Kampf um die Liebe von Varlet ================================================================================ Kapitel 5: Die neue Mitschülerin -------------------------------- „Kisara, du musst aufstehen, heute ist Schule“, rief Kisaras Mutter. Gerade war sie in dessen Zimmer und weckte sie. Zum Glück zogen sie während der Sommerferien nach Domino, so hatte ihre Tochter viel Zeit um sich einzuleben, außerdem konnte sie schon einige Wege, wie den Schulweg erkunden. „Lass mich noch schlafen“, bat Kisara. Sie war immer noch müde gewesen, auch wenn sie am Tag davor eher ins Bett gegangen war. „Kisara, steh auf, Spätzchen“, weckte die Mutter. Langsam begann sie ihre Tochter zu rütteln, damit diese wach wurde. „Ich bin ja schon wach“, seufzte Kisa. „Du siehst mir aber nicht so aus. Na komm, der Tag ist so jung und du willst doch nicht an deinem ersten Schultag zu spät kommen oder?“, fragte Kisaras Mutter. „Ich werd schon nicht zu spät kommen“, meinte das Mädchen. Schließlich stand sie auf und zog sich um. „Zufrieden?“ „Ja, sehr sogar, jetzt geh ins Bad, danach gibt es Frühstück“, sagte die Mutter und ging aus dem Zimmer. „Mach ich“, nickte Kisara gähnend. Es war zwar gerade nach acht Uhr gewesen, aber dennoch war sie zu müde. So lange hatte sie schon keine Schule, doch die Zeit raste nur und heute war es soweit gewesen. Wie wohl die neuen Mitschüler sind, fragte sie sich. „Wir dürfen heute eine neue Mitschülerin begrüßen. Komm bitte rein“, bat der Lehrer das Mädchen und sah auf die Tür. Sofort fielen die Blicke aller anderen Schüler auch dahin. „Guten Morgen“, murmelte Kisara leise, als sie in die Klasse kam. Im Mittelpunkt zu stehen, das mochte sie gar nicht, aber sie musste es nun durch stehen. „Stell dich bitte vor“, sagte der Lehrer. „Ja, ich bin Kisara, ich komme ursprünglich aus Ägypten und bin nun wieder mit meinen Eltern her gezogen. Wenn es Fragen gibt, dann stellt sie mir einfach, ich habe nicht vor, etwas zu verschweigen“, sprach Kisara und sah in die Klasse. „Gut, das reicht, das mit den Fragen, das macht ihr bitte in der Pause, dazu ist diese ja auch da. Am besten setzt du dich da auf einen der freien Plätze. Am besten auf den rechten“, meinte der Lehrer. Heute war jeder da gewesen, fast jeder. Seto Kaiba fehlte. Er war in der Firma gewesen und somit vom Unterricht für diesen Tag befreit. Yugi und die anderen waren erstaunt gewesen, schließlich hatten sie Kisara schon einmal gesehen. Es war, als die Gruppe dem Pharao ins alte Ägypten gefolgt war. Das Kisara auch wieder geboren wurde, hätten sie nicht gedacht, für sie schien sie nur ein einfaches Mädchen zu sein, welches damals nicht gemocht wurde. Nach kurzer Zeit hatte sich Kisara auf ihren Platz gesetzt und ein Heft rausgezogen. Ihre Bücher hatte sie noch nicht bekommen, also musste sie versuchen dem Unterricht anders zu folgen. Die Bücher, die die anderen im letzten Schuljahr bekommen hatten, konnten diese zum Glück weiter benutzen und mussten keine neuen bekommen. „Kisara, schau doch am Besten bei Tea mit rein“, meinte der Lehrer und begann seinen Unterricht. „Hier“, lächelte die Braunhaarige und rückte mit ihrem Stuhl und Tisch etwas näher zu Kisara. „Danke“, entgegnete Kisa und sah in das Buch. „Wie ist es so in Ägypten zu dieser Zeit?“, wollte Tea wissen. „Wie es ist? Ganz gut, schön warm“, flüsterte die Andere. „Es war dort bestimmt toll, ich beneide dich, du konntest in einem anderen Land leben“, schwärmte Tea, die immer noch in die Staaten wollte um da an eine Tanzschule aufgenommen zu werden. „Es war mein zu Hause, aber nun bin ich hier“, meinte Kisara und sah nach vorne. Bisher hatte der Lehrer nichts bemerkt und das sollte auch so bleiben. Sie wollte ungern an ihrem ersten Tag einen Verweis oder etwas in der Art bekommen. „Du willst dich auf den Unterricht konzentrieren, oder?“, fragte Tea. „Das wäre wohl besser“, nickte Kisara. „Wir können ja auch in der Pause weiter reden“, schlug Tea vor und blieb während des ganzen Unterrichtes leise. „Also nun erzähl mal von dir“, meinte die Braunhaarige, als die Pause anfing. „Was willst du denn alles von mir wissen?“, fragte Kisa nach. „Wie war es in Ägypten? Warum bist du nun hier? Wie kommt es, dass du unsere Sprache fließend sprichst?“, stellte Tea viele Fragen. Sie konnte sich einfach nicht mehr halten. „Gut, du willst ja viel wissen, aber ich beantworte es dir. In Ägypten war es schön, es war warm, aber nicht zu warm. Man sagt zwar, dass es da heiß ist, aber so direkt stimmt das nicht. Es ist nur heiß, wenn man in der Wüste ist, aber ansonsten herrscht recht gutes und angenehmes Klima“, fing Kisara an. „Genau wie damals in Kairo“, murmelte Tea. „In Kairo? Du warst schon mal in Ägypten? Aber dann weißt du doch wie es da ist“, grinste die weißhaarige. „Naja ich war nur kurz dort. Ich hab nicht viel von der Stadt und dem Land mitbekommen, außerdem kommt ein guter Freund von mir von dort“, erklärte Tea und schaute auf Yugi. „Wir waren damals als Gruppe dort, aber für einige Tage und dann ging es auch wieder nach Hause“, meinte Yugi. „Verstehe, hat es euch dort gefallen?“, meinte Kisara fragend. „Irgendwie schon, aber so ganz ist es nichts für mich“, entgegnete Tea und drängte Kisa dazu, die anderen Fragen auch noch zu beantworten. „Ich mach ja schon. Eigentlich bin ich hier, weil mein Arzt mir einen Klimawechsel empfohlen hat und ich dachte, ich mach mal das, was der will“, grinste Kisara. „Dein Arzt? Hast du eine schlimme Krankheit?“, fragte Yugi nach. „Nein, das kann man so nicht sagen. Ich hatte einen Kreislaufzusammenbruch und da der Arzt nicht sagen konnte, woran das lag, meinte er, ich solle am besten woanders hin“, log Kisara etwas. Sie wollte nicht sagen, dass sie sehr lange Zeit bewusstlos war und erst vor kurzem wieder zu sich kam. Auch wenn sie neu war, war sie sehr offen und beantwortete alle Fragen möglichst ehrlich und verständlich. „Hoffentlich hast du hier keinen Zusammenbruch“, meinte Yugi. „Das hoffe ich auch, aber ich bin zuversichtlich. Ich bin schon drei Wochen hier und bisher ist nichts passiert“, grinste das Mädchen. „Seid drei Wochen? Woher kannst du denn unsere Sprache?“, wollte Tea neugierig wissen. „Meine Eltern lebten früher hier. Sie lernten sich während des Studiums kennen, mein Vater studierte Ägyptologie und meine Mutter Archäologie, schließlich kamen die zwei so zusammen. Damit alles auch besser ist und mit den Berufen klappt, zogen die Beiden nach Ägypten. Und als ich dann da war, redeten meine Eltern mit mir auf diesen Beiden Sprachen, für den Fall, dass wir mal zurück müssen oder das ich zurück wolle. Daher kann ich die Sprache gut sprechen. Wenn man es halt genauer nimmt, dann bin ich halbwegs auch aus Domino“, erklärte Kisara und sah die anderen an. Sie konnte denen ansehen, dass sie perplex waren. „Wow, mit zwei Sprachen aufzuwachsen muss sicher toll sein“, sagte Tea. „Es geht, anfangs ist es schwer, aber wenn man damit aufwächst, dann ist es gut und man kann sich immer irgendwie verständigen“, meinte die weißhaarige. „Na hallo“, grinste Joey Kisara an. Er war eben von der Pause rein gekommen und hatte die Unterhaltung nicht mitbekommen. „Joey lass das“, bat Tristan, der neben seinem Freund stand. „Ich bin Joey, und das ist Tristan, aber den kannst du ignorieren. Wenn du willst, dann zeig ich dir hier alles und helf dir etwas“, schlug Wheeler vor und stand vor Kisara. Dann reichte er ihr die Hand und schüttelte ihre. „Du hast einen festen Handschlag, das ist gut, das mag ich an Frauen.“ „Joey, lass sie in Ruhe, was soll sie sonst denken?“, wollte Tea wissen. Warum musste Joey auch immer wieder versuchen mit anderen zu flirten, zum Glück war der Pharao nicht so gewesen. „Ach komm schon Tea, lass mich doch“, sprach der Blonde und blickte auf Kisara. „Kannst du bitte damit aufhören, ich mag es nicht angeflirtet zu werden, außerdem ist die Art wie du es machst, nicht grad prickelnd“, meinte Kisara. „Echt nicht?“, schniefte Joey. Es hatte zwar bisher nie eine nach seinen Flirtversuchen angebissen, aber er gab nie sich die Schuld daran. „Ja, also lass es bitte bei mir“, bat Kisa. „Ich wusste es“, grinste Tea. Sie fand es lustig, dass Kisara ihm dazu mal die Meinung sagte, das was sie selber sagte, half nie etwas. „Na gut, was habt ihr heute noch vor?“, wechselte Joey das Thema. „Ich werd zusammen mit Atemu Kiya die Stadt zeigen, ihr könnt doch mitkommen“, meinte Yugi. „Hmm...nein danke, ich glaub ich ruf Serenity an und frag sie, ob sie Lust zum Shoppen hat“, sagte Tea. Alles wäre besser gewesen, als mit Atemu und Kiya rumzulaufen. „Ich geh am Besten mit Tea mit“, grinste Tristan, der sich schon freute, Joeys Schwester wieder zusehen. „Nichts da, Tristan“, zischte Wheeler und blickte schließlich zu Kisara. „Und was machst du heute?“ „Ich weiß nicht so recht, ich wollte nach Hause und dann abwarten, was der Tag bringt“, sagte Kisa. „Du kannst mit uns was machen“, schlug Yugi vor. „Danke, aber ich fühl mich da irgendwie als würde ich das fünfte Rad am Wagen sein. Lieber nicht, aber danke für das Angebot“, sprach das Mädchen. „Ach was, du bist kein fünftes Rad. Du kannst doch mit mir mitkommen. Kiya und Atemu stammen wie du aus Ägypten, die Beiden sind aus Theben“, entgegnete Yugi. „Wirklich aus Theben?“, fragte Kisara. Sie lächelte etwas. „Ja, Kiya ist hier auch neu. Du kannst doch mitgehen, dann zeigen wir euch alles und ihr findet euch besser zurecht“, bat Yugi an. „Ich bin mir nicht so sicher, ich würd lieber nach Hause und zunächst nachfragen“, antwortete Kisara. „Du willst nachfragen? Warum, du bist doch alt genug“, meinte Wheeler verwundert. „Joey, sie ist neu hier, es ist normal, wenn sie lieber nachfragt. Ihre Eltern sollten wissen, wo sie sich herumtreibt, besonders wenn es in eine, für Kisara fremde Stadt ist“, warf Tea ein. „Ja gut, tut mir Leid“, seufzte Joey. „Du kannst ja nachfragen, ich geb dir meine Nummer. Wenn du mit willst, dann ruf mich einfach an“, sprach Yugi und die Gruppe tauschte die Handy Nummern aus. „Danke, es ist nett, dass ihr mir hier helft“, bedankte sich Kisara. Wenigstens war sie in dieser Stadt willkommen. In Ägypten fiel sie immer auf, weil sie viel zu hellhäutig gewesen war, obwohl ihre Eltern nie so hell waren. Dort hatte sie nie Freunde gehabt, den Grund kannte sie selber nicht, doch sie war froh, dass sich dies scheinbar hier ändern sollte. „Bleibt ihr eigentlich für immer hier oder habt ihr noch vor, nach Hause zurück zukehren?“, fragte Tea nach. „Das weiß ich nicht, aber so wie ich meine Eltern verstanden habe, wollen sie wohl für immer hier bleiben. Um ehrlich zu sein, habe ich damit auch keine Probleme“, entgegnete Kisa. „Dir wird es hier gefallen und wenn du mal deine Heimat vermisst, dann sag es uns. Wir finden schon das richtige für dich, um dich abzulenken. Bei uns klappt das immer, im Notfall holen wir Joey her und er bringt dich zum Lachen“, grinste Tea. „Danke für das Angebot, ich glaub kaum, dass ich Heimweh haben werde. Es gibt eigentlich nichts, das ich vermisse“, gab Kisa zu. „Nichts? Gar nichts?“, fragte Joey nach. „Gibt es dafür auch einen Grund?“, wollte nun auch Yugi wissen. „Naja, ich hatte dort nie Freunde, ich weiß den wahren Grund auch nicht, aber ich nehme an, dass ich einfach zu hellhäutig bin und sie das nicht mögen. Es ist zwar merkwürdig, aber das ist das Einzige, was mir dazu einfällt“, sagte das Mädchen. „Ich glaube nicht, dass es deine Hautfarbe ist. Du bist zwar etwas heller, als andere, aber das als Grund zu sehen, ist Irrsinn“, meinte Yugi. Er wusste wo von er redete, da auch er oft nicht gemocht wurde. „Es muss nicht immer einen Grund dafür geben, es kann alles sein, ich würde mir an deiner Stelle keine Sorgen oder Gedanken machen. Wenn die Zeit reif ist, dann wirst du Freunde finden die dich mögen“, fügte er hinzu. „Das sag ich mir auch immer“, nickte die weißhaarige. Man konnte sie kaum hören, da die Klingel wieder zum Stundenanfang läutete. Im gleichen Moment ging die Tür auf und alle setzten sich schnell auf ihren Platz. Allerdings war es nicht der Lehrer gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)