A Link to the Link von Akimon (The Legend of Zelda) ================================================================================ Kapitel 8: Unterwegs nach Death Mountain ---------------------------------------- Schmunzelnd packte der Ordoner den Proviant aus und stellte die Sachen in die richtigen Regale. Irgendwie konnte er sich dieses Grinsen nicht verkneifen, was der Held der Zeit mit seiner so beiläufigen Bemerkung hervorgerufen hatte. Als dieser dann auch noch rot wie eine Tomate vollkommen überhastet aus dem Haus getürmt war, bestätigte das nur die Gedanken des älteren Hylianers. Irgendwie....steckt er voller Überraschungen. In diesen zwei Tagen hatte er so viele Seiten an seinem neuen Freund kennen gelernt. Sein Charakter war für sich einzigartig. Nie hatte er jemanden getroffen, der so beschwingt durchs Leben ging und gleichzeitig ein überragender Kämpfer und Held war. Diese Kombination schon allein war für Link faszinierend. Was ihn aber am Meisten verwunderte, war diese offene, ehrliche und lebenslustige Art, mit der er den Ordoner selbst schon teilweise etwas überrumpelte. Der einheimische Krieger war dieses Verhalten einfach nicht gewohnt und doch konnte er nichts Negatives daran finden. Im Gegenteil, die vermeintliche Flucht aus der Stadt hatte ihm sehr viel Spaß gemacht. Dabei musste er an die vorherige Aktion seines Ebenbildes denken. Sofort schlich sich wieder ein liebevolles Lächeln auf sein Gesicht. Ich mag ihn auch. Mit dieser Erkenntnis nahm sich der Ordoner vor, nicht mehr auf die Sache einzugehen, da sie dem legendären Helden wohl mehr als peinlich gewesen war. Seine Reaktion war zwar schon niedlich gewesen, aber der Größere von ihnen wollte ihn nicht noch einmal damit konfrontieren. Just in diesem Moment bemerkte er, wie sich ein Schatten auf dem Boden zeigte. Link schaute auf in die saphirblauen Augen seines Pendants, der bei dem Blickkontakt zufällig zu seiner Rechten den Schreibtisch entdeckte und diesen ungewöhnlich interessiert betrachtete. Um von der Situation abzulenken, fragte der ältere Hylianer: „Haben wir alles?“ Es dauerte einen Moment bis sein Doppelgänger antwortete: „Ja, unten ist nichts mehr. Ich habe die Pferde abgesattelt. Wir brauchen sie ja sowieso erst morgen wieder.“ Die Stimme des Helden der Zeit klang ganz normal. Die winzige Unsicherheit zeigte sich nur durch die ständige Vermeidung, den Blickkontakt mit seinem etwas größeren Pendant aufzunehmen. Dieser merkte das auch, weswegen er nun ganz von den Geschehnissen ablenken wollte. Er nahm es ihm keinesfalls übel, auch wenn der jüngere Kämpfer das vielleicht dachte. Er würde ihn vom Gegenteil überzeugen. „Was möchtest du heute Abend essen?“ Überrumpelt von dieser unerwarteten Frage, sah der Held der Zeit verwundert auf. Die aquamarinblauen Augen seines Gegenübers schauten ihn fragend, wie etwas erwartungsvoll an. Nun fing Link an ernsthaft zu überlegen. „Na ja, ich hab schon lang keine Eier mehr gegessen...“, stellte er murmelnd fest. Die Mundwinkel des Ordoners verzogen sich zu einem kleinen Grinsen. „Was hältst du von gebratenem Rührei mit Schinken und gekochten Kartoffeln?“ Bei dieser Vorstellung konnte Link seinen knurrenden Magen einfach nicht mehr überhören. Ohne es zu wollen lief ihm schon das Wasser im Mund zusammen. „Ja, das wäre ganz toll.“, sprach der etwas kleinere Kämpfer träumerisch. Das Grinsen des einheimischen Hylianers wurde noch breiter, als er sich der Küche zuwandte. „Kein Problem. Das mache ich doch gerne.“ Es war ein sehr windiger, jedoch sonniger Tag, als sie gemütlich mit den Pferden über die kleine Brücke von Eldin auf dem Weg zum Todesberg ritten. Gerade stellten sie eine weitere Ähnlichkeit fest. „Kakariko sagst du?!“ Der ältere Kämpfer stockte kurz, bevor er eine Gegenfrage stellte. „Gab es dieses Dorf etwa schon in deiner Zeit?“ Nachdenklich wandte der Held der Zeit seinen Blick nach vorne. „Ja, allerdings. Damals entstand es erst.“ Nach einer kurzen Überlegung fügte Link noch drucksend hinzu: „Ich kenne sogar die Gründerin.“ Nun war es der Ordoner, welcher einen überraschten Blick zu seinem Kampfgefährten warf. „Gründerin?“, hakte er interessiert nach. Der legendäre Held sah sein etwas größeres Ebenbild leicht verwundert an, fing aber ohne Umschweife an zu erzählen. „Na ja, sie war sozusagen Zeldas Kindermädchen. Eine ziemliche raue Frau. Sie war sehr stark und wurde zu einer der Weisen bestimmt. Sie hatte mit mir den Schwertkampf trainiert. Außerdem stammte sie von dem Volk der Shiekah ab, aber die kennst du bestimmt nicht, oder?“ Der einheimische Hylianer schüttelte verneinend den Kopf. „Nein leider nicht, aber erzähl mir mehr von diesem Volk.“ Der Jüngere war von dem wachsenden Interesse seines Gegenübers zwar überrascht, doch er wollte ihm die Informationen nicht vorenthalten. „Viel weiß ich auch nicht über sie, da sie schon in meiner Zeit fast gänzlich verschwunden sind. Jedenfalls haben sie der Königsfamilie treu gedient und waren ein sehr geheimnisvolles Volk mit eigener Magie.“ Nachdenklich schaute der Held der Zeit in den Himmel, in der Hoffnung er könnte ihm noch etwas erzählen. Doch ihm fiel nichts mehr ein. Moment…! Dem etwas kleineren Krieger fiel die Geschichte ein, die Shiek ihm einst erzählte. Davon, wie die adeligen Führer selbst, ihre treuen Diener verraten hatten. Aber Link wusste nicht, ob sie wirklich auf wahren Tatsachen beruhte. Aufgrund dessen, schüttelte er den Kopf. „Tut mir leid, mehr weiß ich auch nicht.“ Der Ordoner nickte. Damit wandte auch er sein Gesicht wieder nach vorne. „Das ist alles sehr interessant. Es gibt viele Legenden hier in Hyrule, die ich noch ergründen will.“ Der legendäre Held wandte leicht verwundert den Kopf zur Seite. Die Augen seines älteren Pendants schauten nachdenklich in die Ferne. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, bevor er sich wieder nach vorne drehte. Schweigend passierten sie im Schritt das Tor nach Kakariko. „Wir sind jetzt fast da. Ich bin gespannt was du zu dem Dorf sagst. Bei uns ist es eigentlich nur für seine Qualitätsbomben und den heißen Quellen berühmt.“ „Hast du heiße Quellen gesagt?“, hakte der Held der Zeit fragend nach. Verdutzt schaute sein etwas größerer Doppelgänger zu ihm herüber. Zwischenzeitlich hatten sie schon den Eingang des Dorfes passiert. Sie standen nun mit ihren Pferden direkt neben dem Haus des Priesters Leonard. „Ja, im oberen Teil des Dorfes ist eine.“ „Was ist das denn?“ Diese scheinbar simple Frage, überrollte den Ordoner im ersten Moment wie einen Goronen. Mit einem perplexen Gesichtsausdruck blickte er den anderen an, bis er nach einigen Sekunden auf dessen Frage antwortete. „Na ja, eine heiße Quelle ist eigentlich nur ein warmes Bad im Freien. Das aufgewärmte Wasser fließt unter der Erde und sprudelt an bestimmten Stellen an die Oberfläche. Das Wasser hat dann eine so hohe Temperatur, dass man darin baden gehen kann.“ Nun geschah eine komplett umgekehrte Situation. Der legendäre Held starrte sein Ebenbild nun an. Doch seine Augen waren nachdenklich geworden, als ob sie die eben genannten Erklärungen in eine sinnvolle Reihe bringen wollten. „Können wir da auch mal irgendwann hin?“ Der Ordoner lächelte verdattert, stimmte dem jedoch zu: „Klar, das können wir irgendwann mal machen.“ Nun drehte der etwas kleinere Kämpfer seinen Kopf in Richtung des Dorfes. Mit überraschtem, hellwachem Blick glitten seine saphirblauen Augen über die Häuser. Das Dorf lag in einer staubigen, steinernen Schlucht am Fuße des Todesberges. Es erstreckten sich nur wenige Häuser am Rand, doch die meisten waren sehr hoch an der Steinwand entlang hinauf gebaut. Viele von ihnen waren ziemlich schäbig und teilweise zerstört. „Das ist Kakariko?“, fragte der legendäre Held ungläubig. Langsam setzten sich ihre Pferde wieder in Bewegung, sodass sie langsam durch das menschenleere Dorf ritten. „Ja. Ist deines denn so anders?“ „Es ist ganz anders. Dort herrscht viel mehr Leben. Außerdem ist es größer.“ Der etwas kleinere Hylianer war etwas geschockt von dem Zustand in dem das Dorf sich befand. Das hätte er nicht erwartet. „Ich muss dazu sagen, dass es noch nicht sehr lange her ist, als es von den Schattenwesen angegriffen wurde. Viele Leute sind von ihnen getötet worden, deshalb ist es auch so leer. Dir kommt das Dorf vielleicht etwas heruntergekommen vor, aber hier herrscht durchaus sehr viel Leben. Im Moment zwar nicht, da die meisten in der Stadt helfen das Schloss wieder aufzubauen, aber für gewöhnlich sind hier ziemlich viele Leute.“ „Achso.“ Während sich der Held der Zeit noch ein wenig umschaute, erzählte ihm der Ordoner noch ein paar Dinge. „Hier gibt es auch einen Friedhof. Dahinter liegt ein kleiner, versteckter See. Dort befindet sich das Grabmal des letzten Zorakönigs.“ „Tatsächlich? Aber die Zoras gibt es noch, oder?“ Sein Gegenüber nickte. „Ja, sie leben ganz im nördlichsten Teil Hyrules in einer großen Höhle direkt neben den Schneebergen. Wenn du magst können wir dort auch hingehen. Ich wollte sowieso mal nach dem Prinzen schauen.“ Die ganzen Informationen, die der jüngere Kämpfer aus diesem Wortlaut herausfiltern konnte, musste er erst einmal bewusst verarbeiten. „Schneeberge?“, wiederholte er den Teil, der ihm am unverständlichsten war, „Was meinst du damit?“ „Na ja, es ist ein Land nur aus Schnee und Eis. Dort existiert eigentlich kein Leben, nur zwei Schneemenschen leben dort in einer abgeschiedenen Bergruine.“ Vollkommen perplex starrte der Held der Zeit sein Gegenüber an, als wäre ihm ihre äußerliche Ähnlichkeit erst jetzt aufgefallen. „Das ist wirklich ganz schön seltsam. Aber in diese Schneeberge gehen wir doch auch noch oder? Ich möchte alles sehen!“ Nun sprach aus dem legendären Helden eindeutig der Abenteurer. Schon als er das erste Mal als Kind die große, weite hylianische Steppe betreten hatte, war in ihm eine ungezügelte Entdeckerlust entflammt. Und jetzt, da ihm sein etwas größeres Ebenbild soviel von seinem Hyrule erzählte, wollte er diese neue, fremde Welt mit eigenen Augen sehen. „Keine Sorge, da gehen wir noch hin. Ich zeige dir alles.“ Die Mundwinkel des etwas kleineren Kämpfers verzogen sich zu einem breiten Grinsen. „Ja, darauf freue ich mich schon!“ Ihre Pferde waren bereits wie von selbst in den engen Aufstieg eingebogen, der sie auf den Weg zum Todesberg führte. Vor der hohen Felswand blieben sie schließlich stehen. Neugierig glitten die saphirblauen Edelsteine des Helden der Zeit über die rauen Felswände. Sie ragten hoch um die jungen Männer hinauf. Der Ordoner stieg bereits von seinem Pferd ab, als er sagte: „Ab hier geht es zu Fuß weiter. Wir müssen jetzt ziemlich viel klettern.“ Schon griff er mit der Hand in das Gitter, welches an dem hochragenden Felsen angebracht war um hinauf zu gelangen, während sein jüngeres Pendant nun mit einem Satz regelrecht von seinem Reittier sprang. „Der Weg ist etwas gefährlich, deswegen bleib besser in meiner Nähe.“ „Na klar. Kein Problem.“ Nach diesen Worten hatte der etwas kleinere Hylianer schon bereits einige Meter auf der Leiter zurückgelegt, ehe sein Kampfgefährte verdutzt dem übereilten Handeln folgte. Sie stiegen ziemlich lange hinauf, doch auf dem Weg bis zur eigentlichen Wohngegend der Goronen begegneten sie keinem von ihnen. Der einheimische Kämpfer erklärte es sich so, dass die meisten wohl in Schloss Hyrule halfen. Während sie weiter die Gitter an den Felswänden hinaufkletterten und den heißen Gasen aus dem Boden auswichen, erzählte der Ordoner seinem neuen Freund wie er damals zu den Goronen gestoßen war. Davon, dass er jeden einzelnen niederringen musste, um überhaupt zu deren Oberhaupt zu gelangen. Auch wie er ihr Heiligtum durchforstete und den Häuptling rettete. Der Jüngere hörte die ganze Zeit gebannt zu. Er war von diesen ganzen mutigen Heldentaten seines Gefährten sehr beeindruckt. Das er in jüngster Vergangenheit selbst genauso große Taten vollbracht hatte, war Link in diesem Moment nicht richtig bewusst. Als sie schließlich vor der eigentlichen Wohngegend, mitten im Herzen des Berges, des stolzen Volkes standen, bemerkte der Held der Zeit drucksend: „Na ja, du hast die Goronen mit bloßen Händen besiegt. Ich hab dafür immerhin noch Bomben gebraucht.“ Verwundert mit einem Hauch von Entsetzen starrte der einheimische Hylianer ihn an. „Ist das nicht ein bisschen gefährlich?“ Doch der Angesprochene tat diesen Satz mit einer beiläufigen Handbewegung ab. „Ach was! Die haben doch eine dicke Hornhaut. Außerdem hätten die mich sonst platt gemacht. Im wahrsten Sinne des Wortes.“ „Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen.“, erwiderte der Ordoner leicht verdrießlich. Er erinnerte sich an seine erste ‚freundliche’ Begegnung mit dem stolzen Kriegervolk, bei der er nicht ohne blaue Flecken davon gekommen war. Dabei beließen sie es und kletterten weiter die Felswände hinauf. Bis sie es ohne fremde Hilfe nicht mehr alleine schafften, war schon ein Gorone zur Stelle. Verwundert starrte der legendäre Held den braunen Riesen an. Er war fast doppelt so groß wie er selbst, was er von seinen Goronen eigentlich nicht gewohnt war. Link fiel auf, dass sich ihr sonst so friedvolles Aussehen mehr in ein Kriegerisches verwandelt hatte. „Hallo Link!“, rief er mit tiefer, dunkler Stimme. „Hallo! Kannst du uns bitte nach oben schleudern?“ „Schleudern?!“ „Klar!“ Diesen Wortlaut hatte der Held der Zeit nicht richtig verstanden, was seinem Ebenbild natürlich auch nicht verborgen blieb. Doch Zeit für eine Erklärung blieb nicht, denn schon rollte sich der riesenhafte Krieger zusammen. „Schnell!“ Der Ordoner griff flink nach der Hand seines verwirrten Pendants und sprang auf den gekrümmten Rücken, ehe sich der Gorone wuchtig wieder aufrichtete. Die beiden Helden wurden dadurch eine Etage nach oben geworfen. Da sich ihre Hände noch immer umklammert hielten, landeten sie auch nebeneinander mit beiden Füßen auf dem Boden. Sogleich ließ der etwas größere Kämpfer die Hand seines Ebenbildes wieder los, damit dieser sich leichter aufrichten konnte. Als der Held der Zeit erneut gerade stand, schaute er mit überraschter Miene einfach nur geradeaus, bis ein breites Grinsen auf sein Gesicht wanderte. „Wow, das war cool! Machen wir das noch mal?“, fragte er direkt. Der einheimische Hylianer nickte. „Ja, wir müssen noch zwei Stockwerke höher.“ Einen kleinen Freudenschrei konnte sich Link noch verkneifen, aber die innere Aufregung ließ nicht locker, bis er den kleinen Pfad hinauflief, welcher sich auf der Außenseite des Berges herumzog. „Hey nicht so hastig!“, rief ihm noch sein neuer Freund hinterher, doch das hielt den jüngeren Krieger nicht ab. Schon war er bei dem nächsten Goronen angelangt, der ihn verdutzt ansah. „Hallo! Kannst du mich bitte ein Stockwerk höher schleudern?“ „K-klar...“, war dessen verdutzte Reaktion, auf die durchaus nette Frage des breit grinsenden, jungen Mannes vor ihm. Der Ordoner war auch inzwischen bei den beiden angelangt und sprang direkt auf den schon eingerollten Goronen. Erneut wurden sie in die Luft geschossen. Diesmal sogar so hoch, dass sie die nächste Etage übersprangen und sofort auf der höchsten Plattform landeten. „Das macht solchen Spaß!“, rief der Held der Zeit lachend. Danach wandte sich der etwas größere Krieger nun seinem Gefährten zu. „Wir sind jetzt angekommen. Dort drinnen ist der Sitz des Häuptlings.“ Dabei wandte er seinen Kopf nach links von ihnen einem Gang zu, welcher in das Berginnere führte. Neugierig blickte der Held der Zeit in diesen runden Tunnel, konnte aber wegen der vorherrschenden Dunkelheit nichts erkennen. „Ich gehe vor.“, sprach der einheimische Hylianer bestimmt. Er wollte sein jugendliches Pendant damit in seiner Vorschnelle ein wenig bremsen. Er wusste ohnehin nicht wie das stolze Kriegervolk wohl auf sie beide reagieren würde, weswegen er es auch nicht herausfordern wollte, indem sie wie zwei kleine Jungs ihren Hauptsitz stürmten. Doch die Befürchtung des Ordoners war scheinbar unbegründet, denn sein neuer Freund nickte zustimmend und folgte ihm bedächtig, als sie in das Innere des Berges gingen. Der Gang war kürzer als erwartet, denn nach noch nicht einmal einer Minute betraten die beiden jungen Männer einen großen, runden Raum. Neugierig wanderten die saphirblauen Augen des legendären Helden durch jede Ecke des Zimmers. Er war gänzlich aus dem Stein geschlagen, was man an den rauen, braunen Wänden und Böden klar erkennen konnte. Zwei Fackeln zierten den Eingang des Quartiers. In der Mitte konnte Link einen etwas gehobenen Kreis am Boden erkennen, wusste jedoch nichts damit anzufangen. Als er an die Decke sah, schaute er geradewegs in den klaren, hellblauen Himmel, denn nach oben hin war der Raum fast komplett offen. Gerade mal fünf Goronen waren hier. Zwei standen am Rand der Höhle, während sich die anderen drei direkt gegenüber von ihnen am Ende befanden. Der Ordoner schritt langsam weiter hinein. Sein etwas kleineres Pendant folgte ihm mit leicht offenem Mund, während seine Augen noch weiter alles abtasteten. Sie umgingen den Kreis zur Hälfte und hielten weiter geradeaus auf einen älteren Goronen zu, der neben seinen jungen Artgenossen etwas klein wirkte. Jedoch war er immer noch größer als die Helden selbst. „Sei gegrüßt Link! Dich habe ich hier ja schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Durchstreifst du noch immer das Land?“ Der ältere Hylianer lächelte freundlich, wobei er erwiderte: „Ich begrüße dich auch Don Corone. Ja, ich bin immer noch auf Reisen. Du weißt wie groß Hyrule ist.“ „Natürlich. Als junger Mann muss man sich auch die große, weite Welt ansehen. Jedoch freue ich mich immer wieder über deinen Besuch. Hättest du nicht Lust auf einen kleinen Ringkampf?“ Der Ordoner hatte es gewusst. Wenn er schon den Goronen einen Besuch abstattete, würde er um ein kleines Kräftemessen nicht herumkommen. Eigentlich hätte er dem auch liebend gerne zugestimmt, doch leider hatte er im Moment ein kleines Handicap. Ich muss das nächste Mal an die Eisenstiefel denken.... Denn ohne dieses Item gegen einen übergroßen Goronen zu gewinnen, war schlichtweg unmöglich. Dies war auch der Grund, weshalb er dankend abwinkte. „Ich muss leider verneinen. Aber ich verspreche dir beim nächsten Mal gebe ich dir eine Gelegenheit mich zu schlagen.“ Der Älteste verzog den Mund zu einem selbstsicheren Grinsen. „Du hast mich tatsächlich durchschaut, aber nun gut, diesmal lasse ich dich noch gehen. Es wird sich bald wieder eine Möglichkeit bieten, davon bin ich überzeugt.“ „Natürlich. Auf diesen Moment freue ich mich jetzt schon.“ Der Jüngere hatte dem Gespräch sehr interessiert gelauscht und war von der Information die er aus den Wortlauten herausfiltern konnte, etwas überrascht. Er hat gegen ihn gekämpft? Und anscheinend sogar gewonnen... Nun fiel dem Goronen erst der Held der Zeit auf, der ein wenig versteckt hinter seinem größeren Doppelgänger stand. „Wen hast…du denn da mitgebracht?“ Mitten im Satz stockte Don Corone als er den jüngeren Krieger erblickte, da er genauso wie alle anderen über dessen wahnsinnige Ähnlichkeit verblüfft war. „Ach das ist nur ein guter Freund von mir. Ich habe ihn in Hyrule Stadt kennen gelernt.“ Ein junger Gorone neben dem Ältesten ergriff nun vorschnell das Wort. „Er trägt fast die gleiche Kleidung wie du. Ist das der momentane Trend? Laufen die alle so in der Stadt rum?“ Während der Jüngere nur unsicher lachte, erwiderte sein älteres Pendant vollkommen ernst: „Nein natürlich nicht. Er ist ein Krieger so wie ich.“ „Ein Krieger? So sieht er ja nun nicht aus.“ „Was?!“ Der legendäre Held konnte einen empörten Unterton in seiner Stimme leider nicht verbergen. Das merkte natürlich auch der jugendliche Gorone, weshalb er ein wenig hochmütig entgegnete: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein schmächtiger Bursche wie du einen Feind niederstrecken kann.“ Im ersten Moment fehlten dem Jüngeren schlichtweg die Worte. Ihm war so, als ob er mit dem Gesicht voran gegen eine Glasscheibe gelaufen wäre. Doch es dauerte nicht lange bis er unwillkürlich seine Schultern anhob und tief Luft nahm, um somit seine Brust ein wenig aufzuplustern, damit er nicht mehr ganz so klein wirkte. Wenn der wüsste.... Niemand hatte ihn jemals so auf sein Äußeres diskriminiert. Er musste seine Ehre wiederherstellen! „Ich habe schon scheinbar unbezwingbare Monster geschlagen! Mehr als du wahrscheinlich von dir behaupten kannst.“ Er wollte seine Stimme normal klingen lassen, doch es ließ sich nicht vermeiden, dass sie von leicht überheblichen Gefühlen durchwachsen war. Da der Gorone vor ihm genauso leicht reizbar und übermütig war wie der Held der Zeit selbst, entgegnete er mit donnernder Stimme: „Dann beweise es mir in einem Ringkampf! Zeige mir, wie viel Mut du tatsächlich besitzt.“ „Mut?! Mut ist mein zweiter Vorname!“ „So sei es. Dann folge mir in den Ring.“ „Liebend gerne!“ Breitbeinig und mit geballten Fäusten stampfte Link seinem Herausforderer hinterher, der plump auf den gehobenen Kreis zuschritt. Zuvor jedoch, legte er noch rasch Schwert und Schild sachte auf dem Boden ab. Don Corone und der Ordoner folgten dieser ganzen Auseinandersetzung ziemlich unterschiedlich. Der Älteste war gespannt auf die Stärke des Neulings, weshalb er auch nicht eingriff. Der einheimische Hylianer jedoch starrte ungläubig seinem neuen Freund hinterher. Der glaubt doch nicht im Ernst, dass er gewinnen kann? Aber als sein Kampfgefährte weiter auf den Ring zuschritt, bestätigte er damit, dass er es durchaus ernst meinte. Das kann doch nicht wahr sein…! Gerade wollte der etwas größere Krieger ihn noch aufhalten und streckte den Arm nach ihm aus, doch da hob sein jüngeres Pendant ohne aufzuschauen nur gebietend die Hand. Niemand konnte ihn jetzt noch umstimmen, weshalb er mit dieser Geste seinen Gefährten einhalten ließ. Der ältere Krieger hielt inne, konnte sich jedoch das Desaster was er jetzt kommen sah sehr gut vorstellen. Bei diesem stolzen, übermütigen Verhalten fasste sich der einheimische Hylianer an den Kopf, damit er anstatt des Kampfplatzes seine innere Handfläche betrachten konnte. Bei den Göttinnen Hyrules, bitte lasst ihn nochmal glimpflich davon kommen. Sein legendärer Kampfgefährte hatte zwar null Ahnung, wie das mit dem Ringen eigentlich ablief, aber viel falsch machen konnte man da ja seiner Meinung nach nicht. Ich muss ihn einfach nur umhauen! Als sie sich gegenüber standen, grinste der Gorone den Hylianer selbstsicher an. „Bist du bereit, Waschschlappen?“ Link ließ es sich nicht nehmen zu kontern. „Aber natürlich du eingebildeter Möchtegern-Stein.“ Es dauerte nur zwei Sekunden, bis der einheimische Kämpfer einen lauten Schrei hörte der den darauffolgenden, dumpfen Aufprall musikalisch untermalte. Nun linste er mit einem Auge durch seine Finger um das ganze Ausmaß der Niederlage zu erkennen. Doch alles was er im Moment sah, war eine dicke Staubwolke aus der ein grünlicher Schimmer heraus schien. Nach einem lauten Husten, kam schließlich der Jüngere zum Vorschein. Er hatte sich aufgesetzt und wedelte nun heftig mit der Hand vor seinem Gesicht herum, um die Staubwolke zu vertreiben. Mit der Anderen hielt er sich die schmerzende, linke Wange. Mit einer verdrießlichen Miene rieb er sie, wobei man gelegentlich ein „Autsch“ oder „Mist....“ vernehmen konnte. Schließlich schaffte es der Ordoner seine Hand ganz von seinem Gesicht zu nehmen. Besorgt ruhten seine aquamarinblauen Augen auf der Gestalt am Boden, doch schon nach wenigen Momenten entfuhr ihm ein leiser, erleichterter Seufzer. Ihm ist anscheinend nichts Schlimmes passiert. Gedankenverloren schaute der ältere Kämpfer sein Pendant noch weiter an, während dieser weiter seine schon gerötete Wange hielt. Er wusste nicht warum oder weshalb, aber unwillkürlich musste der einheimische Hylianer über diese ganze Aktion und deren Ausgang schmunzeln. Nach einem kleinen Drucksen ging er schließlich auf seinen Doppelgänger am Boden zu und kniete sich vor ihn hin. „Alles in Ordnung?“, fragte er noch immer leicht grinsend. Dabei hielt er dem Helden der Zeit seine helfende Hand hin. Alles was er bekam war ein verdrießlicher Blick und ein mürrisches: „Ja, alles klar...“. Doch aufstehen, wollte der legendäre Held alleine, was er auch prompt tat. Nachdem sie sich beide wieder aufgerichtet hatten, vernahmen sie die abfällige Stimme des Goronen. „Ich dachte du hättest Kraft!“ Sofort wandte sich der jüngere Krieger dem Goronen zu, der in stolzer Haltung noch im Ring stand und hielt ihm eine Faust entgegen. „Die hab ich auch! Warts nur ab!“ Doch noch bevor der kleinere Kämpfer wieder in den Ring steigen konnte oder der Ordoner ihn anschließend aufgehalten hätte, hörte man nun die laute Stimme von Don Corone, der nun zu ihnen trat. „Es ist genug! Reize ihn nicht weiter. Pure Muskelkraft zollt nicht von wahrer Stärke und Größe. Der Mut sich dem zu stellen, der einem überlegen ist, zeichnet einen wahren Krieger aus. Nun gehe und suche dir jemand anderes, den du mit deiner Kraft imponieren kannst.“ Getroffen über die Worte seines Ältesten zog sich der Gorone betrübt, stumm zurück. Auch der Held der Zeit war nun mehr oder weniger gestoppt worden, worüber der einheimische Hylianer mehr als erleichtert war. Er hätte nicht gedacht, dass sein jüngeres Pendant so aufbrausend, wie übermütig sein konnte. Diese blauäugige Überzeugung, die nicht einen Zweifel beinhaltete, einen viel stärkeren Gegner ohne weiteres besiegen zu können, ließ den Älteren erneut etwas lächeln. Er konnte einfach nicht anders. Er ist so....unberechenbar. „Ich lobe mir deinen Mut, junger Mann, aber du musst wissen, es gibt nur sehr wenige, die jemals in ihrem Leben einen Goronen bezwungen haben.“ Don Corone klopfte dem legendären Helden aufmunternd auf die Schulter. „Ich weiß...“, antwortete der Kleinere. Dabei linste er verstohlen zu seinem Ebenbild herüber. Dieser erwiderte einen Augenblick später seinen Blick. „Hast du schlimme Schmerzen?“ „Mir geht’s blendend!“ Der Älteste ergriff nun das Wort und wollte sich dem Jüngsten zuwenden, doch ein unmissverständlicher Blick seitens des Größeren ließ ihn einhalten. Es war im Moment keine gute Idee, den Fremden mit Fragen zu durchlöchern. Stattdessen sagte er: „Kommt setzen wir uns, dann kannst du mir noch etwas mehr von deinen Reisen erzählen, Link.“ Der letzte Teil des Satzes sprach Don Corone an den Ordoner gewandt. Nach einem kurzen Nicken setzten sich die drei kurzerhand auf den Boden und fingen an über verschiedene Themen zu reden. Der kleinere Hylianer sagte kaum ein Wort, sondern lauschte nur interessiert den Worten seines Kampfgefährten. Nur bei kurzen Zwischenfragen seitens des Goronen, redete er überhaupt etwas. Bei dieser Gelegenheit erfuhr der ältere Krieger auch, wohin der Häuptling verschwunden war. „Er hilft bei den Aufbauarbeiten an Schloss Hyrule. Sehr viele unserer Leute sind ihm gefolgt. Dadurch ist es ziemlich ruhig auf unserem Berg geworden.“ Sie unterhielten sich fast drei Stunden lang, bis der Älteste der Goronen ihnen das Ende des Gesprächs ankündigte. „Ich bin wirklich untröstlich, aber ich habe noch einiges zu tun. Es war mal wieder sehr unterhaltsam von deinen Abenteuergeschichten zu hören! Ich hoffe dein nächster Besuch lässt nicht lange auf sich warten!“ „Bestimmt nicht.“, erwiderte Link mit einem kleinen Lächeln. Don Corone grinste ebenfalls, als er sprach: „Dann wünsche ich euch eine gute Heimreise und auf ein baldiges Wiedersehen, mein Freund.“ Der Ordoner und der Älteste reichten sich kurz die Hände. Danach gab er auch dem legendären Krieger seine Hand. „Natürlich freue ich mich auch jederzeit über deinen Besuch, mutiger Kämpfer.“ Das munterte Link tatsächlich etwas auf. Nach einem beidseitigen Nicken drehten sich die jungen Helden um und verließen mit ruhigen Schritten den Raum. Don Corone schaute ihnen nachdenklich hinterher, bis sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit machte. Die beiden stellen wirklich eine interessante Konstellation dar. Ich bin gespannt, wann ich sie wieder begrüßen darf. Stumm kletterten die Helden den Berg wieder hinunter. Die ganze Zeit über vernahm man von dem jüngeren Hylianer kein einziges Wort des Schmerzes. Auch als sie später wieder nach Ordon ritten, vermied er es sein größeres Ebenbild anzuschauen. Er war bei den Goronen anscheinend ein gern gesehener Gast. Er hatte sogar ihren größten Respekt. Und ich hab verloren…. Ein Seufzen entglitt dem etwas kleinerem Kämpfer. Sein einheimischer Gefährte spürte die Niedergeschlagenheit seines Pendants und doch konnte er sie in keiner Weise teilen, denn er musste sein ständiges Schmunzeln unterdrücken. Er wollte ja nicht, dass der andere dachte er lache ihn aus. Währenddessen versuchte der legendäre Held herauszufinden, wie es sein älteres Pendant schaffen konnte, eine ganze Horde von Goronen zu besiegen. Er konnte nichts gegen die Kraft seines Gegners ausrichten. Sie hatte ihn regelrecht von den Füßen gefegt. Ich bin einfach zu leicht. Aber sein Ebenbild konnte doch nicht um so viel schwerer sein als er. Was war bloß sein Geheimnis? Gab es überhaupt eins oder musste der Held der Zeit einsehen, dass er einfach so gut war? „Wie hast du das nur geschafft?“ Die etwas verwirrte, verständnislose Stimme, ließ den etwas größeren Kämpfer in Richtung seines Ebenbildes schauen. Er wusste, dass diese Frage früher oder später kommen würde. „Wie konntest du nur so viele von denen besiegen?“ Dem Ordoner wurde ein wenig unwohl, doch er beschloss ehrlich zu seinem neuen Freund zu sein. „Na ja, also....es ist eigentlich unmöglich als normaler Mensch gegen einen Goronen anzukommen. Aufgrund ihrer Größe und Kraft sind sie uns Hylianern einfach überlegen. Das hast du ja selbst gemerkt. Sie hauen uns einfach von den Füßen. Deshalb musste ich mich schwerer machen, indem ich meine Eisenstiefel bei jedem Kampf angezogen habe.“ „Du hast beschissen?!“, rief der Held der Zeit entsetzt. Doch sogleich hielt sein älteres Ebenbild dagegen. „Nein, ich hab nicht unfair gekämpft. Ich-“ „Er hat beschissen....“ „Ich habe den Kampf nur mit gerechten Voraussetzungen angetreten!“ „Er hat beschissen....“ Es war umsonst. Der etwas kleinere Kämpfer wurde von der Tatsache, dass sein erhabenes, ehrliches, überaus korrektes Ebenbild mit solch einem Trick gegen die Goronen gewonnen hatte so überfahren, dass er abwesend nach vorne starrte. Der Ordoner verzog etwas verdrießlich das Gesicht. Er wollte dem Anderen einfach nur klar machen, weshalb er so gekämpft hatte. Er passte sich nur seinen Gegnern an. Auch wenn das vielleicht nicht ganz fair war, hatte er die Goronen doch letztendlich mit seinem Können als Ringer besiegt und nicht weil er so schwer war. Das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr. Damit ließ der einheimische Krieger die Sache auf sich beruhen. Es war später Nachmittag, als die jungen Männer wieder in Ordon ankamen. Als sie im Haus ihre Rüstung ablegten, fragte der Held der Zeit immer noch ziemlich abwesend: „Hast du etwas zum Kühlen?“ Sein Ebenbild sah ihn etwas fragend an, erwiderte jedoch: „Natürlich habe ich was für dich. Warte einen Moment.“ Mit diesen Worten schnappte er sich ein weißes Tuch, sowie eine kleine Holzschale und verließ das Haus durch die Hintertür, welche in Richtung Wald führte. Nachdenklich schaute der legendäre Held seinem älteren Doppelgänger nach. Er hat beschissen.... Trotz dieser Tatsache war sein Stolz immer noch leicht angekratzt, weshalb seine verdrießliche Laune weiter anhielt. Schon nach wenigen Minuten kehrte der Ordoner zurück und stellte die Holzschale mit dem Tuch, welches im kühlen Wasser schwamm, behutsam auf den Tisch. „Dankeschön…“ „Gern geschehen.“ Einen Augenblick lang sah der etwas kleinere Hylianer auf, in die warmherzigen Augen seines Gegenübers. Sofort danach nahm er sich das Tuch, wrang es aus, kippte den Kopf nach links auf die Schulter und legte es auf seine dicke Backe. Somit blieb ihm der Blick in die Küche verborgen, da seine Augen nur geradeaus schauen konnten. Während sein Kampfgefährte anfing zu kochen, konnte er sich dieses Grinsen einfach nicht verkneifen. Was war das bloß? Es verwirrte ihn, dass er über die Aktion des kleineren Kriegers so belustigt war. Dieses unüberlegte Handeln, sowie der mehr als offensichtliche Ausgang des Kampfes und der Hang dem zu trotzen. Vielleicht waren es diese einzigartigen Charakterzüge, welche er so gar nicht kannte, die ihn über den anderen schmunzeln ließ. Dabei war es keinesfalls eine verhöhnende Emotion. Er fühlte durchaus mit seinem jüngeren Pendant, doch seine Art wie er die Sachen anpackte, war teilweise einfach nur komisch. Nur um die Reaktion seines Ebenbildes zu erleben, stellte der Ordoner ihm eine Frage. „Hast du dir denn nicht denken können, dass du gegen einen Goronen keine Chance hast?“ Link hob das Tuch an, drehte sein Gesicht und schaute den Fragenden mit einem ernsten Blick an. „Man weiß es nie, bevor man es nicht versucht hat. Außerdem hat er mich herausgefordert!“ Damit drehte er seinen Kopf in dessen ursprüngliche Position zurück, stützte sich mit der Hand an der anderen Wange ab und legte das Tuch erneut auf die Schmerzende. Diese Antwort stimmte den einheimischen Kämpfer nachdenklich. Man weiß es nie, bevor man es nicht versucht hat. Dieser Satz hallte in seinen Gedanken wider. Ja, da hatte sein jüngeres Pendant Recht. Selbst wenn eine Situation offensichtlich oder aussichtslos erscheint. Er ist richtig hartnäckig... Damit befasste sich der Ordoner wieder mit dem Kochen. Es verstrichen einige Minuten, bis er beschäftigt sagte: „Wenn du möchtest, können wir morgen in die Schneeberge reisen. Wir haben heute noch genug Zeit zur Vorbereitung, denn sie sind trotz ihrer Schönheit auch sehr gefährlich.“ Regungslos lauschte der Held der Zeit den Worten seines Ebenbildes. „Außerdem brauchen wir sehr lange, bis wir einmal da sind. Deswegen schlage ich vor, dass wir eine Nacht in der Bergruine verbringen. Ich kenne die Schneemenschen dort ziemlich gut, sie werden uns einen Unterschlupf nicht verwehren. Was hältst du davon?“ Nun setzte sich der legendäre Held richtig auf, damit er den anderen anschauen konnte. Zwischenzeitlich tränkte er das Tuch von neuem. Seine Entdeckerlust flammte wieder in ihm auf, sodass sich seine Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln verzogen. „Das wäre richtig toll!“ Mit einem liebevollen Blick erwiderte der Ordoner sein Lächeln. „Gut, dann ist es beschlossene Sache. Morgen reisen wir in die Schneeberge.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)