Pokémon Quest [Buch 1] von xRajani (Das Erbe des Giratina) ================================================================================ Kapitel 4: Der Tag nach dem Unwetter ------------------------------------ Endlich ist mal ein neues Kapitel online. xx' Hatte so einige Probleme an der FF weiterzuschreiben... Keine Ideen... Unzufriedenheit... Keine Lust... Blaaa... So'n Zeug halt. Hoffe es gefällt trotzdem. =) 4. Kapitel Der Tag nach dem Unwetter Strahlender Sonnenschein war, als sich das schreckliche Unwetter verzogen hatte. Keine Unheil bringenden Wolken trieben mehr am Firmament und auch die See war wieder friedlich. Wellen brachen sich am Ufer. Gellende Vogelschreie zogen über die weite Landschaft hinweg, und Pokémon sammelten sich am Strand, der sich als gelbbrauner Strich an der Küste entlang zog. Ein hasenähnliches Pokémon wagte sich vorsichtig vor, beschnupperte die reglosen Gestalten, die im Sand lagen, wich aber erschrocken zurück, als es den Geruch erkannte: Menschen! Dort lagen zwei Menschen, die sich nicht bewegten! Doch da! Die Finger des Menschenweibes zuckten und gruben sich in den Sand. Haspiror wandte den Kopf, als nun auch das Männchen sich zu regen begann. Langsam fühlte es sich in der Gegenwart dieser seltsamen Kreaturen unwohl und rannte davon. Schwer hustend versuchten sie sich vom Boden aufzustemmen, doch ihre Kräfte schwanden, bei dieser Anstrengung. „Ha-Haruka…“, wisperte Shuu schwach und suchte die ihm bekannte, warme Hand. Das Mädchen stöhne vor Schmerz, als sie ihre Kräfte sammelte und schaffte sich aufzusetzen. Ihr Körper schmerzte. Jede Faser ihres Leibes brannte. Shuu sollte es nicht anders ergehen. In der letzten Nacht mussten Shuu und Haruka eine schreckliche Erfahrung erleben. Sie standen auf der Schwelle zum Tod. Und so war es ein Wunder, dass sie noch lebten. „Wie… Wie fühlst du dich?“, wollte der Koordinator wissen. Haruka hustete schwer, bevor sie antwortete. „I-Ich weiß nicht… genau…“, stammelte die Angesprochene. „Wie konnten wir nur überleben?“ Haruka fasste sich an den Kopf, so als würde ein Schmerzanfall sie unerwartet heimsuchen. Erinnerungen… Schemenhafte Erinnerungen kehrten zurück. Ein Schatten! Eine riesige Kreatur! „Shuu!“, hauchte das Mädchen, versuchte aufzustehen und wankte zu ihm. „Dieser Schatten… Erinnerst du dich?“ Verwirrt blickte Shuu seine Freundin an. „Welchen Schatten?“ Haruka wich seinem Blick nachdenklich aus. Hatte sie sich geirrt? „Bevor wir bewusstlos wurden…“, begann sie. „D-Da war ein Schatten… ich bin ganz sicher.“ Shuu lächelte schwach. „Das hast du dir eingebildet“, meinte er, bereute es aber gleich wieder, als er den Satz ausgesprochen hatte. „Woher willst du das wissen?“, keifte Haruka. „Willst du damit sagen, dass ich mir das wirklich eingebildet habe?“ Sie funkelte ihn aus bösen Augen an. „Schon gut. Ich habe es nicht so gemeint“, versuchte der Grünhaarige Haruka zu beruhigen. „Jetzt müssen wir erstmal in die nächste Stadt.“ Haruka nahm nun ihre Umgebung in Augenschein. „Glaubst du, wir sind in Shinou?“, fragte sie. Der Angesprochene schwieg und schien über die Frage nachzudenken. Sein Gefühl sagte ihm, dass sie an ihrem Ziel angekommen waren. „Ich weiß nicht…“ Shuu erhob sich und half schließlich Haruka auf die Beine zu kommen. Ihre Klamotten waren inzwischen getrocknet, aber immer noch voller Sand und Dreck. „Also gut…“, sagte der Koordinator langsam. „Welche Richtung sollten wir?“ Haruka aber war bereits vorgelaufen, als sie etwas entdeckt hatte. „Shuu! Da!“ Sie deutete in weiter Ferne auf ein hohes Gebäude, einen Wolkenkratzer gleich. „Da ist eine Stadt!“ Shuu folgte ihr und hielt neben ihr inne. „Gut, werden wir wohl dahin gehen.“ Nun setzten sich Shuu und Haruka in Bewegung. Sie wussten nicht, wie weit es wirklich noch bis zur nächsten Stadt war, aber der Hunger und der Durst trieb sie an. Außerdem wollten sie sich irgendwo gänzlich erholen. Die Jugendlichen waren schon eine ganze Weile unterwegs gewesen. Um genau zu sein, waren sie schon zwei Stunden ohne Pause durch die grünen Wiesen gewandert. Noch immer hatten Shuu und Haruka die nächste Stadt nicht erreicht. Diese Tatsache stimmte sie gereizt. Miteinander sprachen sie kaum oder gaben nur knappe Antworten, wenn der Andere eine Frage stellte. Schließlich machten sie endlich Rast. Es war bereits Abend geworden, und der Mond spendete der Umgebung spärlich Licht. Sie entzündeten ein Lagerfeuer, welches die Kälte aus ihrem Körper vertrieb. Die Nacht war ungewöhnlich kalt und auf eine bestimmte Weise sogar unheimlich. So empfand es jedenfalls Haruka. Obwohl ihr Hunger groß war, fand sie nicht die Ruhe zum Essen. Ein heiserer Noctuhschrei zog sich durch den Wald und verklang in der Ferne. Unwillkürlich zuckte Haruka zusammen und blickte zu Shuu, der ein leises Lachen von sich gab. „Fürchtest du dich etwa in der Dunkelheit?“ In seinen Augen war ein Schimmer von Spott zu erkennen „Ne-Nein.“ Shuus Lippen verzogen sich zu einem verspielten Grinsen. „Wenn du meinst“, meinte der Koordinator. Zwischen Shuu und Haruka kehrte wieder Ruhe ein, nur die nächtlichen Geräusche drangen an ihre Ohren. Das Mädchen aber mochte dem Frieden nicht trauen. Irgendetwas lag in der kühlen Luft, doch sie konnte nicht deuten, was es mit diesem Gefühl auf sich hatte. War es vielleicht Gefahr? Was auch immer es war, es raubte ihr jedenfalls den Schlaf. Die Augen schweiften zu Shuu. Haruka lächelte. Zusammengerollt, wie eine Katze, lag er auf dem Boden neben dem Feuer und schlief. Dann, nachdem Haruka lange wach war, überkam sie nun endlich die Müdigkeit und riss sie in einen traumlosen Schlaf. Schon früh erwachte Haruka aus einem unruhigen Schlaf. Oft war sie in dieser Nacht aufgeschreckt und ist anschließend in einem friedlosen Schlaf gekommen. Das Mädchen streckte sich und gähnte herzhaft. Dann glitt ihr Blick zu ihrem Freund, der noch immer schlief. Da es noch früh am Morgen war, entschloss sich Haruka die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Sie mochte ungern ihren Freund wecken und wollte nun diese Zeit nutzen, um alleine etwas zu unternehmen. So schlenderte sie los. In der Dunkelheit des letzten Abends hatte sie gar nicht wahrgenommen, dass sie an einem Waldrand übernachtet hatten. Die letzten Bäume des Waldes grenzten an einer weit läufigen Wiese, durch die sich ein kleiner Bach seinen Weg suchte. Es war ruhig und friedlich hier, obwohl Haruka die Stille angenehm empfand. Ein leises Sirren hörte Haruka in ihren Ohren und richtete ihren Blick auf ein rotes Käferpokémon, welches im hohen Gras hockte. Was ist das für ein Pokémon?, fragte sich das junge Mädchen und griff ohne weiteres zum Pokédex, der sonst sich in ihrer Hüfttasche befand, hatte aber die Tasche im Nachtlager gelassen. „Mist“, fluchte das Mädchen. „Ich habe ja die Tasche ja bei Shuu gelassen.“ Ein weiteres unbekanntes Pokémon zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Ein kleines, grünes Pokémon, das einer Knospe ähnelte, schien ihre Ankunft nicht bemerkt zu haben. Eine altertümliche Freude ließ ihr Herz auf hüpfen, als sie merkte, dass der Wald belebt von shinou’schen Pokémon war. Während sie die Pokémon beobachtete, verging die Zeit rasch, und so verweilte das Mädchen nicht länger an diesem Ort. Stattdessen suchte sie in der nahen Umgebung des Lagers nach Obst und essbaren Beeren. Dann kehrte sie mit einigen Früchten, die sich verzehren ließen, ins Lager zurück. Shuu war bereits erwacht und erwartete Haruka. „Wo warst du, Haruka?“, wollte Shuu wissen. Die Brünette legte die Früchte auf dem Boden. „Ich hab mich einwenig umgesehen“, erwiderte sie. „Falls das noch erlaubt ist.“ Sie funkelte ihn mit ihren blauen Augen an. Shuu schnippte eine Strähne zurück. „Du hättest mir Bescheid sagen sollen.“ „Du hast geschlafen“, rechtfertigte sich Haruka. „Ich wollte dich nicht wecken.“ Sie setzte sich auf den Boden und wählte einen besonders roten Apfel aus ihren Obsthaufen, den sie zusammen gesucht hatte. „Außerdem habe ich einige interessante Pokémon gesehen.“ Der Grünhaarige beließ es dabei und besann sich ebenfalls darauf sich zu stärken. Er hörte geduldig Harukas Erzählungen, die sein Interesse weckten. „Ich freue mich richtig darauf noch andere Pokémon zu sehen.“, beendete Haruka dieses Gespräch. Der Junge nickte nur zustimmend und wieder kehrte das Schweigen zwischen ihnen ein. Haruka kratzte währenddessen die Reste des Obstes zusammen und verstaute sie als Leckerbissen für unterwegs. Tja, man weiß ja nie, ob man auf dem Weg Hunger bekommt oder nicht. Wenigstens eine Kleinigkeit, die als Notration diente. Letztendlich war Haruka fertig und Shuu erwartungsvoll ansah. „Willst du wieder aufbrechen oder noch etwas ausruhen?“, fragte sie. „Aufbrechen“, erwiderte der Koordinator. „Auch wenn ich nicht weiß, wie lang noch der Weg ist.“ „Dann lass uns gehen“, sagte Haruka. „Vielleicht kommen wir ja schon heute Abend in der Stadt an.“ Mit diesen Worten standen sie auf und verstauten ihre Habseligkeiten. Sie erreichten nach kurzer Zeit einen Trampelpfad, der allem Anschein nach nicht oft benutzt wurde. Der Sturm der vorletzten Nacht hatte sogar einige Bäume entwurzelt, die nun ihnen den Weg versperrten. Sie hatten zwar schon gesehen, dass der Sturm einige Bäume und Sträucher zerstört und umgeworfen hatte, aber das das Unwetter solche Schäden verursacht hatten, hätten sie sich nicht vorstellen können. „Und jetzt?“, erkundigte sich Haruka ratlos, während sie sich umsah. Vielleicht entdeckte sie ja eine Möglichkeit ihren Weg fortzusetzen? „Müssen wir wohl wieder zurückgehen und einen anderen Weg suchen“, meinte Shuu. In diesem Moment ertönte ein leises Wimmern unter den schweren Ästen des Baumes. Erschrocken sah Haruka auf. „Was war das?“, fragte das Mädchen. Das Jammern erstarb wieder. Shuu zuckte die Schultern. „Keine Ahnung.“ Und wieder begann ein jammervolles Weinen. „Da ist doch was!“, rief Haruka und lief an den Baum entlang. Die wimmernden Geräusche kamen näher. „Da ist ein Pokémon eingeschlossen“, rief Shuu. Ohne zu zögern, warf Haruka ihren Oberkörper gegen den schweren Baumstamm, der wohl mehrere Kilo wiegen mochte. Shuu half mit, aber immer noch ließ sich der Baumstamm noch nicht bewegen. Keuchend rang er um Atem. „Das… Das hat keinen Zweck“, sagte Shuu. „Denkst du, dass ich so schnell aufgebe?“ Ihre Dickköpfigkeit in allen Ehren, ehrgeizig ist sie ja, dachte Shuu. Aber ob Sturheit in dieser Situation hilft? Haruka aber gab keinesfalls auf, sondern griff nun Gallopas Pokéball, die mit ihrer Körperkraft den Stamm verrücken konnte. Einen erleichterten Jauchzer stieß sie aus, als dieser Versuch ihr glückte. „Haruka!“, rief Shuu seine Freundin zu sich. „Sieh dir das an.“ Interessiert trat Haruka zu Shuu, der neben dem Baumstamm hockte. Er deutete auf eine tiefe Grube, die unter dem schweren Stamm verborgen. Was sich darunter versteckte, silbern schimmernd und vor Angst zitternd, hatte Haruka nicht erwartet – ein kleines Lugia! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)