Rain von Junior-Einstein ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Blick eines jungen Mannes schweifte über die Hokageköpfe. Insgesamt waren fünf Köpfe in den Stein gehauen und präsentierten die Herrscher von Konoha. Der Himmel war stark bewöklt und die Schwüle war drückend und einfach nur erschöpfend. Der junge Mann stand an einem Haus gelehnt und ließ seinen Blick im Dorf umherwandern. Von hier oben konnte er so einiges sehen. Ihm stach ein dunkelblauer und ein brauner Haarschopf ins Sichtfeld. Es waren Neji und Hinata, die friedlich nebeneinander her gingen und sich unterhielten, wie es aussah. Neji hatte dem Hauptzweig verziehen und verstand sich jetzt ausnehmend gut mit seiner jüngeren Cousine Hinata. Hinata wiederrum wurde von ihrem Vater akzeptiert und war nun recht glücklich. Sein Blick wanderte weiter. In einer anderen Straße konnte er drei Leute sehen, die in seinem Alter waren. Es waren Ino, Shikamaru und Choji. Die drei waren nach dem Tod ihres Senseis nicht mehr die selben. Alle drei waren niedergeschlagen und unmotivierter als jemals zuvor. Trotzdem hatten sie einander und konnten sich über Asumas Tod hinwegtrösten. Es tat ihnen gut, zusammen zu sein. Außerdem kümmerte sich Shikamaru um Kurenai und deren Kind. Dieses war von Asuma. Irgendwann würden auch sie über den Verlust hinwegkommen. An der Akademie standen Lee und Tenten. Beide hatten jetzt Lehrerposten dort eingenommen und unterrichteten die Akademieschüler mit Feuereifer. Außerdem war Lee über seinen Sensei hinausgewachsen und besiegte ihn bei jeden Tai-Jutsu Kampf. Tenten war außerdem eine Medic-nin und half manchmal im Krankenhaus, oder auf Missionen aus. Die Braunhaarige war mit Neji zusammen und beide waren darüber mehr als glücklich und wenn man alles so verfolgte, dann hörte man schon bald die Hochzeitsglocken klingeln. Kiba, Akamaru und Shino kamen gerade aus der Richtung, in der das Haupttor Konohas lag. Die drei hatten sehr oft Missionen zusammen und obwohl sie Jo-nin waren, bildeten sie noch immer ein gemeinsames Team. Ja, die meisten seiner Freunde waren Jo-nin wie auch er. Nur die Mädchen, eine mal ausgenommen, waren noch Chu-nin und legten nicht viel Wert weiter aufzusteigen. Sie waren mit ihren jetzigen Rängen zufrieden. Ein Seufzen kam über seine Lippen und ein schmerzliches Lächeln zierte es obendrein, als er einen grauen Haarschopf in einer kleinen Gasse erkannte. Der Jo-nin schien in einem Büchlein zu lesen, denn er hatte den Kopf gesenkt, eine Hand in die Hosentasche geschoben und die andere hielt ein blaues Buch. Kakashi hatte sich überhaupt nicht geändert. Er kam immer noch viel zu spät, egal zu was, las immer noch das Flirtparadies und ließ sich immer noch so sinnlose Entschuldigungen einfallen. Trotzdem war er nur noch selten in Konoha. Er hatte den Dienst des Anbu wieder aufgenommen und wurde von einer Mission, zur anderen gescheucht, oder besser gesagt, er ließ sich scheuchen. Es erweckte irgendwie den Anschein, dass er nur darauf wartete auf einer Mission getötet zu werden. Er gab sich nach außen hin total cool und fröhlich, doch in seinem Inneren musste das reinste Chaos herrschen. Was dieses Chaos ausgelöst hatte? Sasuke war vor acht Jahren zu Orochimaru gegangen und hatte diesen dann vor 4 ½ Jahren in sich aufgenommen. Er war mit seinem Team Hebi auf die Suche nach seinem Bruder gegangen und war Team Kakashi begegnet. Dieses Aufeinandertreffen hatte in allen ehemaligen Team 7 Mitgliedern tiefe Wunden gerissen. Bei ihm und Kakashi sah man es nicht so deutlich, doch bei der jungen Kirschblüte muss wohl das Herz gesprengt worden sein. Sie hatte sich fast die Augen aus den Kopf geweint und hatte sich nach der Mission abgeschottet und niemanden an sich rangelassen. Dies wiederrum hatte ihn sehr verletzt. Er brauchte sie, mehr als er sich jemals eingestehen wollte. Ein lauter Donner durchbrach die Stille des Tages und die ersten Regentropfen fielen zur Erde. Sie landeten mit einem leisen Platschen, bis sich alles zu einem wahren Guss steigerte. Der junge Mann ließ sich langsam an der Wand hinuntergleiten und sah wieder zu den Hokageköpfen, hinter der Akademie. Sein Blick blieb an dem letzten Kopf hängen. Tsunade... Dieser Name schmerzte tief in ihm. Die alte Schachtel war doch tatsächlich gestorben! Sie hatte ihn einfach allein gelassen! Es war so merkwürdig! Er hätte schon längst Hokage werden können, doch er verkroch sich, oder rannte weg. Er fühlte sich einfach noch nicht bereit für diese Aufgabe! Er war noch ein Grünschnabel und konnte ein Dorf noch gar nicht leiten! Er war ein idiotischer Kindskopf, der nichts auf die Reihe bekam! Sein Blick fiel zu Boden und so sah er nicht die junge Frau, die in seine Richtung kam. „Naruto-kun...!“, kam es leise aus ihrem Mund. Er blickte nicht auf. Der Regen durchnässte langsam aber sich seine Jo-ninkleidung und sein blondes Haar klebte ihm im Gesicht. Ein grüner Edelstein hing um seinen Hals und wurde durch das regelmäßige luftholen hoch gehoben. Die junge Frau kam näher und ihre Schritte konnte man deutlich auf dem nassen Pflasterstein hören. Schließlich schoben sich feine Füße in sein Blickfeld. Einige Adern stachen deutlich hervor und die Haut war wirklich blass. Im ersten Augenblick dachte er Tsunades Füße zu sehen, denn die alte Hexe trug immer schwarze, hochhakige Sandalen, doch die Frau vor ihm konnte einfach nicht Tsunade sein. Seine Vermutung wurde bestätigt, als sich die junge Frau auf die Knie fallen ließ und sich ihre Beine in sein Blickfeld einnisteten. Es waren lange, schlanke Beine, die nur oberhalb der Knie von schwarzen, kurzen Leggins bedeckt wurden. Außerdem konnte er noch blutroten Stoff mit einem weißen Kreis erkennen und auch einen weißen Verband um den rechten Oberschenkel mit einem Kunaihalter. Schlanke, feingliedrige Hände legten sich auf seine Knie und strichen sacht darüber. „Naruto-kun... Was ist los?“, fragte sie ruhig und einfühlsam. Er antwortete nicht, sondern starrte weiter Löcher in den Boden, jetzt eher in die Beine, der jungen Frau vor ihm. Die Hände legten sich an seine Wangen und wärmten ihn an den Stellen der Berührung. Er schloss kurz die Augen um sich dann wieder zu öffnen, nur mit einigen Tränen in den Augenwinkeln. „Sakura...was willst du?“, fragte er schwach. Seine Stimme war viel tiefer, als noch vor acht Jahren. Die junge Kirschblüte stieß leise die Luft aus. „Du bist in letzter Zeit so... komisch!“ Ein zynisches Lächeln legte sich auf seine schmalen Lippen. „Ich dachte sowas magst du!“ Sakura seufzte und drückte seinen Kopf nach oben. Er ließ es einfach geschehen, doch wich ihrem Blick aus. Ihr weiches, hübsches und sanftes Gesicht war vor Sorge leicht verzogen. „Bitte, Naruto-kun! Sag mir einfach was los ist!“, drängte sie ihn sanft. Der Blondschopf schüttelte den Kopf und machte sich aus ihren Griff frei. „Ich wüsste nicht, was dich das interessiert, Sakura.“, murrte er. Die Rosahaarige ließ resigniert den Kopf hängen. „Naruto-kun! So kann das nicht weitergehen! Ich will dir nur helfen! Du hast mir über den Verlust von Sasuke-kun hinweggeholfen und ich will dir über den Verlust von Tsunade-sama helfen!“, erklärte sie, jetzt schon etwas lauter. „Du kümmerst dich doch sonst nicht um mich! Ich bin nur ein ramensüchtiger, idiotischer Kindskopf, der sowieso nichts gebacken kriegt!“, schnaubte er und wich weiterhin ihren Blick aus. Sakura schüttelte leicht den Kopf. „Das bist du nicht! Alles was du anfässt gelingt dir und du bist einfach du selbst! Du glaubst gar nicht wie sehr ich dich darum beneide!“ Verwundert blickte Naruto zu ihr. Ihre Augen waren leicht verengt und Trauer stand deutlich in ihnen geschrieben. „Warum erzählst du sowas? Bestimmt nur um mich aufzuheitern, oder?“ Sakura schüttelte den Kopf und ein schmerzvolles Lächeln kam auf ihre Lippen. „Ganz bestimmt nicht! Früher, als wir noch Ge-nin waren, habe ich dich ungeheuerlich beneidet! Du hast so viele Techniken beherrscht, du hast dich innerhalb von einem Monat extrem verbessert, du konntest ein Tier beschwören, du beherrschtest die Technik des vierten Hokages und Sasuke-kun hat mit dir gesprochen, wenn auch gestritten! Ich war so eifersüchtig auf dich! Ich konnte trainieren so viel ich wollte, meine Leistungen haben sich nie gebessert! Ich musste erst bei Tsunade-sama trainieren um nicht mehr ganz so hilflos zu sein! Sasuke-kun schenkte mir Missachtung und Ignoranz! Dir dagegen schenkte er die ganze Aufmerksamkeit! Ich habe dich eine Zeit lang gehasst! Nicht, weil du Kyubi in dir hattest, sondern, weil du viel besser warst als ich und weil du die Beachtung von Sasuke-kun hattest!“ Naruto hatte ihr erstaunt zugehört und bei jeder neuen Erkenntnis hatten sich seine Augen ein Stück geweitet. „Das... wusste ich nicht!“, mumelte er. Sakura drehte ihren Kopf zur Seite. „Das wusste niemand!“ Naruto schaute seine kleine Kirschblüte einige Zeit schweigend an. Dann seufzte er. „Ich habe Angst. Angst davor, als Hokage zu versagen und Konoha ins Verderben zu stürzen.“, beichtete er ihr. Sakura blickte ihn aus großen Augen an. „Du und Angst? Hast du früher nicht immer rumgetönt, dass du der nächste Hokage wirst? Und jetzt versteckst du dich in einer dunklen Gasse und tust auf unantastbar! Reiß dich gefälligst zusammen!“, fauchte Sakura plötzlich los. Naruto blickte sie verdutzt an. Dann wurde seiner Miene finsterer. „Haben dich Koharu und Homura geschickt? Damit ich mich ‚zusammenreiße’ und den Posten antrete?“, zischte er und durchbohrte sie mit einem heftigen Blick. Sakura jedoch blickte auf Narutos Knie und wirkte plötzlich ziemlich verlegen. „Nein. Die beiden haben mich nicht geschickt. Ich habe dich von mir aus gesucht und ich habe das von mir aus gesagt! Naruto-kun, ich will dich als mein Hokage! Du bist wie für diesen Job gemacht! Bitte, werde mein Hokage!“ Narutos Augen wurden weiter und sein Blick haftete auf ihrem Gesicht. Ihre Wangen hatten einen satten Rotton angenommen, doch ihre jadegrünen, klaren und auch weisen Augen leuchteten mit Hoffnung. „I... ich weiss nicht...“, stammelte er mehr als überrumpelt. Sakuras Gesicht kam seinem etwas näher. „Bitte Naruto-kun! Ich werde dir auch immer zur Seite stehen, solange du es willst!“, flehte sie. Naruto blickte auf ihre Lippen, die von seinen nicht mehr weit entfernt waren. „Ich... Ich... Na gut! Ich mache das, aber auf deine Verantwortung!“, gab er schließlich nach. Sakuras Gesicht erstrahlte und sie drückte ihre Lippen plötzlich auf seine. Sein Herz setzte kurz aus um dann heftiger als vorher zu schlagen. Er sah in Sakuras Antlitz und seine Augen weiteten sich. Ihre Lider waren geschlossen und sie schien es mehr als nur zu genießen! Ihre Finger strichen sacht über seine Wangen und seine Arme wurden von Gänsehaut überzogen. Jedoch wehrte das Ganze nicht lange, denn Sakura zog sich schnell zurück. „Entschuldigung.“, murmelte sie und blickte auf den Boden. Naruto musste sich noch von dem Schock erholen und starrte sie einfach nur an. „Kein... Problem!“, kam es schließlich von ihm. Sakura erhob sich und bot ihm die Hand an. Er kam ihrer Aufforderung nach und wurde auf die Beine gezogen. Sie wollte ihre Hand zurückziehen, doch der Blondschopf hielt sie fest. „Ich will, dass du bei mir bleibst und mich nach Kräften unterstützt.“, flüsterte er. Sakura sah auf und begegnete seinen azurblauen Augen, in denen ein liebevoller Glanz lag. Naruto schloss sie sanft in die Arme und drückte sie an sich. Sakura wurde schlagartig rot und ihr Herz hoppelte mehr, als das es schlug. „Na... Naruto-kun!“, stotterte sie. Er hielt sie etwas von sich weg und strich ihr eine nasse Strähne aus dem Gesicht. „Wirst du bei mir bleiben, Sakura-chan?“, fragte er leise und zärtlich. „Na... Natürlich!“ Er lächelte sanft und küsste sie zart auf die Lippen. Sakura schloss die Augen und lehnte sich mehr an ihn. Naruto strich über ihre Wange und dann über ihren Hals. Sakura gab sich ihm völlig hin. Er hätte so ziemlich alles von ihr verlangen können und sie hätte es sofort getan. Sie war ihm verfallen wie damals Sasuke, doch diesmal war es viel schöner. „Sakura-chan... ich liebe dich.“, hauchte er ihr ins Ohr. Sakura lächelte freudig und ihre Augen verengten sich. „Dieto!“ Kurz darauf wurde Naruto zum Hokage ernannt und regierte gerecht und weise. Sakura stand ihm, wie versprochen, immer mit Rat und Tat zur Seite und wurde schon bal ‚die zweite Hokage’ genannt. Den beiden machte das überhaupt nichts aus. Ein Jahr später heirateten sie und bekamen einen Sohn. Auf Konoha warteten friedliche Zeiten. Oder? Wenn euch dieser Oneshot gefallen hat, dann lasst mir gefälligst Kommis da! Ich fühle mich sonst nicht in meiner Arbeit bestätigt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)