Chronicle of the Earth von AILE (Chronicles of the 4 Kingdoms) ================================================================================ Kapitel 29: Sills Lächeln ------------------------- ~Chronicle of the Earth~ hallöchen ^^ und schon kommt das nächste kap! hoffe, dass ich noch die kurve krieg und diesen handlungsbogen zuende schreibe, bevor der 31. kap anfängt. also dann wünsche ich einfach mal viel spaß beim lesen! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 29~ Sills Lächeln Jerion hielt das zappelnde Mädchen fest am Arm, während Sill scheinbar in einen Kreischanfall verfallen war. "Haltet endlich Euren Mund!", befahl der General erbost, doch sie ließ nicht locker. Rain, Svetlana und Eilif folgten dem Geschrei, bis sie zurück zum Korridor kamen, wo Rain zuletzt gewesen war. *Aber das ist ja der Flur, wo ich vorher...! Ist Sill etwa auch hier gewesen?*, erinnerte sich Rain. Dann fiel ihm auf, dass er zu dem Zeitpunkt ein seltsames Geräusch gehört hatte. *War das etwa Sill?* "Sill!", rief Svetlana. Das Mädchen verstummte schluchzend und schaute auf ihre Freunde. Svetlana trug keine Kutte, sodass ihr blondes Haar hervorschaute. So sah Sill ihre Freundin zum ersten Mal. Ihr Blick blieb jedoch bei Rain hängen. Der junge Mann stand neben Svetlana und erwiderte ihren Blick. "Du...", wisperte sie beunruhigt, doch auf einmal zerrte sie Jerion am Arm weg. "Nein!", wehrte sich Sill dagegen. Sogleich zog Rain sein Schwert hervor und hielt es Jerion entgegen. "Wenn Ihr sie auch nur einmal verletzt...!", drohte er. In Sill verkrampfte sich alles. Er beschützte sie noch immer? Warum? Auf ihrer Reise hatte er immer alles getan, damit ihr nichts passierte. Doch das war nur, um sie sicher nach Kathrona zu bringen- zu General Jerion! Was er jetzt tat, war unmöglich dasselbe. Rain hatte seinen Lohn erhalten und brauchte sie nicht mehr. Und Sill brauchte auch nicht mehr Rain. "Lasst sie los!", forderte Rain. Da berührte Sill die Spitze des Schwertes. Rain und Jerion blickten auf das Mädchen. Sie nahm die Klinge zwischen die Finger und drückte es von Jerion weg. "Was tust du da?", fragte Rain entgeistert. Auch Jerion sah etwas verwirrt aus. "Du bist der Letzte, der mich retten darf!", sagte Sill mit fester Stimme. Dann wandte sie sich zu Jerion um. "Nehmt mich mit." Der General führte die Prinzessin ab. Rain, Svetlana und Eilif standen reglos da und starrten ihnen hinterher. "Das kann doch nicht wahr sein", kam es Svetlana über die Lippen. Rain bewegte sich nicht. Er hatte es nicht geschafft Sill zu befreien. Schlimmer noch! Sie war freiwillig wieder in Gefangenschaft gegangen, nur weil sie ihn nicht mehr sehen wollte. "Habt Ihr Euch nun dennoch für mich entschieden?", fragte Jerion Sill erfreut, als er sie zurück in ihr altes Kinderzimmer geleitete. "Nein. Ich werde Euch niemals heiraten", antwortete das Mädchen, ohne ihn anzusehen. Jerion runzelte die Stirn. "Und weswegen seid Ihr dann nicht mit Rain gegangen?" Sill schwieg. "Und was habt Ihr nun vor?", fragte der General weiter. "Ich weiß es nicht", gab das Mädchen zurück. "Heiratet mich! Das ist das Einzige, was Ihr noch tun könnt", forderte er. "Nein", hielt Sill ruhig dagegen. Ihre Gedanken waren weit weg bei Rain. Warum war er noch immer da? Warum war er mit Svetlana und Eilif zusammen gekommen? Es war ein Bild gewesen wie zu alten Zeiten, als sie alle vier noch für eine Sache gekämpft hatten. Als ob sich seit seinem Verrat nichts geändert hätte. Wie gerne würde Sill dieser Illusion trauen und wie früher voller Freude und Erleichterung 'Rain!' rufen! "Prinzessin!", unterbrach Jerion ihre Gedanken. Er und Sill waren in Sills Zimmer angekommen. Jerion ließ Sill sich auf das Bett setzen. Sie hatte ihren Kopf zur Brust geneigt und von ihm abgewandt. "So geht das nicht weiter! Ihr müsst endlich eine Entscheidung treffen!", forderte er sie auf, wobei seine Geduld sich gänzlich dem Ende neigte. "I-ich weiß es einfach nicht", gab das Mädchen mit dünner Stimme zurück. Jerion erzürnte. Er hob seine Hand gegen sie an. "Ich lasse nicht zu, dass eine Göre wie Ihr meine Pläne vereitelt!!", schrie er sie an und schwang seine Hand gegen ihr Gesicht. Doch im letzten Moment verlangsamte er seine Bewegung. Sill blickte ihn mit Augen voller Tränen an. Seine Hand berührte sanft ihre Wange. Er kniete vor der Prinzessin, die auf dem Ende ihres Bettes saß. Ihre Haare fielen zu beiden Seiten glänzend herab und bildeten einen Kontrast zum tiefrosaroten Hintergrund des Bettes mit seinem Balldachin. Ihr Gesicht regte sich nicht und sie blickte mit großen ernsten Augen auf den General. Seine Hand ruhte an ihrem Gesicht. Aus ihren traurigen Augen flossen Tränen, die auf seine Finger trafen. "Zwingt mich nicht dazu meine Ziele durch Gewalt zu erreichen", flüsterte er ihr zu. Sill nickte langsam. "Schon bald ist die erste Hälfte des Winters vorbei. Ich werde nicht die ganze Saison auf Eure Antwort warten. Also entscheidet Euch, was Ihr tun wollt. Heiratet mich oder verratet mir wenigstens das Geheimnis von Esmara. Ansonsten werde ich das Land im Sturm erobern. Wobei dann aber viel mehr Blut fließen wird", erklärte Jerion. Dann stand er auf, um den Raum zu verlassen. An der Tür hielt er noch kurz an. "Vergesst diesen Rain. Er ist nichts weiter als ein dreckiger armer Bauerssohn. Er ist es nicht wert, dass Ihr auch nur einen Gedanken an ihn verschwendet", sagte er und schob sich durch den Eingang. Sill hörte einen dumpfen Schlag. Sie drehte sich um und ließ sich aufs Bett fallen. Ihre Tränen kullerten quer übers Gesicht. Entscheiden! Aber wofür? Heiraten kam für sie nicht infrage. Denn das würde Jerion direkt auf den Thron von Esmara katapultieren. Das Geheimis kannte sie nicht, wie sehr sie sich auch anstrengte. Es kam ihr nichts in den Sinn. Alles was ihr blieb, war einen offenen Krieg zu riskieren und auf einen Sieg für ihr Land zu hoffen. Doch Safria war von allen vier Königreichen am stärksten militärisiert. Das friedliche Esmara kam dagegen nicht an. Auf dem Flur wies der General einem seiner Hauptmänner an die Verfolgung der Eindringlinge fortzuführen. Er selbst machte sich auf den Weg zu seinem Gemach. Eine Uhr zeigte kurz vor vier Uhr morgens. Rain, Svetlana und Eilif hatten das Anwesen um den Palast nicht verlassen, denn sonst hätten sie wieder das Problem den hohen Zaun überqueren zu müssen. So hatten sie sich in einem kleinen Schuppen im Blumengarten versteckt. Eilif schaute aus einem Fensterchen hinaus, ob nicht Wache auf der Suche nach ihnen vorbeikäme. Rain saß auf einem umgedrehten Schubkarren mittig des Raumes, das Gesicht in den Händen vergraben. Svetlana kauerte auf einem alten Sack mit Erde, das rechts davon an der Wand lag. Neben ihr stand Eilif. "Wir werden wohl die Nacht hier verbringen. Und so viel Zeit, bis wir Prinzessin Sill gerettet haben", sagte er mit dem Blick in die Nacht. Rain reagierte nicht. "Ich habe es gewusst. Es wäre besser gewesen, wenn ihr ohne mich losgegangen wärd", murmelte er in seine Fäuste hinein. Svetlana schaute ihn mitleidend an. Auch Eilif sah zu ihm. "Es wäre so viel leichter geworden, wenn ich mich aus allem rausgehalten hätte", sagte Rain weiter. "Aber das hätte doch keiner erwartet", entgegnete die Nonne. Rain schüttelte den Kopf. "Ich habe Sill verraten und sie zutiefst verletzt. Sie will nichts mehr von mir wissen", entgegnete er. Svetlana schwieg. Was auch immer sie gesagt hätte, was Rain sagte, stimmte einfach. So war es und nicht anders. "Und was machen wir jetzt?", fragte Svetlana unsicher. "Auf die nächste Gelegenheit warten", antwortete Eilif. "Ohne mich!", fügte sich Rain ein, "das nächste mal geht nur ihr beide." "Rain! Wie oft soll ich dir das noch sagen! Weil du Sill in diese Lage gebracht hast, musst Du sie auch wieder da raus holen." Svetlana war von ihrem Platz aufgestanden und tippte aufdringlich mit dem Zeigefinger auf Rains Brust. "Ich denke auch so wie sie", mischte sich Eilif ein. "Aber tu was du für richtig hälst, Rain." Er sah seinem Gefährten in die Augen. Rain nickte. Svetlanas Miene hellte sich auf. "Trotzdem werde ich nicht mitkommen", sagte Rain. Svetlana und Eilif verließen die Hütte, um sich erneut in den Palast zu schmuggeln. Rain war drinnen geblieben und dachte nach. Wieso wollte er Sill retten? Allein deshalb, um seine Schuld zu tilgen? Aber würde eine erfolgreiche Rettung tatsächlich sein Gewissen beruhigen? *Wohl kaum!*, dachte Rain verächtlich. Was er wirklich wollte, war, sich wieder mit Sill zu versöhnen. Der Blick mit dem sie ihn angesehen hatte. Es war nicht nur unterdrückte Wut. Da war auch ein Funke Schmerz dabei. Rain sah es direkt vor sich. Die Finger, mit dem sie die Schwertspitze hielt, Sills Gesicht, ihre Augen. Augen, die er schon so oft mit so vielen verschiedenen Gefühlsregungen gesehen hatte. Freude, Entspannung, Liebe, Wohlsein. Aber auch Trauer, Angst, körperlicher und nun auch seelischer Schmerz. "Sill, es tut mir so Leid", flüsterte Rain in der Dunkelheit. Wie gerne würde er ihr wieder ihr Lachen zurückgeben, das er ihr geraubt hatte. Aber solange sie in Gefangenschaft des Generals war, konnte sie nicht glücklich sein. In Rain entfachte eine Flamme. Er musste Sill befreien! Koste es, was es wolle! Damit sie wieder ihr Lächeln zurückgewann. Ein sorgloses, heiteres, süßes Lächeln. Rain stand auf. Aus eigenem Willen würde er Sill aus dem Palast holen, das ihr zum Verließ wurde. Er überquerte den engen Raum, öffnete die Tür und trat in die eisige Nacht hinaus. Der Palast war immernoch hell erleuchtet, eine Unruhe lag in der Luft. Diese Nacht würde noch sehr lange dauern. Svetlana und Eilif brauchten lange, um in das riesige Bauwerk einzudringen. Stets mussten sie sich vor vorbeilaufenden Soldaten verstecken oder Umwege in Kauf nehmen. Doch endlich waren sie in die Etage vorgekommen, auf der Sills Zimmer lag. Der Flur war wie ausgestorben, da alle Wachen auf Patrouille durch den Palast waren. "Ich halte solange Wache und du gehst zu Sill", wies Eilif Svetlana flüsternd zu. Sie nickte und huschte zur Tür. Sie war geschlossen. Svetlana ruckelte dran, nichts tat sich. "Die geht nicht auf!", flüsterte sie halblaut. Eilif kam herbei, ruckelte selbst an der Klinke und trat dann einen Schritt zurück. Er zückte seinen Dolch und ruckelte mit der Spitze im Türspalt. Doch auch das half nichts. "Verdammt", kam es unweigerlich aus ihm raus. Svetlana hüstelte demonstrativ. "Wir brauchen den Schlüssel, sonst kommen wir nicht zu ihr rein", sagte sie dann. Eilif nickte. "Aber wo ist er?", überlegte die Nonne. "Bestimmt bei diesem General", sagte Eilif. "Dann müssen wir ihn suchen und ihm den Schlüssel abnehmen", gab Svetlana zurück. Beide nickten und stürmten los. *Wenn wir bloss wüssten, wo der sich aufhält...*, dachte das Mädchen nach. Rain war weniger elegant in den Palast gekommen als seine Freunde. So jeglicher Soldat, der postiert war, rannte in seiner schweren blitzenden Rüstung hinter ihm her. Rain hatte zwar einen sicheren Vorsprung, dennoch schaffte er nicht, seine Verfolger abzuhängen. *Ich muss rausfinden, wo sich Sills Zimmer befindet!* Er lief gerade durch ein Korridor, an dessen einer Seite hohe Fenster mit schweren dunkelgrünen Gardinen entlang führten. Plötzlich tauchten vor ihm noch mehr Soldaten auf, sodass Rain keine Flucht mehr blieb. Er war eingekesselt. "So, Bursche! Haben wir dich endlich. Du kommst jetzt mit ins Verließ", sagte einer der Gepanzerten. "Wollt ihr mich nicht erst zum General bringen, um sein Urteil zu hören?", schlug Rain vor. Wo auch immer der General jetzt war, konnte es nur innerhalb des Palastes sein. So hatte Rain trotzdem noch die Möglichkeit, Sill näher zu kommen, anstatt ins Verließ gebracht zu werden. Die Soldaten flüsterten sich gegenseitig kurz zu und wandten sich dann wieder dem jungen Mann zu. "Der General empfängt niemanden. Wenn du so gerne mit ihm reden willst, dann morgen! Aber so lange kommst du ins Verließ", sagte einer der Soldaten. *Das passt mir aber gar nicht!*, dachte Rain. Doch noch hatte er nicht aufgegeben. Er wollte zu Sill und auch eine Gruppe Soldaten konnte ihn nicht aufhalten. "Wisst ihr", Rain tat geheimnissvoll lächelnd einen Schritt nach hinten. Die Soldaten beobachteten ihn. "Es ist überhaupt nicht meine Absicht, irgendwohin ungeplant einen Abstecher zu machen". Mit diesen Worten riss er einen der langen Vorhänge ab, sodass der Stoff wallend über die Menschen fiel. Nur die Soldaten, die ganz vorne standen, wurden begraben. Doch bis sich das Chaos legte und die ersten unter dem Vorhang hervorkamen, stand Rain schon auf der Fensterbank. "Ergreift ihn!", schrie der Soldaten, der vorher gesprochen hatte. Er war offensichtlich der Hauptmann. Rain schwang sein Schwert nach hinten, sodass die Spitze das Glas durchbrach. Klirrend flogen die Scherben in die dunkle Nacht hinaus. Sofort blies ein kalter Wind hinter Rain herein, ließ seinen Umhang aufblähen. "Also dann! Zieht euch warm an! Denn das war erst der Anfang!", rief Rain aus, machte einen Satz nach hinten und verschwand in der Dunkelheit. Svetlana und Eilif hatten das Gemach des Generals nicht gefunden. Stattdessen aber den großen Saal, wo er sein Tisch eingerichtet hatte. Eilif griff an die Klinke und sie gab nach. Ein Spalt zwischen den Flügeltüren tat sich auf. "Da ist was faul", murmelte Eilif. Svetlana blickte ihn beunruhigt an. "Wir müssen es riskieren", flüsterte sie ihm zu. Er nickte. Die Flügel weiteten sich auf. Eilif und Svetlana standen verdeckt in der Dunkelheit. Der Saal schien verlassen. Der Mond war durch das große Fenster in der Ecke zu sehen und malte helle Rechtecke in den sonst finsteren Raum. Doch da stand jemand! In der Mitte, an den Tisch gelehnt, stand ein Mann. Seine Sillhouette war in Schatten gehüllt. "Willkommen", hallte es durch den Saal. Eilif und Svetlana versuchten von ihrer Stelle aus die unbekannte Person zu erkennen. "Wer seid Ihr!", rief Eilif ihm zu. "Mein voller Name ist Jerion Tarem aus Safria", stellte er sich vor. *Der General!*, erkannte Svetlana ihn, *das muss General Jerion sein!* "Eilif!", wandte sie sich an ihn. Er nickte, als habe auch er Jerion erkannt. "Tretet doch ein", schlug Jerion ihnen vor. Svetlana und Eilif zögerten zuerst, doch dann kamen sie in den Saal hinein. "Ihr seid die Freunde der Prinzessin, nicht?", redete Jerion. "Was habt Ihr mit Sill gemacht!?", platzte es aus dem Mädchen heraus. "Sill? So nennt ihr die Prinzessin? Es geht ihr gut. Sie ist unverletzt", gab der General zurück. "Ich nehme mal an, ihr wollt sie befreien und sucht dafür den Schlüssel?" Er zog etwas aus seiner Brusttasche und ein goldener Schimmer blitzte auf. "Bitte, hier ist der Schlüssel", sagte Jerion locker. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ende ^^ hab dieses gesamte kap während einem besuch bei freunden geschrieben ich denke, das nächste kap wird auch nicht lange auf sich warten lassen. also bis zum nächsten mal! *knuff*____________________* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)