Double Trouble von abgemeldet (Fortsetzung von Dangerous Minds) ================================================================================ Kapitel 5: Die Entschuldigungs-Sache ------------------------------------ Hi Leute! Vielleicht werdet ihr schon gemerkt haben, dass ich die Latte von DM auf DT gewaltig runter geschraubt habe. Das tut mir leid, aber ich bringe nicht mehr so viel Enthusaismus auf, weil ich einfach viel lieber über unglücklcih verliebte als über Pärchen schreibe, es macht mir zwar auch Spaß aber nicht so sehr wie DM. Damit erklären sich auch die immer läneger werdenden Wartezeiten, und auch mit meinem Freizeitstress. :-)) Ich hoffe, ihr habt viel Spaß. Wahrscheinlich werdet ihr mich für total durchgeknallt halten, weil das Kap eh toll ist, aber ich bin nun mal perfektionistisch - wenn ich mir die DM-Chaps, die mir selbst am besten gefallen haben und diese ansehe, meine ich einen Qualitätsunterschied zu bemerken. Also, nochmal, lasst euch von meinem Gesudere nicht stören, sondern habt einfach Spaß dabei! Lg, eure Kyoko ______________________________________________________ Kapitel 5 - Die Entschuldigungs-Sache Als Kanae Kotonami am nächsten Morgen aufstand hatte sie noch keine Ahnung, welche Katastrophe sich im Daruma-ya ereignet hatte und ging somit auch ohne größere Sorgen in ihr Wohnzimmer, wo der altersschwache Telefonapparat in regelmäßigen Abständen ein grelles, rotes Licht aussandte. Das überraschte die junge Schauspielerin kaum, jetzt schon genervt drückte sie auf den ‚Wiedergabe-Knopf’. „Sie haben 94 neue Nachrichten.“ piepste das Gerät, davon war eine von Yashiro, eine von der Agentur und die restlichen 92 Nachrichten hatten ihr diverse Familienmitglieder aufs Band gesprochen. Entschlossen löschte sie den gesamten Speicher, nachdem sie die zwei für sie wichtigen Anrufe abgehört hatte und ging dann reue- und skrupellos wie sie war völlig unberührt ins Bad um sich frisch für einen neuen Tag zu machen. Kyokos Augen fühlten sich an wie heraus gequollen, sie konnte nicht fassen, wie viel sie gestern geweint hatte. Ihr war ganz schummrig, vorsichtig tastete sie sich ins Bad vor, wo sie sich erstmal eiskaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Heute stand ihr noch ein klärendes Gespräch bevor, dessen Ausgang vollkommen ungewiss war. Lustlos blinzelte sie in den Spiegel. Am besten dachte sie bis dorthin überhaupt nichts mehr. An gar nichts und an niemanden. Den Verlobungsring abzustreifen - neben Koon ihr geheimster Schatz - schien an diesem Morgen mehr eine Herausforderung als das simple Versteckspiel, das es eigentlich war, zu sein. Eine Weile lang verharrte sie in dieser Position, traurig Koon und den Ring musternd und sich fragen, warum die Menschen die ihr am liebsten waren immer gehen mussten. Ob er ihr verzieh, wenn sie sich entschuldigte? Oh, sie hoffte es so sehr! Die Angst steckte ihr jedenfalls in den Knochen, aber hey: sie wollte doch nicht mehr daran denken. Am Vormittag musste sie ohnehin in die Schule, vielleicht würde sie dort etwas Zerstreuung finden. Vielleicht. „Uh…“ Stöhnend richtete sich Ren auf und sah sich verstört um. Entgegen aller seiner Gewohnheiten stand die Tür sperrangelweit offen, er hatte sich keinen Wecker gestellt, die Vorhänge waren nicht zugezogen und er wettete, dass die offene Whisky-Flasche sein Wohnzimmer in einen leicht alkoholischen Duft getaucht hatte. Und, ach ja: er trug immer noch seine gestrige Abendkleidung, in der er seine Liebste zur Weißglut und noch mehr getrieben hatte. Noch immer hatte er ihr Gesicht vor sich, wie sich ihre Augen schreckhaft weiteten als er das verstaubte falsche Lächeln ablegte und darunter der ganze Zorn eines blutenden Herzen sichtbar wurde. Wie sich der ängstliche Blick plötzlich wandelte und blanke Wut aus ihren Augen zu sprechen schien. Wie sie Fuwa ins Haus hinein schubste und fauchend und keifend - eine ganz neue Seite an ihr, kam ihm jetzt in den Sinn - ihre Missbilligung über seine Worte ausdrückte. Er seufzte und machte sich auf ins Bad, um eine dringend nötige Dusche zu nehmen. Noch konnte er hoffen. Er würde sich sofort bei ihr entschuldigen, wenn er sie sah. Und wenn es noch nicht zu spät war, würde sich alles wieder einrenken. Vielleicht. Wer nun geglaubt hatte, Schule könnte tatsächlich Zerstreuung bieten, der irrte. Als Kyoko am Nachmittag aus dem Gebäude trottete hätte sie schwören können, dass ihr Hirn vor lauter Grübelei inzwischen nur noch aus Matsch bestand. Seufzend schwang sie sich auf ihr Fahrrad und wie auf Kommando begannen die ersten Regentropfen ihr Haupt zu benetzen. „Großartig. Einfach großartig.“ grummelte sie in sich hinein, heute sollte wohl einfach kein guter Tag werden. Entgegen aller Erwartungen schaffte sie es in die LME-Eingangshalle bevor es so richtig zum schütten anfing. Träge bewegte sie sich vorwärts, zu ihrem Glück oder Unglück - ganz sicher war sie sich da nicht - schien Ren hier nirgends zu stecken und so konnte sie sich getrost auf in Richtung Lift machen, der sie in den 2. Stock zu einer Besprechung für ‚Bridge Rock’ bringen sollte, in der sich unter anderem auch klären sollte, ob Kyoko weiterhin Bou spielen würde oder nicht. Nicht, dass sie ihren Job nicht gut machen würde - gut, auch eine Sache des Blickwinkels - aber Sawara schien noch einige attraktivere Angebote für sie eingeholt zu haben und so war ihre Zeit knapp bemessen. Der Lift war leer und das war Kyoko auch recht so, unwirsch drückte sie die 2 und fragte sich, wie es bloß weitergehen sollte, als die Tür aufging und sie plötzlich Ren vor sich stehen sah. Einen Moment lang starrten sie sich beide nur an, die Zeit schien kurz stehen zu bleiben, dann blitzte der Zorn wieder zwischen ihnen auf. Vollkommen vergessen waren die Tränen und die Verzweiflung der letzten Nacht, als sie einander gegenüber standen waren wieder die Worte im Raum, die eigentlich niemand hatte sagen wollen. „Na, schöne Nacht gehabt?“ „Oh, du kannst dir gar nicht vorstellen wie schön!“ Wütend stapften sie aneinander vorbei, Ren in den Lift und Kyoko in den Flur, beide vor lauter Rage nicht mehr Herr - oder im Sinne von Gender Mainstreaming Dame - ihrer Sinne. Kaum hatte sich die Lifttüre hinter Ren geschlossen verpuffte jedes noch so kleine Fünkchen Wut und der Schauspieler griff sich ans Hirn. Was sollte das denn? Er wollte sich doch entschuldigen! Stattdessen hatte er sie schon wieder angegiftet. Fluchend tat er ein paar Schritte im engen Fahrstuhl um sich dann seufzend gegen die Wand zu lehnen. Mal ehrlich, wie konnte man nur so unfähig sein? Wie erwartet war sie stocksauer auf ihn, und er hatte das Feuer nur noch geschürt. Ihre Bemerkung ging ihm wieder durch den Kopf. Das hatte sie doch nur gesagt um ihn zu ärgern, oder? Sie hatte doch nicht tatsächlich eine ‚schöne’ Nacht mit Fuwa verbracht? Die wieder aufkommende Eifersucht quälte sich durch sein Hirn, nur gut dass sich in Fahrstühlen nur selten zerbrechliche Objekte befinden, denn dann wäre die Gefahr groß gewesen, dass diese zu Bruch gegangen wären. Im Erdgeschoß angelangt stieg er aus und die schlechte Laune war ihm anzusehen, überrascht sah ihn sein Manager an. „Woah, wie siehst du denn aus? Hast du dich etwa mit Kyoko-chan gestritten?“ Einen bitterbösen Blick später fühlte sich Yashiro in seiner Vermutung bestätigt. Streit mit Kyoko. Was sonst? „AH… oh nein… ne-hein!“ Mit angstgeweiteten Augen starrte Kyoko die Lifttür an. Was hatte das denn werden sollen? Sie wollte sich doch entschuldigen! Fluchend begann sie im Kreis zu gehen. Wie hatte sie bloß so etwas sagen können? Was war bloß in sie gefahren? „Oh nein, nein, nein…“ Das war gar nicht gut. Er war stinksauer. Und was sie sich gerade geleistet hatte war ungefähr so hilfreich wie Feuer mit Benzin zu löschen. Wie konnte man es nur derart vermasseln? „Sag mal wartest du auf den Lift oder führst du einen Regentanz auf?“ Abrupt blieb Kyoko stehen und sah überrascht zu ihrer besten Freundin hoch. „Meine Liebe!“ Kanae musterte die junge Schauspielerin mit einer gewaltigem Portion Skepsis im Blick, ihre Intuition sagte ihr, dass sie jetzt besser einfach weitergehen sollte, wenn sie sich nicht irgendwelche Probleme aufhalsen wollte, doch stattdessen fragte sie: „Ist irgendwas?“ Sie bereute die Frage schon beim Stellen, doch normalerweise gab es immer irgendeinen verqueren Grund für Kyokos wunderliches Rumgehopse vor etwaigen Türen oder Fluren. Und meistens begann der Grund mit ‚R’ endete mit ‚en’. Hoffnungsvoll wie ein kleines Schoßhündchen sah Kyoko ihre Freundin an, bevor sie mit glitzernden Tränen in den Augenwinkeln anfing: „Meine Liebe, ich hab’ lauter dumme Sachen gemacht!“ Kanae schenkte ihr einen Blick à la ‚Ist das was Neues?’, ungerührt sprach Kyoko weiter. „Und jetzt ist Ren stinksauer auf mich!“ >Oh, mal was anderes.< dachte Kanae ironisch und bevor Kyoko weiter jammern konnte meinte sie: „Halt! Dauert die Geschichte länger als 5 Minuten?“ Perplex blinzelte Kyoko die Tränen weg und stotterte: „Ah… ja, schon… irgendwie…“ „Dann habe ich jetzt gerade keine Zeit für dich. Ich muss zu Sawara-san.“ „A-aber meine Liebe-“ Kyoko hätte mit ihrem Blick jedem Dackel Konkurrenz gemacht, augenrollend unterbrach Kanae sie. „Ach komm, er liebt dich doch über alles, du kannst gar nichts angestellt haben, was er dir nicht verzeihen würde.“ Als ihre Freundin daraufhin aber keineswegs erleichterter aussah, versprach Kanae ihr genervt, nachher mit ihr in ein Café zu gehen, wenn sie bei Sawara-san und Kyoko bei ‚Bridge Rock’ fertig waren. „Und wie steht es mit der Liebe, Tsuruga-san? Immer noch Single?“ „Ja, ich konzentriere mich nur auf meine Arbeit.“ „Immer noch?“ „Ja, immer noch.“ „Und Sie wünschen sich nicht manchmal-“ „Nein, ich bin zufrieden so wie es ist.“ Innerlich seufzte Ren laut auf. Irgendwie fielen diese verdammten Interview-Termine immer auf die miesesten Tage. „Aber bei unserem letzten Interview wirkten Sie glücklicher als heute…“ „Das müssen Sie sich eingebildet haben. Ich liebe meine Arbeit.“ „Oh, sind Sie etwa ein Workaholic?“ Die Interviewerin zwinkerte ihm zu und er zwang sich zu einem Lächeln. „Manchmal schon, ja.“ Was Kyoko wohl gerade machte? Vielleicht sollte er sie nachher anrufen. Je länger er mit der Entschuldigung brauchte, desto wütender würde sie wahrscheinlich werden. Sie würde ihm doch verzeihen, oder? Aber übers Telefon entschuldigen wäre unpersönlich, sagten viele Frauen… Wie lange würde sie heute noch arbeiten? Hatte sie irgendwann etwas darüber gesagt? „Tsuruga-san?“ „Ah… ja?“ „Ich fragte Sie gerade, was wir uns von ‚Blue Love’ erwarten dürfen?“ … Geschlagene 20 Minuten später war das Interview endlich zu Ende, erleichtert ging Ren hinaus, wo sein Manager, der wie immer als stiller Beobachter mit von der Partie gewesen war ihn sogleich zur Rede stellte. „Sag mal, wo warst denn du bitte während des Interviews?“ „Was meinst du?“ „Ich meine, dass du mittendrin plötzlich geistig abwesend warst. Sei froh, dass sie’s dabei belassen hat, das hätte noch unschön enden können.“ Rens Miene wurde immer saurer, ihn interessierte dass alles nicht mehr, er wollte nur noch zu Kyoko. „Jetzt hör auf so böse zu schauen, warum auch immer du und Kyoko-chan gestritten habt, das wird sich schon wieder einrenken. Verstehst du mich, sie darf sich nicht so auf deine Arbeit auswirken, das könnte bös’ enden.“ Yashiro seufzte, er wollte doch nur das Beste für seinen Schützling. „Jetzt sag doch was, Ren. Oder muss ich den morgigen Dreh verschieben? Soll ich ihnen sagen ‚Tut mir leid, unser Schauspieler ist krank vor Liebeskummer und zerfließt vor Selbstmitleid?’“ Wenn überhaupt möglich sah Ren ihn nun noch finsterer an als vorher. „Natürlich nicht. Ich spiele morgen und weder macht Liebeskummer krank noch zerfließe ich vor Selbstmitleid.“ Yashiro gluckste. „Also wenn du morgen so spielst wie du gerade dieses Interview gehalten hast, dann würde ich dagegen wetten.“ Ren seufzte genervt auf, in etwas versöhnlicherem Ton schlug Yashiro vor: „Gehen wir noch was trinken?“ aber Ren schüttelte den Kopf. „Ich muss noch etwas erledigen.“ Kein Zweifel, was das war. Glück zu wünschen war nicht notwendig, meinte wenigstens einer der beiden Herren, die nach wenigen Sekunden vom Plural zum Singular dezimiert wurden. „Und, was hältst du davon?“ fragte Sawara, Leiter der Talent-Section und somit auch der Love-Me-Section eine seiner beiden Erfolg versprechenden Jungschauspielerinnen Kanae Kotonami. Sie schien kurz nachzudenken. Es war eine anspruchsvolle Rolle mitten in einem geschichtlichen Epos, das viel Aufsehen erregen würde. Aber eines… „Eines ist mir noch nicht ganz klar, Sawara-san, und zwar das“, meinte sie und zeigte auf das wimmernde Etwas neben Sawara, auch Rory Takarada genannt, der aus irgendwelchen nur ihm verständlichen Gründen auf einem verstellbaren Stuhl saß der so eingestellt war, dass er einen Kopf kleiner als sein Untergebener wirkte. „Naja…“ begann Sawara, einen Seitenblick auf seinen weinerlich schmollenden Chef werfend, „Dieser Job wäre sehr zeitintensiv, und deshalb - ich meine, du bist ja auch verliebt, das spricht ja auch dafür - würdest du endgültig keine Love-Me-Aufträge mehr bekommen, also… wärst du keine Love-me-Praktikanntin mehr.“ Der Präsident warf einen Blick durch die Runde, der fast schrie: ‚Sie ist noch nicht so weit’, doch Kanae sagte: „Dann bin ich sofort dabei.“ Sawara und Kanae klärten noch einige kleine Formalitäten während der schmollende Präsident immer mal wieder so Sätze einwarf wie: „Du lässt einfach so deine Kameradin im Stich?“, „Ich kann nicht glauben, dass sie tatsächlich schon flügge sein soll“ und „Bist du dir wirklich sicher, dass du dein Herz schon wieder vollständig geöffnet hast? Soll ich mal mit Yashiro-san sprechen?“. Als ihm dann aber endlich klar wurde, dass Kanaes Entscheidung endgültig war, wünschte er ihr noch viel Glück, erklärte ihr, dass seine Schulter extrem saugfähig wäre und sie natürlich die Love-Me-Uniform behalten dürfe. >Etwas verstörende Glückwünsche…< dachte Kanae bei sich, während sie zu dem mit Kyoko vereinbarten Treffpunkt ging, wo ihre Freundin schon wartete. „Und, wie lief es mit ‚Bridge Rock’?“ Kyoko verzog eher unglücklich das Gesicht. „Ich war nicht bei der Sache… ich konnte mich einfach nicht konzentrieren und die Jungs haben das in den falschen Hals bekommen. Sie meinten, es würde mich anscheinend ohnehin nicht mehr interessieren und dann hat sich auch noch der Produzent, der mich von Anfang an nicht mochte, eingemischt… naja, Sawara-san hat mir ja geraten auszusteigen, und so bin ich eben ausgestiegen worden…“ Im Endeffekt hatte Kanae viel geredet und Kyoko wohl nicht einmal die Hälfte davon geglaubt. Einige ihrer Worte schwirrten ihr noch im Kopf herum, als sie nach dem Cafébesuch zuhause im Bett lag und ihren Polster an sich drückte. „Ihr zwei seid ja eine Chaos-Partie“, hatte Kanae kopfschüttelnd gemeint. „Aber ich verstehe nicht, warum du dich so sorgst, der Mann ist doch verrückt nach dir. Der verzeiht dir, wenn du auch nur mit den Fingern schnippst. Außerdem hat er genauso Mist gebaut.“ Kyoko seufzte. Wie leicht das Leben wäre, könnte sie nur glauben, was ihre Freundin ihr gesagt hatte. Sie war vollkommen planlos. Es gab aber auch wirklich nichts, was sie auf die Reihe brachte. Wie hatte sie nur glauben können, fähig zu sein, eine Beziehung aufrechterhalten zu können? Gerade als ihr wieder die Tränen hoch kamen, hörte sie das wohlbekannte Geräusch von Stein der auf Glas trifft. >Nicht schon wieder, Sho…< dachte sie, und ihre Laune sank sogar unter den Tiefpunkt. Für den hatte sie jetzt wirklich keine Nerven. Unwilliger denn je wankte sie auf zum Fenster und riss es auf. „Verz-…“ Ihr blieb das ‚Verzieh dich!’ im Hals stecken, als sie sah, dass es nicht Sho war, der verzweifelt Steine an ihr Fenster warf. Ren brachte im ersten Moment keinen Laut hervor, während Kyoko ihn anstarrte, als wäre er ein vom Himmel herabgefallener Marsmensch. Sein Magen drehte sich um, bei dem Gedanken, dass dies seine letzte Möglichkeit als ihr Verlobter mit ihr zu sprechen sein könnte. Er durfte es jetzt nicht vermasseln. Am liebsten hätte er den Kopf in den Sand gesteckt, stattdessen sah er geradewegs hinauf in die Augen seiner Angebeteten, süße Trauer in den seinigen. „Kyoko, ich…“ Das würde nichts werden. Kyokos Herz schien stehen geblieben zu sein, während Rens Haltung immer mehr innere Sammlung vermuten ließ. >Das kann nicht das Ende sein.< Von weit entfernt hallte Kanaes Stimme in ihrem Kopf, ermutigend und Hoffnung schenkend. Sie versuchte ihre nervöse Atmung zu regulieren und dem Drang sich zu verstecken Einhalt zu gebieten. „Kyoko“, begann er, mit ernster Stimme und einer Spur Trotz. Und Hoffnung. „Wenn mir jemals etwas leid getan hat, dann mein Verhalten gestern Abend. Und heute.“ Ganz klar, sie war eingeschlafen, träumte selig vor sich hin, denn ihr Hirn vermischte ganz offensichtlich Ren und Romeo. Gleich würde sich vor ihr ein Balkon auftun und er würde ihr seine ewige Liebe schwören. „Und wenn ich auch nur irgendetwas zu meiner Verteidigung hervor bringen kann, dann dass ich aus Liebe gehandelt habe.“ Jetzt hörte es sich selbst für Ren schwülstig an. Hoffentlich merkte sie nicht, dass das der Text einer seiner früheren Rollen war, aus einem sehr unbekannten Film in Amerika (der übrigens gewaltig floppte), den nicht einmal der Präsident kannte. Zum Glück. „Ich weiß, ich habe nicht das Recht, dich um etwas zu bitten, aber ich bitte trotzdem, nein, ich bettle: verzeih es mir.“ Treuherzig sah er hoch, doch zu seiner großen Enttäuschung war sie vom Fenster verschwunden. Es war eben doch zu kitschig, das kaufte sie ihm nicht ab. Ohne Drehbuch war er aufgeschmissen, vielleicht war er ein toller Schauspieler, aber nicht mehr. Wenn ihm jemand wichtig wurde mutierte er zum zwischenmenschlichen Versager. Sie hatte ihn noch nie so sprechen hören, und es war ihr auch ziemlich egal wie er sprach, denn es war der Inhalt, der ihr Herz mit 100 Watt durchströmte. Und ja, wie wir alle wissen steht Kyoko nun mal auf Kitsch. Doppel-Jackpot, also. Kaum hatte sie realisiert, dass er nicht wütend war, nein sogar sie um Verzeihung bat, lief sie hinunter. Die Treppe flog sie praktisch hinunter, so stark war das Verlangen sich ihm endlich wieder in die Arme werfen zu können und ihn zu küssen bis ihre Lungen empört nach Luft schreien würden. Die Tür knallte lautstark, als Kyoko sie aufstieß und Ren sprang vor Schreck beinahe zurück. „Kyoko?“ Déjà-vu. Hoffnungsvoll sahen sie sich an und ihre Blicke erzählten ihnen mehr als 1000 Worte. Ren lief Kyoko entgegen und sie antwortete ihm mit einem zärtlichen Kuss. „Kyoko, ich-“ „Sht“, unterbrach sie ihren anscheinend schwer von Begriff seienden Verlobten und setzte ihren Kuss fort, mit einer Intensität, die ihm nach diesen schrecklichen, grauenvollen Tag mit der Aussicht auf ein Leben ohne sie schier umhaute. Wie Ertrinkende klammerten sie sich aneinander, als wäre ihr Kuss Sauerstoff, ihre Nähe die einzige Rettung. Die Küsse wurden leidenschaftlicher, fordernder, irgendwie stolperten sie durch die Tür, hinauf in Kyokos Zimmer, wo sie sich sanft aufs Bett fallen ließen, überglücklich wieder den Körper des Anderen nah bei sich haben zu können. Rens Hände zitterten, während sie über ihren Körper fuhren, sanft presste sich Kyoko an ihn. Kurz bäumte sich ihr Unterleib auf, als sie seine Erektion spürte, nur um sich gleich danach wieder hinzustrecken, wie ein Magnet zu seinem Gegenpol. Leise stöhnte sie zwischen zwei drängenden Küssen auf, was Ren dazu brachte, den Off-Schalter seines Gehirns zu betätigen, und ohne an etwas Anderes als das hier und jetzt denken zu können entledigte er sich unter starker Mithilfe Kyokos seines Hemdes. Langsam strich Kyoko mit ihren Händen über seinen nackten Oberkörper, sie wollte seine Haut spüren, seine nackte Haut auf ihrer. Es dauerte nur wenige Sekunden bis auch ihr T-Shirt am Boden lag. Als sie unbeabsichtigt über seinen Schritt strich, konnte er sich nicht mehr halten und riss ihr ihren BH herunter. Noch nie hatte sie einen Mann ihre nackte und ihrer Meinung nach komplett flache Brust sehen lassen, und sie hatte eigentlich gedacht, sie würde sich schämen, doch im Moment gab es nichts was ihr egaler gewesen wäre, denn seine Erektion an ihrem Schenkel machte sie selbst durch den Stoff der Jeans ganz verrückt, ihr Slip wurde feucht und ihr ganzer Körper prickelte, nur darauf ausgerichtet, ihm so nahe wie möglich zu sein. Ihm ging es nicht anders (welch Überraschung…), sanft nahm er seine Hände um ihre Hüften und drehte sich mit ihr um, so dass er auf ihr lag und diese Bewegung ließ sie lauter aufstöhnen als sie gewollte hatte, als plötzlich die Türe aufging… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)