De Marauders von Friedi (Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft) ================================================================================ Kapitel 7: Einfach nur Marauder-typisch --------------------------------------- "Höhenangst?!", wunderte sich James. "Wie willst du jemals was von Quidditsch haben, wenn du Höhenangst hast?" Sirius musste sich bei diesem Spruch erst ein mal wegschmeißen, doch Remus und James achteten nicht wirklich auf ihn. "Wer hat gesagt, dass ich so Quidditschbesessen bin, wie du?", erwiderte Remus und er war stehen geblieben. "Was?!", stutzte James und blieb ebenfalls stehen. "Quidditsch muss man einfach lieben. Bei Sirius ist das ja noch eine Sache, wegen seiner Alten, die sowieso nen Schaden haben, aber wer Quidditsch nicht einmal als Zuschauer erlebeben will, der ist absolut nicht ganz normal." "Denk dir doch, was du willst", meinte Remus. "Ich habe jetzt keine Lust, darüber zu sprechen." Mit diesen Worten ging er weiter, während Sirius sich derweile immer noch über James Spruch zereimerte und sich absolut nicht mehr einkriegen konnte. James starrte Remus verdutzt nach. "Hey warte doch mal, Rems", rief er plötzlich und holte den Höhenängstigen ein. Sirius ging den beiden, sich vor Lachen kringelnd, hinterher. --------------------------------------------------------------------------------- Drei Tage später saß Remus noch nichts ahnend in der Bibliothek. Lily, Haily und das Mädchen aus Hufflepuff, das bei Peter`s Absturz mitgerissen wurde, saßen an dem gleichen Tisch und alle hatten einen riesigen Stapel Bibliotheksbücher vor sich liegen und Pergamentrollen, lagen überall über den Tisch verteilt. Sie alle brüteten über ihren Hausaufgaben. Und davon hatten ihnen die Lehrer inzwischen jede Menge aufgegeben. Da war zum Beispiel ein Aufsatz in Zaubertränke, wie man einen ganz gewöhnlichen Trank zur Heilung von Schnitt-, Platz-, und Schirfwunden braut, dann war da ein Aufsatz für Gonnie über diverse Zauberformeln zur Verwandlung von kleineren Dingen, ein Aufsatz für Zauberkunst, wie man Gegenstände zum Fliegen brachte etc. etc. etc. "Ich wette, James hat den Aufsatz für Flittwick in ein paar Minuten geschrieben, oder?", wandte sich Haily plötlich an Remus. Professor Flittwick war der Hauslehrer der Ravenclaws und ihr Lehrer für Zauberkunst. Remus schien etwas zu überlegen. "Ich weiß nicht genau, wie lange er gebraucht hat", antwortete er schließlich. "Lange hat er aber tatsächlich nicht daran gesessen. Er und Sirius haben schon im Zug diverse Zauberkunststücke draufgehabt und da war das Schweben lassen von Gegenständen noch das einfachste." "Ja, das passt zu ihm", meinte Haily. "Er wollte schon immer der beste und inteligenteste sein. Als er neun war, hat er mal an den damaligen Schulleiter geschrieben und gefragt, ob er früher in Hogwarts eingeschult werden könne. Mit seinem Wissen aufzutrumpfen, das sieht ihm ja so ähnlich." "Er ist nichts weiter, als ein kleiner Angeber", fand Lily, ohne wirklich von ihrer Arbeit aufzusehen. "Ach weißt du", meinte Haily. "Er ist ein kleiner Dummschwätzer, das stimmt. Und er kann manchmal eine echte Nervensäge sein, aber um sich wirklich ein aussagekräftiges Urteil über ihn bilden zu können, muss man ihn besser kennen. Und es ist unmöglich meinen lieben Cousin in ein paar Wochen näher kennen zu lernen. Dazu ist sein Individuum zu komplex." "Was meinst du damit?", fragte Lily nach. "Ich meine, dass er auch sehr einfühlsam sein kann, wenn er will", erwiderte Haily. "Außerdem auch sehr verständnisvoll und er kann ein echt super Zeitgenosse sein, aber dazu muss man auch irgendwo erst mal über seine ziemlich vorlaute Art hinweg sein." "James und einfühlsam?", wunderte sich Lily und sie blickte nun erstaunt auf. "Durchaus", antwortete Haily. "Wenn es den Menschen, an denen ihm etwas liegt nicht gut geht, kann er sehr einfühlsam sein und dann erkennt man ihn manchmal gar nicht mehr wieder, wenn man bisher nur seine vorlaue Seite kennengelernt hat." "Kann ich mir auch kaum vorstellen", fand Remus. "Er ist wirklich ziemlich von sich eingenommen." "Das wirkt nach außen hin so, das stimmt", entgegnete Haily. "Aber im Grunde will er damit nur vertuschen, dass er selbst in bestimmten Gebieten einfach nur noch ungeschickt ist. Wenn man ihn dann öfter mal dabei erlebt hat, wie er sich gnadenlos zum Fallobst macht, was ziemlich häufig vorkommt, dann ist das von sich eingenommene einfach nur noch Verzweiflung." "Dafür, dass du James vergleichweise selten siehst, wenn du zu Hause bist, kennst du ihn sehr gut", fand Remus. "Zumindest hat James das gesagt." "Ich muss ihn nicht oft sehen, um ihn zu kennen. Er ist mein Cousin und zwischen uns besteht da so eine gewisse Verbindung. Auch er kennt mich teilweise besser, als ich mich selbst kenne." "Zwischen mir und meinen Geschwistern besteht nicht so eine Verbindung", mischte sich das Mädchen aus Hufflepuff ein. "Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich sie gar nicht kenne, sie mich dafür manchmal besser, als mir das lieb ist." "Wie viele Geschwister hast du den, Evelina?", erkundigte sich Remus. "Ich bin die achte von elf Kindern", antwortete die Angesprochene etwas leise. "Meine großen Geschwister sind alle echt super intelligent und alle erwarten nun von mir, dass ich so bin, wie sie, aber wie soll ich so sein, wie sie, wenn ich teilweise nicht einmal weiß, wie sie eigentlich sind? "Man muss nicht immer so sein, wie andere es von einem erwarten", meinte Remus ernst. "Besonders nicht dann, wenn von einem erwartet wird, jemand zu sein, der man nicht ist. Sei einfach du selbst, Evelina." Evelina lief knallrot an. "Danke", sagte sie kaum hörbar. Lily wollte gerade etwas sagen, als James plötzlich in die Bibliothek geplatzt kam. "Rems, du musst unbedingt mal mitkommen", sagte er ohne Umschweife. "Ich mache hier gerade Hausaufgaben", widersprach Remus. "Jetzt komm schon", bettelte James. "Kannst du nicht einmal die Hausaufgabenzeiten deiner Mitmenschen respektieren?", mischte sich Haily ein. "Nur einmal?" James wandte sich den Mädels zu, doch Haily kam nie zu ihrer Antwort, denn James hatte gerade in diiesem Moment Lily bemerkt. "Hallo Lily", grüßte er und er klang dabei fast wie ein kleines Kind. "Lass mich einfach in Ruhe, James", wies sie ihn ab, doch er schien sie nicht gehört zu haben. "Hallo Lily", sagte er noch mal und er machte sich mal wieder genauso zum Dröppel, wie bei ihrer ersten Begegnung. Remus und Evelina starrten James verdutzt an. "Ich kann nicht glauben, dass ich James vorhin auch noch verteidigt hab", gab Haily von sich, doch James achtete absolut nicht auf sie. "Hallo Lily", wiederholte er und nun wurde es sowohl Lily, als auch Haily zu bund. Beide packten sie James an der Schulter und bugsierten ihn hinaus vor die Tür der Bibliothek. Dieser lies es zu, denn er war schon seelig überhaupt von Lily "berührt" zu werden, auch wenn das nicht wirklich die Art von Berührung war, die er sich immer erträumte. Vor der Tür wartete Sirius, der total verdattert guckte, als Lily und Haily James zur Tür hinaus schoben und dieser sich noch nicht einmal wehrte. Im Gegenteil: er machte ein Gesicht, als ob er gerade eine Erscheinung vor sich hätte. Lily und Haily gingen zurück in die Bibliothek und James stand einfach nur dämlich da. "Sag mal James, weilst du noch unter uns?", erkundigte sich Sirius, doch er bekam nur ein "Hallo Lily" zu hören, woraufhin er James erst mal eine Ohrfeige verpasste. Dieser erwachte jäh aus seiner Trance. "Was sollte das denn?", wollte er wütend wissen. "Das fragst du mich?", antwortete Sirius. "Du hast dich gerade zum Fallobst gemacht und dich von Lily und deiner Cousine aus der Bibliothek bugsieren lassen, ohne dich dagegen zu wehren. Und dann redest du mich auch noch mit "Lily" an. Na schönen Dank!" James glubschte, als hätte Sirius ihm gerade das Ende der Welt mitgeteilt. Vor Schreck fiel ihm darauf noch nicht mal mehr ein Spruch ein. Sirius wurde es langsam etwas zu dumm und er ging selbst rein, um Remus zu holen. Dieser war absolut verstimmt, denn er hatte noch einiges an Hausaufgaben zu erledigen und er wollte keine Minute verschenken. "Würdet ihr mr vielleicht mal erklären, was eigentlich gerade so wichtig ist?", verlangte er. "Komm mit", meinte Sirius nur. "James hat eine geniale Entdeckung gemacht." "Das ist alles?", entrüstete sich Remus. "Ihr haltet mich von meinen Hausaufgaben ab, nur damit ihr mir eure kindischen Streiche zeigen könnt?" "Das ist kein Streich", beteuerte Sirius. "Das ist einfach nur genial. Jetzt komm endlich." Er zerrte Remus ein Stück den Gang entlang. Dann bemerkte er, dass James noch immer wie zu Stein erstarrt dastand und Löcher in die Luft starrte. "James, bei Fuß!", rief er ihm zu und sofort schien der wieder zu sich zu kommen. Er wandte sich seinen Freunden zu und er und Sirius zerrten den sich streubenden Remus die Gänge entlang. Sie gelangete in einen unterirdischen Korridor, der von Fackeln hell erleuchtet wurde und mit Gemälden an den Wänden, die vorwiegend essbares zeigten. Am Ende des Ganges hing ein Gemälde, auf dem eine ausladende silberne Obstschale abgebildet war und James und Sirius hielten vor ebendieser Obstschale. "Ein Gemälde", fauchte Remus. "Wie spannend!" "Jetzt wart doch erst mal ab!", meinte Sirius und James kitzelte eine prächtige grüne Birne. Diese begann zu kichern und verwandelte sich in einen gerade zu riesigen Türgriff. James zog die Tür auf und er, Sirius und Remus betraten eine Halle mit einem weitläufigen und hohe Gewölbe, das so groß schien, wie die große Halle, die offensichtlich direkt darüber war. An den Wänden hingen zahlreiche Kupfertöpfe und Messingpfannen und am anderen Ende der Halle stand ein mächtiger, mit Ziegelsteinen eingefasster Herd. Sie waren also in der Küche gelandet. Schon wuselten eine Herde Hauselfen auf sie zu und fragten sofort, womit sie ihnen dienen konnten. Während James sich nun fast einen Jahresvorrat an Süßkram und sonstigen Leckerein bestellte, wandte Remus sich erneut an Sirius. "Ihr schleppt mich hier her, um mir zu zeigen, wie ihr die armen Hauselfen von ihrer Arbeit abhaltet? Sagt mal merkt ihr`s noch?" "Mach kein Drama draus, Rems", erwiderte James. "Das machen die gerne." "Hört endlich auf, mich Rems zu nennen", fauchte Remus, dem dieser Spitzname allmählich stark auf die Nerven ging. "Nun komm schon", beschwichtigte ihn Sirius. "Das ist doch genial! Jetzt können wir uns was zu futtern holen, ohne dass wir jedes mal bis zum Abendessen warten müssen ... Sag mal James, wie willst du das eigentlich alles verdrücken?", wandte er sich an seinen besten Freund. "Ich habe meinem kleinen "Hüpferling" versprochen, ihm was zum Naschen aus Hogwarts zu schicken", antwortete James. "Wem?", wollte Sirius wissen. "Meinem kleinen Bruder", erwiderte James mit einer Betonung, als ob es doch offensichtlich gewesen wäre. "Er ist vier und er ist ein kleines Krümelmonster, also hab ich ihm halt versprochen, was zum Naschen zu schicken. Daher hab ich geradezu nach der Küche gesucht." "Du hast nen Knall!", fand Remus, der dem Ganzen ganz und gar nichts abgewinnen konnte. "Wenn es euch nichts ausmacht, geh ich wieder zurück in die Bibliothek. Ich hab noch Hausaufgaben und wenn ihr mich noch mal stört, dann werdet ihr es bereuen." Er wandte sich um und marschierte geradewegs aus der Küche. Seine Freunde sahen ihm verdutzt nach. "Mann, hat er heute nen Besen zum Frühstück gegessen?", wunderte sich James. "Ich glaube eher zwei", entgegnete Sirius und er warf James einen verwirrten Blick zu. Dann zuckten sie beide mit den Schultern und ließen sich dann weiter mit "Nervenfutter" eindecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)