Siegel der Schatten von heavenfly ================================================================================ Kapitel 4: Erwachen ------------------- Siegel der Schatten Es hat lang gedauert, aber hier kommt nun endlich das neue Pitel. Und hey...danke meinen beiden einzigen REviewern hier...dieses Pitel ist nur für euch... So und nun genießt das nächste Pitel...Mein Beta meinte, die denken hier n bissl viel nach. Aber mir ist hinterher beim besten Willen nicht mehr eingefallen, wo ich kürzen sollte... und ich find es auch gut so...also müsst ihr damit leben! muhahaha 4. Erwachen ‚Yami?’ Yuugis Stimme erklang leise im Seelenraum des Pharao und dieser schickte eine Welle der Wärme und Liebe zu seinem zweiten ich. /Ich bin da./ Ihre Seelen spürten einander und kurze Zeit war alles wie früher. Doch dann erinnerten sie sich daran, was geschehen war und beide sandten vorsichtig ihre Magie aus, um herauszufinden, was um sie herum vorging. Sie befanden sich in einem hohen Raum mit mehreren Betten. Im Nebenzimmer unterhielten sich eine Frau und zwei Männer in dieser seltsam vertrauten Sprache und etwas weiter von ihnen entfernt lag ein anderer Mann bewusstlos. Jenseits dieses Zimmers spürten beide eine überwältigende Flut an Geräuschen, Leben, Lachen und vor allem Magie – fremd zwar, aber dennoch machtvoll. Doch mehr konnten weder Yuugi noch sein anderes Ich erfahren, ohne die Augen zu öffnen oder einen mächtigeren Zauber zu benutzen. Doch noch wollten sie eventuellen Beobachtern wie den drei Personen im Nachbarzimmer keinen Hinweis darauf geben, dass sie erwacht waren. Es gab noch zu viel, worüber sie sich klar werden mussten und da war Ungestörtheit am besten. ‚Sie haben uns nicht verraten, oder?’ Yuugis Seele trat leise an Yamis heran und das Gefühl einer warmen Umarmung driftete an dessen Geist. Wie gern würde er den Jüngeren jetzt wirklich umarmen, besonders da die Gewissheit bestand, dass alles kein Traum sondern Realität war und Yami wahrhaftig in der Lage dazu gewesen wäre, seinen sehnlichsten Wunsch auszuführen. Doch das hatte Zeit. Ihre Körper waren nach 2 Tagen Schlaf noch getrennt, da würden sie nicht innerhalb der nächsten 2 Minuten wieder vereint werden. Sich gewaltsam zur Ordnung rufend, erinnerte sich der Pharao an Yuugis Worte. Der Junge hatte sofort erkannt, dass Yami nicht so ruhig geblieben wäre, wenn die Fremden für ihre Bewusstlosigkeit in dem Wald verantwortlich gewesen wären und somit eine Bedrohung dargestellt hätten. /Ich denke, der Kampf gegen das Ritual hat uns mehr Kraft gekostet, als wir dachten. Aber in dem Bannkreis war ziemlich viel Magie angestaut, so dass wir davon zehren konnten, ohne dass wir uns dessen bewusst wurden. Als du dann aus den magischen Symbolen getreten bist, hast du die Sperre verlassen und bist ohnmächtig geworden. Und mir erging es nicht anders. Die Fremden haben nichts damit zu tun./ Yuugi stimmte Yami zu und überlegte kurz. ‚Sind sie Magier? Ich spüre ihre Macht, aber sie ist so anders als unsere. So hell, fast blendend. Und irgendwie unstet, als wären manche Zauber viel schwächer, als wenn wir sie ausführen würden, aber an anderen Stellen wirkt alles wie eine übermächtige Kraft, der selbst wir nicht widerstehen können.’ Yuugi ignorierte noch immer, dass er scheinbar eigene Kräfte besaß und nicht mehr auf Yami angewiesen war, um diese Feststellung zu treffen. Er dachte erneut nach. ‚Wie das Ritual. Der Ruf war so mächtig und nicht einmal du konntest dich dagegen wehren, aber andererseits...’ Yami nickte. Er wusste, worauf sein Geliebter hinauswollte. /Andererseits haben sie einen Spruch gegen uns angewandt, als wir bewusstlos waren, der einfach an unserem Schutzschild abprallte. Der Zauber war nicht einmal stark genug, uns zu wecken und ich hab ihn nur bemerkt, weil ich vorsichtshalber den Schild überprüft habe, als ich vorhin aufgewacht bin. Wie passen diese Macht und dieser schwache Zauber zusammen?/ ‚Und warum haben sie uns gerufen?’ Yuugi drehte sich zu Yami um und blickte diesem in die nachdenklichen Augen. Doch der Pharao schüttelte den Kopf. /Sie haben nicht uns gerufen, Aibou. Sie riefen dich!/ Yuugi wollte protestieren, doch dann erinnerte er sich deutlich an die Worte, die er vernommen hatte und an den Sog, der nur ihn betroffen hatte. Yami hatte Recht. ‚Aber warum? Wäre es nicht viel logischer, dich zu rufen? Du bist wesentlich mächtiger als ich. Andererseits gehören wir zusammen. Sie hätten wohl so oder so uns beide beschworen. Nur was wollen sie von mir?’ Yami verzichtete darauf, Yuugi zu widersprechen, doch er war ganz und gar nicht der Meinung, dass er stärker war als sein Licht. Im Gegenteil, sie waren mindestens gleichstark, schon allein, weil Yuugi jetzt scheinbar die gleichen Fähigkeiten wie Yami selbst besaß. Doch Yuugi schien gerade selbst diesen Gedanken zu haben, denn er blickte Stirn runzelnd seine und Yamis Pyramide an, als wäre sie der Grund für all diese Verwirrungen. Doch auch der Pharao hatte die Worte des Rufenden nicht vergessen/Er rief nach der Seele des Lichts. Deshalb bist du vorrangig beschworen worden, Hikari. Und ich glaube, wenn wir nicht so gekämpft hätten, wären wir wohl tatsächlich getrennt worden. Ob wir deshalb nun zwei Körper haben?/ Yuugi hob die Schultern. Das wusste er auch nicht. Das konnten ihnen wohl nur die Fremden beantworten. Aber wenn eine Beschwörung das einzige gewesen wäre, was für eine Trennung nötig war, hätte Yami das gewusst und schon längst versucht. Immerhin waren derartige Rituale selbst im alten Ägypten nicht unbekannt gewesen und sie selbst führten sie ja beim Herbeirufen jedes Monsters durch. Nein, nur das konnte es nicht sein. Diese Überlegungen führten zu nichts, denn Antworten würden sie jetzt sowieso nicht finden. Doch der Gedanke an die Fremden brachte Yuugi wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurück. ‚Du hast ihre Auren doch auch gelesen. Teilweise waren sie sehr seltsam, irgendwie zweideutig.’ Yami nickte nachdenklich. /Die in den äußeren Reihen waren teilweise sehr schwach. Vielleicht lag das an dem lang andauernden Ritual, denn sie haben sicher nicht mit so heftiger Gegenwehr gerechnet./ Yuugi konnte leichten Stolz in Yamis Stimme heraushören. Auch wenn sie letztendlich nicht gesiegt hatten, hatten sie es den Fremden zumindest nicht leicht gemacht. So war seine dunklere Hälfte eben – aus allem wurde ein Spiel gemacht und auch wenn der Sieg unmöglich war, wurde trotz allem bis zum Ende gekämpft. Yuugi lachte leise in sich hinein und konnte sich dann das Kichern nicht mehr verkneifen, als ihn Yamis empörter Blick traf. Der Pharao wusste genau, was sein Geliebter gedacht hatte und er war nicht begeistert darüber – auch wenn dieser Recht hatte. /Aibou, du bist auch nicht besser!/ Yuugi lachte noch immer, sandte aber warme Wellen der Liebe und der Besänftigung zur Seele seines zweiten Ichs. Dieser lächelte nun auch leicht und wandte sich dann wieder ihren eigentlichen Problemen zu. /Na, jedenfalls waren die in den inneren Reihen wesentlich stärker. Ihre Aura war mächtig und meistens aus warmen, vertrauensvollen Farben. Zeichen von Schicksalsschlägen oder Kummer hatte jeder, aber sie waren fast alle ehrlich und gut. Besonders dieser alte Mann ganz vorn hatte beeindruckend viele Goldtöne in seiner Aura. Er ist vertrauenswürdig. Wir können nur hoffen, dass er das umgekehrt genauso sieht./ Yuugi nickte zustimmend, dass deckte sich mit seinen Erkenntnissen. ‚Aber da waren auch einige mit negativen Farben. Drei oder vier in der 2. und 3. Reihe und dann diese beiden in der innersten, die waren besonders seltsam. Ich hab noch nie gesehen, dass soviel schwarz einen weißen, verletzlichen Kern umschließt. Diese äußeren waren relativ schwach und keine Bedrohung. Sie waren aber komplett dunkel. Was meinst du, Yami, ob sie Spione oder so was waren? Ich glaube nicht, dass sie auf der Seite von den ganzen anderen stehen, denn dann hätten sie irgendeine andere Farbe noch mit enthalten gehabt. Sie waren sicher Feinde. Nur was ist die andere Seite?’ Yami ging an Yuugi vorbei und lehnte sich gegen die kühle Mauer seines Seelenraumes. /Ich weiß es nicht. Aber sie haben dich – oder uns – sicher nicht umsonst beschworen. Sie sind im Kampf, aber wer der Feind ist, weiß ich so wenig wie du, Hikari. Aber ich stimme dir zu, diese anderen Zwei waren seltsam. Aber sie standen so nahe an dem alten Mann, dass ich glaube, er vertraut ihnen. Und ihre Auren waren nicht so schwarz wie die der anderen. Das Weiß ist schon seltsam. Aber ich habe noch nie eine graue Aura gesehen. Was das wohl bedeutet?/ Noch mehr Fragen, die sie nicht beantworten konnten. ‚Was werden wir jetzt tun? Ich fühle mich nicht wirklich wohl bei dem Gedanken, in einen Kampf verstrickt zu werden, bei dem ich noch nicht einmal die Gegner kenne, geschweige denn den Grund.’ Yuugi setzte sich neben Yami auf den Boden und starrte die geöffnete Tür und das Labyrinth des Puzzles dahinter an. /Ich weiß. Aber ich fürchte, wir stecken mittendrin. Fragt sich nur, wie viel sie von uns wissen, nachdem sie uns beschworen haben. Ich sehe noch ihre verwirrten Gesichter vor mir und glaube nicht, dass sie mit dem gerechnet haben, was sie auf der Lichtung sahen. Und die Beschwörung war auch nicht wirklich detailliert und eindeutig. Ein solches Ritual hätte in Kemet nicht einmal Seth gewagt./ ‚Du meinst, sie wussten gar nicht, was sie gerufen haben. Sie haben einfach darauf vertraut, dass es in ihrem Sinne funktioniert? Reichlich unvorsichtig, würd’ ich sagen.’ Yami nickte zustimmend und ließ sich neben Yuugi zu Boden gleiten. /Also haben sie etwas gerufen – sicher um Hilfe gegen ihren Feind zu bekommen – und wir sind das Ergebnis. Wissen sie dann überhaupt etwas über uns?/ Yuugi blickte den Pharao lange nachdenklich an und ging noch einmal im Geist das Geschehen bei der Beschwörung durch. ‚Nein, eigentlich wissen sie nichts. Sie können nur Vermutungen anstellen. Wir haben keine Monster gerufen und, abgesehen von der automatischen Abwehr gegen den Beschwörer, auch keine Schattenmagie benutzt. Ich glaube aber nicht, dass sie das bemerkt haben. Und unsere Schutzschilde waren aufgrund unserer Schwäche auch minimal, so dass sie die wahrscheinlich ebenfalls nicht bemerkt haben.’ Dass sie beide den Bannkreis übertreten hatten, vergaß Yuugi, denn dafür hatte er gar keine Magie benutzen müssen. Und bei Beschwörungen von normalen Monstern oder Ritualmonstern hatten sie nie Bannkreise benutzt, so dass dieser Fakt sowohl für ihn, als auch für Yami unwichtig erschien. Sie wussten ja nicht, dass dies das Hauptproblem Dumbledores war, weil in dessen Magie Bannkreise durchaus eine wichtige Rolle spielten. /Also werden wir erst einmal gar nichts sagen. Wir müssen zuerst wissen, wofür sie uns halten. Wir sollten unsere Magie weiterhin so verstecken, dass sie sie nicht bemerken und dann einfach abwarten. Manchmal lernt man durch Zuhören mehr als durch Fragen./ Yuugi stimmte dem anderen stumm zu. Je nachdem, welche Fragen die Fremden stellen würden, würde sich zeigen, wie sie die beiden Ankömmlinge einschätzten. Und ihre getroffenen Vorsichtsmaßnahmen würden ebenfalls Antworten geben. Und dann waren ja noch diese vermutlichen Spione und der Kampf, den sie bis jetzt nur erahnen konnten. Doch das waren alles Dinge, die sie nur herausfanden, wenn sie ‚offiziell’ erwachten. Yuugi kehrte daraufhin wieder in seinen eigenen Seelenraum zurück und dann öffnete er vorsichtig die Augen. E r erkannte den hohen Raum aus ihrer ersten Überprüfung ihrer Umgebung und bei näherer Betrachtung erinnerte ihn das stark an einen Krankensaal. Waren sie in einem Hospital oder so? Aber dazu passte diese Lebensfreude und dieses fröhliche Gewimmel aus Stimmen und Lachen weiter entfernt, aber noch immer innerhalb des Gebäudes, ganz und gar nicht. Noch etwas, was sie später in Erfahrung bringen mussten. Zuerst war etwas anderes wichtiger. Damit setzte sich der junge Mann auf und drehte sich zögernd nach Rechts. Doch seine Befürchtungen blieben unbegründet. Karmesinrote Augen blickten ihn liebevoll, erfreut und sehnsüchtig an und auch Yuugi spürte wieder die Leidenschaft in sich aufsteigen. Da war er, der den er schon seit Ewigkeiten begehrte; real und lebendig und ganz in seiner Nähe. Er brauchte nur den Arm ausstrecken und er konnte Yami berühren. Es war kein Traum und kein Scherz, sondern nur ein reales Wunder. Doch bevor Yuugi seinen Wunsch in die Tat umsetzen konnte und tatsächlich einen Arm nach Yami ausstreckte, wurde die Tür mit Schwung geöffnet und der alte Mann und der düstere Mann mit der seltsamen Aura betraten das Zimmer, gefolgt von einer Frau in weißer Kittelschürze und weißer Haube. Das sah so sehr nach Krankenschwester aus, dass sich Yami und Yuugi amüsiert anblinzelten. Die beiden Männer blieben in der Mitte des Raumes stehen und blickten die beiden sitzenden Jungen misstrauisch an. Dann machte der ältere mit dem weißen Bart und den langen blauen Gewändern einen Schritt auf sie zu, wurde aber von dem Mann in schwarz aufgehalten, weil dieser ihm eine Hand auf die Schulter legte. Sie wechselten ein paar Worte in dieser seltsamen Sprache und jetzt erst erkannte Yuugi sie. Das war Englisch. Natürlich hatte er das in der Schule gehabt und auch in Karnak hatten einige der Assistenten aus Amerika diese Sprache benutzt. Aber er selbst verstand nicht viel davon. Theoretischer Unterricht war das eine, Praxis etwas ganz anderes. In Karnak hatten sie sich teilweise in Arabisch, was Yuugi und auch Yami bruchstückhaft verstanden, aber meist in Ägyptisch unterhalten, was beide natürlich fließend beherrschten. Masah hatte sich erfreut darüber gezeigt, dass sein junger Student schon so viele Dialekte beherrschte – noch dazu fehlerfrei – und so hatte er die Chance genutzt, sich selbst zu üben. Doch Englisch war nie Yuugis Stärke gewesen und er bereute jetzt, dass er Teas Nachhilfevorschlag nie ernsthaft in Erwägung gezogen hatte. Wie sollten sie Fragen stellen, wenn sie nichts verstanden? Aber vielleicht konnte hier jemand Japanisch, oder diese Magie erleichterte das Lernen von Sprachen, denn sonst hatten sie ein Problem. Yami hingegen bemerkte das vorsichtige Verhalten des jüngeren Mannes in den schwarzen Roben nur zu deutlich und es erinnerte ihn ein wenig daran, wie er Yuugi immer zu schützen versuchte. Doch der Ältere schien nicht auf die Warnungen des anderen hören zu wollen, denn nach ihrem kurzen Disput ging er weiter auf die Betten der beiden Jungen zu und blieb dann am Fußende stehen. Lang blickte er zwischen ihnen hin und her und Yami und Yuugi erwiderten die Musterung ganz offen. Dann schien der Mann zufrieden zu sein, denn er lächelte sanft durch seine Halbmondgläser und zog dann diesen seltsamen Holzstab aus einer Falte seines Gewandes. Als sowohl Yuugi als auch der Pharao alarmiert jede Bewegung seiner Hand mit misstrauischen Blicken verfolgten und ihre Körper wie zum Sprung anspannten, da lächelte der Mann erneut freundlich, aber in seinen Augen blitzte es auch belustigt auf. Er bewegte die Stabhand sehr langsam und vorsichtig und machte mit der anderen eine Geste, die wohl beruhigend wirken sollte. Doch keiner der beiden jungen Männer traute dem Frieden wirklich. Egal, was die Aura des alten Mannes sagte, sie wussten nicht, was er nun vorhatte, oder wie sie darauf reagieren sollten. Doch bevor sie überhaupt einen Entschluss fassen konnten, hatte sich der Stab schon bewegt und ein blauer Lichtregen fiel auf beide herab. Unwillkürlich hielten beide den Atem an und Yami wollte sogleich seine Hand zum Deck bewegen, welches sich glücklicher Weise noch immer an seiner Hüfte befand. Doch da bemerkten sie, wie fremde Worte ihren Schutzschirm trafen und beide hörten das Echo und glaubten, zu verstehen, was diese Worte bedeuteten. Yuugi war der erste, der seinen Schutzschirm leicht öffnete und tatsächlich flossen nun Worte in seinen Kopf, die er zuvor nicht verstanden hätte, aber als englische erkannte. ‚Es ist okay Yami, es ist ein Sprachzauber oder so was ähnliches.’ Und da ließ auch der Pharao seine Hand vom Deck wieder auf die Bettdecke fallen, öffnete den Schutzschirm und lernte innerhalb Sekunden die fremden Laute zu verstehen. Als das Leuchten aufgehört hatte, blickten sich die beiden verwundert an, denn jetzt merkten sie überhaupt nichts, doch dann fragte der alte Mann: „Versteht ihr mich?“ Und sie taten es tatsächlich. Ihre Verblüffung war echt, obwohl sie den Sinn des Zaubers zuvor schon erkannt hatten und ihre Gesichter mussten sehr lustig ausgesehen haben, denn wieder entstand das belustigte Funkeln in den Augen des alten Mannes. Dieser steckte den Stab wieder weg und blickte beide dann erwartungsvoll an. Der zweite Mann stand noch immer etwas abseits und schien dem Frieden noch nicht so ganz zu trauen, doch die Krankenschwester eilte aufgeregt zu ihnen und schob sich diensteifrig an dem Mann vorbei. Yamis finsterer Blick irritierte sie nicht im Mindesten und sie fühlte eifrig mit der Hand die Stirn beider Jungs und fragte dann besorgt und überfürsorglich, wie es ihnen gehe. Yuugi lächelte bei Yamis dunklem Blick in sich hinein, doch es war der alte Mann, der antwortete. „Poppy, ich glaube nicht, dass man von Erschöpfung Fieber bekommt. Den beiden geht es sicher gut. Ich wäre dir dankbar, wenn du Minerva und Remus Bescheid geben könntest. Wir haben einiges mit unseren Gästen zu besprechen.“ Die Frau blickte den anderen empört an, doch sie fügte sich wortlos in ihr Schicksal und verließ den Krankensaal durch die Tür, durch die sie gekommen war. „So, ihr versteht uns jetzt also. Zur Erklärung, das war ein Schnelllernzauber, der euch Englisch beigebracht hat. Und jetzt, da keine Barrieren irgendwelcher Art mehr zwischen uns stehen, habt ihr sicher viele Fragen.“ Yami lehnte sich schweigend zurück und beobachtete den Mann nur, doch Yuugi nickte. Er wusste, dass er nicht zuviel preisgeben durfte, aber einige Fragen waren unverfänglich. „Zuerst einmal wüssten wir gern, wer Sie sind und wo wir uns befinden.“ Es bereitete Yuugi keine Schwierigkeiten die Frage in der für ihn eigentlich fremden Sprache zu stellen. Doch der Mann schien eine andere Frage erwartet zu haben und das alarmierte Yuugi und auch Yami. Aber dann lächelte er und meinte: „Das hier ist Hogwarts, die Schule für Hexerei und Zauberei und ich bin der Schulleiter Albus Dumbledore. Hier hinter mir steht Severus Snape, Lehrer für Zaubertränke und Hausvorstand von Slytherin. Beantwortet das deine Frage? Ich wüsste aber gern, warum du nicht nach dem Zaubern an sich fragst. Seid ihr Zauberer oder Muggel?“ Yuugi musste seine Verblüffung nicht schauspielern, denn der Gedanke, in einer Schule für Zauberei zu sein, verwirrte und begeisterte ihn gleichermaßen. Auch Yami wunderte sich. /Selbst in Kemet gab es nie Magieschulen. Jeder Adept hatte seinen privaten Lehrer und wurde einzeln und geheim ausgebildet. Das lässt ganz neue Perspektiven zu./ Yuugi konnte nicht antworten, denn ihm wurde bewusst, was Dumbledore mit seiner Frage eigentlich meinte. Er wollte herausfinden, warum sie sich nicht über Magie wunderten, doch wie sollte er das erklären, ohne ihre Fähigkeiten zu verraten? Doch erst einmal zum nahe Liegenden. „Was genau sind Muggel?“ Jetzt war es an Dumbledore, verblüfft zu sein. Als diese beiden Jungen keine Anstalten gemacht hatten, nach dem zu fragen, was er da mit seinem Zauberstab gemacht hatte, hatte sich der Mann schon halb damit abgefunden, dass das Ritual aus irgendeinem Grund Zauberer beschworen hatte. Dass sie keine Zauberstäbe an den beiden gefunden hatten, sondern nur diese seltsamen Karten, war etwas irritierend, doch sonst würde es vieles erklären. Doch nun wussten sie nicht, was ‚Muggel’ bedeutete? Waren sie doch selbst welche? Aber warum bestürmten sie ihn dann nicht mit Fragen zu der seltsamen Art, wie sie Englisch gelernt hatten und warum wunderten sie sich nicht über den Titel der Schule. Irgendwie war das alles seltsam. „Muggel sind nichtmagische Menschen. Aber wenn ihr das nicht wisst, seid ihr dann keine Zauberer? Ihr wart gar nicht verwundert, als ihr plötzlich Englisch konntet...?“ Mist! Da hatten sie den Salat. Was sollte er denn jetzt sagen? Yuugi schickte einen Hilferuf zu Yami hinüber und dieser beugte sich nun auch vor und sah den Schulleiter lange prüfend an. „Ihr seid wirklich Zauberer? Das ist kein Scherz? Das mit dem Leuchten hätte ich noch als eine Erfindung von Kaiba akzeptiert und das mit dem Englisch könnte ein Trick sein und eigentlich wurden wir irgendwie hypnotisiert und Sie sprechen auch nur Japanisch. Aber das ist ein bisschen viel Aufwand für einen Scherz, selbst für Bakura. Die Roben, der düstere Typ hinter Ihnen und dieser alte Raum. Nicht zu vergessen die komischen Leute vorhin im Wald – nein, dass ist selbst dem Grabräuber zu viel Aufwand nur um uns zu ärgern. Das kann nur zwei Dinge bedeuten. Entweder wir träumen den gleichen Traum, was auch unwahrscheinlich ist, oder Sie sagen die Wahrheit, was noch unglaubwürdiger ist. Zauberei existiert nicht, oder?“ Yuugi jubelte Yami innerlich zu. Auch wenn der Mann nicht wissen konnte, wen Yami mit Bakura und Kaiba meinte, wurde aus den Worten seines Geliebten deutlich, dass sie nur an einen Scherz geglaubt hatten und erst jetzt überhaupt in Erwägung zogen, dass alles wahr sein könnte. Das erklärte ihre fehlende Panik angesichts ihrer fremden und unverständlichen Umgebung sowie ihre ausbleibenden Fragen und das, ohne ihre Fähigkeiten zu verraten. Dumbledore blinzelte dreimal, bevor er leise lachte. „Ihr habt das für einen Scherz gehalten? Nun, dann würde ich denjenigen gerne kennen lernen, der es gewohnt ist, euch derartige Dinge vorzugaukeln, dass ihr auch das hier ihm anlasten wolltet.“ Der Schulleiter wirkte ehrlich amüsiert, doch Yuugi bezweifelte, dass er Bakura wirklich kennen lernen wollte. „Nein, das ist kein Scherz. Aber das bedeutet, ihr seid tatsächlich Muggel. Nun, dann seid versichert, wir sind wirklich Zauberer und dies ist wirklich eine Schule, die jungen Zauberern dieses Handwerk beibringt. Wir befinden uns in einem alten Schloss in den Highlands von Schottland und ihr wurdet irrtümlicher Weise hierher gebracht. Und das geschah auch nicht erst vor einigen Stunden, sondern vor zwei Tagen. Ihr habt die ganze Zeit geschlafen“ „Was genau heißt ‚irrtümlicher Weise’? Und wie sind wir überhaupt hierher gekommen? Wir waren gerade in Domino auf dem Weg nach Hause und dann standen wir plötzlich in einem Wald.“ Das interessierte Yuugi wirklich brennend und er hoffte, endlich einige ihrer Fragen beantwortet zu bekommen. „Nun, das zu erklären dauert ein wenig länger. Und ich hoffe, ihr werdet mir die Geschichte glauben, denn da ihr Zauberei nicht gewöhnt seid, wird euch auch das unglaublich erscheinen.“ Damit zauberte sich Dumbledore einen bequemen Sessel herbei und Yuugi tat ihm den Gefallen zu erschrecken und ihn ungläubig aber auch fasziniert anzublicken. Als der Schulleiter zwischen ihnen saß und der andere – Snape – nun doch seine Vorsicht etwas fallen gelassen und sich ebenfalls auf einen Stuhl in ihrer Nähe gesetzt hatte, begann der Ältere mit seiner Geschichte. Er berichtete von der Existenz der Zaubererwelt neben der der Muggel und dass die nichtmagische Welt nichts von ihnen wusste. Dann erzählte er grob von der Gründung Hogwarts, ging auf einige wichtige Geschichtsereignisse ein und kam dann zu Voldemort. Er warnte eindringlich vor der Macht dieses Zauberers und beschrieb anschaulich, wie der Sturz durch ein Baby erfolgte, welches diesen Sieg mit dem Verlust seiner Eltern bezahlen musste. Dann erzählte er von Harrys Abenteuern, der Auferstehung des dunklen Lords, dessen Aktivitäten und Zielen und letztendlich von Magnus’ Plan. Schließlich endete der Mann nach zwei Stunden: „Und jetzt wird Voldemort immer mächtiger und seine Verbündeten immer zahlreicher. Magnus’ Plan war gewagt, aber er war die erste gute Chance seit langem. Doch irgendetwas ist schief gelaufen und keiner von uns weiß so genau, was. Die Beschwörung ist nicht so verlaufen, wie sie sollte. Statt der Hilfe, die wir für unseren Kampf erhofften, seid ihr erschienen. Aber ihr seid nur Muggel, ihr könnt nicht die Unterstützung sein, die wir riefen.“ Doch seine Worte waren nicht so endgültig gemeint, wie sie klangen. Yuugi und Yami erkannten, dass der Mann noch immer hoffte, dass sich die beiden als Götter entpuppten, die diesen ominösen Lord von der Erde fegten. Er hoffte noch immer, in ihnen die Macht zu finden, die sie suchten. Und beide waren sich nun auch sicher, dass die Beschwörung genau das erreicht hatte, was ihr Ziel war. Sie hatte nach einer Seele des Lichtes – nach Yuugi – gerufen und dieser war hier. Und sie wussten beide, dass sie diesen Kampf nicht ignorieren konnten. Sie waren hier und konnten nach dieser Offenbarung einer Welt neben der ihren nicht einfach zusehen, wie eben diese zugrunde ging, wenn sie zumindest die Chance hatten, etwas zu bewirken. Und beide wussten, dass nicht nur die magische Welt in Gefahr war. Dumbledore hatte oft genug betont, wie feindselig dieser Voldemort nichtmagischen Menschen gegenüber war. Selbst wenn sie nicht wussten, wie mächtig dieser neue Feind war und ob sie eine Chance gegen diese fremde Magie haben würden, konnten beide nicht anders, als zu helfen. Erstens waren sie schon mitten in diesem Spiel und hatten eigentlich gar keine andere Wahl mehr. Und zweitens hätten sie es sich auch nie verziehen, angesichts einer Bedrohung nichts zu unternehmen, einfach weil es nicht ihre Welt war und sie daher nichts anging. Sie würden diese Menschen unterstützen, soweit es in ihrer Macht lag, das wussten beide schon jetzt. Doch noch durften sie es sich nicht anmerken lassen. Noch mussten sie die unschuldigen, unwissenden Muggel spielen, denn ihre Fähigkeiten waren ihr einziger Trumpf. Auch wenn sie Dumbledore vielleicht vertrauen konnten – sie mussten noch viel mehr über diese Welt erfahren und sich ihr eigenes Urteil bilden, bevor sie das Risiko eingingen, sich zu offenbaren. Yuugi und Yami hatten nicht vergessen, dass es selbst in Dumbledores Nähe Spione gab und nun wussten sie ja auch, für wen diese arbeiteten. Dass der Schulleiter nur diesen Snape bei sich hatte, zeigte auch, dass er selbst nicht allen Mitarbeitern traute, sonst hätte er sicher mehr Zauberer zu dieser Unterhaltung geholt. Der Mann hatte zwar die Krankenschwester gebeten, auch noch jemanden namens Minerva und Remus zu holen, doch diese waren bis jetzt noch nicht erschienen. Aber Yuugi merkte sich diese Namen, denn sie mussten ebenfalls vertrauenswürdig sein. Yuugi wandte sich nun wieder Dumbledore zu: „Wir können Ihnen in diesem Kampf sicher nicht helfen. Wir besitzen solche Magie wie Sie nicht.“ /Was nicht gelogen ist. Schattenmagie ist eindeutig anders./ Yamis Stimme klang amüsiert, aber er hatte aus der Geschichte Dumbledores durchaus herausgehört, dass sie Dunkelheit und Schatten dem Bösen zuordneten. Deshalb hatten sie wohl auch nach einer ‚Seele des Lichts’ gerufen. Es war richtig gewesen, ihnen ihre Magie zu verschweigen, denn die erste Reaktion dieser Leute wäre sicherlich Misstrauen gewesen. Sie konnten sich noch immer offenbaren, wenn es nötig wurde. Yuugi ignorierte Yami erst einmal. Er wusste, was von ihm als nichtmagischem Menschen erwartet wurde und so stellte er nun die Frage, die ihn auch tatsächlich interessierte: „Also können wir doch jetzt zurück nach Japan? Ich meine, wenn alles nur ein Missverständnis war und statt uns eigentlich so ein magisches Überwesen erscheinen sollte, dann sind wir doch nutzlos für Sie. Unsere Freunde machen sich sicher Sorgen und suchen nach uns. Es gibt doch bestimmt einen Weg, wie Sie uns nach Hause zaubern können, oder so.“ Eigentlich glaubte Yuugi nicht wirklich daran, dass ihnen eine Rückkehr erlaubt werden würde, denn es sprach zuviel dagegen. Wenn doch, könnten sie auch von dort etwas unternehmen und dann wären ihre Freunde wenigstens beruhigt. Doch Dumbledore bestätigte mit den folgenden Worten seine Vermutungen. „Ich fürchte, so einfach ist das nicht. Auch wenn die Beschwörung nicht so verlief, wie geplant, wurde sie doch durchgeführt, um ein Wesen als Hilfe im Kampf gegen Voldemort zu rufen. Anstelle dessen seid ihr erschienen, aber der Grund der Beschwörung existiert noch. Normalerweise kann ein beschworener Geist erst zurück in seine Welt, wenn die Aufgabe erfüllt ist. Und wie das in diesem Fall ist, weiß keiner so genau, da selbst ich noch nicht verstehe, was bei der Beschwörung eigentlich passiert ist. Eine Rückkehr könnte sehr gefährlich, wenn nicht gar unmöglich sein.“ Doch Yuugi protestierte, wie von ihm erwartet wurde: „Aber wir sind doch keine Geister!“ /Nicht direkt jedenfalls, warf Yami sarkastisch ein und vergegenwärtigte sich erneut das Wunder seines eigenen Körpers. Yuugi ignorierte seinen Geliebten erneut. „Wir kommen ja nicht aus irgendeiner magischen Zwischenwelt oder dergleichen. Wir sind einfach nur von der anderen Seite der Erde. Ein Zauber ist vielleicht gefährlich. Aber wir können doch auch einfach ins nächste Flugzeug steigen und nach Japan zurück fliegen. Und Menschen können doch nicht an irgendwelche magischen Beschwörungsformen gebunden sein.“ „Das kann schon alles sein, aber es gibt noch einen weiteren, viel wichtigeren Grund. Ich möchte euch keine Angst einjagen, aber ihr müsst das erfahren. Voldemort kann leicht von dieser Beschwörung und auch von dem Ergebnis erfahren haben. Ohren gibt es überall.“ Indirekt bestätigte der Schulleiter damit Yamis und Yuugis Verdacht und zeigte auch, dass er selbst sich der Anwesenheit der Spione in seinen Reihen bewusst war. „Egal, ob ihr Muggel seid oder nicht, Voldemort könnte glauben, dass ihr das richtige Ergebnis des Rituals seid und er könnte euch als Gefahr ansehen. Und selbst wenn er glauben würde, dass ihr harmlos seid, würde er auf Nummer sicher gehen und euch zu töten versuchen. Dieser Feind ist mächtig und er hat schon einmal den Fehler gemacht, eine Gefahr zu unterschätzen. Das passiert ihm kein zweites Mal, egal ob es eine echte Gefahr ist oder nicht. Wenn ich euch nach Japan zurückkehren lasse, ist es nur eine Frage der Zeit, bis seine Gefolgsleute euch gefunden haben und dann seid nicht nur ihr in Gefahr sondern auch alle eure Freunde. Das kann ich nicht verantworten. Bis wir endgültig geklärt haben, was bei dem Ritual wirklich geschah und bis wir eine Möglichkeit gefunden haben, Voldemort sicher von euch fernzuhalten, müsst ihr leider hier bleiben.“ Jetzt lächelte der Mann spitzbübisch. „Aber glaubt mir, so schlecht ist es hier nicht. Und wer weiß, vielleicht entdecken wir in euch ja doch magische Kräfte, so dass erklärt wäre, warum ihr hier seid und dann könntet ihr lernen euch zu verteidigen. Dann steht einer Rückkehr nichts mehr im Weg. Ich hoffe, ihr könnt das akzeptieren, denn leider bleibt euch keine große Wahl.“ /Na, da können sowohl wir als auch diese Zauberer froh sein, dass wir nicht nur einfache Muggel sind. Ich habe keine Lust die nächsten Jahre hier zu bleiben, ohne die anderen wieder zu sehen, denn wenn dieser Voldemort wirklich so schwer zu besiegen ist, wie Dumbledore andeutete und sie schon Beistand als letzten Ausweg beschwören müssen, würde ihr Kampf wirklich noch ewig dauern./ Yamis trockene Worte riefen ein Lächeln auf Yuugi Gesicht, doch er versteckte es geschickt. Der Pharao hatte Recht. Ohne ihre Fähigkeiten wären sie hier wirklich gestrandet, aber andererseits wären sie dann wohl gar nicht erst hier gelandet. ‚Wir müssen mit Bakura und Seto Kontakt aufnehmen. Auch dieses Gespräch wird nicht geheim bleiben, auch wenn ich keine Beobachter spüre. Aber allein die Tatsache, dass wir beschworen wurden, wird diesen Lord bald erreichen und dann sind unsere Freunde vielleicht wirklich in Gefahr.’ /Ich stimme dir zu, Hikari. Wir werden herausfinden müssen, ob sie unsere Schattenmagie spüren können und wenn nicht, können wir Kaiba und den Grabräuber warnen. Außerdem machen sie sich sicher Sorgen, wenn sie zwei Tage nichts von uns hören./ Nach längerem Hin und Her und mehreren Protesten von Yuugi und Yami fügten sich die beiden dann scheinbar in ihr Schicksal und akzeptierten ihre Zwangsgastfreundschaft in Hogwarts. Ihre Bitte, ihren Freunden wenigstens eine Nachricht zukommen lassen zu dürfen, wurde unter Vorbehalt zugestimmt. Ihnen war klar, dass dort dann nicht mehr als: ‚Uns geht’s gut, macht euch keine Sorgen.’ drinstehen durfte und die eigentlich wichtige Botschaft über das Reich der Schatten zu Seto und Bakura gelangen musste. Sie hatten trotz der verzwickten Situation ihr Geheimnis gewahrt und konnten sich nun daran machen, herauszufinden, wie mächtig dieser Voldemort, aber auch Dumbledore und dieser Harry Potter waren, wer die Spione waren und vor allem, warum gerade sie gerufen worden waren um diesen Kampf zu entscheiden. Nachdem das nun geklärt war, erhob sich Dumbledore und auch Snape schob seinen Stuhl zur Seite und wandte sich zur Tür. „Lasst euch von Madame Pomfrey den Weg zur großen Halle erklären und kommt zum Abendessen. Ich habe noch ein wenig zu tun. Aber ich werde euch nach dem Essen euer Zimmer zeigen. Ihr wollt ja sicher nicht weiterhin im Krankenflügel übernachten. Alles Weitere können wir morgen besprechen. Verratet ihr mir noch eure Namen?“ Yuugi blickte den Mann verblüfft an, doch er erinnerte sich tatsächlich nicht daran, sich und Yami vorgestellt zu haben. Doch da ergab sich auch ein Problem. ‚Was wärst du denn gern, mein Bruder, nur ein Freund oder offiziell mein Geliebter?’ Yami zog eine Augenbraue hoch und sagte nichts. Also zuckte Yuugi nur mit den Achseln. „Ich heiße Yuugi Mutô, Sensei.“ „Yami Atemu.“ Erklang es von dem anderen Bett und Yuugi lächelte still in sich hinein. Das ließ Spielraum für alles und verriet dem Schulleiter nichts über ihr Verhältnis. Das war perfekt. Dumbledore lächelte den beiden noch einmal zu und verriet durch nichts, ob er mit ihren Antworten zufrieden war. Die beiden Männer verließen den großen Raum und Dumbledore kehrte in sein Büro zurück. Severus würde die beiden weiterhin beobachten, auch wenn sie vertrauenswürdig schienen. Doch für harmlos hielt der Mann sie ganz und gar nicht. Er hatte nicht vergessen, wie beide kampfbereit auf der Lichtung gestanden hatten und seine Finger fuhren nachdenklich über die beiden Karten, die er noch immer in der Tasche trug. Er würde sie ihnen am Abend zurückgeben. Zuerst musste er sich um die Auroren kümmern. Minerva und Remus waren nicht zu ihm gekommen, also bedeutete das, dass sie sich noch immer mit Magnus Freunden herumärgerten, die unbedingt wissen wollten, wann sie nun die beiden fremden Jungen verhören durften. Das würde noch ein hartes Stück Arbeit, sie davon zu überzeugen, dass es sich bei den beiden nur um einfache Muggel handelte. Obwohl, eigentlich glaubte der Schulleiter selbst noch nicht wirklich daran, denn damit waren noch immer so viele Fragen offen. Eigentlich sprachen nur ihr Wort und die Tatsache, dass sie einfach so denn Bannkreis übertreten konnten, dafür, dass dieser Yuugi und dieser Yami Muggel waren. Denn Dumbledore ging nicht aus dem Kopf, dass beide das Schloss sofort hatten sehen können. Der Täuschungsfluch wirkte bei ihnen nicht. In all dem Trubel in den letzten zwei Tagen war der Schulleiter nicht dazu gekommen, diesen Fluch, der Hogwarts für Muggelaugen wie eine baufällige Ruine erscheinen ließ, von den Schlafenden zu nehmen, aber sie hatten keine Sekunde lang irritiert gesucht, wo sie sich befanden. Lag das daran, dass sie eben schon zwei Tage in Hogwarts waren und die Magie des Schlosses ihr übriges getan hatte? Dumbledore bezweifelte es. So, wie er auch bezweifelte, dass diese beiden einfach nur Muggel waren. Doch das würde er so bald wohl nicht ergründen können. Das brauchte Zeit. Doch die hatten sie ja nun. Vorerst würde er den Auroren nur seine Vermutungen als Tatsachen verkaufen können. Die Beschwörung war schief gegangen. Das gerufene Wesen des Lichts hatte sich am Ende doch noch befreien können, wie schon bei Magnus’ erstem Versuch, und als Resultat war der Rufende von dem letzten Aufbäumen des Wesens getroffen und ohnmächtig geworden. Magnus sollte froh sein, dass er diesmal nicht wieder so schwer verletzt worden war, denn die Macht der anderen Zauberer hatte ihn dieses Mal vor größerem Schaden bewahrt. Das Wesen, welches beschworen werden sollte, hatte wohl von Beginn an versucht, ihnen statt seiner selbst einen Ersatz zu geben und das war eben jenes ‚Unerwünschte’, was Magnus die ganze Zeit zurückzuweisen versucht hatte und was nun in Form der beiden Muggel bei ihnen angekommen war. Es war sozusagen ein Austausch erfolgt und der Transport der Muggel durch die Verbindung hatte sie alle Kraft gekostet und deshalb waren sie zusammen gebrochen. Immerhin waren auch sie nicht freiwillig hier, sondern nur durch das Wesen des Lichts ersatzweise hergeschickt worden, damit es selbst nicht beschworen werden konnte. Das die beiden Jungs nach ihrem Auftauchen durch die Magie innerhalb des Bannkreises wach gehalten worden waren, widersprach dieser Theorie nicht und als sie den Bannkreis dann ohne Widerstand verlassen hatten, wurden sie vor Schwäche bewusstlos. Soviel würden die Auroren erfahren. Dass Dumbledore an seine Theorie selber nicht so recht glaubte, weil da noch immer das Gefühl war, etwas wichtiges übersehen zu haben, das mussten die anderen Zauberer ja nicht wissen – und auch die Spione für Voldemort nicht. Der sollte glauben, das Ritual sei völlig daneben gegangen, wie es ja auf den ersten und auch auf den zweiten Blick wirklich war. Die verborgenen Dinge, die Dumbledore nicht erkennen und bestenfalls nur vermuten konnte, würden sich mit der Zeit zeigen müssen. -------------------------------------------------------------------------------- Das war’s. Vergesst die Reviews nicht/knuddel/ Fly Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)