Siegel der Schatten von heavenfly ================================================================================ Kapitel 2: Ritual ----------------- Hi! Und gleich das 2. hinterher! Mir gehört hiervon nix außer die Storyidee und ich mach auch kein Geld mit. Pairings: Yami Yuugi/Yuugi, Harry/Draco, Seto/Joey, Ryou/Bakura/Marik, Hermine/Ron weitere kommen noch! Und jetzt gehts weiter! Siegel der Schatten 2. Ritual Albus Dumbledore wanderte gedankenverloren Kreise in den Boden seines Büros. Schon wieder war ein Überfall Voldemorts erfolgt und die Auroren hatten die Todesser nur mit Mühe zurückschlagen können. Die traurige Bilanz waren drei tote Muggel und ein schwer verletzter Auror. Die Übergriffe des Lord häuften sich in den letzten Wochen immer mehr und der alte Feind des Schulleiters schien auch keinen Mangel an Gefolgsleuten zu haben, obwohl das Ministerium auch ab und an erfolgreiche Verhaftungen verbuchen konnte. Der alte Mann war nur froh, dass seine Schüler schon vor einem Monat nach Hogwarts zurückgekehrt waren und kein Überfall auf den Hogwarts-Express zu befürchten stand. Das hätte noch gefehlt. Und nun war der Brief gekommen, dass Magnus wieder aus St. Mungos entlassen war und einen weiteren Versuch starten wollte. Vor drei Wochen war der altgediente Auror über Mad-Eye Moody zu ihm und dem Orden gekommen und hatte ihnen seinen Plan dargelegt. Damals hatte Dumbledore seine Unterstützung abgelehnt. Die Beschwörung einer magischen Kreatur war schwierig genug, doch wenn man nicht einmal genau wusste, was man rufen wollte, wurde das Ritual umso anfälliger für Störungen. Magnus hatte es dennoch durchgezogen. Seine Aurorenfreunde und er hatten sich ohne große Vorbereitungen in die schottischen Highlands begeben und nach einer magischen Kraft gerufen, die ihnen im Kampf gegen Voldemort helfen konnte. Kein Wunder, dass sie alle mehr oder weniger schwer verletzt worden waren. Dumbledore hatte sie gewarnt. Eine Beschwörung war keine leichter Zauber, den man mal eben zwischen Frühstück und der nächsten Beratung abhalten konnte, doch als genau das hatte Magnus es sich vorgestellt. Bei Beschwörungen magischer Wesen musste man genau wissen, wen man rief oder man musste stark genug sein, eventuelle Dämonen zurückzuschlagen, die eine unspezifische Beschwörungsformel für ihren eigenen Vorteil nutzen wollten. Magnus konnte keine der beiden Kriterien erfüllen. Dumbledore wusste nicht genau, was in der Nacht geschehen war, denn Magnus hatte lange nur gestammelte Andeutungen machen können, so verängstigt war er gewesen. Dazu kamen noch die starken Verletzungen. Doch der Schulleiter hatte sich seine eigenen Gedanken gemacht. Scheinbar hatten die Zauberer tatsächlich ein mächtiges Wesen gefunden, was auf die Beschwörungsformel passte und in ihrem Kampf gegen den dunklen Lord hilfreich sein konnte. Doch entweder war noch ein Dämon gekommen und hatte den Spalt in die reale Welt für sein eigenes Entkommen nutzen wollen, oder der beschworene Geist hatte sich geweigert dem Ruf zu folgen. Doch eigentlich schloss Dumbledore die erste Variante aus. Denn Magnus und seine Freunde waren nicht stark genug um selbst einen niederen bösen Geist in diesem Stadium der Beschwörung zurückzuhalten. Egal was da hindurch gewollt hätte, es hätte ihre Welt auf jeden Fall betreten können. Doch davon gab es keine Spur. Nein, die Verletzung der Auroren stammte nicht von einer Zurückweisung eines unliebsamen Besuchers, sondern davon, dass sich der beschworene Geist heftig gegen den Zwang des Rufes gewehrt hatte. Und das bewies schon einiges. Nicht, dass Magnus zu schwach gewesen war, die Kreatur zu rufen und dieser dann eine Gegenwehr leicht gefallen war. Nein, egal wie schwach Magnus war, er konnte jeden beliebig starken Geist rufen, und wie Dumbledores Eindruck von dem Mann war, hatte er sich das stärkste Wesen ausgesucht, was er hätte finden können. Allein der Wille zur Durchführung einer Beschwörung reichte schon um diese durchführen zu können, egal wie schwach der Zauberer war, der als Rufender ins Zentrum des Beschwörungskreises trat. Man konnte dann jede beliebige Kreatur zu sich rufen. Doch ob man sie halten und beherrschen konnte, dass stand auf einem ganz anderen Blatt. Nur starke Zauberer wagten es, ein magisches Wesen zu beschwören, um es sich untertan zu machen. Denn wenn der Rufende zu schwach war, konnte das gerufene Wesen dessen Kraft leicht übernehmen und den Zauberer dabei sogar töten. Die Erfahrung zeigte, dass sich magische Wesen nur sehr ungern beschwören ließen. Doch da allein der Wille des Rufenden ausreichte, das Ritual in Gang zu bringen, konnten sich die Wesen dem Sog niemals entziehen. War der Zauberer aber zu schwach, das Wesen zu beherrschen, lehnte dieses sich natürlich auf und vernichtete meist den potentiellen Meister. Dadurch konnte das Wesen dann zwar nicht mehr in die reale Welt übertreten, aber es war wieder frei in seine Heimat zurück zu kehren. Doch hier war etwas anderes geschehen. Dumbledore hätte sich nicht gewundert, wenn Magnus Verletzungen von dem Kampf mit einer viel zu starken Kreatur verursacht worden waren, die der Auror einfach nicht beherrschen konnte. Doch im Gegenteil, das Wesen war niemals richtig gerufen worden. Da aber allein der Wille zur Beschwörung ausreichte, um das Ritual zu vollziehen, blieb nur eine Möglichkeit. Das Wesen musste ungeheuer mächtig sein, so mächtig, dass es sich sogar gegen eine magische Beschwörung wehren konnte – etwas, was noch nie geschehen war. Das war es, was Dumbledore über Magnus erneute Bitte, an einem Beschwörungs-Ritual teilzunehmen, nachdenken ließ. Beim ersten Mal hatte sich Dumbledore geweigert und Magnus hatte seinen Plan ohne Hilfe nur mit einigen anderen Auroren durchgeführt und die Strafe für sein voreiliges Handeln auch erhalten. Doch in den vergangenen drei Wochen, in denen die Teilnehmer des Rituals allesamt in St. Mungos gesund gepflegt worden waren, hatte Voldemort eine beängstigende Aktivität an den Tag gelegt und Dumbledore immer wieder daran zweifeln lassen, ob sie den Lord überhaupt noch besiegen konnten. Harry hatte sich von ihm abgewandt und sprach nur noch das nötigste mit ihm. Seit jenem Vorfall mit Narzissa Malfoy kümmerten er, Hermine und Ron sich nur noch um Draco und ignorierten den Orden fast völlig. Harry schien alle Hoffnung aufgegeben zu haben, den alten Feind doch noch besiegen zu können und auch Dumbledore musste zugeben, dass ihm langsam die Ideen ausgingen. Magnus’ Plan war der erste gute Einfall seit langem gewesen und Dumbledore fragte sich, ob er vor drei Wochen nicht doch hätte zustimmen sollen, seine Macht für das Ritual zur Verfügung zu stellen. Doch dann war es zu spät gewesen. Und da niemand wusste, wie Magnus die Beschwörungsformel aufgebaut hatte, konnte auch niemand das Ritual nachvollziehen oder sogar wiederholen. Doch nun wollte der Auror einen zweiten Versuch starten und Dumbledore überlegte immer noch ob er dieses Mal nicht zustimmen und sogar selbst teilnehmen sollte. Wenn seine Überlegungen stimmten, dann war diese Kreatur alt und mächtig und es konnte sich lohnen, sie zu rufen und kontrollieren zu können. Vielleicht hatten sie dann endlich eine Chance gegen Voldemort, denn momentan waren sie eindeutig in die Verteidigerposition gedrängt und konnten nichts tun. Sie konnten nur warten bis der Lord erneut zuschlug, um dann darauf zu reagieren. Das war keine Lage, die lange beibehalten werden konnte. Wenn sich nicht bald etwas änderte, stand die Welt der Zauberer und auch die Muggelwelt am Abgrund und nicht einmal ein Harry Potter konnte sie dann noch retten. Was, wenn diese magische Kreatur ihre letzte Chance war? Dumbledore würde sich ewig Vorwürfe machen, wenn er diese Gelegenheit verstreichen ließ und ihnen dann nichts mehr helfen konnte. Wenn sie untergehen und verlieren sollten, wollte er wenigstens sicher sein, alles getan zu haben, um dieses Ende zu verhindern. Entschlossen blieb Dumbledore stehen und warf den langen Zipfel seiner Schlafmütze zurück. Im Nachthemd setzte er sich an den Schreibtisch und begann einige Briefe an die Ordensmitglieder und wichtige Personen zu schreiben, die im Kommenden bedeutsam werden konnten. Und er lud Magnus ebenfalls zum nächsten Treffen ein. Sie würden das Ritual wiederholen und Magnus durfte sogar erneut den Vorsitz führen und als Rufender in den Ritualkreis treten, sollte er das noch wünschen. Der Mann war nach dem Ritual unglaublich verängstigt gewesen, doch er war niemand, der sich von derartigen Gefühlen aufhalten ließ. Aber wenn die Beschwörung gut genug vorbereitet war, konnte dieses Mal nicht wieder ein solches Desaster entstehen. Wenn genügend mächtige Zauberer an dem Ritual teilnahmen, konnten sie den Geist rufen und auch hier halten, indem sie ihre Macht dem Rufenden liehen. Beim letzten Mal waren nur zweitklassige Auroren daran beteilig gewesen, doch das würde sich ändern. Dieses Mal würde die Elite diese Beschwörung durchführen, denn wenn der Geist so mächtig war, wie Dumbledore vermutete, dann konnten sie das Ritual nur dadurch erfolgreich beenden. Und vielleicht hatten sie durch diese Kreatur endlich eine neue Waffe gegen Voldemort in der Hand. -+-+-+-+-+ Es war Neumond. Die Nacht war noch immer heiß und die Zauberer schwitzten unter ihren weiten Gewändern nur noch mehr. Der Tag war für den ausklingenden Sommer eigentlich viel zu heiß gewesen und die Schüler hatten sich unter den neidischen Blicken der Lehrer am See abgekühlt. Das Treffen des Phönixordens und der Auroren des Ministeriums für Zauberei war dadurch jedoch nicht beeinflusst worden. In einer geheimen Halle, tief unter den Mauern Hogwarts hatten die Zauberer letzte Einzelheiten besprochen und die Positionen jedes einzelnen noch einmal abgesprochen. Und nun waren sie unterwegs in den verbotenen Wald um das Ritual erneut durchzuführen, welches vor dreieinhalb Wochen so kläglich gescheitert war. Wieder führte Magnus Zauberer zu einem Ritualplatz, doch dieses Mal wusste er, dass es gelingen musste, denn Dumbledore und all seine mächtigen Gefolgsleute hatten sich zu ihnen gesellt. Alle trugen weiße, wallende Roben mit alten Runensymbolen. Trotz der Hitze, die auch jetzt in der Dunkelheit noch herrschte, waren diese traditionellen Gewänder nötig, um das Ritual durchführen zu können. Nach etwa einer Stunde Fußmarsch – da man auf den Grounds und im verbotenen Wald nicht apparieren konnte – erreichte die Gruppe aus 77 Männern und Frauen den alten, verwitterten Ritualplatz mitten im Herzen des Waldes. Dumbledore hatte eigens für diesen Zweck die Erlaubnis der Zentauren und der anderen heimischen magischen Völker eingeholt, ihre Gebiete durchqueren und diesen Platz nutzen zu dürfen. Weitere 2 Stunden vergingen, bevor alle ihre Plätze eingenommen hatten, der Ritualkreis mit magischen Zeichen begrenzt worden war und jeder die nötige Konzentration erreicht hatte, um das Kommende zu überstehen, ohne den Verstand zu verlieren. Ein Ritual an sich war schon eine heikle Angelegenheit und durfte nicht leichtfertig ausgeführt werden, doch eine Beschwörung dieser Größenordnung war unendlich gefährlicher. Angesichts der Macht, die die magische Kreatur scheinbar besaß, war es wichtig, so viele Zauberer wie möglich bei dem Ritual dabeizuhaben. 77 war eine traditionelle Zahl, die bei einem offenbar so mächtigen Wesen nicht unterschritten werden durfte. Doch das bedeutete auch, dass sich jeder der Männer und Frauen auf den anderen blind verlassen können musste. Während dieser Beschwörung sandten die Zauberer ihre Kräfte über mehrere Zwischenpersonen als Sammelpunkte bis zu dem Rufenden, der das Ritual leitete und die Kreatur beschwor. Praktisch waren sie dann nicht 77 Zauberer, sondern ein einziges Wesen und jeder konnte in die Welt des anderen in begrenztem Maße eindringen. Wenn auch nur einer in der Konzentration nachließ und den Fluss der Magie unterbrach, war nicht nur das Ritual und damit der Rufende gefährdet, sondern auch jeder andere. Es gab Fälle, wo Zauberer den Verstand verloren hatten oder in einer apathischen Starre für immer gefangen waren und nicht mehr in die Realität zurück fanden. Also war Vorsicht geboten und jedem der Zauberer war das bekannt. Dumbledore blickte sich noch ein letztes Mal um bevor er sich konzentrierte. Um ihn standen die Professoren von Hogwarts, allen voran Minerva, Severus und Remus, der seit vier Wochen wieder unterrichtete. Daneben gab es noch die Mitglieder des Ordens wie Molly und Arthur, Bill, Charlie und Fred und George – zu Mollys Leidwesen. Weiterhin Tonks, Kingsley Shaklebolt, Mad-Eye Moodey und viele andere, die der Schulleiter schon jahrelang zu seinen Freunden zählte. Außerdem erkannte er noch einige der Auroren, doch viele waren ihm auch nicht bekannt. Diese waren durch Magnus oder Mad-Eye Moodeys Initiative hier. Aber alle waren sie mächtige Magier. Das hier konnte also nicht schief gehen. Denn egal, wie mächtig das Wesen war, was auf die Beschwörung reagieren würde, sie hatten Vorkehrungen getroffen, um ein erneutes Weigern gegen das Ritual zu verhindern und dadurch musste die Kreatur zwangsläufig zu ihnen gerufen werden. Und sie waren sicher mächtig genug das Wesen so lange im Bannkreis zu halten, bis ein Vertrag geschlossen wurde um es in ihre Pläne einzubinden. Und es sollte ja ein Wesen des Lichts sein, also würde es ihnen hoffentlich freiwillig helfen, sah es erst einmal, wer es da beschworen hatte. Sicher hatte die Kreatur sich beim ersten Mal nur gewehrt, weil sie nicht wusste, wer sie gerufen hatte. Doch dieses Mal würden sie sicher Erfolg haben. Nach Minuten der Stille begannen die ersten Zauberer ihre Arme in die Richtung zu strecken, in die ihr nächster Partner stand, der ihre Magie auffing. Als der äußerste Kreis aus 19 Zauberern ihre Macht völlig gebündelt hatte, sandten sie diese in den nächsten, inneren Kreis aus 17 Zauberern. Diese fingen die Macht auf, fügten ihre eigene hinzu und bündelten sie erneut. Dann folgten der dritte Kreis mit 13 und der vierte Kreis mit 11 Zauberern. Somit bündelte eine immer kleinere Zahl an Zauberern und Hexen eine immer größere Macht und sandte sie weiter in einen fünften Kreis aus nur noch 7 Zauberern. Diese schickten die Magie in den sechsten Kreis zu 5 Zauberern und diese sandten sie wiederum zu 3 weiteren im siebten Kreis. Währen die Zauberer in ihrer Konzentration in der Lage gewesen, diesen Magiefluss zu sehen, hätten sie die Linien und Wellen beobachten können, die von einem zum anderen gingen und immer dicker wurden, je näher sie zum Zentrum der 7 Kreise kamen. In den letzten, innersten Kreisen mussten somit die mächtigsten Zauberer stehen, die in der Lage waren, eine solche Menge an Magie auszuhalten und weiterzuleiten, ohne zusammen zu brechen. Das war die Aufgabe der Ordensmitglieder. Die letzten drei Zauberer – Remus, Severus und Mad-Eye Moodey – schickten diesen Schwall an Magie direkt zu Dumbledore, der in einem abgegrenzten Kreis aus magischen Runen und Symbolen in ihrer Mitte stand. Sie hätten die Macht auch direkt auf Magnus leiten können, doch erstens währen es dann nur 76 Zauberer gewesen, was die magischen Zahlen durcheinander gebracht hätte und zweitens brauchte der Auror alle Konzentration die er besaß, um die Beschwörung durchzuführen. Da konnte er sich nicht auch noch darauf konzentrieren, von drei unterschiedlichen Seiten Magie weitergeleitet zu bekommen. Dies übernahm Dumbledore für ihn. So stand der Schulleiter zwar auch innerhalb des Bannkreises, in dem dann das Wesen gerufen werden würde, doch sein Extrakreis würde verhindern, dass die Kreatur ihn angreifen konnte. Magnus war der Einzige, der unmittelbar in Gefahr schwebte, wenn sie das Wesen doch nicht beherrschen konnten. Doch angesichts der Macht, die Dumbledore nun in den Händen hielt, glaubte er das nicht. Sie wären jetzt sogar mächtig genug, Voldemort aufzuhalten, doch leider ließ sich eine solche magische Verbindung nicht lang genug aufrecht erhalten, um damit einen Kampf zu bestreiten. Und es dauerte auch viel zu lange, bis sie soweit wären wie jetzt – in der Zeit hätte der Lord sie schon längst getötet. Denn im Unterschied zu jedem magisch beschworenen Wesen konnte ein Zauberer die Bannkreise leicht überqueren. Nur eine beschworene Kreatur war darin gefangen, bis sie einen Vertrag einging, den Rufenden vernichtet oder die magischen Begrenzungssymbole zerstört hatte. Doch das war nichts, worum er sich jetzt Gedanken machen musste. Seine Aufgabe war einzig und allein, die Magie der 75 anderen Zauberer und seine eigene an Magnus weiter zu leiten, damit dieser das Ritual beginnen konnte und so streckte auch Dumbledore die Arme aus und richtete sie gegen den Auror. Sekundenlang stand die Zeit auf der Lichtung still und kein Lüftchen regte sich. Magnus empfing die Macht der anderen Zauberer und spürte wohl zum ersten Mal überhaupt, was Macht bedeutete. Doch er erinnerte sich sofort an seine Aufgabe und begann mit der Formel. „Geister der Zeit, Wesen der Unendlichkeit. Herrscher über Tiefe, Dunkelheit und Licht. Erhört das Flehen und sendet den Geist, der nötig ist. Der Zweck ist euch bekannt, die Aufgabe ist von euch gestellt. Sucht nach dem Wesen des Lichts, welches ich begehre und um welches ich euch bitte. Allmächtige Herrscher erhört mein Ersuchen und gewährt mir eure Gnade. Bei den alten Göttern, sendet das Wesen des Lichts!“ Dumbledore hörte die Formel zum ersten Mal und wunderte sich, wie bei solch allgemein gehaltenen Worten eine Beschwörung überhaupt funktionieren konnte. Doch als die Nebel dichter wurden und pure Magie die Männer und Frauen umgab, da wussten sie, dass das Ritual begonnen hatte. Etwas wurde gerufen. -+-+-+-+ Yuugi schlenderte gedankenverloren durch den Park auf dem Weg nach Hause. Die Vorlesung von Professor Kyo war mal wieder ewig gegangen und so war er schon eine Stunde zu spät, obwohl er seinem Großvater versprochen hatte, ihm nach der Uni im Shop zu helfen. Doch der alte Mann wusste so viel über Imothep, seine Erfindungen und die Architektur der Pyramiden, dass selbst Yami immer wieder ins Staunen geriet. So hatten nicht nur sie die Zeit während Kyos Erzählungen vergessen und jetzt war es schon 11 Uhr durch. Eigentlich höchste Zeit nach Hause zu gehen. O-jii-san wollte heute noch irgendetwas Wichtiges erledigen und irgendjemand musste ja auf den Laden aufpassen. Doch Yuugi hatte nicht wirklich Elan sich zu beeilen. Es hatte nicht sooo wichtig geklungen. /Und hast du gewusst, dass die Einbalsamierung so funktioniert. Ich meine, es in Büchern zu lesen, ist hilfreicher als das abergläubische Wissen, was mir früher erzählt wurde. Aber jemanden zu treffen, der dabei gewesen ist...nicht einmal die Pharaonen durften den Hohepriestern dabei zusehen./ Yami war noch immer fasziniert und erschüttert zugleich. Immerhin wusste er, dass dies auch mit seinem Körper vor 3000 Jahren geschehen war und das war gleichzeitig makaber und beeindruckend. ‚Auf ein solches Erlebnis kann ich aber gut und gerne verzichten. Wenn ich mir vorstelle... das Gehirn durch die Nase...’ Yuugi stockte und schlang trotz der sommerlichen Hitze fröstelnd die Arme um den schlanken Körper. Nein, dass wollte er sich gar nicht vorstellen, zumal auch ihm die Tatsache nicht aus dem Kopf ging, dass das früher mit Yamis Körper ... Nein, Stopp. ‚Ich denk lieber nicht dran.’ Yami lachte leise in seinen Gedanken. /Ach Hikari, du bist in solchen Sachen ziemlich empfindlich. Ich war doch schon tot und meine Seele war im Puzzle. Und wie Kyo sagte, es ist ein wesentlicher Bestandteil des Glaubens. Die Aufnahme der Seele in das Reich der Toten ist nicht möglich, wenn der Körper nicht für den Übertritt vorbereitet wird. Ich habe diesen Teil nur nie erleben können, weil meine Seele in das Puzzle gesperrt wurde – oder vielmehr, weil ich sie selbst darin versiegelte./ ‚Das klingt fast so, als würdest du es bereuen.’ Yuugis Stimme klang neutral, doch Yami erkannte die Stimmung seiner lichten Hälfte augenblicklich und schlang warme Arme um dessen Seele. /Nicht im Geringsten. Jedes Leben – ob im Totenreich oder als Wiedergeburt – wäre trostlos ohne dich. Ich habe lange warten müssen, doch die Zeit hat sich gelohnt und ich wurde reicher beschenkt, als ich je zu träumen wagte. Und wenn ich je vor der Wahl stünde, meinen Platz bei den Göttern einzunehmen oder bei dir zu bleiben, würde ich immer wieder dich wählen. Ich liebe dich, Hikari. Zweifle nie daran./ Yuugi erwiderte die warme Umarmung. ‚Du hast es mir ja schon damals bewiesen, als du dich für mich und gegen deine Vergangenheit entschieden hast. Ich vergesse das nie. Und ich bin jeden Augenblick dankbar für das Geschenk der Götter, was sie mir durch dich bescherten.’ Sekundenlang waren ihre Seelen so eng wie schon lange nicht mehr und wahrscheinlich war das ihre Rettung. Denn als der Angriff erfolgte, schob sich eine Nebelwand blitzschnell zwischen sie beide, doch wären sie in ihren eigenen Seelenräumen gewesen, wären sie noch viel weiter getrennt worden. So lag nur eine dünne Schicht zwischen ihnen, doch diese war pure Macht und hätte auch 200 Kilometer dick sein können, statt 2 cm. Der erste Schock lähmte sowohl Yuugi als auch Yami völlig und das wurde ihnen beinahe zum Verhängnis. Sie hatten seit dem Angriff vor mehr als drei Wochen in ständiger Angst gelebt, sich erneut verteidigen zu müssen. Doch je mehr Zeit vergangen war, ohne Gefahr zu bringen, desto sorgloser waren sie unbewusst geworden. Sicher standen ihre Schutzschilde nach wie vor – auch jetzt noch – doch die Macht konnte sie mühelos getrennt halten und sie konnten nichts dagegen tun. Wahrscheinlich hätten sie angesichts des warnungslosen Überfalls nicht einmal bei höchster Wachsamkeit etwas tun können, um die fremde Macht abzuwehren. Und der Angriff war auch so ganz anders als der erste. Mächtiger, aggressiver, unbarmherziger und schneller, viel schneller. Damals hatte sich ein Ring aus Nebel um ihren Körper gelegt und lange Finger hatten sich von beiden Seiten nur langsam auf sie zu bewegt, um sich zwischen ihnen zu vereinigen und sie zu trennen. Damals hatte die Stimme, deren Worte sie nicht verstanden Yuugi nur so sehr verwirrt, dass er sekundenlang vor Angst Yami zu verlieren hilflos und angreifbar war. Doch sie hatten sich mit Fallen- und Schutzzaubern auf einen weiteren Angriff vorbereitet und geglaubt, alles zurückschlagen zu können, was da kommen konnte. Oh sicher, verwirrt und verängstigt waren jetzt weder Yuugi noch der Pharao. Doch dieses Mal hatte sich die Trennwand innerhalb von Sekundenbruchteilen zwischen sie geschoben und war um vieles mächtiger als zuvor. Sie waren beide von diesem Nebel umgeben und keiner ihrer Zauber schien etwas zu bewirken. Beide kämpften sie mit allem was sie hatten gegen die fremde Macht, doch bis auf leichte Schlieren im Nebel bewegte sich absolut nichts. Und dann kam die Stimme. Erst fern, dann undeutlich – unverständlich. Doch dann war es wie ein Orkan, der sie beinahe taub werden ließ. „Bei den alten Göttern, sendet das Wesen des Lichts!“ Yuugi krümmte sich zusammen und hielt sich die Ohren. Der Schrei war machtvoll, drängend und traf ihn wie ein Messerhieb mitten ins Herz. Yami hörte die Worte weniger deutlich, litt aber mit Yuugi, denn ihre Seelen waren noch immer miteinander verbunden. Er spürte Yuugis Schmerz und erkannte überdeutlich, dass diese Worte nur Yuugi galten. Jemand wollte seinen Hikari. Gerade als ihn diese Erkenntnis erreichte, spürte Yami den Sog, der ihn von Yuugi fortzerrte. Und Yuugi spürte ebenfalls einen Sog – fort von der Trennwand, fort von Yami und hin zu einem undeutlichen Ziel – zu der rufenden Stimme. Die Kraft war unerbittlich und Yuugi brauchte all seine Stärke, um nicht augenblicklich davon getrieben zu werden. Angst und Panik machte sich in ihm breit. Er wollte nicht dort hin. Er wollte der Stimme nicht folgen, egal wie drängend und unwiderstehlich der Ruf war. Denn es bedeutete, dass er von Yami getrennt werden würde. Aber niemand durfte sie trennen. Wieso konnte er sich dagegen nicht wehren? ‚Yami, Yami!’ Immer wieder rief Yuugi den Namen des anderen und versuchte dessen Seele zu spüren. Doch Yamis Rufe kamen wie aus weiter Ferne und seine Gedanken waren nur noch ein Flüstern. Doch dann erhaschte Yuugi durch eine etwas dünnere Schicht in der Nebelwand, die sie trennte, einen Blick auf Yami, der verzweifelt alle Macht einsetzte, um diese verdammte Mauer zu brechen und Yuugi zu erreichen. Und plötzlich kehrte Yuugis Entschlossenheit zurück. Er würde nicht aufgeben. Niemand durfte sie trennen. „Sendet das Wesen des Lichts!“ Die Stimme wiederholte sich, doch Yuugi beachtete den Schmerz nicht, den die Worte erneut verursachten. Er konzentrierte sich völlig auf die Nebelwand und schickte Magie um Magie, Fluch um Fluch gegen die Barriere. Alle Zauber, die er von Yami und durch die vielen Duelle im Laufe der Jahre gelernt hatte, setzte er hier ein. Zwar kämpfte er nun nicht mit Karten, doch er wusste aus Erfahrung wie mächtig seine Sprüche dennoch waren. Anfangs passierte zwar nichts, doch dann begann der Nebel leicht zu wallen und sich zu bewegen, bis heftige Schlieren entstanden, ähnlich der, durch die Yuugi Yami zuvor gesehen hatte. Immer öfter konnten beide einen Blick auf den anderen erhaschen und jeder Augenkontakt, jeder Blick schürte mehr Hoffnung, trieb sie zu noch größerer Anstrengung an. Yami stemmte sich verzweifelt gegen den immer mächtiger werdenden Sog, der ihn von der Barriere und Yuugi fortreißen wollte. Zwar verpuffte all seine Macht scheinbar wie ein Nichts an der umgebenden Nebelwand, doch je mehr Schattenmagie er gegen den Nebel warf, der Yuugi und ihn trennte, desto durchsichtiger wurde die Wand. Yami wagte nicht darüber nachzudenken, wie mächtig der Angreifer sein musste, wenn seine Magie nichts gegen diesen ausrichten konnte. War das noch derselbe Feind, wie vor drei Wochen? Damals hatten sie die fremde Macht doch mühelos vertreiben können! Doch viel wichtiger war, dass seine Macht ausreichte, um wenigstens die Trennwand zwischen seinem Geliebten und sich zu destabilisieren. Ihre Bindung war scheinbar mächtig genug, um den Feind wenigstens in dieser Hinsicht nicht gewinnen zu lassen. Sie durften nicht getrennt werden. Und tatsächlich wurde die trennende Schicht immer dünner und irgendwann konnte Yami sein Licht vollständig sehen. Jetzt konnten sie ihre Angriffe koordinieren und griffen nur noch einen Punkt an und das ununterbrochen. Noch immer riefen beide den Namen des anderen, doch jetzt war es kein Flehen und keine Panik, sondern ein Versprechen. Sie würden sich nicht trennen lassen! Und dann zerbrach die Barriere und der Nebel wich zurück. Ohne zu zögern strebten Yami und Yuugi aufeinander zu und umarmten sich fest. Ihr Schutzschild stabilisierte sich und wurde mächtiger durch ihre gemeinsame Macht. Der Sog wurde kurz abgeschwächt und beide wähnten sich auf der sicheren Seite. Doch dann erklang erneut die Stimme, lauter und drängender als zuvor. „Das Wesen des Lichts! Sendet es jetzt! Ich erflehe es!“ Augenblicklich erhob sich ein Orkan aus Licht und Nebel, dem die beiden Seelen nichts entgegenzusetzen hatten. Yuugi wurde aus Yamis Umarmung gerissen und schoss davon, bevor Yami irgendetwas dagegen tun konnte. Doch er selbst wurde daran gehindert, Yuugi zu folgen. Magie um Magie, Fluch um Fluch schickte der Pharao der fremden Macht entgegen und endlich gelang es ihm, dem Sog zu trotzen und Yuugi zu folgen. /Hikari, Yuugi!/ Den Namen seines Geliebten immer wieder wie ein Gebet schreiend, eilte Yami auf den anderen zu, wehrte den Sog ein ums andere Mal ab und kam – nach Stunden, wie es schien – endlich in Yuugis Nähe. Dieser hatte seine eigenen Kräfte zu nutzen versucht, um sich zu stoppen und näher zu Yami zu bringen, doch er war nicht sehr erfolgreich gewesen. Noch immer trieb er durch eine Röhre aus Nebel, Schatten und Bewegung dahin und Yami kam nur unendlich langsam näher. Und immer wieder erklang die Stimme und verbot dem Pharao zu folgen. „Nur die Seele des Lichts. Niemand sonst. Ich erlaube es nicht.“ Yuugi schrie verzweifelt gegen den Sog. ‚Nicht! Wir gehören zusammen! Wir folgen euch nicht. Niemals!’ Doch er erreichte nichts. Irgendwann war Yamis Hand nur noch Zentimeter von seiner eigenen entfernt und sie trieben weiter durch den Raum aus Nebel und Dunkelheit. „Nur die Seele des Lichts. Ich erflehe es!“ Yami streckte sich weiter zu Yuugi, doch noch immer erreichte er den anderen nicht. Millimeter trennten sie. Tränen des Schmerzes und der Anstrengung standen in Yuugis Augen, doch noch immer konnten sie einander nicht berühren. Ewigkeiten des Kampfes vergingen und die Stimme wurde lauter und drängender. Und irgendwann erkannten beide, dass sie diesen Kampf nicht gewinnen konnten. Diese fremde Macht war zu stark, der Sog verhinderte eine wirksame Verteidigung. Yuugi hatte keine Wahl als dem Ruf zu folgen. Das hier war so viel mächtiger als der erste Angriff. Dieses Mal konnten sie nicht siegen. Verzweifelt rief Yuugi nach Yami, doch dieser konnte nichts tun. Er war ebenso ein Opfer wie sein Geliebter. Sie waren hilflos. Eine erneute Welle aus Macht versuchte Yami zurückzudrängen, doch Yuugi schrie verzweifelt auf. ‚Nicht allein! Wir trennen uns nicht. Nur gemeinsam.’ Wie durch ein Wunder antwortete die Stimme zum ersten Mal direkt, als habe sie Yuugis Worte vernommen. „Nein. Niemand sonst. Nur die Seele des Lichts. Nichts anderes darf hindurch.“ Die Macht in der Stimme war allumfassend und unerbittlich, doch gerade das gab beiden noch einmal Kraft. Wenn sie sich dem Sog schon nicht entziehen konnten, dann würden sie eben gemeinsam gehen. Yami würde Yuugi nie wieder allein lassen und das gleiche galt umgekehrt. Wie mächtig der Feind auch war, nichts konnte, durfte sie trennen. Und so bäumten sich beide erneut gegen die Macht auf und endlich, endlich schloss sich die Lücke. Ihre Finger überwanden die letzten Millimeter und dann berührten sich ihre Fingerspitzen. Ihre Hände verflochten sich, ihre Körper pressten sich aneinander und ihre Seelen umarmten sich mit der Macht der Verzweiflung. Und die Stimme verstummte, als sei sie zufrieden. Der Sog wurde stärker, je schwächer ihre Gegenwehr wurde, denn beide wussten, dass sie nicht mehr die Kraft für eine wirkungsvolle Abwehr hatten. Und dann plötzlich war es vorbei. Sie spürten ihren Körper wieder, sahen Licht von hunderten Kerzen um sie herum und die Sonne ging zwischen Bäumen auf. Instinktiv errichteten beide ihre Schutzschilde und sandten Verteidigungszauber blindlings um sich her. Sofort folgte eine Reaktion, denn ein schwerer Körper stürzte neben ihnen zu Boden, doch beide hatten keine Zeit, darauf zu achten. Die Hand schon auf dem Weg zu ihren Duellkarten, erstarrten beide angesichts der Männer und Frauen in weißen Gewändern, die dem Mittelalter entsprungen schienen. Doch wie lächerlich die Roben und besonders die Hüte auch wirkten, die Holzstäbe in den Händen der anderen taten es definitiv nicht. Überdeutlich spürten Yami und Yuugi die Macht, die von diesen unscheinbaren Stäben ausgingen und sie registrierten, dass diese seltsamen Waffen alle nur auf sie gerichtet waren. -------------------------------------------------------------------------------- Fertig! Für heute zumindest. Und wie findet ihrs? Last n Review da! /knuddel/ Fly Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)