Pokémon Quest [Buch 1] von xRajani (Das Erbe des Giratina) ================================================================================ Kapitel 55: Strategie und Taktik -------------------------------- Endlich ein neues Kapitel; hoffentlich hat es weniger Fehler - habe es mir echt dreimal durchgelesen! XD' Sorry, dass nicht zum Updatedatum erschienen ist, aber mein PC hat wieder rumgezickt. Wünsche viel Spaß mit diesem Kapitel! 55. Kapitel Strategie und Taktik Die Abendstunden waren kürzlich angebrochen. Die letzten Sonnenstrahlen berührten den Boden, ehe sie vollends hinter dem Kraterberg schwanden. Zu jener Zeit saßen die Jugendlichen im Restaurant des Pokémon Centers und genossen das Ende eines ereignisreichen Tages. Selbst Sora gesellte sich einige Stunden zu ihnen. Der gemeinsame Abend war bereits fortgeschritten; es war halb elf. Noch immer fühlte sich Haruka, wegen des Sieges über Shuu, im Mittelpunkt stehend. Der Koordinator hatte die Arme um ihre Hüfte geschlungen und zog das Mädchen an sich, während der Kopf Lugias auf ihrem Schoss ruhte. Es war ein schönes Gefühl, aber die Braunhaarige konnte keine vollendete Ruhe finden. Sie konnte bloß lächeln über Shuus Zärtlichkeit. Eine Art Enttäuschung hinderte Haruka ausgelassene Freude zu zeigen. Der Grund war, dass sie nicht vollzählig waren. Rika war nicht bei ihnen. Stattdessen trainierte das Mädchen für ihren morgigen Kampf gegen Arenaleiter Makishi. „Sie wird schon ihre Gründe haben.“, spürte sie unerwartet den sanften Hauch Shuus an ihrem Ohr. Haruka blickte auf und sah ihren Freund irritiert an. „Wer?“ Shuu lächelte sanft. „Du weißt, wen ich meine.“, erwiderte der Koordinator. „Rika hatte schon immer ihre Eigenarten.“, pflichtete Kenta Shuu bei und lächelte. „Mach dir keine Sorgen darüber.“ Haruka seuftze bloß. Natürlich, sie verstand die Anspannung Rikas, aber konnte sie nicht wenigstens eine Stunde mit ihnen feiern? Immerhin war Rika ihre Freundin und sie wollte, dass jene ebenfalls ein Teil dieser kleinen Feier war. Doch nein! Rika musste trainieren. Die Schwarzhaarige konnte so dickköpfig sein! Mit diesem Gedanken entwand sie sich Shuus Griff und schob Lugia zu ihrem Freund. Das Kleine protestierte laut stark und blickte Haruka beleidigt an. Diese erhob sich hastig, ohne auf das Jammern ihres Schützlings zu achten. Shuu musterte sie nun skeptisch. „Was hast du vor?“, wollte ihr grünhaariger Freund wissen. „Ich werde Rika suchen gehen.“ „Nicht nötig.“, hallte es plötzlich durch das Restaurant, sodass einige Trainer kurz neugierig die Köpfe hoben, aber sodann sich wieder ihrem Gesprächspartner widmeten – sollten diese nicht alleine sein. Haruka wirbelte umher und blickte der Schwarzhaarigen entgegen, die nun mit langsamen Schritten näher kam. Rika war in jene schwarze Tracht gekleidet, die sie einst beim Mikuri Cup getragen hatte. Der dunkle Umhang knisterte geräuschvoll. Einen kurzen Herzschlag wich das Mädchen einen Schritt vor dieser Gestalt zurück. Auf Rikas Lippen legte sich ein schmales Grinsen. Hernach strich sie aber die Kapuze zurück, sodass ihre schwarzen Haare darunter zum Vorschein kamen. Neben ihrer Trainerin erschienen Hundemon, Frizelbliz, Chelcarain und Sichlor, deren Körper die deutlichen Spuren des harten Trainings preisgaben. Schwäche zeigten sie jedoch nicht. Kenta schenkte ihren Pokémon ein bemitleidenes Lächeln. „Demnach wie deine Pokémon aussehen, hat sich das Training sicherlich gelohnt.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, die Rika mit einem knappen Nicken bestätigte. „Ist noch ein Platz frei?“, fragte sie Haruka freundlich. Diese freute sich über den Entschluss ihrer Freundin. „Natürlich!“, und rückte somit Shuu wieder auf die Pelle – was ihn sicherlich gefiel, denn er schlang wieder seine Arme um seine Freundin. Lugia schmiegte sich zufrieden an Harukas Körper, die ihre Arme um das Kleine legte. Rika schnappte sich das letzte Glas und goss sich grosszügig dieses Gefäß mit Sekt ein. Anschließend erhob sie das Glas mit den Worten: „Lasst uns auf Harukas großartigen Sieg anstoßen!“ Ihre Freunde folgten ihrer feierlichen Geste und griffen nach den Gläsern, um jene zu erheben. „Und natürlich auf Shuus blamable Niederlage!“, vollendete die Schwarzhaarige feixend den Satz. Die Anwesenden konnten sich kein leises Kichern verkneifen, auch Haruka musste grinsen und versuchte beschämt das Lachen zu unterdrücken. Shuu ballte die Faust und blickte Rika finster an. Er fühlte sich in seinem Stolz gekränkt. Um dies jedoch zu verbergen, strich der Koordinator eine störende Haarsträhne aus seinem Gesicht. „Rika… Wie immer humorvoll, nicht wahr?“, entgegnete der Junge bissig. Diese lächelte gespielt kühl. „Natürlich.“, meinte sie. „Aber nimm’s nicht so tragisch. Haruka war halt besser.“ Ein Grinsen umspielte ihre Lippen. Die Braunhaarige schenkte ihr einen flüchtigen Seitenblick. Rika wirkte sonderbar gelassen und ruhig. So als ob der morgige Tag nichts Besonderes wäre. Sie war sogar zu Späßen aufgelegt, obwohl ihr Stolz es sicherlich verbot zu verlieren. Zu diesem Zeitpunkt erhob sich Sora und zog somit die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich. „Du gehst schon?“, fragte Kenta irritiert. Das Mädchen blickte den Jungen an und nickte. „Ich möchte morgen früh los.“ „Schade, dass du schon gehst, Sora.“, sprach Shuu. Die Angesprochene lächelte und machte eine kurze abweisende Gestik. „Wir werden uns sicherlich noch bei einem Wettbwerb sehen.“ „Da bin ich mir sicher.“, erwiderte Haruka. „Bis bald!“ „Wir sehen uns, Leute!“, verabschiedete sich das Mädchen winkend und warf ihren Beutel über die Schulter, während sie aus dem Restaurant ging. Einige Zeit blickte die zurückgelassene Gruppe dem Mädchen hinterher, dann widmeten sie sich wieder ihren Gesprächen. Haruka seufzte wohlig und legte den Kopf auf Shuus Schulter. Sie genoss die feierliche Stimmung, auch wenn sie merkte, dass sie vom Tag doch erschöpft war. „Ich habe dich bereits erwartet, Rika!“, begrüßte Arenaleiter Makishi das schwarzhaarige Mädchen. Sie nickte ihm nur abweisend zu. Haruka, Shuu, Kenta und Hitomi saßen auf den Tribünen, und blickten auf das große Wasserkampffeld herab. Auf der Oberfläche des Wassers schwammen kleine und auch große Plattformen. Rika wirkte konzentriert und starrte den kräftigen Mann bloß an. „Dann wissen sie auch, dass ich sie hiermit herausfordere!“, erwiderte das Mädchen kühl. Der Arenaleiter nickte knapp. „Der Kampf zwischen der Herausforderin Rika aus Zweiblattdorf und dem Arenaleiter von Weideburg, Wellenbrecher Makishi, wird in wenigen Augenblicken beginnen!“, rief der Schiedsrichter. Makishi schlug seinen weißen Umhang zurück und warf jenen in die Luft. Sein nackter Oberkörper war muskulös und entsprach seiner kräftigen Figur. „Ich akzeptiere deine Herausforderung, Rika!“, entgegnete er dem Mädchen. „Jeder Trainer darf drei Pokémon einsetzen. Der Kampf ist beendet, sobald ein Trainer keine kampffähigen Pokémon mehr hat. Nur der Herausforderer ist befugt seine Pokémon zu wechseln!“ „Es ist meine Pflicht als Arenaleiter die Kraft und die Fähigkeit deiner Pokémon und dir herauszufinden!“, sagte Arenaleiter, während in seiner Hand nun ein rot-weißer Pokéball lag. „Garados! Auf’s Wasser!“ Ein gewaltiger Wasserdrache materialisierte sich im Lichtschein des Pokéballs. Wütendes Brüllen legte sich in die Luft, als jenes Pokémon sich zu seiner vollen Größe aufrichtete. „Ein Garados, hm?“, sie hielt einen Pokéball vor sich und warf ihn in die Höhe. „Auf geht’s, Frizelbliz!“ „Ein Garados!“, keuchte Haruka. „Ob Frizelbliz damit fertig wird?“ Shuu verschränkte die Arme vor der Brust und sah angespannt auf den beginnenden Kampf herab. „Hm…“, gab der Koordinator überlegt zurück. „Ich weiß nicht. Zwar ist Frizelbliz im Vorteil, aber wie wird es auf Garados reagieren?“ Kenta schaute besorgt auf Rikas Pokémon herab. Shuu hatte Recht. Frizelbliz war von schreckhafter Natur. Wie würde sie mit dem Gegner umgehen? Ängstlich blickte die Elektrohündin zu Garados hinauf. Sie wich einen Schritt vor dem Wasser-Pokémon zurück, als es wieder ein leises Knurren von sich gab. „Ein ängstliches Frizelbliz? Ob das eine gute Wahl war?“, fragte Makishi, doch Rika antwortete nicht. So fuhr der Arenaleiter fort: „Dann kann’s ja losgehen!“ „Der Kampf beginnt… JETZT!“, rief der braunhaarige Schiedsrichter aus. „Garados, wir beginnen mit Drachenwut, los!“ „Frizelbliz!“, ertönte Rikas strenge Stimme und ließ das Pokémon furchtsam zusammen zucken. Die Elektrohündin hob den Blick. „Du musst ausweichen!“, nahm das Pokémon ihre Stimme wahr. In Garados’ Maul sammelte sich ein geballter Feuerball. Nur knapp konnte Frizelbliz mit einem flinken Sprung ausweichen. „Weiter machen mit Drachenwut. Lass Frizelbliz keine Pause zum Angriff!“ Garados ließ Frizelbliz keine Gelegenheit zum Angreifen. Immer wieder spie es Drachenwut und jagte das Elektro-Pokémon, bis es keinen Ausweg mehr gab. „Stoß dich von der Wand ab und dann Ladungsstoß!“, befahl Rika ihrem Pokémon. Die Elektrohündin wartete einen kurzen Augenblick, sprang dann gegen die Wand, um sich gleich darauf kraftvoll abzustoßen. Funken stoben umher und hüllten das Pokémon vollends ein. Mit gänzlichem Körpereinsatz rammte Frizelbliz den Wasserdrachen. Anschließend landete das Pokémon auf einer der treibenden Inseln und keuchte leicht. Aufgrund der statischen Ladung, die Frizelbliz auf Garados geleitet hatte, konnte sich das Pokémon zunächst nicht bewegen. Doch unerwartet schüttelte es die kurzzeitige Lähmung mit Leichtigkeit ab und fauchte scharf. „Eine kluge Entscheidung mit einem Elektro-Pokémon gegen mein Wasser-Pokémon anzutreten, aber mein Garados wird sich diese Tatsache nicht gefallen lassen. Hydropumpe!“ Garados legte den Kopf zurück und stieß einen feinen, aber dennoch kraftvollen Wasserstrahl ab. „Und Frizelbliz wird nicht so leicht zu schlagen sein. Schnell, Ruckzuckhieb!“, konterte Rika rasch. Frizelbliz duckte sich unter der Hydropumpe hinweg und sprintete von einer Insel zur Anderen, bis sie schließlich in die Höhe schnellte und auf Garados’ Nacken sprang. „Und jetzt Biss!“, fügte die Schwarzhaarige hinzu. Die Elektrohündin biss Garados in den Nacken, welches sodann sich zu winden begann, aber Frizelbliz’ Zähne vermochten nicht durch die harte, schuppige Haut des Wasser-Pokémons zu dringen. „Und jetzt tauche!“, rief Makishi grinsend seinem Pokémon zu. Garados brüllte und sein Körper glitt seicht durch die Wasseroberfläche, um in die Tiefe des Pools zu tauchen. Dies geschah so schnell, dass Frizelbliz nicht mehr rechtzeitig entkommen konnte und wurde in die Tiefe gezogen. Der Sauerstoff wurde dem Elektro-Pokémon grob aus den Lungen gepresst, sodass diese panisch versuchte an die Oberfläche zu schwimmen. Frizelbliz stieß einen gereizten Husten aus. „Lass es nicht entkommen, Garados! Biss!“, befahl Arenaleiter Makishi. Pfeilschnell schoss der Wasserdrache Frizelbliz hinterher und packte das hilfslose Pokémon. Mit einer ruckartigen Bewegung schleuderte Garados Frizelbliz in die Luft, welche einen Salto vollführte, um wieder anmutig auf einer schwimmenden Insel zu landen. Allerdings knickten ihr die Beine weg. Ihr Atem kam stoßweise und unregelmäßig. „Frizelbliz, es ist genug!“, sprach Rika. Energisch schüttelte die Elektrohündin den Kopf und spannte stattdessen ihren Körper an. Knisternd legten sich Funken um den Körper Frizelbliz’ und speicherte diese Energie in ihrem Inneren. „Ladevorgang…“, murmelte Rika. Ein unheilvolles Grinsen umspielte ihre Lippen. „Nochmals Hydropumpe!“ Rika begann zu lachen. „Darauf habe ich gewartet! Ladungsstoß!“ Mit einem lauten Knurren löste die Elektrohündin eine gewaltige Schockwelle aus, dessen flüssige Elektrizität sich wie ein Schleier um Frizelbliz’ Körper gelegt hatte. Nun brach jene Energie hervor und prallte auf die Hydropumpe, die die Elektrizität in sich aufnahm. Schmerzhaft bekam Garados diesen Stromschlag, der durch den Ladevorgang und durch das Wasser verstärkt wurde, zu spüren. Der Wasserdrache fiel bewusstlos auf eine Plattform und war K.O. „Garados kann nicht mehr weiterkämpfen! Somit hat Frizelbliz den Kampf gewonnen!“, rief der Schiedsrichter und riss die grüne Flagge für Rika in die Höhe. „Sehr gute Arbeit, Frizelbliz. Du hast tapfer gekämpft.“, lobte die Schwarzhaarigre die Elektrohündin, die stolz ihren Kopf reckte. „Garados, zurück. Du hast gut gekämpft.“, sprach Makishi und richtete folglich seinen Blick auf Rika. „Du hast einen faszinierenden Kampfstil. Aber handelst du auch aus Liebe zu deinen Pokémon? Los Morlord!“ Ein blaufarbener Lurch entschlüpfte dem Pokéball und streckte sich genüsslich. „Ein Morlord, hm? Da sie zu den Boden-Pokémon gehören, sollte ich ein anderes Pokémon wählen.“, murmelte Rika. „Frizelbliz, ruhe dich aus.“ Widerwillig gehorchte die Elektrohündin und kehrte an Rikas Seite zurück. „Und los, Chelcarain!“ Die Pflanzen-Schildkröte Chelcarain löste sich aus Rikas Pokéball. „Kluge Entscheidung mit einem Pflanzen-Typ zu kämpfen, aber das wird dich nicht weiterbringen.“, sagte der Arenaleiter. Rika lächelte. „Ach ja? Chelcarain, du weißt, was zutun ist.“ Das Pflanzen-Pokémon nickte bloß und öffnete sein Maul, in dem sich ein grünlicher Energieball formte. Doch Morlord wich flink aus. „Ins Wasser, Morlord!“, befahl Makishi. „Jetzt kämpfen sie wohl im Wasser, hm? Du musst in Bewegung bleiben!“ Während Morlord herab tauchte, sprang Chelcarain von Insel zu Insel, um stets in Bewegung zu bleiben. Das Pokémon, trotz seines Gewichtes, war erstaunlich gewandt. „Morlord kann selbst im Wasser hören, daher weiß es zu jeder Zeit, wo sich dein Pokémon befindet! Matschbombe, los!“ Das Wasser-Pokémon spie eine Salve von Matschbomben, die durch die Wasseroberfläche drangen und Chelcarain zielsicher trafen, sodass jenes Pokémon auf eine Insel prallte. Schwerfällig erhob sich Chelcarain wieder. „Alles in Ordnung?“, und Chelcarain nickte Rika zu. „Jetzt Eisstrahl, Morlord!“, rief Rikas Gegner seinem Pokémon zu. „Eisstrahl?! Energieball dagegen!“ Doch Rikas Befehl kam zu spät! Chelcarains Körper wurde zu Eis, als der frostige Strahl ihr Pokémon traf. „Und nun beende es! Matschbombe!“ Abermals trafen die braunen Kugeln das Pokémon und befreiten Chelcarain aus dem Eis, doch das Pokémon war unfähig weiterzukämpfen. „Chelcarain ist nicht mehr in der Lage weiterzukämpfen. Somit geht diese Runde an Wellenbrecher Makishi!“ „Das Morlord kann Eisstrahl?“, sprach Shuu verwundert. Hitomi nickte. „Makishi erhofft sich, dass seine Herausforderer Pflanzen-Pokémon verwenden und mit Morlord kann er diese Strategie aushebeln.“, erläuterte das Mädchen. Haruka sah Shuu besorgt an, der noch immer auf das Kampffeld blickte. „Dann sitzt Rika in der Klemme. Welches Pokémon sie wohl jetzt nimmt?“ „Rika wird es schaffen.“, meinte Kenta zuversichtlich. „Seht ihr das Grinsen auf den Lippen? Sie hat einen Plan.“ Tatsächlich zierte ein Grinsen Rikas Lippen, nachdem sie Chelcarain lobte und dieses in den Pokéball zurückrief. „Damit habe ich nicht gerechnet. Aber nun gut, jetzt bin ich an der Reihe! Sichlor, los!“ Blitzschnell schoss der Käfer in die Höhe, als sich jenes aus dem Pokéball löste und sanft auf einer der Inseln landete. „Dein Sichlor, hm? Zeig, was du kannst!“ „Mit Vergnügen, Makishi!“, erwiderte die Schwarzhaarige. „Beginne mit Klingensturm!“ Sichlor überkreuzte die Sichelarme, während jene aufglühten. Anschließend rasten messerscharfe Klingen auf Morlord zu. „Ausweichen, los!“ „Schlitzer.“, sprach Rika nüchtern. So flink wie ein Ninja schnellte Sichlor auf das Wasser-Pokémon zu und verpasste diesem eine lange Strieme mit seiner rechten Sichel. „Was für eine Geschwindigkeit!“, stellte der Arenaleiter irritiert fest. „Aber denkst du mit Schnelligkeit wirst du diesen Kampf dominieren? Eisstrahl, Morlord!“ Abermals formte Morlord eine Eiskugel, die von kühlem Licht umschwirrt wurde und bündelte diese, die schließlich auf Sichlor zu raste. „Doppelteam!“ In wenigen Lidschlägen vervielfältigte sich Sichlor rasant und umkreiste Morlord mit einer faszinierenden Geschwindigkeit. Eisstrahl ging ins Leere und löste nur eine Täuschung in Luft auf. Morlord blickte panisch und verunsichert umher. Makishi hob seinen Blick und grübelte angestrengt. Schließlich wurde ihm bewusst, was das Mädchen vorhatte. „Ins Wasser, Morlord, schnell!“ Ein schmales Lächeln der Überlegenheit legte sich auf Rikas Lippen. Dieses Manöver würde das Pokémon auch nicht mehr helfen. „Klingensturm!“ Sichlors wahres Angesicht verschmolz mit denen der Trugbilder, aber Morlord erkannte dies zu spät und wurde durch Klingensturm gegen die Wand geschleudert. Träge erhob sich Morlord, war jedoch sehr erschöpft. Rika erwartete, dass der Lurch jeden Augenblick zu Boden fiel, als dies nicht geschah, hallte auch schon ihr Befehl durch die Halle: „Nachthieb!“ Erschrocken hob Morlord den Kopf, als Sichlor plötzlich vor es erschien und die leuchtende Sichel herabfahren ließ. Morlord strauchelte und kippte erschöpft um. „Morlord kann nicht mehr weiterkämpfen. Sichlor hat den Kampf gewonnen!“ „Zurück, Morlord!“, rief Makishi. „Du hast dein Sichlor gut auf den Kampf vorbereitet. Beachtlich und alles innerhalb eines Tages.“ Rika schenkte dem Arenaleiter bloß ein kühles Lächeln. „Können wir fortfahren, bitte?“ Makishi lachte bloß. „Ungeduldig? Dann geht’s weiter! Los Bojelin!“ Ein orangegefelltes Meereswiesel sprang aus dem Lichtschein des Pokéballs und streckte sich. Es schien vor Kraft zu strotzen. „Bojelin ist mein bestes Pokémon. Ich lasse dir den Vortritt.“, gab Makishi von sich. Rika lachte gehässig. „Dummer Fehler. Sichlor! Schlitzer!“ Der Käfer willigte mit einem knappen Nicken ein, bevor er auf Bojelin zu jagte. Seine Klingen blitzten schillernd auf. „Spring!“, befahl der Arenaleiter. „Und dann Eiszahn!“ Elegant stieß sich das Meereswiesel vom Boden herab und schnellte in die Höhe, während seine Fangzähne bläulich schimmerten. Sichlor stoppte ruckartig seinen Angriff, als sich der Käfer Bojelin gegenüber sah. Das orangegefellte Wasser-Pokémon legte den Kopf zurück. Hernach trafen eisblaue Blitze, die an gefährliche Reißzähne erinnerten, Sichlor. Jenes Pokémon prallte auf eine treibende Plattform, stemmte sich aber wieder auf die Füße und versuchte seinen Körper durchzustrecken, zuckte jedoch schmerzhaft zusammen. Rasch erkannte Rika die Ursache des Schmerzes: der Rücken des Käfers war vereist und behinderte so seine fließenden Bewegungen. „Was?! Verdammt!“, fluchte die Schwarzhaarige und ballte wütend die Faust. Makishi lachte. „Beende es! Whirlpool!“ Bojelin erschuf einen gewaltigen Strudel und schleuderte jenen auf Sichlor zu, welches sich dem gewaltigen Sog nicht entwinden konnte. Erschöpft sank das stolze Pokémon auf die Knie, als Whirlpool sich auflöste, und atmete schwer. „Sichlor ist nicht in der Lage weiterzukämpfen! Somit geht diese Runde an Wellenbrecher Makishi!“ Weiteres Fluchen stieß Rika aus und hob Sichlors Ball. „Zurück, Sichlor!“ Die Konturen Sichlors färbten sich rot, bis diese gänzlich verschwanden. Schließlich richtete Rika ihren Blick auf Makishi, der sie noch immer herausfordernd angrinste. Sie senkte den Kopf. Nun hatte das Mädchen nur noch ein Pokémon übrig: Frizelbliz. Rika atmete tief ein und stieß die Luft langsam wieder aus, während sie entschlossener denn je den Kopf hob. „Jetzt liegt es an dir, Frizelbliz!“ Freudig erschien die Elektrohündin aus dem Pokéball und schien sich gut erholt zu haben. „Dein Kampfstil gefällt mir immer mehr. Du bist wahrlich eine kluge Trainerin.“, lobte Makishi das Mädchen. Rika lächelte. „Auf sinnloses Draufhauen stehe ich nicht. Strategie und Taktiken bevorzuge ich eher.“, entgegnete die Schwarzhaarige kühl und hob fließend den Arm. Ihre Lippen formten rasch den nächsten Befehl: „Ruckzuckhieb!“ Flink hetzte die Elektrohündin auf Bojelin zu, welches lässig und unbeeindruckt dem Angriff entgegen sah. „Bojelin, Klingensturm! Zerstöre den Standort von Frizelbliz!“ Klingen rasten auf Frizelbliz zu, als sie sich abstoßen wollte, um Bojelin zu rammen. Doch zu jener Zeit traf der Klingensturm die Elektrohündin und katapultierte diese in die Höhe. „Und jetzt wieder Eiszahn!“, rief Makishi seinem Meereswiesel zu, welches abermals seinen Kopf in den Nacken legte, um blitzartige Fangzähne abzusondern. Hart prallte Frizelbliz auf der Wasseroberfläche auf und klammerte sich an den Rand einer treibenden Plattform. Langsam zog sich Frizelbliz aus dem Wasser und schüttelte sich das Nass auf dem Fell. „Nun Ladevorgang!“ Dem Arenaleiter war bewusst, was Rika nun beabsichtigte. „Lass Frizelbliz keine Pause! Wasserdüse!“ Rika lachte leise auf. „Gib ihm eine Antwort a lá Ladungsstoß, Frizelbliz!“, konterte die Schwarzhaarige. Mit einem knappen Nicken willigte Frizelbliz ein und sie spannte sodann ihren Körper an, der von Elektrizität umflossen wurde. Währenddessen legte sich ein Wasserschleier um Bojelin und das Meereswiesel jagte auf Frizelbliz zu, welches geduldig abwartete. Schließlich sprang die Elektrohündin Bojelin entgegen, dabei setzte sie all ihre kürzlich gespeicherte Energie frei. Hernach stießen Frizelbliz und Bojelin aufeinander und die freigesetzten Energien der Kollision schleuderten beide Pokémon durch die Luft. Geschickt konnte die Elektrohündin den Sturz an der Wand abfangen und landete sicher auf den Pfoten. Bojelin war jenes Glück nicht beschieden. Das Wasser-Pokémon kam auf einer Plattform auf und konnte sich bloß schwerfällig wieder erheben. Es keuchte schwer, richtete sich trotzallem wieder vollends auf, aber seine Gliedmaßen wirkten träge und müde. Makishi starrte auf die glitzernde Wasseroberfläche. Das Element in dem sein Pokémon die wahre Stärke zeigen konnte, war das Wasser. So entschied sich der Arenaleiter im Wasser nun zu kämpfen! „Ins Wasser, Bojelin!“ Das Meereswiesel tauchte mit einem raschen Sprung ins Wasser. Immer tiefer glitt sein Körper ins Wasser. Rika blickte ins Wasser herab, ebenso Frizelbliz, die sich nervös umher sah. „Du musst auf der Hut sein. Es könnte überall wieder auftauchen.“ „So ist es!“, lachte Makishi unerwartet. „Eiszahn, Bojelin!“ Die Elektrohündin wirbelte herum, konnte jedoch nichts mehr gegen die Attacke tun: sie wurde ins Wasser geworfen. „Schnapp es dir!“ Bojelin setzte Frizelbliz hinter und packte das Elektro-Pokémon. Wie Garados zuvor, zog das Meereswiesel sie herab in die Tiefe. „Frizelbliz!“, rief Rika besorgt. Panik ergriff die Elektrohündin und wehrte sich nach Leibeskräften gegen den Griff Bojelins. Doch vermochte sich Frizelbliz nicht dem gegnerischen Pokémon zu entkommen. War sie nun zum Verlieren verdammt? „Beiß zu, Frizelbliz und lass Bojelin nicht los!“, beruhigte die Stimme ihrer Trainerin die Elektrohündin. Gehorsam vergrub Frizelbliz ihre spitzen Fangzähne in Bojelins Arm und tat, wie ihre Trainerin befahl: sie ließ nicht mehr los. Das Meereswiesel begann sich zu winden, versuchte sich aus dem schmerzvollen Biss zu befreien und stieg so wieder an die Wasseroberfläche. Mit einer ausholenden, wegwerfenden Bewegung schaffte Bojelin Frizelbliz hinfort zu schleudern. Erschöpft hechelte die Elektrohündin, und stieß einen kurzen, knurrenden Laut aus. „Dein Frizelbliz hält sich tapfer, doch es ist müde. Bojelin, Aquaknarre!“ Vor seinem Maul bündelte sich ein Wasserstrahl, der Frizelbliz gegen die Wand spülte. Stöhnend prallte sie ab und blieb liegen. Für einen Augenblick erschien es, als würde Rika diesen Kampf verlieren. Da aber regte sich der Körper Frizelbliz’. Tapfer versuchte sich die Elektrohündin strauchelnd aufzuraffen. Makishi konnte dem Pokémon bloß bewunderte Blicke zu werfen. Ein Knurren Frizelbliz’ riss den Arenaleiter aus seinen Gedanken. „Wasserdüse, Bojelin. Beende diesen Kampf!“ Bereitwillig knurrte die Elektrohündin ein weiteres Mal. „Du musst da weg, Frizelbliz! Ausweichen, los!“ Doch das Pokémon widersetzte sich der Anweisung seiner Trainerin und blieb dickköpfig stehen. Sie wollte Rika nicht enttäuschen! Eine Niederlage wäre unverzeihlich! Blitze zuckten schließlich um Frizelbliz’ Körper und bündelten sich zu einem mächtigen Energiestrahl, geformt aus furchteinflößender Elektrizität. Diese gewaltige Kraft bekam Bojelin deutlich zu spüren und schmetterte das Meereswiesel gegen die Wand. Nun war es das Wasser-Pokémon, welches kraftlos zu Boden glitt und nicht mehr fähig war weiterzukämpfen. „Bojelin kann nicht mehr weiterkämpfen. Somit ist die Siegerin dieses Kampfes die Herausforderin Rika!“, gab der Schiedsrichter bekannt. Rika schien vollends erstarrt zu sein. Das Mädchen regte sich nicht, bis die Stimme des Schiedsrichters sie aus ihren Gedanken riss. Ungläubig starrte die junge Trainerin ihr Frizelbliz an. Die Elektrohündin konnte sich kaum auf den Pfoten halten. So sprang Rika hastig zu ihrem Pokémon und fing sie im letzten Moment auf. „Frizelbliz… Du warst fantastisch.“ Frizelbliz jaulte dankend. Vollkommen entkräftet fühlte sich ihr Körper an. So leer, so ausgelaugt! Die Elektrohündin gab sich einem erholsamen Schlaf hin. „Rika?“ Es war die Stimme Makishis, der vor ihr stand. Das Mädchen ließ Frizelbliz in ihren Pokéball zurückkehren, und erhob sich hernach. „Du hast wirklich sehr gut gekämpft. Dein Pokémon hat Willensstärke gezeigt und dir deine Zuneigung gezeigt, indem es eine neue Attacke gelernt hat.“ Abwesend nickte Rika bloß. Stimmte dies? Empfand Frizelbliz solche Liebe zu ihr, dass sie eine neue Attacke – Ladungsstrahl – gelernt hatte? Oder handelte es sich hierbei um reiner Zufall?! „Nun darf ich dir den Fennorden überreichen. Als Zeichen, das du in meiner Arena gekämpft und gewonnen hast.“, auf seiner Handfläche funkelte der Orden. „Du wirst sicherlich noch einige Kämpfe bestreiten, bis du in der Liga teilnehmen wirst. Bedenke: deine Gegner werden stärker sein, als ich es bin.“ Rika nahm den Fennorden an sich, und blickte auf das funkelnde Schmuckstück nachdenklich an. Es gab noch wahrlich viele Gegner, die stärker waren, als ihre bisherigen Errungenschaften. Ihr war ein harter, steiniger Weg zu ihrem Ziel beschieden. „Danke.“, lächelte Rika freundlicher als zuvor. „Es war ein guter Kampf.“ Der stämmige Arenaleiter lachte bloß. „In Herzhofen wartet die nächste Arena auf dich. Arenaleiterin Melissa wird eine schwere Prüfung für dich und deine Pokémon sein. Sie hat sich auf Geist-Pokémon spezialisiert.“ Rika kniete neben Frizelbliz und ihrem Chelcarain. Sie schienen wieder vollkommen in Ordnung zu sein. Sie wirkten noch etwas erschöpft. „Frizelbliz und Chelcarain werden sich bald erholen. Nur Sichlor bereitet mir Sorgen. Sein Zustand hat sich zwar gebessert, aber durch den geschwächten Körper wird es sich einige Zeit ausruhen müssen.“ Rika erhob sich und ballte die Faust. Sie hätte es wissen müssen! Sichlor war noch nicht ganz genesen gewesen! Schuldgefühle kamen in ihr auf. Hatte sie den Käfer zu hart kämpfen lassen? „Es ist nicht deine Schuld. Sichlor glaubte, dir etwas beweisen zu müssen.“, versuchte die junge Krankenschwester Rika aufzumuntern. Abweisend nickte das Mädchen. „Das Problem ist, dass meine Freunde und ich noch heute wieder aufbrechen wollen. Können sie vielleicht zu Professor Eibe schicken?“ „Natürlich.“, bejahte Schwester Joy. „Sobald sich Sichlor erholt hat, werde ich es tun.“ „Vielen Dank.“, erwiderte Rika, während sie Frizelbliz, und Chelcarain in ihre Pokébälle zurück rief und sich nun an Sichlor wandte. „Du hast toll gekämpft, aber du hast es gehört, Sichlor. Erhol dich gut.“ Der Käfer nickte seiner Trainerin zu. „Sich~lor!“, gab das Pokémon von sich und hob zum Abschied die Sicheln. „Bis bald! Tschüss, Schwester Joy. Und danke.“, verabschiedete sich Rika und verließ so das Pokémon Center. Shuu, Haruka, Kenta, und Hitomi erwarteten die Schwarzhaarige bereits. „Tut mir Leid. Ich musste noch etwas mit Schwester Joy besprechen.“, sagte das Mädchen rasch. „Sichlor hat sich anscheinend doch nicht gut erholt, wie ich erhofft hatte. Ich werde es hier im Center lassen müssen.“ „Oh.“, Kenta sah Rika mitfühlend an. „So schlimm?“ „Und wie geht es Chelcarain und Frizelbliz?“, wollte Haruka besorgt wissen. Rika lächelte. „Ihnen geht es gut. Sie sind nur müde und schlafen in ihren Pokébällen.“ „Dann können wir ja weiter.“, sprach Shuu und wandte sich an Hitomi. „Ich wünsche euch viel Erfolg bei euren Wettbewerben.“, Hitomi blickte nun Rika an. „Und dir bei deinen Arenakämpfen. Du wirst es schon schaffen!“ Rika lächelte das junge Mädchen dankend an. So sehr sie Hitomi zuvor nicht mochte, so sympathischer wurde sie der Schwarzhaarigen. Hitomi war ein aufrichtiges Mädchen, die große Träume hatte. „Danke, Hitomi.“, erwiderte das Mädchen und wandte sich nun an ihre Freunde. „Bis bald, Hitomi. Vielleicht sehen wir uns ja bei Wettbewerben.“, sagte Haruka zu ihrer Freundin, die leicht errötete. „So, lasst uns aufbrechen.“, forderte Rika ihre Freunde auf und schulterte ihren Beutel. Shuu, und Haruka nickten dem Mädchen zu, und folgten ihr. „Wartet!“, hielt Kentas Stimme sie zurück. Irritiert drehte sich Rika zu Kenta um. „Was ist los? Warum kommst du nicht?“ Beschwichtigend hob der Koordinator die Arme. „Ich bleibe noch ein paar Tage hier. Du weißt, ich hab noch immer keine Verstärkung für mein Team.“, entgegnete Kenta. Zweifelnd sah Rika den Jungen an. „Glaubst du, du findest dieses Pokémon hier?“ Kenta zuckte bloß mit den Schultern. „Vielleicht habe ich das Glück. Vielleicht auch nicht.“ Rika schaute Kenta nicht überzeugt an, lächelte aber sodann. „Schade, ich hätte mich gefreut, wenn du noch bei uns gewesen wärst.“ Dieser erwiderte ihr Lächeln und wandte sich hernach an Shuu, und Haruka. „Wir stehen uns bei einem Wettbewerb wieder gegenüber. Bis bald!“ „Sicherlich.“, gab Shuu von sich. Mit diesen letzten Worten verabschiedete sich die Jugendlichen voneinander und gingen nun getrennte Wege. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)