A Link to the Link von Akimon (The Legend of Zelda) ================================================================================ Kapitel 2: Das doppelte Linkchen -------------------------------- Sie passierten das noch schlafende Kakariko und durchquerten die kleinere, darauffolgende Ebene zügig. Ohne weitere Zwischenfälle kamen sie zu den Bäumen von Phirone. Nicht nur die kleinen Dörfer schliefen noch, sondern auch die Wälder, sodass Link besonnen auf dem Weg nach Hause ritt. Als er endlich sein kleines, bescheidenes Haus auf dem Felsen erblickte, fühlte er sich mit einem Mal wieder heimisch. Der idyllische Anblick zauberte ein Lächeln auf das Gesicht des jungen Hylianers. Langsam stieg er hinab, wobei er den Fremden auf seinem Rücken schulterte. Vorsichtig kletterte er die Leiter hinauf, öffnete die Tür und betrat die gemütliche Hütte. Er war froh, endlich da zu sein, da sein ohnmächtiges Ebenbild teilweise auf dem Weg hierher wegen der Schmerzen zusammengezuckt war. Langsam stieg er zwei Leitern hoch, bis er zu seinem blattförmigen Fenster unter dem Dach kam. Dort legte er den Kleineren auf sein Bett. Dann nahm er dessen Schwert und Schild und stellte es neben die seinen. Seufzend setzte er sich auf den Bettrand. Sein Blick wanderte unwillkürlich zu dem ohnmächtigen Hylianer. Nun hatte Link Gelegenheit sich ihn genauer anzusehen. Sein grünes Heldengewand war zweifelsfrei das Gleiche, wie er selbst es trug. Außer ein paar kleinen, aber bedeutsamen Unterschieden. Das fehlende Kettenhemd beispielsweise, fiel dem Ordoner sofort auf. Aber das Hylia Schild, sowie das Master Schwert waren ein- und dasselbe. Was den blonden Schwertkämpfer aber am meisten verwunderte, war die Tatsache, dass sie sich vom Gesicht her so ähnelten. Es war schon fast gruselig, dass er jemanden getroffen hatte, der sein Zwillingsbruder hätte sein können. Noch verwirrter wie vorher, stand der junge Kämpfer auf und zog sich die Mütze vom Kopf. Danach legte er auch das grüne Gewand, sowie das Kettenhemd ab, welches er darunter trug und hing alles über einen Holzstock an der Wand. Nachdenklich schaute er den Bewusstlosen an. ~Vielleicht sollte ich seine Wunden verarzten, bevor sie sich noch entzünden.~ Langsam ging er auf ihn zu. Vorsichtig und bedächtig begann er ihm ebenfalls die Kleider auszuziehen, bis er mit nacktem Oberkörper vor ihm lag. Als er ihm die Mütze abgenommen hatte, bemerkte Link, dass die blonden Haare seines Ebenbildes länger waren als sie aussahen, weshalb er sie sich mit einem Band zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. ~Na ja....so ähnlich sind wir uns dann wohl doch nicht....~ Nach dieser kleinen Auffälligkeit, widmete er sich seinen Wunden. Zum Glück konnte er auf dem durchtrainierten Koerper keine schlimmen Verletzungen finden, sondern nur leichte Schürfwunden. Der junge Krieger atmete erleichtert aus und kniete sich vor das Bett. Er hob das Laken hoch, damit er darunter nach seinem Arzneikasten schauen konnte. Er nahm ihn, stellte ihn auf die Bettkante, öffnete ihn und nahm nacheinander verschiedene Dinge heraus. Er tränkte das weiße Tuch in eine säubernde Tinktur. Danach machte er sich daran, die verletzten Stellen sanft abzutupfen. Beim ersten Mal zuckte der Fremde noch zusammen, doch nachher ging es. Link arbeitete sich vor, bis zur letzten Verletzung. Danach nahm er eine kleine Holzdose, in der eine Heilsalbe für leichte Wunden war. Mit gleicher Behutsamkeit rieb er den Bewusstlosen damit ein. Währenddessen versuchte er das Alter des Fremden zu schätzen. Nach seinem Gesicht und Körperbau zu urteilen konnte er nicht älter als er selbst sein. Wahrscheinlich sogar noch etwas jünger. So ein oder zwei Jahre vielleicht. Als der blonde Held fertig war, verstaute er seinen Kasten wieder unter dem Bett und zog dem anderen sein weißes Hemd wieder an. Sein Körper durfte nicht weiter abkühlen. Er war schon ziemlich kalt. Wahrscheinlich hatte er schon einige Stunden in dem feuchten, klammen Gras gelegen. Die warme Sonne schien jetzt zwar durch das Fenster hinein, aber er deckte den Verletzten vorsichtshalber doch lieber zu. Link wollte nicht, dass sich der Fremde genauso erschreckte wie er und als Folge davon womöglich noch aus dem Bett fiel. Deshalb schnappte er sich ein Messer, sowie einen Holzstock, setzte sich neben das Bett auf einen kleinen Hocker und fing an einen Köder für seine Angel zu schnitzen. Schon wieder fühlte sich sein Kopf an, als würde er fast platzen. Langsam hatte der Held der Zeit von der Dunkelheit, die ihn die ganze Zeit umgab genug. Außerdem hatte er Schmerzen. Die Verletzungen, die er sich im Kampf gegen Ganondorf zugezogen hatte, waren anscheinend doch schlimmer gewesen als gedacht. Diese Schwere, welche seinen gesamten Körper erfüllte, verhinderte sein Erwachen. Er hielt seine Augen weiterhin geschlossen, um seine erschöpften Glieder Kraft tanken zu lassen. Währenddessen versuchte er seine Erinnerungen zusammen zu puzzeln. Er hatte Ganondorf in seiner letzten Form als Schwein besiegt. Daraufhin schickte ihn Zelda in seine Zeit zurück, was aber seiner Meinung nach nicht so funktionierte, wie es sollte. Der Zeitstrudel verdunkelte sich und Link war plötzlich irgendwo ganz anders. Zu allem Überfluss war ihm diese Ebene völlig fremd und zu guter Letzt war er in eine Schlucht gestürzt, wobei er von seinem Doppelgänger gerettet wurde. ~Mensch, beim heiligen Triforce was für ein Quatsch! Den letzten Teil hab ich bestimmt nur geträumt! Ja genau, das mit dem Doppelgänger war nur ein blöder Traum. War bestimmt nur ein Alptraum wegen meinem Schattenebenbild, gegen das ich mal kämpfen musste...aber jetzt ist alles wieder so wie es war. Wenn ich jetzt meine Augen öffne, bin ich wieder ein kleiner Junge, zurück in meiner Zeit.~ Fest davon überzeugt hob er seine Lider. Er lag auf der Seite und deswegen war das erste Bild, welches in seinem Gehirn landete, unglücklicherweise das von seinem Retter. Das erschütterte ihn in seiner Überzeugung so sehr, dass er sich abrupt kerzengerade im Bett aufsetzte. Fassungslos starrte er den schnitzenden Fremden an, der auch inne hielt und ihn fragend anschaute. Diese Situation hielt einen Moment an, dann schüttelte der Link im Bett seinen Kopf, haute sich leicht mit beiden Händen auf die Wangen und murmelte zu sich selbst: „Wach auf, wach auf! Das ist nur ein Traum! Du bist zurück in deiner Zeit. Also wach endlich auf!“ Hoffnungsvoll öffnete er die Augen, die natürlich sofort wieder seinen Doppelgänger im Blick hatten. „Waaahh!!! Du bist ja immer noch da!“ Link auf dem Holzschemel blickte ihn verdutzt an. „Natürlich. Ich wohne hier.“ „Du wohnst hier? Ja aber....wo....wo bin ich denn dann?“, fragte Link auf dem Bett vollkommen verwirrt. Sein Ebenbild antwortete mit ruhiger Stimme: „Du bist hier in meinem Heimatdorf Ordon. Im Land Hyrule.“ „Ich bin in Hyrule?!?!!“, platzte es aus dem Jüngeren heraus. „Ja, du bist doch Hylianer, wenn mich nicht alles täuscht.“ „Ja aber....“ Der junge Krieger auf dem Bett verstummte. Der blonde Schwertkämpfer auf dem Schemel, schien zu wissen was ihn bedrückte. „Ich kann dich verstehen. Diese Situation muss unheimlich verwirrend für dich sein. Für mich ist sie es auch, deswegen erzähl mal, was du als Letztes gemacht hast. Vielleicht finden wir da die Lösung.“ „Ja....aber, wie heißt du eigentlich?“, fragte der Held der Zeit. Sein Gegenüber überlegte kurz, bevor er antwortete. „Mein Name ist Link.“ „WAS?!!!?!!“, platzte es erneut aus dem jungen Mann im Bett heraus. Verdutzt blickte der Schnitzende ihn an. „Warum überrascht dich das? Wie lautet denn dein Name?“ Der andere antwortete etwas verdrießlich: „Na ja, ich heiße auch Link.“ Als Folge davon, erntete er nur einen verwunderten Gesichtsausdruck seines Gegenübers, der sich dann jedoch einen Moment später in einen Nachdenklichen verwandelte. „Ich verstehe nicht, was das zu bedeuten hat.“ Dieser Satz führte dem fremden Hylianer im Bett wieder ihre Unwissenheit vor Augen, sodass er enttäuscht wieder etwas in sich zusammensackte. „Ich weiß es auch nicht......was soll das hier alles nur?“ Der Krieger auf dem Holzschemel blieb stumm. Er wusste ja selbst nicht, was hier eigentlich lief. Was das alles zu bedeuten hatte. In diesem Augenblick wünschte er sich Midna her, denn sie wusste so gut wie über alle Vorgänge in Hyrule Bescheid. Sie hätte bestimmt eine Antwort auf seine Fragen gehabt. Doch dann erinnerte sich Link an etwas das vor dem Auftauchen des anderen geschehen war. Vielleicht hatte ja dieser seltsame Strudel etwas mit ihm zu tun. „Ich weiß nicht ob dir das weiterhilft, aber ich habe einen großen, schwarzen Strudel gesehen, der in der westlichen Hylia Steppe aufgetaucht war. Deswegen habe ich dich auch da aufgegabelt, weil du direkt unter dieser Stelle warst.“ Nach diesen Worten fiel es dem Kämpfer auf dem Bett wieder siedend heiß ein. Ja, er wurde in einen schwarzen Zeitstrudel gesogen. Er wusste doch, dass etwas schief gelaufen war. Plötzlich setzte sich der Held der Zeit wieder kerzengerade hin. ~Aber das hieße ja.....dass ich in einer anderen Zeit gelandet bin!!! Das hier ist ja immer noch Hyrule und er ist dann wohl.....~ Verwirrt starrte er sein Ebenbild an, der ihn fragend, wie ein bisschen erwartungsvoll ansah. Link auf dem Bett kippte den Kopf etwas zur Seite. ~Ja, wer ist er bloß?~ „Hast du dich an etwas erinnert?“, fragte sein Gegenüber. Verdutzt kratzte sich der Gefragte im Bett am Kopf, bevor er antwortete: „Also....ich glaube ich weiß in etwa was hier passiert ist, aber ich kann mir einfach deine Erscheinung nicht so wirklich erklären.“ Es trat Stille ein. Keiner der Beiden sagte irgendetwas. Was sollten sie auch noch sagen? Link widmete sich nachdenklich wieder seinem fast fertigen Angelköder. Dabei kam ihm eine schon längst vergessene Erinnerung wieder hoch. ~Vielleicht hat er etwas mit der Vision zu tun, die mir Ranelle damals zeigte.~ Zu dieser Zeit hatte er den letzten Teil von Hyrule vom Zwielicht befreit. Daraufhin ließ der Lichtgeist eine Warnung verlauten, die sich im Kopf des Helden selbst abspielte. Der Ordoner erinnerte sich an diese Wesen, welche seine Gestalt annahmen, die die Macht der Schattenkristalle missbrauchten. ~Könnte es sein...dass er etwas mit ihnen zu tun hat?~ Diese Theorie war zwar gewagt, aber nicht ausgeschlossen. Wobei der Ältere sein Ebenbild nicht als eine Bedrohung oder gar als böse war nahm. ~Ich glaube, wir sollten zum Hylia See gehen. Ranelle kann uns bestimmt Klarheit verschaffen.~ Währenddessen schaute sich der fremde Hylianer neugierig um. Dieses Haus in dem er sich befand, war noch ziemlich groß. Nicht zu vergleichen mit seiner kleinen Hütte in Kokiri. Sie waren beide auf einer Plattform weiter oben direkt unter der Schräge des Daches. Am Bettende erblickte Link drei Holzstöcke, die aus der Wand ragten. An ihnen hing die grüne Tunika, sowie das Kettenhemd seines Ebenbilds. Über ihm schlossen sich dicke Baumwurzeln zu einem undurchlässigen Dach zusammen. Nur ein kleines Quadrat war frei, dass ein wenig Licht in das Haus hinein ließ. Doch nach kurzer Zeit wurde er auf das Geräusch des schnitzenden Holzes aufmerksam. Einige Sekunden lang schaute er dem Größeren dabei zu. Dann fiel ihm ein, was diese Schnitzerei sein könnte und eine leichte Euphorie ergriff ihn. Langsam stand er auf und schritt auf sein Ebenbild zu. „Sag mal, ist das etwa ein Angelköder?“, fragte er interessiert. Verdutzt schaute sein Gegenüber auf. „Äh...ja.“ „Du schnitzt sie dir selbst?“ „Ja.“ „Fängst du damit überhaupt richtige Fische?“ „Ja.“ „Du angelst also auch?!!!“ „Ja.“ „Wow das ist ja toll! Kannst du mir zeigen, wie man so einen schnitzt?“ Der junge Mann auf dem Schemel lächelte verschmitzt und nickte. „Na klar. Das ist nicht so schwer.“ Sein Gegenüber war vollends begeistert. „Vielen Dank! Ich mach das nämlich unheimlich gern, aber ich bin einfach ein grottenschlechter Angler.“ Irgendwie fand der Ordoner sein jüngeres Pendant sympathisch, denn er hatte bisher noch niemanden getroffen, der genauso gerne angelte wie er. Doch nun wollte er die Aufmerksamkeit des anderen wieder auf ihr gemeinsames Problem lenken und dessen mögliche Lösung, die ihm schon im Kopf herumschwirrte. „Um noch mal auf unser Problem zurückzukommen, ich kenne jemanden der uns vielleicht helfen kann dieses Geheimnis zu lüften. Warum du hier gelandet bist.“ Sein Doppelgänger auf dem Bett starrte ihn mit überraschtem Blick an. „Wirklich?! Du weißt jemanden, der uns weiterhelfen kann?! Können wir zu ihm gehen?!?!!“ „Ja, das hatte ich vor.“ Voller Motivation schnappte sich Link sein grünes Gewand, das noch auf dem Bett lag, sowie seine Mütze und die braunen Handschuhe. Während er sich anzog, fragte der Ordoner leicht verwirrt: „Wie? Jetzt sofort?“ „Na klar!! Schnell, schnell!!“ Damit schnallte sich der Jüngere sein Schwert mit dem Schild auf den Rücken. Bevor er jedoch die Leiter runterkletterte, schaute er sich nochmals neugierig im Haus um, da er nun den unteren Teil erkennen konnte. Die Plattform mit dem Bett stand ganz schön weit oben. Direkt unter dem Dach wenn man das so sagen konnte. Dem Held der Zeit gefiel es hier und vergnügt kletterte er die beiden Holzleitern bis zum Boden hinab. Das Erdgeschoss war ganz normal eingerichtet, mit einer kleinen Küche und einer Feuerstelle umgeben von einer Steinmauer zum Kochen. Auch ein Bücherregal stand neben der Tür. Etwas weiter hinten, war eine Wäscheleine mit einigen Kleidungsstücken aufgespannt. Anscheinend wohnte sein älteres Pendant hier ganz eigenständig, was den Helden der Zeit schon ein wenig beeindruckte. Sein Ebenbild oben war von der Schnelligkeit des anderen überrascht. „Moment, ich bin sofort da!“, rief er hinunter. „Na klar! Ich warte vor dem Haus auf dich!“, erwiderte der Kleinere fröhlich. Voller Erwartungsfreude trat er vor die Tür. Die Vormittagssonne strahlte wärmend auf ihn herab. Er streckte sich einmal, bevor er die Leiter hinab stieg. Interessiert schaute er sich um. Das Haus lag anscheinend vom richtigen Dorf etwas abgeschnitten. ~Mitten im Wald, sozusagen.~ Dem jungen Mann gefiel es hier aber sehr gut. Es war schön idyllisch und die Vögel zwitscherten wild durcheinander. Hier war es ruhig. Nicht so laut wie in der Stadt Hyrule. Das mochte er an diesem Ort. Vollkommen in Gedanken versunken, merkte er nicht einmal, wie der andere neben ihm auftauchte. Erst als die Klänge seiner Flöte nach seinem Pferd riefen, ließen ihn wieder erwachen. ~Diese Melodie kenne ich doch!~ Verwundert drehte er sich zu dem anderen Schwertkämpfer um. Dieser hatte die Augen geschlossen, während er gefühlvoll das klare Pfeifen ertönen ließ. Als er fertig war, konnte Link seine Frage nicht mehr zurückhalten. „Woher kennst du diese Melodie?“ Der blonde Reiter sah ihn an und antwortete: „Ich rufe damit immer mein Pferd, aber wieso willst du das wissen?“ „Ach weißt du....“, sprach der Held der Zeit murmelnd, „.....sie hört sich so an, wie die Melodie, die ich immer gespielt habe, um Epona zu rufen.“ Sein Ebenbild stutzte. Schon wieder diese gruseligen Ähnlichkeiten. ~Sein Pferd heißt also auch Epona....!~ „Was ist los?“, fragte der andere Krieger, als er sich kurz darauf selbst die Antwort gab. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung und er zeigte ungläubig mit dem Finger auf ihn. „Sag bloß nicht, dein Pferd heißt auch Epona!!!“ Bevor der Held etwas darauf erwidern konnte, hörte er ein freudiges Wiehern, was ihn in Richtung des Dorfes schauen ließ. Einen Moment später, sahen beide wie das Tier angelaufen kam, doch es war nicht alleine. Ihm folgte ein anderes Reittier, welches fast genauso aussah. Nur mit dem Unterschied, dass es ein wenig kleiner war. Vollkommen überrascht schauten die beiden Kämpfer die Pferde an, doch es dauerte keine Sekunde, bis der Held der Zeit freudig lächelte und zu dem anderen lief. Link freute sich wie das Pferd, welches sein Herrchen sofort erkannte, sodass sie sich erst einmal verschmust aneinander schmiegten. Sanft streichelte er seinen treuen Begleiter. „Ist das schön dich zu sehen Epona! Ich dachte schon ich wäre hier in dieser Zeit ganz alleine!“ Verdutzt tätschelte das Ebenbild neben ihm sein Reittier, während er den anderen beiden zuschaute. ~Das..ist ganz schön verrückt....~ Vergnügt knuffte der Jüngere der Beiden sein Pferd noch mal, bevor er sich seinem Gefährten zuwandte. „Sollen wir aufbrechen?“ Dieser sah zu ihm herüber und nickte. Das war sozusagen sein Startzeichen, denn schon setzte sich der andere blonde Reiter schwungvoll in den Sattel. Sein Doppelgänger tat es ihm gleich. Zielstrebig führte er sein Pferd in den Wald von Phirone, während ihm der andere brav folgte. Als sie eine Zeit lang nebenher auf dem Waldweg geritten waren, fragte Link, nachdem er sich aufmerksam umgeschaut hatte, leicht verdattert nach: „Sag mal, wie heißt dieser Wald eigentlich?“ Ohne den Kopf zu bewegen antwortete der Gefragte mit ruhiger, schon fast selbstverständlicher Stimme: „Das ist der Wald von Phirone.“ Nachdem er gesprochen hatte, merkte er sofort wie der andere Schwertkämpfer etwas enttäuscht den Kopf hängen ließ. Unwillkürlich drehte der Ordoner den Kopf, damit seine Augen ihn besorgt beobachten konnten. „Kennst du ihn nicht?“, hakte er deshalb fragend nach. Sein Gegenüber schüttelte nur verneinend den Kopf. Der heimische Krieger richtete seine Augen wieder auf den Weg vor sich. Es musste ganz schön hart sein, durch ein fremdes Land zu reiten, ohne überhaupt zu wissen, wie man dort eigentlich gelandet war. Im selben Augenblick noch stutzte er. Sein Kopf rief die Erinnerungen an die seltsame Reaktion des anderen hervor, als dieser noch im Bett lag. ~Moment, hatte er nicht....?!~ Verwundert wandte er sein Gesicht wieder dem jungen Hylianer neben sich zu. Dieser ließ weiterhin betrübt, traurig den Kopf hängen. In welcher Zeitebene war er gelandet? Was war mit seinem Hyrule passiert? Gab es überhaupt einen Weg zurück? ~Zelda......~ Die Hoffnung schwand in ihm. Stattdessen erfasste ihn eine tiefe, endlose Traurigkeit. „Hey....“, versuchte der ältere Reiter die Aufmerksamkeit des Helden der Zeit zu erhaschen, „...hattest du dich nicht an etwas erinnert? Als wir noch im Haus waren, meine ich.“ Die Stimme seines Ebenbilds zog ihn sanft aus seinem Loch der Verzweiflung heraus. Verwirrt schaute er in die aquamarinblauen, bestimmenden Augen, die ihn seltsamerweise etwas beruhigten. Link atmete einmal tief ein, bevor er von seiner Heimat erzählte, die dieser so ähnelte. „Also, ich habe nur eine Vermutung. Ich weiß nicht, ob es wirklich so ist. Ich habe in meiner Zeit zuletzt, gegen das manifestierte Böse gekämpft. Es war jemand, der sich das goldene Land untertan machen wollte. Er schaffte es auch, doch ich konnte ihn mit der Hilfe der Prinzessin besiegen.“ Während der Held der Zeit eine kurze Pause einlegte, um seine Erinnerungen nochmals revue passieren zu lassen, nutzte Link die Gelegenheit einige fragliche Dinge zu klären. „Du hast mithilfe Prinzessin Zeldas Ganondorf getötet?“ Der heimische Reiter hegte zwar diese Vermutung, jedoch hatte er diese Aussage vollkommen planlos in den Raum geworfen, um anhand der Reaktion die darauf folgte, seine Schlüssigkeit zu erkennen. Anscheinend hatte er damit voll ins Schwarze getroffen, denn sein Ebenbild schaute ihn mit einem entsetzten Blick an. „Wo-wo-woher......“, stammelte er verdattert. Der Ordoner merkte, wie sehr er ihn mit dieser Aussage verwirrt hatte und noch im selben Moment tat es ihm leid. Beschwichtigend hob er die Hand und redete beruhigend auf ihn ein. „Nein, nein, ist schon gut! Entschuldige, wenn ich dich verunsichert habe. Es war einfach nur nahe liegend, verstehst du? Ich habe nämlich vor zwei Monaten fast genau denselben Kampf bestritten.“ Der jüngere Kämpfer starrte ihn fassungslos mit offenem Mund an. Nach wenigen Sekunden jedoch, fing er an sinnloses Zeug zu brabbeln, bevor er einen vernünftigen Satz bilden konnte. „A-also....du, bist ja ganz schön schlau....“ Erst einen Augenblick später erkannte der Held der Zeit die Sinnlosigkeit seines Satzes, weshalb er seufzend das Gesicht verzog. Verlegen kratzte er sich mit der rechten Hand am Hinterkopf. „Äh...entschuldige, manchmal rede ich einfach nur dummes Zeug vor mich hin, ohne darüber nachzudenken.“ Der Ruhige neben ihm lächelte verschmitzt. „Das ist doch positiv, wenn man sich nicht endlose Gedanken darüber macht, was man sagt. Ich denke immer erst darüber nach, was ich sage.“ „Echt?!“ Der heimische Krieger nickte zustimmend. Somit überließ er dem fremden Hylianer stumm das Wort. „Äh...also, ja du hast Recht. Jedenfalls musste ich nach dem Kampf, wieder zurück in meine Zeit.“ „Entschuldige, aber was meinst du mit ‚deiner Zeit’?“, unterbrach ihn der andere vorsichtig. Dem Helden der Zeit wurde erst just in diesem Moment bewusst, dass sein Doppelgänger ja gar keine Ahnung von seinen Zeitsprüngen hatte. Wie denn auch? „Also ich erkläre dir das jetzt mal.....“ Damit fing Link an zu erzählen, wie er als kleiner Junge die Prinzessin getroffen hatte, wie er kurz darauf in den siebenjährigen Schlaf versetzt wurde, wie er später mithilfe der Weisen zu Ganondorf gelangte, diesen versiegelte und schließlich, wie er wieder von Prinzessin Zelda mithilfe der Okarina in seine Zeit als Neunjähriger zurückgebracht werden sollte. „Aber dann ist irgendetwas schief gelaufen, denn plötzlich wandelte sich der Zeitstrudel und als ich wieder zur Besinnung kam, war ich hier.“ Der Ordoner schwieg einige Minuten lang. Er musste diese Informationen erst einmal in eine Reihe bekommen, doch etwas kam ihn sofort wieder in den Sinn, sodass er verdutzt nachfragte: „Heißt das, dass du eigentlich erst neun Jahre alt bist?“ „Ähh.....ja...kann man so sagen.“ Die Augen des heimischen Kriegers verengten sich skeptisch. Auf einmal fühlte sich Link von seinem Blick durchbohrt, wie von einem Tier. „Jedenfalls kommst du mir nicht so vor, als wärst du erst neun. Ich denke mal, du bist an den ganzen Kämpfen die du erlebt hast gewachsen. Wie alt bist du denn in deinem jetzigen Körper?“ „16 und wie alt bist du?“, fragte der Held der Zeit forsch nach. Sein Doppelgänger erwiderte ohne eine Miene zu verziehen ganz sachlich: „Ich bin 18.“ „Schon!?!!“, platzte es aus dem jüngeren heraus. Nachdem sein Ebenbild bestätigend nickte, verzog er verdrießlich das Gesicht. „Das ist gemein. Warum bist du älter als ich, wenn wir uns sonst so ähnlich sind?“ Der andere Reiter zuckte unwissend mit den Schultern. „Tut mir leid, das kann ich dir nicht sagen.“ Link stieß einen lauten Seufzer aus. „Ach was, das ist jetzt auch egal.“ Um etwas Positives an der Sache zu sehen, erwiderte der heimische Kämpfer: „Das ist der Beweis, dass wir uns doch nicht so ähnlich sind wie gedacht.“ „Ja da hast du Recht. Jedenfalls denke ich, dass ich deswegen in einer anderen Zeitebene gelandet bin. Nicht in meiner eigenen sondern noch weiter in der Vergangenheit oder vielleicht sogar in der Zukunft?“ Der Held der Zeit verzog verzweifelt das Gesicht, während er sich mit der Hand nervös durch seine blonden Haare fuhr. „Ich hab einfach keine Ahnung wo ich bin und ich weiß auch nicht, was du zu bedeuten hast.“ Link konnte gut nachvollziehen, wie sich der fremde Hylianer fühlen musste. Für ihn war das ja schon alles ziemlich verworren, jedoch wollte er den anderen nun davon abhalten, sich noch mehr Gedanken darüber zu machen. ~Das bringt jetzt sowieso nichts.~ „Sei ganz beruhigt. Hier kann dir nichts passieren und ich verspreche dir, dass ich dir helfen werde einen Weg zurück in deine Zeit zu finden. Wir gehen jetzt sofort zu meinem Bekannten. Er weiß über die Vorgänge in dieser Welt gut Bescheid. Deshalb mach dir jetzt keinen Kopf, es wird sich alles wieder zum Guten wenden, vertrau mir.“ Der Jüngere schaute in die entschlossenen Augen seines Ebenbildes und sie ließen Frieden in ihn einkehren. Beruhigt lächelte der junge Held etwas verlegen und folgte demjenigen, der ihn den Weg in dieser fremden Welt wies. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)