „Bin ich vielleicht euer wandelndes Spitznamenlexikon?“, gab Haily zurück. „Ich meinte, dass wir hier sind, um einen Spitznamen zu finden und wir dachten, dass du eventuell auch Ideen haben könntest“, rechtfertigte sich Sirius. „Aha“, sagte sie. „Ihr könnt ihm jedenfalls keinen Spitznamen geben, der zu offensichtlich auf einen Wolf verweist. Da würde er sofort dahinter steigen.“ „Ja, wow, jetzt wissen wir, wie wir ihn nicht nennen sollten“, meinte James sarkastisch. „Bleibt nur noch die Frage, WIE wir ihn denn dann nennen sollen.“ Haily verdrehte die Augen. „Ich dachte, ihr wollt einen Spitznamen finden“, wandte sie ein. „Das Charakteristische am Finden ist, dass man vorher sucht.“ „Wie witzig, Haha!“, kommentierte James. „Das weiß ich selbst.“ „Das war ernst gemeint“, stellte Haily klar. „Und außerdem kann das Ausschlussverfahren manchmal auch nützlich sein.“ James und Sirius zogen es vor, dem nicht weiter zu widersprechen. Es wäre nur unproduktiv. „Und wenn wir einfach auf den Mond anspielen?“, schlug Sirius nach etwas überlegen vor. „Bei den Germanen hieß der Mondgott zum Beispiel Mani.“ „Hm… Ja, so schlecht ist der Name eigentlich nicht“, fand Haily. „Es passt aber nicht wirklich in euer bisheriges Konzept. Ihr habt alle Spitznamen, die nicht nach richtigen Namen klingen. Und Mani klingt schon eher nach einem richtigen Namen.“ „Ich finde Mani klingt nach einem Mädchen“, wandte James ein. „Und wir können Remus ja auch nicht erklären, wie wir auf diesen Namen gekommen sind. Dann könnten wir ihn auch gleich einen eindeutigen Spitznamen geben.“ Sirius grummelte. „Also mir gefällt der Vorschlag“, sagte er. „Dir gefiel auch der Vorschlag Bambi!“, entgegnete James. „Ja, und der gefällt mir immer noch“, bestand Sirius und nun grinste er wieder breit. „Mir gefällt auch noch der Vorschlag Flohschleuder für dich“, setzte James entgegen. Haily musste sich stark ein Lachen verkneifen. „Ganz ehrlich“, sagte sie. „Auch, wenn ich die Spitznamen durchaus irgendwie passend finde, aber eindeutiger geht es auch nicht. Ehrlich, das lenkt doch schon fast darauf, dass ihr euch mit dem Animaguszauber befasst.“ „Zu schade auch!“, gab Sirius von sich. „Man könnte Mani auch in Moony abwandeln“, schlug Haily vor. „Das bedeutet auch verträumt und in seinen „schwierigen“ Phasen kann Ray durchaus verträumt wirken. Das könntet ihr zumindest so behaupten und es würde nur so wirken, als ob euch nur diese Tatsache aufgefallen sei.“ „Hat „verträumt“ auch noch andere Übersetzungen?“, wollte Sirius wissen. „Ja, dreamily, dreamy und moonily“, zählte Haily auf. „Aber da ist Moony noch am naheliegendsten.“ „Hm…“, meinte Sirius. „Ja, du hast Recht.“ James konnte sich unterdessen ein Grinsen nicht verkneifen. „Moonily klingt doch auch nicht schlecht“, lachte er. Haily sah ihn unbeeindruckt an. „Das klingt einfach nur kitschig!“, gab sie trocken zurück. „Spaßverderber!“, meinte James. „Ich bin kein Spaßverderber“, erwiderte Haily. „Sonst könntest du aber wissen, dass ihr es mit gewissen Vorhaben schwer haben würdet.“ James streckte ihr die Zunge raus. Sie überging dies. „Also was haltet ihr von dem Spitznamen Moony?“, fragte sie, mehr an Sirius gewandt als an James. Sirius überlegte angestrengt. Aber ihm fiel selber auch kein anderer Vorschlag ein. Also zuckte er mit den Schultern. „Ja“, antwortete er. „Ich denke, der ist OK.“ „Wir haben ja auch keinen besseren“, fügte James hinzu. Er grinste seine Cousine an. Diese funkelte nur zurück. Sie zwang sich nichts zu sagen. Sie wusste genau, dass James sie nur ärgern wollte. Dem Gefallen würde sie ihm nicht tun. Sie streckte ihm lediglich auch die Zunge raus. Das allerdings reichte ihm schon. Er freute sich nen Keks. „Wollen wir ihm den Spitznamen gleich mitteilen?“, fragte Sirius an James gewandt. „Du hast Haily gestern ja auch nen Brief geschrieben.“ „Was wollt ihr denn da in den Brief schreiben?“, mischte sich Haily ein. „Bei mir war die Erklärung ja einfach, weil ich weiß, was ihr vorhabt. Aber Ray hat keine Ahnung, warum ihr euch plötzlich Spitznamen einfallen lassen habt.“ „Wie wär’s mit: „Wir haben uns überlegt, dass wir gerne Spitznamen für uns haben wollen…““, schlug James vor. „Brauchen wir da groß ne Erklärung?“ „Würde ich auch so schreiben“, stimmte Sirius zu. „Aha“, sagte Haily. „Wenn ihr meint…“ Sie sprang vom Baum runter. „Habt ihr Lust noch mit zum Strand zu kommen?“, schlug sie vor. „Klar!“, antworteten die Jungs. Also verbrachten sie den Rest des Vormittags am Strand. Erst als Liones sie zum Essen holen kam, kamen sie aus dem Wasser. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Remus saß mit seinen neuen Schulbüchern um sich herum im Garten seiner Eltern. Er überflog einige Seiten, aus Neugierde, was sie im neuen Schuljahr alles behandeln würden. Er blickte auf, als James’ Eule plötzlich vor seiner Nase landete. Er wunderte sich schon ein wenig. In einer Woche war Schuljahresbeginn und dann würden sie sich sowieso treffen. Gab es etwas wichtiges, weshalb James nicht warten konnte? Er entfaltete den Brief. Hey Remus! Ich hab mir spontan überlegt, dass wir uns doch allen Spitznamen geben könnten, die zu uns passen. Was hältst du davon? Sirius haben wir jetzt Tatze genannt, Peter hat den Spitznamen Wurmschwanz bekommen, Haily heißt Corona und ich wurde Krone genannt. Wir haben uns überlegt, dass wir dich doch Moony nennen könnten. Uns ist aufgefallen, dass du manchmal etwas verträumt wirkst. Also dachten wir, das passt ganz gut =) Wir sehen uns dann im Hogwartsexpress Gruß Krone Remus starrte irritiert auf den Brief. Er wirkte manchmal verträumt??? Ihm persönlich war das noch nie aufgefallen. Aber er war sich auch nicht sicher. Es war möglich, dass es nur ihm selbst noch nie aufgefallen war. Allerdings kam er absolut nicht drauf, wo denn bitte die anderen vier Spitznamen zu den anderen passen sollten. Well, James stand gerne im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Also war da durchaus eine Überleitung vorhanden. Er wusste auch, dass Sirius Hunde liebte. Aber war das eine ausschlaggebende Eigenschaft für ihn, um ihn Tatze zu nennen? Und wie kamen sie auf die Spitznamen Wurmschwanz und Corona??? Aus irgendeinem Grund hatte er nun das Gefühl, dass James und Sirius tatsächlich irgendwas vor ihm verbargen. Allerdings konnte er nicht wirklich beschreiben, warum genau er dieses Gefühl hatte. Er entschied sich allerdings dafür, die Fragen auf nächste Woche zu verschieben und schrieb nur zurück, dass er den Spitznamen so annahm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)