Siegel der Schatten von heavenfly ================================================================================ Kapitel 13: London ------------------ Hi ihr! es hat länger gedauert als gedacht, aber ich hoffe ihr verzeiht mir…/g/ Müsst ihr ja sowieso, damit ihr weitere Pitel bekommt…/bg/ Damit eure Durststrecke aber nicht so lang wird, kommt gleich noch das 14. hinterher! Bin ich nich nett. Siegel der Schatten 13. London Yuugi trat dicht gefolgt von Remus aus dem Kamin und blickte sich suchend nach Yami und Severus Snape um. Als der junge Mann etwas entfernt den ungewohnt blonden Haarschopf seines Geliebten erblickte, lächelte er leicht und ging dann auf die beiden Wartenden zu. /Ich hab schon mit dem Grabräuber gesprochen. Sie werden in knapp einer Stunde mit Kaibas Firmenjet hier ankommen und dann noch ein wenig schlafen. Wir treffen sie am Nachmittag. Wir sollen uns melden, wenn wir genauer wissen, wo wir dann stecken./ ‚In Ordnung. Hat er gesagt, wer alles mitgekommen ist?’ Yami sandte ein amüsiertes Lächeln über ihre Verbindung. /Ich schätze mal, alle! Neben Kaiba und Joey, dem Grabräuber und Marik werden wohl auch Isis und Odion mit dabei sein. Du wirst also genug Gelegenheit haben, geschockte Gesichter zu sehen./ Yuugi kicherte leise vor sich hin, was ihm einen seltsamen Blick von Remus einbrachte. Sie hatten gerade die düstere und wegen der frühen Stunde noch recht leere Bar, in der sie angekommen waren, durch den Hintereingang verlassen und Snape trat nun an eine alte Steinmauer heran. ‚Gönn mir doch die Vorfreude. Sie werden Augen machen, wenn sie uns beide gleichzeitig sehen. Seto und Joey sind ja aber schon vorbereitet, also muss ich mich auf die anderen Gesichter freuen.’ Yami schüttelte fast unmerklich den Kopf über Yuugis Freude, doch dann wurde er von der sich bewegenden Wand vor ihm abgelenkt und für die nächsten Stunden vergaß er sogar seine japanischen Freunde völlig. Snape hatte mit seinem Zauberstab, scheinbar in einem bestimmten Muster, gegen die Ziegel der Wand geklopft und nun bewegte sich das ganze Gemäuer auseinander und gab den Blick auf eine lange Straße frei. Trotz der frühen Stunde – es war gerade kurz nach 8 Uhr – war schon alles auf den Beinen. Geschäfte hatten geöffnet, lautstarke Gespräche wurden geführt und Menschen wuselten eilig hin und her. Es wirkte wie eine ganz normale Ladenpassage zur besten Einkaufszeit nur mit dem Unterschied, dass die Menschen Zauberumhänge in allen möglichen Farben trugen, einige schwarze Spitzhüte über die Menge herausragten und die meisten Geschäfte wie aus dem Mittelalter entsprungen schienen. Yami und Yuugi blieben staunend im Eingang stehen und mussten von Remus erst zum Weitergehen aufgefordert werden. Snape war schon mit eiligen Schritten vorangegangen und blickte sich nun genervt um, sodass sich die beiden Duellanten in Gedanken zur Ordnung riefen. Es wäre für ihre Verkleidung zu auffällig, wenn sie all zu sehr auf all diese Zauberer, Hexen und das ganze Gewusel starrten. Doch das war wirklich ein einmaliger Anblick. Die beiden waren zwar Magie und auch magische Welten gewöhnt und sie hatten ja auch nach Dumbledores und Remus’ Erzählungen über diese Welt eine gewisse Vorstellung von dem gehabt, was sie hier erwarten würde. Doch die Realität übertraf ihre kühnsten Träume. Zuerst ging es in die Zaubererbank Gringotts, wo die beiden Professoren Geld abhoben und auch Yami und Yuugi je einen prall gefüllten Beutel übergaben. Yuugi wunderte sich sehr über die Kobolde, sahen sie ihren eigenen Monstern doch irgendwie ähnlich. Yami vermutete, dass hier etwas Ähnliches stattgefunden haben musste, wie mit den Elfen des Schattenreiches und den Hauselfen und Yuugi konnte nur nicken. Nun mit Geld ausgestattet, ging es durch die einzelnen Läden, immer begleitet von den beiden Professoren. Severus Snape sah zwar nicht besonders begeistert aus, doch sie alleine ziehen zu lassen wollte er auch nicht, also blieb ihm gar nichts anderes übrig, als den Babysitter zu spielen. Und Yami und Yuugi gaben auch ganz offen zu, dass sie ohne die beiden Zauberer hier in dieser Straße völlig verloren gewesen wären. Doch durch ihr Staunen und die vielen Fragen, die sie leise und für die anderen Passanten möglichst unhörbar stellten, schienen sie zumindest Remus zu unterhalten. Dieser wirkte nicht mehr so traurig wie sonst, sondern beantwortete all die Fragen zu den einzelnen Geschäften, Gegenständen in den Auslagen oder einfach zum Verhalten einiger Zauberer und Hexen mit Geduld und einem fröhlichen Lächeln auf dem Gesicht. Seine Augen und auch seine ganze Haltung zeigten, dass er sich seit langem mal wieder richtig gut amüsierte und es genoss, die Neugierde der beiden Duellanten zu stillen. Und erstaunlicherweise hatte sogar Snape nach einiger Zeit aufgehört, genervt in der Gegend herumzustarren. Spätestens, als Yami und Yuugi in den Buchladen Flourish und Blotts eintauchten und erst nach einer halben Stunde mit strahlenden Augen und begeisterten Blicken förmlich wieder herausgeschleift werden mussten, begann auch der Zaubertrankprofessor aufzutauen und ihren Aufenthalt in der Winkelgasse zu genießen. Nach „Madam Melkins Anzüge für jede Gelegenheit“, wo sich Yami und Yuugi jeder einen schwarzen Festumhang, eine schlichte, aber elegante schwarze Hose und ein weißes Hemd für Dumbledores erwähnte Festivitäten schneidern ließen, ging es weiter zu einigen Läden für Schreibutensilien, Kräuter (für Snape) und seltene Raritäten magischer und nichtmagischer Natur (Remus und Yami). Den Zauberstäbeladen ließen sie wohl als einziges auf der ersten Hälfte der Winkelgasse aus, denn was sollten Muggel schon mit Zauberstäben? Yuugi zwang alle dazu, eine halbe Stunde in der Tierhandlung zu verbringen, weil er sich einfach nicht an den vielen Tieren satt sehen konnte. Besonders die magischen, welche er noch nie zuvor gesehen hatte, verblüfften den Jungen sehr. Natürlich hätte er gern ein Haustier mitgenommen, zumal Remus sagte, dass die Schulordnung dies erlauben würde, doch letztlich entschieden sich Yami und Yuugi dann doch dagegen. Ein magisches Tier kam nicht in Frage, denn wer wusste schon, wie sie auf ihre Schattenmagie reagierten und ein nichtmagisches Tier wollte Yami nicht. Ihnen standen immerhin in nicht allzuferner Zukunft ein Kampf und einige Komplikationen bevor und dann noch die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen, konnte dann auch Yuugi nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Wer wusste, was in der Zukunft passieren würde? Nein, das war zu unsicher. Zwischenzeitlich taten Yuugi und Yami so, als ob sie ab und an einen Schluck des Vielsafttrankes zu sich nahmen und hielten weiterhin ihre Verwandlung aufrecht. Nach zwei Stunden aßen die vier einen kleinen Imbis und Yami und Yuugi konnten zu ihrem Erstaunen beobachten, wie sich die beiden Lehrer richtig gehend entspannten. Dass Remus ihren Ausflug genoss, hatten beide ja schon bemerkt, doch dass sich Severus Snape nun beinahe ungezwungen mit seinem Kollegen unterhielt und auch Yami und Yuugi nicht ständig einen düsteren Blick zuwarf, war doch unerwartet. Snape hatte eigentlich am Morgen nicht den Eindruck gemacht, dass er seine Aufpasserrolle sehr mögen würde. Anschließend ging es durch weitere Läden. Remus brauchte einige magische Gegenstände und Tiere für seinen Unterricht und Snape kaufte Unmengen weiterer Zaubertrankzutaten. Yami und Yuugi hatten nicht schlecht gestaunt, als nach einem dieser Monsterkäufe nur ein winziges Paket die Ladentheke passiert hatte und Remus hatte ihnen geduldig erklärt, dass es sich dabei um einen Verkleinerungszauber handelte. Das war durchaus praktisch. Yami und Yuugi kauften neben den Schulbüchern auch einige Bücher über das alte Ägypten aus der Sicht der Zauberer. Da ihnen als offizielle Muggel die magische Begabung fehlte, brauchten sie sich aber weder Kupferkessel noch Bücher zur Anwendung der Magie besorgen, sondern nur über die Theorie. Kurz nach 12 Uhr aßen die vier ausgiebig in einem kleinen Restaurant fast am Ende der Gasse zu Mittag und dann zogen sie weiter. Auf den Abstecher in die Nokturngasse hatte Snape trotz Remus missbilligendem Blick bestanden und Yuugi und Yami hatten auch bald gespürt, warum der Professor für Verteidigung wenig begeistert über die Absichten seines Kollegen war. Nicht nur, dass diese Straße unglaublich verwahrlost und schmutzig war, was Yami leicht die Nase rümpfen lies. Beide spürten auch die Magie dieser Gasse wie einen unangenehmen Atem oder einen schlechten Geschmack. Das hier war vielleicht keine böse Magie, denn etwas Derartiges gab es nicht. Nur die Absicht, mit welcher die Magie eingesetzt wurde, konnte böse oder gut sein. Doch die Zauberer, die hier normalerweise ein und aus gingen, hatten allesamt nur eigennützige, schlechte Absichten, was man an den Spuren der Zaubersprüche wie ein unangenehmes Gefühl nachspürte. /Also, wenn die Zauberer da glauben, Schattenmagie ist böse, zweifle ich wirklich an ihrem Verstand./ Yuugi stimmte seinem Geliebten zu. Die Magie der Schatten war zwar dunkel, geheimnisvoll und konnte für Unwissende auch bedrohlich und erschreckend wirken. Doch sie hatte nicht diesen unangenehmen Nachklang von Gestank und Verwesung und unlauteren Absichten. Schattenmagie war vielleicht düster, aber sie war rein, klar und zumindest für Yami und Yuugi sehr angenehm. Nach einiger Zeit kehrten sie dann zu ihrer Erleichterung wieder in die Winkelgasse zurück und da entdeckten die beiden Duellanten „Weasleys Zauberhafte Zauberscherze“. Auf ihre Fragen hin bestätigte Remus mit einem erstaunlich breiten Grinsen, dass es sich hierbei um Fred und George Weasleys Scherzartikelladen handelte und Yuugi und Yami blickten sich voller Vorfreude an. Da mussten sie auf jeden Fall rein. Snapes Laune sank wieder auf einen Tiefpunkt und er weigerte sich standhaft, auch nur einen Fuß weiter als nötig in den Laden zu setzen, doch weder Yami oder Yuugi noch Remus kümmerte das. Fred tauchte nach wenigen Minuten aus den Tiefen des überfüllten Ladens auf, verscheuchte die junge Hexe, die zuvor Yuugis Fragen beantwortet hatte und blickte Remus verwundert an. Als dieser nickte und mit dem Kopf in Richtung des blonden und des dunkelhaarigen jungen Mannes zeigte, die in ihren Lederhosen, den beiden Gürteln und dem schwarzen Shirt erstaunlich vertraut wirkten, grinste Fred und begrüßte die beiden Muggel fröhlich. Sie hatten ihren Goldschmuck und die seltsame Pyramidenkette scheinbar in Hogwarts gelassen, doch trotz des veränderten Aussehens verriet sie noch immer ihre schwarze Kleidung. Das Yami und Yuugi, vor ihrem Aufbruch zu Dumbledores Büro am Morgen, einfach das Puzzle und ihre Karten durch die Schatten getarnt hatten, konnte er ja nicht ahnen. Auch George stieß nach 10 Minute zu dem kleinen, kichernden Grüppchen, wurde aufgeklärt, wer die unbekannten jungen Männer tatsächlich waren und dann tauchten alle 5 in eine Welt aus Tricks, Zaubern und magischen Geheimnissen ab und Snape, dem es dann doch zu unangenehm gewesen war, wie bestellt und nicht abgeholt vor der Tür zu warten, ließ sich frustriert auf einen freien Stuhl sinken. Das konnte dauern. Nach einer dreiviertel Stunde verabschiedeten sich die Besucher dann von den Weasley-Zwillingen und Yami und Yuugi grinsten genauso fröhlich wie Remus. Sie hatten einige der ohne Zauber anwendbaren Scherzartikel gekauft und wussten auch schon, wie und gegen wen sie sie einsetzen konnten. Es gab da einen bestimmten Grabräuber, der sonst immer viel zu harmlos nach seinen Streichen davonkam. Das musste geändert werden! Ein zweiter Besuch bei Gringotts, bei dem Yami und Yuugi ihr restliches Zauberer-Geld in Pfund umwandelten und noch ein wenig mehr von den Lehrern erhielten, rundete den Besuch in der Winkelgasse dann gegen drei Uhr nachmittags ab. Und nun ging es auf in das London der Muggel. Snape hatte sich zuvor erkundigt, wo sie am schnellsten und einfachsten Kleidungsgeschäfte finden würden, denn er hatte keine Lust, ewig im nichtmagischen Teil der Hauptstadt herumzuwandern. Er hasste es so schon, shoppen zu gehen, wenn er nicht gerade in einem Buchladen oder einem Tränkezutatenladen stand. Hier in London fielen Yami und Yuugi mit ihren Lederklamotten nicht ganz so sehr auf, wie in der Winkelgasse, wo ihnen doch der eine oder andere Zauberer verwundert hintergestarrt hatte. Und als sie dann in einigen Szene-, Jugend und Gothik-Läden einkehrten, war ihr Aussehen eher normaler bis unauffälliger Durchschnitt. Snape und Remus hatten sich kurz vor Verlassen des „Tropfenden Kessels“ altmodische Anzüge in schwarz und braun gezaubert, die ihnen Yuugi sofort verboten hatte. Selbst wenn er nur derartige Kleidung trug, wenn Seto es verlangte, wusste er doch soviel, dass die Sachen, die die beiden Professoren da tragen wollten, schon seit mindestens 100 Jahren aus der Mode waren. Nicht nur, dass sie dadurch auffallen würden, sie konnten dann auch schlecht in Yamis oder Yuugis Nähe laufen, ohne seltsame Blicke zu ernten. Also hatte Yuugi den Männern gesagt, was sie sich an Kleidung zaubern sollten. Und nun trotteten ein mürrischer Snape und ein etwas verlegener Remus, jeder in schwarzen Stoffhosen und weißem Hemd, mit ein wenig Abstand hinter den beiden Duellanten her. Yuugi verstand gar nicht, was die beiden Lehrer hatten. So sahen sie wesentlich besser aus und vor allem mehr nach Muggel und nicht wie ein Schauspieler direkt aus einem Jahrhundertwendefilm entsprungen. Dennoch zogen es Snape und Remus vor, Yami und Yuugi nicht in die verschiedenen Läden zu begleiten und die beiden waren auch froh darüber. So würde es viel leichter werden, sich mit Kaiba und den anderen zu treffen. Yuugi hatte schon vor einiger Zeit Kontakt aufgenommen und die Freunde waren unterwegs zu ihnen. Nach einer Stunde und fünf Läden hatten Yami und Yuugi alles zusammen, was sie für einige Monate in Hogwarts brauchen würden. Natürlich hatten sie nicht auf ihren ganz eigenen Modegeschmack verzichtet und die meisten Kleidungsstücke waren schwarz, blau oder in dunklen Farbtönen gehalten. Doch neben Lederhosen und –shirts hatten sie sich auch mit normalen Hemden und Stoffhosen eingedeckt. Neben Unterwäsche, einem Paar zusätzlicher Schuhe und jeweils einem langen, schwarzen Mantel für die kommenden Herbsttage hatten sie sich auch gleich noch mit einigen Accessoires eingedeckt, an denen Yami einfach nicht hatte vorbei gehen können. Es war zwar verwirrend, das meiste doppelt kaufen zu müssen, doch daran würden sie sich noch gewöhnen. Gerade erstand Yuugi zwei warme Schals und zwei Paar Lederhandschuhe, als er das vertraute Kribbeln spürte, welches auf die Anwesenheit eines anderen Milleniumsgegenstandes hindeutete. Yuugi nickte Yami zu und beide verließen das Geschäft und gingen zu Remus und Snape, die auf einer nahen Bank saßen und die Menschen in dem vor ihnen liegenden Park beobachteten. Sie sprachen kein Wort miteinander, doch Yuugi musste lächeln, als er das einträchtige Bild erblickte. Irgendwie wirkten die beiden Professoren gerade sehr friedlich und Yuugi fragte sich, ob da mehr zischen den Männern war, als er bis jetzt geglaubt hatte. Bevor die Lehrer sie bemerken konnten, stoppten die beiden Duellanten und Yami konzentrierte sich. Das Milleniumspuzzle erschien vor seiner Brust und leuchtete leicht auf. Doch da Yami gleichzeitig die Schatten um sich zusammen zog, sah keiner der Menschen um sie herum das merkwürdige Geschehen. Zuerst suchte Yami noch einmal die Umgebung nach fremden Zaubern und neugierigen Beobachtern ab, wie schon mehrere Male zuvor im Laufe des Tages. Doch wieder fand er keinen Hinweis. Dumbledore hatte ihnen tatsächlich nur seine beiden Professoren als Aufpasser mitgegeben und sie waren nicht von anderen Spionen umgeben. Eine Traube aus Verfolgern wäre wohl auch zu auffällig gewesen. Da niemand in der Nähe war, der ihren kleinen Zauber bemerken könnte, richtete Yami seine Konzentration auf Snape und Remus, die noch immer mit dem Rücken zu ihnen saßen und nichts zu bemerken schienen. Langsam und sehr vorsichtig schickte Yami die Schatten aus und ließ sie sich um die beiden Professoren konzentrieren. Er wollte auf keinen Fall riskieren, dass beide misstrauisch wurden. Trotzdem schienen sie etwas zu bemerken, denn beide richteten sich etwas auf und wollten sich suchend umblicken. Also blieb Yami gar keine andere Wahl, als schnell zu handeln. Ohne zu Zögern schickte er einen Schlafzauber zu den beiden Männern, sorgte aber gleichzeitig mit den Schatten dafür, dass sie in ihrer sitzenden Position verharrten. Die Macht des „Illusions-Spiegels“ sorgte dafür, dass es für andere Menschen so aussah, als säßen die beiden Männer noch immer wach auf der Bank und beobachteten den Park. Ein zweiter Zauber, „Spiegelbann“ verhinderte, dass die vorbeikommenden Passanten sich wunderten, warum Remus und Snape so lange an derselben Stelle saßen, ohne sich zu bewegen. Niemand würde sich zu ihnen setzen, oder sie in irgendeiner Weise ansprechen können, weil die Menschen durch den Zauber der Meinung sein würden, dass das schon alles richtig so war und Fragen überflüssig wären. Einen dritten Zauber fügte Yuugi hinzu. „Gefälschte Erinnerung“ gaukelte Snape und Remus vor, dass Yami ab und an wieder zu ihnen zurückgekehrt waren, um Gepäck abzugeben. Dass die beiden Duellanten innerhalb einer Stunde alle ihre Einkäufe schon erledigt hatten, würden die Professoren dann nicht mehr wissen und so würden sie glauben, geduldig gewartet, das Treiben in dem Park beobachtet und ab und an nach dem Aufenthaltsort ihrer beiden Schützlinge gesehen zu haben Endlich hörte Yamis Pyramide auf zu leuchten und er und Yuugi standen wieder in ihrer normalen Gestalt auf dem Gehweg. Feinde waren ja nicht in der Nähe gewesen und die Schatten, die ihre Gestalten unsichtbar umhüllten, verhinderten, dass sich Passanten zu genau an ihr Aussehen erinnern würden. Nun war alles vorbereitet. Yuugi ließ ihre Einkäufe in den Schatten verschwinden und lächelte Yami dann fröhlich zu. „Jetzt kann’s los gehen. Ryou hat was von nem Eisstand ganz hier in der Nähe gesagt. Das dürfte leicht zu finden sein.“ Yami nickte und dann machten sie sich auf den Weg. Auf der anderen Seite des Parks entdeckten sie schon nach wenigen Minuten ihre Freunde und Yuugi grinste voller Erwartung. Isis saß neben Odion auf einer Bank und hielt eine Eistüte in der einen und einen Löffel in der anderen Hand. Sie unterhielt sich leise mit dem Beschützer ihrer Familie und beobachtete dabei Ryou und Marik, die ebenfalls mit Eis bewaffnet auf der Wiese wie die kleinen Kinder herumtollten. Joey saß daneben auf dem Grün, leckte hingebungsvoll an seinem Eis und schien Seto dabei die ganze Zeit nicht aus den Augen zu lassen. Offenkundig versuchte er den CEO in der Öffentlichkeit zu verführen, denn was Joey da mit seiner Zunge dem Eis antat war fast nicht mehr jugendfrei. Doch der junge Firmenchef ignorierte seinen Freund völlig, sondern blickte missbilligend zu Ryou und Marik und überlegte wohl gerade, wie er es schaffen konnte, die beiden zur Ruhe zu zwingen, ohne gleich den ganzen Park in die Schatten zu verbannen. Erst als Yuugi knapp neben Joey stoppte und Ryou mitten in der kindischen Kabbellei innehielt, sich zu Yami umsah und „Och nee, der olle Pharao!“ von sich gab, erhielten die beiden Dullanten die volle Aufmerksamkeit. Sekundenlang war es still, dann sprang Joey auf, blickte erst Yami und dann Yuugi verblüfft an und fiel dann letzterem lautstark um den Hals. In all der Zeit, wo Yami und Yuugi den gleichen Körper geteilt hatten und auch immer wieder wechselten, hatten ihre Freunde gelernt, sie auseinander zu halten und daher wunderte es niemanden, dass Joey nicht erst lang überlegen musste, wer von beiden sein bester Freund war. „Boah, Alter. Ich glaub’s nicht! Es ist echt wahr! Und ich dachte, Seto macht einen seiner sehr seltenen Scherze. Wie um alles in der Welt habt ihr das angestellt?“ Yuugi lachte und umarmte Joey seinerseits freudig. Das hatte sich wirklich gelohnt. Abgesehen von Seto, der sich erstens mustergültig unter Kontrolle hatte und zweitens ja schon einiges vorher gewusst hatte, zeigten alle anderen preisverdächtige Gesichter der Verblüffung, als sie da zwei Yuugis vor sich sahen. Sie fingen sich zwar alle sehr schnell wieder, denn jeder von ihnen, selbst Joey, war den Umgang mit Magie gewöhnt, doch ihre Neugierde blieb. Sie alle wollten nur zu gern wissen, wie es möglich war, dass Yami nun einen eigenen Körper besaß. Doch zu einer Antwort kam Yuugi nicht, denn Ryou, der nun Bakura die Kontrolle überlassen hatte, und Marik traten zu ihnen und der weißhaarige Mann meinte mit einer Grabesstimme: „Oh, mein Gott, der Priester hatte Recht. Jetzt muss ich wirklich zwei Pharaos ertragen! Marik, bitte erschlag mich auf der Stelle, das überleb ich nicht!“ Besagter knuffte Bakura in die Seite, lächelte aber fröhlich und nickte Yami dann zu, bevor er Yuugi ebenfalls umarmte. „Ich bin froh, dass es euch gut geht. Als wir so lange nichts von euch hörten, dachten wir schon das Schlimmste.“ Joey umarmte auch Yami und nickte dann bekräftigend: „Dein Großvater wär beinahe vor Angst und Sorge gestorben und ich hab nen Rundruf gestartet und sogar Tea und Professor Hawkins nach euch gefragt.“ Mit einem verschmitzten Blick zu seinem Geliebten meinte der Blonde dann sarkastisch: „Ich wette, Seto wird euch die Kosten für den Privatdetektiv und den Ausfall seines Sicherheitsteams während der Suche in Rechnung stellen.“ Der Firmenchef blickte seinen Freund finster an, sagte aber nichts. Bakura hingegen protestierte laut: „Also, ich hab euch nicht vermisst. Im Gegenteil, endlich hatte ich mal meine Ruhe.“ Dass er immer derjenige war, der den größten Trubel verursachte, ignorierte er geflissentlich. Nun traten auch Isis und Odion zu der Gruppe und selbst Seto erhob sich von der Wiese und klopfte die Grashalme von seinem violetten Mantel. Isis umarmte Yuugi freundlich und verbeugte sich ehrerbietig vor dem Pharao, während Odion beiden nur respektvoll zunickte. „Ich freue mich ebenfalls, euch wohlbehalten wieder zu sehen. Als Kaiba uns von den Vorfällen unterrichtete, fürchteten wir schon, dass ein neuer Feind aufgetaucht wäre.“ Isis’ Stimme zeigte jedoch deutlich, das ihre Befürchtungen noch immer vorhanden waren – sie wusste ja nicht, wie Recht sie damit hatte. „Wir freuen uns auch, euch alle wieder zu sehen. Und wir werden euch erklären, was alles passiert ist. Isis liegt mit ihren Vermutungen nämlich gar nicht so verkehrt.“ Seto seufzte genervt auf: „Ich hab’s gewusst. Kaum lässt man den Pharao mal eine Sekunde aus den Augen, schon findet er wieder einen Gegner, der die Welt beherrschen will.“ Yuugi grinste den Firmenchef fröhlich an, doch es war Yami, der sagte: „Nicht, dass du es nicht genossen hast, jeden zu besiegen, der etwas Derartiges versucht hat. Ich erinnere mich nicht daran, dass du es je geschafft hast, dich raus zu halten, Kaiba.“ „Ohne mich schaffst du es doch sowieso nicht, die Welt zu retten, Pharao!“ Setos Augen blitzten, doch man sah deutlich, dass er den kleinen Streit mit seinem Lieblingsrivalen genoss. Doch Yami dachte daran, dass sie nicht ewig Zeit hatten und sein Blick wurde ernst. „Da könntest du dieses Mal sogar Recht haben. Und die nächste Schlacht wird auch völlig anders als alles zuvor, weil es sich nur um Magie dreht.“ Yamis dunkle Stimme ließ alle, selbst Bakura verstummen und Isis blickte den Pharao aus nachdenklichen Augen an. „Es ist also ernst. Was ist überhaupt geschehen. Kaiba wusste auch nur sehr wenig zu berichten, da die Verbindung über so weite Entfernung wenige Erklärungen zuließ.“ Yuugi nickte. „Es ist ernst. Und nicht nur unsere Welt ist in Gefahr. Eigentlich beginnt der Kampf nicht einmal direkt in unserer, sondern in der der Zauberer. Wir haben nicht viel Zeit. Wir mussten unsere Aufpasser schlafen lassen, aber wenn wir zu lange reden, könnte es dennoch auffallen. Eigentlich sind wir nämlich gerade shoppen.“ Joey blickte Yuugi verständnislos an, doch dieser schüttelte nur den Kopf und ging, gefolgt von Yami ein Stück über die Wiese. Die anderen folgten den beiden Duellanten gezwungenermaßen, ließen sich dann alle unter einem großen Baum im Schatten nieder und Yami und Bakura tarnten sie mit den Schatten. Nun waren sie vor neugierigen Blicken und Lauschern sicher und Yuugi begann zu erzählen und Yami unterbrach ihn nur ab und an, um einige Kleinigkeiten einzuwerfen. Yuugi begann mit dem zweiten Angriff im Park, der so viel mächtiger und intensiver gewesen war, als der erste. Er erklärte ihren Kampf im Nebel und wie versucht worden war, ihn, Yuugi zu rufen – was nicht nur Isis und Seto, sondern besonders Bakura sehr überraschte. Sicher war Yuugi genauso mächtig wie Yami, doch würde nicht jeder automatisch den Pharao als den Stärkeren ansehen? Yuugi erklärte daraufhin die Existenz der Zaubererwelt und ihre Vermutung, dass dort Schatten und Dunkelheit als etwas Böses galten. Er gab das wieder, was Dumbledore ihnen nach ihrem Erwachen im Krankentrakt berichtet hatte, erzählte von Voldemort und dem schon fast 20 Jahre währenden Kampf zwischen Gut und Böse in dieser Welt. Er berichtete auch von ihren Befürchtungen, dass Voldemort – sollte er gewinnen – sich nicht mit der Vernichtung seiner Feinde zufrieden geben würde, sondern dann die verhassten Nichtmagier angreifen würde – was auch ihre Welt und ihre Freunde gefährden könnte. Dann erzählte Yuugi mit Begeisterung von Hogwarts und der Winkelgasse, lies auch nicht aus, dass er die Magie der Zauberer zumindest in gewissen Belangen als der Schattenmagie ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen ansah – ihre Beschwörung und ihre beiden Körper waren da ja ein gutes Beispiel. Letztlich endete Yami, der sich eingeklinkt hatte mit der Geschichte über Merrat und zeigte Isis und Marik die Kartusche, doch auch die beiden wussten mit dem Rätsel nichts anzufangen. Nach einer Stunde schwiegen Yuugi und Yami und auch die Freunde blieben stumm. Selbst Bakura fiel kein Kommentar dazu ein. Er hatte zwischenzeitlich zwar kundgetan, dass er diesen Voldemort gern mal kennen lernen wollte, doch wahrscheinlich verachtete er ihn eher, weil er es in 20 Jahren nicht geschafft hatte, sein Ziel zu erreichen. Und Ryou hatte genug Kontrolle über sein dunkles Ich, damit dieser begriff, dass es sich hier doch um eine ernstere Angelegenheit handelte. „Na, da seid ihr aber wieder in was reingeraten.“ Joey streckte sich und lehnte sich dann wieder an Seto wie schon die ganze Zeit zuvor. “Und ihr wisst auch nicht, was bei dem Ritual passiert ist, sodass ihr nun zwei Körper habt? Nicht, dass das nur n Nebeneffekt ist und sich wieder umkehrt, während wir hier reden.“ Yami schüttelte den Kopf und blickte zärtlich zu Yuugi. „Was genau passiert ist, werden wir wohl nur erfahren, wenn wir Dumbledore unsere Macht offenbaren und ihn fragen, welchen Zauber sie benutzt haben. Aber das hat noch Zeit. Wir sind jetzt seit fast 4 Tagen so, also wird es wohl nicht spontan wieder rückgängig gemacht werden können. Es gibt andere Dinge, worum wir uns kümmern müssen.“ „Ja, die Frage, warum ausgerechnet ich bei dieser ziemlich unspezifischen Beschwörung gerufen wurde, interessiert mich schon. Es muss auch etwas mit den Milleniumsgegenständen zu tun haben, aber hauptsächlich wird es wohl daran liegen, dass unsere Schattenmagie so anders und in vielen Bereichen mächtiger ist, als ihre Magie. Stellt sich nur die Frage, ob wir gegen Voldemort ankommen? Immerhin bekämpfen sie ihn schon seit Jahren ohne Erfolg, also muss er doch einiges können. Deshalb haben Yami und ich auch beschlossen, in Hogwarts zu bleiben. Dort sitzen wir an der Quelle für Informationen, denn Dumbledore scheint so was wie der erklärte Feind Voldemorts zu sein – genauso wie Harry Potter, der auch auf dieser Schule ist. Und wenn wir mehr über die Magie der Zauberer lernen wollen, ist Hogwarts ein guter Anfang.“ Isis nickte. „Ich glaube auch nicht, dass ihr die Kartusche per Zufall gerade jetzt gefunden habt. Ich spüre ein Geheimnis darin und das Rätsel hat zu viel mit Licht und Schatten zu tun, als das man es übersehen könnte. Vielleicht findet ihr darin sogar einen Hinweis auf diesen Kampf oder diese neue Magie.“ Sie diskutierten noch ein wenig darüber, wer welche Nachforschungen anstellen sollten, denn dass jeder der Freunde seinen Anteil leisten wollte, war klar. Marik wollte sich in Ägypten etwas umsehen. Isis kannte ebenfalls einige alte Gelehrte, die sie zu Merrat befragen konnte. Außerdem wollten sich beide unauffällig nach dieser anderen Magie und den Zauberern und Hexen umsehen und versuchen, etwas mehr darüber zu erfahren. Ryou und Bakura würden auf ihre eigene Weise versuchen, etwas über Voldemort und seine Todesser herauszufinden, doch Yami vertraute dem Grabräuber genug, um zu wissen, dass dieser diskret und vorsichtig zu Werke ging. Jeder sollte nach unerklärlichen, aber vertuschten Vorfällen Ausschau halten, die auf den Kampf der magischen Welt hindeuteten. „Kaiba, du musst mir außerdem einen Gefallen tun. Ich brauche ein Leben und das möglichst bis gestern. Dumbledore hat schon Nachforschungen angestellt und wird wohl auch weiter suchen. Es könnte ihm merkwürdig vorkommen, wenn der engste Freund Yuugi Mutôs nicht in der Uni oder in Unterlagen erwähnt wird. Nimm als Namen Yami Atemu. Den Rest überlass ich dir.“ Der Firmenchef blickte nicht sonderlich begeistert drein, nickte aber und Yami wusste, dass er sich auf ihn verlassen konnte. Selbstverständlich würde auch Seto seine Kontakte nutzen, um alles mögliche Nützliche in Erfahrung zu bringen, doch Yami und Yuugi machten sich nichts vor. Sehr viel konnte bei all dem nicht herauskommen, da ihre Freunde gezwungen waren, diskret vorzugehen. Sie waren die einzigen an der Quelle und demnach hing das Meiste auch von ihnen beiden ab – wie so oft! Es gab nicht mehr viel zu sagen. Ryou würde Yuugi bei seinen Freunden in der Uni entschuldigen und Seto würde dafür sorgen, dass Yuugi ein Urlaubssemester genehmigt bekam. Dann unterhielten sie sich noch kurz über Tea, Tristan, Mokuba und all die anderen und Yuugi nahm Joey das Versprechen ab, sich um seinen Großvater zu kümmern. Doch da Yami und Yuugi die beiden Hogwarts-Professoren nicht noch länger schlafen lassen wollten, trennten sie sich schon bald wieder. Odion würde vorerst in London ein Zimmer beziehen und als Kontaktperson zur Außenwelt für die beiden Duellanten dienen. Da alle anderen mehr Erfolg bei ihren jeweiligen Aufgaben haben würden, wenn sie nach Japan, beziehungsweise Ägypten zurückkehrten, war das die einzige Möglichkeit. Denn Yami und Yuugi konnten nicht immer den anstrengenden Kontakt mit Seto in Domino aufnehmen – das konnte man sich für den Notfall aufheben. Da sich Yuugi und sein anderes Ich sicher waren, dass es ihnen mit etwas Vorsicht möglich war, Hogwarts durchs Schattenreich zu verlassen, würden sie bei Neuigkeiten oder Problemen Odion informieren und dieser würde es dann weiterleiten. Nach mehreren Umarmungen (Yuugi) und knappem Nicken (Yami) lösten sie die Tarnung um sich vorsichtig wieder und trennten sich dann. Seto und die anderen würden in ihr Hotel zurückkehren und bis auf Odion morgen wieder abreisen und Yami und Yuugi kehrten zu Remus und Snape zurück. Diese saßen noch immer im Schlaf gefangen auf der Bank und Yami nickte zufrieden. Sie stellten ihre Verkleidung als John und Mike wieder her, ließen die Einkaufstüten erscheinen und hoben nach einer weiteren, ergebnislosen Suche nach Spionen alle Zauber wieder auf. Dann taten sie so, als würden sie eben geschafft aus dem letzten Geschäft kommen und ließen ihre Tüten neben den Professoren zu Boden gleiten. Snape sah die beiden mürrisch an, blickte dann auf die Uhr in der Mitte des Parks, die gerade 10 nach 6 zeigte und meinte dann mit so etwas wie Hoffnung in der Stimme: „War das das letzte Geschäft?“ Remus blickte seinen Kollegen strafend an: „Du solltest nachsichtiger sein, Severus. Sie mussten immerhin alles von Grund auf neu kaufen und für mehrere Monate rechnen. Und du bist auch nicht besser, wenn du in einen Tränkeladen kommst.“ Snape warf dem Lehrer einen giftigen Blick zu, doch Yuugi unterbrach ihn. „Wir sind fertig und haben alles. Das war gar nicht so leicht, weil wir für Europäer einfach zu klein sind und lange suchen mussten, um passende Sachen zu finden. Sonst wären wir eher fertig gewesen. Wir hoffen, wir haben Sie nicht zu lang warten lassen, Senseis.“ Remus schüttelte den Kopf, stand auf und nahm einige der Beutel vom Boden. Hier wollte er nicht riskieren, Magie anzuwenden und daher würden sie das Gepäck bis zum „Tropfenden Kessel“ tragen müssen. „Es war nicht schlimm. Wären wir gezwungen gewesen, zwei Mädchen beim Shoppen zu begleiten, würden wir sicher noch in drei Stunden auf dieser Parkbank hocken.“ Remus dachte an das erste und eindeutig auch letzte Mal, als er mit Arthur zusammen Molly, Ginny und Hermine im letzten Sommer zum Einkaufen begleitet hatte. Es war die Hölle gewesen und irgendwann hatten sich Arthur und er klammheimlich davon gestohlen, ohne dass die drei Frauen das überhaupt bemerkt hatten. Diese waren dann gegen 10 Uhr abends wieder im Fuchsbau erschienen und hatten sich erst dort gewundert, dass ihre männlichen Begleiter schon vor ihnen zu Hause waren. Nein, zweieinhalb Stunden waren wirklich eine rekordverdächtige Zeit bei den Taschen, die überall um sie herum standen. Remus bedachte dabei jedoch nicht, dass Yami und Yuugi meist gleich Doppelkäufe gemacht hatten, was die Zeit minimierte, die Menge aber in die Höhe trieb. Der Zaubertränkeprofessor sagte nichts mehr, schnappte sich nur ebenfalls ein paar Tüten und Taschen und Yuugi und Yami teilten den Rest auf. So kehrten sie in die Winkelgasse zurück und Snape und Remus zauberten sich wieder ihre normalen Sachen – was Yuugi ein wenig enttäuschte. Er hatte sich irgendwie an die legere Kleidung der beiden Professoren gewöhnt und fand, dass das besonders Remus sehr gut kleidete. Durch dessen schäbige, braune Umhänge wirkte der Mann noch dünner und abgehärmter, als er schon war. Doch es stand Yuugi nun mal nicht zu, darüber zu urteilen. Einige Minuten blieben ihnen noch, bevor Dumbledore den Kamin wieder ans Flohnetzwerk anschließen würde – zumindest erklärte Remus das den beiden Duellanten. Daher tranken sie alle noch ein Glas Butterbier im „Tropfenden Kessel“. Pünktlich um 19 Uhr gingen die vier zum Kamin und reisten per Flohpulver wieder nach Hogwarts. Yami war nicht ganz wohl bei der Sache, denn obwohl er am Morgen gut angekommen war, musste er es ja noch nicht mögen, wie ein Wirbelwind durch Kamine geschleudert zu werden. Doch Yuugi und er hatten sich geeinigt, dass es zu gefährlich gewesen wäre, vor Dumbledores Nase Schattenmagie zu nutzen und dadurch zu dessen Kamin zu gelangen. Remus und Snape hatten ja schon gezeigt, dass sie ihre Macht ansatzweise spürten, als Yami sie mit dem Schlafzauber belegt hatten. Natürlich waren sie einige der mächtigsten Magier um Dumbledore und das erklärte, warum sie etwas bemerkten, was andere Zauberer nicht einmal sahen, wenn es direkt vor ihnen passierte. Und ein Schlafzauber war wesentlich schwächer, als ein Transport durch die Schatten. Yami und Yuugi hatten keine Bedenken, dass sie später unbeobachtet und mit der nötigen Vorsicht selbst unter Dumbledores Schutzschilden aus Hogwarts hinaus gelangen konnten, ohne dass der Schulleiter es merkte. Doch genau vor seinen Augen die Schatten zu nutzen, war zu riskant. Also erschienen die beiden Duellanten hinter Severus Snape im Kamin, traten in Dumbledores Büro und blickten dem fröhlich lächelnden Schulleiter entgegen. Der alte Mann stand vom Schreibtisch auf, trat zu ihnen und begrüßte zuerst seine beiden Professoren und dann auch Yami und Yuugi. „Ich hoffe, ihr hattet einen vergnüglichen Tag und habt alles bekommen, was ihr wolltet. Und ihr seid gerade rechtzeitig zum Abendessen wieder da. Der Trank müsste ja auch bald seine Wirkung verlieren, nicht wahr?“ Yami überlegte kurz, wann sie für Remus’ und Snapes’ Augen bestimmt, das letzte Mal von dem Vielsafttrank getrunken hatten. Das war schon lang genug her. Also täuschte er eine langsame, schmerzhafte Rückverwandlung vor und Yuugi folgte seinem Beispiel. Nun standen beide wieder in ihrer normalen Gestalt in dem Büro und lächelten sich glücklich an. „Also, das ist wesentlich besser.“ Yuugi fuhr sich demonstrativ durch sein Haar und hielt Snape dann sein Fläschen mit dem Trank hin. Sie hatten einen Teil des Trankes vernichtet, so dass es aussah, als hätten sie tatsächlich davon getrunken. Auch Yami gab den Trank mit einem Blick zurück, der deutlich machte, wie wenig er davon hielt, diese Erfahrung noch einmal zu machen. Remus lachte leicht über Yamis Gesicht, doch der Zaubertränkemeister steckte die Fläschchen ungerührt in eine Tasche seines Umhangs. Yuugi wandte sich nun zu Dumbledore: „Wir danken Ihnen, dass wir das sehen durften. Die Winkelgasse war wirklich fantastisch. Und wenn sich das Ganze hier aufklärt und wir wieder gefahrlos nach Hause können, werden wir auch einen Weg finden, unsere Schulden zu bezahlen. Aber vorerst haben wir alles, was wir brauchen. Noch einmal Danke, Dumbledore-sama.“ Doch der Schulleiter winkte ab. „Das war nur eine geringe Wiedergutmachung, dafür dass wir euch aus eurer Welt so ungefragt herausgerissen haben. Und jetzt könnt ihr zum Essen gehen. Nach so einem anstrengenden Tag werdet ihr ja sicherlich Hunger haben.“ Yami und Yuugi nickten. Remus versprach ihnen, ihre Päckchen und Tüten in ihrer Originalgröße in ihr Zimmer zu schicken und die beiden Duellanten verließen das Büro. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, blickte Dumbledore seine beiden Professoren nachdenklich an. „Habt ihr es auch bemerkt?“ Severus nickte: „Sie hatten nicht ganz das Aussehen, welches beabsichtigt war. Besonders Mr. Atemu nicht. Und irgendetwas stimmte auch mit der Verwandlung nicht ganz. Und dann war da noch die Sache im Park.“ Remus sah Severus ernst an: „Vielleicht war dein Trank nicht mehr...“ Doch er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn der Zaubertränkelehrer wirbelte zu ihm herum und sah ihn mörderisch an. „Ich mache keine Fehler beim Brauen von Zaubertränken. Es liegt an ihnen. Sie sind seltsam, das habe ich schon die ganze Zeit gesagt. Aber du willst mir ja nicht glauben, Werwolf!“ Das letzte Wort spuckte er beinahe aus und Remus zuckte erschrocken zusammen. So wütend hatte er den Professor schon lang nicht mehr gesehen. Dumbledore trat zwischen sie beide und meinte besänftigend: „Ich glaube auch nicht, dass dein Trank falsch gebraut war. Ehrlich gesagt hatte ich auch erwartet, dass irgendetwas in der Art passieren würde. Sie sind geheimnisvoll, alle beide. Ich bin aber froh, dass du mit deiner düsteren Prophezeiung Unrecht hattest, Severus. Sie haben euch weder angegriffen, noch haben sie die Winkelgasse gesprengt oder sind geflüchtet. Wir werden sie weiter beobachten müssen. Was meintest du aber mit der Sache im Park?“ Remus warf Severus noch einen kurzen Blick zu, antwortete dann aber an dessen Stelle dem Schulleiter: „Wir spürten beide ganz kurz eine Macht, die völlig fremd war. Es ist nichts passiert und das Gefühl war auch sofort wieder verschwunden, ohne dass wir etwas entdecken konnten. Aber so etwas habe ich noch nie gespürt. Ich weiß nur nicht, ob es etwas Böses oder etwas Gutes war. Ich glaube, es war mächtig und sehr alt, aber für mehr als Vermutungen reichte dieses kurze Empfinden nicht aus.“ Severus nickte dazu nur, sah Remus aber nicht an. Dumbledore seufzte und schob dann seine Brille auf der Nase etwas höher. „Wir werden wachsam bleiben und ich werde mich ein wenig umhören, ob es ähnliche Beobachtungen auch andernorts gegeben hat. Jetzt ruht euch aus. Ihr musstet ja den ganzen Tag trotz allem wachsam sein, also werdet ihr sicher erschöpft sein. Wir sehen uns beim Essen.“ Die beiden Professoren nickten und verließen dann ebenfalls das Büro. Sie ließen einen nachdenklichen Dumbledore zurück, der nicht so richtig wusste, was er von all dem halten sollte. Das war’s. Reviews sind gern gesehen, aber natürlich keine Pflicht und auch überhaupt keine Vorraussetzung für ein weiteres Kapitel...wie mein Animexx-Freischalter es so schön ausdrückte: »"Kommentarbettelei" ist verboten. Ein Autor sollte schreiben und veröffentlichen, weil es ihm Spaß macht, Kommentare sollten weder als Garant, noch als Voraussetzung dienen, sondern sind ein freiwilliges Gut der Leser.« In diesem Sinne...^_^ Bye Fly Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)