Someone like U von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Hizumi x Shinji -------------------------- Part 4: Hizumi x Shinji Vor vielen Jahren gab es jemanden in meinem Leben, der mir alles und noch mehr bedeutete. Wir verbrachten jede freie Sekunde zusammen. Egal was wir taten, uns wurde nie langweilig. Wir latschten von einer Party zur nächsten und feierten was das Zeug hielt. Damals dachten wir nicht an unsere Zukunft sondern lebten das Jetzt aus. Nie hätten wir uns vorstellen können, dass das Leben so kurz sein könnte. Eigentlich hatten wir auch vor gemeinsam alt zu werden - gemeinsam zu sterben. Doch er hielt sich nicht daran. Es war an einem eiskalten, wintrigen Tag. Wir hatten im Grunde genommen vor, Schlittschuhlaufen zu gehen. Ich war noch banaler Anfänger, so wartete ich bevor ich aufs Eis stieg. Doch kaum hatte ich auch schon einen Fuß darauf gestellt, hörte ich einen lauten Knacks. Erschrocken sah ich auf und bemerkte, dass mein Freund immer mehr auf die Mitte des Sees zuraste - ein fataler Fehler. Denn genau dort war das Eis hauchdünn. Sofort schrie ich, er solle sofort umkehren, doch es war schon zu spät. Das Eis unter seinen Füßen gab nach, und er verschwand im eisig kalten Wasser. Ohne nachzudenken kroch ich auf allen vieren immer näher an die Öffnung, doch so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte kein kleinstes Bisschen erkennen. Das Wasser sog ihn hinunter und gab ihn nicht mehr her. Weinend stieß ich einen schauderhaften Schrei aus - wollte sogar hinterher springen - doch jemand hielt mich zurück. Es war Shinji, der Gitarrist von SID, welchen ich zwei Tage zuvor traf und ebenfalls zu unserer kleinen "Eislauftour" einlud. Er hatte sich ein wenig verspätet, kam jedoch noch rechtzeitig um mich vor einer riesen Dummheit zu bewahren. Er nahm mich in seine Arme und hauchte mir immer wieder, ganz sanft: »Pssst... es wird schon alles wieder gut! Ich bin ja bei dir! Es war nicht deine Schuld, du hättest es auch nicht verhindern können. Wir holen sofort Hilfe, versprochen! Komm beruhige dich zuerst mal. Ich werde ab jetzt auf dich aufpassen, darauf kannst du dich gefasst machen. Ab heute lasse ich dich nicht mehr alleine...« Als ich mich wieder ein wenig beruhigt hatte, gingen wir vorsichtig zurück ans Ufer. Shinji kramte sofort sein Handy aus seiner Manteltasche und rief Rettung und Feuerwehr. Noch immer zuckte mein Körper von den vielen Schluchtzern die über meine Lippen kamen. Meine Tränen schienen auf meinen Wangen zu gefrieren - mein Gesicht war eiskalt. In meinem Unterbewusstsein spielte sich immer wieder dieser schreckliche Unfall ab. Ich wollte dass es aufhört, doch dieser "Horror-Film" schien einfach kein Ende zu nehmen. Kaum hatte Shinji zu Ende telefoniert, kauerte er sich hinter mich und schlang seine Arme um meinen, vor kälte bebenden, Körper. Es dauerte auch nicht lange bis die Rettungs- und Feuerwehrleute ankamen. Einige Feuerwehrmänner banden sich an einem Seil fest, das wiederum ein anderer hielt, gingen langsam immer näher zu der offenen Stelle und werkelten herum. Was sie machten konnte ich nicht sehen, da sie mir den Blick versperrten. Doch ich schätze, dass ich es sowieso nicht wissen hätte wollen denn nach einigen Minuten bargen sie etwas großes, blaues aus dem Wasser... naja, blau war auch ein wenig übertrieben, eher weiß mit bläulichem Schimmer. Das musste er gewesen sein. Stück für Stück kamen sie zurück ans Ufer. Shinji hielt mir die Augen zu, dass ich ihn nicht sehen konnte. Noch immer rannen meine Tränen mein Gesicht herab, ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Dieser grauenhafte Schmerz, diese schreckliche Szene in meinem Kopf verschwanden nicht. Irgendwie hatte ich das Verlangen, ihn noch ein letztes Mal zu sehen, doch ich griff mit meinen Händen nach Shinjis´ und hielt sie fest sodass er sie nicht wegnehmen konnte. Ich schätze, selbst wenn ich sie nicht gehalten hätte, hätte er sie nicht weg genommen. Als sie den Leichnam weg gebracht hatten, kamen sie noch zu uns und stellten die üblichen Routinefragen. Als auch die Menschen um uns verschwanden, wandte ich mich zu Shinji um und umarmte ihn für lange Zeit. Ich wollte ihn nicht mehr los lassen. Die Angst war zu groß, dass mir wieder jemand eine wichtige Person wegnehmen könnte. Nicht noch einmal wollte ich, dass so etwas schlimmes passiert. Selbst die nächsten 3 Jahre war er immer für mich da - auch wenn er Stress hatte. Immerhin hatten wir beide Verpflichtungen. Doch kaum hatte ich ein Problem, war er sofort zur Stelle. Wir wurden die allerbesten Freunde und ich war froh ihn zu haben. Denn ich denke, ohne ihn hätte ich die nächsten drei Jahre nach dem Unfall nicht überlebt. Ich hätte mich in all dem Kummer und der Sorgen selbstlos umgebracht ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Deshalb bin ich unendlich dankbar für die Freundschaft zu Shinji. Ihm verdanke ich mein Leben und wer weiß, vielleicht werde ich eines Tages wieder so lieben können wie schon vor langer Zeit. I have always searched for... SOMEONE LIKE U Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)