A Vampire´s gentle kiss von DasFlausch ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war eine kühle Herbstnacht und schon ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit. Der erste Schnee war schon vor wenigen Tagen gefallen und bedeckte die Straßen, Bäume und häuser mit einem sanften, weißen Glitzern. Im sonst sehr ruhigen und wenig besuchten Wald der kleinen Stadt waren vier junge Männer unterwegs. An und für sich nichts ungewöhnliches, doch um diesen Wald rankten sich zahlreiche Mythen und unheimliche Legenden, weswegen er von dem Großteil der abergläubischen Kleinstadt gemieden wurde. Diese vier Jungs liefen laut lachend durch die finsteren und durch die Dunkelheit bedrohlich wirkenden mächtigen Bäume hindurch, machten Späße und erzählten sich unheimliche Geschichten. Alle hatten sichtlich Spaß. Alle bis auf einer. "Hey, Luca, jetzt mach zieh doch nicht so ein Gesicht!" Christian gab seinenm Kumpel einen Stoß in die Rippen, doch dieser schaute ihn nur grimmig an. "Sag bloß, du hast Angst?" "Quatsch", antwortete Luca genervt, "aber es ist schweinekalt heute! Und ich wette, in diesem blöden Turm gibt´s keine Heizung!" Christian und die beiden anderen Jungs, Alex und Steven, lachten laut los, doch Luca war ganz und gar nicht zum Lachen zumute. Warum hatte er sich bloß auf diese dämliche Wette eingelassen? Zwei Tage zuvor gab es an Lucas Schule nur ein Gesprächsthema: Den Fund einer jungen Frauenleiche. Alex, immer auf den neusetn Stand der Dinge, was den Klatsch und Tratsch in der kleinen Satdt anbelangte, kannte alle Details dieser bizarren Neuigkeit. "Es ist die Leiche von Jeannie Morrison, ihr wisst schon, diese süße Verkäuferin aus dem CD-Laden. Sie wurde im Wald gefunden, blutleer und mit zwei tiefen Löchern am Handgelenk. Ihr wisst schon, wie bei einem Vampirbiss!" "Klar, Vampire!" Luca schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und lachte. "Alex, du glaubst aber auch alles, was in diesem Kaff erzählt wird! Dieses ganze abergläubische Gewäsch...Was kommt als nächstes? Hexen? Elfen" Werwölfe?" Mit einer schnellen Handbewegung fertigte Alex ihn ab und sprach leicht beleidigt weiter. "Ja, lach du nur! Jedenfalls ist das alles ja schon recht seltsam, aber das Seltsamste überhaupt war ja, dass sie gelächelt hat." Christian meinte, dass das doch ziemlich grotesk sei und der Mörder sich sicher nur einen Spaß erlaubt hätte; oder sie einfach Selbstmord begangen habe. So recht wollte er dieser Geschichte auch keinen Glauben schenken. "Und wo wurde ihre Leiche gefunden?", fragte Steven nach. "Ach, ja, das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen!" Seine Arme auf den Tisch stützend fuhr Alex fort. "Im Wald, ganz in der Nähe des Turms, und ihr wisst ja, was man sich über diesen Turm erzählt." Er lächelte geheimnisvoll und wartete auf eine Reaktion der ihm gegenüber sitzenden Jungs. "Meinst du etwa den Turm, der Vampire beherbergen soll?" fragte Luca gelangweilt nach, doch Alex schüttelte energisch den Kopf, sodass sein ungekämmtes Haar noch strubbeliger wurde. "Nein, nein, Luca, du scheinst die Geschichte gar nicht richtig zu kennen. Ja, es ist der Turm. Es heißt, in eben diesen wurde einst ein Serienmörde gesperrt, der unzählige Menschen auf dem Gewissen hatte. Daraufhin belegte ein Zauberer ihn mit dem Fluch, auf ewig von den Schatten seiner Opfer heimgesucht zu werden und den Wald nie mehr verlassen zu können. Erst nach seinem Tod-er wurde angeblich wahnsinnig und erhängte sich-stellet sich herraus, dass er all das Blut seiner Opfer getrunken hatte. Von dem tag seiens Todes an soll er zu eienm wahrhaftigen Vampir geworden sein. Noch heute soll man oft Gesang aus dem Turm dringen hören..." "Klar, seit wann singt ein TOTER Psychokiller?! Vampire! So ein WSchwachsinn! Wie alt seid ihr eigentlich, dass ihr daran glaubt?!" Steven schaute Luca lange durchdringend an und sagte schließlich: "Also, Luca, wenn das für dich alles nur Blödsinn ist, dann übernachte doch eine Nacht in dem Turm. Beweise, dass du keine Angst hast!" "Ha, ha,..." Sich die Tränen vor lachen aus dem Gesicht wischend schlug Luca ein. "Top, die Wette gilt! Ich wedde euch abergläubischen Pussys schon beweisen, dass es so was wie Vampire nicht gibt!" Und nun war er also, ausgerüstet mit einem Schlafsack und einer Taschenlampe, auf dem Weg zum besagten Turm, um seine Wettschulden zu begleichen. Seine Freunde begleiteten ihn selbstverständlich. Sie wollten auch sichergehen, dass er wirklich die Nacht dort verbringeen und nicht kneifen würde. Wettschulden sind schließlich Ehrenschulden! "Luca", fragte Alex vorsichtig nach, während die beiden anderen Jungs lachend hinterherliefen, "willst du wirklich dort schlafen? Ich meine...auch, wenn du nicht an diese Legende glaubst, in jeder Geschichte steckt auch ein Körnchen Wahrheit." Flüsternd fügte er hinzu: "Ich würde für kein Geld der Welt eine Nacht in diesem Turm verbringen..." Luca gab ihm einen leichten Stoß mit dem Ellebogen und legte dann lachend seinen Arm um die Schultern seines Freundes. Alex war immer der gewesen, mit dem Luca am besten klar kam. Ihm konnte man vertrauen, und er verstand einen. Er war ein stiller, netter Junge, der nie etwas gesagt hätte, was er später bereut hätte. Damit war er Luca sehr ähnlich und das genaue Gegenteil von Steven und Christian, die für Luca einfach nur hohle, möchtegerncoole Vollidioten waren, aber leider mit Alex befreundet. Und vor den beiden konnte und wollte Luca sich einfach keine Blöße geben. "Weißt du, Alex, das ist echt lieb von dir gemeint, aber du weißt ja, wie Steven und Chris sind. Wenn ich jetzt kneife, halten sie es mir ein Leben lang vor, ziehen mich damit auf und so, und darauf hab ich echt keinen Bock! Ich zieh das jetzt durch, mir passiert schon nichts!" Mit einem skeptischen Blick über die Schulter schaute Alex zu Steven und Christian, die immer noch ihre Späße machten und sich, spaßeshalber, gegenseitig in die Seiten boxten. "Ja, du hast Recht, Luca, vor den beiden würde ich auch nicht kneifen wollen. Aber pass auf dich auf, ja?" Mit einem leichten Nicken gab Luca ihm zu verstehen, dass er dies tun werde. Er fand es wirklich nett und auf eien Art süß, wie er sich um ihn sorgte, aber auch sehr übertrieben. Es war doch bloß ein alter, verlassener Turm-ohne Heizung!! Der Grusel und das mysteriöse Drumherum stammte von den abergläubischen Leuten der Stadt, denn ohne so ein Hokuspokus wär das alles wohl nur halb so interessant gewesen, kurz: Die Legenden entstammten aus reiner langeweile! Davon war Luca überzeugt. Kurze Zeit später standen die vier Jungs endlich vor dem besagten Turm, der auch "Turm der blutenden Schatten" genannt wurde, da es hieß, dass die Schatten der Opfer dort überall ruhelos umherstreiften und bluten würden-an den stellen, an denen sie angeblich von dem Mörder aufgeschlitzt wurden. Oder gebissen. Der Turm ragte schwarz und bedrohlich über den Baumkronen. Durch seine enorme Größe strahlte er eine ungeheure, fast furchteinflößende Macht und Überlegenheit aus. "Er wirkt wie eine stumme Bedrohung", dachte Luca bei sich, verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder. "Lass dir bloß nichts einreden, Junge, dass ist nur ein Turm aus Steinen und Lehm, und innen ist nichts außer abgestandener, stickiger Luft und Spiennenweben. Nichts weiter." Als Luca schlagartig bewusst wurde, dass er sich dass alles einredete, um seine Unsicherheit zu überspielen, fragte er sich, ob es nicht doch besser wäre..."Boah, ey, der Turm ist ja voll gewaltig!" raunte Steven laut. "Luca, Alter, ich wünsch dir schon mal viel Spaß!" Luca senkte den Kopf und schüttelte ihn unauffällig. Ein leichtes Lächeln zierte seine schmalen Lippen. Nein, er würde jetzt nicht gehen. Eine Nacht! Eine Nacht würde er doch wohl locker überstehen! Er hatte sich einfach zu sehr von Alex´ Gruselgeschichten beeinflussen lassen. Geister. Vampire. Alles Blödsinn. "Danke", sagte er schließlich, "den werde ich sicher haben." Entschlossen ging er zur Tür und öffnete diese einen Spalt. Er wollte endlich rein, seine Sachen abstellen und die Nacht hinter sich bringen, als Alex ihn am Arm festhielt. Mit einem fragenden Blick sah Luca seinen Freund an. "Pass auf dich auf, ja?" Lächelnd wuschelte Luca ihm durchs Haar. "Klar passe ich auf mich auf. Was soll denn auch schon passieren?" Im nächsten Moment allerdings wünschte Luca sich, das nicht gesagt zu haben. Mit finsteren Blick sah Alex ihm in die Augen. Er hasste es, wie Luca all das so herunterspielte. Um schnell davon abzulenken wandte sich Luca den beiden anderen Jungs zu. "Also, Mädels, dann bis morgen! Und schlaft schön und träumt was nettes!" Lachend legte Christian ihm eine Hand auf die Schulter. "Hey, vielleicht wirst du ja von einer sexy Vampirlady gebissen. Das wär doch mal ein geiler Abgang!" So etwas plattes konnte nur aus Chris´ Mund kommen. "Ja, vielleicht, dann müsste ich wenigstens deine Visage nicht mehr ertragen!" Während er dies sagte ging er wieder zum Turmeingang, nahm seinen Rucksack und seinen Schlafsack und machte sich auf den Weg in das Innere des Turmes, das wie ein schwarzes Maul bedrohlich vor ihm lag, bereit, ihn zu verschlcuken und ihn nie mehr herzugeben. Bei diesem Anblick fröstelte Luca und kramte schnell seine Taschenlampe hervor, um sie anzuschalten. In deren schwachen Licht wirkte schon alles nur noch halb so gefährlich. "Also, Ladys, wir sehen uns dann morgen. Angenehme Nachtruhe wünsche ich euch." Einen Hofknicks machend antwortete Chris: "Dir auch. Wir hoeln dich dann morgen um 10 Uhr ab..." Zynisch lächelnd fügte er hinzu, während er ihm provozierend in Gesicht schaute "Falls du dann noch am Leben bist." Endlich sind sie weg, dachte Luca und stieg die alte Treppe hoch. Sie war bestimmt mal sehr schön gewesen, pompös und prächtig, doch jetzt war sie verstaubt und verottet. "Eigentlich eine Schande, den Turm so zerfallen zu lassen." Im ersten Stock angekommen stieß er willkürlich eine Tür auf und betrat das große Zimmer, welches durch ein großes Fenster am anderen Ende erhellt wurde. Der Vollmond schien herein und tauchte alles in ein sanftes Licht, sodass alles sehr friedlich wirkte. Einige Sekunden lang stand Luca im Türrahmen und betrachtete die schwer zu erkennenden Umrisse der Möbel. Links stand ein kleiner Tisch, von einem Sofa und zwei Sesseln umrahmt, rechts eine alte und bereits sehr verottete Vitrine. Irgendetwas stimmte in diesem Raum nicht-aber was? Angestrengt schaute Luca sich um, ließ seine Augen suchend im ganzen Raum umherschweifen, in der Hoffnung, etwas ungewöhnliches zu finden. Doch er fand nichts, es war einfach zu dunkel. Erst als der Mond, der zuvor von einer Wolkendecke verdeckt worden war, wieder ins Zimmer schien, sah er es: Auf dem Tisch stand eine Vase mit frischen Blumen, weißen und roten Rosen. Lucastellte seine Sachen ab und trat an den Tisch, die Blumen misstrauisch betrachtend. "Wer zum Teufel stellt hier Blumen auf? Es traut sich doch keiner hier rein..." Plötzlich hielt er inne. Hatte er aus den Augenwinklen heraus nicht einen Schatten vorbeihuschen sehen? Nervös blickte er sich um, drehte sich immer wieder um seine eigene Achse, starret zum Fenster, zur Decke...und konnte dennoch nichts erkennen. Schwer atmend lehnte er sich an die Wand und fasste sich an die Stirn. "Mensch, Luca, du wirst wohl schon paranoid! Alex und seine dämlichen Schauermärchen!!" Fest entschlossen, dises Sache für sich zu behalten, seine von ihm selbst als kindisch abgestempelten Wahnvorstellungen niemanden zu beichten breitet er mitten im Raum seinen Schlafsack aus. Er war sich sicher, dass ihm seine Müdigkeit nur einen Streich gespielt hatte. Die Blumen wedren wohl Steven und Christian aufgestellt haben, um ihn ein wenig zu verwirren, da war sich Luca sicher. "Diese Idioten!" Lachend legte er sich hin und schloss die Augen. "Blutende Schatten...was ein Bullshit!" Langsam döste er ein und freute sich schon auf den nächsten Tag. Auf die blöden Gesichter der Jungs. Auf Steven und Christian, denen er seinen Mut beweisen wollte. Und auf Alex, dem er beweisen wollte, dass es keine Geister und Vampire gibt, dass diese ganzen Geschichten nichts als Hirngespinste abergläubischer alter Leute sind. Nichts weiter. Eine ganze Weile war es still gewesen, nur der Wind, der durch die dünnen Äste der Bäume fuhr und diese so raschelnd bewegte, durchbrach einige male angenehm die dunkle Ruhe. Luca schlief shcon fast, als er auf einmal einen leisen Gesang vernahm. Sich müde die Augen reibend setzte er sich auf und lauchte. Doch so sehr er sich auch anstrengte, er vermochte nicht zu erkennen, woher der Gesang kam. "Wie..." Plötzlich klangen Alex´ Worte in seinem Kopf wider.>Noch heute soll man oft Gesang aus dem Turm dringen hören...< Lachend schlug sich Luca die flache Hand gegen die Stirn, als ihm alles klar wurde. Mit einer raschen Bewegung entstieg er dem Schlafsack und trat ans Fenster, welches er kurz darauf schwungvoll öffnete. "Lustig, Jungs! Ihr seid ja sowas von komisch, ich könnt mich totlachen!" Er hatte sie durchschaut. Die Jungs waren nicht, wie vorgegeben, nach Hause gegangen, sondern hatten sich hier in der Nähe versteckt, um für ein bißchen "Gruselstimmung" zu sorgen und Luca etwas zu ängstigen. Als er allerdings nach einem weiteren Ausruf seinerseits keine Antwort von seinen Freunden erhielt, fand er es gar nicht mehr so lustig. Mit eienm lauten Kanll, welcher das Glas in der Fassung zum zittern brachte, schloss er das Fenster wieder und verzog sich grimmig in seinen Schlafsack zurück. "Diese Typen sidn so dumm, dass ist schon fast wieder faszinierend. Ich..." Doch noch bevor er seinen Gedankengang zu Ende führen konnte erklang der Gesang wieder. Diesmal nicht, dachte Luca, diesmal würde er nicht aufstehen und wie der letzte Depp aus dem Fenster schreien. Noch einmal würde er sich sicher nicht so blamieren wollen. Angestrengt kniff er die Lider zusammne und zog sich die Decke über den Kopf. Er wollte den Gesang nicht hören und versuchte krampfhaft, ihn zu ignorieren. Doch...waren das wirklich seine Freunde? Wer von ihnen konnte so eine schöne Stimme haben? Sanft und schmerzlich eindringlich zugleich...Langsam entspannte sich Lucas Gesicht. Wie gebannt lauschte er dem Gesang, dieser Stimme, die schöner als die eines Engels nicht sein konnte. Die Stimme durchdrang die Nacht, wurde immer lauter, sodass Luca glaubte, den Sänger zu erblicken, würde er nur seine Augen öffnen. Dennoch tat er dies nicht, sondern hörte blind dem Trauerlied zu. Es schien aus allen Ecken des Zimmers gleichzeitig zu kommen, so nah und doch so weit entfernt. Nein, dass war keiner seiner Freunde. Kein Mensch konnte im Besitz einer so wunderbaren Stimme sein, solch ein Lied singen. Traurig und doch wunderschön. Luca war wie verzaubert und schweifte mit seinen Gedanken immer weiter fort, fort von dieser Welt. Er entkam mehr und mehr der Wirklichkeit, floh in eine Welt, in der es nichts gab, keinen Schmerz, kein Verrat, keine enttäuschten Hoffnungen. Nichts außer der Stimme, die den Trauermarsch schmückte. Doch auf einmal wurde Luca übergangslos wieder in die Realität geworfen. Er spürte einen kalten Atem an seinem Hals, der seinen ganzen Körper frösteln ließ. Erschrocken öffnete er seine Augen und setzte sich auf. Wie ein gehetztes Tier sah er sich um, als sein Blick an einer schemenhaften Gestalt, vor ihm auf dem Boden hockend, haften blieb. Bevor Luca etwas agen konnte war die gestalt schon wieder verschwunden, im Augenblick eines Wimpernschlages. Der Junge starrte sekundenlang auf die nun leere Stelle, auf der gerade eben noch Jemand gesessen hat. Nach einer Weile senkte er den Kopf und lachte leise in sich hinein. "Oh, mann, was bist du nur für ein Idiot, Luca!" "Luca", erklang eine samtige, ruhige Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien. "Ein schöner Name." Nein, das war kein Traum. Die Stimme existierte wirklich und nikcht nur in Lucas Fantasie. Langsam stand er auf und drehte sich zum Fenster, die Richtung, aus der die Stimme zu kommen schien. Rechts neben dem Fenster lehnte eine dunkle Gestalt, wie ein Schatten, mit einer schlanken Silouette, und blickte aus dem Fenster. Als sie bemerkte, wie eindringlich Luca sie ansah, lächelte sie und sagte, ohne den Blick vom Nachthimmel zu nehmen: "Habe ich dich erschreckt? Das wollte ich nicht, verzeih." Zögernd näherte sich Luca der Gestalt. Nun konnte er im fahlen Mondlicht auch das Gesicht dieser erkennen. Es war ein junger Mann mit einem schmalen Gesicht und sehr feinen Gesichtszügen. Die weiße, fast durchscheinende Haut war zart und bildete einen hübschen Kontrast zu den schwarzen Kleidern, die der Junge auf seinem schlanken, anmutigen Körper trug. Sein langes weißes, im Mondlicht silbrig glänzendes Haar trug er wie einen Schleier auf seinen Schultern, einzelne Strähnchen ruhten auf deisen, andere fielen an seinem Rücken wie ein stetiger, sanfter Wasserfall einfach runter. EIn hübscher Junge, dachte Luca, viel hübscher als jeder Mann und jede Frau,, die er jemals gesehen hatte. Ein schier...magisches Antlitz, welches alles irdische in den Schatten stellte. Der Mond versteckte sich erneut hinter einer mächtigen grauen Wolke, als der hübsche junge Mann Luca sein Gesicht zuwandte. Trotz der Dunkelheit konnte Luca die Augen des ihm gegenüber stehenden Engels-denn ein Mensch konnte es einfach nicht sein, das stand für Luca fest-sehen. Leuchtende, lilane Augen ließen ihren Blick auf Luca ruhen. Ein helles lila, von dunklen Srpenkeln durchzogen, gleich einem zersplittertem Kristall, ein goldener Ring umzog die Pupillen...wunderschöne Augen, die auf Luca beruhigend wirkten. Harmlos, ja friedlich. Und doch lag etwas befremdliches in ihnen, so, als hätten diese Augen schon vieles gesehen, viele, viele Dinge, die Luca sich nur schwer vorstellen konnte. Als verbergten sie eine unendliche Traurigkeit und Sehnsucht. "Wer...bist du?", fragte Luca schließlich zögernd. Seine Stimme zitterte unsicher. Sanft lächelte der Junge mit den weißen Haaren ihn an, und bei diesem Anblick war Luca, als hätte er seinen Verstand verloren, als würde sein Herz zerspringen. Nie hatte er etwas so wunderschönes gesehen. Engelsgleich, zärtlich...aber auch von großem Schmarz erfüllt. "Wer ich bin?", sprach der Junge ruhig. "Nun, wenn ich es mit Worten beschreibe, würdest du mir ohnehin keinen Glauben schenken." Sein Blick glitt wieder hinaus zum Mond, der sich langsam von der verdeckenden Wolke befreite. "Ich zeige es dir." lUnd als der Mond das Zimmer ein weiteres mal mit seinem sanften Schein erhellte, sah Luca es. Im Lächeln des Jungen, dessen lilane Augen in weite Ferne zu blicken schienen, sah er etwas weißes, glänzendes. Einen Schritt zurückweichend kamen Luca, atemlos, die Worte über die Lippen, die in seinem Kopf als unmöglich widerhallten. "Du bist...ein Vampir!!" "Ja", antwortete dieser so angesprochene Junge, während er einen Schritt auf Luca zuging. Langsam, aber elegant hob der Vampir seine Arme und legte diese um Lucas Hals und Schultern. Sanft zog er ihn an sich heran und hauchte ihm ins Ohr. "Mein Name ist Sorrow." Wie ein Kribbeln spürte Luca den heißen Atem des Vampirs an seinem Ohr, dann an seinem Hals. Er wollte sich aus seiner Umarmung lösen, den Vampir von sich wegstossen und fortrennen, doch er konnte nicht. Aus irgendeinen, weit im Dunklen liegenden Grund wusste er, dass dieser Junge wirklich ein Vampir war und nicht bloß irgend so ein Freak. Und er war sich auch der damit verbundenen Gefahr bewusst. Dennoch vermochte er es nicht, sich in irgendeiner Art und Weise zu wehren. Oder wollte er es einfach nicht? Er stand einfach unbeweglich da und spürte die kalten Hände des Blutsaugers auf seinen Rücken. "Was willst du?", fragte er schließlich übergangslos, immer noch mit zittriger Stimme. Er ärgerte sich darüber, dass seine Stimme so schwach war und nicht so fest und entschlossen klang wie sonst, aber er konnte nichts dagegen tun. Leise hörte er den Vampir in sich hinein lachen. "Nun, Luca, ich...will dich." "Mich?", wollte Luca nachfragen, aber kein Laut kam über seine Lippen. Während er flüsterte, dass er ihm sehr gefalle, schaute der Vampir ihm tief in die Augen und fand sich in deren grünem Schein wieder. Luca brauchte nichts zu sagen, der Junge wusste auch so, was er dachte. "Ja, Luca, ich will dich. Du bist wunderschön. Seit ich dich vorhin zum ersten mal sah kann ich nur noch an dich denken. Ich will", er verstärkte seinen Griff," dass du mir allein gehörst." Seine Augen sahen ihn durchdringend an, und Luca war, als raubzte man ihm seine Seele. Dennoch lag keine Angst in seinem Blick. Er verstand sich selbst nicht mehr. Eigentlich hätte er Angst haben müssen vor diesem Jungen, der majestätisch und schön wie ein gefallener Engel war, hätte wenigstens versuchen sollen, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen-doch er empfand keine. Er war wie verzaubert von seiner Stimme, seinen Augen, seinen Berürungen, seinem Duft. Der Bewegung seiner Lippen beim Sprechen... Plötzlich wurde der Blick desd Vampirs traurig, als ere weitersprach. "Weißt du, ich bin schon so lange allein, und die Ewigkeit kann allein sehr anstrengend sein..." Er löste seinen Griff von Luca und ließ sich an der Wand zum Boden herabgleiten. Luca setzte sich stumm neben ihn und schaute ihn aus Augenwinkeln heraus an. Warum war er auf einmal so traurig und niedergeschlagen, wo er ihm doch grade noch offenbart hatte, dass er ihn haben wollte? Er machte sich unwillkürlich Sorgen um ihn, obwohl er ihn überhaupt nicht kannte und...er ein Vampir war. "Wenn du willst kannst du mir ruhig deine Geschichte erzählen, Vampir, ich höre dir gerne zu." Sanft sah dieser ihn an und nahm sein Gesicht in beide Hände. "Ich heiße Sorrow, Luca, du kannst mich ruhig bei meinem Namen nennen." Mit einem sanften Ziehen zog er Lucas Gesicht an seines heran und küsste ihn. Luca spürte Sorrows kalte, weiche Lippen ganz deutlich auf den seinen. Es war das erste mal, dass er einen Jungen küsste, aber es war ihm nicht unangenehm, ganz im Gegenteil: Er genoss es-und wollte mehr. Doch noch bevor Luca sich ganz in dem Kuss, süß und bitter zugleich, verlieren konnte, ließ Sorrow von ihm ab. Er ließ seine Hände sanft an Lucas Hals hinabgleiten, über seine Schultern und Arme. Unter Sorrows langen, weißen Fingern, die zerbrechlich wie Porzellan waren, fühlte Luca die Hitze, die Hitze seiner Berührungen. Schließlich nahm der Vampir die Hände des Jungen in die seinen und küsste diese zärtlich. "Gut", sprach er leise, und Luca spürte seinen Atem auf seinen Fingern, "wenn du es willst werde ich dir meine Geschichte erzählen. Also, es war vor ungefähr 120 Jahren, im Jahre 1889, um genau zu sein. Ich war damals 21 Jahre alt. Schon von Geburt an hatte ich dieses weiße Haar und meine ungewöhnlichen Augen. Das soll jetzt nicht arrogant klingen, aber ich sah schon etwas besser aus als der Rest der Burschen im Dorf." Bei dieser Aussage musste Luca unwillkürlich lächeln. Wusste Sorrow denn nicht, wie unbeschreiblich shcön er war? `Etwas besser´ war eine unerhörte Untertreibung! Sorrow fuhr, Lucas Lächeln nicht bemerkend, fort: "Aber genau das war mein Fluch: alle Dorfbewohner verachteten mich, nannten mich ein Teufelskind, bewarfen mich mit Steinen und beschimpften mich aufs Übelste. Damals war ich wirklich verzweifelt und dachte, dass ich verflucht sei, eine Ausgeburt des Teufels, und...dass sie alle Recht hatten mit dem, was sie sagten. Heute weiß ich, dass es der Neid war, derihre Herzen so verdunkelte. Neus und Intoleranz. Sie verachteten mich, weil ich `anders´ war als sie. Um mich so gut es eben ging zu schützen bezogen meine Mutter und ich eine alte, abgelegene Hütte am Waldrand. Mutter war eine schöne junge Frau gewesen, mit langem blondem Haar und warmen braunen Augen. Ja, sie wra sehr schön gewesen, doch die Jahre der Verachtung hatten Spuren an ihr hinterlassen. Sie wirkte alt und ausgelaugt. Die Dorfbewohner hatten sie krank gemacht, und dafür hasste ich sie noch umso mehr. Eines Tages begann der Anfang meines nie endenden Lebens....immer öfter wurden die Leichen junger Männer und Frauen aus dem Dorff gefunden, bleich und ohne einen Tropfen Blut im Körper. Für diese gräßlichen Morde musste natürlich gleich ein Sündenbock her." Er sah Luca mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an. "Du", flüsterte Luca leise und ballte seine Hände, die immer noch in Sorrows lagen, zu wütenden Fäusten. "Richtig, ich. Als abnormales Teufelskind war ich der perfekte Mörder. Man sperrte mich in ein dunkles Verließ ein, ebenso wie meine Mutter, die der Hexerei bezichtigt wurde. Ihr ihrem Prozess wurde ihr vorgeworfen, sich mit dem Teufel persönlich eingelassen und mit ihm ein Kind-alos mich-gezeugt zu haben. Kurz darauf wurde sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Mich machte man für all die Morde verantwortlich und warf mir soagr vor, Schwarzmagie zu betreiben. Allerdings wollte man mich nicht einfach so unter den Augen der Öffentlichkeit hinricten, so wie meine arme Mutter. Nein, man wollte mich leiden lassen wie ich meine `Opfer´", er betonte dieses Wort mit einem stark ironischem Klang in der Stimme, "habe leiden leiden lassen, also sperrte man mich in den Turm ein. Natürlich lebenslänglich. Man wollte, dass ich ewiglich von Schuldgefühlen geplagt und on den wütenden Seelen der Ermordeten heimgesucht werde. Aber wie soll man Schuldgefühle für etwas haben, was man gar nicht begangen hat? Ich verfluchte den wahren Mörder für das, was er mikr und meiner Mutter angetan ahtte und schwor mir selbst, nicht ehr zu sterben ehe er gefasst und für seine Taten zur rechenschaft gezogen wurde. So verbrachte ich also Tage und Nächte in dem turm und zerfiel sowohl körperloich als auch geistig immer mehr. Ich bildete mir ein, nachts Schatten an mir vorbeihuschen zu sehen und ständig ein zynisches, fast triumphierendes Gelächter zu hören. Ich weiß nicht, ob du dir das vorstellen kannst, ganz alleine in einem dunklen, einsamen Turm im Wald gesperrt, von Hunger und Durst geplagt, von Angst und Verzweiflung zerfressen, und dann noch diese Wahnvorstellungen.....dem Wahnsinn nahe beschloss ich eines Nachts, alldem selbst ein Ende zu setzen und stieg ins höchste Zimmer des Turmes, um mich aus dem Fenster zu stürzen. Doch als ich mich gerade fallen lassen und meinem Leid entkommen wollte, packte mich Jemand und warf mich zu Boden. Wie benommen lag ich da, ich wusste nicht, wie mir geschah und konnte mir das auch nicht erklären, denn ich war der fsten Überzeugung, ich sei allein. Als ich schließlich nach einer Weile meine Augen öffnete, sah ich...das Gesicht eines Engels. Wunderschön, mit weichen Gesichtszügen und strahlend grauen Augen, blass und undurchdringlich wie der Nebel in den Wäldern. Sein braunes Haar fiel ihm wie seichte Wellen über die Schultern. Der Engel saß auf mir und hielt meine Hände fest umklammert und drückte mich so zu Boden." Wehmütig warf Sorrow seinen Kopf in den Nacken und schaute zur Decke. "Er nannte mich lachend einen Narr und fragte mich, wie ich so dumm sein könnte, mich umzubringen, wo er mir doch ewiges Leben schenken könne. Dieser Engel entpuppte sich schließlich-du kannst es dir sicher schon denken-als Vampir. Nikolaij war sein Name, und er wra geheimnisvoll und schön wie die Nacht, die uns umgab. Nachdem ich ihm versichert hatte, keine weiteren Dummheiten mehr zu begehen und mich nicht aus dem Fenster zu stürzen, ließ er mich los und erzählte mir, dass er für all die Morde verantwortlich sei. Zugleich beteuerte er, dass es ihm Leid täte, was mir dadurch widerfahren sei und bozt mir als Entschädigung ewiges Leben an. Ich willigte ein und wurde sein Gefährte für die Ewigkeit, ein Vampir. Nach meiner Verwandlung führte er mich in die Lehren der Nacht ein, und begierig wie ein Kind hing ich an seinen Lippen." "So, wie ich jetzt an deinen.", dachte Luca. "Plötzlich kam eine Horde von Dorfbewohnern, vielleicht ein halbes Dutzend Männer mit Fackeln und Mistgabeln bewaffnet, in das Zimmer, in dem Nikolaij und ich hockten und griffen uns an." Er hielt inne und sah Luca ernst an. "Hast du jemals einen Engel schreien hören? Ich auch nicht, bis zu diesem Moment. Einer der Männer stürzte sich auf Nikolaij und presste ihm ein brennendes Kreuz in die Brust. Nikolaij schrie und versuchte sich zu wehren, doch das Kreuz schien ihm all seine Kräfte zu rauben. Mit einem schmerzhaften Schrei ging er in Flammen auf. Das Feuer züngelte überall an seinem Körper, riss große schwarze Löcher in seine makellose Haut und versengte sein Haar. Es ware in grauenhafter Anblick, der mir das Herz in der Brust zerriss. Ein letztes mal hauchte er mit vor Schmerz verzerrter Stimme meinen Namen, dann zerfiel er vor meinen Augen zu Asche. Als ich das Häufchen grauen Staub vor meinen Füßen sah, die kümmerlichen Überreste eines Engels, verlor ich meinen letzten Funken Menschlichkeit. Umbarmherzig und rasend vor Wut metzelte ich die Meute nieder, vergrub meine Zähne und Klauen in ihren für mich minderwertigen Körpern und badete mich in ihrem Blut. Ich war wahnsinnig vor Wut und Hass und zugleich berauscht von meiner neuen Macht. Als der Morgen langsam graute, verzog ich mich in eine dunkle Ecke im Turmkeller und schlief. Währendessen wurde ein Zauberer damit beauftragt, mich mit einem Fluch auf ewig an diesen Wald zu fesseln. Seit diesem Tage an mied Jedermann den Wald und besonders die Nähe des Turmes. Ich war also ganz allein. Ab und an verirrten sich ein Wanderer hierher und diente mir als Nahrung, denn außerhalb des Waldes konnte ich nicht auf die Jagd gehen. Aber man gewöhnt sich an alles, selbst an das Blut von Eichhörnchen, Vögeln und Wildschweinen, doch menschliches Blut ist immer noch am delikatessten." Er lachte leise, hielt jedoch sofort inne als er Lucas entsetztes Gesicht sah. Sorrows Geschichte war wahr, daran bestand für Luca keinerlei Zweifel. Wie sehr er doch leiden musste, all die Jahre. Aber....was war nun mit ihm? "Ich", begann er zu flüstern,"ich bin nun also...deine nächste Mahlzeit nach Jeannie...." "Jeannie?", fragte Sorrow nach und zuckte mit den Schultern. "War das der Name des jungen Mädchens von neulich? Die mit der hübschen Figur und dem schönen, freundlichen Gesicht?" "Genau die." Luca schluckte. Er wusste, dass er gegen den Vampir keine Chance hatte und machte sich innerlich schon auf sein Ende gefasst. Sorrow löste seine Hände von Luca seinen und legte seinen Arm um dessen Hals. Sanft zog er ihn an sich heran, bis seine Stirn seine berührte. Mit festem Blick sprach er, nun wieder ernst und rhig weiter. "Sie wollte es so, Luca, sie wollte den Tod. Warum sonst hätte sie gelächelt? Sie wollte ihre Probleme hinter sich lassen, fliehen vor ihrem ständig besoffenen Vater, der sie im Suff verprügelte und vergewaltigte..." "Woher weißt du das alles?" Ohne es selbst zu wissen glaubte Luca ihm jedes einzelne Wort. Er wusste schon immer, dass in dieser Stadt nicht alles so harmlos und friedlich war wie es den Anschein hatte. "Trinkt ein Vampir das Blut eines Menschen, so gehen mit dem Blut auch die Erinnerungen des Menschen auf ihn über. Abre das spielt für dich jetzt keine Rolle, Luca, dir werde ich nichts tun." Was willst du dann mit mir, dachte Luca, traute sich aber nicht, es auszusprechen. Das brauchte er auch nicht, denn Sorrow kannte seine Gedanken, er konnte sie mit jedem einzelnen Herzschlag spüren. "Wie ich schon sagte, du gefällst mir, Luca. Ich glaube, du bist mir sehr ähnlich. Du strahlst eine tiefe Traurigkeit und Einsamkeit aus...ich kann es nicht richtig in Worte fassen, aber deine Ausstrahlung zieht mich einfach in ihren Bann." Seine Stimme war nichts mehr als ein leises, verführerisches Flüstern. Während seine schlanken Finger durch Lucas Haar fuhren, sprach er ruhig weiter: "Dein schwarzes, weiches Haar, deine smaragdgrünen Augen, deine Lebendigkeit...all dies amcht dich zu einer Schönheit wie ich sie nie zuvor gesehen habe. Ich..." Wieder schaute er ihm in die Augen und fesslete seinen Blick an ihn. Luca sah gerne in seine lilanen Augen, klar und rein wie ein ungeschliffener Diamant, und doch so geheimnisvoll und weise. Plötzlich veränderte sich etwas in Sorrows Blick, seine Augen nahmen einen traurigen, ja beinahe reumütigen Ausdruck an, und noch bevor Luca etwas agen konnte erhob sich der Vampir und schritt zum immer noch geöffnetem Fenster. "Eigentlich hatte ich vor, dich zu meinem Gefährten zu machen, so, wie Nikolaij damals mich, aber...." Er wandte sich ihm mit einem traurigen Lächeln zu. Der Mond ließ sein Licht hinter den Wolken hervorblicken, sodass die Straheln sanft auf Sorrows Gesicht fielen. Der helle Schein spiegelte sich auf seiner weißen Haut, und Sorrow wirkte dadurch so zerbrechlich und zart, dass Luca ihn am liebsten fest in seine Arme gezogen und ihn nie mehr losgelassne hätte, doch er stand unbewegt da und schaute den Vampir unsicher an. "Aber eigentlich bist du viel zu schön zum sterben. Ich gehe jetzt besser, also, machs gut...." Er stützte seine Hände an dem Fensterrahmen ab und wollte grade springen, als er Lucas Finger spürte, die sich krampfhaft in den schwarzen Stoff seines Hemdes krallten. Mit einer ruckartigen Bewegung zog er Sorrow zu sich in seine Arme und legte seinen Kopf an seine Brust. Schwach konnte er den Herzschlag des Vampirs hören. "Die Ewigkeit kann alleine sehr anstrengend sein...und ich will nicht, dass du einsam bleibst, Sorrow....hier habe ich eh Niemanden, der mich vermissen würde. Meine Eltern sind tot, mein Großvater interessiert sich ohnehin nicht für mich. Freunde", er dachte kurz an Alex, verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder, "Freunde habe ich auch keine wirklichen. Nein, niemand würde mich vermissen oder meine Abwesenheit betrauern...alos, lass mich bitte...bei dir bleiben..." Zärtlich strich Sorrow ihm über das Haar, ehe er Lucas Kopf anhob, sodass er ihm direkt in die Augen schaute. "Weißt du, was du da sagst? Ewigkeit...das ist eien Entscheidung, die man nie mehr rückgängig machen kann. Willst du das denn auch wirklich?" Mit eienm sanften Lächeln sah Luca Sorrow an und legte seine Lippen auf seine. "Ja...", hauchte er leise, "ich will..." "Nun denn, so sei es." Mikt diesen Worten küsste Sorrow den Jungen erneut, bis sie schließlich in einem innigen und immer leidenschaftlicher werdenden Kuss miteinander verschmolzen. Sorrow ließ seine Hände über Lucas Rücken gleiten und presste ihn stärker an sich. Mit seiner Zunge strich er über die Lippen des Jungen, in denen noch das Leben pulsierte, und ließ sie dann über sein Kinn bis hin zu seinem Hals gleiten. Langsam, andächtig, öffnete er seinen Mund und entblößte die spitzen weißen Zähne, die er im nächsten Moment schon in dem Fleisch des Jungen vergrub. Dieser stöhnte leise auf, krallte seine Finger in das weiße Haar des Vampirs und hauchte seinen Namen. "Sorrow... Rotes Blut floss in dünnen Rinnsalen den Hals Lucas hinab, warm und schön. Luca genoss dieses Gefühl, denn er wusste, dass er nun ein Teil von Sorrow war. Ein Teil seines Liebsten. Ein Teil eines Vampirs. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)