Team 14 von abgemeldet (Mädels, Reichtum, Glück) ================================================================================ Kapitel 2: Schinder ------------------- Ich hör momentan ne menge Mucke von Meat Loaf, obwohl das eigentlich gar nicht so meine Musikrichtung ist. Wieso ich das dennoch höre? Ganz einfach, der Mann hat eine irre Stimme und ist auch ein genialer Songschreiber finde ich persönlich. Sein Song „Objekts in the Reviewmirror...“ ist der Song welcher mich zu Mugen inspiriert hat^^ Hört ihn euch mal an wenn ihr dieses Kapitel gelesen habt. -- Schinder Die Sonne war gewöhnlicherweise das, was Ai aus ihrem Schlummer holte, jedenfalls im Sommer und es war Sommer. Sie liebte es einfach wenn die Sonnenstrahlen ihr Gesicht kitzelte und wärmte, sanft durch ihre Gardinen fielen und ihr Zimmer erhellten, den Blick freigaben auf das aufgeräumte Durcheinander aus Kuscheltieren und Kissen auf ihrem Bett sowie die Regale voller irgendwelcher Bücher die sie niemals las. Aber nicht an diesem Tag, als an diesem Morgen die Sonne aufging über Konoha, stand sie bereits vor dem Spiegel und sah sich selber an. Sie war unsicher, ziemlich sogar. Seit beinahe vier Jahren, jedenfalls wenn sie sich korrekt erinnerte, hatte sie nicht mehr so dunkle Kleidung getragen und das war damals auf der Beerdigung ihres Opas gewesen, übrigens war die gar nicht so schlecht immerhin konnte sie soviel Cola trinken wie sie wollte, denn immer wenn einer sagte sie hatte genug hatte sie gemeint, dass ihr Opa ihr sicherlich noch eine gegeben hätte. Wie auch immer, nun stand sie vor ihrem Spiegel in ihrem Zimmer und sah sich selbst an, drehte sich ein zweimal hin und her, bevor sie leicht den Kopf hängen ließ. „Schwarzes Top... schwarze Hose...“, wiederholte sie die Worte von Ohzora-Sensei welcher sie am Vortag angewiesen hatte sich dunkle Klamotten zu besorgen, vor allem da auch ihre beiden Teamkameraden dies getan hatten, oder besser gesagt dies schon immer taten. Eigentlich mochte sie dunkle Kleidung nicht wirklich, es war meistens einfach nur deprimierend und erinnerte sie an Gothic Leute welche sie nicht mochte, ausgenommen natürlich Sasuke-Kun, der trug auch immer dunkle Sachen und sah darin total süß aus. Und nun stand sie da, trug ein ärmelloses schwarzes Top welches ihren Bauch frei lies und ansonsten ziemlich luftig war und eine schwarze Hose die knapp über den Sandalen endete. „Zeit für ein paar Accecoirs.“, murmelte sie dann und fing an mit der Mission Gut-aussehendes-dunkles-Outfit-erstellen. Zehn Minuten später war sie ganz zufrieden. Nach einer heftigen Nutzung von Schere, Nadel und Faden sowie Kleidung von überall aus dem Haus, hatte sie die Mission beendet und betrachtete das Ergebnis. Zusätzlich zu dem schwarzen Top und der schwarzen Hose trug sie nun Fischnatzarmstulpen, schwarze Halbhandschuhe und an den Unterschenkeln weiße Verbände, das war in dieser Generation Mode so bei den Kunoichi geworden, wieso auch immer, Mode und Trends waren nicht logisch, das war einfach so wie es war. „Das wird reichen.“, meinte sie lächelnd und machte sich dann auf zu der Mission Frühstück-erbeuten. - Wenn es Sommer war und die Sonne aufging, war Yukio meistens entweder noch wach und ging bald darauf schlafen, oder er war schon wach und ging bald darauf zur Akademie, oder er schlief noch tief und fest und schlief auch weiter und ließ die Akademie einfach mal Akademie sein. Dies war einer der Tage, an denen er bereits wach war, bereits gefrühstückt hatte, bereits angezogen war und auf seinem Bett, eigentlich nur eine Matratze die auf dem Boden lag, saß um sich die Sandalen anzuziehen. Er bewohnte eine Einzimmerwohnung mit Küche und Bad, ansonsten gab es nur einen großen Raum der sowohl Eingangsbereich als auch Wohnzimmer und Schlafzimmer in einem war. Eine Wand war komplett mit einem Regal eingenommen auf welchem sich alles mögliche stapelte, von Schriftrollen über ausgediente Elektrogeräte, kleine Schmuckstücke, Kerzenhalter, CDs, Bücher, Hefte von Männermagazinen bis zu einer wahren Sammlung von Shinobiwaffen... wenn er nur wüsste wo er was hingelegt hatte, wäre es eine regelrechte Goldgrube gewesen. Der Rest des Raumes war geradezu zu gemüllt, in einer Ecke gab es einen Wäschehaufen, in einer anderen stapelten sich Mangas direkt neben dem großen Fernseher vor dem die Videospielkonsolen verschiedenster Art standen. Er machte sich nicht die Mühe aufzuräumen, er mochte es so wie es war und fertig. Seine kleine Küche war so gut wie unbenutzt seit er dort wohnte, sein Badezimmer funktional und sauber. Meistens haute er sich morgens einfach einen Toast rein oder eine Schüssel Reis und ein wenig Gemüse, oder er aß einfach Obst und dieser Tag war ein Obsttag. Noch von einem Apfel abbeißend öffnete er seine Wohnungstür und trat auf den Gang, schloss dann hinter sich ab und machte sich auf den Weg zu dem Treffpunkt welcher ihnen von Ohzora-Sensei genannt worden war, das Dach eines nicht allzuweit entfernten Gebäudes, ein leerstehendes Lagerhaus in dem früher Möbel gelagert wurden um genau zu sein. Weiter an seinem Apfel knabbernd turnte Yukio auf das Flachdach des Hauses in dem er wohnte, balncierte über eine Wäscheleine zum nächsten Dach, sprang über die Straße um mit einer Rolle aufzukommen, nahm dann über die gesamte Länge des Daches Anlauf um etwas weiter zu springen, stieß sich vom Geländer ab und landete auf dem nächsten Dach. Er war ziemlich dankbar dafür, dass es hier hauptsächlich Flachdächer gab, sonst hätte die Sache ganz anders ausgesehen. Diese Betonwüste war sein Spielplatz, sein Klettergerüst, seine Rennbahn, sein Trainingsgelände und vor allem sein zu Hause. Auch wenn er es niemals zugegeben hätte, er fühlte sich wohl in und über den engen Gassen, den Betonklötzen und überfüllten Apartmenthäusern die oft so aussahen als würden sie mehr aus Anbauten denn aus eigentlichem Gebäude bestehen. Nachdem er ein Haus überquert hatte in dessen Innerem sich angeblich irgend ein geheimes Shinobilager befand, eine der lokalen Legenden welche sich einfach nicht tot kriegen ließen, kam er schließlich an oder besser gesagt auf. Leicht in die Kniee gehend um dich Wucht abzufangen landete er behende und sicher nur wenige Meter von Ryuichi entfernt. „Guten Morgen mein schweigsamer Kamerad.“, begrüßte dieser ihn grinsend. „Ist es nicht ein passender Morgen um unsere Zeit als Genin zu beginnen?“ „Wir sind seit gestern Genin.“, wies ihn Yukio trocken auf diesen Umstand hin. „Kleinigkeiten.“, winkte der Langhaarige lächelnd ab. „Solche Haarspaltereien sind der Tot der Poesie, weswegen ich sie möglichst vermeide. Es ist ein wunderschöner Morgen im herrlichen und friedlichen Konoha-Gakure, die Sonne lacht...“ „Ich höre nichts.“ „... die Vögel singen...“ „Es gibt hier keine Vögel.“ „... die Markverkäufer preisen ihre Waren an...“ „Der Markt ist erst morgen.“ „... und die wunderschönen jungen Frauen des Dorfes erwachen aus ihrem Schönheitsschlaf um diesen Tag zu beginnen.“ „... Warum hälst du nicht einfach die Klappe?“ „Weil ich gerne rede.“ „Ich merks.“ Einige Zeit schwiegen die beiden jungen Genin. Sie wussten dass sie zu früh waren und auch dass sie wohl noch etwas warten mussten, also beschäftigte sich jeder auf seine eigene Art. Ryuichi summte eine Melodie vor sich her und wanderte langsam vor und zurück während sein Teamkamerad sich an das Geländer stellte und anfing Menschen zu beobachten. Schließlich, so nach circa vier Minuten, fragte Dodo: „Und, irgend etwas interessantes zu sehen?“ „Ja.“ Mehr kam nicht als Antwort, nur zwei gebrummte Buchstaben. Es war kein bockiges oder beleidigtes, geschweige denn beleidigendes Brummen, es war einfach ein schlichtes Brummen, völlig neutral. „Und was?“ Im Gegensatz zu Yukio hörte man Dodo das Grinsen schon an, wenn man seine Stimme hörte dann dachte man an ein lächelndes, freundliches Gesicht mit hellen, wachen Augen. „Eine Chika die gerade aufsteht.“ Es dauerte circa zwei Sekunden, dann stand Dodo neben Yukio und sah ebenfalls herüber. „Hui... sexy Nachthemd.“ „Jo.“ „... und auch sexy Body.“ „Jo.“ Völlig synchron folgten die Blicke der beiden der jungen Frau, welche gegenüber in ihrem Schlafzimmer dabei war sich die Haare zu bürsten, bevor sie aufstand und das Zimmer verließ. „Schade.“, seufzte Dodo ein wenig enttäuscht und wollte schon gehen, aber ein Kommentar von Yukio hielt ihn zurück. „Sie kommt wieder.“, brummte er schlicht. „Woher weißt du das?“ „Sie ist noch nicht angezogen.“ „Gutes Argument.“ Also blieben die beiden da stehen und warteten, hoffend dass der wunderschöne Anblick wieder kehren würde, sogar noch besser als zuvor, denn sie gingen beide, unabhängig voneinander, davon aus dass ihr Objekt der Begierde gerade in jenem Moment duschen war und demnach in ein Handtuch gekleidet oder gar total nackt zurück kehren würde. „Was schaut ihr euch da an?“, fragte die interessierte Stimme von Ai hinter ihnen und augenblicklich wirbelten die beiden mit panischen Gesichtsausdrücken herum und riefen laut: „GAR NICHTS!!!“ Ai zog eine Augenbraue hoch, beließ es aber dabei, wenn sie ihr etwas nicht sagen wollten dann würden sie es wahrscheinlich auch nicht tun, egal wie sehr sie nerven würde. „Also... guuut...“, meinte das einzige Mädchen in der Gruppe und ließ sich dann auf dem Geländer neben ihren Teamkameraden näher, welche gerade stark damit beschäftigt waren irgendwo hinzusehen nur nicht auf die andere Straßenseite. Still standen, beziehungsweise saßen, die drei nebeneinander und schwiegen sich an, das einzige Geräusch von den dreien war das leise Summen von Dodo welcher schon wieder einen Ohrwurm hatte. Von seinem Beobachtungspunkt am Fenster eines anderen Hauses aus machte sich Mugen seine eigenen Gedanken über die drei. „Hmmm... Dodo ist...“ Es dauerte einige Zeit, ungefähr vier Minuten, bevor er genug gesehen hatte und sein Urteil über Dodo fest stand, allerdings nicht so fest als dass er es später noch ändern wüde. „... er ist... hmmm... rastlos... bewegt...ähm... sich andauernd... er ist zu... zu...“ Mugen sah neben sich auf einen kleinen Krug Sake, so als wenn dieser ihm helfen könnte, bevor er einen kurzen Schluck nahm. „... unfokussiert... ja, das triffts...“, sinnierte der alte Säufer leise und richtete seinen Blick dann auf Ai, welche im Gegensatz zu Dodo nicht stehend am Geländer lehnte sondern darauf saß. Sie hatte eine lockere, gemütliche Haltung und ließ ihre Haare, immer noch zu einem langen Lara-Croft-Zopf gebunden, hinten hängen und ein wenig wehen. Aber ihre Hände waren am falschen Platz, viel zu weit von ihren Waffen entfernt, ihre Haltung war zu unflexibel für plötzliche Angriffe und das schlimmste in den Augen des Senseis war, dass ihre Waffentasche zu locker befestigt war, beinahe schlampig. „Sie ist... zu wenig Shinobi...“ Dennoch erkannte er Potenzial, genug Potenzial um direkt zu sagen, dass sie nicht hoffnungslos war wie einige andere Senseis es getan hätten, ihm wiederstrebte so es so ein Urteil direkt am Anfang zu bilden. „... noch...“, fügte er dann sich selber hinzu. Als letztes beobachtete er Yukio und zog schon nach kurzem eine Augenbraue hoch, in Anbetracht dessen was er sich dort ansah nicht allzu verwunderlich. Seine Haltung war locker aber gleichzeitig zu allem bereit, er konnte sofort die Flucht ergreifen oder selber angreifen, eine Sache die er sehr selten bei Genin sah, die einzige Ausnahme waren solche angeblichen Wunderkinder wie Sasuke Uchiha und Neji Hyuuga, aber die waren auch paranoid. „... gute Kontrolle...“, brummte er leise und vermerkte das auf seinem imaginären Notizzettel im Kopf, auf welchem sich auch seine anderen Beobachtungen, seine Einkaufsliste, die Telefonnummer von seinen Kumpels und Freundinnen befand sowie eine hochkomplizierte Rechnung darüber wofür man denn weniger Geld ausgibt um den gleichen Trunkenheitsgrad zu erreichen, Sake, Vodka, Gin oder Whiskey. Aber dann wand er seine Aufmerksamkeit wieder seinem Team zu, diesmal der gesamten Konstellation. Seine größte Angst war, dass die beiden Jungs miteinander gute Kumpels werden würden und Ai unabsichtlich ausschlossen oder Ai sich von Anfang an aussonderte, was nicht wirklich verwunderlich wäre für den Lehrer der drei, denn er hatte gesehen wie die beiden sich zuvor beschäftigt hatten. Und wahrscheinlich hätte Ai sie als Perverse beschimpft und dann abgedampft oder sich irgendwo mit schlechter Laune hingesetzt. Er nahm noch einen Schluck von seinem Sake, dann machte er sich auf um zu seinen Schülern zu kommen. Als er auf der anderen Seite der Straße gerade die Treppe zum Dach aufmachte hörte er einige Lacher und linste erst einmal um die Ecke bevor er ganz ins freie trat. Sie waren immer noch da wo er sie zuletzt gesehen hatte, aber diesmal waren sie sehr gut drauf und nicht wie kurz zuvor noch am sich anschweigen. Er hörte Dodo schallend lachen, Ai etwas leiser kichern und Yukio sehr leise lachen, scheinbar war gerade irgend etwas sehr lustiges gesagt worden. „Okay Yukio, der war gut... der war echt gut...“, meinte Dodo in seiner gewohnten Geschwindigkeit aber noch ein wenig lachend. „Aber ich hab auch einen.“ „Hmmm?“, forderte der sonst ja eher sehr stille Yukio ihn mit einem ausdrucksstarken Brummen auf, obwohl er wohl doch nicht sooooo still war, denn ganz augenscheinlich hatte er gerade einen guten Witz erzählt. „Na hoffentlich ist der nicht so schwarz wie der gerade eben.“, dachte Ai laut bevor Dodo anfing, wobei es sich zwar so anhörte als würde sie das niemand speziellem sagen, aber in Wahrheit war es natürlich an Dodo gerichtet. Dieser schien sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen zu lassen und fing an. „Was ist blau und sitzt in der Ecke am heulen?“, fragte er mit einem schnippischem Lächeln, woraufhin Ai ihn ratlos anguckte und der andere mit den Schultern zuckte. Auch der Lehrer welcher sie belauschte wusste die Antwort nicht und wartete lieber, er wollte jetzt wissen was kommt, wobei er sich schon dachte dass es sehr schwarzer Humor werden würde welchen er zu Ohr bekommt. „Eine Frau nach einer Vergewaltigung.“, beantwortete der Langhaarige die Scherzfrage dann selber und grinste breit sein Publikum an, welches zur einen Hälfte ihn großäugig ansah und schluckte bevor es anfing ein wenig zu kichern und die andere Hälfte lachte so wie zuvor. In seinem kurzzeitigen Versteck musste auch Ohzora Mugen ein Lachen unterdrücken denn auch wenn er es nicht zugeben würde, er fand schwarzen Humor, gerne auch so schwarz wie die Lungen von Sarutobi Asuma, ziemlich gut und hörte ihn gerne. „Du bist ekelhaft Dodo.“, warf Ai ihrem Teamkameraden ein wenig beleidigt vor, wobei ihr immer noch anhaltendes Kichern diesen Vorwurf ziemlich abschwächte. Der Erzähler des Witzes grinste nur breit, bevor er einwand: „Das mag durchaus sein, doch ändert es nichts an der Tatsache, dass du dennoch gelacht hast.“ „Hab ich nicht!“, protestierte sie sofort, nur um von Dodo erneut das vorgehalten zu kriegen, immerhin HATTE sie wirklich gelacht. „Ich muss dir widersprechen, du hast es getan.“, meinte er sofort und zeigte mit dem Finger auf sie. Sein Satz klang beinahe melodisch, eine simple Melodie die sich durch den Satz schwang, sich steigerte und am Ende nach oben schwang. „Nein.“ „Dohoch, meine Liebe...“ „Verdammt, hab ich nicht.“, sagte Ai schon wieder kichernd, kein Wunder bei dem dummen Gesicht welches Dodo gerade in dem Moment machte. Wie zu erwarten war stand Yukio einfach still daneben, dachte sich scheinbar seinen Teil und lächelte ein wenig. Diesen Moment entschied sich der Jounin aufzutauchen und trat gemütlich, wirklich in aller Ruhe und ohne Eile, auf das Dach und sah zu seinen Schülern, bevor er theatralisch einmal tief einatmete und zu ihnen schritt. Augenblicklich wurden alle ruhig und stellten sich richtig hin, also Dodo steckte die Hände in die Taschen und machte sich gerade, Ai stand auf und hielt die Hände hinterm Rücken und Yukio stieß sich vom Geländer ab und hielt die Arme weiterhin vor der Brust verschränkt. „Guten Morgen...“, knurrte Ohzora-Sensei mit seiner Reibeisenstimme und kratzte sich unbeholfen hinterm rechten Ohr. Sein linkes Auge war nur halb geöffnet, seine Kleidung war ungewaschen, sein Rasierer war an dem Morgen mal wieder unbenutzt liegen gelassen worden und seine Haare waren total wirr und vermissten die Begegnung mit einem Kamm wohl schon einige Zeit. Kurz, er sah aus als hätte er den Abend zuvor tierisch gesoffen, wobei man anmerken sollte, dass wenn er wirklich soff, andere Leute bei dieser Alkoholmenge schon lange tot waren. „Guten Morgen Ohzora-Sensei.“, kam es von Ai und sie verbeugte sich andeutungsweise, wobei sie einen etwas angewiderten oder auch leicht beleidigten Ausdruck auf ihrem Gesicht nicht verbergen konnte, was Mugen aber auch egal war. „Morgen Sensei.“, brummte Yukio nur, dann blieb er ruhig und sein Gesicht war auch ziemlich neutral, so wie immer, vielleicht ein wenig müde, aber das kannte man ja schon von ihm. Und Dodo grinste breit, so wie es zu erwarten war von dem best gelauntesten Genin des Dorfes, und verbeugte sich richtig huldvoll. „Einen wunderschönen Morgen wünsche ich euch Ohzora-Sensei, habt ihr gut geschlafen? Ich hoffe doch, immerhin ist Schlaf wichtig für einen erfolgreichen Tag und wir alle, ich auf jeden Fall und meine beiden Kameraden stimmen mir da sicherlich ebenfalls zu, sind ganz gespannt auf unseren ersten Tag als Genin-Team unter eurer Führung.“ „Schleimer.“, brummte der andere Junge im Team nur ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, wobei Mugen genau heraus hören konnte dass es nicht ernst gemeint war sondern freundschaftlich gemein. „Du bist nur neidisch auf meine wundervolle...“, kam es von Dodo gespielt arrogant zurück und dann warf er geschmeidig seine Haare zurück, wahrscheinlich eine Bewegung die er geübt hatte so professionell wie es aussah. „... Haarpracht.“ „Nö.“, meinte Yukio trocken, schmunzelte aber ein wenig. Ihr Lehrer, welcher bisher einfach nur zugesehen hatte und innerlich sich am totlachen war, griff nun aber doch ein, jedenfalls wollte er gerade als Ai das Wort ergriff. „Jungs, meint ihr wirklich dass es Sinn macht sich hier direkt vor unserem Sensei zu streiten?“, fragte sie ein wenig pikiert mit hörbarem Ärger in ihrer Stimme. „Ja.“, war die prompte Antwort im Chor von den beiden Gefragten, woraufhin das Mädchen mit den Augen rollte und schwer seufzte. „Hmmm...“, brummte Mugen nun, welchem es wirklich schwer fiel nicht zu lachen aber er unterdrückte es erfolgreich. „... reicht nu...“ „Okay, wenn sie es sagen Ohzora-Sensei.“ „Schleimer.“ „FANGT NICHT SCHON WIEDER AN IHR BEIDEN SCHWACHKÖPFE!!!“ Nun konnte Mugen nicht mehr und kicherte leise, woraufhin sofort Ruhe war und alle ihn entgeistert ansahen. Jounin mit einer Stimme wie ein heiserer Drache lachten schallend und tief, sie brüllten geradezu wenn sie lachten, aber sie kicherten nicht. Jedenfalls hatten die drei das bisher gedacht... na ja, Dodo hatte das gedacht, in Yukios Gedanken war sein Sensei eher ein Bär und in Ais Kopf ein heiserer Bär. Aber da stand er vor ihnen, eine Hand in der Tasche und eine andere lässig hängend, und kicherte leise, jedenfalls für kurz. „Ruhe jetzt...“, wies er sie an nachdem er sich beruhigt hatte und sah dann ernst in die Runde. „Heute haben... ähm... wir noch... keine... hier... Missionen...“ „Ein Glück, ich habe gehört Rang-D-Missionen sind wahnsinnig langweilig und eher Folter denn wirklich eines Shinobi-Teams unseres Kalibers würdig.“, sagte Dodo welcher wieder seine alte Form wieder gefunden hatte. „Hmmm... stimmt...“, stimmte sein Sensei ihm zu, redete dann aber weiter als wäre nichts gewesen. „Ich will... euch im Kampf... nun... sehen...“ Das war erstmal alles, keine weitere Erklärung folgte, er ließ diesen Satz einfach so im Satz stehen, weswegen sich wieder Ai zu Wort meldete. „Ähm... Sensei... sollen wir... gegeneinander oder gegen sie... na ja, kämpfen?“, fragte sie sichtlich verunsichert und warf zwischendurch Blicke zu den beiden Jungs in ihrer Gruppe, wie um sich zu vergewissern dass sie auch da waren und sie nicht einfach alleine ließen. „Hmmm... gute Frage...“ Er kratzte sich am Kinn und sah in den Himmel, dann blickte er wieder zu seinen Schülern. „Gegen... mich...“ „Wann?“ „... jetzt...“ Die drei sahen zuerst sich gegenseitig, dann ihn an und wirkten sichtlich verwirrt, weswegen der Jonin ein wenig genervt mit den Augen rollte und sie erneut anwies. „... ich sagte... jetzt...“ „Okay, wie sie wollen, sie haben selber schuld wenn wir über sie triumphieren werden, Sensei.“, meinte Dodo breit grinsend, aber Mugen war sich sicher, dass er dies nur tat um seine eigene Unsicherheit zu überspielen. Neben ihm rollte Yukio nur mit den Augen, zog dann blitzschnell einige Shuriken hervor und warf diese, alles in einer einzigen Bewegung. Dann brachen alle geradezu in einer Explosion der Bewegungen los, es war als wenn dies der Startschuss gewesen wäre. Mit behänder Leichtigkeit, und immer noch ohne sich zu beeilen, fing Mugen die Shuriken ab und wich dem letzten mit einem Sprung zur Seite aus, blockte dann einen Tritt von Dodo und drückte ihn gleichzeitig weg. Er sah noch wie der schlanke Kerl im dunkelroten Shirt mit einem Salto nach hinten weg flog, den Druck von Mugens Schub ausnutzend, und auf den Beinen landete nur um ihn sofort mit Kunais zu bewerfen. Mit einer torkelnden Leichtigkeit wich Mugen aus, taumelte an einer von inzwischen drei Ais vorbei und stolperte scheinbar nach vorne um sich auf die Fresse zu legen, wobei er allerdings zwei Shuriken von Yukio auswich. „Ist er besoffen?“, fragte einer der drei Ais verwirrt, was ihr Fehler war. Die Antwort kam in Form davon, dass ihr Sensei ihr die Beine wegzog und die sich nun als real heraus gestellt Ai unzeremoniell zu Boden fiel, während Mugen geradezu hochschoss um dann los zulaufen, direkt auf Yukio zu. Es war beinahe komisch wie er lief, die Arme stramm neben dem Körper und beinahe fallend aber irgendwie noch vorwärts kommend, verdammt schnell wohlgemerkt. Der anvisierte Genin hatte so gut wie gar keine Zeit zum reagieren und wich nur noch im letzten Moment einem Kopfstoß aus indem er zur Seite wich, aber dem nachkommendem Knie konnte er nur noch aus dem Weg gehen indem er nach vorne sprang und den Körper dabei zur Seite bog, so dass die beiden sozusagen aneinander vorbei schossen. Und damit endete es nicht, Yukio kam rollend auf und kam sofort wieder auf die Beine, was sein Glück war denn etwas später und er wäre dem neuen Angriff zu Opfer gefallen welcher nun folgte. Die drei Ais und der eine Dodo sahen gebannt zu wie Yukio es immer wieder knapp schaffte einem Treffer zu entgehen, dabei wie ein Wahnsinniger durch die Gegend turnte, sogar zwei Meter an der Wand vom Stromhäuschen hochzusprinten um sich dort abzustoßen und über seinen Verfolger hinweg zu fliegen. Dann entschied Dodo wieder anzugreifen, zog zwei Kunais und stürzte sich in den Kampf, rutschte über den Boden von hinten auf seinen Lehrer zu und versuchte ihm in den Rücken zu fallen. Immer noch wie besoffen fiel der Jonuin geradezu beiseite und ließ somit Yukio eine Atempause, welcher ebenfalls wie Dodo nun angriff, auch er mit zwei Kunais bewaffnet. Nur noch Ai stand da und sah dem zu, kam sich ziemlich nutzlos vor in dem Moment. Und vor allem bewunderte sie die anderen beiden, welche zwar auch ziemlich erfolglos aber dennoch irgendwie cool versuchten ihren Jounin-Sensei zu besiegen. Dieser wich immer noch taumelnd, torkelnd und scheinbar unkoordiniert allem aus, griff aber nicht selber an. Dann hatte sie eine Idee und grinste wölfisch, so ähnlich wie Dodo es manchmal tat. Sie nickte ihren beiden Klonen zu und sprang dann nach vorne, direkt auf ihren Sensei zu. Mit einem Schritt nach hinten entging dieser dem Angriff, wurde aber dann erneut von einer Ai, ob real oder nicht konnte er nicht sagen, attackiert und stolperte ohne auch nur hinzusehen nach hinten weg. Nun waren es die beiden Jungs welche eher nutzlos dastanden, waren dafür aber ganz dankbar denn beide schwitzten schon ordentlich. Mugen merkte was los war, machte sich eine sehr positive Notiz in seinem Kopf und machte dann das letzte um noch auszuweichen, wenn in der halben Minute in welcher Ai ihn attackierte hatte sie ihn über das halbe Dach gedrängt und nun stand er am Abgrund, er sprang nach hinten über den kleinen Abgrund zwischen diesem und dem nächsten Gebäude und landete auf dem roten Schrägdach. Grinsend folgte Ai ihm, jedenfalls wollte sie das denn noch in der Luft sah sie einen Fuß auf sich zukommen, es gab einen dumpfen Aufprall und dann wurde ihr alle Luft aus den Lungen gepresst, sie hatte das Gefühl zwischen zwei Kräften erdrückt zu werden und nahm dann den Weg zurück auf das Gebäude von welchem sie gerade gekommen war, wo sie unsanft landete. Ihre beiden Klone verpufften in Folge dessen einfach. „Gute Idee... hmmm... “, brummte Mugen und landete sicher, wenn auch nicht besonders geschmeidig, neben ihr, half ihr dann auf die Beine. „Mich auf... ähm... Gelände bringen... wo ich... im Nachteil bin...“, lobte er sie und nickte noch anerkennend bevor er zu den beiden männlichen Mitgliedern des Teams sah, beide noch dabei sich zu erholen und erstmal wieder Energie zu tanken. „Ihr zwei... gutes... na ja... Teamwork...“, brummte Mugen und kratzte sich gleichzeitig wieder am Kinn. „Aber Dodo...“ Dieser Ton war etwas was den langhaarigen Jungen aufhorchen lies, er kannte diesen Ton von seinem Vater wenn eine Standpauke bevor stand und bei Ryuichis Art gab es die oft genug in der Vergangenheit „... du bist... kein Typ... für Taijutsu...“, fuhr der alte Mann, wobei er eigentlich nur wirklich alt im Vergleich zu seinen Schülern war, fort ohne den Blick von Dodo zu bemerken und wenn er es doch bemerkte sagte er nichts und ignorierte ihn einfach. „... hast du... schon mal... ähhh... Ninjutsu ausprobiert?“ „Nein Ohzora-Sensei, aber das liegt daran dass ich auch nur die drei Akademie-Jutsus beherrsche, würde ich andere kennen würde ich sicherlich ein richtiger Kick-Ass-Ninja sein.“, plauderte der Gefragte munter drauf los, nun kein bisschen mehr nervös, auf jeden Fall zeigte er es nicht sollte er es noch sein. Doch seinem Sensei entging nicht, dass er nicht ganz so geschwollen redete wie er es zuvor getan hatte. Anstatt weiter darauf einzugehen nickte der Jounin nur und sah dann Yukio an, welcher den Blick gelassen erwiderte. „Du dagegen... dir fehlt... Kraft und... ähm... ja, der Tötungswillen... der Killerinstinkt...“ Anstatt darauf etwas zu antworten nickte Yukio nur und nahm es einfach hin. Als letztes wand sich der Sensei wieder zu Ai und sah sie ernst an, so dass ihr Lächeln langsam zu einem nervösen Ausdruck wurde. „Deine Technik... dein Stil... war... tja... ähm... grausig...“ Er war direkt und ehrlich, das musste man ihm lassen. „... deine Kontrolle ist... hier... mangelhaft... bestenfalls, aber... du hast Köpfchen... und ne Menge... na ja... also... Potenzial. Du Dodo... du bist physisch... zu schwach, zu fragil... aber du Ai... dir fehlt nur Training...“ Alle drei nickten schlicht, sogar Dodo welcher seine Antwort herunter schluckte und es einfach so annahm. Dann sagte ihr Lehrer etwas, wofür sie später NICHT dankbar waren: „Wir fangen... direkt an... ihr lauft... zwei... nee... also, drei... joa, drei Runden ums Dorf... sollt ihr laufen... und dann... ähm... zu Trainingsplatz 2.“ Ohne weiter darauf einzugehen verschwand der Jounin einfach, sprang weg bevor eine Frage kam und ließ die drei zurück, welche sich noch kurz unschlüssig anschauten. „Und nun?“, fragte Dodo unentschlossen. „Na was wohl? Wir laufen.“, antwortete Ai und sprang runter auf die Straße, wohin die anderen beiden ihr dann folgten. - Es dauerte einige Zeit, circa eine dreiviertel Stunde, dann sah Ohzora Mugen die Gestalten seiner drei Schüler auf den Trainingsplatz trotten, nur noch eine Ausrede davon was eigentlich Laufen darstellen sollte, Dodo wurde von den anderen beiden sogar halb mitgeschleift oder getragen. Schwer atmend standen die drei dann vor ihm, schnappten nach Luft und keuchten stark. Innerlich freute sich Mugen schon ein wenig diese drei zu quälen, ähm... trainieren, verzeihung. „Gut...“, begann der grauhaarige Mann im Schneidersitz und sah sie intensiv an. „... das macht ihr... ab sofort... na ja... jeden... Morgen...“ Ein kleines Quiecken des Entsetzens kam von, nein nicht Ai, Dodo aber das war alles was als Reaktion kam, sie waren wohl noch zu fertig um zu protestieren. „Und danach... fangt ihr... mit zwei Stunden... ähm... Training an.“ „... und wie sollen wir trainieren?“, jappste Ai, woraufhin der Jounin nur breit grinste und das auf eine Art welche seinen Schülern nicht nur nicht gefiel sondern regelrecht Angst einjagte. - „Du musstest ja fragen.“, brummte Yukio trocken ohne Ai auch nur anzusehen und machte dann mit seinen Situps weiter. „Halt die Klappe.“, knurrte Ai schlicht und machte ebenfalls weiter mit ihren Sitpups.. welche sie übrigens kopfüber von einem Baum herunter hängend machten. Neben ihnen hing Dodo nur noch in den Seilen, wortwörtlich in diesem Fall sogar denn er hing mit den Füßen in einer Schlaufe von einem Baum, und hatte schon lange aufgehört darüber zu nörgeln wie fertig er war, wie sehr er diesen Sensei hasste und was er am liebsten machen würde mit diesem. - Spät am Abend öffnete sich langsam die Tür zu dem Haus der Familie Dodori. Eine Gestalt mit dreckigen langen Haaren, geschundener Kleidung, schmutzigem Gesicht und erschüpftem Körper schleppte sich mehr in den Eingangsbereich und zog dort ganz langsam die dunklen Ninjasandalen aus. Von der Küche aus sah eine junge Frau, oder eine Beinahe-Frau, ihrem kleinen Bruder dabei zu wie er sich mit der Geschwindigkeit und Beweglichkeit eines altersschwachen Faultiers durch den Gang schleppte bis in die Küche, sich dort mit kraftlosen Händen einen Stuhl abzog, sich hinplumpsen ließ wie einen Sack Kartoffeln und den Kopf auf die Tischplatte knallte. „Langen Tag gehabt?“, fragte sie ein wenig amüsiert. Sie würde es nicht zugeben, aber sie hatte schon eine gewisse diebische Freude daran ihren kleinen, immer energetischen, sich überall herausredenden, gerissenen Bruder halb tot zu sehen. „... du hast keine Ahnung.“, brummelte er nur ohne auch nur den Kopf zu heben. Das stimmt, sie hatte keine Ahnung von so etwas, sie war keine Kunoichi, sie kam eher nach ihrem Vater, einem Sternekoch in einem Hotel in Konoha, was das anging. Sie grinste nur noch breiter und ließ ihn dann in Ruhe. Bis sein Vater nach Hause kam blieb Ryuichi in der Position sitzen in welcher sie ihn zurück gelassen hatte und das war eine Stunde davor gewesen. -- Und nächstes Kapitel wird Training, Training und ähm... ach ja, ein paar Sätze was Missionen angeht, beinhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)