Yue -Der Mond von NaBi07 (^^) ================================================================================ Kapitel 1: Ein neuer anfang --------------------------- Heute war es so weit. Ich stieg in das Auto um meiner Vergangenheit und mir Selbst zu entfliehen. Der Himmel war klar und die Sonne schien sich über meinen Abschied zu freuen. Keiner war gekommen um mich aufzuhalten. Ich sehe noch die tränen schweren Augen meiner Mutter und meine Blutverschmierten Finger. Er liegt immer noch bewegungslos auf dem Boden. Aber ich wollte das alles vergessen. Darum fahre ich fort von all der Enttäuschung und der grenzenlosen Angst. Der Flughafen ist eine Stunde von unserer Stadt entfernt. Ab jetzt ist es Ihre Stadt und ich reise in meine ungewisse Zukunft. Der Flughafen wirkte wie ein Ameisenhaufen. Organisiert aber unüberschaubar. Ohne jedes Leben. Kalt und mechanisch. Ich weiß nicht warum ich das getan habe, aber jetzt ist es zu Spät um um zukehren. Es ging alles einfach zu schnell. Der Flug dauerte eine Ewigkeit. Genug Zeit um ein neues Leben zu erfinden. Der Mond ist genauso geheimnisvoll wie das Leben. Besonders meines muss ein einziges Geheimnis bleiben. Darum nenne ich mich von nun an Yue, Mond. Tokio ist eine große Stadt in der jeder seine Päckchen mit sich herum schleppt. Darum passe ich perfekt hier rein. Ich gehe in der Menge unter. Meine ehemalige Schwester hat für ein Apartment gesorgt und meine Mutter für mein Startkapital. Von nun an stehe ich auf eigenen Füßen. Zuerst muss ich ihre Sprache lernen. Bis das neue Schuljahr beginnt habe ich noch zwei Monate Zeit. Das muss wohl ausreichen. Ich habe mich eingelebt. Was blieb mir anderes übrig. Die Aufnahmeprüfung für eine der Schulen in meinem Viertel habe ich auch bestanden. Zum Glück war ich immer schnell von Begriff und konnte mir die schwerste Lektüre im Nu erarbeiten. Trotzdem war es eine große Herausforderung für mich. Nebenbei habe ich einen Job in einem kleinem Supermarkt angenommen. Mein neues Leben fängt an sich zu formen. Der erste Schultag. Sie haben mir gleich zwei Schuluniformen geschickt. Sie konnten sich wohl auch nicht entscheiden was ich eigentlich bin. Aber wenn man schon mal die Gelegenheit hat neu anzufangen, warum dann nicht gleich ganz? Also entschied ich mich für die Schuluniform der Jungen. Meine langen Haare hatte ich mit meiner Vergangenheit zurückgelassen. Was meinen Busen betrifft, da hilft mir der Verband den ich seit meiner Flucht tragen muss. Meine neue Klasse. Nicht anders als all die anderen. Aber dank meiner Selbstverachtung und der Gereiztheit, hasse ich jeden und alles. Vom ersten Tag an spürte das jeder und hielt sich von mir fern. Kam mir doch einer dumm, weil er mich schief ansah und verdächtig flüsterte, gab es ein Paar Karategriffe zu Spüren die noch aus meinem altem Leben übrig geblieben. Wer kann heute noch sagen, was sich hinter all den Masken, die sich jeder zugelegt hat, versteckt. Da gibt es zum Beispiel ein Mädchen, an der Schule, das alles bekommt was es will. Sollte sich ihr mal jemand entgegen stellen, auch wenn es die Lehrer sind, kommt der große Bruder und haut alle zu Brei. Auch die, die nicht einmal beteiligt waren. Das sind die beiden auffälligsten. Das Mädchen wird Chloe genannt und von allen vergöttert und verehrt. Sie wirkt sehr selbstsicher aber ich kann sehen, dass sie es nicht ist. Bei den Jungs gibt es nur ein Thema: wie überwindet man die größte Hürde die sie und ihr Traumweib von einander trennt. Ihren großen Bruder Shin. Mit den langen Haaren und der Augenklappe könnte er frisch aus dem Gefängnis geflohen sein. Er wird überall gefürchtet. Keiner scheint ihn zu mögen. Ein einsamer Wolf mit einem immensen Schwester komplex der gerne mit seinen Fäusten wie Wild umher fuchtelt. Das Leben könnte nicht schöner sein. Natürlich „Beherrschen“ diese zwei die Schule und die gesamte Gegend drumherum. Wie sollte es auch anders sein. Mit ihren Anhängern und den wenigen die so verrückt sind sich ihnen entgegenzustellen, ist das auch kein Problem. Natürlich fände mein früheres Ich das alles nicht so lustig und würde alles versuchen um Frieden zu stiften. Aber jetzt ist mir das schnurz egal und ich kümmere mich nur noch um mich selbst. Ich habe ja gesehen was daraus geworden ist, als ich mich wieder einmal eingemischt habe. Naja die Schmerzen in der Brust und die Narben auf ihr erinnern mich an alles. „Hey. Geh mir aus dem Weg!“ Na toll! Da denkt man, man könne seinen Gedanken in Ruhe nachhängen und schon wird man gestört. Was soll’s jede Vernunft ist aus mir flöten gegangen darum leg ich mich mit allen an. „Hast du ein Problem? Dann geh um mich herum!“ „Wie war das. Wirst du etwa frech? Du bist wohl neu hier?“ Um uns hat sich schon eine Gruppe von Gaffern gebildet. Das Geflüster von „Lebensmüde“ und „Verrückt“ und „Dem Tode ins Auge blicken“ ignorier ich einfach und schaue meinem Gegenüber in das eine Auge was mich wutentbrannt und Selbstsicher anstarrt. Während das andere hinter seiner Augenklappe ein Päuschen einlegt. „Wow, Blitzmerker!“ Daraufhin bleibt ihm die Spucke weg und er holt mit seiner Faust aus. Da ich ja recht flink bin, dank meinem Drahtischen Körperbau, ist es für mich ein Leichtes ihm auszuweichen. Gelassenheit macht schnell und ein leerer Bauch auch. Darum trifft mich der wütende Koloss nicht und verliert die Geduld. Da ich zu Arbeit muss und keine Lust habe meinen Job zu verlieren sollte ich dem allem ein Ende setzten. Mein Gegenangriff scheint ihm nichts auszumachen. Er steckt alles mit einem Feixer weg und scheint den Kampf mittlerweile lustig zu finden. Wenigstens hat einer von uns beiden Spaß. Es wird Zeit mein Karate mit meinen früheren Tanzstunden zu kombinieren um ihm und den herumfuchtelnden Armen und Beinen auszuweichen, dann hinter seinem Rücken sein Hemd zu Packen und ihn über meine Schulter zu wuchten. Wuchten ist gut! Der wiegt ja fast eine Tonne! Oder bin ich so schwach geworden? Mit einem lauten Plätschern landet der Typ in dem Teich der Schule. Wobei ich mich sowieso gefragt habe warum die Schule einen Teich ohne Fische und Pflanzen braucht. Eigentlich wenn ich das jetzt so betrachte, ist er ganz gut für eine kleine Abkühlung, für meinen Hitzköpfigen neuen „Freund“. Egal eh ich mich versah machte ich mich aus dem Staub und war schon im Supermarkt angekommen. Der Verkäufer schaute mich verdutzt an. „Hast du dich geprügelt?“ Mein Gott, konnte der etwa Hell sehen. Woher wusste er das. Ich wurde kein einziges mal getroffen. Erst jetzt bemerkte ich einen warmen Fluss an meine rechten Seite und verzog mich ohne ein Wort in des Hinterzimmer. Bei der Masse die ich mir zugemutet hatte, um sie in den Teich zu verfrachten, ist meine alte Wunde an der rechten Schulter wieder aufgerissen. Natürlich machte sich der Schmerz jetzt reichlich bemerkbar. Das Pochen durchflutete meinen Körper. Kurzzeitig wurde mir schwindlig und mein Magen fuhr Karussell. Ich versuchte mich wieder in den Griff zu bekommen. Nach einigen geübten Handgriffen hatte ich den Schaden behoben und mich hinter die Kasse geschoben. Erst spät am Abend konnte ich mich auf den Heimweg machen und meinen leeren Bauch versorgen. Es regnete wie aus Kübeln und im Nu war ich genauso durchnässt wie Shin es gewesen war nach seinen kostenlosen Rundflug in den Teich. Der Typ aus dem Teich. So werde ich ihn ab heute nennen. Aber besser immer nur dann wenn ich alleine bin. Also fast immer. Wie das Schicksal so wollte begegnete ich am selben Abend auch noch den Traum aller Männer: Chloe. Wieder einmal in Schale geworfen und umgeben von einem Haufen männlicher Harems. Ihr Teichbruder war mit von der Partie. Zum Glück schienen die mich nicht bemerkt zu haben ansonsten hätte ich jetzt ein Problem. Zu hause angekommen entkleidete ich mich, wechselte den Verband und legte mich ins Bett. Was für ein Leben. Jetzt schien mir mein früheres Dasein wie das reinste Paradies aber nun ist es zu spät. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)