A Link to the Link von Akimon (The Legend of Zelda) ================================================================================ Kapitel 11: Am wilden Fluss --------------------------- Kühles Nass durchdrang die Kleidung der Schwertkämpfer, sodass die grüne Tracht sich sofort wie ein Schwamm vollsog. Mit einem lauten Prusten schlug der Kopf des legendären Helden durch die Wasseroberfläche. Während sein Pendant zwei Meter neben ihm wesentlich ruhiger auftauchte, schnappte der jüngere Hylianer nach Luft. Als er sich das Wasser aus den Augen gerieben hatte sowie die klatschnassen Strähnen aus dem Gesicht wischte, hielt er sogleich Ausschau nach seinem Ebenbild. Dieser tat es seinem neuen Freund gleich. Ihre Blicke trafen sich, was auf ihren Gesichtern beiderseits ein breites Grinsen hervorrief. „Wow! Das war absolut genial!“, fing der legendäre Held direkt an, „Das müssen wir irgendwann unbedingt nochmal machen!“ Der Ordoner lächelte sanftmütig, bevor er erwiderte: „Natürlich. Da spricht nichts gegen.“ Nach einem lauten Jubelschrei seitens des etwas kleineren Kriegers, schwammen sie in Richtung Ufer. Nachdem jeder von ihnen einmal seine Mütze kräftig ausgewrungen hatte und bei dieser Gelegenheit gleich den Kopf einmal kräftig schüttelte, machten sie sich auf in Richtung Ausgang. Die Wachen des Wasservolkes sahen ihnen nur kurz hinterher. Solche waghalsigen Sprungaktionen waren sie schon von dem einheimischen Krieger gewohnt. Während die Kämpfer dem Lauf des Zoraflusses folgten, schwärmten sie sich gegenseitig nochmals von dem Klippensprung vor. Bis zu dem Punkt, als die saphirblauen Augen des jüngeren Hylianers über ein Holzschild glitten und augenblicklich daran hängen blieben. „Eine spannende Fahrt auf dem Fluss der Zoras bis zum Hylia-See. Kanuverleih, Leihgebühr: 20 Rubine. Das ist doch-“ „Ja.“ Das verschlug dem hellblonden Kämpfer im ersten Moment glatt die Sprache. So verblieb dem Älteren die Chance, das Wort zu ergreifen. „Wir müssen sowieso damit den Fluss hinunterfahren. Das ist die schnellste und einfachste Möglichkeit wieder an den Hylia-See zu gelangen.“ Höchsterfreut, jedoch auch etwas verdutzt darüber, dass der größere Krieger anscheinend schon die Gedanken seines kleineren Pendants lesen konnte, antwortete er: „Dann kann ich mir das Fragen ja sparen. Auf geht’s!“ Mit diesen Worten eilte der hellblonde Hylianer bereits weiter auf eine kleine, nach oben gewundene Brücke hinauf. Am höchsten Punkt blieb er stehen, damit er sich nun seine fremde Umgebung anschauen konnte, in der er nun gelandet war. Nachdem sie den kleinen Tunnel durchquert hatten, durch den der Fluss seinen Weg bahnte, standen die Helden nun wieder unter freiem Himmel. Nur die einkreisenden Felsenmassen um sie herum, fingen sie ein. Hier teilte sich der Flussverlauf in drei verschiedene Richtungen auf. Rechts von Link schnellten die Wassermassen in jeweils einen Tunnel hinein, wobei er sich sicher war, dass der erste von Menschenhand erbaut worden war. Den Eingang des Tunnels, zierten zwei Fackeln. Das Innere war sauber mit großen quadratischen Steinblöcken ausgebaut. Außerdem kommt das von der Strömung gar nicht hin. Das Wasser hätte sich an dieser Stelle niemals durch das Gestein schlagen können. Der zweite Tunnel, welcher nun folgte, sah da schon viel natürlicher aus. Hier konnte man klar den Meißel der Zeit an dem Gestein erkennen. Über seinem Eingang hingen einige Baumwurzeln herab, wobei das Felsmassiv unförmig den Strom umschloss. Der dritte Durchfluss lag direkt vor dem etwas kleineren Hylianer. Man musste schon genau hinschauen, denn ein Haus war direkt vor dem Tunnel gebaut. Das Wasser fand seinen Weg unter der hölzernen Hütte hindurch. An dessen Wänden hingen Paddel und rote Spannlaken. Über der Tür baumelten zwei gelbe Laternen. Zur linken Seite des Helden der Zeit erstreckte sich noch ein kleiner grüner Landstrich, mit einer ebenso kleinen Klippe. Während sich sein jüngerer Gefährte abenteuerlustig die Umgebung anschaute, war der Ordoner bereits hinter ihm vorbeigelaufen und hielt nun ruhigen Ganges auf das Holzhäuschen zu. Als er damit unwillkürlich in dem Sichtfeld des legendären Helden landete, erwachte dieser aus seiner aufgeregten Umgebungsinspektion und lief nun seinem größeren Ebenbild hinterher. „Ist das dieser Kanuverleih?“, fragte er an den einheimischen Krieger gewandt und zeigte dabei mit dem Finger auf die schwimmende Hütte. „Ja das ist es. Hast du sowas denn schon mal gemacht?“ Ohne richtig zuzuhören lief der legendäre Held bereits den Steg hinauf und antwortete nur schnell: „Na klar! Sowas mach ich doch andauernd!“ Aus diesem Wortlaut schlussfolgernd, dass sein etwas kleinerer Doppelgänger schon mal allein Kanu gefahren war, stieg der Ordoner nun auch auf die Brücke. Ohne über seine Annahme bezüglich der Bootskenntnisse seines Ebenbildes weiter nachzudenken, folgte der ältere Krieger seinem Pendant hinein in das Häuschen. Dort verbarg sich weitaus weniger, als man vielleicht von außen erwartet hätte. Der Wassertunnel fing direkt an, weshalb sich hier auch ein kleiner Holzsteg mit einem Zaun befand. Der Raum wurde von Fackeln erleuchtet, da der Steg schon in den Klippentunnel hineinreichte. Eine junge Frau mit einer Afrofrisur die weiter vorne stand, unterhielt sich mit ihrer Angestellten, dem Zora Mädchen. Nachdem der Held der Zeit eingetreten war schauten sie interessiert auf. Die Besitzerin des Kanuverleihs merkte auf diese Entfernung keinen größeren Unterschied, weswegen sie grinste und zur Begrüßung die Hand hob. „Hallo Link! Dich habe ich ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Ist ja schön, dass es dich mal wieder hierhin verschlägt.“ Nachdem sie endete, trat just in diesem Moment der einheimische Kämpfer ein. Als die Frauen schließlich bemerkten, dass da plötzlich ihr alter Freund in doppelter Version vor ihnen stand, klappten den Beiden absolut gleichzeitig entsetzt die Kinnladen herunter. So als ob ihnen geradewegs eine Laterne auf den Kopf gefallen wäre. Der Ordoner jedoch trat unbeirrt weiter auf die Besitzerin zu und sprach dabei in einem ganz beiläufigen Ton zu ihr: „Hallo Teena. Schön dich mal wieder zu sehen. Sag, könntest du uns ein Kanu geben? Die Ballons kannst du ruhig abhängen, wir wollen nur zum Hylia-See kommen. Natürlich bezahle ich dir trotzdem den vollen Preis.“ Die Angesprochene starrte den jungen Mann vor ihr ungläubig an wie ein Fisch. Der einheimische Schwertkämpfer packte schon sein kleines Rubinsäckchen aus, da fing Teena vollkommen verwirrt an zu stottern: „Wa-wa-was ist das?!“ Ihr ausgestreckter Finger zeigte dabei auf den Helden der Zeit, welcher noch hinten an der Tür stand. Dieser zeigte nun fragend mit seinem eigenen Zeigefinger auf sich. „Wer ich?“ „Es spricht!“, quiekte sie ganz aufgeregt, „Sag mal Link, willst du mich veralbern?“ „Ganz und gar nicht.“, erwiderte der Ordoner mit ernster, sachlicher Stimme, „Das ist nur ein Kampfgefährte von mir, den ich in Hyrule Stadt kennen gelernt habe. Den Grund warum wir uns so unglaublich ähnlich sehen, kann ich dir selbst nicht erklären.“ Link wollte sich nicht mit langen Erzählungen aufhalten. Außerdem war er sich sicher, dass Teena die Letzte wäre, die die Hintergrundgeschichte verstehen würde. „Bekommen wir jetzt ein Kanu?“, fragte der einheimische Kämpfer vorsichtig. Es dauerte noch ein paar Minuten bis die junge Frau auf die Frage reagierte, aber der Kettenhemdträger war ja ein geduldiger Mensch. „Ähm….ja, hier steht schon eins bereit.“ „Danke.“ Der Ältere drehte sich zu seinem Pendant um. „Kommst du? Wir nehmen zusammen ein Boot, das ist einfacher.“ Das ließ sich der Held der Zeit nicht zweimal sagen. Mit ein paar Sätzen tauchte er neben dem Ordoner auf. Dieser überreichte nach diesen Worten Teena eine Hand voll grüner Rubine. „Hier, ich hoffe das reicht.“ Nachdem die Besitzerin des Kanuverleihs mit verdutzter Miene ihr Entgelt entgegen nahm und es schließlich gezählt hatte, wollten die beiden männlichen Hylianer schon einsteigen. Doch bevor sie sich setzen konnten, platzte aus Teena noch eine durchaus verständliche Frage heraus. „Sagt mal, seid ihr miteinander verwandt?“ Wie im Chor antworteten die Angesprochenen gleichzeitig. „Nein.“ „Ja!“ Diese so unterschiedlichen Antworten stifteten nicht nur bei der Besitzerin des Kanuverleihs Verwirrung, sondern auch bei den Helden, die sich daraufhin vollkommen verdutzt ansahen. Aber bevor jemand von ihnen das Wort ergreifen konnte, kam ihnen die junge Frau schon zuvor. „Was denn jetzt?“ „Ja.“ „Nein!“ Erneut starrten sich die männlichen Hylianer verwundert an. Diesmal antwortete jedoch der Ordoner direkt an Teena gewandt, um weitere Missverständnisse zu vermeiden, indem er zu seiner ursprünglichen Meinung zurückkehrte. „Nein, wir sind nicht miteinander verwandt.“ Mit diesen Worten ließen sie Teena mit ihren wirren Gedanken stehen und machten, dass sie ins Boot kamen. Der etwas größere Krieger saß hinten, wobei sein Ebenbild im vorderen Teil des Kanus Platz genommen hatte. „Dann mal los.“ Wie auf Kommando legte das Boot gemächlich ab. Der legendäre Held konnte seine Vorfreude nicht länger unterdrücken. „Ich bin schon gespannt wie das Kanufahren so ist. Wird ja nicht so schwer sein.“ Nach dieser Aussage fror der freundliche Gesichtsausdruck des Ordoners augenblicklich ein. „Wieso? Sagtest du nicht, dass du schon mal Kanu gefahren bist?“ Verwundert drehte sich der kleinere Krieger um. „Habe ich das gesagt? Da habe ich mich wohl versprochen. Außer als wir vor ein paar Tagen am Hylia-See waren, habe ich so ein Ding noch nie gesehen, bin geschweige denn damit gefahren. Das letzte Mal hast du ja ganz alleine gesteuert. Deshalb bin ich ja so aufgeregt!“ Danach drehte sich der etwas Kindlichere von ihnen wieder nach vorne und fing an vergnügt zu summen. Sein Hintermann musste erst einmal diese Informationen verdauen. Leicht verdrießlich verzog er das Gesicht und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. …wenn das mal gut geht… Der ältere Hylianer konnte es nicht verhindern, dass dieser zweifelnde Satz durch seine Gedanken schlich. Er stellte gerade die Richtigkeit seiner Entscheidung mit dem Kanu zum Hylia See zu fahren in Frage. Wenn sein jüngeres Pendant noch nie in solch einem Gefährt gesessen hatte, dürfte sich die Abfahrt wohl mehr zu einem Spießrutenlauf entwickeln, anstatt einer gemütlichen Spazierfahrt. Dazu kam noch, dass der Weg nicht ganz ungefährlich war, wie der Ordoner aus eigener Erfahrung wusste. Noch bevor sich Link einen Notfallplan zurechtlegen konnte, stellte sich etwas plötzlich seinen organisatorischen Überlegungen in den Weg. Mit leichter Verwunderung erfasste der Ältere diese Erinnerung, die sich als Lösung für all seine Skepsis herausstellen würde. “Ich bin zwar nicht perfekt, aber ich lerne ziemlich schnell.“ Warum gerade diese Aussage in dem Gedächtnis des Kettenhemdträges verankert war, konnte er selbst nicht sagen. Doch es fing an, einige gedankliche Strukturen in seinem Kopf neu zu ordnen. Irgendwie schöpfte er aus diesem Satz unwillkürlich neues Vertrauen. Das war auch schließlich der Grund, weshalb die zweifelnden, rasenden Gedanken endlich vollkommen zum Stillstand kamen. „Was muss ich jetzt machen?“ Die Stimme des legendären Helden klang keineswegs unsicher. Ein eher ruhiger, wie ernster Ton schwang in ihr mit. Das überraschte den Größeren etwas, sodass er aufschaute in das Gesicht seines Gefährten. Dort entdeckte er keineswegs die verspielte Unvorsichtigkeit, welche durchaus in dem Helden der Zeit schlummerte. Die blauen Saphire spiegelten in diesem Moment Verantwortungsbewusstsein und eine gewisse Portion Ernsthaftigkeit wider. Etwas, was der Ordoner bis dato gar nicht von ihm kannte. Immer noch leicht perplex ging Link nun auf die Frage seines kleineren Kampfgefährten ein. „In einem Kanu mit zwei Personen werden Antrieb und Lenkung aufgeteilt. Derjenige der hinten sitzt, ist für die Lenkung zuständig. Die Person vorne für den Antrieb.“ „Also sorge ich für das Vorankommen und du lenkst.“, stellte der legendäre Held fest. Sein Gegenüber nickte. „Das ist die Verteilung der Hauptaufgaben. Natürlich muss auch der Vordermann ein bisschen mithelfen, um das Kanu wendig zu halten.“ „Okay, verstanden!“ Damit drehte sich der Held der Zeit um und hielt das Ruder startbereit in der Hand. Mit einer nachdenklichen Miene haftete der Blick des Kettenhemdträgers an dem durchgestreckten Rücken seines neuen Freundes. Er spürte, wie sich der Glaube in das Können des Anderen immer weiter festigte. Sie können ein Team sein, das wusste der einheimische Krieger. Aber er wusste auch, dass es eines vertrauten Zusammenspiels bedurfte und das war etwas, was sie noch trainieren mussten. Link war sich sicher, dass es, aufgrund ihrer verschiedenen Charaktereigenschaften, schwer sein würde, synchrone, aufeinander aufbauende Teammanöver auszuführen. Da müssen wir uns einfach noch besser aufeinander abstimmen. Nach diesem Gedanken kam die überraschende Abfahrt, die dem Ordoner nur allzu vertraut war. Der legendäre Held jedoch schwankte zwischen ungezügelter Freude und einer Spur Entsetzen. Seine gemischten Gefühle fuhren gerade Achterbahn, genauso wie er selbst in diesem Moment. Die Aufregung ließ seine Finger etwas zittern, doch er zwang sich trotz allem konzentriert zu bleiben, um das Kanu in der richtigen Ausrichtung zu halten. Durch die Stromschnellen schossen die jungen Hylianer wie ein Pfeil durch die Klippen. Diese waren teilweise ziemlich schmal und ragten steil an den Seiten hinauf. Die scharfen Kanten verschwammen wegen der Geschwindigkeit vor ihren Augen. Während der Fahrtwind sie mit einem lauten Pfeifen umfegte, mussten sie mit ganzem Körpereinsatz das Kanu steuern. Der ältere Hintermann tat sein Bestes um nicht gegen die Felswände zu steuern, was sich schwieriger gestaltete als gedacht. Er mochte zwar schon öfter mit dem Kanu gefahren sein, doch zu zweit war das nochmal eine ganz andere Sache. Doch plötzlich wurde das Boot von einem kleinen Strudel erfasst. Die Strömung war so stark , dass selbst der größere Kämpfer nicht genug dagegen halten konnte. Innerhalb eines kurzen Augenblicks, drehte sich das Kanu einmal im Halbkreis. Als der legendäre Held die Augen wieder geöffnet hatte, blickte er geradewegs die Höhle hinauf, welche sie gerade hinuntergefahren waren. „Link!“, schrie seine Reinkarnation schlagartig von hinten, „Schnell du musst versuchen mit aller Kraft nach rechts zu rudern. Wir müssen uns unbedingt wieder umdrehen!“ Jetzt erst wurde dem Held der Zeit bewusst, dass sie geradewegs rückwärts den mit gefährlichen Felsen gepflasterten Fluss hinunterfuhren. Doch bevor er das tat was man ihm sagte, schoss ihm schon selbst schlagartig ein Geistesblitz in den Kopf. Das ist viel einfacher! Link hob seine Beine an und drehte sich mit Schwung auf der Stelle um genau 180 Grad, sodass er seinem Ebenbild nun ins Gesicht schaute. „Was machst du da?“, fragte dieser eine Spur verzweifelt. „Das Kanu zu wenden ist viel zu gefährlich.“, rief der Jüngere, „Dreh dich einfach auf der Stelle, dann fahren wir wieder richtig rum!“ Normalerweise hätte der Ordoner diese Idee mehr als befürwortet, doch angesichts der Tatsache, dass dann sein jugendliches Pendant das schwierige Amt des Steuermannes übernehmen sollte, war ihm einfach nicht ganz geheuer. Der einheimische Krieger wusste nicht, ob ihm seine Zweifel ins Gesicht geschrieben standen, denn sein neuer Freund wurde auf einmal ganz ernst. „Ich schaffe das schon! Vertrau mir!“ Die saphirblauen Kristalle blickten entschlossen, wie eindringlich in die unschlüssige Miene des Kettenhemdträgers. Diese Situation kam ihm irgendwie vertraut vor. …der heilige Hain! Ja, damals forderte ihn der hellblonde Hylianer ebenfalls auf, ihm zu vertrauen. Das Ende vom Lied war, dass der Held der Zeit sie schlussendlich aus diesem gefährlichen Gegnerkreis mittels seiner Feuermagie rettete. Es dauerte einen Moment, da überzeugten die kobaltblauen Saphire die azurblauen Edelsteine und mit einem kurzen Nicken, drehte sich der etwas größere Schwertkämpfer auch auf der Stelle nach hinten. Nun war ihm jegliche Kontrolle genommen. Er verlor ein Stück weit seine Übersicht über die Situation, da er seinen neuen Freund nicht mehr im Blickfeld hatte. Nun war der einheimische Hylianer ganz auf die Anweisungen seines Doppelgängers angewiesen, doch war er keineswegs unsicher. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte ihm der ausdrucksstarke Satz seines kleineren Pendants, jegliche Zweifel genommen. Sie waren ein Team. Das hatten sie schon im heiligen Hain bewiesen und wenn sie zusammenarbeiteten, dann würden sie auch diese Herausforderung bestehen. „Da du jetzt hinter mir bist, musst du mich navigieren. Du musst die Führung übernehmen!“ Die laute Stimme des Ordoners kämpfte gegen das Getöse der Wassermassen an und erreichte schließlich die Ohren des jetzigen Hintermannes. „Verstanden!“ Diese Worte seiner Reinkarnation zeigten den festen Glauben, den der einheimische Krieger nun in ihn setzte. Das ermutigte den Helden der Zeit ungemein. Keine Sorge, ich werde dich nicht enttäuschen! Höchste Konzentration, gemischt mit einer Spur Waghalsigkeit und Abenteuerlust pulsierte in den Adern des legendären Schwertkämpfers. „Weiter nach rechts, sonst kommen wir nicht an der Klippe vorbei! Und jetzt schnell nach links! Halte das Ruder gegen die Strömung, dann schaffen wir’s!“ So hallte die laute, befehlende Stimme des jüngeren Hylianers durch die Schlucht. Obwohl ihm der Weg vollkommen unbekannt war, führte der kleinere Kämpfer das Kanu halbwegs sicher durch die Strömungen. Nach einigen Manövern hatten die jungen Männer auch den Dreh raus. Bald waren viele Anweisungen einfach überflüssig geworden, sodass sie in dem guten Zusammenspiel immer sicherer wurden. Jede neue, unbekannte Situation trieb die Helden immer wieder das Adrenalin ins Blut und jedes Mal, wenn sie die Gefährlichkeit meisterten, erfüllte sie stolze Freude und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. So bahnten sie sich schließlich ihren Weg durch die tückischen Stromschnellen, den versteckten Klippen, sowie den hinterhältigen Strudeln, bis sie schließlich den Wasserfall zum Hylia See erreichten. Mit einem lauten Freudenschrei rasten sie das Gefälle hinab. Das ruhige Gewässer hieß die Helden herzlich Willkommen, sodass sich der Ordoner lachend umdrehte. „Du bist ja wirklich ein richtiges Naturtalent!“ Der Held der Zeit erwiderte mit einem selbstsicheren Grinsen: „Ich weiß!“ Daraufhin fingen die Beiden erneut an zu lachen und schlugen mit der Hand ein. Jetzt hatte der ältere Hylianer die Gewissheit. Sie waren zusammen ein unschlagbares Team. Das hatte schon der Kampf im heiligen Hain gezeigt. Auch wenn sie sich in vielerlei Hinsicht sehr unterschieden, konnten sie sich in gefährlichen Situationen stets wie richtige Kameraden aufeinander verlassen. Diese Art des Vertrauens war zwar vollkommen neu für den einheimischen Einzelgänger, doch nun wollte er es keinesfalls missen. Es war ein gutes Gefühl mit einem vertrauensvollen, ebenbürtigen Gefährten jede Gefahr zu meistern. Nun stand es fest: Link würde nie mehr an den Fähigkeiten seines jüngeren Pendants zweifeln. „Das war echt unglaublich!“ „Kann man wohl sagen.“ Es war bereits Abend. Die jungen Männer saßen, inzwischen vollends gesättigt, locker plaudernd am Esstisch im Hause des Ordoners. Sie hatten den Tag nochmals revue passieren lassen und waren schließlich an der aufregenden Kanufahrt hängen geblieben. „Wir haben uns gut geschlagen, meinst du nicht?“ Der einheimische Hylianer nickte bestätigend. „Ich muss gestehen, dass mir anfangs nicht ganz wohl bei der Sache war, aber du bist wirklich gut.“ Der legendäre Held erwiderte diesen Wortlaut seines Freundes mit einem frechen Grinsen. „Hab ich dir doch gesagt. Trotzdem war die Abfahrt ganz schön schwierig, aber es hat tierischen Spaß gemacht! Wie wir durch die engen Felswände gezischt sind. Wir waren schneller als jedes Pferd!“ „Die Strömungen dort sind die schnellsten und gefährlichsten im ganzen Land. Nur abenteuerlustige Verrückte trauen sich den Spaß überhaupt mitzumachen.“ Der hellblonde Kämpfer grinste breit. „Also nur Leute wie wir.“ Nach einem kurzen, leicht verwunderten Blick, schlich sich auf die Lippen des Ordoners ebenfalls ein Schmunzeln. „Ja, genau.“ Nach einem drucksenden Lachen der jungen Helden, fiel dem Älteren wieder etwas ein, was er sein Pendant unbedingt fragen wollte. „Sag mal,“, setzte er ernsthaft an, „warum hast du eigentlich ja gesagt, als uns Teena fragte, ob wir miteinander verwandt sind?“ Schlagartig hörte sein Gegenüber auf zu lachen. Ernsthaft verzog er das Gesicht und hielt sich nachdenklich das Kinn, wobei seine tiefblauen Augen überlegend auf den Tisch schauten. Als er sich nach einigen Sekunden schließlich an besagte Situation erinnerte, fragte er ganz sachlich: „Sind wir das denn nicht?“ Dafür erntete er nur einen verdutzten Blick seines Ebenbildes vor ihm. „Wie kommst du darauf?“ Nun nahm der hellblonde Krieger tief Luft und begann zu erklären. „Na, diese große Schlange Sanella-“ „Ranelle.“ „Wie auch immer! Jedenfalls sagte dieser Lichtgeist, dass du eine Reinkarnation von mir bist. Also musst du doch mein Ur-, ur-, ur-, ur-, urenkel sein oder nicht?“ Vollkommen verwundert über dieses Denken zog der Ordoner die Augenbrauen zusammen. Nach einem stillen Moment, atmete er tief ein und erklärte seinem Doppelgänger die richtige Bedeutung von Reinkarnation. „Das muss es nicht unbedingt heißen. Eine Reinkarnation ist eigentlich nur jemand, der bestimmte Kräfte oder gar einen Seelenanteil übertragen bekommen hat. Zwei Menschen, die dasselbe Schicksal teilen. Eine Wiedergeburt also. Die beiden Personen müssen daher nicht zwingend miteinander verwandt sein. Wenn sie miteinander verwandt wären, würde es ja Nachfahre heißen.“ Nun fiel bei dem legendären Helden endlich der Rubin. „Also sind wir gar nicht miteinander verwandt?“ „Ich glaube es ehrlich gesagt nicht.“ Ein leises Murmeln entglitt dem kleineren Krieger, bevor er etwas erwiderte. „Du hast bestimmt Recht. Na ja, wer will auch schon älter als sein Ur-, ur-, ur-, ur-, urgroßvater sein.“ Dem einheimischen Kämpfer entglitt ein drucksendes Lachen, bevor er nochmals verdutzt nachfragte. „Warum hast du eigentlich den Namen von Ranelle wieder vergessen? Du wusstest ihn letztens doch auch.“ Nach diesen Worten schlich sich ein verlegener Rotschimmer auf die Wangen des legendären Hylianers. Mit kleinlauter Stimme antwortete er: „Na ja, solche Sachen vergesse ich halt leicht. Das war schon immer so…“ Bevor sein Gegenüber noch etwas darüber verlieren konnte, lenkte der Jüngere mit einem weiteren Satz ab. „Wir waren aber wirklich ein tolles Team! Genauso wie vor vier Tagen in der alten Zitadelle.“ „Ja…“ In den nachfolgenden Augenblicken herrschte kurze Stille, da die beiden jungen Männer jeder für sich die Erinnerung an den Kampf wachrief. Der hellblonde Schwertkämpfer war der Erste der wieder das Wort ergriff. „Nun ist es schon über eine halbe Woche her und wir wissen immer noch nicht was das eigentlich für ein Schatten an der Tür war.“ Diese Worte stimmten den Ordoner nachdenklich. Er musste erneut an seinen Traum denken. Dabei fiel ihm ein, dass genau eine Woche seitdem vergangen ist. Währenddessen redete sein etwas kindlicherer Kampfgefährte weiter. „Ich habe das schon ganz verdrängt, obwohl ich es immer noch nicht verstehe. Hast du eine Ahnung was das gewesen sein könnte?“ Der letzte Satz galt seinem gegenübersitzenden Ebenbild, womit der Held der Zeit seine Reinkarnation nun eine Spur erwartungsvoll ansah. Link musste ihn leider enttäuschen. Bedächtig schüttelte er den Kopf. „Tut mir leid, ich weiß auch nichts über diesen Schatten. Da ist nur etwas was mich stutzig macht.“ „Was denn?“ Langsam schaute der dunkelblonde Krieger auf in die meeresblauen, vorwitzigen Saphire seines Ebenbildes. Prüfend blickte er in das neugierige Gesicht seines jüngeren Gefährten. Er war sich unschlüssig darüber, ob er dem legendären Helden die ganze Geschichte des Schattenvolkes erzählen sollte, mit der seine Vermutung eng verknüpft war. Nachdem schließlich einige Sekunden verstrichen waren, entschied sich der Ordoner dafür. „Es ist so…“ Damit begannen die ausschweifenden Erklärungen des etwas größeren Kämpfers. Er erzählte seinem Gefährten alles über die Vergangenheit der zwielichtigen Parallelwelt. Dass Hyrules Schwerverbrecher, auch Ganondorf, dorthin verbannt wurden. So entstand dieses Volk auf der anderen Seite des Seins. Wie sich schließlich böse Kräfte die Königskronen in beiden Welten sicherte und die lichte Welt ins Zwielicht getaucht wurde. Während der Kettenhemdträger weiterredete, huschten entsetzte, wütende und fragende Mienen im fliegenden Wechsel über das Gesicht des Helden der Zeit. Er hatte nichts von dieser Schattenwelt gewusst. Ihm war nur das Goldene Land bekannt. Nichts desto trotz war er über die Tatsache, dass das hylianische Königshaus solch grausame Strafen wie die Verbannung in das Schattenreich praktizierte, mehr als geschockt. „Damals gab es jemanden, der von Ganondorf benutzt wurde, um das Licht unserer Welt zu verbannen. Du musst wissen, das normale Volk von Hyrule merkte das überhaupt nicht. Sie lebten in Angst vor den Schattenkreaturen, nicht wissend, dass sie selbst nur noch als Geister existieren.“ „Und du hast dieses Zwielicht wieder vertrieben?“ Der Ordoner nickte. Nun kippte der hellblonde Kämpfer seinen Kopf fragend zu Seite und blickte sein Gegenüber skeptisch an. „Aber du hast doch gesagt, dass die Menschen gar nicht gemerkt haben, dass sie in der Schattenwelt sind und nur als Geister weitergelebt haben. Du müsstest doch dann auch zu einem Geist geworden sein, oder?“ Überrascht verzog der Kettenhemdträger sein Gesicht. Er war erstaunt über diese schnelle Auffassungsgabe. Doch damit hatte der legendäre Held ihn ein wenig an die Wand gedrängt. Sollte er ihm von seiner zweiten Gestalt als Wolf erzählen? …warum nicht? Immerhin kannten sie sich jetzt schon ziemlich gut und einen Grund warum er diese Sache vor seinem Gefährten verheimlichen sollte, fand er nicht. Zwar wollten die Dorfbewohner ihn in dieser Gestalt aus dem Dorf jagen, aber auch nur weil sie es nicht besser wussten. Außerdem wurden die Kinder seinerzeit von den Schattenwesen entführt, weshalb diese Reaktion für Link nur allzu verständlich war. Er machte den Ordonern deswegen auch keine Vorwürfe, denn er kannte den Grund für dieses Verhalten. Doch bei seinem hellblonden Kamerad war das schon etwas anderes. „Nein, ich habe mich in einen Wolf verwandelt.“ Entgeistert starrte der Jüngere in das Gesicht seiner Reinkarnation. „Okay, mit dieser Antwort hätte ich jetzt nicht gerechnet.“ „Es ist auch etwas verwirrend,“, stimmte ihm der dunkelblonde Krieger zu, „aber lass mich erklären…“ Damit begann wieder ein langer Redefluss des Ordoners. Er sprach davon, wie er das erste Mal in die Schattenwelt gezogen wurde, später schließlich Latoan vom Zwielicht befreite und ihm der Lichtgeist eröffnete, dass seine Wolfsgestalt ein Beweis seines Heldendaseins wäre. Sein Ebenbild war mehr als begeistert von dem zweiten Ich seines neuen Freundes. Er stellte es sich richtig spannend vor, als Tier durch die Gegend zu streifen, wobei er sich in Gedanken fragte, ob er sich wohl auch verwandelt hätte. Ich wäre bestimmt etwas total cooles geworden! Erst als der ältere Hylianer nicht umhin kam, auch von Midna zu erzählen, lenkte er unwillkürlich die Aufmerksamkeit des Kleineren wieder auf sich. „Sie hat mich damals auf meinen Reisen begleitet. Sie war eine gute Kampfgefährtin und Freundin für mich geworden. Wie sich später herausstellte, ist sie die Königin des Schattenvolkes.“ Der legendäre Krieger war davon ganz angetan, denn diese Midna erinnerte ihn irgendwie an Navi. „Jedenfalls,“, der Ordoner atmete tief ein, „vermute ich, dass diese Bedrohung etwas mit der Schattenwelt zu tun hat. Dieser zwielichtige Schein ist unverkennbar. Außerdem meine ich diese Aura auch in diesem Strudel aus dem du gefallen bist, bemerkt zu haben.“ Mit diesen Worten blickten die azurblauen Augen ernst, wie ein bisschen erwartungsvoll in das Gesicht seines Gegenübers. Der Jüngere konnte in ihnen die Bitte lesen, nochmals genau darüber nachzudenken. Er versuchte daraufhin nochmals genau die Erinnerung an seine unfreiwillige Zeitreise wachzurufen. „Es stimmt,“, murmelte er schließlich, „dieser Schatten sah so ähnlich aus, wie der welcher den Zeitstrudel manipulierte und mich schließlich hierhin brachte.“ Der Kettenhemdträger senkte den Kopf. Mit ernstem, nachdenklichem Blick wandte er das Gesicht zur Seite und fixierte somit automatisch die Küche. Was war das bloß für eine neue Bedrohung? Was hatte es damit nur auf sich? Was hatte das Schattenvolk damit zu tun? Der einheimische Hylianer wusste es nicht. Die Fragen häuften sich und er konnte nichts tun, um sie zu beantworten. Hierfür musste man einfach abwarten. Der ältere Kämpfer stieß einen kaum hörbaren Seufzer aus. Midna wüsste bestimmt was zu tun wäre. Der Ordoner bemerkte gar nicht, wie sehr er wieder in seinen Gedanken versunken war. Seinem Ebenbild blieb das nicht verborgen. Der Kleinere dachte zwar selbst fieberhaft nach, doch er verlief sich nicht in seinen endlosen Überlegungen, wie sein einheimischer Kamerad. Dass das nichts brachte, wussten sie beide. Trotz allem konnte der Kettenhemdträger in dieser Hinsicht nicht aus seiner Haut raus. Deshalb beschloss der Held der Zeit, seine Reinkarnation aus diesem Sumpf seiner Gedanken wieder herauszuziehen. Um ihn nicht zu erschrecken, stand er auf und setzte sich direkt in dessen Blickfeld neben ihn auf die Holzbank. Der legendäre Held wollte einfach die Präsenz des Anderen spüren. Sein Bauchgefühl lenkte seine Bewegungen wie von selbst. Die körperliche Nähe tat ihm gut und Link war sich sicher, dass es seinem älteren Pendant auch so ging. Leicht überrascht schaute der dunkelblonde Hylianer auf, bis er merkte, wie abwesend er im vorherigen Moment noch gewesen war. „Tut mir leid, ich war wohl etwas abgelenkt.“ Der kleinere Kämpfer sah sein Pendant erst einige Augenblicke lang an, bevor er etwas erwiderte. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Das bringt jetzt sowieso nichts. Das hast du doch noch vor einigen Tagen zu mir gesagt, oder?“ Nach diesem Satz blickten die azurblauen Edelsteine vollkommen verwundert in das Gesicht seines Gegenübers. „Wir wissen einfach im Moment nicht mehr und müssen abwarten. Es bringt nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.“ Der Kettenhemdträger war über diese erwachsenen Worte sehr erstaunt. Er dachte eigentlich, dass es gerade seinem jüngeren Pendant schwer fallen würde, da er in dieser Geschichte immerhin der Leidtragende war. „Ich bewundere dich. Dir macht das gar nichts aus, obwohl du von deiner Heimat getrennt bist.“ Nach einem kurzen Lachen, erwiderte der Held der Zeit: „Glaub das nicht! Ich vermisse meine Heimat schon und mich fuchst dieses Nichtstun auch, aber…“ Mit einem glücklichen Lächeln schaute er in die himmelblauen Augen seines Gegenübers. „…wenn ich mit dir zusammen bin, kommt mir die Zeit wie nichts vor.“ Nach diesem Satz blieb das Herz des heimischen Schwertkämpfers für einen Augenblick stehen, nur damit es danach umso schneller schlug. „Wir haben soviel Spaß zu zweit. Als ich hier ankam hätte ich niemals gedacht, dass mein Aufenthalt hier so toll werden würde. Es ist fast so wie Urlaub!“ Diese Worte zauberten dem einheimischen Hylianer ein sanftes Lächeln auf das Gesicht. „Das freut mich. Mir machen die Ausflüge auch sehr viel Spaß.“ Plötzlich klappte die frohe Miene des legendären Helden etwas in sich zusammen. „Morgen können wir ja gar nicht weg, weil Epona diese leichte Verletzung hat.“ Der Ordoner überlegte kurz, ehe er antwortete. „Dann müssen wir wohl oder übel hier bleiben. Wir können dein Pferd hier ja auch nicht ganz allein lassen.“ Schlagartig schoss dem legendären Helden eine Idee in den Kopf. „Weiß du was? Wenn wir hierbleiben, kannst du mir doch mal deine Schwerttechniken zeigen, die du im heiligen Hain angewendet hast! Was waren das eigentlich für welche?“ „Sie nennen sich die okkulten Künste.“, antwortete sein Gegenüber ohne Umschweife, „Es gibt insgesamt sieben Stück von ihnen.“ „Und du beherrschst sie alle?“ Der dunkelblonde Krieger konnte die Begeisterung in der Stimme seines Freundes nicht überhören. Es war ihm schon fast etwas unangenehm diese Tatsache zu bejahen. Dafür war Link einfach viel zu bescheiden. Da er jedoch noch weniger lügen konnte, nickte er schließlich mit dem Kopf. Es war abzusehen, dass die Bewunderung des kleineren Kämpfers in diesem Moment nur noch weiter anstieg. „Wow das ist ja genial! Die musst du mir morgen unbedingt zeigen.“ Ehe seine Reinkarnation darauf antwortete, schoss dem Ordoner selbst eine Frage bezüglich der Techniken seines Pendants durch den Kopf. „Ja, das mach ich. Was mich jetzt aber interessiert ist, welche Arten von Magie du in unserem Kampf angewandt hast. Diese Feuerwand war ziemlich beeindruckend.“ Die Mundwinkel des hellblonden Kriegers verzogen sich zu einem breiten Grinsen. „Klar, das zeig ich dir morgen. Ist doch kein Thema. Darauf freue ich mich schon riesig. Ich denke ja mal, dass es Epona auch bald wieder besser geht.“ „Das kann nicht länger wie zwei Tage dauern. Sie hat sich nur eine leichte Verstauchung zugezogen. Wir haben sie heute ja schon in die heilige Quelle geführt. Dein Pferd braucht jetzt einfach nur ein bisschen Ruhe. Übermorgen ist sie wieder fit.“ Ein dankbares Lächeln glitt dem legendären Helden über die Lippen. Im nächsten Augenblick jedoch schon verzog er das Gesicht, gähnte einmal tief und rieb sich daraufhin die Augen. „Oh mann, ich bin ganz schön müde. Der Tag war anstrengender als ich dachte.“ Mit einem vergnügten Lächeln stand seine Reinkarnation auf, räumte am Tisch zusammen und legte kurzzeitig im Vorbeigehen die Hand auf die Schulter seines jüngeren Pendants. „Dann geh jetzt schlafen. Wie es aussieht haben wir morgen wieder einen anstrengenden Tag vor uns.“ Nach einem weiteren Gähnen antwortete Link: „Ich glaube du hast Recht.“ Nachdem die jungen Helden aufgeräumt und gespült hatten, lagen sie schneller im Bett als einer von ihnen „Epona“ sagen konnte. Nach einem beidseitigen „Gute Nacht!“ ließen sich die blonden Hylianer schließlich willig ins Reich der Träume entführen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)