Chronicle of the Earth von AILE (Chronicles of the 4 Kingdoms) ================================================================================ Kapitel 31: Der Weg geht weiter ------------------------------- ~Chronicle of the Earth~ yo! hab auch gar nicht viel zu sagen jetzt ^^ just have fun! es geht in die nächste runde! ~~~ Kapitel 31~ Der Weg geht weiter Brüllend stiegen die Flammen gegen den samtenen blauen Himmel. Der Palast war nun nicht mehr als ein schwarzer brennender Berg über dem der Rauch in dicken Schwaden empordrängte und sich mit der Nacht verschmolz. Überreste der Bäume und Hecken in den Gärten staken verkohlt wie riesige dunkle Dornen aus der Erde. Hunderte von Bürgern kämpften mit Wassereimern und Schläuchen einen vergeblichen Kampf gegen das Feuer. Seit Stunden quälte sich nun der Sommerpalast in den fressenden Flammen, bevor er sich dem endgültigen Verfall hingeben durfte. Rain und Sill hatten es geschafft aus dem Anwesen des Palastes zu entkommen ohne dass sie von General Jerion oder seinen Soldaten entdeckt wurden. Leise und flüchtig wie Schatten huschten sie zwischen den Häusern Kathronas. Rain bahnte sich seinen Weg durch die Gassen ohne recht zu wissen wohin es eigentlich ging. Nur Hauptsache weg vom General und seinen Truppen. Wie selbstverständlich zog er Sill an der Hand hinter sich. Sie schnappte nach Luft. Obwohl sie kaum seinem Tempo folgen konnte, wagte sie nicht ihm etwas zu entgegnen. Sill konnte es selbst kaum glauben, aber in den wenigen Tagen seit ihrer Auseinandersetzung mit dem Kopfgeldjäger auf der Heide, hatte sich Rain von ihr entfernt. Er war für sie fast wieder genauso fremd geworden wie zu der Zeit als sie sich auf der Landstraße von Lohtendie nach Bostef zum ersten Mal trafen. Wenn sie es sich genau überlegte, wusste sie nicht das Geringste über ihn. Aber war das denn noch von Bedeutung? Wie fürsorglich und behutsam Rain auch gewesen sein mag, es war im Grunde nichts weiter als eine läppische Lüge gewesen, das nur dazu diente die Prinzessin für einen Sack voll Gold an den General zu verkaufen. Sill biss die Zähne zusammen. Wie oft hatte sie sich das durch den Kopf gehen lassen, jedes Mal packte die Wut sie aufs Neue. Jedes Mal mit einer Wucht, dass ihr der Atem stockte. Rain hielt an einer Hauswand unter einem besonders tiefen Dach an, dessen breite Traufe sie beide in volle Dunkelheit hüllte. Kaum waren sie stehen geblieben, da zog Sill ihre Hand aus seinem Griff. Rain blickte sie aus den Augenwinkeln an. Sill schaute weg. Gemeinsame Flucht hin oder her! *Er soll nicht glauben, dass ich ihm aus lauter Dankbarkeit über seine Rettungsaktion jemals verzeihen werde!* Rain schluckte. Hasste sie ihn so sehr? Sills Augen suchten einen Punkt, wohin sie ihre Aufmerksamkeit richten konnte, um seinen Blicken zu entgehen. Zum Beispiel der brennende Palast. *Der Palast!!!* Sill hatte schon damit gerechnet, dass der Anblick fürchterlich sei, doch aus der Ferne den qualmenden schwarzen Berg inmitten orangeroter Glut zu sehen, brach ihr das Herz. Die Sommerresidenz! Mein Zuhause! Mein geliebtes Zuhause! Sie spürte, wie jede ihrer Erinnerungen schon began ihre Gestalt zu verlieren. Das saftige Grün der Bäume, zarte Blumen, die im Wind wiegten, das warme Holz unter ihren Füßen. Alles weg. Die weißen Vorhänge in ihrem Zimmer, durch die Sonnenlicht hineinflutete. Sill wusste noch, wie sie als ganz kleines Mädchen auf ihrem Bett saß, die Knie angezogen, und sich vorstellte, die strahlenden Bahnen verwandelten sich in tanzende Engel, die nach Flieder durfteten. Verloren. Sills Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Konnte es denn sein, dass all ihr Glück in sengender Hitze für immer erlosch? "Sill?" Sie regte sich nicht. Das Bild vor ihr, ein wütendes grollendes Monster, alles verschlingend, was ihr lieb und teuer gewesen war. Ihr Körper war steif geworden und kein Muskel vermag mehr sich zu rühren. "Sill!" Die Kälte des Winters holte sie zurück. Um sie herum herrschte die Schwärze der Nacht. Rain fasste Mut und berührte das Mädchen an der Schulter. Sie wandte sich energisch um. Er konnte im Dunkel kaum ihr Gesicht ausmachen, doch er spürte, dass ihr still Tränen übers Gesicht rannen. "Sill, wir müssen weiter", erinnerte er sie. Ein Schluchzen kam als Antwort. Rain zuckte. Für einen Moment hätte er seine Arme um Sill legen wollen, doch besann sich. Stattdessen fasste er sie am Handgelenk und zog sie aus dem Schatten zurück auf die Straße. Im Osten erhellte sich langsam der Himmel. "Als erstes müssen wir Eilif und Svetlana finden!", rief Rain in der Eile Sill zu. Sie hörte kaum hin und Tränen verschleierten ihr die Sicht. *Wenn ich nur wüsste, ob die beiden es geschafft haben heil rauszukommen!*, ging es Rain durch den Kopf. Er und Sill liefen eine breitstufige steinerne Treppe herunter, ein Absatz, dann noch eine Treppe. Erste lange Strahlen der Morgensonne erstreckten sich über ihnen. Plötzlich blieb Sill stehen. Rain drehte sich zu ihr um. "Was ist? Wir müssen weiter! Sill!", began er, doch dann folgte er ihrem Blick. Sill schaute auf einen Felsabsatz, auf dem mit hellen großen Pflastesteinen ein Platz ausgelegt war und auf dem eine einfache Bank aus demselben weißen Steinen stand. Doch was sie so einvernahm, war die Person, die neben der Bank kniete. Auch Rain wurde aufmerksam. "Das ist... Eilif!", erkannte er seinen Gefährten. Sill und Rain rannten zu ihm. Eilif bemerkte sie erst, als sie bereits hinter ihm standen. Doch statt eines freudigen Wiedersehens erstarrten Sill und Rain bei dem Anblick auf die Bank. Svetlana lag da, reglos, die Augen geschlossen. Ihr Zopf war teils aufgelöst, sodass ihr blondes Haar sich über die weiße Steinplatte ergoss. Die schwarze Kutte war an manchen Stellen stark gerissen, sodass nur noch einzelne Nieten den Stoff zusammenhielten. Doch das Schlimmste war, dass nicht zu erkennen war, ob sie noch atmete. Sill drehte ihren Kopf automatisch vom Gesicht ihrer Freundin zu Eilif. "Sie hat sehr viel Rauch eingeatmet. Ich weiß nicht, ob sie...", versuchte er Sill zu erklären. Sill erzitterte. Wie konnte das passieren? Wieso musste ihren Freunden so etwas passieren? Warum konnte Sill die nicht beschützen, die ihr am wichtigsten waren? "Svetlana...!!", Sill stürzte zu ihrer Freundin und legte ihre Arme um ihren verletzten Körper. "Svetlana! Bitte wach auf! Mach die Augen auf! Svetlana!!!", weinte sie. "Nein! Fass sie nicht an!!!", riefen Eilif und Rain fast gleichzeitig. Rain griff nach Sill, um sie von Svetlana wegzuziehen, doch bekam nur einen Hieb von Sill verpasst. Eilif nahm das Mädchen an den Armen und zerrte sie von der Verletzten weg. "Lass mich los!! Wie kannst du nur so gemein sein!", kreischte Sill, während sie versuchte sich zu befreien. "Du darfst sie nicht anfassen! Sonst verteilt sich das Gift des Rauches noch mehr im Körper!", herrschte Eilif sie an. "Aber...!", doch dann begriff sie. Sie sah Eilif und Rain an. Sie nickten. Eilif ließ sie los. Sill beruhigte sich. Rain trat zu Eilif, sodass er Sill die Sicht auf Svetlana versperrte. Die Schatten der beiden jungen Männer legten sich über Sill. Sie schniefte. Wie grausam! Jetzt, wo Svetlana in Gafhr war, wusste Sill ihr nicht zu helfen. Sie durfte ihr nicht einmal mehr nahe kommen, um bei ihr zu sein. Das Mädchen ging in die Hocke, legte ihre Ellbogen auf die Knie, sodass die Unterarme ihr Gesicht verdeckten und weinte still. Der Himmel war inzwischen in einem hellen freundlichen Blau mit etwas Rosa. Die Sonne überstrahlte das Disaster am frühen Morgen mit einer geradezu spöttischen Ironie. "Wir müssen irgendwo einen Arzt für Svetlana auftreiben, der sie untersucht", meinte Eilif zu Rain. Der nickte zustimmend. Rain ging zu Sill, um sie dazu zubewegen aufzustehen. Als sie nicht auf ihn reagierte, trat Eilif heran. "Schon gut, ich übernehme sie. Du trägst Svetlana", schlug er vor. Er konnte sich gut denken, dass Sill nicht gut auf Rain zu sprechen war, nachdem er sie hintergangen hatte. Rain nickte und ging zu Svetlana. Er hob vorsichtig ihren Kopf und schob dann seine Arme unter ihren Körper, um sie hochzuheben. Eilif kniete sich zu Sill und redete beschwörend auf sie ein. Als sie endlich nickte, legte er eine Hand über ihre Schultern und sie stand auf. Sill vergrub eine Hand im Stoff seines Hemdes und Eilif drückte sie beschützend an sich. Für einen Moment hatte er den Eindruck, als stünde Keare neben ihm. Doch so etwas war noch nie gewesen. Wieso eigentlich nicht? Wieso hatte er Keare nie erlaubt näher zu treten? Er hatte doch im Grunde nichts gegen sie. Im Wirtshaus war es so früh noch recht ruhig, ein paar wenige Reisende saßen an Tischen in der Schenkstube, als Eilif, Sill und Rain mit Svetlana auf den Armen eintraten. Es war das selbe Wirtshaus, in denen Svetlana und Eilif Zimmer eingenommen hatten, als sie Rain nach Kathrona gefolgt waren. Der kugelige Besitzer starrte die Gäste zuerst sprachlos an. Einige Besucher schauten neugierig von ihren Plätzen auf. Dann reagierte er und winkte Rain in ein separates Zimmer rein. Dann rief er einen schlaksigen Burschen mit strohigen Haaren zu sich, der sofort einen Arzt auftreiben sollte. Der Junge zappelte erst planlos auf der Stelle herum, doch nach einem bissigen Befehl seines Vorgesetzten rannte er aus der Stube. Rain legte Svetlana vorsichtig auf ein Bett und trat zurück. "Jetzt können wir nur noch hoffen, dass ein Arzt kommt und sie rettet", sagte er halblaut. Eilif und Sill nickten. "Ihr drei seht aber auch ziemlich angeschlagen aus", bemerkte der Wirtsmann, "Ihr solltet euch auch untersuchen lassen, sobald der Arzt die Nonne behandelt hat." "Vor allem Ihre Verletzung sieht böse aus", sagte er mit einem Finger auf Eilifs blutende Wunde gerichtet. "Die ist nicht jetzt so wichtig", entgegnete der junge Mann desinteressiert. "Hm, na gut. Am besten ihr wascht euch, ihr seid ja alle so schmutzig. Und ich bereite ein Frühstück für euch vor", sagte der Besitzer aufmunternd. In dem Moment kam der strohhaarige Bursche zurück. "Der Arzt kommt bald. Er sagte, er beeilt sich", berichtete er. "Seht ihr? Es wird alles gut!", wandte sich der kugelige Mann an Rain, Eilif und Sill. "Aber Svetlana...", meinte das Mädchen zögernd, als habe sie die Absicht ihre Freundin nicht aus den Augen zu lassen. "Keine Sorge, junge Dame! Sie wird ja schon nicht wegrennen", antwortete der Wirtsmann lachend, doch als keiner seinen Witz verstand, hüstelte er beschämt und wies seinen Gehilfen an, die Gäste in den Waschraum zu führen und das Feuer anzufachen. Auf dem Weg durch die Flure blieb der Blick des Burschen auf Sill hängen. Sie bemerkte ihn ebenfalls. Der Bursche grinste sie an. Sill antwortete mit einer Miene, die eine fast schon grausame Desinteresse zeigte. Dem Jungen fror sein Lächeln ein. Und dann wurde er mit einem eiskalten Todesblick Rains gestraft, der offensichtlich was dagegen hatte, dass Sill von jemand Anderem angegrinst wurde. Mit demoliertem Selbstwertgefühl geleitete der Strohkopf die Gruppe in den Waschraum, wo sie sich säubern konnten. Es gab zwei verschiedene Umkleideräume, eine kleine Sauna und ein Raum mit einer Wanne. Während sich Rain und Eilif in die Sauna setzten, nahm Sill ein Bad. Zum ersten Mal nach langer Zeit konnten sie sich alle wieder entspannen. Die Wärme ließ den Winter außerhalb der Wände vergessen und der angenehme Duft nach Kräutern erlahmte das Denken. Sill schloss die Augen und wäre fast eingeschlafen. So ernst die Situation auch gerade war, diese Ruhe ließ sie sich nicht nehmen. Rain und Eilif razzten auf den Holzbänken inmitten des heißen Dampfes. Dann fingen sie an sich mit Schwämmen zu schrubben und mit Wasser zu übergießen. "Was denkst du?",fing Eilif an. "Hm?", kam es von Rain. "Was hat der General jetzt vor? Nachdem ihm die Prinzessin entkommen ist", sagte er. "Hm. Der Sommerpalast ist verbrannt. Er hat also keinen Stützpunkt mehr", überlegte Rain. "Aber umkehren und nach Safria zurückkehren wird der General auf keinen Fall. Er will Esmara", entgegnete Eilif. Dann fiel ihm etwas auf. "Rain! Sill hatte mal erzählt, dass du sie auf der Landstraße von der Hauptstadt zum ersten Mal getroffen hast." "Ja, stimmt. Aber damals wusste ich noch nicht, dass sie die Prinzessin dieses Königreiches ist", entgegnete Rain verteidigend. "Das will ich auch gar nicht wissen. Wo bist du damals hergekommen?", schwenkte Eilif ein. "Aus der Hauptstadt. Der General war in Kathrona geblieben, aber ich wurde ausgesandt, um in Erfahrung zu bringen, wie sich das Land erobern ließe. Der General glaubt nämlich, dass es ein Geheimnis geben muss, das dafür verantwortlich ist, dass Esmara so ein blühendes reiches Reich werden konnte", erzählte Rain, ohne recht zu wissen, worauf Eilif hinauswollte. "Und dieses Geheimnis? Hat General Jerion dieses Geheimnis nun entlüftet?", drängte er weiter. "Ich glaube nicht. Sill weiß von nichts. Vielleicht liegt es noch versteckt im Palast in der Hauptstadt", antwortete Rain. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Der Palast!! General Jerion wird in den Palast ziehen!", platzte es aus Rain heraus. Eilif nickte. "Doch wird er überhaupt reinkommen? Der Palast ist bestimmt gut bewacht", gab Eilif zu bedenken. Rain winkte ab. "Nein, nein! Der Palast ist doch schon vor Monaten eingenommen worden! Am Tag, bevor ich Sill zum ersten Mal begegnete. Sie musste damals wohl aus diesem Grund geflohen sein", erklärte Rain. Eilif bewegte sich nicht. "Dann ist der General bestimmt schon auf dem Weg dahin?" "Ja!", antwortete Rain zustimmend. Eilif überlegte. "Aber wenn wir nicht bald aufbrechen, können wir den General nicht daran hindern in den Palast einzuziehen", sagte er dann. "Du vergisst Svetlana. So bald wird sie sich nicht erholt haben. Den General einzuholen können wir also vergessen", gab Rain zurück. Eilif lehnte sich beunruhigt mit dem Rücken zur Wand. Aber wenigstens Sill muss zurück in die Hauptstadt", murmelte er. Rain sah ihn an. Eilif blickte zurück. "Ich habe eine Idee..." ~~~ juhu ^^ wie man auf englisch schön sagen würde, the second season begins! dieses kapitel habe ich innerhalb drei tagen fertiggestellt, nachdem ich ne ganze weile nichts mehr geschrieben hatte. kann gut möglich sein, dass die sprache daher etwas eingerostet klingt. aber nun kommt die zweite große reise. hoffen wir mal, dass sich sill und rain wieder zusammenraufen ^^ *knuddel*_____________________* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)