Secret Cupid von NordseeStrand (Valentinswichteln) ================================================================================ Kapitel 8: Donnerstag, 14. Februar … Valentinstag: Makoto und Toro ------------------------------------------------------------------ Hey! Ja, ich lebe noch! Abiprüfungen sind vorbei, wenn ich nicht in noch in ne Abweichprüfung muss! Mittwoch hatte ich mündliche Prüfung, Stammbaumanalyse und Vaterschaftsklärung (mit Karyogramm), also Genetik im Vorstellungsteil und danach haben sie mich über Neurobiologie ausgefragt. Da Bio eins meiner besten Fächer sowieso war, hab ich ne 2! Ich hatte eigentlich auf ne 1- gehofft, da das mein Klausurendurchschnitt ist, aber da ich sonst nie mündlich was sage, ist eine 2 nicht schlecht. Gestern war das erste Bäumchensetzten, aber ich bin schon nach dem zweiten Setzen gegangen. Ich kann verstehen, dass viele bei solchen Aktionen -> Biertrinken, die Rivalschule verhöhnen und gefährliche Aktionen machen (z.B. einen Diver mit Spitzhacke vom Gartenhaus machen) aufleben, aber mein Fall ist das nicht. Ich fühl mich eigentlich nur fehl am Platz und es macht mir einfach keinen Spaß, zu saufen, zu grölen und Bierduschen abzubekommen. Meine Freunde und ich waren schlussendlich statt beim Joker (obwohl der besser sein soll) im Nachtschicht in Olpe und haben getanzt. War ziemlich leer... Na ja, einmal mindestens fahr ich trotzdem noch beim Setzen mit, spätestens dann, wenn ich später beim Joker Wertmarken verkaufen muss. Achja, seit etwas über einer Woche besitzt mein Familie einen nun 9 Wochen alten Elo-Welpen namens Louis! Er ist supersüß! Jetzt viel Spaß! Disclaimer: Nix mir! Danke: Asti-chan! Widmung: allen, die hierauf gewartet haben (es ist eins meiner Lieblingskapitel) Bitte: Vllt. ein paar mehr Kommis? Letztes Mal war ich doch etwas entäuscht, auch wenn ich zugeben muss, dass das Kap. nicht sonderlich war... aber am Storyablauf kann ich nun mal nichts ändern! Kleiner Japanisch-Kurs Baka - Idiot -san – Höfliche Anrede -chan – Verniedlichung, eigentlich nur genutzt von Freundinnen untereinander und von Verliebten, hier aber auch so für gute Freunde Kapitel 8: Makoto und Toro Donnerstag, 14. Februar … Valentinstag Makoto Sanftes Sonnenlicht fiel durch die Jalousie und badete den Fußboden von Makotos Zimmer in Licht. Das Mädchen war schon wach, da sie fast eine Stunde vor Sonnenaufgang aufgewacht war. Sie saß in ihre Decken gekuschelt im Bett und nippte an einer Tasse heißer Schokolade, für die sie sich auf und in die Küche gezwungen hatte, und schaute sich den Sonnenaufgang durch ihr Fenster an. Einige Minuten später schellte ihr Wecker. Sie stellte die Tasse auf ihr Nachtschränkchen, schleuderte die Decken von sich, stand auf und ging zu dem Kleiderschrank in der Ecke ihres Zimmers. Sie öffnete ihn und nahm ihre Schuluniform heraus. „Heute ist ein besonderer Tag! Noch nicht mal diese hässliche Uniform kann mir die Laune verderben.“, zwitscherte sie fröhlich. ----------------------------------------------------- Der Wind war schneidend und kalt als Makoto aus ihrer Wohnung trat und die Treppenstufen, die auf den Bürgersteig führten, hinunterstieg. Sie zog den Schal bis zur Hälfte über ihr Gesicht und verbarg ihre schon rote, kalte Nase in den Falten. „Muss es so kalt sein?“, murmelte sie zitternd mit weinerlichen Stimme. Ihre Schulbücher an ihre Hüfte gepresst, ging sie schnellen Schrittes zur Schule. Auf ihrem Weg kam sie am Moon Beam Kaffeehaus vorbei und ihre Gedanken kehrten zu dem Nachmittag, an dem sie Toro getroffen hatte, zurück. Sie lächelte zärtlich bei der Erinnerung an seine sanften braunen Augen und die Art, wie er sie anlächelte. 'Nun, wenn sich aus der Verabredung nichts ergibt, würde ich ihn liebend gern kennen lernen.' Dann tadelte sie sich mental. 'Baka! Du hast heute Abend eine Verabredung mit einem tollen Freund von Motoki... jetzt hör auf, an einen anderen Typen zu denken!' Sie erreichte das Schulgebäude, eilte die Treppe hinauf und zog schwungvoll die Glastür auf, woraufhin sie sofort von der warmen Luft drinnen umgeben wurde. Sie sah Usagi, die neben ihren benachbarten Spinden stand und sie winkte ihr zu. Dann ging sie den Flur hinunter, um bei ihr zu stehen. „Morgen, Usa-chan! Wo ist Ami-chan?“ Usagi zuckte mit den Schultern und kratzte sich vor Verwirrung am Kopf. „Ich habe keine Ahnung, Mako-chan.“ Sie schweißtröpfelte. „An den Morgen, an denen ich pünktlich bin, steht sie immer genau hier und liest. Sie hat mir mal gesagt, dass sie immer eine halbe Stunde zu früh hier ist. Ich hoffe, ihr geht’s gut.“ Makoto legte die Stirn in Falten. Sie wandte sich ihrem Spind zu und öffnete ihn. Dann hing sie ihren Mantel und ihren Schal hinein, sowie die Bücher, die sie getragen hatte. Sie ergriff das passende Buch zu ihrer ersten Unterrichtsstunde und schlug die Tür zu als sie sich Usagi wieder zuwandte. „Ich bin sicher, ihr geht’s gut. Sie hat wahrscheinlich etwas länger geschlafen.“ Usagi schüttelte den Kopf. „Das ist gar nicht Amis Art.“ Die Glocke schellte und sie trennten sich um zu ihrer ersten Stunde des Tages zu gehen. ----------------------------------------------------- Die Sonne schien noch hell, als Makoto die Schule verließ. Sie rieb sich ihren Nacken, ein Krampf störte sie. Sie winkte Usagi zu, die in die andere Richtung eilte, drehte sich dann um und ging. Sie schlenderte den Bürgersteig entlang und dachte an die Ereignisse des Tages. 'Was für ein verrückter Valentinstag. Ami-chan kam zu spät zum Unterricht und dann hat sie in der Pause nicht mit uns geredet... nun, wenigstens war Usagi-chan normal.' Sie schweißtröpfelte. „Ich frage mich, worüber sie reden würde, wenn sie Mamoru nicht hätte.' Plötzlich rutschte sie auf einem Stück Glatteis aus. Mit einem Aufschrei stürzte sie zu Boden, ihre Bücher flogen davon, ihre Zettel verteilten sich überall. Sie lag auf dem Rücken, der Atem aus ihren Lungen geschlagen. Sie lag da und starrte in den Himmel hinauf, während sie wieder zu Atem kam. 'Jepp. Ein Twilight Zone Valentinstag.' Sie stöhnte und setzte sich auf, bemerkte dann, dass sie gegenüber vom Moon Beam Kaffeehaus hingefallen war. Seufzend stand sie auf, sammelte ihre Bücher ein und überquerte dann die Straße. Sie betrat das Kaffeehaus und fand einen Tisch in der Ecke, wo sie alle ihre Sachen fallen ließ. Dann ließ sie sich auf die Bank fallen und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen. Ihr Kopf pochte von dem Punkt aus, der auf dem Beton aufgeschlagen war und sie wünschte sich verzweifelt, dass es aufhören würde. „Makoto-san!“ Beim Klang ihres Namens hob sie den Kopf und bemerkte Toro, der neben ihrem Tisch stand, ein breites Lächeln auf seinem gut aussehendem Gesicht. Sie verzog das Gesicht bei dem heftigen Pochen, das bei der Bewegung durch ihren Kopf pulsierte. Toro schnappte nach Luft als er den Kratzer an der Seite ihres Gesichts sah. „Makoto-san, was ist passiert?“ Sie lachte schwach und bettete ihren Kopf wieder auf ihren Armen. „Ich bin auf einem Stück Eis ausgerutscht. Ich hab Kopfschmerzen so groß wie Tokio.“ Er runzelte die Stirn. „Warte einen Augenblick, Makoto-san. Ich bin gleich wieder da.“ Makoto streckte ihren Arm auf dem Tisch aus, als er ging. „Au, au au, au...“, murmelte sie vor sich hin und schloss die Augen. Er kehrte eine Minute später mit einem Waschlappen und einer Kaffeetasse wieder und setzte sich ihr gegenüber. „Makoto? Makoto, schau auf, okay?“ Das Gesicht verziehend hob sie ihren Kopf und sah ihn an. Er nahm den Waschlappen und säuberte die Kratzer in ihrem Gesicht, dann nahm er ihre Hände und wusch sanft die Wunden aus, die sie sich bei ihrem Fall zugezogen hatte. Makoto errötete bei seiner Berührung und sah schluckend zur Seite. 'Wie kann es sein, dass ein süßer Junge, Kopfschmerzen bessern kann?' Bei diesem Gedanken errötete sie stärker. Er beendete die Säuberung und zog sich dann zurück. Makoto vermisste sofort die Wärme seiner Hände, und verschränkte sie ihre in ihrem Schoß. Er schob ihr die Tasse über den Tisch zu. Makoto begann zu protestieren. „Oh, ich hab überhaupt kein Geld dabei...“ „Sorg dich nicht darum!“ Er schüttelte den Kopf. „Es ist ein besonderer Tee, mit Kräutern gegen deine Kopfschmerzen.“ Er grinste sie an, seine braunen Augen glitzerten. „Es ist eine Moon Beam Spezialität... Ich nenne sie 'Makotos spezieller Anti-Kopfschmerz Tee'.“ Sie kicherte und führte die Tasse an die Lippen, nippte an der heißen Flüssigkeit. Sie war warm in ihrer Kehle und schmeckte nach Zimtapfel. Sie zog eine Augenbraue hoch. Er grinste sie schief an. Sie rollte mit den Augen. „Es ist warmer Apfelwein.“ Er lachte. „Ja... nun, es ist ein Allheilmittel?“ Sie lachte mit ihm. „Nicht wirklich, aber trotzdem Danke. Es ist köstlich.“ „Nichts zu danken! Ich bin wirklich froh, dass du wieder gekommen bist... es tut mir nur Leid, das du auf dem Weg auf dem Eis ausgerutscht bist.“ Sie grinste. „Machst du über alles Witze, Toro?“ Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht.“, flüsterte er. Sie lachte und lehnte sich zurück an die Banklehne, fühlte sich entspannt. Ihre Kopfschmerzen wurden besser und sie war sich nicht sicher, was mehr half... der Apfelpunsch oder Toro. Zufällig sah sie auf die Uhr an der Wand und stöhnte auf. „Oh, nein.“ Er zog die Stirn kraus. „Was ist jetzt los?“ Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Ich muss gehen. Ich muss nach Hause und mich für dieses... Date-Ding heute Abend fertig machen. Ich hab dir das letzte Mal, als wir uns getroffen haben, davon erzählt, erinnerst du dich?“ „Oh, ja, dein Blind Date. Viel Glück.“ Er grinste sie wieder an, dasselbe Grinsen, das er ihr zuvor geschenkt hatte. Sie legte den Kopf schief. „Du schenkst mir dieses Lächeln so oft... es ist beinahe so, als ob du was wüsstest, das ich nicht weiß. Aber das kann nicht sein... du kennst mich kaum!“ Er bewegte seinen Zeigefinger tadelnd. „Oh, aber hübsche Dame, wissen Sie denn nicht, dass ich sie liebend gern näher kennen lernen würde? Dann kann ich Ihnen die ganze Zeit ein wissendes Lächeln schenken.“ Sie stellte ihre Tasse auf den Tisch und lehnte sich über denselben, sodass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Nun, wenn dieses Blind Date nichts wird, lass ich es dich wissen und dann sehen wir mal.“ Sie zwinkerte ihm zu und sammelte schnell alle ihre Sachen zusammen. Sie stand auf und streckte ihm zum Abschied die Hand entgegen. „Vielen Dank für den Wein und die Gesellschaft, Houji-san. Vielleicht sehen wir uns wieder?“ Er nahm ihre Hand und schüttelte sie formell. „Hoffentlich früher als Sie denken, Kino-san.“ Sie lachte und trat aus dem Café und in die schneidende, kalte Winterluft. Sie zog den Schal enger und ging den Bürgersteig hinunter. Toro, im Café, ergriff die Tasse um sie in die Küche zu bringen und sah ihr durch das Fenster nach. „Viel früher als du denkst, Makoto.“ ----------------------------------------------------- Während sie eine mit Kristallperlen verzierte Spange in ihr Haar steckte, starrte Makoto sich im Spiegel an. Sie trug mehr Puder auf den Kratzer an ihrer Stirn auf und betrachtete sie kritisch. „Nun, das sieht nicht zu schrecklich aus.“, sagte sie laut und kämmte eine Haarsträhne darüber. „Ahh, viel besser.“ Sie wirbelte herum, stand von ihrem Kosmetiktisch auf und ging zu ihrem Kleiderschrank, dem sie ein knielanges Kleid entnahm. Es war weiß mit Rüschen am Rocksaum und trägerlos. Sie schlüpfte hinein und wandte sich dann ihrem Schmucketui zu, aus dem sie ein Paar Diamantstecker nahm, ein Erbe ihrer Mutter. Sie schaute sie an, erinnerte sich an all die Male, die sie ihrer Mutter beim Anlegen der Ohrringe zugesehen hatte, bevor sie mit ihrem Vater ausgegangen war. Sie lächelte traurig und steckte sie an. 'Ich frage mich, was Mutter über Toro denken würde... hätte sie ihn gemocht?' Sie gab sich in Gedanken eine Ohrfeige. 'Baka! Hör auf an Toro zu denken!' Ihre Türglocke schellte und sie zuckte bei dem lauten Geräusch zusammen. Tief einatmend strich sie über ihr Kleid, dann verließ sie das Schlafzimmer und ging ins Wohnzimmer, wo sie ihre Handtasche und ihren weißen Schal holte. Dann betrat sie ihren kleinen Flur und entriegelte ihre Tür. Sie nahm allen Mut zusammen, atmete noch einmal tief durch und öffnete schließlich die Tür. „Hey, hübsche Dame!“ Blinzelnd fiel sie fast rückwärts um, hielt sich aber am Türrahmen fest. „Was machst DU hier?“ Toro, im Anzug, lehnte sich mit einer Hand an den Türrahmen, in der anderen hielt er einen Strauß hellrosa Rosen. „Ich führe dich aus.“ Makoto schüttelte wie wild den Kopf und streckte dann den Kopf aus der Tür um den Korridor hinunter zu sehen. „Toro, ich dachte, du hast gesagt, dass du auch ein Blind Date hast. Jetzt musst du gehen, bevor meine Verabredung auftaucht.“ Sie stemmte eine Hand in die Hüfte und seufzte. „Lass kein armes Mädchen am Valentinstag sitzen.“ „Aber ich lasse niemanden sitzen.“, argumentierte er. „Also hast du das mit der Verabredung erlogen!“ „Nein, hab ich nicht.“ „Ich bin aber nicht deine Verabredung, Toro! Ich muss mit meinem Blind Date ausgehen!“ „Aber du bist mein Blind Date!“ „Du wünscht dir, dass ich dein Blind Date wäre, aber das bin ich nicht!“ „Doch, bin ich!“ „Toro, du machst mich ärgerlich!“ „Nein, MAKO, du machst mich ärgerlich!“ Er langte nach ihr, umfasste ihre Taille und küsste sie. Sie schnappte nach Luft und schmolz in seiner Umarmung. Sie genoss den Kuss immens, beschimpfte sich aber innerlich wegen ihrem Mangel an Widerstandskraft. Er löste sich von ihr und gluckste, dann übergab er ihr die Rosen. „Jetzt stell die ins Wasser damit wir ausgehen können. Machen das Mädchen nicht immer wenn sie Rosen bekommen? Stellen sie ins Wasser während sie sagen, wie wunderschön sie sind? Nun, die Rosen, nicht sie selber. Obwohl du wunderschön aussiehst, Makoto.“ Blinzelt nahm sie den Strauß wie betäubt entgegen und ging hinein in die Küche. Toro folgte ihr und unternahm seine eigene Führung durch die Wohnung. „Ich dachte, du hättest gesagt, dass du auf meine alte Schule gehst?“, rief er ihr aus dem Wohnzimmer zu. „Tu ich.“ Sie trat ein und bemerkte, dass er sich umsah. „Du lebst alleine?“ Sie nickte und verknotete ihre Finger vor ihrem Bauch. „Nun, ja... meine Eltern sind tot. Sie sind vor etwa einem Jahr gestorben. Ich weiß, dass es so aussieht, als wäre ich zu jung um alleine zu leben, aber ich bin fast siebzehn und ich denke, dass es gut klappt. Mein Onkel kümmert sich um meine Finanzen und die Konten meiner Eltern, aber er lebt weit entfernt, in Deutschland. Ich wollte Japan nicht verlassen. Es ist... mein Zuhause.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Also bleibe ich hier, er bezahlt die Rechnungen, und ich bekomme ein Taschengeld, von dem ich lebe. Ich bekomme aber freie Hand, sobald ich achtzehn bin.“ Toro sah sie mitfühlend an. „Es tut mir Leid, Mako. Ich hätte nicht fragen sollen.“ Sie zuckte wieder mit den Schultern und kämmte mit den Fingern durch die Locken, für deren Entstehung sie fast eine Stunde gebraucht hatte. „Mach dir keinen Kopf deswegen. Könntest du mir jetzt bitte erklären, was du hier machst?“ Er grinste und kam zu ihr herüber, ergriff ihren Ellenbogen. „Komm, lass uns gehen.“ „Aber was ist mit meiner Verabredung?“ „Ich bin deine Verabredung. Gott, ich dachte, wir hätten das hinter uns?“ Sie verließen die Wohnung und Makoto schloss ab. Sie gingen den Korridor hinunter und betraten den Aufzug. Für einen Moment herrschte Stille, nur der Aufzug rumpelte. Makoto biss allerdings auf ihrer Unterlippe herum. Sie war überglücklich mit Toro zusammen zu sein, machte sich aber immer noch Sorgen wegen ihrer anderen Verabredung. „Aber was ist, wenn er vor meiner Tür steht und ich nicht da bin?“ „Wer?“ „Meine Verabredung!“ Toro rollte die Augen. Die Aufzugtüren öffneten sich und er legte ihr den Arm um die Taille, bevor er sie auf die Parketage hinausführte, wo er sein Auto geparkt hatte. Sie kamen zu einem dunkelblauen Sportwagen, er öffnete die Tür für sie und sie glitt auf den Sitz. Sie sah sich um und versuchte herauszufinden, welcher Marke das Auto war. Da sie keine Ahnung von Autos hatte, zuckte sie abermals mit den Schultern und lehnte sich zurück in ihren Sitz. Toro stieg auf der Fahrerseite ein und startete den Motor. „Was ist das bloß mit euch Studenten und Sportwagen?“, wunderte sie sich. Er lachte. „'Uns' Studenten?“ „Nun, ja. Der Freund von meiner besten Freundin Usagi, Mamoru, hat zwei oder drei. Usagi hat gesagt, dass sie wirklich geschockt war, als sie herausgefunden hat, wie besessen er von ihnen ist.“ „Chiba Mamoru?“ Ja, er hat ein paar nette Autos. Ich persönlich mag seinen Ferrari. Wie er sie finanziert werde ich nie erfahren.“ Er ließ seine Hand liebevoll über das Lenkrad gleiten. „Es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich das Geld für dieses Auto zusammen hatte. Aber ich liebe es.“ Makoto lächelte. „Du kennst Mamoru?“ „Ja. Wir gehen auf dieselbe Uni.“ „Oh.“ Sie schwieg einen Augenblick. „Also, was hast du mit meiner Verabredung angestellt?“ Er erstickte bald vor Lachen. Er hielt sein Auto am Ende der Parketage an und sah zu ihr hinüber. „Was meinst du?“ „Hast du ihn in den Kofferraum des Autos gepackt, geknebelt und gefesselt? Oder hast du ihn umgebracht? Ich meine es Ernst, was hast du mit ihm angestellt?“ „Ich bin nicht sicher. Ich denke, ich hab ihm eine Menge Dinge angetan. Zum einen hab ich ihn gezwungen heute früher Schluss zu machen, damit er sich rechtzeitig fertig machen konnte. Dann hab ich ihn dazu gebracht, Rosen für dich zu kaufen, und ich hab ihn genötigt, einen Anzug anzuziehen. Was eine Qual war, wirklich.“ Er schenkte ihr ein Grinsen. „Ich bevorzuge Jeans.“ Er bog auf die Straße ab und fuhr weiter, von einem Ohr zum anderen grinsend. Sie rollte mit den Augen. „Der andere Typ! Was ist mit dem anderen?“ „Welcher andere Typ?“ „Hör auf, dich dumm zu stellen! Du weißt, was ich meine!“ Er lachte und hielt vor einer roten Ampel. „Okay, okay. Ich hab dich lang genug geärgert.“ Er fasste in seine Jackentasche, zog das Bild von ihr hervor und reichte es ihr. Sie nahm es und schnappte nach Luft. „ Was zum...!“ Er lachte und fuhr auf einen Parkplatz. „Ich wusste, dass du meine Valentinsverabredung warst schon das erste Mal, das wir uns getroffen haben.“ Er zog die Handbremse an und schaltete den Motor aus, dann wandte er sich ihr mit einem breiten Grinsen zu. „Kein Wunder, dass du immer so gelächelt hast! Und... und...“ Sie sah ihn wütend an. „Warum, du hinterlistiger, hinterlistiger Junge!“ „Ja, meine Liebe, das bin ich.“ Er zwinkerte ihr zu und küsste sie auf die Wange. „Hungrig?“ Sie blinzelte. „Das war eine kurze Fahrt.“ Sie sah aus dem Fenster und bemerkte, dass sie gegenüber von Moon Beam geparkt hatten. „Warte... was?“ Er lachte. „Komm. Ich habe was Besonderes geplant.“ Er stieg aus, ging um den Wagen herum, öffnete ihr die Tür und ergriff ihre Hand. „Ich bin vielleicht hinterlistig, aber ich bin ein hinterlistiger Gentleman.“ Sie lachte und stieg aus, hakte sich bei ihm unter und sie überquerten gemeinsam die Straße zum Moon Beam, in dessen Tür ein 'Geschlossen'-Schild hing. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Dein Chef lässt uns das Moon Beam heute Nacht benutzen?“ „Nun, ja. Er war erfreut deswegen, um genau zu sein.“ „Wie das?“ „Er ist mein Vater.“ Makoto lachte. „Oh.“ Toro grinste zurück, schloss auf und trat zurück um sie eintreten zu lassen. Sie trat ein und bemerkte, dass mitten im Café ein gedeckter Tisch stand mit rosa Rosen als Blumenschmuck. Kerzen waren auf dem Tresen verteilt und ebenfalls auf dem Tisch. Sie wirbelte herum und schenkte Toro ein süßes Lächeln. „Das ist wundervoll.“ Er lachte. „Du hast noch nicht mal die Hälfte gesehen, meine Liebe.“ Er zog einen Stuhl für sie hervor und sie setzte sich, drapierte den Schal über die Rückenlehne und ließ ihre Tasche neben sich fallen. Er ging nach hinten, wo, wie sie wusste, die Küche war. Während sie auf seine Rückkehr wartete, faltete sie die Serviette, die sie auf ihrem Schoß ausgebreitet hatte, mehrmals auseinander und wieder zusammen. Sie hörte Geklapper in der Küche und kicherte. Er kam wieder und stellte zwei Teller auf den Tisch. Sie kicherte ihm zu. „Alles in Ordnung in der Küche?“ Er grinste. „Alles okay, hübsche Dame. Also, ich hab hart hier dran gearbeitet, ich hoffe, du magst es!“ Sie sah hinunter und lächelte. Filet Mignon mit gedünsteten Gemüsespießen. Ein Gericht, das sie oft kochte. „Du kochst also?“ „Ja, ich koche. Es ist ein Hobby.“Er lächelte und setzte sich ihr gegenüber. Dann verdrehte er die Augen und entfernte den Blumenschmuck. „Gott... mein Vater muss das dahin getan haben.“ Sie lachte. „Oh? Du hast das hier nicht persönlich gemacht?“ „Hey! Hab ich doch! Ich hab alle Kerzen angesteckt und alles! Er muss das dahin getan haben, nachdem ich gegangen war.“ Er rollte wieder grinsend die Augen und nahm einen Biss von seinem Gemüse. Sie kicherte und wandte sich ebenfalls ihrem Mahl zu. Nachdem sie ein paar Minuten stillschweigend gegessen hatten, schaute sie auf und bemerkte, dass er ihr zusah. „Und?“ „Es ist sagenhaft. Du bist ein guter Koch.“ Er grinste breit. „Danke... ich hatte gehofft, dass es dir schmeckt.“ „Hmm, ja. Normaler Weise bin ich sehr wählerisch mit dem, was ich esse.“ Sie grinste. „Ich liebe es auch zu kochen. Um genau zu sein, ist es mein Traum eines Tages mein eigenes Restaurant zu besitzen.“ Seine Augen weiteten sich. „Wirklich? Wow.“ Er grinste. „Ich glaube, wir haben was gemeinsam.“ Sie lachte. „Ich glaube, das stimmt!“ ----------------------------------------------------- Toro schloss die Tür des Cafés ab und wandte sich seine Verabredung zu, die hinauf zum Mond starrte. Sie drehte sich um, sah ihn an und lächelte. „Kein Wunder, dass das Café Moon Beam heißt. Es scheint so, als ob der Mond ganz besonders für diesen Ort scheint.“ Er nickte lächelnd. „Ja. Es war eine verlassene Ecke, ein altes Eisenwarengeschäft. Hier hat mein Vater meiner Mutter einen Antrag gemacht. Sie waren auf dem Weg vom Kino nach Hause, als er sie plötzlich gefragt hat.“ Er ergriff ihre Hand und sie überquerten die Straße zu seinem Auto. „Der Mond hat in dieser Nacht besonders hell geschienen und die beiden lieben diesen Ort seitdem. Meine Mutter hatte die Idee mit dem Café zuerst... sie liebt Kaffee, Tee, Teilchen, Kekse, Kuchen...“ Er lachte. „Im Grunde genommen alles, was mit Cafés zu tun hat. Also hat sie meinen Vater überredet, Moon Beam zu eröffnen. Und seitdem besitzen sie es und führen es gemeinsam.“ Makoto legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Es ist wie ein Märchen... mit Café.“ Er lachte. „Ich denke, so könnte man es sagen.“ Sie lehnte sich gegen die Autotür, ihre Finger mit Toros verschlungen und lächelte sanft. „Ich würde deine Eltern gerne kennen lernen.“ Er blinzelte. „Hä?“ Sie nickte. „Ja.“ Er lachte. „Unsere erste Verabredung, und du willst meine Eltern treffen?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Hmm... vielleicht hast du recht. Wie wär's bei unserer zweiten Verabredung?“ Er lachte. „Du hättest also gerne eine zweite Verabredung, hm? Hast du die Hoffnung auf das arme Blind Date, das du hast sitzen lassen, aufgegeben?“ Sie presste die Lippen aufeinander und steckte ihre Zunge ein kleines Bisschen heraus. „Nun, weißt du... er war ein komischer Typ.“ „Oh? Wie das?“ Seine Augen glitzerten. „Nun, zum einen hat er in diesem Laden namens Sun Ray gearbeitet. Was einfach SO komisch ist.“ Sie grinste. „Okay, okay, genug herumgealbert... ja ich würde sehr gerne eine zweite Verabredung mit dir haben.“ Sie öffnete die Wagentür. „Ich habe dich schon das erste Mal, das wir uns getroffen haben, sehr gemocht. Und komischer Weise...“ Sie legte die Arme über die offene Tür. „...musste ich den ganzen Morgen an dich denken, statt an mein Blind Date heute Abend.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Eine komische Sache, um sie bei der ersten Verabredung zuzugeben, oder?“ Er grinste. „Machst du Witze? Ich konnte seit unserem ersten Treffen an nichts anderes mehr denken als an dich!“ Sie lachte. „Ich bin froh, dass meine Gefühle erwidert werden.“ Sie stieg in das Auto und schloss die Tür. Dann stieg er auf der anderen Seite ein und startete den Motor. ----------------------------------------------------- Toro und Makoto gingen langsam händchenhaltend den Korridor zu Makotos Wohnungstür hinunter. „Ich hatte... eine wundervolle Zeit.“, flüsterte Makoto und drückte seine Hand. Sie erreichten die Tür und sie lehnte sich dagegen, während sie auf ihre Schuhspitzen hinunter sah. „Ich auch.“ Er küsste sie auf ihren Scheitel. „Also, diese zweite Verabredung... geht nächsten Freitag für dich in Ordnung?“ Sie sah zu ihm auf und nickte lächelnd. „Ja. Hört sich gut an.“ Er lächelte zurück. „Gut.“ Für einen Moment herrschte Schweigen. Beide glucksten leise aufgrund dieses komischen Moments... dem einzigen komischen Moment des ganzen Abends. Toro ließ seine Finger durch ihr braunes Haar gleiten. „Nun... das war komisch. Da man, normalerweise, am Ende des ersten Dates den ersten Kuss teilt, oder so was.“ Er grinste. „Aber das haben wir am Anfang unserer Verabredung gemacht.“ Sie lachte. „Und während der Verabredung, wenn du wirklich darüber nachdenkst.“ „Dann denke ich, dass wir einen... vierten Kuss?... teilen könnten? Fünften Kuss?“ Sie grinste. „Hört sich gut an.“ „Für mich auch.“ Er grinste zurück und lehnte sich hinab, küsste sie zärtlich auf die Lippen. „Gute Nacht, Mako.“ „Nacht.“, flüsterte sie lächelnd zurück. Er drehte sich um, um den Flur hinunter zu gehen und sie schloss die Tür auf. Sie öffnete die Tür und sah ihn noch einmal an, bevor sie eintrat. Er drehte sich kurz um und grinste vor sich hin, als er ihre schlanke Figur durch die Tür verschwinden sah. Dann drückte er den Aufzugknopf, der ihn nach unten bringen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)