2012: Just4Peace von Rhage_War (Rome) ================================================================================ Kapitel 1: Remember the Past ---------------------------- When there's no more room in hell the dead will walk the earth. - Seth, 3rd Son of Adam and Eve Tolerance and Loyalty Alberto Santiago stand auf seinem Balkon in der Festung die man als Dom zu Jesus Christus bezeichnete. Gedankenverloren schweifte sein Blick über die Dächer der Stadt Rom, oder besser der Hochburg Rom. Vieles hatte sich geändert seit die Anarchiekriege vorbei waren. Nur vage nahm er den Choral der anderen Priester wahr die gerade die Abendmesse besuchten. Alberto Santiago stand auf seinem Balkon in der Festung die man als Dom zu Jesus Christus bezeichnete. Gedankenverloren schweifte sein Blick über die Dächer der Stadt Rom, oder besser der Hochburg Rom. Vieles hatte sich geändert seit die Anarchiekriege vorbei waren. Nur vage nahm er den Choral der anderen Priester wahr die gerade die Abendmesse besuchten. Sein Augenmerk lag auf den Dächern des neuen Roms und auf dem Anblick der Untergehenden Sonne. Die Farben waren wie immer wunderschön und spielten mit den Prachtvollen Dächern der Stadt. Ein dunkelroter Ton in diesem Sonnenuntergang lies den Pater kurz die Stirn runzeln als ein lautes Fluchen aus dem Innenhof seine Aufmerksamkeit für sich gewann. Der Priester grinste als er die Quelle der Flüche entdeckte. Es war ein junger Kadett der offensichtlich eine Strafaufgabe ausführte. Kniend schrubbte der junge Mann mit einer Zahnbürste die Marmorwege. Gerade eben war auf einem der Wege ein Trupp Gardisten mit schmutzigen Stiefeln entlanggelaufen. Santiago erinnerte sich, dass er selbst vor einigen Jahren diese Strafe einem jungen Kadetten aufgebrummt hatte. Er musste lächeln, den genau diesen Tag, an dem er die Strafe gefällt hatte, war detailgenau in seinem Tagebuch verzeichnet. Alberto konnte sich noch gut an den jungen Mann erinnern, sein Name war Renko Charles Amaru. Ein Kadett der einen wahrlich blutigen Abgang von der Akademie hatte. Der alte Priester verließ den Balkon und ging zu seinem Schreibtisch, dort öffnete er das Tagebuch und versetzet sich die Jahre zurück, zurück an den Tag mit Renko Amaru. „Sie haben Glück Kadett! Hätte man sie nur einige Minuten später Gefunden wären sie aus der Akademie geflogen!“, Zorn schwang nur allzu deutlich in der Stimme des Abtes mit. Der Angesprochene Kadett stand stramm und erwiderte den Blick des Gottesmannes trotzig. Als der Abt ein weiters mal seine Stimme erhob verzog sich das Gesicht von Renko Amaru schmerzhaft. Alberto Santiago war der geistliche Führer des Kadetten und hatte deshalb bei dieser Standpauke Anwesenheitspflicht. Santiago selbst galt als streng aber verständnisvoll. Das erklärte auch den Grinser den er trug als Amaru das Gesicht verzog. „Und sie Santiago geben dem Sünder hier gefälligst eine Strafe die er sein Leben lang nicht vergisst sonst werden sie mich kennen lernen!“, rundete der Abt seine gesamten vorwürfe und Anschuldigungen mit einem Befehl zum Schluss ab. Alberto nickte und winkte einen der am Eingang positionierten Gardisten zu sich. Nach einigen Worten verschwand der Gardist kurz und kehrte mit einer Zahnbürste und einem Eimer voll heißem Wasser zurück. Beides Reichte er Renko der die Utensilien brummend entgegennahm. Santiago verließ den Raum in Richtung Innenhof, artig folgte ihm sein Schüler. „Mir tut der Kopf auch so schon genug weh, da muss der Abt mich nicht auch noch Anbrüllen“, eröffnete der Junge das Gespräch mit seinem Seelsorger. „tja, der Kater ist Gottes Strafe für den Überschuss an Alkohol, mein Sohn. Aber als Anwärter auf das Zeugnis als Nuntii Exitum hättest du eigentlich wissen sollen was dich nach deinen Ausschweifungen erwartet“, der Gottesmann blieb in einem freundlichen Tonfall, dennoch konnte man den leichten Vorwurf heraushören. „Mann, Santiago, ihr hättet wenigsten noch ein paar Minuten länger warten können“, fuhr Amaru fort. „Dann wärst du jetzt aus der Akademie Geflogen, Amaru, und das weist du genau“, der grauhaarige Priester schien dem jungen Mann keine Vorwürfe zu machen, er war lediglich besorgt. „Das war mir in dem Moment auch egal“, erwiderte Renko trotzig. „Ja, in dem Moment vielleicht. Aber spätesten nach den Abschlussfeiern hättest du es bereut.“ Stille. Amaru hatte den Kübel abgestellt und damit begonnen die Marmorplatten zu putzen. Die Arbeit war mühselig, trotz oder gerade wegen der glatten Oberfläche des Gesteins. Santiago setzte sich in die Wiese, faltete die Hände zum Gebet und schien zu Meditieren. Lediglich die leisen Geräusche die durch das schrubben von Renko verursacht wurden störten die idyllische Stille. Einige Minuten lang änderte sich daran nichts, dann jedoch ergriff der alte Priester wieder das Wort. „Mal ganz unter uns, Renko. Was genau wolltest du in den Freudenvierteln? Etwa nur der Fleischeslust frönen?“ „Nein, Alberto, ich wollte eigentlich nur wieder ein wenig Alkohol genießen und vielleicht bei einigen Wetten abstauben. Während den harten Trainingswochen auf den Mittelmeerinseln war uns das ja alles verwehrt. Wir bekamen nicht einmal eine Zigarre, aber die Ausbilder rauchten ununterbrochen vor uns“, schilderte der angesprochene seine Gründe. „Du weist doch das Rauchen ungesund ist, du solltest damit aufhören. Dass auch das Glücksspiel eine Sünde ist sollte dir auch bekannt sein. Und den Alkohol geniest man ohnehin nur in Maßen“, belehrte ihn der Alte schmunzelnd, „warum hast du es dennoch riskiert?“ „Gerade wegen der Verbote und des Risikos denke ich.“ „Jaja... der Reiz des Verbotenen. Renko du darfst nie vergessen, dass das böse einem immer wunderschöne Dinge verspricht. Es will uns verführen und lockt uns mit leeren Versprechungen.“ „Ich weis, Alberto. Aber trotzdem...“ Santiago musste lachen, „eines Tages bringt dich dieser Trotz noch ins Grab Renko.“ „Dann hat Gott das wohl so vorgesehen“, kam die schlagfertige Antwort von Amaru. „Du solltest das Schicksal nicht so sehr reizen, mein Sohn. Es ist launisch und ändert sich öfter als wir Glauben. Das habe ich dir oft gesagt, denn als Bote des Untergangs muss dir das immer klar sein. Nun denn sei es wie es sei, lass uns die Zeit ein wenig nutzen um für die Prüfungen heute Nachmittag zu lernen, das hast du Gestern ja versäumt.“ Die Worte des Priesters brachten ein grinsen in das Gesicht des Kadetten, er nickte ohne dabei von seiner Arbeit aufzusehen. „Gut, nenne mir die vier obersten Regeln der Nuntii Exitum.“ „Die Boten des Untergangs haben das Projekt Code mit ihrem Können und Leben zu Unterstützen. Das Wort des Päpstlichen Rates ist Gesetz und wird nicht Angezweifelt. Kein Mensch ist wertvoller als ein anderer! Metamenschen sind Geschöpfe des Teufels und sind bei Kontakt sofort zu vernichten“, ohne Nachzudenken leierte Amaru die Regeln herunter. „Naja, du leierst sie zwar nur runter, aber du kannst sie. Ich hoffe vor den Prüfern schaffst du das ganze überzeugender. Die wievielte Frau Adams war Eva?“ „Die zweite Menschliche.“ „Richtig. Wie viele Kinder hatte er mit ihr?“ „Drei. Kain, Abel und Seth.“ „Korrekt. Welche heute wichtigen Legenden ranken sich um den ersten und letzten der Drei Söhne?“ „Kain soll nach Legenden der Erste Vampir auf Erden gewesen sein. Der erste neben Judas, Vladimir Tepesch van Dracul, Marcus Corvinus und Abraxas. Seine Gabe soll ihn befähigen sich in einen Wolf zu verwandeln und Wunden wegzustecken die selbst für einen Vampir tödlich wären. Angeblich weilt er immer noch unter uns. Man vermutet ihn hinter dem Code Rock, jedoch gibt es dafür keine beweise außer der gleichen Gaben. Rock ist allerdings erst nach der heiligen Inquisition im Mittelalter aufgetaucht und von daher ein relativ junger Vampir. Seth allerdings soll tausende Jahre im Garten Eden gelebt haben und dafür verantwortlich gewesen sein das die Menschheit nicht ausstarb. Angeblich gelang ihm der Aufstieg zu einem Gott in Form des Ägyptischen Gottes des Wüstenwindes und der Bosheit. Beide Götter waren eine Person und sind uns unter dem Namen des dritten Sohnes aus Adams Linie bekannt. Man munkelt er sei es der in der Büchse der Pandora eingeschlossen ist. Zweigeteilt in Gut und Böse, Wüstenwind und Bosheit ist er heute dazu verflucht sich selbst in die Schranken zu weisen. Allerdings ist man davon überzeugt das Seth nicht auf Erden wandelt sondern seinen Kampf in der Ebene der Götter austrägt“, erzählte Amaru während er weiterhin die Marmorplatten vom Schmutz des vorigen Tages befreite. „Ausgezeichnet, Renko. Du hast sogar Kain und Rock verglichen, auf die Idee kommen die wenigsten, das gibt dir sicher einige Pluspunkte. Nun einige Fragen zum Projekt Code. Fangen wir einfach an, nenne die drei gefährlichsten Codes“, Santiago war sichtlich zufrieden, aber er wollte alle Bereiche des Prüfungsstoffes abprüfen. „Abraxas, Rock und Heretic. Die ersten beiden halten sich in einer der drei Hochburgen auf die nicht am Projekt Code teilnehmen. In Transsilvanien. Selbst ein Kontingent der Boten des Untergangs würde in den sicheren Tod rennen wenn es versuchen sollte diese beiden Codes dort aufzugreifen. Der verbleib von Heretic ist im Moment unbekannt. Lediglich ein paar unbestätigte Gerüchte geben Hinweise. Man verfolgt die Spur jedoch nicht da sie zu fahrig ist.“ „Richtig. Nenne zwei beliebige Codes und deren Verbrechen, außer Abraxas, Heretic und Rock, versteht sich“, forderte Alberto von Renko. „Code Sica. Sie ist eine junge Dämonin der man den Namen Meuchelmord zugeteilt hat weil sie sich durch Meuchelmorde bekannt gemacht hat. Angeblich ist sie eine Tochter von Lilith persönlich. Ihr Alter wird nicht sehr hoch geschätzt da sie erst seit einem Jahr in Aktion ist. Dennoch hat sie es in dieser kurzen Zeit geschafft auf Platz Vier der gefährlichsten Codes zu klettern. Bei dem Mord an einem Inquisitor verwendete sie, nachdem sie ihm eine schmerzhafte Wunde mit tödlichen Folgen zugefügt hatte, ein magisches Tripteron. Die Kamera im Kreuz des Inquisitors übermittelte es als: Sed Ege Des. Diese Worte bedeuten soviel wie: Du sollst leiden. Code: Jackal. Angeklagt der Häresie und des Raubes von heiligem Wein, so wie ungezählten Morden an Mitgliedern der Heiligen Armee Gottes. Außerdem ist er der Attentäter der an dem Tod von Großinquisitor Benedikt Ignatius II. verantwortlich ist. Mit dieser Schandtat bewahrte Jackal zwei seiner Freunde, Abraxas und Rock, vor der Inquisition. Seit dem hat man allerdings nichts mehr von ihm gehört. Er selbst wird nicht als hohe Gefahr eingestuft. Aufgrund seiner Freundschaft zu Abraxas und Rock nimmt der Mann allerdings Platz Nummer Fünf unter den Codes ein.“ „Du steckst dir anscheinend hohe Ziele. Der letzte der so genau über die obersten Fünf Codes Bescheid wusste ist heute Tod, es war der Inquisitor den Sica vor einem halben Jahr ermordete. Seine Kamera lieferte die Worte Sed Ege Des. Übernimm dich nicht. Du bist mir sehr ans Herz gewachsen Renko“, lächelnd sah der Priester auf Amaru hinab, „da du ja ohnehin so gut bescheid weist kannst du mir sicher erklären warum Sicas Worte ein Tripteron sind.“ Renko nickte und holte einen Bleistift hervor, damit schreib er das magische Tripteron auf eine der Marmorplatten. S E D E G E D E S „Egal in welche Richtung man diese Worte liest, wenn man sie in einem Quadrat aufgeschrieben hat, kommt immer derselbe Satz heraus. Tripteron deshalb weil es aus Drei Worten zu je drei Buchstaben besteht. Magisch nennt man das ganze nur, weil die Zahl drei nicht nur als heilige Zahl gilt, sondern in der häretischen Magie ebenfalls eine große Rolle spielt“, antwortete ihm sein Schüler ohne groß nachdenken zu müssen. „Gut, gut. Wenn du dich bei der Prüfung nachher genau so Anstellst bestehst du sicher, dann hast du dir deinen Urlaub redlich verdient. Sag wo genau willst du ihn eigentlich verbringen?“, der Priester war ganz offensichtlich zufrieden. Er beobachtete wie Renko den letzten Schmutz, das geschrieben Tripteron, beseitigte und wartete auf eine Antwort. „Naja, Alberto, ich dachte mir, dass ich ja meine Familie ein wenig besuchen kann. Zumindest, das was von ihr noch übrig ist. Damit meine ich meinen Bruder und meine Schwester. Ich werde wohl bei jedem von ihnen fünf Tage verbringen. Die Abschlussfeier ist doch erst in 12 Tagen oder?“ Alberto nickte. Der junge Kadett entsorgte noch schnell die Zahnbürste und brachte den Kübel zurück, anschließend gingen die beiden in die Stadt um vor den Prüfungen noch einen Happen zu Essen (Und zwar nicht den ekeligen Kadettenfraß wie Renko es ausdrückte). Santiago war nur ein einfacher Priester und Wegbegleiter, deshalb war es ihm verboten den Prüfungen seiner Schützlinge beizuwohnen, stattdessen zog er sich in sein Zimmer zurück und hielt die letzten Stunden in seinem Tagebuch fest, denn an sie wollte er sich noch Zeit seines Lebens erinnern. Vor dem von Renko erwarteten Urlaub trafen sich die beiden nur noch ein einziges Mal, gerade lange Genug das Alberto Santiago seinem Schützling und Freund zur Aufnahme bei den Nuntii Exitum gratulieren konnte. Niemand außer Renko selbst wusste was in seinem Urlaub geschehen war. Ein knappes halbes Jahr nachdem Amaru vom Urlaub zurückgekommen war sollte ihm ein Orden verliehen werden. Er erschien wie vorgeschrieben nur mit dem Kreuz der Nuntii, dem Großschwert der Spezialeinheit, bewaffnet zur feierlichen Ordensverleihung im kleinen Kreise seiner Truppe. Doch anstelle des Ordens erwarteten ihn seine Kameraden und Vorgesetzter Inquisitor James Chrom mit angelegten und entsicherten Waffen. Amaru soll diesem Empfangkomitee nur ein Grinsen geschenkt haben, und dann Chrom, seinen ganzen Trupp, so wie einen weiteren Pater brutal und blutig hingerichtet haben. Einzig eine weitere Person überlebte. Jane Diaz. Santiago hatte die Geschichten alle gehört, doch er glaubte ihnen bis Heute nicht, im geheimen war er lediglich froh das Renko Amaru nicht unter den toten gewesen war. Jedes Mal, wann immer es ihm möglich war, band er den Jungen in seine Gebete mit ein und bat Gott seine schützende Hand über ihn zu halten. Niemand anderes wusste von dieser väterlichen Zuneigung die Alberto Santiago mit Renko Amaru verband, nicht einmal Renko selbst. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden und die Müdigkeit kroch in die Knochen des Priesters. Er löschte das Licht, sprach sein Abendgebet und legte sich ins Bett. Kurze Zeit später war der alte Mann eingeschlafen. Tränen glitzerten in den Augen der Frau, als die Sonne über dem Weingut aufging. Die feuerroten Haare tanzten in den Böen des Windes. Trauer war im Blick der Dämonin zu erkennen, sie wich jedoch für einen kurzen Moment dem Schrecken als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Abrupt fuhr sie herum und sah in die pechschwarzen Augen des Mannes welcher mitunter Grund für ihre Trauer war. Im Gegensatz zu ihm vermied sie es ihn anzusehen. Obwohl sie schon vorher gewusst hatte was passieren konnte machte sie ihm Vorwürfe. Vorwürfe, die sie nicht begründen konnte, aber es tat gut ihm die Schuld geben zu können. Noch nie zuvor hatte sie der Tod eines Wesens so sehr berührt. Im blutroten schein der Sonne schwor sie sich nie wieder Tränen für jemanden zu vergießen, nie wieder. Langsam wandte sich Sica wieder der Sonne zu. Sie war wunderschön und irgendwie brachte sie es zustande ihr Trost zu spenden. Abraxas trat neben sie und folgte ihrem Blick in die aufgehende Sonne. Doch nicht er sondern das Dämonenkind war es welche das Schweigen brach. „Hat es dir wenigstens Freude bereitet?“, fragte sie, die Stimme schwer von Trauer und hart von Zorn. „Nein“, wie immer antwortete Abraxas ruhig und gelassen. „Warum hast du es dann gemacht?“, wollte sie wissen. „Weil sie mich darum gebeten hat. Außerdem hat sie so noch eine Chance wieder zum Leben zu erwachen.“, erklärte der erste sein handeln. „Wie meinst du das?“ „Nun jeder Vampirclan hat eine eigene Art vampirische Nachkommen zu schaffen. Die Kinder Kains trinken das Blut ihrer Nachkommen bis zum letzten tropfen, anschließend geben sie ihnen ihr eigenes Blut zu trinken. Sie sind allerdings am seltensten anzutreffen und bevorzugen es alleine oder in kleinen Gruppen zu leben. Die Kinder von Marcus können ein Gift von ihren Zähnen absondern welches den Menschen in einen Vampir verwandelt. Sie organisieren sich in so genannten Häusern, leben also in großen Gruppen. Vladimirs Clan ist der wohl bekannteste sie schaffen vampirische Nachkommen durch ein Ritual bei dem der Nachkomme das Blut von sich selbst, der Person die ihm am liebsten ist und seiner vampirischen Eltern zu sich nehmen muss nachdem er eine Wunde mit tödlichen Folgen erleidet. Sie verhalten sich allerdings wie Menschen es gibt Einzelgänger und Gruppentiere. Die Söhne und Töchter die der Judas-Clan auf vampirische Art bekommt werden bis auf ein letztes Bisschen ausgesaugt. Anschließend liegt es an ihrem Überlebenswillen ob sie zum Vampir oder zu einem Zombie werden, dies geschieht allerdings nach 168 Stunden. Da der Judas-Clan aus Einzelgängern besteht passiert dies sehr selten. Der letzte Vampirclan ist der Abraxas-Clan, nur ich bin aus diesem Clan bekannt und bei mir muss der Nachkomme sterben. Sein ganzes Blut trage ich in mir. Zurück bleibt ein Blutloser Körper der nur vom reinen Willen zu Leben der Person wieder reanimiert werden kann. Im Gegensatz zum Judas-Clan haben meine vampirischen Nachkommen nur 24 Stunden Zeit. Bisher habe ich noch nie eine Frau gewählt, lediglich vier Männer. Jeder der Männer wurde zu einer wichtigen Person in der Geschichte.“, belehrte er seine Begleiterin. „Das heißt es besteht die Möglichkeit das Devi noch lebt?“, die aufkeimende Hoffnung war klar aus der Stimme Sicas zu hören. „Ja das tut sie, allerdings bleiben ihr nur noch gut 18 Stunden den Tod zu besiegen“, zum ersten Mal konnte Sica ein klein wenig Sorge in der Stimme ihres Freundes hören. „Hast du Angst, dass sie stirbt?“, Zweifel schwang in dieser Frage mit als sie dem Ersten gestellt wurde. „Sica, weist du was schmerzvoller ist als der Tod eines geliebten Menschen?“, die ohnehin schwarzen Augen schienen bei diesen Worten nur noch dunkler zu werden und alles Licht des Morgens zu verschlingen. „Nein...“, ein zittern durchlief Sica als sie wieder in die unheilvollen Augen von Abraxas blickte. „Wenn du zu ihm sprichst und er dir nicht Antwortet, obwohl er lebt...“, Abraxas wandte bei dieser Antwort den Blick ab und tat so als würde er den einsamen Turm in der ferne betrachten. „Wie meinst du das?“, harkte die Tochter der Lilith nach. „So wie ich es sage.“ „Das klingt so als würdest du dieses Gefühl kennen.“ „In der Tat, Sica, das tue ich. Und nun möchte ich dich bitten keine Fragen mehr zu stellen, geh rein und leiste ihr bei ihrem Kampf Gesellschaft. Kämpfende spüren es wenn ihnen jemand helfen möchte, selbst im Tod.“, der Vampir hatte einige Schritte getan und stand nun unheilverkündend vor der Sonne deren Licht nicht gegen seine Dunkelheit zu bestehen schien. Sica senkte den Kopf und verbeugte sich tief. Für kurze Zeit schienen sich ihre feuerroten Haare wirklich in flammen zu verwandeln und ihre irdische Kleidung sich zu einer finsteren Rüstung zu formen. Die Dämonin hob den Kopf ein kleines Stück und sah wie Abraxas sie betrachtete. „Wie ihr befehlt Herr der Heerscharen.“, nach einem Nicken ihres Gegenübers erhob sie sich und eilte Rasch in das Haus, Feuer und Rüstung schienen nie existiert zu haben und sie sah so aus wie schon immer. Als Sica schon einige Minuten im Haus war betrachtete Abraxas wieder die aufgehende Sonne. Sicas Worte klangen noch immer in seinem Ohr, sie erinnerten ihn an das was er vor vielen Äonen einmal gewesen war. Der Rang den er damals innehatte gebührte ihm auch Heute noch, dennoch verzichtete er auf die vorteile die dieser ihm brachte und gab sich nie zu erkennen. Langsam aber sicher verloren sich seine Gedanken in den Erinnerungen an die Vergangenheit. Ein Blick voller Gleichgültigkeit schweifte über das Heer unter ihm. Die silbernen Verzierungen auf all den schwarzen Rüstungen glänzten im strahlenden Licht der Sonne. Er lächelte. Man brauchte lange um einen Ritter den Schutzzauber vor dem Sonnelicht zu lehren. Selbst wenn er noch so talentiert war. Kurz betrachtete er den jungen Mann der den Schattenrittern gerade einbläute warum sie diese Schlacht schlugen. Mat war ein energischer und talentierter Kämpfer, allerdings weigerte er sich immer noch eine Rüstung anzulegen. Der schwarze Rock aus Lederschuppen den er über seiner Reiterhose und den Stiefeln trug bot nicht gerade viel Schutz. Ansonsten trug er nur eine Schulterplatte über der linken Schulter hinter der das Heft eines riesigen Zweihänders aufragte. Abraxas musste lächeln, nun gut der Junge trug noch seine Panzerhandschuhe, aber eher als Waffe, denn als Rüstung. Wissen zeigte sich im Blick des Feldherrn, das Wissen darüber das man diese Schlacht in keinen Aufzeichnungen finden würde. Das Flattern eines Umhangs zog seien Aufmerksamkeit. „Vater, ich danke dir erneut, dass du und mein Bruder an meiner Seite steht wenn die Fürsten mich verlassen.“, Vladimirs Worte waren wohl gewählt und von festem Klang, dennoch konnte Abraxas Furcht in ihnen erkennen. „Flechte dir für jeden Truppenführer den du erlegst einen Zopf in dein Haar, binde an das Ende einen Silberring den du aus ihren Dolchen schmiedest. Diese Haartracht wird dein Zeichen werden“, es schien als habe Abraxas die Worte seine Sohnes nicht einmal wahrgenommen. Fragend sah dieser ihn an und folgte dem Blick seines Vaters, welcher wieder auf dem Heer lag. Der Blutrote Umhang tanze im Wind und gab einen Blick auf Vlads silbern glänzende Brustplatte frei. Anders als die meisten Schattenritter trug Vlad einen langen Wickelrock über den Reiterhosen und benutzt Ketten als Gürtel. Es war eindeutig das er einer der Führenden Offiziere im Orden der Schatten war. In mitten der schwarzen Krieger erklang ein schmerzvoller Schrei. Es roch nach verbrannten Haaren und Fleisch. Kein anderer Ritter wagte es sich zu rühren. Ihre Mienen wurden entschlossener und konzentrierter. „Scheinbar hat ein junger Ritter seine magischen Kräfte überschätzt, nicht wahr Vater?“, wandte Vlad sich an Abraxas. „Scheint wohl so...“ Ein schrilles Pfeifen und zwei Laute Kriegsschreie hallten über das Tal in dem sich die schwarzen Ritter gesammelt hatten. Das rauschen mächtiger Schwingen erklang und wurde immer Lauter. Kurz bevor der Klang in einem mächtigen Crescendo gipfelte senkte sich ein riesiger Schatten über den Hügel auf dem der Feldherr und sein Sohn standen. Die Gedanken Abraxas‘ verloren sich wieder in die Gegenwart. Er überlegt wie es Devi wohl erging, nur eine gute Hand voll Vampire wusste was die junge Frau tatsächlich gerade durchmachen musste. Doch all das Wissen war nutzlos, denn an der Frau alleine hing es ob sie sterben würde oder ob sie als mächtigeres Wesen zurückkehren konnte. Ein Licht, so gleißend hell das es selbst durch ihre geschlossenen Augenlider stach weckte Devi aus dem stillen Schlaf. Sie wusste nur noch dass Abraxas zu ihr gekommen war, dass sie sich schwach fühlte und ihn bat sie zu retten. Doch ihr Bruder hatte nicht gesagt was sie erwarten würde nachdem er sie gebissen hatte. Sie war sich nicht einmal sicher ob sie tot war oder ob sie lebte. Ungewiss öffnete Devi die Augen, nur um sie sofort wieder zu verschließen, denn das Licht stach ihr wie zwei Dolche in die Augen. Schmerzvoll verzog sie das Gesicht und richtet sich auf. Sie schirmte ihre Augen ab und wünschte sich, das dass Licht gedämpfter wäre. Just in dem Moment herrschte ein dämmriges Zwielicht. Vorsichtig sah sie sich um. Sie stand in einer großen Halle die in trostlosem schmucklosem Grau gehalten war. War dies die Unterwelt? Sie bemerkte dass es fünf Torbögen in der Halle gab, jede in einer anderen Farbe schimmernd. Als erstes zog es sie zu dem Torbogen von dem ein kränklich gelber schein ausging. Kaum hatte sie das Tor durchschritten befand sie sich in einer völlig anderen Umgebung. Vor ihr erschien ein Ebenbild ihrer selbst. Devi legte den Kopf schief und betrachtete das Ebenbild neugierig als dieses zu sprechen begann. „Du hast als deine erste Sünde den Neid gewählt, mein wertes Ich. Meine Aufgabe ist es dich zu prüfen ob du ihm widerstehen kannst. Ich denke ich werde es dir besonders schwer machen, denn dein Leben bisher war einfach.“ Mit einem Lachen das Himmel und Hölle zugleich verhieß verschwamm die Umgebung und setzte sich neu zusammen. Devi sah zwei Frauen, die eine war sie selbst, die andere Sica. Ihr Leibe begann zu zittern vor Zorn und Eifersucht. Sie wünschte diese Frau, die sich als sie ausgab Tod. Langsam bemerkte die das Gewicht an ihrer Seite, ein Blick verriet ihr dass es Harusame war. Ohne zu zögern zog sie blank und ging leise auf das Liebespaar zu. Lächelnd holte sie aus. „Sica gehört mir du Schlampe“, mit diesen gehauchten Worten stieß sie zu. Ein infernalisches Lachen des körperlosen Kopfes der vor ihr lag war die Antwort. Zuckend ging Devi zu Boden. Ihr Körper begann sich zu verändern. Sie öffnete ihre Augen erneut und bemerkte dass sie die Welt nun klarer sah. Ein Blick in die Spiegelhaften Wände die vor ihr erschienen verriet ihr, dass sie nun schwarze Augen mit einer feuerroten Iris besaß. Auch war ihr Körper nun von jedem erdenklichen weltlichen Makel befreit und ihre haut war hell wie reinster Alabaster. Stolz breitet sich in Ihr aus als sie dem sich immer fort verwandelnden Gang folgte. Sie trat durch einen weiteren Torbogen und befand sich wieder in dem grauen Raum. Lächelnd erwartete sie dort ein Vampir. Mit ausdruckslosem Gesicht wies auf den gelben Torbogen in den sie gegangen war. Ein trauriges lächeln umspielte seine Lippen als er zu sprechen begann. „Dein Neid hat dich besiegt meine kleine.“ Anschließend deutet er hinter Devi, als sie sich umdrehte bemerkte sie dass sie aus einem strahlend weißen Torbogen gekommen war. Kurz erschrak sie, sah dann jedoch gefasst in die schwarzen Seelenspiegel ihres Bruders. „Und auch dein Stolz ist größer als du selbst, du enttäuscht mich. Drei Prüfungen hast du noch vor dir, ich will dir sagen welche. Denn wie jedem anderem soll auch dir gewahr werden was dich in den letzten Räumen erwartet. Dieses rote Tor ist die Gier. Du wirst bemerken wie schwer es ist dem Duft süßen Blutes zu wiederstehen den du in den Menschen riechen kannst. Wie sehr der leiseste Herzschlag dir zur Qual wird und wie gerne du deine Zähne in das Fleisch der lebenden treiben würdest. Ob du ihr nachgibst liegt an dir. Hinter dem violetten Tor erwartet dich deine eigene Lust. Ich denke dass du dafür keine Erklärung brauchst, du wirst dir bewusst sein was es heißt unerträgliche Lust zu verspüren. Das schwarze Tor aber beherbergt deinen Tod. Du wirst mit ihm ringen müssen meine kleine. Du wirst ihn besiegen müssen, du wirst ihn töten müssen. Aber vor einem will ich dich warnen. Er ist grausam und er spielt mit deinem Herzen. Er weis gegen wen du dich wenden willst und wen du nie verletzen würdest. Das schwierigste von allem wird aber sein, dass du gegen ihn keine der Kräfte haben wirst die du hier in den Hallen der Prüfungen erlangst.“, Der Vampir hatte die ganze Zeit über nur in ihre Augen gestarrt und mit emotionsloser Stimme gesprochen. Angst breitete sich in Devi aus als sie sich dem roten Tor zuwandte, sie wollte ihren Bruder nicht mehr enttäuschen. Mit diesem Vorsatz trat sie durch das rote Licht in einen neuen Raum. Dröhnend lautes Pochen stürmte auf ihre Ohren ein und weckte einen schier entsetzlichen Hunger in Devi. Als sie die Augen öffnete konnte sie die blutjungen Menschen sehen die hier an die Wand gekettet waren. Gierig fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen und streckte die Hand nach dem Mädchen neben ihr aus. Ruckartig zog sie die Hand wieder zurück. Sie hatte sich geschworen ihren Bruder nicht zu enttäuschen. Entschlossen verdrängte die junge Frau Angst und Gier aus ihrem Herzen und durchschritt den Raum. Ohne zu zögern öffnete sie die Tür und ging, die Kelche mit dem süßem Blut ignorierend. Immer tiefer in den Gang. Violetter Schein umhüllte sie und bereitet ihr große Schmerzen. Sie schrie ihren Schmerz hinaus in die Unendlichkeit. Als sie ihre Lippen wieder schloss bemerkte sie dass sie zwei längere Eckzähne hatte. Nachdem sie diese betastet hatte stellte sie fest, dass es eher die Reißzähnen einer Katze als die eines Vampirs waren. Lächelnd erhob sie sich und eilte auf den Ausgang zu. Sie wollte durch den Raum stürmen, denn ihr war klar dass die Lust ihren größten Makel darstellte. Doch als sie den Eingang des Raumes passierte wurde sie grob zurückgerissen. Ein Blick an sich hinab ließ sie erschrecken. Nackt wie die Götter sie geschaffen hatten war sie an die Wand eines Kerkers gefesselt. Lauwarmes Eisen schmiegte sich grausam sanft um ihre Hand- und Fußgelenke. Die Ketten waren so kurz eingestellt dass es ihr unmöglich war Arme und Beine zu bewegen. Devi nutzte die Zeit um sich umzusehen, ein fataler Fehler wie sie feststellte. Schon allein der Anblick all der süßen Folterinstrumente in diesem Keller brachte ihr Blut in Wallung. Noch bevor der Schatten in dem Holztor Gestalt angenommen hatte konnte die junge Frau fühlen wie sie zerfloss und es warm an ihren Beinen hinunter rann. Lüstern Blickte sie auf den Schatten, hoffend zu erfahren wer sich dahinter verbarg. Doch der Schatten verschwamm und wurde nur durch eine gestaltlose Berührung nahe ihrer Schenkel ersetzt. Langsam und mit vollster Klarheit ihrer scharfen Sinne nahm Devi die Berührungen wahr. Die Welle der Begeisterung die sich dadurch in ihrem Körper ausbreitete schien kein Ende zu nehmen. Sie wollte sich dem hingeben, es in vollen Zügen genießen, keinen Augenblick verpassen. Doch die Worte ihres Bruders hallten durch ihren Kopf. „Drei Prüfungen hast du noch vor dir...“ „Ich werde sie bestehen!“, mühsam brach der Gedanke durch und die junge Frau bäumte sich auf um ihrer eigenen Lust zu entgehen. Doch der schwächliche widerstand hielt nicht lange. Ein leises, kaum hörbares Stöhnen lies ihn zerbrechen wie eine Glasscheibe. Geschlagen lies sie ihr Kinn auf ihre Brust sinken, nur um es Augenblicke später, mit dem lustvollen Lächeln einer Sukkubus auf den Lippen, wieder zu heben. Die Schattenhafte Gestalt war nun klar zu erkennen, denn Sica erwiderte das Lächeln ihrer Liebsten und begann ihre Intimsten Träume auszuleben. Lange Zeit später erwachte Devi und sah vor sich das schwarze Tor. Unsicher schritt sie durch das unheimlichste Tor in den Hallen der Prüfungen. Nachdem sie wieder klar sehen konnte sah sie sich zögernd und vorsichtig um. Am Himmel stand der Vollmond gerade kurz vor seinem Zenit, die wenigen Sterne die leuchteten wirkten blass und lichtlos in seiner Gegenwart. Die junge Frau befand sich auf einem leicht ansteigenden Hügel an dessen Gipfel ein alter knorriger Baum stand. Zitternd setzte sie ihren Weg fort. Eisiger Nebel waberte wie der Frostwind um ihre Beine. Sie zwang sich dazu die Kälte zu ignorierend und musterte die Grabsteine um sich herum. Schritt für Schritt stieg Devi zu dem alten Baum empor und näherte sich damit ihrer letzten Prüfung. Sich mit einer Hand an den Baum lehnend betrachtete Devi gedankenverloren den Vollmond. Sie fühlte sich schwach, taub, blind und langsam. Es war als wäre sie wieder ein Kleinkind. „Wie ich sehe hast auch du gemerkt das du hier deine neuen Kräfte nicht mehr besitzt. Eines muss man dem Primus lassen, er sendet mir nur die geschicktesten und raffiniertesten Menschen um sie zu prüfen“, die Worte kamen aus jeder und keiner Richtung zugleich und auch der klang der Stimme schien jeden und keinen Ton zu besitzen. „Wer bist du?“, flüsterte Devi leise und sah sich nach Waffen um. „Nun mein Kind ich war der Meinung das ich dir gesagt hätte wer ich bin. Ich bin dein Tod.“, mit der Stimme und dem Aussehen ihres geliebten Vaters erschien er vor ihr und sah ihr in die Augen, „Ich werde dich Prüfen Devi Brynhart. Ich werde feststellen ob du es würdig bist ein ewiges Leben zu führen. Mein Urteil ist es das über dich richten wird und keiner der Götter nicht einmal ER und SIE können dich davor bewahren denn dies hier ist mein Reich und hier unterliegt alles meinen Gesetzen.“ „Dann bist du wirklich ... mein Tod?“, Zweifel schwang in ihrer Stimme mit als sie mit tränenden Augen ihren Vater betrachtete. „Das ist richtig meine kleine. Ich war auch dein Leben ich kenne dich seit du geboren wurdest. Jeden Augenblick deines Lebens habe ich mit dir erlebt. Und so wie ich im Leben stets an deiner Seite war so werde ich es auch in deinem Tode sein doch dazu musst du mit mir kommen. Komm mit mir Devi und lebe in dem Paradies das man dir versprochen hat.“, mit einem väterlichen Lächeln auf den Lippen streckte ihr Abraxas die Hand entgegen und forderte sie auf diese anzunehmen. Sie zögerte. Vorsichtig sah sie sich um. Die düstere magische Stimmung die herrschte bereitete ihr Unbehagen. Sie suchte nach Waffen. Während dieser Suche spielte sich ein ganzes Leben voller Gefühle in Devis Kopf ab. Wille. Sie wollte nicht sterben, sie wollte leben. Mut. Sie würde um ihr Leben kämpfen, selbst mit dem Tod. Gelassenheit. Egal welches Gesicht er auch tragen wird. Macht. Sie war diejenige die letzten Endes entscheiden würde ob sie lebte oder starb. Langsam nahm sie die Position ein die sie ihr derzeitiger Gegner gelehrt hatte. Devi konnte das Gewicht spüren welches plötzlich in ihren Händen lag. Es war das Schwert Harusame. Als sie von der Klinge wieder auf sah blickte sie in das Gesicht jenes Mannes der ihre Mutter ermordet und sie beinahe vergewaltigt hatte. Hass verzerrte das Gesicht der jungen Frau. „Kukuku... Ich werde mit dir spielen meine Süße. Glaub mir du wirst es lieben. So wie deine Mutter“, zitierte er was schon vor Jahren gesagt wurde. Zorn brach durch die Mauer aus Gelassenheit welche sie errichtet hatte. Mit einem Mark erschütternden Schrei ging sie in den Angriff. Der kräftige Hieb traf den Tod nie. Sekunden bevor Devi ihn berührte bremste sie ab. Sicas Augen fesselten sie mit ihrem verführerischen Blick. Nein. Sie konnte Sica nicht verletzen, nicht Sica. Keinen Augenblick später verschwamm die Gestalt der schönen Dämonin wieder und vor Devi stand der allseits bekannte Tod. Ein kräftiger Mann in einem langen schwarzen Mantel mit Kapuze. Lächelnd sah er auf die, vor Unsicherheit zitternde Devi hinab. „Mein Kind, die Liebe scheint stark in dir zu sein. Doch musst du lernen das Liebe vergänglich sein kann. Kämpfe! Siege! Beweise mir das du es wert bist Unsterblich zu sein!“, die undefinierbare Stimme des Todes hallte in Devis Kopf wieder, erneut festigte sie ihren Griff um Harusame. „Nun gut Gevatter.... ich werde dir beweisen das ich das Leben mehr als nur verdient habe also mach dich bereit zu sterben“, grinsend nahm die junge Frau eine aufrechte Postion ein. Nickend streckte der Tod seine Hand aus. In seinen Händen manifestierte sich eine Waffe die man ihm schon seit Jahrtausenden zugeordnet hatte, eine Sense. Ein kühler Windhauch strich der jungen Frau um die Wangen. Ein klarer Klang hallte durch die weiten. Flink drehte Devi ihre Waffe um die des Todes abgleiten zu lassen. Dieser lächelte nur sanft, vollführte eine Pirouette und attackierte erneut. Devi schloss die Augen und grinste. „Du bist geschickt und schnell“, murmelte sie während sie alle Vorsicht fahren lies und zu einem geraden Stich ansetze. Die junge Frau konnte spüren wie ihr Schwert auf Widerstand stieß. Plötzlich hatte sie all ihre neuen Sinne wieder gewonnen. Sie hörte wie die einzelnen Fasern rissen. Den Kopf hebend erkannte sie das sie Sicas Körper durchbohrt hatte. Ein Schock durch fuhr ihren Körper. Verzweifelt schloss sie ihre Augen und schüttelte den Kopf. Mit einem markerschütterndem Schrei fiel sie auf die Knie. Nach Momenten die ihr wie eine Ewigkeit schienen öffnete sie ihre Augen. Sie sah sich um und erkannte das sie sich in einem kleinen Zimmer befand. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass das Gebäude irgendwo in der Toskana liegen musste. Die Tür öffnete sich und eine ihr nur zu bekannte Person trat herein. Strahlend sah Devi zu ihrer Liebsten hinüber. Sie hatte sie doch nicht getötet. Kapitel 2: Harvest of Gore -------------------------- Rest in Peace Der helle Schein der Sonne begann gerade sich in ein mattes Orange zu verfärben als Abraxas das Haupthaus betrat. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte er sich zu den anderen. Rock und Heretic saßen mit Ramirez bei mehreren Gläsern Wein und rauchten alle gemütlich einen Joint. Der Erste schüttelte lächelnd den Kopf und betrachtete die Drei genauer. Jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzugehen. Er wollte gar nicht wissen was sie dachten, deshalb nahm er sich eines der, noch, vollen Gläser und roch daran. Kurz zuckte er mit der Schulter dann trank er das Glas in einem Zug. „What the Fuck was that?“, Rocks Reaktion zeigte seine Überraschung. „Hör mal Abraxas... wenn du Frustsaufen willst dann lass uns in Ruhe, wir denken gerade nach“, teilte Heretic ruhig seine Meinung mit. Fast friedlich saß er da und betrachtete den Sonnenuntergang draußen. „Beantworte mir eine Frage, Heretic“, mit diesen Worten wandte sich Abraxas an Heretic. Dieser sah ihn kurz an um ihm zu verstehen zu geben das er ihm zuhören würde. „Spürst du mit der verbliebenen Kraft eine Gottes nicht auch das ein neues Leben in der Nähe geboren wurde.“ Heretic runzelte die Stirn während er versuchte den Worten des Vampirs auf die Schliche zu kommen. Nach einigen Augenblicken huschte ein Grinsen über das Gesicht des Werwolfes, als dieser hinter den Sinn der aussage kam. „Doch eigentlich schon ... aber ich hatte vorhin gedacht das wären nur die Auswirkungen des Alkohols gepaart mit dem schönen Gräschen von Ramirez.“, brachte Heretic hervor, sonderbarer Weise ohne auch nur irgendwie zu nuscheln. Der erwähnte grinste nur breit und klopfte zufrieden gegen eine blecherne Dose die sich auf dem Tisch befand. Ramirez nahm einen tiefen Zug und atmete tief ein bevor er zu sprechen begann. „Ihr wollt mir damit aber nicht sagen das diese hübsche Kleine die ihr mir angeschlept habt wieder von den Toten auferstanden ist. Ich glaube den Scheiß hier träum ich nur. Ich hock hier mit 2 echt chilligen Jungs in meinem Wohnzimmer rauche ein gutes Kräuterlein und genieße den Besten Wein auf meinem Gut“, er legte den Kopf schief und starrte direkt in die dunkelsten Augen des Planeten. „Fuck! Leute ich bin Shizophren. Echt mal der hier auf der anderen Tischseite hat keine Pupillen oder so. Nur schwarze Augen!“, Ramirez sprang förmlich auf und torkelte in Richtung Theke. „Scheiße, ey. Auf den Mist brauch ich jetzt echt mal nen Drink.“ Während er die anderen Drei ignorierte öffnete er seine kleine Hausbar und machte sich auf die suche nach etwas ganz speziellem. „Dein Verstand ist noch immer klar, mein Freund. Devi hat ihre Prüfung bestanden, sie ist nun meine einzige Tochter. Wir werden sehen was aus ihr geworden ist und welchen Namen sie sich verdient hat“, Abraxas sprach ruhig und gelassen mit Heretic, so als würde er von dessen klaren Verstand vollkommen überzeugt sein. Der Werwolf nickt langsam und nahm einen Zug aus seinem Joint, anschließend hielt er ihn Abraxas hin. „Weist du Abraxas“, Heretic sprach während er den Rauch ausatmete, „Ich denke deine Tochter wird mehr mit Sica als mit dir gemein haben, meinst du nicht auch?“ Die beiden Wesen begannen zu debattieren was wohl aus Devi geworden war und liesen dabei den Jolly wandern. Rock sah seine beiden Begleiter genau an und versuchte ihren Worten zu folgen. Nachdem er ihnen einige Minuten lang erfolglos gelauscht hatte erhob er sich und marschierte Richtung Ramirez, der immer noch mit seiner Suche beschäftigt war. Kurz langte er an ihm vorbei in die Hausbar und angelte sich eine Flasche Rum. Die Aktion ließ den Eigentümer des Alkohols herumwirbeln und Rock fassungslos anstarren. „Ey! Mann!“, teile Ramirez Rock mit, „Ich bin auf Rum gestoßen.“ „Nicht nur du“, grinste Rock, zog den Korken aus der Flasche und bediente sich kräftig. Während er die Flasche an Ramirez weitergab wischte er sich mit dem Ärmel über das Kinn und lallte leicht. „Alkohol macht Birne hohl! Birne hohl? Mehr Platz für Alkohol!“ Die zwei frischen Saufkumpanen fanden sich auf dem Boden sitzend wieder. Kurz sahen sie sich verwundert an, dann brachen sie in schallendes Gelächter aus und sagten der Flasche Rum den Kampf an. Devi und Sica lagen nebeneinander im Bett. Lächelnd strich Sica ihrer Liebsten über die nackte Hüfte und verlor sich dabei in den feuerroten Augen. Devi hatte eine Hand auf Sicas Wange gelegt und streichelte sie liebevoll hinter dem Ohr. „Weist du“, begann Sica leise, „du warst vorher schon eine Schönheit, aber nun bist du Atemberaubend.“ Devi kicherte leise und strahlte ihr Gegenüber förmlich an. „Du übertreibst Maßlos, Liebste. Ich bin zwar ein bisschen Hübscher als vorher, aber das bedeutet noch lange nicht das ich Atemberaubend bin.“ Nun war es an Sica zu kichern, sie schob ihren Schwanz zwischen Devis Beine und begann sie zwischen den Schenkeln zu verwöhnen. „Vielleicht“, hauchte sie, „aber ich kann auch ganz schön Atemberaubend sein.“ Mit diesen Worten verfielen die Beiden Sukkubi wieder in ihre Liebesspiele zurück. Es herrschte Stille im Speisesaal. Rock und Ramirez hatten sich ins Nebenzimmer zurückgezogen, wo sie sich wahllos durch die DvD Sammlung von Ramirez arbeiteten und dabei eine Flasche hochprozentigen Alkohol nach der anderen vernichteten. Heretic klebte gerade in aller Ruhe einen puren Blunt. Abraxas störte die Konzentration des Werwolfs nicht und wartete. Nach einer Weile erhob er sich und Ging zur Hausbar von Ramirez. Dort angekommen angelte er sich zwei Gläser, so wie Vodka, Black Cassis Likör, hauseigenen Rum und eine weiter Flasche mit einer klaren Flüssigkeit hervor. Während Heretic seiner Schöpfung noch den letzten schliff verpasste, rührte der Erste einen Cocktail an den man früher nur in der Abaddon bekommen hatte, einen BlackBerry. Heretic warf einen prüfenden Blick zu Abraxas als dieser ihm ein Glas voll mit einem pechschwarzen Getränk auf den Tisch stellte um sich mit einem Weiteren Glas des Getränks zu ihm zu setzen. Dieser nickte ihm zu und bedeutete ihm mit einer kurzen Geste, dass er sein eigenes Werk anwerfen solle. Der Werwolf nickte kurz und grinste dann besessen, anschließend fischte er ein Feuerzeug aus seiner Tasche und zündete den Blunt an. „Lass uns dem Gras die letzte Ehre erweisen, Abraxas“, mit diesen Worten durchbrach Heretic die Stille. „Mit Vergnügen, mein Freund. Und um es besonders zu würdigen genehmigen wir uns noch ein Gläschen von dem Besten Cocktail den ich kenne, einem BlackBerry.“ „Klingt gut. Verdammt gut sogar. ... Sag mal, darf ich dich etwas Fragen.“ Abraxas lächelte kurz, langte Nach dem Blunt und nahm selbst einen tiefen Zug bevor er Heretic zunickte. „Wir beide kennen uns nun schon seit so vielen Millennien das wir bereits aufgehört haben sie zu zählen. Unzählige Schlachten haben wir Seite an Seite geschlagen und noch öfter saßen wir in gemütlichen Runden Seite an Seite um den Geschichten und Legenden anderer zu lauschen. Doch niemals hat einer von uns beiden eine eigene Geschichte oder eine eigene Legende vorgetragen. Nun sitzen wir beide an einem Tisch, rauchen und trinken gemeinsam, in dem Jahr das von so vielen Menschen als herausragend bezeichnet wurde. In dem Jahr das alles ändern soll was sich bisher getan hat. Ich Frage mich ob nicht jetzt die Zeit ist unsere Geschichten und unsere Legenden zu erzählen. Du mir die deinen so wie ich dir die meinen.“ Es vergingen einige Momente der Stille in denen Abraxas weiterhin den Blunt rauchte um ihn dann an Heretic weiter zu geben. Abraxas beobachtete Heretic wie Dieser rauchte bis er selbst es war der die erneute Stille brach. „Das weiß ich nicht, Heretic. Aber ich würde es, genau so wie du, gerne herausfinden. Stellt sich nur die Frage wer von uns der erste sein wird der das Wort ergreift um den anderen von seinen Erfahrungen zu berichten. Um seinen eigenen Mythos ein Stück weit aufzuklären. Auch wenn wir gute Freunde sind so sind es doch Informationen die wir viele unzählige Leben lang für uns behalten haben, Informationen die es uns ermöglicht haben zu überleben und heute hier zu sein, um einen weiteren Meilenstein in der Geschichte zu erleben.“ Erneut legte sich die Stille über die zwei uralten Wesen. Ruhig betrachteten sie einander, tranken ihren Cocktail und rauchten gemeinsam. Kein Wort schien die Stille zu durchbrechen. Selbst die Umgebung schien aus Respekt zu schweigen. Lediglich der Atem beider Wesen war zu hören. Sie betrachteten einander und schienen auf eine Art zu kommunizieren die ein Mensch nicht verstanden hätte. Wortlos. Zeitlos. Ewig. Bedächtig strich sich Heretic ein Strähne aus dem Gesicht und entzündete einen neuen Blunt. Nachdem er ihn angeraucht hatte holte er tief Luft und begann zu erzählen. „Nachdem ich von IHR selbst gesegnet worden war zeugte ich mit meiner Frau einige Kinder die das überleben der Menschheit garantieren sollten. Meine Frau starb und meine Kinder erfüllten ihre Bestimmung, doch mit jeder weiteren Generation verloren sie ihre Gabe, den Garten Eden zu erkennen, immer mehr. Sie vergaßen mich und sie vergaßen SIE. Es vergingen Millennien in denen ich als einfacher Wanderer durch die Welt streifte und den verschiedenen Stämmen besuchen abstattete. Vielerorts wurde ich zu einer Legende, einer Legende die von einem Mann berichtet dessen Züge ohne jeden Alters waren und dessen Weisheit und Wissen groß waren. Bei einem Stamm allerdings wurde die Legende zu etwas viel Größerem. Priester begannen sich meiner zu verschreiben und erhoben mich zu einem Gott. Von IHR, der Mutter alles Lebens auf diesem Planeten bekam ich Gaben, Gaben die mich eines Gottes würdig machten. So erhielten die alten Ägypter den Gott Seth. Ich lehrte ihren anderen Göttern, die von IHR aus dem heiligsten Boden geformt wurden, die uralte Sprache die Heute längst vergessen ist. Mit der Zeit begann mein Volk jedoch sich von mir abzuwenden. Von dem Gutmütigen Gott der über den Sand und den Wind herrschte wurde ich zu einem zwiegespaltenem Gott der den Krieg und den Tod brachte aber über Wüste und Wind herrschte. Ihrer eigenen Macht unbewusst verdammten sie mich so zu einer Schlacht in mir selbst. Der gutmütige Seth, welcher über Wüste und Wind herrschte musste gegen den Boshaften Seth, den Tod und den Krieg, kämpfen. Durch jahrelanges geben von Zeichen schaffte ich es meinen Priestern aufzutragen mir eine Büchse zu fertigen. Eine Büchse die den Sieg des Pharaos über die Armeen des Bösen zeigten. Eines Pharaos den man heute in keinem Buch mehr findet. Dieser Pharao hatte meine gutmütige Seite zu seinem Gott gewählt. Nachdem ich mein Böses Ich in dieses Gefäß gesperrt hatte wurde es einer Frau überreicht dessen Name in die Geschichte eingegangen ist. Die Büchse der Pandora war geboren, mit einem Inhalt der gefährlicher war als alles andere auf dieser Erde. Doch Pandora erwies sich als listig und legte mit ihren letzten Worten einen Fluch auf das Gefäß. Der Seth des Krieges würde nur dann seine Freiheit zurück erlangen wenn ein Mann die Büchse öffnet. Nun sollte die Lücke gefüllt sein die in deinem Wissen über mich existiert hat.“ Abraxas nickte anerkennend und nahm einen Zug von dem aktuellen Blunt. Anschließend betrachtete er den Cocktail vor ihm sehr eingiebig. Er drehte ihn mehrmals und schien auch das Glas von allen Ecken zu betrachten. Als er den Blackberry anhob und gegen das Licht hielt brach er die Stille. „BlackBerry... Ein Cocktail der, so sagt man, die schwärzesten Abgründe der Seelen seiner Genießer zeigt. Je undurchdringlicher die Schwärze, desto dunkler die Seele. Durch die BlackBerrys die ich trinke fällt kein einziger Lichtstrahl den man wahrnehmen könnte.“ „Das ist schon richtig“, bemerkte Heretic kurz. „Naja so schwarz wie dieser Cocktail ist ist auch meine Geschichte. Du kennst die Legenden, nicht wahr?“ Heretic nickte kurz und langte in der selben Bewegung nach dem Blunt. Abraxas grinste kurz und nahm noch einen tiefen Zug bevor er ihn an seinen Erbauer zurückreichte. „Ich höre dich schon rufen, alter Freund“, die beiden Uralten lachten kurz, „Wie dem auch sei, du kannst ein Gut Ding dieser Legenden als Wahr annehmen. Wenn wir ehrlich sind eigentlich alle, die sich nicht gegenseitig widerlegen.“ Der Werwolf nickte anerkennend und wechselte mit dem nächsten Atemzug das Thema, so als hätte sich niemand der beiden zu erkennen gegeben. So verstrichen die Stunden in nur wenigen Augenblicken und der Mond näherte sich langsam seinen Zenit. Devi und Sica waren mittlerweile wieder bei Abraxas und Heretic. Während Abraxas mit den zwei Frauen weiterhin Philosophierte, vor allem Rund um Devis Verwandlung, saß Heretic schon wieder hinter seinem Laptop. Keiner der anderen wusste was der Werwolf die ganze Zeit mit seinem Laptop zu schaffen hatte, doch sie ließen ihn gewähren. Für Devi war die Zeit nicht ohne Veränderung von statten gegangen sie hatte einen neuen Namen erhalten der von den vereinigten Religionen wahrscheinlich ohne weiteres als Code übernommen werden würde, La Rappa. „Dein neuer Name, Rappa, kommt von einer alten Legende aus dem Reich der Inka. Die Rappa waren große schwarze Raubkatzen, noch größer als ein Tiger. Sie waren die uneingeschränkten Könige des Dschungels und labten sich sogar an Menschen. Einer etwas jüngeren Legende nach kann ihnen nicht einmal eine moderne Feuerwaffe etwas anhaben.“ Rappa lauschte gebannt den Erzählungen ihres Vaters über die Ursprünge ihres Namens. Es schien als würde dieser Abend doch noch ein sehr gemütliches Ende finden. Von diesem Gedanken beseelt schloss Abraxas zufrieden seine Augen. „Shin! Shin! Wo steckst du!“, eine sanfte aber bestimmte Stimme hallte durch die Berge, „Du bist unfair! Du weist doch das ich dich nicht finde wenn du dich im Schatten auflöst!“ Eine Weile war es ruhig. Nun ja, fast, die Vögel hatten nicht aufgehört ihr Lied zu singen und auch der Wind spielte mit den unzähligen Glöckchen und Bambusrohren die den Tempel zierten. „Argh! Männer!“, wieder unterbrach die sanfte Stimme die Stille. „Du musst mich doch nur mit deinem Herzen suchen, Sakura“, die zweite Stimme war eindeutig männlich und sie klang amüsiert. „Ha Ha Ha... du bist ja so witzig Shin. Ich such dich doch mit meinem Herz...“, wie der Satz enden sollte würden wir nie erfahren. Denn im selben Moment trat jemand hinter ihr aus den Schatten und umarmte sie vorsichtig. Sakura schreckte kurz hoch, lächelte aber dann und drehte sich zu Shin. Sie wollte gerade dazu ansetzen erneut etwas zu sagen, doch er raubte ihr die Worte durch einen Kuss. Erst als sich die Lippen der beiden wieder lösten konnte sie sprechen. „Das war gemein“, protestierte Sakura. „Ich weiß, aber du hast dich dennoch nicht gewehrt“, antwortete ihr Shin. „Schon, aber wenn mein Vater das erfährt.“ „Das wird er nicht, er kann mich nicht finden, dass weist du doch.“ „Ja ... weil nicht einmal ich dich finden kann“, Sakura legt den Kopf auf Shin's Schultern und schien nun sichtlich beleidigt. „Das wirst du schon noch herausfinden, du hast nur noch zu viel angst davor mich in dich einzulassen“, antwortete er während er sie zärtlich streichelte. Sakura lächelte zögernd. Während die beiden inmitten der friedlichen Idylle standen und die Natur betrachteten war alles so wie es sein sollte. Nichts störte sie, jeder der beiden konnte der sein, der er sein wollte. Sakura konnte die Frau sein die sich nicht mehr um ihren Liebsten sorgen musste und ihre Liebe endlich frei ausleben konnte. Shin konnte der Mann sein der nicht mehr zu kämpfen brauchte und sich nur darum sorgen musste, dass seine Frau und seine Familie genug zu essen hatten und glücklich waren. Beide genossen diese Augenblicke in ihrer eigenen, friedlichen Welt. Doch wie jeder, so endete auch dieser Moment. Durch das leise knacken eines Zweiges und das rufen von Sakuras Namen. „Ich muss los...“, flüsterte Shin. „Ja, leider“, Sakura sah ihm in die Augen und lies ihn nur widerwillig los. In der selben Sekunde in der Shin von der Lichtung verschwand wurde sie auf der anderen Seite von einer weiteren Person betreten. Der ältere Mann der nun zu Sakura auf die Lichtung trat wirkte erfahren und streng. „Was machst du hier, Kind“, obwohl leise ausgesprochen lag in den Worten eine Strenge und ein Tadel wie nur ein Vater sie beherrschen konnte. „Ich habe gebetet, Vater. So wie jeden Tag seit Mutter von uns gegangen ist“, Sakura stand mit dem Rücken zu ihrem Vater und sprach ruhig und gelassen. „Lüg mich nicht an! Ich weiß, dass du seit einiger Zeit deine Gebete nutzt um diesen Tunichtgut mit den schwarzen Augen zu treffen. Er ist nicht gut für dich Sakura. Die Art wie er kämpft, wie er sich bewegt. Dieser Mann ist nicht normal, er ist von einem Oni besessen!“, Sorge hatten sich in die Worte von Sakuras Vater gemischt. „Früher hättest du ihn niemals als einen Oni beschimpft, Vater! Du scheinst ja richtig besessen davon zu sein, dass er wirklich einer ist und meine Liebe zu ihm nur durch seine Magie zustande gekommen ist!“, Sakrua sah ihren Vater nun an, ihre Stimme zitterte und in ihren Augen stand eine Nässe die Tränen ankündigte. Gerade als Sakuras Vater erneut dazu ansetzte etwas zu sagen, huschte ein Schatten über die Lichtung. Erst als sich eine Hand auf Sakuras Schulter legte konnte man erkennen das es Shin war. Er wechselte einige Worte mit ihr, die ihr Vater nicht verstehen konnte, dann trat er vor sie. „Du hättest nicht kommen sollen, Oni!“, Hass und Eifersucht drangen durch die Worte des älteren Mannes an das Licht. „Und du, Fukuda Kazuma, solltest nicht vorschnell urteilen. Dein Vorwurf, dass deien Tochter sich mit mir trifft entspricht der Wahrheit. Doch würde ich es niemals wagen ihr ein Haar zu krümmen. Ich empfinde tief für sie. Deshalb habe ich ihr geschworen sie zu beschützen... auch vor dir“, Shin hatte mit einer Ruhe gesprochen die Kazuma nicht erwartet hatte. Und erst die Worte des jungen Kriegers ließen ihn bemerken das sich seine Hand auf den Griff des Schwertes gelegt hatten. „Vor mir?! Vor dir muss man sie beschützen! Du hast auf alle eine sonderbare Wirkung! Aber mich täuscht du nicht, Oni!“, noch im sprechen hatte Shin's Meister seine Waffe gezogen und drang auf den jungen Mann ein. Shin wich dem ersten ungestümen Hieb aus, wissend das der Stich, welcher darauf folgen würde sein Ende bedeutete. „Aufhören! Nicht!“, Sakuras Stimme zerschnitt den Lärm des Kampfes. Kurz darauf erklang ein schmerzerfüllter Schrei. Das unverwechselbare Geräusch mit dem ein Schwert Haut und Muskeln durchtrennte schien ewig anzuhalten. Noch bevor der Schrei verklang, setzte ein leichter Regen ein. Fukuda Kazuma torkelte ungläubig nach hinten und starrte auf sein Schwert. Shin's Gesicht war mit Trauer erfüllt als er das Schwert aus seiner Brust zog. Vorsichtig brach er die Klinge zwei Mal ab und legte Sakura auf den Boden. Sie lächelte. Er weinte. So hatte es keiner der beiden gewollt. Abraxas öffnete wieder die Augen und war überrascht, dass er den übergang in den Schlaf nicht bemerkt hatte. Kurz schüttelte er den Kopf um die letzten Reste der Müdigkeit loszuwerden und betrachtete seine Hände. Einige weitere Augenblicke verstrichen bevor er leise murmelte: „Blood on my Hands...“ „Was hast du gesagt?“, wandte sich Devi an ihn. „Nichts... ich dachte nur gerade an die Sünden der Vergangenheit.“ Kurz überlegte Devi was er ihr damit hatte sagen wollen und setzte auch schon dazu an weiter nachzufragen als Sica ihr bedeutet es sein zu lassen. Im nächsten Moment stand Heretic am Großen Fenster des Zimmers und Blickte mit gezückten Shotguns nach draußen. Während Rappa und Sica in Gedanken rätselten was den Werwolf dazu veranlasst hatte seinen Laptop zu packen und mit gezogenen Waffen zum Fenster zu gehen fragte Abraxas direkt. „Was ist los, Heretic?“ „Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kehren die Toten zur Erde zurück.“ Ohne zu zögern griff Abraxas nach seinen beiden Jackal's und zückte sie. So gerüstet trat er neben Heretic und Blickte nach draußen auf den blutroten Mond. Hinter ihnen öffnete sich die Tür und zwei vollkommen nüchterne Männer traten in den Raum. Rock hatte seine M4 in der Hand und trug seine Kampfhandschuhe. „Na, dann senden wir sie eben dahin zurück wo sie herkommen!“ Mit diesen Worten warf er Devi zwei MP7 zu die diese geschickt auffing und scharf machte. Nachdem auch Sica sich mit ihrer Sniper ausgerüstet hatte schien es als wäre ein magischer Vorhang gebrochen worden. Um sie herum brach ein lautes Heulen los, dass keinem lebendigen Wesen gehören konnte. Die scheußlich kreischenden und krächzenden Laute schmerzten der Gruppe in den Ohren. Rock brach das Schweigen der Gruppe in dem er ein wahnsinniges Lachen ausstieß und mit einem wilden Kampfschrei durch das Fenster sprang. Kaum war er draußen gelandet, konnte man das markante knattern seiner modifizierten M4 hören. „Kommt schon Leute“, rief er ihnen von draußen zu, „oder wollt ihr ewig Leben.“ Heretic und Abraxas sahen sich kurz an, zuckten dann kurz mit den Schultern und folgten Rock aus allen Rohren feuernd. Innerhalb weniger Augenblicke verwandelte sich die Welt der Freunde in ein Welt aus Blut und zerstückelten Leichen. Obwohl sie beisammen blieben musste jeder von ihnen alles geben um nicht in den endlosen Mengen der wandelnden Toten unter zu gehen. Jeder hatte bereits eine Waffe für den Nahkampf gezogen und hielt sich die Zombies durch Schüsse und Waffenschwünge vom Leib. Keiner zeigte auch nur Anzeichen von Angst doch nur einem einzigen schien es vollkommen Gleichgültig zu sein. Abraxas zog das Bein an und sah dem Zombie noch einmal ins Gesicht. Als er mit dem Tritt begann verlor die Zeit ihren eigentlichen Fluss. Das Gesicht in welches er Blickte kam ihm bekannt vor, es ähnelte dem Gesicht seiner einstigen Liebsten. „Ähnlich, doch nicht das selbe...“, murmelte er. Während die Zeit wieder ihren gewohnten Lauf nahm verschwammen seine Bewegungen. Er ließ eine Jackal fallen. Setzte den Fuß neben dem Zombie ab. Und zog aus dieser Bewegung heraus sein Schwert mit dem er den Kopf sauber vom Rumpf trennte. Abraxas ließ sich fallen um Sica ein freieres Schussfeld zu ermöglichen, rollte herum und hatte das Schwert wieder gegen seine zweite Jackal ausgetauscht. Rock hatte seine M4 schon lange an Ramirez weitergegeben und metzelte sich mit seinen Kampfhandschuhen durch die Zombiehorden. Auch Heretic und Sica waren zum Nahkampf Übergegangen. Ohne ein weiteres Einvernehmen machten sich alle auf den Weg zu den Fahrzeugen. Nun ja, fast alle. Heretic, Rock und Abraxas blieben etwas zurück um den anderen Deckung zu verschaffen. Sica, Devi und Ramirez hechteten auf die Maschinen und gaben Vollgas Richtung Rom. Die drei zurückgebliebenen warteten bis die drei jüngeren außer Sicht waren. Kurz sahen sie einander an. Abraxas steckte langsam seine Jackal's weg um sie gegen seine Schwerter zu tauschen. Nun nickten sie. Um Heretic schien die Luft zu knistern und kleine Blitze sprangen zwischen seinen Fingerspitzen über. Abraxas Schwerter schienen die Dunkelheit um sich zu Konzentrieren. Rock hingegen schien alle Kälte zu vertreiben und die Luft um ihn herum flirte vor Hitze. Kein einziger Zombie wagte es sich noch näher an diese drei seltsamen Wesen zu bewegen. Die drei Uralten grinsten erfreut. Sie bewegten sich langsam. Ein jeder nahm seine übliche Kampfposition ein. Heretic hatte seine Hände in Klauen transformiert und grinste wie ein Besessener. „Sie scheinen es zu wissen“, sagte Abraxas leise. Die anderen beiden nickten und Rock fügte hinzu: „Du solltest echt mal mit deinem Dad über den Müll hier reden.“ „Schätze der findet es amüsant“, antwortete Heretic und die drei lachten. „Wollen wir?“ Abraxas spürte wie Rock und Heretic sich bereit machten um so mit einem Ja zu antworten. Zeitgleich stürmten sie vor. Im Wetteifer wer mehr erwischen würde, beförderten sie die lebenden Toten ins Jenseits. Während Rocks Opfer in Flammen aufgingen, stürzten die von Heretic wie vom Blitz getroffenen zu Boden. Jene die durch die Waffen von Abraxas fielen schienen keine Wunden zu haben, sie kippten einfach um. Ein jeder von ihnen fegte wie ein Derwisch durch die Horde. Sie erschienen wie drei einzigartige, auf abstrakte Weise passende, Versionen des Todes. Nach einigen Augenblicken schienen selbst diese nicht denkenden Geschöpfe zu begreifen, dass es nichts nützte. Mit der Trägheit ihrer Art zogen sie sich vor den dreien zurück die so unter ihnen gewütet hatten wie noch nie einer zuvor. Heretic ging zu seinem Nissan Sport und öffnete die beiden Türen. Schwungvoll glitten die Türen nach oben und gaben den Weg in den Innenraum frei. „Ich glaube du hast was vergessen, Kumpel“, merkte Rock an. „Das da wäre?“, fragte Heretic kurz. „Wir sind drei“, antwortet Rock und zeigte dabei auf Abraxas und sich. „Und?“, wollte Heretic wissen. „Du hast nur zwei Sitze!“, brüllte Rock. „So wie eine Rückbank, ich schlage vor du haust dich dort aufs Ohr, wird ne lange fahrt“, antwortete Heretic grinsend. „Scheiße“, murmelte Rock und kletterte nach hinten um es sich Dort gemütlich zu machen, „Hey, gar nicht mal so schlecht hier hinten.“ „Hm...“, machte Abraxas und schüttelte lächelnd den Kopf bevor er auf der Beifahrerseite einstieg. Heretic war immer noch am grinsen während er sich hinters Steuer setzte und den Motor anwarf. Kurz leuchteten alle Anzeigen auf um Kund zugeben das sie funktionierten. Heretic sah zufrieden aus als eine sanfte Stimme zu hören war. „Angenehmen Abend, Heretic. Wir haben eine erfrischend klare Nachtluft mit einer Temperatur von 19,56C°. Wünschen sie die Innentemperatur anzupassen?“ „Ja, 17C°“, antwortete Heretic. „Sehr wohl“, kurz machte die Stimme eine Pause als sie fort fuhr, „Wollen sie AINS verwenden?“ „Ja, Rom, schnellste Route, Höchstgeschwindigkeit möglich“, Heretic merkte das Abraxas und Rock verwundert aussahen und erklärte, „Actual Intelligent Navigation System. Hab es selbst gemacht.“ „Irgendein Musikwunsch?“, erklang die weibliche Stimme erneut. „Hm... Reality is a Whore, von Olemus. Originalaufnahme aus dem Jahr 2005 Abspielen. Lautstärke Regelung auf 10 setzen“, antwortete Heretic nach kurzem überlegen. Einen Augenblick später konnte man das besagte Lied vernehmen, in einer Lautstärke die das Sprechen ermöglichte ohne zu schreien oder die Köpfe zusammen zustecken. „Kann ich Ihnen sonst noch irgendeinen Wunsch erfüllen?“ „Nein vielen dank, Eve“, war Heretics Antwort. „Eve?“, fragte Rock sofort. „Ja, Eve. Sie ist eine Art künstliche Intelligenz, nur das sie ihr Wissen nicht erweitern kann sondern lediglich einige Bedienelemente des Autos übernimmt. Dennoch reagiert sie auf einen Namen und für einen einsamen Nomaden ist es schön jemanden mit einem normalen Namen anzusprechen“, erklärte Heretic Rocks frage. „Oh...“, machte dieser und legte sich wieder nach hinten. Grinsend trat Heretic in das Gaspedal und schlug den Weg ein der ihm auf der durchsichtigen Karte seiner Windschutzscheibe angezeigt wurde. Abraxas nickte vom Beifahrersitz anerkennend über diese kleinen und größeren technischen Raffinessen. Eine weile saßen beide einfach nur da und wiegten die Köpfe im Takt der Musik. Stilles Einverständnis mit dem Sänger dominierte ihre beiden Gesichter. Von hinten konnte man das sachte klopfen von Rock's Fuß hören. Obwohl er den Takt ab und an ein klein wenig verfehlte war unverkennbar, dass auch er den klang der Musik genoss. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie die engen gewunden Landstraßen verlassen und sich auf breiter ausgebaute Straßen begeben. Die Tachonadel schwankte zwischen 200 und 250 Sachen munter hin und her. Heretic schien das Fahrzeug jedoch sicher im Griff zu haben und so störte Abraxas sich in keinster Weise an der hohen Geschwindigkeit. Neben den beleuchteten Anzeigen glomm ein Sargnagel munter vor sich hin. Leicht geistesabwesend nahm Heretic von Zeit zu Zeit einen Zug davon. Längst hatte sich der Klang der Musik geändert. B.Y.O.B von Systam of a Down hallte nun durch den Wagen. Rock bekam davon allerdings nichts mehr mit, er schlief tief und fest auf der Rückbank. „Bring your own bombs“, murmelte Abraxas. „Verdammt kluge Aussage wenn du mich fragst“, kommentierte Heretic. „Ich persönlich mag den Refrain mehr.“ „Why don't presidents fight the war?“, fragte Heretic. „Why do they always send the poor?“, antwortete der älteste. „Schon richtig, dass hat was tiefes. Ich glaube dieses Lied ist nur deswegen nicht zur Hymne der Kriege geworden, weil jeder großen Respekt vor dieser Erkenntnis empfunden hat.“ „Möglich. Jedenfalls hat es die Menschen aufgerüttelt und ihnen gezeigt wie es wirklich aussieht da draußen. Präsidenten wollen etwas, aber diejenigen die bluten, sind ihr Volk Sie rechtfertigen es durch vielerlei Gründe, aber am ende sind sie nur zu Feige selbst zu kämpfen“, Abraxas seufzte leise. „Ja, diese Problem haben wir jetzt nicht mehr. Dafür gibt es nun die Hochburgen. Im wesentlichen sind wir technologisch nach vor und gesellschaftlich zurück gegangen. Beides in erschreckend großen Schritten. Aber beides zu gleichen Teilen.“ Abraxas nickte und holte tief Luft, „wenn du mich fragst sollten wir ungefähr zwei Wegstunden vor Rom in den kleinen Gasthof einkehren. Dort steht erstens meine Maschine und zweitens warten die anderen dort.“ „Woher willst du das mit den anderen wissen?“ „Nenn es Intuition. Oder meinetwegen auch eine vampirische Kraft.“ „Gut“, meinte Heretic und lachte kurz. Er beschleunigte auf Satte 300 Stundenkilometer und gab die Zieländerung an Eve weiter. Einsam raste der Nissan über die verwaiste Autobahn. Die einzige Spur die von seinem vorhanden sein zeugte war ein leichter Duft nach verbranntem Benzin und Tabak. Der Wagen kam mit quietschenden Reifen und einer perfekten 180° Drehung zwischen vier Hondas zum stehen. Als die Türen nach oben glitten stieg eine wahre Wolke an Rauch auf. Zwei gleichgroße Schemen traten aus dem Auto, begleitet von Metalsound und lautem geschnarche – wobei es unmöglich war zu sagen ob das Schnarchen oder die Musik lauter war. Die Musik endete und die Türen glitten wieder nach unten um so das Schnarchen weg zu schließen. Beide Schemen traten aus dem Rauch und gingen auf den Eingang der Raststätte zu. Aufkommender Wind bauschte ihre Mäntel auf und ließ ihre Haare im Wind tanzen. Einen kurzen Moment warteten sie, gerade lange genug, damit der Rauch verschwinden konnte. Sie tauschten einen kurzen Blick und nickten im Einklang. Ein Schemen, er trug eine Tasche bei sich, trat hinter den anderen und wartete bis dieser sich zur Tür begeben hatte. Schwungvoll trat jener die Tür auf und machte einen kleinen Schritt in den Schankraum. Dunkelheit füllte den Türrahmen aus und wabberte in die licht erfüllte Raststätte. Klirr. Der Wirt hatte ein Glas vor staunen fallen gelassen und es zerschellte noch bevor es den Boden berührte. Donk. Der Kopf einer Rothaarigen knallte gegen die Tischplatte. „Sag mal Daddy, musstest du den Scheiß gerade abziehen?“, sagte die zweite Frau neben der Rothaarigen. „Taucht der immer so krass auf?“, meldete sich der Mann neben den Frauen zu Wort. „Eigentlich nicht, aber Heretic meinte es wäre interessant“, antwortet der Angesprochen ruhig. „War es auch aber deine Antwort hat es voll versaut, Abraxas“, meinte Heretic der Gerade durch den Schatten hindurch den Raum betreten hatte. „Reine Absicht, weißt du ja“, erwiderte Abraxas und ging zur Bar, „Gib mir einen Blackberry, hab dir ja gestern erklärt wie du den machst.“ Der Wirt schüttelte den Kopf und nickte kurz, dann machte er sich auf den Cocktail zu zubereiten. Heretic wanderte gleich zu den anderen, verscheuchte den Mann aus der hintersten Ecke und baute dort seinen Laptop auf. Einige Sekunden später war er schon am Tippen und orderte mit kurzen Handbewegungen einen Masskrug Bier vom Wirt. Lachend nahm Abraxas seinen Cocktail entgegen und setzte sich auch zu den anderen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)