Change of Life von Otogi (Yami Marik X Malik) ================================================================================ Kapitel 10: Present ------------------- So, mal wieder ein kleines Kapitel von mir^^ Sorry, dass es so lang gedauert hat, ich habe wenig Zeit momentan T^T Der Titel passt nicht sooo ganz dazu, aber mir ist nichts besseres eingefallen QQ Naja, viel Spaß beim lesen^^ ------------------------------------------------------------------------- Ich beachtete den Arzt kaum und zuhören tat ich ihm schon gar nicht, sondern nickte einfach nur. Bis ich einen kleinen Schmerz in meinem Oberarm spürte und davon aus meinen Gedanken gerissen wurde. Wie ich Spritzen doch hasste! Wenige Minuten später, als der Arzt das Zimmer wieder verließ, öffnete sich wiederum die Türe und ich hoffte, dass es diesmal vielleicht Mariku war und sagte dessen Name. Aber auch jetzt war er es nicht, sondern Ryou, der besorgt und aufgekratzt hereintrat. „Malik, was ist denn passiert? Oh mein Gott, warum hast du mir nicht bescheid gesagt, ich hab mir doch sorgen gemacht..! Wie geht es dir denn jetzt“ Mit Ryou hätte ich eigendlich überhaupt nicht gerechnet, aber ich freute mich doch, ihn zu sehen. Obwohl ich auch enttäuscht darüber war, dass Mariku nicht mehr hier war. Immerhin hatte er die ganze Zeit bei mir verbracht und gewartet, bis ich aufwachte. Jetzt fühlte ich ihm gegenüber ein richtig, schlechtes Gewissen. Vielleicht hätte ich ihm einfach zuhören sollen, bevor ich ihm solche Unterstellungen vorgeworfen hätte. Aber ich kam garnicht dazu, weiter darüber nachzudenken, weil Ryou mich schon daraus riss. „Malik, hörst du?“ fragte er mich und sah mich besorgt an. Ich nickte stumm und lächelte nur. Sei es auch darum, weil ich meine Traurigkeit in dem Moment überspielen wollte. Dann erzählte ich Ryou, was passiert war. „Und Mariku hat dich dann hierher gebracht?“ meinte er fragend. Natürlich hatte ich ihm die Gefühle für Mariku verschwiegen. Ich wollte nicht, dass er etwas davon wusste und außerdem wusste ich nicht, wie Ryou darauf reagieren würde, wenn ich ihm sagen würde, dass ich in einen Jungen verliebt war. Es war schon schlimm genug, dass er mich dauern nervte, wieso ich nicht mal mit Mädchen ausginge. Aber ihm jetzt zu sagen, dass ich offenbar Schwul bin, das konnte ich irgendwie nicht, egal, wie lange wir uns kannten. Und überhaupt? Ich und Schwul? Anscheinend war es wohl so, das musste ich mir nun eingestehen. „Ja, hat er“ „Warum bist du überhaupt so weit gefahren? Und dann noch, ohne mir Bescheid zu sagen.“ meinte er leicht beleidigt. „Na hör mal, du warst doch soo beschäftigt mit deiner Nasami, dass du kaum Zeit für mich hattest“ warf ich ihm einfach vor, ohne das ich es eigentlich wollte. Aber es war schon zu spät, um es zurück zu nehmen und Ryous Miene verfinsterte sich etwas. „Was hat das mit ihr zu tun? Wir haben dich doch eh immer eingeladen, aber DU hast doch dann immer abgesagt!“ „Ja, weil mir euer Geturtel auf die Nerven ging!“ fuhr ich weiter fort. Eigentlich wollte ich mich gar nicht mit Ryou streiten, aber irgendwie platzten mir die Worte einfach heraus. „Was soll das denn jetzt?!“ meinte Ryou leicht aufgebracht „Willst du mir jetzt etwa die Schuld an deinem Unfall geben oder was?!“ Langsam seufzte ich und versuchte, mich wieder zu beruhigen „Nein, natürlich nicht. Das wollte ich nicht, sorry“ Auch Ryou seufzte „Was ist los mit dir, Malik? In letzter Zeit benimmst du dich so komisch. Letztes Mal hast du auch einfach aufgelegt, ohne etwas zu sagen.“ Ich schwieg. Was sollte ich denn sagen? „Ist es, wegen Mariku?“ sagte Ryou dann ganz plötzlich. „Was?“ wie kam er denn auf einmal auf ihn zu sprechen. Verwundert blickte ich ihn an. „Hast du dich mit ihm gestritten?“ fragte er mich. „Wie kommst du denn darauf, Ryou?“ „Hör mal, ich bin nicht blöd“ meinte er und setzte sich auf einen Stuhl neben mich. Was meinte er damit, er sei nicht blöd? Weiß er vielleicht irgend etwas? Aber wie? Ich hatte ihm doch gar nichts erzählt. „Ich meine, ich seh doch, dass du dich mit ihm angefreundet hast.“ fuhr er fort. „Ja, ich muss zugeben, ich hab dich schon etwas vernachlässigt, als ich mit Nasami zusammen war und…“ „war?“ schoss ich ihm entgegen und unterbrach ihn dabei. Er zuckte nur mit den Schultern und erzählte dann einfach weiter „Egal. Jedenfalls hab ich gesehen, dass du dich in der Zwischenzeit mit Mariku angefreundet hast. Ist bestimmt ein netter Kerl, oder?“ Ich war erleichtert darüber, dass Ryou anscheinend doch nicht mitbekommen hatte, wie ich wirklich zu Mariku stand. Ich lächelte „Ja, ist er.“ „Und hast du dich mit ihm gestritten?“ „Warum?“ „Ich hab ihn unten gesehen und er war nicht anzusprechen. Und als du reingekommen bist, hast du seinen Namen gesagt. Also muss was zwischen euch gewesen sein.“ folgerte er und sah mich neugierig an. Er sah mich aber nicht in dem Sinne neugierig an, wie jemand, der wissen wollte, was passiert war, sondern, wie meine Gefühle standen. Da kannte ich Ryou bereits lange genug, dass ich das unterscheiden konnte. Aber was sollte ich ihm denn sagen? Ich konnte ihm doch nicht sagen, dass ich in Mariku verliebt war. Was würde er denn von mir denken? Schweigend drehte ich den Kopf weg und sah aus dem Fenster. „Bist du so wütend auf mich, dass du mir nichts mehr erzählen willst?“ fragte Ryou mich nach einigen Minuten. „Wie?“ ich drehte mich wieder zu ihm und sah ihn an. „Ich seh doch, dass du mir etwas verheimlichst. Du hast mir noch nie etwas verschwiegen, Malik. Wir kennen uns nun schon so lange, du kannst mir nichts vormachen. Also, möchtest du mir das nicht erzählen?“ drängte Ryou weiter. Immer noch sah ich ihn an und sagte nichts, sonder krallte meine Hände in mein Bettlacken. „Meine Güte, so verklemmt kenn ich dich ja gar nicht“ Ryou klatschte mich den Händen auf seinen Schoß und stand auf. „Wenn du dich mal dazu entschließt, mir zu verzeihen und deinen Mund mal wieder aufzumachen, dann ruf mich an, ja“ er klang etwas beleidigt, als er dies sagte und machte sich bereits auf den Weg zur Türe und verließ das Zimmer, noch bevor ich etwas sagen konnte. Na toll. Es hatte schon gereicht, dass Mariku beleidigt war, und jetzt auch noch Ryou. Warum musste das alles nur so kompliziert sein? Ich stülpte mir mein Kissen über den Kopf und versuchte etwas zu schlafen, aber es gelang mir einfach nicht. Wie lange sollte ich überhaupt noch in diesem dummen Krankenhaus verbringen? Ungeduldig rief ich die Schwester und sie meinte, dass ich gehen konnte, sobald es mir besser gehen würde. Aber ich fühlte mich körperlich soweit ganz gut. Trotzdem musste ich noch einige Untersuchungen über mich ergehen lassen, ehe ich entlassen wurde. Bei mir Zuhause war es so seelenruhig wie immer. Jetzt saß ich wieder in meinen vier Wänden und wusste nicht, was ich tun sollte. Von der Schule war ich noch eine Woche verschont, da ich mich noch etwas ausruhen sollte. Teilweise war ich froh darüber, so musste ich wenigstens Niemanden sehen. Aber andererseits fühlte ich mich doch recht einsam. Erst hatte ich Mariku verjagt und dann noch Ryou. In meinem Kopf schwirrten meine Gedanken ziellos umher. Sie drifteten ständig zu Mariku und zu dem, was er als letztes zu mir gesagt hatte. Sein Gesicht sah sehr traurig aus. Hatte er mir die Wahrheit gesagt? Ich wusste es nicht, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass er mich belogen hatte. Warum auch? Was hätte er denn für einen Grund dazu. Auch musste ich ständig an die Zeit denken, die ich mit ihm verbracht hatte. An den ersten Moment, in dem ich geschnallt hatte, dass ich überhaupt was für ihn empfinde. Ebenso an den Moment in der Dusche, als ich an ihn denken musste. Dabei wurde ich knallrot, als ich spüre, wie intensiv diese Erinnerung gerade wurde. „Mist, verdammt!“ fluchte ich vor mir herum „nicht schon wieder“ Doch ehe ich mich dagegen wehren konnte, war es auch schon um mich geschehen. Ich spürte, wie ich erregt wurde. Warum konnte ich das auch nicht kontrollieren, das wollte ich doch gar nicht. Und es passierte nur, wenn ich intensiv an Mariku dachte. Das war doch peinlich und lächerlich auch. Oder war es das nicht? Während ich Hilfe schaffte, drängte sich mir ausschließlich ein schönes Bild von Mariku in meine Gedanken. Und als ich fertig war, überlegte ich mir, ob ich ihn nicht anrufen sollte. Aber als ich zum Telefonhörer griff wurde ich schlagartig verlegen. Was sollte ich ihm denn erzählen? Vor allem, nachdem ich… Schnell schüttelte ich den Kopf und überlegte es mir gleich wieder anders. Er würde bestimmt noch sauer auf mich sein, so wie ich mich aufgeführt hatte. Außerdem weiß ich bei seinem Blick nie so richtig, was ich sagen sollte. Ich beschloss, ihm zur Wiedergutmachung einfach etwas zu schenken und einen Brief dazuzuschreiben. Ja, so würde ich es machen. Es wäre viel einfacher und ich konnte mich viel besser ausdrücken. Bei einem Brief hatte ich genügend Zeit, um über meine Worte nachzudenken. Den Plan in die Tat umsetzend machte ich mich gleich am nächsten Tag auf den Weg. Doch wen ich dort traf, damit hätte nicht gerechnet. Zuerst guckte ich genauer hin, und sie war es tatsächlich. Es war Nasami. Ich überlegte erst, ob ich sie begrüßen sollte, aber dann dachte ich mir, warum ich das tun sollte. Immerhin hatte ich nicht noch garnicht so viel mit ihr zu tun. Aber dann erblickte sie mich auch schon und kam auf mich zu. „Hallo Marik, wie geht’s denn?“ fragte sie. Dass sie sich überhaupt noch an meinen Namen erinnern konnte? „Hi“ meinte ich nur. „Ähm.. wie geht’s Ryou?“ meinte sie etwas verlegen und blickte zur Seite. War ja typisch, dass sie nach ihm fragte, aber immerhin. „Gut, denke ich“ ich wusste nicht, was ich überhaupt zu ihr sagen sollte. Wir schwiegen uns einen Moment an und es wunderte mich etwas. Sie hatte doch sonst immer so viel zu erzählen. „Was ist eigentlich mit euch?“ begann ich dann endlich, um die erdrückende Stille zwischen uns zu beheben. Ich hätte auch wieder gehen können, aber irgend etwas zwang mich dazu, doch mit ihr zu sprechen. Ich konnte ihr eigentlich nicht böse sein. Sie konnte ja nichts für den Streit mit Ryou und mir. Naja, zumindest nicht direkt. Eine halbe Stunde saßen wir zusammen im Café. Nachdem sie mich verblüfft gefragt hatte, ob Ryou mir denn nichts erzählt hatte, wollte sie, dass wir in Ruhe darüber sprechen und hatte mich zu einem Kaffee eingeladen. Warum ich zusagte, wusste ich auch nicht, aber ich dachte mir, es täte bestimmt einmal gut, sich mit jemanden anderen zu unterhalten – abgesehen davon, dass sie die Ex-Freundin meines Freundes war. Ja, Ex-Freundin. Sie hatte mir nämlich erzählt, dass Ryou mit ihr Schluss gemacht hatte, ohne ihr einen Grund zu nennen und mich gefragt, ob ich etwas wissen könnte. Aber ich war in der Hinsicht genauso ratlos wie sie. Ich rührte an meinem Kaffee herum und überlegte. Eigentlich wollte ich doch ein Geschenk für Mariku einkaufen und jetzt saß ich hier rum. Ich blickte Nasami an, die sich bei mir etwas über die Trennung von Ryou ausgeheult hatte und und stumm an ihrem Tee nippte. „Du sag mal“ fragte ich dann „was könnte man jemanden schenken, nachdem man sich mit der Person gestritten hat“ „Wie kommst du denn jetzt auf einmal darauf?“ fragte sie mich etwas verblüfft und ich war im ersten Moment leicht verlegen. Ja, wie kam ich darauf? Es war mir einfach rausgerutscht, da ich ja gar keine Ahnung hatte, was ich kaufen sollte. „Ach, eine Bekannte von mir hatte Streit mit ihrem Ehemann und wollte ihm was schenken“ log ich einfach schnell zusammen, woraufhin sie überlegte. Ich hatte sie Anfangs falsch eingeschätzt und sie für ein dummes Plappermäulchen gehalten, aber ich hatte mich gänzlich in ihr getäuscht. Sie war ein viel netteres Mädchen und garnicht so dumm, wie sie den Eindruck machte. Seufzend dachte ich daran, dass ich Mariku auch falsch eingeschätzt hatte. Ich sollte Menschen wohl erst richtig kennenlernen, bevor ich über sie urteilen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)