Bleed Well von ComtessePapillon ((HP/DM,und ein bisschen die Geschichte von Rose Weasley und James Potter)) ================================================================================ Kapitel 29: Schock ------------------ Sorry, dass es so lange gedauert hat und sorry dafür, dass es jetzt etwas hopplahopp geht, aber ich will die Geschichte endlich abschließen bevor ich voll und ganz die Lust verliere. ^^° Ich hoffe man kann es einigermaßen lesen... Als Harry am nächsten Morgen fröhlich grinsend den Gang entlang lief, traute er seinen Augen nicht. Es war überall. Überall im Gebäude hingen Plakate, Wände waren verschmiert, Schüler tuschelten. Und er stand wie angewurzelt da. Sie wussten es alle. Alle wussten, dass er schwul war. Alle wussten von seiner Vergangenheit. Alle wussten von seinem Vater. Beinahe panisch riss er ein paar Plakate von den Wänden und plärrte Schüler an zu verschwinden. Dann stand er kurz apartisch da. Draco! Er musste ihn finden. Sofort. Nach stundenlangem suchen, zumindest kam es ihm so lange vor, fand er ihn, auf der Brücke. Er saß da und starrte auf den mittlerweile halb gefrorenen Boden unter ihm. Sein Blick war komisch leer. Vorsichtig schlich Harry zu ihm, blieb dicht vor ihm stehen. „Draco?“ „Wann wolltest du es mir sagen?“, flüsterte Draco ihm entgegen und stierte dabei weiter auf den Boden. Es war verflucht kalt. Harry hatte keine Ahnung wie lange Draco da schon saß, aber er vermutete zu lange um nicht zu frieren. „Ich wollte schon gestern mit dir darüber reden, aber...ich...es tut mir leid, Draco.“ Draco reagierte nicht, stierte nur weiter unter sich. „Es tut mir leid...“, murmelte Harry ein weiteres mal. Am liebsten hätte er ihm in dem Moment erzählt, dass Ron und er seinen Vater verhaften sollten, als sie den Auftrag gekriegt hatten, doch dafür war keine Zeit und am Vorabend war die Situation einfach nicht passend gewesen. Vermutlich gab es für so was keine passende Situation. „Er hat jemanden vergewaltigt?“ Harry setzte sich zu ihm, sah besorgt zu ihm rüber. „Ja, offenbar.“ „Und was passiert wenn ihr ihn habt? Habt ihr ihn schon festgenommen? Wurde er schon verurteilt? Wann, verflucht, wolltest du mir davon erzählen? Wann?!“ Dracos Stimme war immer lauter und wütender geworden, so dass Harry sogar etwas erschrocken zusammen zuckte. „Ich hab einfach nicht gewusst wie. Es tut mir leid“, meinte er verzweifelt und schielte ängstlich zu ihm rüber, betete, dass er ihm verzeihen würde. „Es tut dir leid?“ „Ja...es...“ „Es tut dir leid...mir tut es auch leid.“ Er sprang plötzlich auf und lief los, zurück zum Schloss. Harry folgte ihm. „Draco, warte bitte!“ „Nein! Lass mich einfach in Ruhe.“ Und schon war er verschwunden. Harry stand nur regungslos vor dem Eingang zum Schloss und sah ihm nach. Es wäre wohl besser ihn erst einmal in Ruhe zu lassen. Harry atmete einmal tief durch. Es fühlte sich seltsam an. Eine Mischung aus Trauer, Wut...ja, und was noch? Mitleid? Er wollte so nicht empfinden. Und er wollte nicht dauernd nur darüber nachdenken, was er hätte anders machen können. Es war mal wieder zu spät. Also beschloss er sich Hermine zu krallen und dafür zu sorgen, dass die Schmierereien und Plakate verschwanden. So konnte er wenigstens etwas tun. Als er also wieder ins Gebäude ging, fand er seine beste Freundin auch bereits bei genau diesem Vorhaben wieder. Sie stand, wütend irgendwas vor sich her nuschelnd, vor einer beschmierten Mauer und zauberte die Graffiti ähnlichen Worte weg. „Hermine!“, rief Harry ihr über den Gang zu und ging schnellen Schrittes zu ihr. „Oh mein Gott, Harry...was ist denn passiert? Siehst du das? Es ist überall...wie geht’s Draco?“ „Nicht besonders“, entgegnete Harry der mit der vielen Fragerei überfordert war und daher nur auf die letzte Frage einging. „Kann ich verstehen. Wie kann ich helfen?“ „Tu einfach das, was du grade schon getan hast.“ Hermine nickte und zauberte weiter. „Ich nehm den andren Gang“, meinte Harry nur und wollte gerade schon um die nächste Ecke verschwinden. „Und Draco?“ „Er will alleine sein.“ Und damit war er weg. Hermine stand seufzend da und betrachtete die Wände. „Was er sagt und was er will sind doch meistens zweierlei Dinge“, murmelte sie zu sich selbst und machte sich wieder an die Arbeit. Den ganzen Tag waren sie damit beschäftigt alles sauber zu machen. Sie bekamen wenig davon mit, was außen rum geschah, nur, dass der oder die Schuldigen noch nicht gefunden waren. Draco ließ sich den ganzen Tag nicht blicken. „Das war die letzte beschmierte Wand“, murmelte Hermine. „Zum Glück. Das war echt anstrengend.“ „Du hast mir immer noch nicht gesagt was passiert ist.“ „Naja...wir haben den auftrag gekriegt, Dracos Vater zu verhaften, wegen Vergewaltigung und noch ein paar andren Dingen.“ „Und du hast ihm nichts gesagt?“ Hermine sah ihn entrüstet an. „Ich wollte doch, aber...“ „Aber was? Du wolltest die schöne Situation nicht verderben? Das war egoistisch von dir.“ Harry seufzte. „Ja, das weiß ich doch. Ich kann`s nur leider nicht mehr ändern.“ „Oh, wie ich sehe sind sie fertig“, ertönte es plötzlich hinter ihnen und mit einem schnellen Blick über die Schulter stellten sie fest, dass es McGonogall war, die die Wände betrachtete und dabei ihre verstaubt wirkende Brille polierte. „Ja. Hat lange genug gedauert.“ Hermine sah sie an, als erwarte sie ein Lob für die ganze Arbeit. „Das stimmt wohl. Vielen Dank. Aber sagen sie, haben sie Mr Malfoy irgendwo gesehen? Ich wollte vorhin nachsehen ob alles in Ordnung ist, aber ich konnte ihn nirgendwo finden.“ Plötzlich schlug Harrys Herz höher. „Nein, er wollte etwas allein sein...er wird doch nicht...“ Etwas neben sich drehte er sich ohne ein weiteres Wort um und lief zu Dracos kleiner Wohnung, riss schwungvoll die Türe auf und sah in den leeren, dunklen Raum. Er schaltete also zunächt mal das Licht ein. „Draco?!“ Keine Reaktion. Der Herzschlag ging noch schneller. „Draco?!“ Prüfend sah er sich um. Der Schrank stand offen. Es fehlten einige Kleidungsstücke. „Verdammt!“, entfuhr es ihm. Wütend ging er einige Male im Zimmer auf und ab, überlegte fieberhaft, was er jetzt tun sollte. „So eine verdammte Scheiße!“, schrie er dann und schlug mit der Faust auf den offenen Schrank ein, als wäre er der Übeltäter, trat die Türe hinterher und schnaubte laut, bevor er sich recht verzweifelt auf einen Stuhl am Esstisch fallen ließ. Er war weg. Er war einfach abgehauen, ohne ein Wort zu sagen. Irgendwo konnte er ihn schon verstehen. Schließlich war er auch abgehauen, als das mit Ginny eskalierte. Trotzdem hätte er wenigstens einen Zettel da lassen können. Irgendeine Nachricht. Er hätte ihn richtig anschreien können, oder sonst was, aber nicht einfach so verschwinden. Jetzt war ihm richtig übel. Er könnte überall sein. Ihm könnte alles mögliche passieren. Seine Phantasie spielte ihm grausame Streiche. Seufzend stützte er den Kopf auf der Hand ab und stierte auf den Holztisch. „Ist er weg?“ Hermine stand plötzlich in der Türe. „Er ist einfach abgehaun“, winselte Harry schon fast. Mit einem besorgten Blick kam Hermine zu ihm rüber, setzte sich ebenfalls an den Tisch. „Er braucht vielleicht nur etwas Zeit.“ „Vielleicht seh ich ihn nie wieder.“ „Nein, er kommt bestimmt zurück.“ „Was macht dich da so sicher?“, wollte Harry wissen, sah sie völlig fertig an. „Harry, er liebt dich. Er wird zurück kommen. Gib ihm Zeit.“ „Was bleibt mir anderes übrig? Ich weiß nicht wo er ist.“ Hermine stand auf und beugte sich zu ihm rüber, um ihn in den Arm zu nehmen. Es tat ihr so leid ihn so zu sehen. Und doch konnte sie nichts ändern. Er würde warten müssen. ****** Während der ganzen Aufregung hatte Draco das Gebäude fast unbemerkt verlassen. Ein paar Schüler hatten ihm verwirrt nach geschaut, aber nichts weiter gesagt, nichts das er verstanden hätte. Etwas wehmütig stand er nun vor dem Schloss, das so lange sein zu Hause gewesen war und konnte sich nicht wirklich rühren, auch wenn alles in ihm danach schrie hier weg zu kommen. Er konnte die Blicke und das Gemurmel nicht ertragen. Er brauchte weder ihr Mitleid noch ihren Spott. Also blieb ihm nur die Flucht. Alles in ihm schmerzte schon bei dem Gedanken, aber die Vergangenheit hatte gezeigt, dass der Abschied vom alten manchmal die einzige Lösung war. Mit einer einzelnen stummen Träne auf der Wange wand er sich ab und verschwand. Die Sonne ging unter. Bis Jemand bemerkt hatte, dass er weg war, war er schon zu weit um um zu kehren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)