De Marauders von Friedi (Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft) ================================================================================ Kapitel 42: Zu Hause bei den Bristows ------------------------------------- Der 22. Juli war ein, an und für sich, friedlicher Sonntagmorgen. Die Beaufort Heights in Bristol war eine recht verschlafene kleine Straße. Es gab nur eine Ausnahme: Er war sieben Jahre alt und wurde von seinen ältern Brüdern ab und zu auch als „das Monster“ bezeichnet. Mika Bristow war es egal, welcher Wochentag gerade war. Er war ein Frühaufsteher und er sah nicht ein, warum der Rest seiner Familie länger schlafen sollte als er. Sobald er wach war, wurden zuerst Laura und Mara geweckt, die im Zimmer nebenan schliefen. Laura war nur ein Jahr jünger als er, aber schon fast genauso aufgeweckt. Sie dagegen war eher ein Morgenmuffel und das biss sich gewaltig. Geschwisterstreit zum frühen Morgen war vorprogrammiert. Und wenn sich Mika und Laura stritten, war das für den Rest der Familie deutlich zu hören. So auch diesen Morgen. Der Streit ging so lange, bis ein ziemlich verschlafener Ken ins Zimmer kam, Mika schnappte und wieder in sein Zimmer sperrte. „Das hast du gar nicht zu bestimmen!“, zankte Mika. „Und ob!“, antwortete Ken. „Bleib jetzt gefälligst in deinem Zimmer und lass uns wenigstens mal einen Morgen ausschlafen.“ Mika streckte dem großen Bruder die Zunge raus. Ken achtete nicht darauf. Es war an der Tagesordnung, dass Mika irgendwem die Zunge raus streckte. Er schloss die Zimmertür des 7-jährigen. Dann wandte er sich an Laura, die glücklich in der Tür ihres Zimmers stand. „Und du gehst auch noch mal zurück in dein Bett“, sagte er. „Mika hat angefangen“, sagte Laura, als hätte Ken ihr irgendwas vorgeworfen. „Das weiß ich“, antwortete Ken. „Trotzdem gehst du noch mal zurück in dein Bett. Es ist erst viertel acht.“ Laura gehorchte. Sie war umgänglicher als Mika und hatte mehr Respekt vor ihren großen Geschwistern. Man musste lediglich konsequent sein, denn sie kam auf der anderen Seite auch ziemlich schnell dahinter, wenn jemand sich nicht durchsetzen konnte. Etwas, was sie bei Elina auch schon ziemlich schnell festgestellt hatte. Und Elina war die jenige, die darunter leiden musste. Die Aufgaben in dem 13-köpfigen Haushalt der Familie Bristow waren klar und unstrittig verteilt. Lizzy und Zari kümmerten sich gemeinsam mit ihrer Mutter um das Essen und um die Einkäufe. Und ihre Mutter kümmerte sich außerdem für die Ordnung in Küche und Bad. Er und Kay waren dafür zuständig sämtliche anfallenden Reparaturen zu übernehmen. Außerdem kümmerten sie sich darum, dass die Wohnstube aufgeräumt war. Adriana und Feli waren für das Waschen und Bügeln der Wäsche verantwortlich und ihr Vater war, gemeinsam mit Tino, für den Garten zuständig und für sämtliche organisatorischen Fragen. Und Evelina war im Großen und Ganzen dafür verantwortlich dafür zu sorgen, dass die drei Kleinen ihre Zimmer aufräumten. Das hörte sich nach wenig Arbeit an, aber wenn man es mit Mika und Laura zu tun hatte, dann war es das blanke Gegenteil. Bei den beiden sah das Zimmer, wenn es denn mal aufgeräumt war, binnen weniger Stunden wieder genauso aus, wie vorher. Ken war, genauso wie seine Geschwister auch, immer noch felsenfest der Überzeugung, dass ihre Mutter Mika zu viel durchgehen ließ. Auch ihr Vater wollte nicht wirklich wahr haben, dass der Kleine von allen der am schwersten Kontrollierbare war. Die Eltern hielten Mika immer noch einfach für einen sehr lebhaften Jungen und Ken und Kay wären in dem Alter auch nicht anders gewesen. Sie irrten sich gewaltig, aber selbst wenn Mika nur so wäre, wie seine Geschwister, in seinem Alter, auch, musste dann ausgerechnet Evelina dafür zuständig sein, ihn in den Griff zu bekommen? Sie hatte einmal den Fehler gemacht gehabt die Zimmer der drei Kleinen selbst aufzuräumen. Seitdem warteten die nur noch darauf, dass sie es nicht selbst machen mussten. Die Folge war, dass Ken und Kay und manchmal auch Lizzy eingriffen und Mika und Laura in ihre Schranken wiesen. Bei Mara dagegen, der Jüngsten, war es noch einfacher. Sie war eigentlich lieb und auch ruhig. Aber sie war ein kleines Märchenprinzesschen und sie konnte mit ihren großen Kulleraugen leicht alle um den kleinen Finger wickeln und ihren Willen auf diese Weise durchsetzen. Ken schüttelte leicht den Kopf. Evelina wurde von den Eltern eindeutig in den falschen Gebieten überschätzt. Er überlegte, ob er sich auch noch einmal in sein Bett schmeißen sollte, doch nun, nach der erneuten Streiterei von Mika und Laura, war er eigentlich wach. Felicia und Elina, im Zimmer gegenüber, ging es offensichtlich ähnlich. „Morgen“, grüßte Feli verschlafen. „Guten Morgen“, erwiderte Ken und seufzte dann. „Und so endet mal wieder abrupt eine Nacht!“ Die beiden Mädels ließen ein kurzes Kichern hören. Ken streckte sich. „Wir könnten schon mal Frühstück machen“, schlug Elina vor. „Ich glaub es sind sowieso alle wach.“ „Wohl wahr“, antwortete Ken. Er ging sich umziehen, während Feli und Elina bereits im Bad verschwanden und sich dort umzogen. Dann begaben sie sich in die Küche. Feli machte sich bereits daran den Tisch zu decken, während Elina ein Rezeptbuch herauskramte und dort nach Rezepten für Pfannkuchen und Waffeln suchte. Als sie ein schönes Rezept gefunden hatte, suchte sie sich die Zutaten dafür zusammen und begann es umzusetzen. Keiner der beiden Mädchen sagte ein Wort. Dazu waren sie noch viel zu verschlafen. Als Zarah und Liza dazu kamen, waren die beiden mit dem Frühstück vorbereiten schon fast fertig. „Morgen“, grüßten die beiden. „Danke, übrigens“, fügte Zarah noch hinzu. „Morgen“, gähnte Feli. „Kein Problem“, sagte Elina. Als der Tisch dann fertig gedeckt war, setzten sich die Mädels an den Tisch und warteten auf ihre Eltern und Geschwister. Mika kam als erster an den Tisch gerannt. Geduld kannte er nicht und so schnappte er sich sofort eine Waffel und Ahornsirup, woraufhin Liza ihm den Teller lässig aus der Hand nahm. „HEY!“, beschwerte sich Mika. „Erst mal heißt das „Guten Morgen““, erinnerte Liza ihn. „Und dann wird im Übrigen gewartet, bis alle am Tisch sitzen.“ „Du hast mir gar nichts zu sagen!“, zankte Mika. „Es ist ganz einfach, Mika!“, sagte Liza ruhig aber bestimmt. „Wenn du dich schon wieder zum frühen Morgen mit uns rum streiten willst, dann kannst du auch in deinem Zimmer bleiben.“ „Ich WILL meine Waffel!“, rief Mika „Ich warne dich.“ Liza wurde nun drohender. „Noch ein Wort und du isst dein Frühstück alleine, in deinem Zimmer.“ Mika verschränkt die Arme vor der Brust und blieb grummelnd auf seinem Stuhl sitzen. „Na also“, sagte Liza und stellte ihm den Teller ein Stück weit entfernt wieder hin, passte aber auf, dass er ihn nicht, in einem unbeobachteten Moment wieder zu sich ran zog. Der Rest der Familie war dazu gekommen. Die Jungs schüttelten resignierend die Köpfe über Mika, während Adriana die Augen verdrehte. Mr und Mrs Bristow hielten die Diskussion, dank Liza, für beendet und wünschten allen einen guten Morgen. Sobald sich alle gesetzt hatten zog Mika seinen Teller wieder zu sich ran und begann ohne ein weiteres Wort zu essen. Das Frühstück verlief in der Regel ruhig. Da Mika seine Familie ziemlich früh aus den Betten schmiss, waren alle anderen noch zu verpennt, um großartig irgendwelche Gespräche zu führen. Die Eltern erkundigten sich, ob alle gut geschlafen hätten oder fragten, ob irgendjemand was für den heutigen Tag geplant hätte. Antworten kamen nur sporadisch. So verging das gemeinsame Frühstück. Zarah und Liza räumten den Tisch ab und machten sich an den Abwasch, während Mrs Bristow sich erhob. Ihre Familie hatte ihr für heute einen Wellness-Tag geschenkt und sie verabschiedete sich somit schon mal. Sie gab allen noch einen kurzen Kuss auf die Wange, dann ging sie fröhlich aus dem Haus. Für den Rest der Family war das auch nicht ganz uneigennützig. Mrs Bristow hatte morgen Geburtstag und so konnten noch die letzten Vorbereitungen getroffen werden, ohne, dass ihr die Überraschung verdorben wurde. Mr Bristow hatte einen Plan gemacht, was jeder für den heutigen Tag also tun konnte, um alles vorzubereiten. Zarah hatte ihm auch gesagt, dass sie doch das Wandgemälde an der Hauswand endlich mal in Angriff nehmen könnten. Allerdings hatte sie dabei noch verheimlicht, wer es malte. Elina war im Grunde die einzige in ihrer Familie, die wirklich zeichnerisch begabt war. Da sie allerdings meist nur für sich zeichnete, hatten ihre Eltern noch nicht mitbekommen, was für ein Talent sie besaß. Mr Bristow ging nun also davon aus, dass Zarah das Gemälde malen wollte, eventuell auch zusammen mit Adriana. Und verglichen mit ihm, und seiner Meinung auch den gesamten Rest der Familie, konnten sie tatsächlich auch ganz gut zeichnen, was die beiden allerdings etwas anders sahen. Der Plan für heute war schnell gemacht. Zarah und Adriana sahen sich kurz grinsend an, als sie tatsächlich für das Wandgemälde bestimmt wurden. Sie hatten damit gerechnet und sagten nichts. Auch Elina’s Talent sollte eine Überraschung werden. Auch mit Tino war es abgesprochen. Er hatte an dem Tagesplan mitgearbeitet und die Aufgaben waren nun so verteilt, dass es nicht auffiel, wenn Elina sich klamm heimlich einer anderen Aufgabe widmete. Sie, Zarah und Adriana verdrückten sich also nach draußen. Die Hauswand, die bemalt werden sollte, zeigte zum Garten hin und sie war wirklich nicht gerade die schönste und wenn man sich gerne im Garten aufhielt, dann war diese Wand tatsächlich etwas störend. Elina hatte in den letzten Tagen bereits mit ihrem Gemälde angefangen und Ken und Kay hatten es mit Hilfe eines Zaubers vor ihren Eltern versteckt. Mr Bristow ahnte nicht, welchen Aufwand ein solches Gemälde überhaupt machen würde, daher hätte er nie mehr als einen Tag dafür eingeplant. „Sieht wirklich super aus!“, staunte Adriana über das noch unfertige Gemälde, als sie es sichtbar werden ließen. Elina hatte sich an ein Familienbild gewagt. Allerdings versteckte sie die verschiedenen Charaktere ihrer Eltern und Geschwister wieder in der Elfenfamilie, die sie schon vor zwei Jahren gezeichnet hatte, nur dass es diesmal fröhlicher war als damals. „Danke“, freute sich Elina. „Meinst du, dass du heute definitiv fertig wirst?“, fragte Zarah sicherheitshalber. „Bestimmt“, antwortete Elina optimistisch und machte sich ans Werk. Ihre beiden Schwestern guckten zu. Nach einer Weile kamen sie sich allerdings ziemlich unnütz vor. „Können wir eigentlich irgendwas helfen?“, wollte Zarah wissen. „Wir könnten ihr die Farben reichen!“, schlug Adriana vor, noch bevor Elina geantwortet hatte. Sie erntete einen belustigten Blick von Zarah und Elina. „Ganz ehrlich, ich fürchte, wir würden das Bild eher versau’n, als dass wir helfen könnten.“ Zarah seufzte. „Wir gucken mal, ob wir drinnen irgendwas helfen können“, meinte sie. „Ist OK“, antwortete Elina. Ihre beiden Schwestern verkrümelten sich nach drinnen und halfen beim Aufräumen, wobei sie darauf achten mussten, dass ihr Vater sie nicht erwischte. Sonst wäre die Überraschung im Eimer gewesen. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Remus ging Katya nun schon seit Tagen auf den Keks. Er hatte sie an ihr Versprechen erinnert, dass sie Elina besuchen wollten. Über den Kamin wollte er aber nicht einfach reisen, um nicht einfach unvorbereitet reinzuplatzen. Er wollte Elina überraschen. Das hieß also, dass sie ihn fahren durfte. Fand sie super. Bristol lag ja auch gleich mal eben um die Ecke… „Was willst du eigentlich machen, wenn sie heute noch in ihrer Familie verplant ist?“, fragte Katya. „Wenn du sie überraschen willst, weiß sie ja sinnvoller weise nicht, dass du kommst.“ „Ähm, dann geh ich ihr vielleicht einfach nur ne Runde mit zur Hand“, schlug Remus vor. Katya lachte. Remus war so überzeugt von seinem Gedanken, dass er es sich etwas einfach vorstellte. Normaler weise war er eigentlich anders, aber offensichtlich bewirkte Elina bei ihm gerade gegenteiliges. „Zurück reist du über Kamin!“, stellte sie klar. „Ist OK“, antwortete er brav. Es war mit seinen Eltern abgeklärt. Elina durfte gerne bis zu Haily’s Geburtstag bei ihm bleiben. Dann würden sie gemeinsam zu Haily reisen. Nun musste nur noch Elina damit überrascht werden. „Danke, Katya“, sagte er, als er sich zu ihr ins Auto setzte. „Kein Problem“, meinte diese gelassen. Normaler weise hätte die Fahrt wahrscheinlich Stunden gedauert. Katya schaffte es allerdings sich immer an die Spitze einer Warteschlage vor Ampeln oder an den Anfang von einem Stau zu befördern, ohne dass Muggel etwas mitbekamen. So reduzierte sich die Fahrtzeit erheblich. An der Straßeneinfahrt zur Beaufort Heights setzte sie ihren Bruder ab. „Ich wünsch dir dann mal viel Spaß“, grinste sie. „Danke, werd ich haben“, antwortete Remus ebenfalls grinsend. „Mal seh’n, wer dann eher zu Hause ist“, lachte Katya. Auch Remus lachte. „Ja, stimmt“, erwiderte er. Dann winkte er kurz und rannte die kleine Straße entlang zum Haus der Bristows. Er klingelte. Wenig später öffnete Mr Bristow die Tür. Er blickte ihn überrascht an. „Hallo“, grüßte Remus. „Ich wollte Elina besuchen kommen.“ „Aha…“, wunderte sich Mr Bristow. „Davon hatte sie gar nichts erzählt.“ „Ähm… Es sollte eine Überraschung werden“, erklärte Remus. „Interessant. Na dann komm erst mal rein.“ Remus folgte ihm in den kleinen Vorraum. „Wir sind gerade alle bei der Geburtstagsvorbereitung für meine Frau“, erzählte Mr Bristow. „Sie ist daher noch etwas beschäftigt.“ „Oh“, sagte Remus. Eigentlich sollte er Katya mal fragen, ob sie hellsehen konnte. „Dann kann ich eventuell etwas mit helfen“, schlug er vor. „Dann ist sie dann schneller fertig.“ „Wenn du das willst, gerne“, zuckte ihr Vater mit den Schultern. „Sie müsste eigentlich im Zimmer ihrer kleinen Geschwister sein und ihnen beim Aufräumen helfen.“ Er zeigte kurz in eine Richtung. „Danke“, freute sich Remus und ging in das eine Zimmer, das offensichtlich dem kleinen Bruder gehörte. Hier allerdings versuchte gerade Zarah den Jungen in den Griff zu bekommen. Remus stutzte etwas. „Hi!“, grüßte er. Zarah sah überrascht auf. „Oh hi!“, antwortete sie. „Wie kommt’s?“ „Ich wollte eigentlich Elina überraschen.“ „Aha. Na dann. … Einen Moment…“ Sie wandte sich wieder ihrem kleinen Bruder zu, der gerade die Sachen, die sie bereits weggeräumt hatte wieder raus kramte. „Mika, du sollst hier aufräumen! Und ehe du damit nicht fertig bist, wird auch nicht irgendwas anderes gemacht! Also zurück damit in den Schrank!“ „Nei~en!“, meckerte Mika und versuchte seiner großen Schwester das Spielzeug zu entreißen. Diese jedoch, war (un)praktischer weise größer als er und so wurde das Spielzeug nun so verstaut, dass er nicht mehr ran kam. „Dann spiele ich eben mit was anderem!“ Und schon wollte er auch das nächste Spielzeug aus dem Regal zerren. „Du räumst erst hier auf und dann kannst du spielen!“, bestimmte Zarah. In der Zwischenzeit war Kay dazugekommen. Er blickte Remus kurz verdutzt an, dachte sich dann aber seinen Teil und half seiner Schwester Mika unter Kontrolle zu bringen. „Mika, wir können dir auch deine Spielsachen alle wegnehmen, damit du nicht mehr aufräumen brauchst“, drohte er. „Aber dann spielst du nur noch mit einem Spielzeug, das ist ganz einfach!“ „Das sag ich Mum!“, maulte der Kleine. „Du legst es drauf an“, entgegnete Kay streng. „Entweder du räumst jetzt hier auf, oder ich sorg dafür, dass du nicht mehr aufräumen brauchst. Und wie ich dafür sorge, hab ich dir gerade erklärt. Also los jetzt!“ Mika stellte sich bockig und mit verschränkten Armen hin. „Zari, hol schon mal nen Müllbeutel“, sagte Kay gelassen. „NEIN!“, schrie Mika und die Zornestränen standen ihm schon in den Augen. „Ich meine es ernst“, stellte Kay klar. „Räum auf, jetzt!“ Wütend schmiss Mika seine Sachen in die Kisten, wo sie hingehörten. Die beiden Großen wandten sich wieder Remus zu. „So“, meinte Zarah. „Evelina und ich haben die Aufgaben getauscht. Sie ist draußen im Garten. Unsere Mutter wünscht sich schon so lange ein Wandgemälde, weil die Wand sonst sehr trist ist. Und wir wollen Mum und Dad auch noch mit ihrem Talent überraschen.“ „Damit kann man sie noch überraschen?“, wunderte sich Remus. „Na ja, es ist alles nicht ganz so einfach hier, wie du siehst“, Kay deutete kurz auf den kleinen Bruder. „Mika ist ein Fulltimejob. Da bleibt für uns alle wenig Gelegenheit sich wirklich mal auf irgendwas anderes zu konzentrieren. Und Evelina hat bisher nie groß ihre Bilder irgendwem gezeigt. Sie zeichnet eigentlich mehr für sich.“ „Aha. Interessant!“, fand Remus. „Ich hatte gehofft, Elina irgendwas helfen zu können.“ Kay und Zarah grinsten. „Hab ich auch schon gefragt“, meinte Zarah. „Aber im Grunde kommt sie zurecht. Aber du kannst ihr gerne Gesellschaft leisten gehen. Komm mit.“ Sie zeigte Remus den Weg in den Garten, während Kay weiter auf Mika aufpasste. Elina war mittlerweile schon fast fertig und entsprechend sah sie auch aus. Sie war von oben bis unten mit Farbe bekleckst, was sie aber nicht zu stören schien. Sie war glücklich mit ihrer Aufgabe. Remus musste grinsen, als er sie so bunt an der Hauswand entlang hüpfen sah. „Hallo, Farbklecks!“, grüßte er. Sie wandte sich um. „Ray!“, rief sie freudig überrascht. „Was machst du denn hier?“ „Ich wollte dich halt mal besuchen kommen und dich eigentlich zu mir nach Hause einladen“, antwortete Remus und grinste. Zarah verdrückte sich in der Zwischenzeit wieder heimlich, still und leise, ohne dabei genau auf das Gemälde zu achten. Sie wollte sich dann auch überraschen lassen. „Also die Überraschung scheint mir ja gelungen zu sein. Aber ich hab das Gefühl der zweite Teil davon ist wohl erst morgen, oder so, realisierbar.“ Elina lachte und drückte Remus einen Kuss auf die Wange. Irgendwie schaffte sie es auch ihn nicht mit Farbe zu beschmieren. „Ich freu mich“, bestätigte sie. „Danke schön.“ Sie lächelte glücklich und sie schien am liebsten durch die Gegend hüpfen zu wollen. „Das freut mich“, grinste Remus. „Was malst du eigentlich?“ „Ein Familienbild“, erklärte Elina stolz und zeigte auf das fast fertige Gemälde. „Das ist die Elfenfamilie, die du schon mal gemalt hast, oder?“ „Ja, ich wollte uns nicht portraitieren. Ich finde das wäre dann irgendwie zu vergänglich. Aber so ist es irgendwie zeitloser, finde ich.“ „Ja, du hast Recht“, stimmte Remus ihr zu und betrachtete fasziniert das Kunstwerk. Es war wunderschön farbenfroh und wirkte durch und durch fröhlich. Selbst der kleine Mika war als lieber kleiner Elf dargestellt, so wie sich Elina ihn und auch den Rest der Familie wünschte. „Du bist einfach unschlagbar!“, fand Remus stolz. Elina fühlte sich geschmeichelt. Sie fand es schön so viel für ihre Bilder gelobt zu werden. „Danke“, freute sie sich und sie wirkte unglaublich glücklich. Sie malte nun weiter an ihrem Kunstwerk. Remus setzte sich derweil einfach ins Gras und beobachtete sie, wie sie die Wand und auch sich selbst mit Farbe verzierte. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie sah so wunderbar zufrieden aus mit ihrer Aufgabe. Er konnte ihr sehr gut anmerken, dass Malen ihr Leben war. „Setzt du dann eigentlich noch deinen Namen drunter?“, fragte Remus, als sie fertig war. Sie wandte sich verwundert um. Sie hatte noch nicht daran gedacht, dass sie ein Signum drunter setzen könnte. Sollte sie sich wirklich so in den Mittelpunkt drängen? „Findest du, dass ich es tun sollte?“, fragte sie zurück. „Ja, eigentlich schon“, erwiderte Remus. „Immerhin steckt ja auch viel Arbeit drin. Und das sollte schon anerkannt werden.“ Elina errötete geschmeichelt. „OK“, meinte sie und lächelte. Sie setzte unten in die linke Ecke ihren Spitznamen und schrieb das Datum darunter. Es war ein sehr unscheinbares Signum, im Vergleich zum Rest ihres Kunstwerkes, aber es passte zu Elina. Glücklich betrachtete sie ihre Arbeit. Dann drehte sie sich, mit vor Stolz leuchtenden Augen zu Remus um, der ihr beide Daumen nach oben zeigte. Sie freute sich über sein Lob. Remus holte noch Ken und Kay, damit diese das Bild wieder mit einem Zauber verbergen konnten, damit die Mutter es nicht zu früh bemerkte. Diese würde auch bald nach Hause kommen. Als Remus die Farbe mit zusammen räumte, bespritzte er sich versehentlich mit Farbe. Ken und Kay mussten über diesen Anblick lachen und auch Elina sah amüsiert aus. Grinsend nahm sie ihren Pinsel und malte Remus die Nase blau. „Hey!“, rief Remus lachend und schnappte sich auch einen Pinsel. Bei Elina fiel es mittlerweile nicht mehr wirklich auf, wenn er sie mit Farbe bespritzte. Allerdings störte es ihn wenig. Irgendwie machte die Farbschlacht, die die beiden jetzt angefangen hatten Spaß. Ken und Kay beobachteten den kleinen Farbkampf mit offensichtlichem Interesse. Liza kam dazu. Sie wollte sie eigentlich gerade reinholen kommen, aber bei dem Anblick der beiden musste auch sie lachen. Erst als Elina es tatsächlich geschafft hatte Remus so voll zu klecksen, dass er sogar noch bunter war, als sie selbst, gab er sich geschlagen. „Du bist ein Farbmonster!“, lachte er. Sie lachte zurück. „Du siehst witzig aus!“, fand sie. „Guck dich mal an!“, grinste Remus. Sie lachte nur. „Nette Aktion“, mischte sich Liza amüsiert ein. „Aber ich glaube, wenn du so von Dad gesehen wirst, dann wird er eher überrascht, als geplant.“ „Upsi!“, erwiderte Elina und sie räumte nun endgültig die Farben weg, um sich anschließend duschen zu gehen, allerdings nicht, ohne dass Remus vorher noch ein Foto von seinem „Farbmoster“ machte. Diese Aktion musste er einfach festhalten. Die Bristows hatten zwei Badezimmer mit jeweils einer Dusche. In einem 13-Mann-Haushalt war ein einziges Badezimmer einfach zu wenig. So konnte auch Remus sich die Farbe wieder abwaschen, während Liza in der Zwischenzeit die Klamotten sauber zauberte. Mr Bristow bekam von alle dem tatsächlich nichts mit. Mrs Bristow kam kurz vor dem Abendessen zurück nach Hause. Auch sie wunderte sich etwas, als sie Remus sah, aber sie hatte nichts dagegen, wenn er eine Nacht hier übernachtete und sie erlaubte Elina auch, morgen, gegen Abend mit zu Remus zu reisen, um für eine Weile bei ihm zu bleiben. „Danke, Mum“, freute sich Elina und umarmte ihre Mutter. „Kein Problem, Schatz“, sagte diese. Dann wandte sie sich an Remus. „Ich hoffe doch, es macht deinen Eltern auch wirklich keine Umstände.“ „Es ist alles geklärt“, versicherte Remus. „Meine Eltern wissen bescheid und sie haben es auch erlaubt.“ „Dann ist ja alles OK“, meinte Mrs Bristow und lächelte freundlich. Mrs Bristow bereitete nun, zusammen mit Zarah und Liza das Abendessen vor, während Remus mit zu Elina aufs Zimmer ging, das sie sich mit Felicia teilte. Diese wollte auch sofort wissen, wie das Bild nun eigentlich geworden sei. Remus nahm Elina die Mühe ab und beschrieb das Bild in allen Einzelheiten. „Es sieht einfach nur genial aus!“, schwor er. „Und es ist wirklich farbenfroh und ein echtes Meisterwerk!“ „Du musst mir zu meinem Geburtstag unbedingt auch mal ein Bild malen“, meinte Feli zu Elina gewandt. „Sicher“, versprach diese. Es wunderte sie schon ein wenig. Wenn es ihr alle so einfach machen würden mit den Geburtstagsgeschenken, dann bräuchte sie sich keine Gedanken mehr zu machen. Allerdings dachte sie auch nicht großartig weiter darüber nach. Sie holte ein kleines Notizbuch hervor und ihre Feder und Tinte. „Was schreibst du?“, wollte Remus wissen. Elina grinste ihn geheimnisvoll an. „Verrat ich noch nicht“, meinte sie. „Ist eine Überraschung, wenn ich dann fertig bin.“ „Nicht mal ein kleiner Hinweis?“, bettelte Feli. Elina schüttelte lediglich den Kopf und grinste, als Remus und Feli sie mit einem unglaublich niedlichem Bettelblick ansahen. Es war so schwer dabei standhaft zu bleiben. Trotzdem schaffte sie es irgendwie. Mrs Bristow rief zum Essen. Es gab Bratkartoffeln mit Ei. Remus setzte sich zwischen Elina und Kay. Ihnen gegenüber saß der kleine Mika, der schon wieder als erster seinen Teller füllen wollte. Liza, die neben dem Kleinen saß, hinderte ihn mal wieder daran. „Mika, warte doch, bitte“, bat Mrs Bristow ihren jüngsten Sohn. „Ich habe aber Hunger!“, maulte er unnachgiebig. „Du sollst dich ja auch nur gedulden, bis alle sitzen“, erwiderte Mr Bristow. „HUNGER!!!“, jammerte Mika weiter. „Dann schickt ihn doch einfach mit seinem Essen auf sein Zimmer“, schlug Liza ihren Eltern vor. „Wenigstens ein Essen kann es ruhig auch mal ruhig sein.“ „Das bringt auch nichts“, vermutete Kay. „Dann sieht hinterher sein Zimmer auch entsprechend aus.“ „Und ob man dann unbedingt die Kartoffeln und das Ei überall im Zimmer verteilt finden möchte, stellt sich auch noch mal als Frage“, stimmte Ken zu. Mika streckte seinen Geschwistern unterdessen die Zunge raus. „Mika, es reicht“, schimpfte Mr Bristow. „Du gehst gleich ohne Abendessen, auf dein Zimmer.“ „MENNO!!!“, maulte Mika und setzte sich bockig auf seinen Platz. In der Zwischenzeit war der Rest der Familie eingetroffen und Liza verteilte das Essen auf den Tellern, wobei sie Mika zuletzt auftat, damit er nicht einfach schon anfing zu essen, noch bevor überhaupt alles etwas auf ihren Tellern hatten. „Guten Appetit“, wünschte sie, als sie ihrem kleinen Bruder den Teller hinstellte. „Gleichfalls“, antworteten die anderen. Nur Mika fing sofort an zu essen. Wenn man einmal von Mika absah, verlief das Essen weitgehend ruhig. Beim Anblick von Laura und Mara fühlte Remus sich leicht an Jason erinnert. Mara baute ein Prinzessinnen-Schloss aus ihren Kartoffeln und Laura bastelte mit ihrem Ei. „Mit dem Essen spielt man nicht“, ermahnte der Vater die beiden kleinen Mädels. „Aber das Schloss ist doch so schön“, fand Mara. „Dann iss dein Schloss auch“, bestimmte Mrs Bristow. „Ohhh!“, meinte Mara, hörte aber auf ihre Mutter und auch Laura machte nicht weiter irgendwelche Anstalten. Remus musste grinsen. Elina blickte ihn kurz an, dann erwiderte sie sein Grinsen. Sie fand es auch lustig. Nach dem Essen brachte Mrs Bristow die drei Kleinen ins Bett. Mit Laura und Mara hatte sie überhaupt keine Probleme. Mika dagegen hielt überhaupt nichts davon, schlafen gehen zu müssen und es kam mal wieder zu einer Auseinandersetzung. Remus und Elina setzten sich zu ihren Geschwistern und Mr Bristow ins Wohnzimmer, wo Tino gerade das Spiel Goblin Tower aus dem Schrank holte. „Ist der Kleine wirklich immer so?“, fragte Remus. „Meistens“, erzählte Adriana. „Ich glaube, er hat gern unsere Eltern für sich alleine.“, vermutete Liza. „Während des Schuljahres ist er etwas umgänglicher. Dann hat er nicht so viele Geschwister um sich herum.“ „Wir können ihn aber nicht anders behandeln, als euch auch“, sagte Mr Bristow. „Er ist nun mal kein Einzelkind.“ „Vielleicht solltet ihr nächstes Schuljahr euch einfach mal einen Tag für ihn frei nehmen und Laura und Mara uns überlassen“, schlug Ken vor und suchte sich eine Spielfigur des Spiels Goblin Tower aus. „Wir können es ja mal versuchen“, überlegte Mr Bristow. „Vielleicht nützt es ja was“, überlegte Kay, während er sich ebenfalls eine Spielfigur aussuchte. „Allerdings glaube ich, dass er, wenn dann, regelmäßig einen Tag für sich bekommen sollte. Vielleicht immer ein Mal im Monat. Wenn es eine einmalige Aktion bleibt, bringt das wahrscheinlich gar nichts.“ „Und vielleicht sollten Laura und Mara auch ihren eigenen Tag bekommen“, sagte Liza. „Es wäre sonst unfair ihnen gegenüber.“ „Ja, das stimmt wohl“, pflichtete Kay ihr bei. Die Unterhaltung, wie Mika eventuell unter Kontrolle gebracht werden könnte, wandelte sich nach und nach in eine Unterhaltung über Familien-Wunsch-Ausflüge um. Während sie sich unterhielten, spielten Tino und die Zwillinge Goblin Tower, Remus, Elina, Feli und Zarah spielten Karten und der Rest saß einfach nur so daneben. Auch Mrs Bristow kam irgendwann dazu. Sie blieb allerdings nicht allzu lange im Wohnzimmer und ging dann irgendwann schon ins Bett. Als sie fort war, wechselte Mr Bristow kurz das Thema. „Zarah, Adriana?“, sagte er. „Seit ihr mit dem Gemälde heute eigentlich fertig geworden?“ Zarah und Adriana guckten sich kurz an. Sie hatten ihre Neugierde bisher noch versucht zu unterdrücken, ob Elina fertig geworden war. Allerdings konnten sie schlecht schnell mal eben nach fragen. „Ja, sicher“, schwor Adriana und hoffte inständig, dass es so war. „Ken und Kay haben es aber mit einem Zauber unsichtbar gemacht, damit Mum es nicht vor Morgen zu sehen bekommt“, fügte Zarah hinzu. „Gute Idee“, freute sich Mr Bristow. „Was habt ihr euch eigentlich für ein Motiv ausgesucht?“ „Eine Art Familienbild“, meinte Zarah. Sie hatte keine Ahnung, wie Elina’s fertiges Werk nun eigentlich genau aussah. Aber da Elina ja, Gott sei Dank, bereits eher angefangen hatte zu malen, hatten sie immerhin eine ungefähre Ahnung. Mr Bristow wunderte sich etwas. Er wusste zwar, dass Zarah und Adriana immerhin besser malen konnten als er und er glaubte auch immer noch, dass die beiden Mädels die besten Zeichner der Familie waren, aber ein Familienbild überstieg seine Erwartungen. „Wow!“, sagte er. „War das nicht etwas schwierig?“ „Ähm, na ja, die Mühe, die drin steckt, ist dem Gemälde durchaus anzusehen“, behauptete Adriana. Der Rest der Familie versuchte unterdessen angestrengt ein Kichern zu unterdrücken. Zarah und Adriana hatten sich den ganzen Tag über gut davor gewahrt von ihrem Vater gesehen zu werden, sodass er wirklich keine Ahnung hatte, wer wirklich gemalt hatte. Dieser konnte seine Neugierde nun aber absolut nicht mehr zurückhalten. „Na dann“, sagte er gut gelaunt. „Und wie ist es nun eigentlich geworden?“ Nun waren Zarah und Adriana wirklich etwas angeschmiert. Wenn ihr Vater wissen wollte, wie ein Bild geworden war, dann begnügte er sich nicht einfach mit der Antwort „Es sieht super aus“. Dann wollte er schon eine etwas genauere Antwort. „Ähm“, überlegte Adriana. „Wir dachten, wir könnten auch dich morgen früh damit überraschen.“ „Ich verderb mir gerne die Überraschung“, erwiderte Mr Bristow grinsend. „Aber es wirkt viel besser, wenn du es dann siehst“, behauptete Zarah, während die anderen nun nicht mehr wirklich ein Kichern unterdrücken konnten. „Was ist denn mit euch los?“, wollte Mr Bristow irritiert wissen und er blickte seine Kinder fragend an. „Ähm, ist nicht so wichtig“, sagte Feli. „Ihr lacht sonst nie einfach so über unwichtige Dinge“, antwortete der Vater. „Es war nur lustig, weil du so neugierig bist“, redete sich Liza raus. „Darf man im Leben nicht auch mal neugierig sein?“, wunderte sich Mr Bristow. „Doch, aber es war halt witzig“, grinste Liza. „Aha“, sagte Mr Bristow. „Dann geh ich das Risiko weiter lustig gefunden zu werden mal ein. Warum genau wirkt es denn besser, wenn ich es sehe?“ „Weil… du es dann halt bildlich vor dir hast!“, überlegte Adriana. „Ich habe eine gute Vorstellungskraft“, meinte Mr Bristow grinsend. „Die hätte ich jetzt auch gerne!“, rutschte es Adriana raus. Ihre Geschwister und auch Remus konnten nicht anders als zu lachen. Mr Bristow guckte Adriana verdutzt an. Diese merkte erst eine Sekunde zu spät, dass sie vielleicht etwas zu viel verraten hatte. Sie und Zarah sahen sich kurz an. „Damit wäre das dann wohl hinfällig, oder?“, fragte Adriana Zarah etwas verlegen. „Offensichtlich!“, erwiderte Zarah, doch eigentlich fand auch sie es ganz lustig. „Was habe ich darunter zu verstehen?“, fragte Mr Bristow. „Ähm, eigentlich haben wir einen kleinen Aufgabentausch veranstaltet“, gab Zarah zu. „Warum?“ Mr Bristow war nun vollkommen verwundert. „Eigentlich seit ihr doch in der Familie diejenigen, die am besten malen können.“ „Genau das ist ja die Überraschung“, grinste Adriana. „Sind wir eben nicht!“ „Geht das überhaupt?“, fragte Zarah zwischen rein und sah Adriana an. „Ausgehend von unserer Familie?“, erwiderte sie. „Äh… unwahrscheinlich.“ Elina errötete leicht vor Freude über das indirekte Kompliment von ihren Schwestern. Mr Bristow blickte von Zarah zu Adriana und zurück. „Mit wem habt ihr denn dann eure Aufgaben getauscht?“, wollte er wissen. Die beiden Mädels schwiegen einen Moment. „Ähm, wir geben dir drei Versuche es zu erraten“, schlug Adriana dann vor. „Wenn du es nicht errätst, wartest du bis morgen, OK?“ Mr Bristow stutzte. Er hatte genau genommen bisher nur ein paar wenige Bilder seiner Kinder zu Gesicht bekommen. Er wusste zwar, dass sie eigentlich alle ganz gern mal skizzierten oder so, aber keiner hatte je von sich behauptet gut zeichnen zu können. Er konnte nur von den Bildern ausgehen, die er ab und zu gesehen hatte. Und Zarah und Adriana konnten, seiner Meinung nach, am besten zeichnen. „Na gut“, stimmte er schließlich zu und überlegte, welcher seiner Kinder wohl am Werk gewesen sein könnte. „Ken und Kay?“ Das erschien ihm erst einmal naheliegend, wenn die beiden auch das fertige Gemälde unsichtbar gezaubert hatten. „Nein“, kam es von den Zwillingen. „Zählt das als ein Versuch oder als zwei in einem?“, fragte Zarah. „Eigentlich war das mein erster Versuch“, erwiderte Mr Bristow verwundert. „Aha, na dann“, sagte Adriana. „Es reicht aber, wenn du jeweils einen Namen nennst.“ Mr Bristow überlegte noch einmal. Es half nichts. Er musste ins Blaue hinein raten. Er hatte keine Ahnung. „Felicia?“ „Nein.“ „Liza?“ „Auch nicht“, schüttelte Zarah mit dem Kopf. „Und nun musst du dich doch bis morgen gedulden.“ „Schade auch“, fand Mr Bristow. „Ihr beiden habt offensichtlich auch keine Ahnung, wie das Bild nun eigentlich aussieht, oder?“ „Wir wissen, dass es super aussieht!“, meinte Adriana und grinste breit. „Aber das fertige Bild haben wir noch nicht gesehen, das stimmt.“ „Interessant“, meinte Mr Bristow. „Wir würden dann ganz einfach mal in unseren Betten verschwinden“, meldete sich Zarah ab. Noch ehe ihr Vater irgendetwas sagen konnte, hielt der Rest der Familie das offenbar auch für eine gute Idee. So konnte keiner mehr in irgendeiner Weise ausgefragt werden, für den Fall dass die Neugierde doch zu groß wurde. „Gute Nacht dann euch allen“, wünschte Mr Bristow nur noch, während ihm seine Kiddys der Reihe nach einen Gute-Nacht-Kuss gaben oder ihm kurz noch winkten. Dann ging auch er langsam ins Bett. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der nächste Morgen begann genauso früh, wie der Morgen davor. Spätestens als Mika und Laura sich mal wieder stritten, waren alle wach. Remus, der im Zimmer von Tino mit schlief, richtete sich verwundert auf. „Guten Morgen“, gähnte Tino ihm entgegen. „Ich stelle dir unseren Familien-Wecker vor.“ „Familien-Wecker?!?“, wunderte sich Remus. „Ja, leider lässt er sich nicht einfach aus stellen und die Uhrzeit kann man sich auch nicht aussuchen“, erwiderte Tino. „Das geht echt jeden Morgen so?“, fragte Remus fassungslos. „Jep“, antwortete Tino knapp und streckte sich. „Ein Elend!“ Er stieg aus seinem Bett und ging dann ins Badezimmer, während Remus auf dem Flur die Zwillinge dabei beobachtete, wie sie mal wieder die beiden Kleinen zurück in ihre Zimmer schickten. Mr und Mrs Bristow waren ebenfalls aufgestanden. Ken und Kay, jedoch schickten ihre Mutter gleich wieder zurück in ihr Bett, mit der Begründung, an ihrem Geburtstag solle sie ruhig auch ein Mal ausschlafen. Während sie kurz diskutierten, verkrümelten sich Zarah und Liza bereits in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Mrs Bristow ließ sich breitschlagen, zumindest solange, bis das Frühstück fertig wäre. Eine Halbe Stunde später war das Frühstück fertig. Mrs Bristow kam noch vor Mika an den Tisch, was allerdings auch daran lag, dass die Zwillinge gemeinsam dafür gesorgt hatten, dass Mika nicht eher an den Tisch kam, damit er nicht wieder versuchte eher anfangen zu essen. Die Ausrede, warum er noch nicht an den Tisch durfte, war einfach gewesen. Sein Zimmer sah nämlich mal wieder aus, als hätte er gestern gar nicht aufgeräumt. Unter den Augen seiner großen Brüder hatte der Kleine also mal wieder Ordnung schaffen müssen. Er war im Prinzip erstaunlich schnell, wenn er aufräumte. Zu dumm, dass er auch genauso schnell wieder Unordnung schaffte. Während des Frühstücks reichten sie alle nacheinander ihre Geschenke. Vorwiegend Pralinen und kleine Deko-Utensilien. Von ihrem Mann hatte Mrs Bristow einen riesigen Blumenstrauß geschenkt bekommen, der in der Mitte des Tisches stand. Mrs Bristow freute sich. „So“, sagte Mr Bristow schließlich, nach dem Frühstück. „Zarah und Adriana haben noch eine Überraschung. Zumindest geh ich jetzt mal davon als, dass die beiden es zumindest organisiert haben. Ich habe gestern vergeblich versucht zu erfahren, wer eigentlich am Werk gewesen ist.“ Mrs Bristow guckte überrascht. „Worum geht es?“, fragte sie irritiert. „Siehst du, wenn du mal eben mit in den Garten kommst“, sagte Zarah und führte die gesamte Familie nach draußen. Ken und Kay nahmen den Zauber von der Hauswand. Mr und Mrs Bristow verschlug es die Sprache. Mrs Bristow war einfach nur unglaublich gerührt und ihr Mann war einfach nur verblüfft. Es übertraf alles, was er erwartet hatte. Bei Weitem! „Oh, wie wunderschön“, fand Mrs Bristow. „Wie habt ihr das nur hinbekommen?“ „Das würde ich auch gerne wissen“, stimmte Mr Bristow ihr zu und sah seine Kinder an. „Wer hat es denn nun gemalt?“ „Da ist ein Signum!“, antwortete Remus, noch bevor irgendjemand anderes antworten konnte. Mr und Mrs Bristow guckten auf die kleine Unterschrift. „Evelina?“, kam es von beiden gleichzeitig und die Überraschung war deutlich rauszuhören. Dann sah sich Mrs Bristow nach ihr um. Sie stand neben Remus und lächelte geschmeichelt. Doch trotzdem funkelten ihre Augen wieder vor Stolz. „Wir haben ja gar nicht gewusst, dass du so ein Talent besitzt“, sagte ihre Mutter erstaunt und nahm sie in den Arm. „Ich beobachte einfach viel“, erwiderte Elina bescheiden. „Das ist ihre Standart-Aussage, wenn man sie fragt, wie sie das macht“, merkte Adriana grinsend an. Mr und Mrs Bristow wirkten erstaunt. Dann nahm Mrs Bristow Elina in den Arm und gab ihr einen liebevollen Kuss. „Danke, Evelina-Schatz“, sagte sie strahlend. „Es ist einfach nur wundervoll!“ Elina errötete geschmeichelt und lächelte ihre Mutter an. „Alles Gute zum Geburtstag, Mum“, antwortete sie. An und für sich verlief der Tag recht gemütlich. Sogar Mika verhielt sich verhältnismäßig ruhig. Mr Bristow hatte mit ihm gesprochen und ihm versprochen am nächsten Wochenende den Tag nur mit ihm zu verbringen, unter der Bedingung, dass der Kleine dafür seiner Mutter das Geburtstagsgeschenk machen sollte, auch einmal brav zu sein. Er hielt sich so weit möglich daran. Zum Mittag wurde gegrillt. Remus überkam ein unglaubliches Bedürfnis helfen zu wollen und so überredete er die Bristows, dass er sich um den Grill kümmerte. Er hatte seinem Vater früher oft dabei zugesehen und hatte sich schon als kleines Kind immer riesig gefreut, wenn er auch mal ran gelassen wurde. Später, als er neun war, hatte ihm sein Vater erlaubt auch ganz alleine zu grillen. Die Bristows guckten ihm eine Weile lang zu. Dann fühlten Ken, Kay und Tino sich langsam etwas unnütz und so bekam Remus etwas Gesellschaft am Grill. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der Rest des Tages verlief nicht weiter aufregend. Mrs Bristow mochte es eigentlich auch eher ruhig, an ihrem Geburtstag. Man konnte es nach vollziehen. Action konnte man in einem 13-Mann-Haushalt jeden Tag haben. Ein paar Tage Ruhe, waren eine Erholung. Am Abend packte Elina ihre Reisetasche. Die nächsten anderthalb Wochen würde sie bei Remus verbringen. Sie freute sich sehr darauf. „Bis nächste Woche“, verabschiedete sie sich noch von ihren Eltern und Geschwistern. „Bis nächste Woche, Schatz“, sagte ihre Mutter und gab ihr einen Abschiedskuss. „Viel Spaß!“ „Ja, danke“, erwiderte Elina glücklich. „Auf Wiedersehen“, verabschiedete sich auch Remus, während Elina auf den Kamin zuging. „Danke, dass ich hier übernachten durfte.“ „Keine Ursache“, winkte Mrs Bristow ab. „Es war nett, dich einmal bei uns zu haben.“ Remus und Elina winkten noch einmal kurz, dann wandte Remus sich Elina zu und erklärte ihr die Adresse. Wenig später waren sie beide im Feuer verschwunden. _______________________________________________________________________________ Hi^^ *winks* Und hier folgt mein nächstes Monster-Kapi^^ Ich hatte ursprünglich nicht erwartet, dass es so lang werden würde. Und eigentlich hatte ich vor auch noch etwas über die Woche zu schreiben, die Remus und Elina zusammen verbringen. Aber die Spontaneität hat mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht… Na gut^^ Dann überlass ich das folgende jetzt ganz einfach mal eurer persönlichen Phantasie^^ Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen und Kommentieren^^ Widmung: Für weil sie ja mittlerweile das Anrecht auf alle meine Remus-und/oder-Elina Fas oder Kapis gepachtet hat *breit grins* … Spaß!^^ Einfach weil die beiden halt ihre absoluten Lieblings-Charas in meiner FF sind^^ Na denne^^ *winks* lg Haily Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)