Pokémon Quest [Buch 1] von xRajani (Das Erbe des Giratina) ================================================================================ Kapitel 25: Harte Konkurrenz ---------------------------- Neues Kapitel. Unsere Koordinatoren wieder in Aktion! Yay! Ein bisschen enttäuscht beim letzten Kapitel war ich als ich so wenige Kommentare von meinen Stammlesern bekommen hab. Da denkt man sich, ob ihr überhaupt noch Interesse an der FF habt? Na ja, have Fun. ^^ 25. Kapitel Harte Konkurrenz Es war spät Abend als Rika ins Pokémon Center zurückgekehrte. Kyouji war immer noch wach und hatte auf sie gewartet. Als er die Tür hörte, sprang der Blonde auf die Füße. Rika schaute ihn überrascht in die Augen. „Was ist los?“ Kyouji strich sich durch die Haare. „Ich hab mir Sorgen gemacht!“ Die Schwarzhaarige lächelte schwach, erwiderte jedoch nichts und legte schweigend ihren Gürtel mit den Pokébällen ab. Ihr Schweigen brachte Kyouji beinahe um den Verstand. „Wo warst du, verdammt noch mal?!“, wollte er wissen. Seine blassgoldenen Augen ruhten auf dem Mädchen, das sich nicht regte. Zögernd drehte sich Rika zu Kyouji um und versuchte ihm so ausdruckslos, wie möglich in die Augen zu sehen. Es gelang ihr jedoch nicht. „Spazieren.“, murmelte sie leise, drängte sich an dem Jungen vorbei um sich in ihr Bett zu werfen. Sie schloss die Augen. Kyouji fasste sich an den Kopf und atmete tief durch. „Und wo?“, wollte der Junge wissen. Noch immer schwieg die Schwarzhaarige. „Wo warst du, Rika?“, wiederholte der Junge. Rika richtete sich abrupt wieder auf und sah ihn zornig an. „Du tust so als wären wir verheiratet!“, zischte sie ihn an. „Ich war spazieren, nichts weiter.“ Mit diesen Worten ließ sich Rika wieder nieder und zog die Bettdecke über sich. Kyouji starrte einige Sekunden auf die Decke, wandte sich dann stumm ab um sich ebenfalls ins Bett zu legen. Schließlich schaltete er das Licht aus… Der Tag des Wettbewerbs war gekommen und somit kam auch die Aufregung. Haruka war jedoch diese gewisse Nervosität bereits gewöhnt. Es war nichts Bedenkliches. Sobald sie auf der Bühne stand, verschwand die Aufregung vollkommen. Shuu war ebenfalls, wie beim letzten Wettbewerb, wieder verschwunden um sich in Ruhe alleine auf seinen Auftritt vorzubereiten. Haruka und Rika saßen gemeinsam auf einer Parkbank vor der großen Halle. Noch immer zeigte die Braunhaarige keine Anzeichen von akuter Nervosität. Rika bewunderte das Mädchen im Inneren. Die Schwarzhaarige lehnte sich zurück und starrte in den Himmel. Haruka seufzte und Rika blickte sie an. „Bist du nervös?“, wollte das Mädchen wissen, aber Haruka schüttelte nur den Kopf. „Es ist nicht wirklich Nervosität…“, erwiderte sie. Rika grinste. „Eher eine Art von Anspannung, oder?“ Haruka bejahte mit einem stummen Nicken. „Hey! Da seid ihr ja!“, rief Kyouji von Weitem. Rika schaute hoch. Neben dem blondhaarigen Jungen ging Kenta. Er nahm ebenfalls am heutigen Wettbewerb teil. Diese Tatsache machte Rika die Entscheidung nur umso schwerer, wen sie anfeuern sollte. Immerhin waren alle drei Koordinatoren ihre Freunde, auch wenn sie Kenta länger kannte als Haruka und Shuu. Der lavendelhaarige Junge blieb vor den Mädchen stehen. „Du kommst doch mit, oder?“, wollte Kenta wissen. Rika zierte sich und zögerte Kenta eine sofortige Antwort zu geben. Doch sie konnte seinem flehenden Blick nicht widerstehen. „Du gibst ja keine Ruhe, wenn ich ‚nein’ sagen würde.“, meinte sie knurrend. Kentas Augen glänzten regelrecht. „Danke! Ich-“, sagte der Junge, wurde aber von der Schwarzhaarigen zuvor unterbrochen, bevor er weiter sprechen konnte. „Schon gut, aber verlange nicht von mir, dass ich in den nächsten Sekunden mich entscheiden werde, wen ich anfeuere.“, sagte sie schroff und erhob sich. Kyouji blickte währenddessen auf die Uhr. Der Platz um die große Wettbewerbshalle hatte sich nun gefüllt. Kein Wunder, es war bereits 12 Uhr und die Stimmung war geladen. „Es wird wohl Zeit.“, meinte der Blondhaarige. Haruka stand ebenfalls nun auf. Kyouji strich sich nervös durch die Haare. Kenta musterte seinen Freund. „Meinst du es war die richtige Entscheidung dich für den Wettbewerb einzuschreiben?“ Der Angesprochene bejahte mit einem Nicken und realisierte, dass Rika ihn irritiert ansah, dann aber wieder den Blick abwandte. „Kommt mit. Ich kann euch gute Plätze sichern.“ Kenta folgte Haruka ohne zu zögern, er wusste schließlich selbst davon, dass Freunde der Teilnehmer gute Chancen auf bessere Plätze hatten. Rika entschied sich ihnen rasch nach zu gehen, doch Kyouji packte sie am Handgelenk. „Warte“, raunte der Junge leise. Kühl blickte das Mädchen ihn an. Seit gestern Abend hatten beide kein richtiges Wort miteinander gesprochen, zur Verwunderung der Anderen natürlich. „Was willst du?“, fauchte Rika. „Mit dir reden.“, erwiderte der Blonde und versuchte so gleichgültig wie möglich zu wirken. Die Schwarzhaarige wandte sich dem Jungen zu und fixierte ihn. Erwartungsvoll straffte sie ihre Schultern. „Warum behandelst du mich als sei ich Luft?“ Rika atmete tief ein. „Wer hat denn gestern mich nicht in Ruhe gelassen?“, erwiderte das Mädchen. Kyouji lachte. „Und deswegen nimmst du dir das Recht mich zu ignorieren?“ Die Schwarzhaarige ballte ihre Faust zusammen um nicht völlig durchzudrehen. „Und du nimmst dir das Recht dich in mein Leben einzumischen!“ Ihre Stimme wurde lauter. Abermals lachte Kyouji leise vor sich hin. Rika gefiel sein Lachen ganz und gar nicht. Das Gefühl, das er sie auslachte, befiel Rika allmählich. Schließlich konnte das Mädchen ihren Ärger nicht mehr unterdrücken und schlug ihn mit geballter Faust gegen die Brust. Kyouji taumelte leicht, konnte sich aber wieder abfangen. „Was sollte das denn?“ Er grinste belustigt. Rika schnaubte wütend und holte erneut aus für einen Schlag, doch Kyouji fasste um ihr Handgelenk. Der Blonde grinste sie an. „Nana, du wirst doch nicht um dich schlagen?“ Er fasste fester um ihr Handgelenk und drückte es nach hinunter. Rika zischte etwas, was er nicht verstehen konnte. Doch ehe er ihr ernsthaft wehtat, ließ er es los. Rika rieb sich das Handgelenk, der durch den Druck Kyoujis leicht rot war. Rika schaute dem Jungen giftig in die Augen. „Frieden?“, fragte er. Rika sah ihn einen Moment schweigend an, nahm aber seine Entschuldigung mit einem zögerlichen Kopfnicken an. Kyouji war sichtlich erleichtert. Mit Rika war nicht zu spaßen, besonders wenn sie sauer war. Doch so schnell wie sie in Rage war, war sie auch wieder ruhig und still, wie ein Lamm. „Was soll eigentlich die Aktion?“, fragte die Schwarzhaarige. „Welche Aktion?“ Das Mädchen stieß ihm mit dem Ellenbogen in den Bauch. „Du weißt, was ich meine!“ Kyouji hielt sich den Bauch. „Anders glaubst du mir ja nicht, dass es mir wirklich Leid tut.“ Der Blonde schaute Rika einige Momente in die Augen. Dann Rika sah, wie der Kopf Harukas aus der Türspalte lugte. „Alles in Ordnung bei euch?“, rief das Mädchen. Die Schwarzhaarige wandte sich zu ihr. „Ja, alles okay.“, erwiderte sie und rannte auf Haruka zu. Kyouji zögerte. „Kommst du?“ Der Blonde lächelte und folgte Rika gemächlich. Schließlich war es soweit. Der Wettbewerb begann. Rika hatte, dank Harukas Hilfe, einen sehr guten Platz ergattert. Gespannt wartete die junge Trainerin auf die Eröffnung des Wettbewerbs. Eine junge, sehr elegant gekleidete Frau trat auf die Bühne. „Liebe Damen und Herren! Ich begrüße Sie zu unserem heutigen Wettbewerb in Herzhofen!“, dröhnte die Stimme der Moderatorin ins Mikrofon. „Mein Name ist Marilyn und werde Euch durch den Wettbewerb begleiten!“ Applaus zwang die Moderatorin zu einer Pause, doch sie behielt die Ruhe und lächelte. „Es ist Zeit für eine spannende Show!“, kämpfte ihre frauliche Stimme gegen die Menge an, die wahrhaftig gespannt war. Rika überraschte diese Tatsache sehr. Sie fühlte sich in den Reihen gar befremdlich. Was fanden die Leute an Wettbewerben? Was war spannender als ein echter Pokémon Kampf? „Natürlich sind unsere Juroren auch wieder mit dabei! Mr. Contesta! Mr. Sukizu und unsere geliebte Schwester Joy!“ Die Zuschauer waren schon jetzt nicht mehr zu halten. „Unser erster Teilnehmer am heutigen Tag ist… Ito! Begrüßen wir einen tollen Beginn dieses Wettbewerbes!“ Haruka, Shuu, Kenta und auch der angespannte Kyouji befanden sich im Trainerraum der Teilnehmer. Sie starrten gespannt auf den ersten Auftritt, der von einem Jungen eröffnet wurde. Nach Marilyns Eröffnung konnte es nun beginnen! Doch leider drehte sich somit auch Kyoujis Magen vollständig um vor Aufregung. Ein merkwürdiges Kribbeln erfüllte den Jungen. Kenta sah kurz zu den Blonden herüber. Allmählich legte sich Kyoujis Nervosität wieder; er war viel zu fasziniert von der Vielfalt, wie man Attacken anwenden konnte. Beruhigt konnte sich Kenta wieder abwenden. Nach der ersten Vorführung war nun Kenta an der Reihe. Beinahe lautlos und ruhig verließ der Junge den Raum. „Und hier ist unsere Nummer 2!“, rief die braunhaarige Moderatorin. „Kenta!!“ Der schüchterne Junge betrat die Bühne und wurde von einem Jubelruf empfangen. Er schluckte schwer und musste sich vollkommen darauf konzentrieren, dass er keinen Fehler machte. Es wäre fatal gewesen, wenn er jetzt einen Fehler machte. Schließlich warf er einen Pokéball in die Luft, der in einer Ballkapsel eingebettet war. „Auf geht’s! Snobilikat!“ Seine geschmeidige Rassekatze erschien in einem Wirbel von Kirschblüten. Ein „Ahh“ ging durch die Reihen des Publikums. Kenta grinste insgeheim. „Deine Aquawelle!“ Snobilikat wurde von einer bläulichen Aura vollkommen umgeben und löste gleich darauf einen heftigen Wasserwirbel aus. „Und jetzt deine Dunkelklaue!“ Das Katzen Pokémon sprang in die Höhe. Seine Klauen wurden von einem finsteren Licht umschlossen. Den Wirbel zerschnitt es mit Leichtigkeit mit wenigen Krallenhieben. Feine Wassertröpfchen stoben zur Seite. Anschließend verbeugten sich Kenta und sein Snobilikat. Die Zuschauer klatschten, trotz der ‚einfachen’ Vorführung. „Wundervoll! Eine Präsentation aus Schönheit und wilder Stärke!“ Nach Kentas Perfomance waren einige Teilnehmer, die kaum an seinen Punktestand herankamen. Zwar hatten viele großartige Pokémon, konnten aber ihre Attacken nicht entsprechend einsetzen. Doch nun war der Zeitpunkt gekommen, an den nun Shuu antreten sollte. Völlig gelassen betrat er die Bühne mit einem Pokéball in der Hand. „Und hier unser nächster Teilnehmer! Shuu! Top-Koordinator der Johto Region!“ Der Grünhaarige warf den Pokéball. „Bamelin, los!“ Das Wasser Pokémon entsprang dem Pokéball mit einem Sturm aus Konfetti. „Sternschauer!!“ Der Wiesel spie eine Salve von goldglänzenden Sternen in die Luft. „Aquaknarre!“ Darauf folgte nun ein Wasserstrahl, der den Sternschauer hoch empor schleuderte. „Zum Abschluss Ultraschall!“ Bamelin sprang in die Luft und seine beiden Schweife erzeugten mehrere Windklingen. Die scharfkantigen Klingen trafen mit den Sternen zusammen, die sofort zerbarsten. Sternenstaub rieselte auf Bamelin hinab. Die Zuschauer tobten. Shuu und Bamelin verneigten sich ruhig und verließen anschließend die Bühne. Kyouji hielt angespannt auf der Bühne inne. Er ließ seine Augen umher schweifen bis sie schließlich einen Punkt im Publikum gefunden hatte – Rika. Ein tiefer Atemzug füllte seine Lungen und beruhigte ihn. Marilyn rief währenddessen: „Und hier kommt ein Neuankömmling aus Sandgemme!“ Die Zuschauer begrüßten den Blonden, der noch immer regungslos da stand bis er grinsend einen Pokéball hervor zog. „Jetzt knallt’s!“, sagte der Blondhaarige. „Tauboga! Zeig ihnen unseren Stil!“ Ein gefiedertes Vogel Pokémon schoss aus einem Meer aus Sternen in die Luft. Es schien bewegungslos in der Luft zu schweben. „Daunenreigen!“ Tauboga schoss einen Hagel aus bombenartigen Federn als es seine Schwingen ausbreitete. Der Blonde grinste. „Windhose!“ Der Vogel erschuf mit einigen starken Flügelschlägen einen gewaltigen Tornado. Die glühenden Federn im Inneren der Windhose wurden durch die Luft gewirbelt. Marilyn staunte durch die Stärke der Attacke. Doch es war noch lange nicht das Ende von Kyoujis Vorstellung. „Luftschnitt!“ Scharfe Windklingen zerteilten die Windhose mit Leichtigkeit, somit auch die Daunenreigen, die durch die Windhose in der Luft gehalten wurden. Tauboga landete auf Kyoujis Unterarm und breitete kämpferisch seine Flügel aus. „Bemerkenswert.“, sagte Mr. Sukizo seinen berühmten Satz. Mr. Contesta und Schwester Joy schlossen sich ihm an. Seine Performance war nicht gleichwertig, wie die von Kenta oder Shuu, war er dennoch mit dem Ergebnis zufrieden, was er erreicht hatte. Folgend war nun Haruka, die die Bühne betrat. „Hier ist Haruka, ebenfalls Top-Koordinatorin von Johto!“ Applaus spendeten die Zuschauer, bevor das Mädchen mit ihrer Performance begann. Einige Momente verharrte Haruka regungslos, bis sie schließlich andächtig einen rot-weißen Pokéball hervor zog und diesen in die Luft katapultierte. Während sich dieser öffnete, rief das Mädchen: „On Stage! Lugia!!“ Umringt von blauen Blitzen kam das silberne Pokémon zum Vorschein. Schweigen breitete sich in der Halle aus. Selbst die Jury und Marilyn waren sprachlos vor Verwunderung. Selbst Shuu, der sich unter die Zuschauer gemischt hatte, starrte ungläubig auf die Bühne. Was zum Himmelswillen war in sie gefahren? Ihr Schützling hatte überhaupt keine Wettbewerbserfahrungen, geschweige denn beherrschte es den Kampf! Der Grünhaarige ballte seine Fäuste zusammen vor Anspannung. Innerlich hoffte er, dass Haruka was sie tat, sonst war ihre Niederlage vorherbestimmt. Lugia war völlig überwältig, aufgrund der großen Ansammlung von Menschen. Ein verschrecktes Quietschen erfüllte die Halle. Hilflos, wie ein Baby, sah es zu ‚seiner Mama’ hinauf. Doch Haruka nickte ihm aufmunternd zu. Das Mädchen strahlte eine vollkommene Sicherheit aus, die Lugia Kraft und Mut gab. Es war nichts Bedrohliches auf einer Bühne zu stehen vor so vielen Menschen. Seine Furcht wurde von Harukas großem Selbstvertrauen davon gespült. Dabei achtete die Braunhaarige nicht auf das bedächtige Schweigen. „Na dann los! Zeigen wir ihnen, was in uns steckt!“, rief Haruka aus. Lugia ließ einen kämpferischen Laut von sich. „Aquawelle!“ Lugia reckte seinen Kopf in die Luft. Ein bläulicher Wasserball formte sich in seinem Maul. „Deine Schockwelle!“ Lugia stieß eine kraftvolle Schockwelle auf, die den aus Wasser geformten Energieball im Inneren leicht gelblich färbte. Funken umschwirrten ihn. Haruka lächelte. Es lief alles wie geplant. „Und nun die Krönung!“, kündigte das Mädchen an. Sternschauer!“ Das Kleine schoss einige goldene Sterne auf die elektrisierende Aquawelle. Die Sterne umtanzten den Wasserball und wurden durch die aufgeladene Energie an- und abgestoßen, bis sich schließlich die Aquawelle in einem Knall auflöste. Daraufhin regnete es feine Tropfen und Sternenstaub auf die Zuschauer hinab, und ebenso auf Haruka und ihrem Adoptivkind nieder. Das Publikum war begeistert. Sie erhoben sich von ihren Plätzen und applaudierten. Haruka war geehrt und verneigte sich. Lugia ahmte sie nach und tat es dem Mädchen nach. Das Ergebnis der ersten Runde stand noch nicht fest. Es traten einige sehr gute Koordinatoren mit ihren Pokémon an. Derjenige der zu schlagen galt in diesem Wettbewerb, war nicht Shuu oder Haruka, sondern Kenta. Er war ein ausgezeichneter Koordinator, der das unglaubliche Potenzial hatte schnell zu den Besten zu zählen. Haruka war auf den Weg zum Trainerum und traf dort mit Shuu zusammen. Er wartete bereits ungeduldig auf sie. Als der Junge sie kommen sah, erhob sich Shuu rasch und kam schnellen Schrittes auf sie zu. „Was hast du dir dabei gedacht?“, fauchte er sie an. Haruka hielt inne und blickte ihm überrascht ins Gesicht. Sie blieb stumm und senkte den Blick. „Das war reiner Wahnsinn, was du gemacht hast!“ Er fuhr sich arrogant durch die Haare. „Du kannst von Glück sagen, dass du eine gute Performance hinbekommen hast!“ Die Braunhaarige hob den Kopf. „Bist du fertig?“, kam es von ihr. „Nein! Noch lange nicht!“ Haruka blickte ihn kühl an. „Denkst du etwa, ich lass mir von dir in meinen Stil rein pfuschen?!“, schrie sie ihn mit geballter Stimme an. Shuu sah sie erschrocken an. Haruka drehte sich wütend von ihm weg und verließ wieder den Raum. Beinahe stieß sie mit Rika in der Tür zusammen, konnte dem Mädchen aber noch rechtzeitig ausweichen. „Was ist hier los?“, wollte sie wissen, während sie Haruka nach blickte. Shuu wandte sich schweigend ab. Kyouji erhob sich. „Streit.“ Rika schaute den Blonden fragend an, der nur mit den Schultern zuckte. Die Schwarzhaarige fand sich damit ab, dass sie nicht mehr erfuhr und drehte sich nun vollkommen den Übrigen zu. „Ihr wart gut. Ich hab mich selten so amüsiert.“, sagte sie. „Ich bin beeindruckt.“ Rika lächelte. Shuu lachte leise. „Das wirst du noch öfters sehen.“ „Davon bin ich überzeugt.“, erwiderte sie. Nun wurden anschließend die Ergebnisse bekannt gegeben. Auf dem ersten Platz rangierte Kenta, kurz danach Haruka. Shuu platzierte den dritten Platz und Kyouji erwischte unglücklicherweise nur den sechsten Platz, doch er war noch nicht ausgeschieden. Es folgte nochmals eine Vorführungsrunde in der die Koordinatoren die Attacken ihrer Pokémon präsentieren mussten und somit bekam der Wettbewerbsneuling eine Chance seine Fehler wieder auszubügeln. So standen alle Entscheidungen wieder offen. Nach einer kurzen Pause ging es weiter und die erste Aufführung galt wieder Kenta in der zweiten Runde. „Hier kommt Kenta!!“, brüllte die Moderatorin und deutete auf Kenta, der bereits einen Pokéball zückte. „Panpyro, los!“ Ein affenartiges Pokémon sprang im Rauch auf die Bühne. Sein feuriger Schweif schlug es aufgeregt auf- und ab. „Feuerwirbel!“, rief er, holte nun eine Frisbeescheibe hervor und warf diese in die Luft. Panpyro spie gezielt einen wirbelnden Feuerstrahl auf die Frisbeescheibe, die von züngelnden Flammen umschlossen wurden. Kenta richtete seine Augen auf die Scheibe. Er hob die Hand. „Tempohieb!“, befahl der Junge mit den lavendelfarbenen Haaren. Sein Pokémon katapultierte sich mit Leichtigkeit in die Luft. Es rotierte um seine eigene Achse. Schließlich glühte seine Faust auf und zerschlug die Frisbeescheibe und die Flammen. Leichtfüßig landete es wieder auf dem Boden. Kenta verbeugte sich gentlemanartig und ebenso sein Feueraffe Panpyro. Rika war zu Beginn der zweiten Runde wieder auf ihren Platz zurückgekehrt und wartete geduldig bis Marilyn die Zuschauer zur nächsten Runde begrüßte. Kenta demonstrierte den Zuschauern wieder sein Können als Koordinator und bot ihnen eine perfekte Darbietung. Das Publikum war begeistert und wurde durch die Performance beinahe von ihren Sitzen gerissen. Rika blickte fasziniert zu dem Jungen hinunter, den Kyouji und sie selbst oft ‚Nesthäkchen’ nannten, da er verschlossen und schüchtern war. Nie zuvor hatte Kenta seinen Freunden seine selbstbewusste Seite gezeigt. Und dies geschah nur, wenn Kenta mit seinen Pokémon auf der Bühne stand. Die Schwarzhaarige lehnte sich zurück. „Nicht schlecht, Kenta. Das hätte ich nicht von dir gedacht.“, grinste Rika zufrieden. Sie hatte genug gesehen um die Fertigkeiten ihres Freundes einzuschätzen. Nun interessierten Rika die Fähigkeiten von den restlichen Teilnehmern, auch die von Kyouji, Haruka und Shuu… „Hier ist Shuu!“ Der Grünhaarige betrat das Rampenlicht und warf sofort einen Pokéball in die Höhe. „Roselia! Los!“ Aus dem rot-weißen Ball befreite sich Shuus wertvollstes Pokémon, Roselia. „Deinen Blättertanz!“ Das Pflanzen Pokémon beförderte einige rosafarbene Blüten in den Himmel. „Sonnentag, Roselia!“ Roselia glühte regelrecht auf und ein ebenso silberner Strahl, der in den Himmel heraus schoss, vertrieb die Wolken am Himmel. Dieses Schauspiel fesselte die Blicke der Zuschauer. Der Blüten tanzten regelrecht im Wind und erstrahlten in glitzernden Farben. Doch es war noch nicht alles! Noch lange nicht! Shuu strich sich durch die Haare. „Und jetzt das Finale… Solarstrahl!“ Durch das intensivierte Sonnenlicht brauchte die stärkste Attacke der Pflanzen Pokémon nur wenige Sekunden um sich zusammeln. Roselia schoss einen glanzvollen Solarstrahl der Sonne entgegen, der in den verschiedensten Farben funkelten. Dieser wurde bei zunehmender Höhe immer schmaler und löste sich schließlich im feinen Funken auf. Zusammen mit den unversehrten Blütenblättern, die wilder umher tanzten, rieselten die Funken zu Boden. Shuu und Roselia verneigten sich vor dem Publikum. Kyouji war der Nächste, der an der Reihe war. Die anfängliche Anspannung, die er bei Beginn der Runde 1 gezeigt hatte, war von ihm gewichen. Allmählich gewöhnte er sich an die Blicke der Zuschauer. „Unser Neuling Kyouji!“ Kyouji zückte einen Pokéball. „Stollrak, raus mit dir!“ Ein drachenartiges Pokémon auf vier Beinen erschien aus dem Pokéball und erfüllte die Halle mit einem lauten Gebrüll. „Aquawelle! Und dann Eisenabwehr!“ Zuerst formte Stollrak einen enormen Wasserball, der sich zu einer riesenhaften Flutwelle zusammenbraute. Dann legte sich um den Körper des Pokémons eine Art Eisenpanzer, die das Wasser abhielt. „Metallsound!“ Stollrak öffnete sein Maul aus dem ein ohrenbetäubendes Geräusch erklang, dass sogar die Flutwelle in Zwei teilte. „Metallklaue!“ Das Pokémon hüpfte kurz hoch, seine Klauen glühten bereits und zerschlugen die Wassermassen mit einer solchen Schnelligkeit, die man dem Boden gar nicht zutraute. Mit einem dumpfen Aufprall landete das energiestrotzende Pokémon wieder auf dem Boden. „Und hier ist… Haruka!!“, brüllte Marilyn, die Moderatorin. Die Braunhaarige war eine der letzten Teilnehmer, die noch antreten musste. Sie zückte einen Pokéball. „Schiggy! Stage on!!“ Die Schildkröte entsprang dem Pokéball in einem Wirbel aus Seifenblasen und landete auf dem Boden der Bühne. „Turbodreher und dann Aquaknarre!“ Schiggy begann wild zu rotieren. Es nahm immer mehr Geschwindigkeit auf. Dann spie es Aquaknarre, die sich jeder Bewegung von dem Wasser Pokémon fügte. Haruka beobachtete Schiggy und passte den richtigen Moment ab für das kommende Finale ihrer Vorführung. „Blubber und dann Eisstrahl!“, befahl sie. Schiggy sprang in die Luft, kroch aus seinem Panzer und feuerte Blubber den Boden. Zu guter Letzt beendete er es mit Eisstrahl und formte so eine skurrile Eisskulptur aus der vorherigen Aquaknarre und dem Blubber. Schiggy saß auf der Spitze der Skulptur. Es wurden die Ergebnisse bekannt gegeben, wer nun in die erste Kampfrunde eintrat. Dazu zählten Kenta, der noch immer den ersten Platz besetzte, Shuu war ihm dicht auf den Versen und war auf dem zweiten Platz. Haruka qualifizierte sich für den dritten Platz und Kyouji hatte den fünften Platz erreicht. Somit waren nun acht weitere Trainer in der nächsten Runde und mussten ihre Kampftechniken unter Beweis stellen. Doch wer würde gegen wen im Finale antreten? Es blieb spannend… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)