A Link to the Link von Akimon (The Legend of Zelda) ================================================================================ Kapitel 22: On the way to a fight --------------------------------- Hallöchen! =) Hier noch ein kurzes Grußwort zu Anfang! Bald gibts auch ein Hörbuch zu diesem Kapitel jedenfalls! xD Wenn ihr mögt, dann verlink ichs hier ins Kapitel rein und ihr könnts euch dann nach Lust und Laune anhören. Wer mich mal hören will, der kann reinklicken! xD Viel Spaß beim Lesen! =3 Eure Akimon _____________________________________________________ Nur wenige Zentimeter von der staubigen, dunklen Holzleiste entfernt stand der Kämpfer so gerade, wie ein in den Himmel ragender Speer, die Hände zu bebenden Fäusten geballt zu beiden Seiten in die Tiefe gestreckt. Seine Augen schauten unbewegt und es schien, als ob sie mit aller Gewalt versuchten ein Loch in den Buchrücken von "Hylianische Küche leicht gemacht" zu bohren. Der junge Held bemerkte ein verkrampftes Ziehen in seinem Kiefer, doch ungeachtet dessen presste er die Zähne auch weiterhin aufeinander. Seine Reinkarnation stand einige Schritte entfernt von ihm. Anscheinend vollkommen ungerührt, aber Link war sich gewiss, dass - ebenso wie bei ihm - in seinem Pendant die Neugierde und die Erwartung brodelte, wie die Lava bei einer schlechten Laune des Todesberges. Seine verkrampften Gesichtslinien lockerten sich unvermittelt. ...vielleicht doch nicht ganz so stark... Als er seine versteifte Haltung aufgab, befiel ihn jene Unruhe, die der Hylianer so sehr versucht hatte zu unterdrücken. Seine Beine liefen selbstständig los, mit zu viel Kraft trampelten seine breiten Stiefel auf dem dünnen Teppich herum. Abrupt blieb er vor dem Schreibtisch stehen, verschränkte energisch die Arme und riss den Kopf in die Höhe. Ein unangenehmes Rumoren in seinem Bauch krönte diese Szenerie. Der Hausherr protestierte lautstark gegen das fehlende Mittagessen. Der Jüngere verzog gequält das Gesicht. Als der Brief der Königin sie erreichte, hatten die Beiden keine Zeit verloren. Gedankenlos kleideten sie sich an, sattelten die Pferde und ritten los. Erst auf der Steppe fiel dem Hellblonden sein Ungemach auf. Ein wildwachsender Apfelbaum konnte vorerst seinen gierigen Magen besänftigen, doch die Reiter wussten, dass das Obst nicht lange halten würde. Der Held der Zeit spürte den betretenen Blick seines Kameraden im Nacken. Der Einheimische ärgerte sich über seine mangelnde Planung und darüber, dass ihm diese so simple Sache schlichtweg entgangen war. Er selbst habe schon früh Morgens gefrühstückt, erzählte er während des Ritts kleinlaut. Link atmete hastig ein, stemmte die Hände in die Hüfte und verlagerte das Gewicht. Der Hylianer wusste - und er war sicher der Andere genauso gut -, dass sein Partner in seiner Selbstrüge übertrieb. Eine Eigenart, die er ihm kaum ernsthaft übel nehmen konnte. Nachsichtig hoben sich seine Mundwinkel ansatzweise in die Höhe, dann wurde die Tür geöffnet und seine Majestät betrat den Raum. "Meine Königin; die jungen Helden sind eingetroffen. Sie erwarten Euch im Bibliothekszimmer." Ohne einen Blick auf ihren langjährigen, königlichen Postillon zu werfen, erwiderte sie gewohnt ruhig: "Ich danke dir Elias. Ich bin gleich soweit." Der Schönling nickte ergeben, erhob sich und verließ den Raum so unscheinbar leise, wie eine kühle Brise. Zelda beendete den Satz auf dem Pergament, ehe sie die goldene Schreibfeder mit einem Tuch abwischte und sie ordentlich neben das Schriftstück niederlegte. Stets in ihren Bewegungen absolut gefasst erhob sie sich, griff nach einer Rolle Pergament in einem Regal, warf sich einen luftigen Mantel über das Herrscherkleid und verließ geruhsam das Schlafgemach. Während sie die steinerne Wendeltreppe herabstieg, umkreisten ihre Gedanken die beiden Kämpfer. Ihr besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Helden der Zeit. Es ward kaum zu glauben, dass die lebendig gewordene Legende von so frischer Jugend war. Sogar noch jünger, als der Retter ihres eigenen Königreiches. Sie durchquerte einen dunklen Außenkorridor. Der Himmel sank schwer von Wolken verhangen immer weiter gen Erde hinab. Ein kühler Lufthauch fuhr über ihre schmalen Schultern und sie zog den Mantel fester. Die Luft war stickig und roch nach dem frischen Regen kurz zuvor. Nach langer Zeit der Trockenheit tränkte endlich das lang ersehnte Himmelswasser wieder die hylianischen Ebenen. Zelda erinnerte sich an ihr erstes Treffen mit der Legende. Alles was ihr Kampfveteran über die Geschehnisse erzählte klang überzeugend - nicht zuletzt die Reaktion des Lichtgeistes Ranelle -, doch einen gewissen Zweifel an der Echtheit des Zeitenhelden selbst konnte sie nicht verhehlen. Er hätte auch ein Betrüger, Hochstapler sein können, denn wie stichhaltig war die Geschichte? Aus diesem Grund auch ihre Einladung er könne im Schloss wohnen, solange sie forsche. Dass die jungen Männer jedoch noch länger zusammenbleiben wollten passte gut, denn einen Scharlatan hätte auch Link mit Leichtigkeit enttarnt. Aller Vorsicht zum Trotz blieb ihre Sorge unbegründet und wenn Zelda ehrlich war, hatte sie zu keiner Zeit die Identität der Legende ernsthaft angezweifelt. Er vermittelte unwillentlich sein eigenes ungetrübtes Wesen so stark, dass kein niederträchtiger Hintergedanke dort unbemerkt verweilen konnte. Die Herrscherin bog um eine Ecke, durchschritt die ihr offengehaltene Tür und betrat weichen Teppich. Ihre zügigen Schritte hallten nicht länger von den Steinwänden wieder, wurden vielmehr vom dicken, weinroten Gewebe verschluckt. Gleichzeitig beruhigten sich ihre Gedanken und fuhren fort. Vor dem inneren Auge formte sich die Erinnerung an die Gestalt der Legende. Als erstes kam ihr sein Gesicht in den Sinn. Man konnte darin lesen, wie in einem offenen Buch. Egal welche Seite man aufschlug, die Botschaft war stets deutlich zu verstehen. Diese liebenswürdige Art von Offenheit und direkter Ehrlichkeit enthüllte den dahinterstehenden Charakter. Er besaß die einzigartige Fähigkeit Menschen auf seine unbedarfte, einfache Art für sich einzunehmen. Sein jungenhaftes Äußeres ließ nicht zwangsläufig auf einen heldenhaften Erretter schließen, doch bei genauerer Betrachtung erkannte man an ihm die Details der Lebenserfahrung und Ritterlichkeit. Er versprühte nicht diese äußerliche, typisch rohe Art von Heldentum, sondern beeindruckte vielmehr mit innerer Erhabenheit und Herzlichkeit. Diese Kraft schien viel elementarer als jeder Ruhm und viel natürlicher, als grobe Selbstbehauptung. Die Gesichtszüge der Adeligen erweichten für einen Augenblick. Wirklich in keinerlei Hinsicht gewöhnlich... Einen Wimpernschlag später jedoch wieder vollends gefasst nickte sie einem Diener zu. Er öffnete die Tür und Zelda betrat den Raum. Der Anblick, der sich ihr bot überraschte sie keinesfalls. Das nervöse Vibrieren, das von der Legende ausging, war fast greifbar. Abrupt wirbelte er zu ihr herum, fixierte sie rastlos und wissensdurstig. Sein Spiegelbild, ihr Getreuer, hingegen verströmte kontrollierte Gelassenheit. Auch er drehte den Kopf und sah sie an, doch längst nicht so fiebrig. Die Königin erkannte die entschwindenden Spuren des vorigen Regens auf Schultern und Mützen. Das Feuer im Kamin tat sein Übriges die nassen Flecken aufzulösen. Leise fiel die Tür hinter ihr ins Schloss und sie nahm Luft. "Ich habe eine Möglichkeit für eine Zeitreise gefunden. Hört zu ..." "Die Welt in den Händen" ~ "Die Chronik von Lynnas Reisen" Dort saß ich in meinem Schaukelstuhl. Das Huhn, die Gans, das Schwein als meine Altersgenossen neben mir. Ihr langes Leben verblühte nun genauso wie das meine. Der Himmel so blau und hell, wie das seichte Wasser an der Küste Tolunrungas. Da ersah ich meinen Enkel. Die Augen funkelnd vor Aufregung lief er zu mir. Aufgewühlt erzählte er von der Harfe der Zeit, benutzt von dem Orakel der Zeit, eine menschliche Manifestierung unserer hochwohlgeborenen Göttin der Weisheit Nayru selbst. Labrynna, so hieß das Land. Dort soll das Orakel gelebt haben. Von finstren Mächten missbraucht. Gerettet von einem jungen Helden. So wurde die Harfe der Zeit in die Obhut des auserwählten Trägers überreicht, der hylianischen Kronprinzessin. Sie versiegelte das Artefakt mit der Macht über die Zeit. Hoch oben in den Splitterbergen. So fernab aller Menschen, dass niemand den Schlaf der Harfe stören konnte. Weder das Gute, noch das Böse. Wäre die Kraft in meinen Beinen nach diesem langen Leben nicht schon längst ertaubt, erblindet und verstummt, so würde ich mich abermals auf die Suche begeben. Der Einheimische erinnerte sich an die Geschichte zurück, die Zelda ihnen vorgelesen hatte. Er kannte weder das Buch, noch den Namen der Abenteurerin, die ihre Reisen niedergeschrieben hatte. Er atmete tief ein. Das mussten sie also suchen und finden; die Harfe der Zeit. Sie verfügte über ähnliche Kräfte, wie die Okarina seines Gefährten und wurde in einem Schrein in den Tiefen des nordöstlichen Gebirges versiegelt. Nach wie vor zeigte sich der Ordoner von ihrem Staatsoberhaupt beeindruckt. Das Buch war schon über 200 Jahre alt und trotzdem gelang es ihr zu entschlüsseln, welches Gebirge darin gemeint war. "Der Begriff 'Splitterberge' galt damals als gebräuchliches Wort unter Reisenden und Wanderern. In den Erkundungstagebüchern von großen Entdeckern und Naturwissenschaftlern erklärten sie, dass tief im Gebirge jenes schier unüberwindbare Gestein wie Glassplitter in den Himmel ragte. Da dieses Gebiet als Todeszone galt, wurde es als sicher genug empfunden die Harfe dort zu verbergen. Keiner, der sich je dorthin wagte kehrte zurück ... Heute ist dieses Felsmassiv in Vergessenheit geraten. Zwar ist es auf allen hylianischen Karten eingezeichnet, doch existieren dazu nur sehr wenige Informationen. Ich fürchte ihr müsst euch selbst vor Ort einen Überblick verschaffen." Gerade verklang Zeldas Stimme in seinen Gedanken, da sprach der Jüngere den Haken an der Sache aus. "Hmm…unsere nächste Reise wird ganz schön gefährlich.“ Seine eigene Antwort darauf beanspruchte unwillkürlich etwas Zeit. Er beobachtete, wie der Kopf seines Pferdes im Takt der Schritte auf- und abwippte. Schließlich hob er den Blick. "Du hast Recht. Wenn es stimmt, was Zelda über diese Splitterberge sagte, dann müssen wir uns bestens vorbereiten. Wir sollten morgen in der Früh losreiten.“ Sein Vorgänger befand sich in einer schwindelerregenden Hochstimmung. Nach so langer Zeit des Wartens eröffnete sich eine Möglichkeit. Vielleicht ließ seine Heimkehr doch nicht so lange auf sich warten wie gedacht. "Endlich haben wir einen Hinweis und können handeln!" Während er den Kopf herumdrehte, sprach er weiter: "Vielleicht können wir uns schon heute Abend auf den Weg machen!" Bevor der Dunkelblonde etwas erwiderte, bemerkte sein Ebenbild die Befangenheit in seinem Gesicht. "Hast du immer noch dieses ungute Gefühl?" Verwundert erwiderte der Angesprochene den Blick, doch gleich darauf sank er wieder hinab. Er wünschte diese Frage verneinen zu können, aber das belegte, ungute Gefühl in seinem Bauch verzog sich nicht. "Ja…", antwortete er deshalb, "Aber was soll schon in Ordon geschehen? Das ist sicher nur ein Hirngespinst." Link schenkte seinen eigenen Worten keinen Glauben und er war sich sicher, sein Gefährte ebenfalls nicht. Dem Grunde nach kehrten sie nur deswegen zurück. Der Einheimische atmete aus und schaute zu den dunklen Wolken hinauf, die sie auf dem Hinritt schon mit einem Regenguss überrascht hatten. Doch jetzt schien das Wetter zu halten. Wenigstens solange, bis sie zu Hause ankamen. Unerwartet versperrte ihm das Geäst der Bäume die Sicht, als sie die Steppe verließen und den Waldpfad betraten. Der Zerstreuung zum Trotz kreisten seine Gedanken abermals um die Dorfbewohner und er erinnerte sich an ihren Aufbruch am heutigen Mittag zurück. "Ich reite schon mal vor ja?", äußerte der hellblonde Hylianer nervös, "Ich warte bei der Quelle im Wald." Damit saß er auf und nachdem der Ordoner noch "Alles klar. Ich komme gleich nach." murmelte, gab er seiner Stute schon die Sporen und verschwand hinter der Biegung. Hastig prüfte er noch Riemen und Schnallen, hob Lederklappen an, zog ein letztes Mal am Sattelgurt und sicherte den Verschluss. Fertig. "Link!" Verwundert hielt der Schwertträger inne und drehte sich zur Seite. Ilya lief unter den fleckigen Wolkenschatten auf ihn zu. Dicht vor ihm blieb sie schnell atmend stehen, schaute ihn an und fragte in einem aufgeschreckten Ton: "Wohin gehst du?" Der junge Mann mochte ihr nicht die volle Wahrheit verraten und erwiderte daher lediglich: "Wir reiten nach Hyrule-Stadt. Wir müssen noch etwas Wichtiges erledigen." Danach wandte er sich ab, griff nach Zügel und Sattel, stellte den linken Fuß in den Steigbügel und zog sich schwungvoll hinauf. Dann sah er, dass Ilya Eponas Halfter festhielt und ihn besorgt anschaute. Leise, dennoch fest und eindringlich sprach sie ihre Abschiedsworte. "Bitte sei achtsam." Erneut entglitt dem Hylianer ein leicht überraschter Blick, antwortete daraufhin jedoch mit ruhiger Stimme: "Das bin ich immer, zu jeder Zeit." Für einen kurzen Moment verharrten sie. "Machs gut Ilya." Automatisch ließ sie das Pferd los, trat zur Seite und schaute ihrem geliebten Freund aus Kindertagen hinterher, wie er mit seiner Stute davonpreschte. In ihrem Inneren spürte sie, dass die letzten Momente, den Empfindungen ihres Herzens Ausdruck zu verleihen, langsam verstrichen. "Link?" Die Stimme des Hellblonden erweckte ihn aus seiner Erinnerung. Der Ordoner blinzelte einige Male, ehe er sich seinem Pendant zuwandte. "Ja?" "Ähm wegen der Reise…", murmelte sein Kamerad verhalten. Ihm war es unangenehm den Anderen beim Nachdenken gestört zu haben. "Also ich dachte wir sollten in jedem Fall genug Bomben mitnehmen. Die werden wir sicher brauchen." Sofort war der Ältere voll auf das Gespräch konzentriert. Gerade trabten sie an der Feenquelle von Phirone vorbei. Ein leises Plätschern mischte sich unter die Hufgeräusche, als der Regen auf das Blätterdach des Waldes traf. Immer lauter wurde das Tropfen, immer dunkler der Himmel. Vor der langen Hängebrücke angelangt zerriss eine angstvolle Stimme die stickige Luft. "Link!! LINK!!!" Von der Wucht des Echos erschlagen stockten die Hylianer. Phard kam auf sie zugestolpert. Auf Haut und Kleidung zeichneten sich Flecken von Dreck und Schweiß ab. Der Schrecken beherrschte sein Gesicht und quoll aus seinen Augen hervor. "Das Dorf!", schrie er wie von Sinnen, "Das Dorf wird angegriffen! Monster wie damals sind hier! Es sind so viele, wir können sie nicht aufhalten!" Vor den Reitern fiel er zitternd auf die Knie. "Diesmal werden wir alle sterben.", wimmerte er. Der dunkelblonde Kämpfer erstarrte wie zu einem Fossil, schaute bloß mit aufgerissenen Augen nach vorn. Gleich dem Wasser einer undichten Urne sickerte die Realität langsam in sein Bewusstsein, vermischte sich mit unglückseligen Erinnerungen. Sein Atem stand still und der Herzschlag verlangsamte sich. Jedes einzelne Pochen drückte stärker und stärker gegen seinen Brustkorb. Das dumpfe Gefühl verschwand. Stattdessen kroch eine unbändige Hitze seinen Rücken hinauf, schnürte die Brust zu und stieg in den Kopf. "Link!" Die Stimme seines Gefährten erreichte ihn nicht mehr, als er mit zusammengebissenen Zähnen über die Holzleisten jagte. Urplötzlich verschluckte ein tiefes, schwarzes Loch all seine Innereien. Ihm war, als ob die Welt um ihn herum vor ihm zurückweichen würde. Nur der Weg nach vorn, festgehalten von seinen wilden Augen, erschien klar. In diesem Augenblick füllte sich die Leere in seinem Bauch mit tausenden Hornissennestern, deren Bewohner scheuchend in seine Glieder flogen. Jähzorn gepaart mit nackter Furcht erzitterte ihn und griff eisern um seine Lunge. Hastig und grob trat der Epona in die Seite. Selbst seinen eigenen stoßweisen Atem vernahm der Krieger nicht mehr; zu stark rauschte das Blut in seinen Ohren. Obwohl sein Pferd schon gefährlich schnell über die Hängebrücke galoppierte, war es jedoch nicht schnell genug. Panikvolle Hilferufe in seinem Kopf trieben ihn weiter in die Heimat. "Link!" Obwohl des Jüngeren Stimme unüberhörbar über die Schlucht hallte, schien sie an seinem ungestümen Mitstreiter abzuprallen, der danach schon hinter der nächsten Biegung verschwand. Ohne länger auf Phard zu achten, setzte der Hylianer hinterher. Die entrückten Emotionen, die sich im letzten Augenblick auf dem Gesicht des Einheimischen wiedergespiegelt hatten, schlugen um sich. Doch der Held ließ nicht zu, dass sie sich seines Geistes bemächtigten. Stattdessen saß der Schreck über seines Freundes Antlitz noch zu tief in seinen Knochen. So, hatte er ihn noch nie erlebt. Da kam schon das Haus seiner Reinkarnation in Sichtweite und der junge Mann bog scharf um die Ecke ab hinunter zum Dorf. Gedanklich zu fest auf seinen Kameraden fixiert, bemerkte Link die Vorzeichen des Schreckens nicht, die ihn an der Schwelle der Ortschaft abrupt erstarren ließen. Unerwartet züngelte das brennende Kakariko vor seinen Augen auf und eine altbekannte Panik schoss in ihm empor. Diese unwirkliche Wahrheit lähmte und betäubte ihn wie damals. Plötzlich stand er wieder auf dem einsamen Dorfpfad. Genauso hilflos, genauso erstarrt, ehe sich der Platz des Geschehens verwandelte. Das einst so wundervolle, idyllische Bild am Abend des Festes, wurde von der nun vorherrschenden grässlichen Realität durchbohrt. Der Weg war nicht mehr kunstvoll geschmückt, sondern von Furchen und frischen Löchern vernarbt; die Häuser wärmten nicht mehr mit den bunten Farben der Blumentracht, sondern harrten geschunden und zerkratzt ihrem Schicksal; die Flammen tanzten nicht länger unschuldig umher, sondern rissen und fraßen wie Ungeheuer alles was sie erfassten auf. Es schien, als sei über das von den Göttinnen verlassene Dorf ein Fluch hereingebrochen, wie man ihn nur aus alten Geschichten kannte. Die Bewohner rannten, schrien in heller Panik, versuchten mit dem Mut der Verzweiflung zu retten, was noch zu retten war. Bewaffnet mit Mistgabeln, Äxten, Messern, Stöcken und Ästen setzten sie sich zur Wehr. An ihren Häusern leckten mannshohe Feuerzungen empor, sodass selbst der immer stärker werdende Regen sie nicht retten wollte. Link stieg der Geruch von Rauch, Schweiß und feuchter, zugleich verbrannter Erde in die Nase. Fassungslos verzog er das Gesicht, als er den Gestank von Gewalt und Verwüstung erkannte. Zwischen den vertrauten Gefilden pirschten schwarze Wesen um die Leute herum. Nur der matte, wirbelnde Schein der tannenfarbenen Tunika vermochte Hand in Hand mit dem blanken Stahl ihnen entgegenzusetzen. Plötzlich spürte der Zeitenheld das entsetzliche Grauen in seinen Lungen. Diese Kälte presste den Atem aus ihm heraus und er schnappte hastig nach Luft. Erst ein angstvoller, schriller Ruf erinnerte ihn an das was er war und der damit verbundenen Berufung. "Schnell Epona!" Entschlossen gab er seiner Stute die Sporen und setzte auf den Pfad zu Moes Haus zu. Diese unkenntlichen Schattenwesen humpelten wie beinkranke Menschen auf sie zu, krochen sogar manchmal auf allen Vieren heran. Sie hätten längst zuschlagen können, aber Ilya wehrte sich nach Leibeskräften, die jedoch ihr Leben nicht zu schützen vermochten. Ein Stein am Rande des Weges ließ sie straucheln und zu Boden fallen. Ihre Waffe, das kleine Holzbeil, mit dem ihr Vater Tag für Tag Holz für den Ofen schlug, verharrte längst unnütz auf dem Grund des Dorfbaches. Das Heldenherz raste, als der legendäre Kämpfer mit Epona das Dreiergespann zerstampfte, ehe ihre stumpfen Eisenklingen auf Ilya niedersausen konnten. Gekonnt sprang er zu Boden, rollte sich ab. Das Schwert bereits im Anschlag trat er in ein paar schnellen Schritten vor das Mädchen und versetzte nacheinander den Wesen den Gnadenstoß. Rasch und leicht stach er in Brust, Rücken und Kopf, ehe sie zu schwarzen Partikeln zerbarsten und in alle Himmelsrichtungen davonstoben. Irritiert folgte sein Blick den winzigen Punkten, die wie aufgepeitschter Sand erschienen, ehe seine Augen prüfend über das Dorf schweiften. Der Herr über die Zeit konnte keinen Feind mehr erspähen, was überraschend war, jedoch keinesfalls verwunderlich. Bestand die Möglichkeit, dass sein Gefährte das Dorf so rasch befreien konnte? Eine kurze Erinnerung ließ ihm die Antwort nur allzu deutlich werden. Dann drehte er sich leichtfüßig um und kniete vor Ilya nieder. "Bist du verletzt?" Das Mädchen starrte ihn nur überrascht an, wobei die Todesangst in ihren grünen Augen nicht gewichen war. Link griff ungeduldig an ihre Schulter und hakte nochmals eindringlich nach: "Ilya jetzt sag schon! Bist du verletzt?!" Sie zuckte zusammen, fasste sich jedoch endlich und antwortete leise: "Nein ... mir geht es gut." Das Gesicht des Hylianers entspannte sich ein wenig. "Den Göttinnen gebührt Dank. So wie es aussieht sind die Monster verjagt ... vorerst ..." Epona war zwischenzeitlich zu ihrem Herrn zurückgekehrt. Der Held stand auf und wollte sie schon den Weg zurückschicken, als sein Blick auf den Bogen fiel, der zusammen mit dem Köcher an einer Sattelschlaufe hing. Ohne lange zu überlegen löste er routiniert den Knoten und schnallte sich die Waffe auf den Rücken. Kurz ließ er sich dazu hinreißen durch die weiße, vertraute Mähne zu streicheln. Dann aber gab er ihr einen Klaps auf den Hintern und wiehernd verschwand die Stute den Weg hinauf zum Wald. "Shiek?" Als er Ilyas zaghafte Stimme vernahm, drehte er sich überrascht um und schaute zu ihr hinab. Sie stand inzwischen schon wieder, trotzdem ging sie ihm gerade mal bis zur Nase. "Geht es Link gut?", fragte sie plötzlich aufgeregt, "Ist er auch da?" Der junge Mann atmete einmal tief durch, bevor er versuchte ruhig zu antworten: "Ja er ist auch hier und es geht ihm gut. Mach dir keine Sorgen, wir erledigen das." Obwohl dem Kämpfer bei der Erwähnung seines Partners ein ungutes Gefühl in den Bauch rauschte, wollte er sich nicht lange aufhalten lassen und wandte sich zum Gehen. "Shiek! Bitte ...! ... bitte achte gut auf ihn." Der flehende Klang in der Stimme des Mädchens berührte den Helden. Er wandte den Kopf zur Seite, sah sie aus dem Augenwinkel an und nickte. Eine mögliche Erwiderung Ilyas wartete er nicht ab, sondern verschaffte sich zunächst einen groben, raschen Überblick. Die schwarzen Kreaturen schienen endgültig vertrieben. Die Bewohner versuchten nun in diesem zerstörerischen Gewirr ihre Häuser zu löschen oder Verletzte zu versorgen. Der Himmel leuchtete der schweren Wolken wegen rot auf, spiegelte die Verheerung unten auf der Erde wieder. Das leichte Nieseln der Dämmerung hatte sich nun in einen regelrechten Schauer der Nacht verwandelt. Schwere Tropfen prasselten wie tausend Nadelstiche auf die Erde. Obwohl das Wasser half die Feuer zu löschen, erweckte es nicht ein Gefühl von Beistand. Damals hatte es auch geregnet... Der blonde Schopf schüttelte sich, um den anschleichenden Gedanken loszuwerden. Zunehmend nervös tasteten die dunkelblauen Augen jeden Winkel des Dorfes ab und erkannten jeden Bewohner wieder, nur einer von ihnen fehlte. Hastig lief er auf Moe zu, der ganz in seiner Nähe bei der Brücke vor Boros Haus stand. Er starrte den Weg zur Weide hinauf, wollte sich dann umdrehen und wäre beinahe in den Hylianer hinein gelaufen. "Moe! Weißt du wo Link ist? Gerade war er noch bei mir, aber dann ist er-" Genauso wie der Held mit der Tür ins Haus fiel, schnitt ihm Moe mit seiner Erwiderung das Wort ab. "Er ist hoch zur Weide gelaufen." Erst jetzt bemerkte der Hellblonde, wie gezeichnet und verausgabt der ältere Dorfbewohner plötzlich wirkte. Die kurzen, blonden Haare klebten durchnässt am Kopf und stellten kein Hindernis für das Wasser dar, als es über sein Gesicht lief. Der Grauen des unvermittelten Angriffs war auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen. Dann zeigte er mit dem Finger den Pfad hinauf: "Die Monster kamen von dort." Er atmete einige Male rasch durch, ehe er noch hinzufügte: "Ich hätte es Link besser nicht erzählt. Als er es hörte, sah ich in seinem Gesicht blanken Zorn auflodern, der seinen Geist vernebelte." Er verstummte, fügte noch bedauernd hinzu: "Ich konnte ihn nicht aufhalten." Einen Moment hielt der Held der Zeit fassungslos inne. Er konnte diesen Worten fast keinen Glauben schenken, doch als der vorige Gesichtsausdruck seines Ebenbildes erneut in seinen Kopf sprang, in dem sich ein Hauch von wutentbrannter Furcht wiedergespiegelt hatte, wusste Link plötzlich, dass Moe die Wahrheit sprach. Einhergehend damit wurde ihm eine Sache ausdrücklich bewusst; sein Partner brauchte seelische Unterstützung. Wie ein gebrandmarktes Tier befiel ihn die Angst vor seiner eigenen Schwäche. Der Jüngere durchschaute diese Emotion. Sie verstörte die Sinne und machte den Geist blind. Aus diesem Grund durfte er nicht zulassen, dass sein geliebter Mitstreiter vollends diesem wahnsinnigen Zorn verfiel. "Oh nein! Seht doch nur! So seht doch nur!" Der hysterische Ruf von Zeira der Ladenbesitzerin riss ihn aus seinem augenblicklichen Entschluss. Sie stand auf der Brücke, sah über die beiden Schwertträger hinweg und zeigte mit ausgestrecktem Arm in Richtung der Weide. Ihre Augen waren geweitet vor Entsetzen. Der Regen hatte den Dreck an ihr in Bewegung versetzt, sodass dunkle, braune Bahnen über Haut und Kleidung flossen. An Armen und Gesicht zeigten sich glänzende, rote Schlieren. Der Überfall zeichnete das freundliche, runde Gesicht verängstigt und alt. "Dort oben! Wie vorhin! Sie kommen wieder!!" Der Hylianer folgte der gewiesenen Richtung und sah, was die Dörfler nun erneut in Angst und Schrecken versetzte. Am Himmel, nahe über der Weide, klaffte ein riesiges, tiefschwarzes Portal. Es sah so aus, als hätten sich unendlich viele rechteckige, kleine Platten zu einem großen Ganzen geformt. Dünne, leuchtend violette Linien pulsierten gefährlich auf ihnen wie eine Warnung. "Es beginnt wieder...", murmelte Moe resigniert, "Wir sind nicht mehr in der Lage sie aufzuhalten." Bevor Link energisch nachfragen konnte, sah er es selbst. Aus diesem Loch im Himmel fielen plötzlich ebenso schwarze, unförmige Wesen, als ob man einen Eimer Erbsen ausschütten würde. Immer mehr und immer schneller, sodass er unfähig war sie zu zählen. Nur das schwache, unheilvolle Beben ließ erahnen, welch tötende Masse sich dort zusammenrottete. Genauso erfroren wie die Ordoner, verfolgte der Zeitenheld das Geschehen. Einzig Zeira brach zwischendurch schluchzend vor Entsetzen zusammen. Als die letzte Schattengestalt gefallen war, verstummte die Welt für einen Augenblick. Dann zeriss ein schrilles Kreischen diese unnatürliche Stille und fuhr wie eine Säge durch die menschlichen Körper. Die Erde erschütterte abermals, als die Meute, begleitet von den stetigen Trommelschlägen des Regens, auf das Dorf zuhetzte. Ab diesem Moment beschleunigte jemand das Rad der Zeit, sodass Link nur noch rein instinktiv handelte. Während er sich umdrehte, schrie er bereits mit durchdringender, befehlsstarker Stimme: "Lauft! Lauft so schnell ihr könnt und versteckt euch!" Danach drehte er sich dem Weg zu und schaute hinauf. Dort erspähte er bereits die dämonische Rotte, die unheimlich schnell und dicht gedrängt wie eine Horde Goronen den engen Pfad hinunterpolterte. Der Held der Zeit atmete tief ein, zückte Schwert und Schild. Er wog das Gewicht seines Lebens in den Händen, ehe seine Finger die Waffen konzentriert umgriffen. "Shiek...?!" Er nahm Moe nur noch am Rande wahr und fühlte sich diesmal nicht angesprochen. Stattdessen besann er sich auf seine innere Stärke, atmete tief durch, richtete dann entschlossen und klar den Blick auf die Gegnerschar. Er ging zunächst. Begleitet von dem aufbrausenden Wolkenbruch, erwachte mit jedem Schritt sein Kampfgeist Stück für Stück. Mut pulsierte in die Muskeln seiner Arme und Beine, bevor er schlussendlich den Weg hinaufrannte. Wilde Intuition erfüllte ihn und entlud sich in einem markerschütternden Kriegerschrei - einem Donnergrollen gleich -, als Link auf die Meute traf. Mit der Klingenspitze voran durchstach er den ersten Schattenkörper, spürte gleichzeitig nur nebenher, wie sich stumpfes Metall auf seinen Schild warf. Ohne das geringste Zögern zog er das Schwert hinaus und streckte in einem schwungvollen, halben Rundumschlag nach links seine Widersacher zu Boden. Weitere Beile und Hände schlugen und griffen nach ihm. Die Horde umzingelte den Kämpfenden und doch konnten sie ihn nicht erhaschen. Link nahm nur noch eine verschwommene, dichte Finsternis wahr, so rasant erstach, enthauptete oder schlug er sie nieder. Sein Instinkt handelte immer schneller und der Körper folgte. Immer wieder arbeitete er sich kreisförmig vor, entwischte durch gewagte Hechtsprünge oder ausgefallene Abrollvarianten. Wie die begabten Turnkünstler einer Gruppe von Wanderspielleuten huschte er galant durch die Massen, trat bei den meisten anfliegenden Waffen lediglich einen knappen Schritt zur Seite, um dann tödlich zu kontern. Die Schattenkörper fühlten sich unter dem Metall seltsam leicht an. Es war nicht wie sonst, dass Knochen splitterten oder Fleisch zerriss. Eher schien es Link, als würde er durch einen zusammengepressten Sandklumpen schneiden. Man musste zwar fest dahinterhalten, aber nichts im Inneren der Schattenwesen - ganz im Gegensatz zu einem menschlichen Körper - hielt seiner Klinge stand. Einen kurzen Augenblick lang hatte er die vorderen Reihen so rasch erschlagen, dass die hinteren erst nachrücken mussten. Der dadurch entstandene Platz verschaffte dem Helden die Möglichkeit eine der okkulten Künste auszuführen. Als bereits die nächste Traube der obskuren Gestalten auf ihn zuhielt, rollte er geschickt seitwärts inmitten ihrer Kerns, um daraufhin gleich einer riesigen, scharfkantigen Schraube drehend empor zu jagen. Der kleine Zirkel um ihn herum zerplatzte zu tausenden schwarzen Rechtecken, sodass Link sich zunächst in der Luft nicht orientieren konnte. Dennoch fühlte er instinktiv eine hinterhältige Präsenz in seinem Rücken. Gerade als seine Füße den Boden berührten wirbelte er herum, konnte sich der Attacke jedoch nicht mehr vollständig erwehren. Ein rigoroser Schlag wetzte über den blanken Stahl seiner Waffe, ehe er ihn in die linke Seite traf. Nachdem die Wucht des Hiebs ihn fortschleuderte, fing er sich gekonnt ab, wurde jedoch sofort erneut von Feinden umringt. Der Hylianer schnappte nach Luft, kontrollierte jedoch sofort wieder das Gefecht. Mit schon erhobenen Waffen setzten sie auf ihn zu. Aber der legendäre Kämpfer ließ sich weder einschüchtern noch bezwingen. Sein lodernder Kampfgeist weckte alle Sinne und Fähigkeiten, die in ihm ausharrten, jedoch niemals schliefen. Den Schwertgriff fest umklammert, entlud sich seine geballte Kraft - erneut begleitet von dem Schrei eines Donnerschlags - in einer Wirbelattacke. Der scharfkantige Stahl fraß sich durch so viele Schattenleiber auf einmal, wie eine Sense in einem satten Kornfeld. Die Wucht seiner Drehung mähte die Wesen erbarmungslos nieder. Die Welt um ihn herum verwandelte sich endgültig zu einer finsteren Unmenge, die rücksichtslos niedergestreckt werden musste. Während er sich Platz verschaffte, erhaschte Link einen flüchtigen Überblick seiner Position. Nur den Weg hinauf tummelten sich noch die letzten Feinde. Hinter ihm - also zum Dorf hinunter - erspähte er sie nicht, nur flüchtig einige Dorfbewohner, die hinter der Brücke ausharrten. Sie befanden sich in Sicherheit, weshalb Link keinen zweiten Gedanken an sie verlor. Die Idee für seinen finalen Angriff erschloss sich ihm, als er während der Drehung den kühlen Kristall spürte, der sich an seine Brust drückte. Schlagartig stoppte er den Wirbel, sprang mit einem agilen Satz zurück und griff in seine Tunika. Die ersten Flammen verhüllten ihn beim Herausnehmen bereits. Der Krieger spürte die Hitze auf seiner Haut kaum. Der sanfte Energiestrom in seinem Körper bewegte sich, floss aus seinen Händen hinaus. Er konzentrierte sich und bündelte die Kraft Dins. Die Luft um ihn herum dehnte sich vor Wärme aus, fing an zu flimmern, ehe sie sich von selbst entzündete. Riesige Feuerschlangen bauten sich um ihn herum auf. Sie wanden sich einen Moment lang an seiner Seite, blickten ebenso unheilverkündend wie ihr Meister den Weg hinauf, bevor er sie in die restliche Meute hineinjagte. Die Monster vergingen brüllend in den Flammen, als Link zum finalen Schlag seine Kräfte sammelte und in einem riesigen Querschnitt durch die Verbliebenen fegte. Er kam hinter ihnen in Kampfhaltung zum Stehen. Mit angewinkelten Beinen, den Schwertarm nach vorne weggestreckt, verharrte er einen kurzen Moment, ehe er zusah, wie sich Flammen und Schattengestalten gleichermaßen in schwarzen Dunst auflösten. Er stellte sich aufrecht hin, als ein betäubender Schmerz durch seine Hüfte zuckte. Der Hylianer keuchte auf und hielt sich reflexartig die linke Seite. Automatisch tastete er seinen Körper auf Verletzungen ab. Bluten tat er nicht, nur hatte ihm dieser hinterhältige Bastard die halbe Hüfte geprellt und nebenher noch ein paar Rippen angeknackst. Ansonsten erkannte er nur einige kleine, unbedeutende Kratzer. Den Helden überraschte es selbst, so glimpflich davongekommen zu sein. Es dauerte keinen raschen Atemzug länger, da blitzte der Gedanke an seinen Freund in seinem Kopf auf und eine Sorgenwelle umspülte sein Herz. Sofort wirbelte er herum und lief den Pfad hinauf zur Weide. Er musste sich noch immer dort befinden, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Innbrünstig schickte er ein Stoßgebet zu den Göttinnen, dass er nicht zu spät kommen möge. Kurz schaute er über die Schulter, als ihn abermals unvorbereitet die Erinnerung an das brennende Kakariko in seinem eigenen Hyrule traf. Flüchtig brannte der damalige Schmerz in seinem Gesicht, ehe er sich kopfschüttelnd abwandte und entschlossen weiterrannte. Heute gab es abermals einen wichtigen Gefährten, dem es zu helfen galt und diesmal würde er nicht versagen. Warte auf mich Link! Gleich bin ich bei dir! Wie ein Pfeil schoss er den Weg hinauf, lief durch das aufgebrochene Tor. Nachdem seine aufgerissenen Augen entsetzt das Geschehen in sekundenschnelle erfassten, stoppte er abrupt. Ein gutes Stück weiter vor ihm verharrte sein Mitstreiter gebeugt auf allen Vieren, während sich weiter dahinter eine kolossale, monströse und ebenso düstere Gestalt erhob, von dem tobenden Unwetter nebelhaft verzerrt. Durch den Regenschleier leuchteten pulsierende, violette Linien, gelb schimmernde Zähne und ein blutrotes Auge hervor. Schlagartig umfing den legendären Helden eine dumpfe Totenstille. Dann ein zischendes Sausen, als hinter der Kreatur ein breiter, gezackter Tentakel in die Höhe schnellte und schwungvoll auf den einheimischen Krieger niederschmetterte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)