How to fight against Umbridge von Elementargeist (HPxDM (SSxRL)) ================================================================================ Kapitel 18: Von Erklärungen und Einladungen ------------------------------------------- Disclaimer: Alle Rechte gehören JKR. Warnung: Slash, OCC (vor allem Narissa), kein Band 7 Vielen Dank für eure Kommentare *alle durchknuddel* @Dranza-chan: Die drei Wörter lassen noch etwas auf sich warten. Denn da ist ja noch der Vertrag. Und Draco ist eben doch Draco Malfoy *ergeht sich in geheimnisvollen Andeutungen* Und Snape wird natürlich erst mal zu seinem Glück gezwungen. Aber natürlich gibt es auch hier ein dickes ABER… Kommt aber erst im 22. Kapitel. @Roi Soleil Leon: Mine scheint trotz ihrer neuen, dunkle Seite ganz beliebt zu sein *lach* Sie wird ein richtiges Bad Girl. Fehlt nur noch, dass sie raucht, trinkt und flucht. Aber ganz soweit kommt es dann doch nicht. @fossybaer: Ja, die Paare haben sich gefunden. Auch wenn Sevilein sich noch heftig zur Wehr setzt. Aber natürlich wird es nicht ganz so einfach. Es gibt immer noch ein paar Hindernisse *diabolisch grins* @Yami-san: Daaaanke sehr *strahl* Ich gebe mir Mühe. @somnium_mortiis: Ja, an Umbridge lebe ich meine dunkle, sadistische Ader aus. Und Severus und Remus haben einfach ein anderes Problem Kalieber als die beiden Teenager. Irgendwie sind sie der ernste Faktor in der Geschichte. @Ellibys1987: Danke, noch hab ich ja einen kleinen Vorsprung. Und Erklärungen gibt es in diesem Kapitel wirklich reichlich. Vor allem unerwartete – hoffe ich jetzt einfach mal ^^°. @YeneRiddle: *Torte mampf“ Danke, sehr lecker. Remus, lass dich gefälligst von Yene abkuscheln! *zu Yene* Versuchs noch mal. Sonst müssen wir ihn fesseln. So, und da wäre auch noch ein Taschentuch für dich. @Yami-chi: Herzlichen Glückwunsch Erste! *Schärpe rauskram* Remus gibt sich viel Mühe, aber Sev ist natürlich ein alter Dickschädel. Daher nur ein schleichender Fortschritt. *nuschelt errötend* und danke für dein „Tatsachen“Lob. Angesichts über 100 Kommentaren hab ich die Bilder ein wenig erneuert. (Obwohl gegen den alten Severus, halbnackt natürlich kaum jemand ankommt ^^°). Narzissa gibt mir die Schuld für ihren untypischen Auftritt und bedankt sich bei Ramuthra für den neuen Spitznamen ihres Sohnes - Dracy-po. *Ramuthra knuddel* Dunkle Flamme ist zurzeit im Urlaub und da ich nicht mehr zum Vorschreiben komme, ist dieser Text nicht beta-gelesen. Alle Fehler und Unstimmigkeiten gehen auf mein Konto. *** 17. Kapitel Von Erklärungen und Einladungen Als Umbridge Schnarchen gerade erst in den Gängen und Sälen der Schule widerhallte, saßen Severus und Remus bereits im Büro des Zaubertrankmeisters und waren in ein Gespräch vertieft. Oder mit anderen Worten, Remus ignorierte Sev´s eisiges Schweigen so lange, bis der Zaubertrankmeister die Waffen streckte und sich zu einer gebrummten Antwort herab ließ. Darin hatte Lupin inzwischen viel Übung, denn seit der letzten Vollmondnacht hatten die Besuche des VgdK-Lehrers bedenklich zugenommen. Inzwischen verging kein Tag, an dem Lupin nicht zumindest auf eine Tasse Darjeeling herein schneite. Der andere Werwolf brachte Severus Labor durcheinander, lieh sich Bücher aus, drängte ihm Schachpartien auf (um dann in Rekordzeit zu verlieren) oder zwang ihm Gespräche über Umbridge neuste Erlässe auf. Severus fand Remus schlafend auf seinem Sofa vor, wenn er von seinen nächtlichen Kontrollgängen zurückkam (und deckte ihn heimlich zu). Er stolperte bei seinen geliebten, einsamen Spaziergängen am See über ihn - worauf hin diese Streifzüge nicht länger einsam waren. Remus passte ihn selbst dann ab, wenn er neue Trankzutaten in Hogsmeade abholte und zehrte ihn auf ein Glas Elfenwein in die „Drei Besen“. Der verdammte Rumtreiber, dachte Severus während er jetzt zusah, wie eben jener Rumtreiber seine Sammlung absonderlicher Kreaturen inspizierte, brachte sein ganzes Leben durcheinander. Er hatte einfach angefangen, einen Platz darin zu beanspruchen und schien nicht bereit, ihn wieder herzugeben. Sämtliche Versuche von Severus seinen Kollegen zu ignorieren, wurden mit der sprichwörtlichen Gryffindor Dickköpfigkeit und einem milden Lächeln übergangen. Inzwischen war Severus beinahe bereit zu kapitulieren. Als das Schnarchen einsetzte, wechselte die beiden Lehrer einen erstaunten Blick, als es in ein angsterfülltes Wimmern überging, begann Remus zu grinsen. „Irgendjemand muss unsere vielgeliebte Schulleiterin noch ein wenig mehr hassen, als der übrige Rest der Welt!“ Das Wimmern wurde zu einem Schluchzen. „Das dürfte der beste Alptraumbahn sein, der seit Jahrzehnten auf diesem Schloss verhängt wurden“, bemerkte Severus nachdenklich. Sie tauschten einen weiteren, wissenden Blick. „Sie sind es, oder?“, fragte Remus seufzend. „Kennst du noch eine andere Bande, die im Stande wäre soviel Chaos anzurichten?“ „Du meinst, seit wir die Schule verlassen haben?“ Der ehemaliger Rumtreiber lachte leise. „Irgendwann wird Filch sie erwischen und die Zeit arbeitet gegen sie!“, brummte Severus. „Sie haben den Tarnumhang, die Karte der Herumtreibers und Hermine. Was soll da schon schief gehen?“ „Dein Optimismus ist wahrhaft herzerwärmend!“, zischte der Zaubertrankmeister sarkastisch. Im selben Augenblick gellte der Schrei durch das Schloss und über die Ländereien. „Das war´s!“, bemerkte Severus, als wieder Stille einkehrte. „Dafür wird Umbridge ein paar Köpfe rollen lassen. Und das meine ich nicht im metaphorischen Sinne!“ „Sie wird nie herausfinden, wer hinter diesen Streichen steckt!“ „Merlin, Remus! Wir haben es noch am ersten Tag erraten, was meinst du, wie lange unsere geschätzten Kollegen dazu gebraucht haben?!“ „Eine Woche?“ „Das war eher eine rhetorische Frage.“ Der Schrei war verstummt, stattdessen waren Würgegeräusche zu hören. Severus verzog angewidert das Gesicht. Dann war plötzlich alles ruhig. „Wo wirst du Weihnachten feiern?“, fragte Remus in seinem beiläufigsten Tonfall in die Stille hinein. „Weihnachten?“ Severus hörte sich an, als wäre vom Ministerium ein neuer Feiertag erfunden worden. „Ja, du weißt, schon, Tannenbäume, Mistelzweige, Geschenke, Plumpudding und Braten. Morgen fangen die Ferien an.“ „Ich werde die unschätzbare Ruhe in den leeren Korridoren genießen, ungestört einen Kessel frischen Traumlostrank andicken lassen und vergessen, dass es außerhalb dieses Schlosses noch ein anderes, atmendes Wesen gibt!“, fauchte Severus. Und die unausgesprochene Drohung in seinem Blick, sollte seinem Kollegen nahe legen, seine Pläne besser nicht anzuzweifeln. „Du willst vollkommen alleine auf dem Schloss zurückbleiben?“, fragte Remus ungläubig. Severus schloss gequält die Augen. Er hatte diese Diskussion kommen sehen und beabsichtigte nicht, nur einen Zoll von seinem Plan abzuweichen. Schließlich machte er das seit Jahren so. Und er hatte nie etwas oder jemanden dabei vermisst! Gerade als er dem Werwolf genau das sagen wollte, wurde die Tür zu seinem Büro aufgerissen und vier atemlose Schüler stürzten herein. Sie wanden den beiden Lehrern den Rücken zu und starrten wie hypnotisiert auf die Tür zum Flur. „Sie haben nicht bemerkt, wie wir rein gelaufen sind, oder?“, flüsterte Potter. „Sonst wären sie wohl nicht so ratlos!“, zischte Severus Patensohn zurück. Der Weasleyjunge legte seinen Arm schützend um die kleine Besserwisserin. Remus und Severus tauschten einen weiteren langen, wissenden Blick und verfolgten dann interessiert den Wortwechsel ihrer Schüler. Und gerade als die vier jungen Zauberer sich in Sicherheit glaubten, fragte der Tränkemeister geduldig: „Und was genau, führt Sie alle um diese Zeit in mein Büro?“ Die vier Verschwörer fuhren herum und ihre Gesichter, dachte Severus amüsiert, waren höchst sehenswert. Selbst Draco schnappte hörbar nach Luft. „Wir wurden von einem fürchterlichen Schrei geweckt!“, log sein Patensohn ohne nachzudenken drauflos. „Und wir wollten herausfinden, ob jemand in Gefahr ist!“, setzte Potter augenblicklich hinzu. „Und da sind Sie ausgerechnet zu mir gekommen?“, fragte Severus seidenweich. „Wir haben Professor McGonagall nicht gefunden und immerhin sind Sie Hauslehrer“, erklärte der Held der Zauberwelt unschuldig. „Mr. Potter, Ihre Lügen waren auch schon mal einfallsreicher!“, kommentierte sein Lehrer trocken. „Außerdem hätten Sie vier nie in der kurzen Zeit, die seit dem Schrei vergangen ist, erst zu meiner geschätzten Kollegin und dann zu mir laufen können. Vor allem deshalb nicht, weil Sie für diesen Schrei verantwortlich sein dürften. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Sie die Schulleiterin verhext haben?“ Auf diese Worte hin wurden die Gesichter der drei Jungs noch ein klein wenig besorgter. Allein Hermine Granger schien nicht wirklich überrascht zu sein. Das Kinn trotzig vorgeschoben und die Arme vor der Brust verschränkt, trat sie vor den Schreibtisch. „Und gehe ich Recht in der Annahme, dass Ihnen beiden schon seit langem bekannt ist, wer hinter den Attacken auf Umbridge steckt?“, fragte sie nüchtern. Jetzt war es an ihren beiden Lehrern erstaunt aufzusehen. „Ich bin“, fuhr Hermine fort, „davon ausgegangen, dass unsere Professoren und wohl auch ein paar der älteren Schüler recht bald dahinter kommen würden. Aber ich wusste auch, dass fast jeder auf Hogwarts Dolores Umbridge aus tiefstem Herzen verabscheut und uns deshalb nicht verraten würde.“ „Zehn Punkte für Gryffindor!“, sagte Lupin freundlich, „Für die klügste, junge Hexe, die jemals in diesen heiligen Hallen gelernt hat.“ Selbst Severus Blick war ein klein wenig anerkennend. Doch bevor er etwas hinzufügen konnte, wurde die Tür zu seinem Büro zum zweiten Mal an diesem Abend unangekündigt aufgerissen. Als erstes platzte Filch herein, das Gesicht Triumph verzehrt, und deutete anklagend auf die vier Schüler. „Habe ich es Ihnen nicht gesagt, Professor? Hier sind sie, alle vereint!“ Dolores Umbridge folgte ihrem Getreuen auf dem Fuße, dass Haar zerzaust und das gerüschte, rosa Nachthemd voll gelbgrüner Flecken unzweifelhafter Herkunft. Der Gestank, der von ihr ausging, ließ alle Anwesenden mehrere Schritte zurück weichen, selbst die Angorakatzen blieben auf Abstand. In Umbridge Augen stand ein irres Funkeln. „Sie!“ Ihr kleiner Pummelfinger wies auf Snape, der gequält die Augen verdrehte. „Sie stecken wieder dahinter! Sie wollten mich umbringen und fast wäre es Ihnen auch gelungen!“ „Professor“, wand Lupin sanft ein, „Severus den ganzen Abend mit mir zusammen!“ Seine Schüler reagierten nicht wenig erstaunt auf diese Aussage, allein Hermine schien lediglich zufrieden. Umbridge zuckte entsetzt zurück. „Das ist Ekel erregend!“, spie sie. „Tee!“, fauchte Severus wütend, „wir haben nur Tee getrunken, verdammt! Und die vier Hitzköpfe“ – ein kurzes Nicken in Richtung der Verschwörer – „sind gerade mit ihren Strafarbeiten fertig geworden.“ Umbridge schien ihn nicht zu hören. „Ich werde dafür sorgen, dass Ihre Schandtaten“ – sie ging nicht näher darauf ein welche sie eigentlich meinte!- „nicht ungesühnt bleiben! Die Dementoren werden sich nur zu gerne Ihrer erbärmlichen Seelen annehmen. Ha!“ Sie lachte leicht irr auf und selbst Filch schien sich inzwischen Sorgen um sie zu machen. „Professor, es waren die Bälger hier, die ich verfolgt habe!“, wand er vorsichtig ein. „Sie sind nachts durchs Schloss geschlichen und sie müssen es auch gewesen sein, die sie verhext haben!“ Umbridge schien die Teenager jetzt erst zu bemerken. Ihr Blick fiel auf Draco, ein Lid zuckte krampfhaft und sie spuckte beim Reden. „Sie haben also dieses Pack gestellt, Mr. Malfoy? Gute Arbeit, ich wusste, dass ich mich auf Sie verlassen konnte.“ „Häh?“, wand Draco eloquent ein. „Potter war noch nie mehr, als eine kleine Missgeburt“, brabbelte Umbridge weiter. „Sie konnte keinen rechtschaffenden Zauberer aus ihm machen, Mr. Malfoy, denn er ist von Grund auf verdorben.“ Die Schulleiterin schien als einzige zu wissen, wovon sie sprach, denn den übrigen Zauberern stand das absolute Unverständnis ins Gesicht geschrieben. „Er und seine kleinen, mickrigen Freunde, aufgestachelt von zwei machthungrigen Professoren!“ -Sie funkelte die beiden machthungrigen Professoren anklagend an - „Aber damit ist es nun vorbei! Ich werden ins Ministerium flohen und die Auroren herschicken, damit sie sich Ihrer annehmen.“ „Ist das nicht ein klein wenig übertrieben?“, wagte Filch sie zu unterbrechen. „Wir sollten sie einfach über Weihnachten in den Kerkern an den Fußgelenken aufhängen und sie dann von der Schule werfen.“ „Ha! Unheil muss an der Wurzel ausgerissen werden! Ich werde eine Untersuchungskommission berufen. Wir werden jede Form auf der Aufmüpfigkeit und des Ungehorsams an dieser Schule ausmerzen!“ Ihr Lachen hallte gurgelnd durch Snapes Büro. „Ich werde diese Anschläge gegen mich restlos aufklären und die Schuldigen ihrer gerechten Strafe zu führen!“, jubilierte Umbridge schrill. „In diesem Fall werde ich mich natürlich sofort stellen!“, verkündete eine sanfte Frauenstimme in ihrem Rücken und nicht zum ersten Mal an diesem Abend fuhren alle Anwesenden voller Unglauben zu einem Neuankömmling herum. Minerva McGonagall stand in ihrer besten, grünen Robe und mit hochgesteckten Haaren im Türrahmen. Sie war von den Porträts, die ihr mehr vertrauten als Umbridge, über alle Vorgänge im Schloss aufgeklärt worden und beabsichtige, ihre Schützlinge mit Zähnen und Klauen zu verteidigen, denn Dumbledore hätte nicht weniger von ihr erwartet. Minerva blinzelte der Schuldirektorin durch ihre quadratischen Brillengläser belustigt zu und behauptete: „Sie haben mich durchschaut, Dolores! Sie sind einfach zu klug für mich gewesen!“ „Äh, bin ich?“, fragte Umbridge unsicher. „Sie haben natürlich sofort erkannt, dass ich die einzige Schuldige gewesen bin!“, Minerva seufzte theatralisch auf. „Schüler wären nie in der Lage gewesen, einen so komplizierten Alptraumzauber zu verhängen“ -sie wich Hermines bohrenden Blich aus-„Oder die Hauselfen mit einzuspannen und die nötigen Passwörter herauszubekommen.“ Dracos Stirnrunzeln und Harrys gestotterter Protest wurden übergangen. „Oder mit anderen Worten: ich allein trage die volle Verantwortung an allen Vorfällen. Ich war neidisch, weil ich den Schulleiterposten hätten bekommen sollen und wollte Sie von hier vergraulen! Diese vier Schüler waren nur hier, um ihre Strafarbeiten zu leisten und meine Kollegen können in ihrer Freizeit so viel Tee gemeinsam trinken, wie sie wollen!“ Der Verwandlungsprofessorin strahlte die versammelten Zauberer zufrieden an. Harry wollte etwas einwenden, aber Draco trat ihm rechtzeitig auf den Fuß. „Ich befehle dir zu schweigen!“, flüsterte er ihm ins Ohr. Es gab einiges, was Harry daraufhin gerne geantwortet hätte, wenn er nur dazu in der Lage gewesen wäre. Er hatte das Gefühl, als würde sich die Szene in Dumbledores Büro vor zwei Jahren wiederholen, nur, dass es jetzt die stellvertretende Schulleiterin war, die sich für sie opferte. Ron versuchte Einspruch zu erheben, aber Hermine hielt ihn zurück und schüttelte stumm den Kopf, Tränen in den Augenwinkeln. Dolores Umbridge schien derweilen mehrere Minuten gebraucht zu haben, um das Geständnis zu verarbeiten. Sie sah fast ein wenig enttäuscht aus, so als habe sie sich schon darauf gefreut Snape und Lupin in Ketten legen zu lassen. „Sie werden dafür nach Askaban kommen!“, zeterte sie. „Das glaube ich kaum. Ich habe keinen verbotenen Zauber angewandt und kein Gesetzt gebrochen. Sie können mich von der Schule verweisen und auf Rufschädigung oder boshafte Zauberei hin verklagen, aber das ist auch schon alles!“, erklärte Minerva seelenruhig. „Und das werde ich tun!“, wetterte Umbridge. „Sie sind fristlos gekündigt! Verlassen Sie auf der Stelle Hogwarts! Ich werde im Ministerium Klage gegen Sie einreichen!“ „Darauf bin ich sehr gespannt!“ Minerva schwenkte ihren Zauberstab und zwei voll gepackte Koffer erschienen neben ihr. „Und wenn Sie jetzt erlauben, möchte ich mich gerne in Ruhe von meinen beiden jüngeren Kollegen verabschieden. Nebenbei, Dolores, würde Ihnen eine Dusche nicht schlecht bekommen. Vielleicht begleiten Sie die Schulleiterin zu ihren Räumen, Mr. Filch? Danke sehr.“ Sie schloss die Tür nachdrücklich, nachdem sie die letzte Angorakatze unsanft hinaus geschubst hatte. Als sie sich wieder umdrehte, waren sechs Augenpaare anklagend auf sie gerichtet. „Das war mit Abstand das Dümmste, Unnötigste, Aufopfernste, Gryffindorschte, was du jemals getan hast!“, fasste Severus ihrer aller Meinung zusammen. Minerva seufzte leise. „Ich werde mir jetzt keine Vorwürfe von einem Zaubertrankmeister anhören, der über zwanzig Jahre jünger ist als ich und der als Kind in meinem Unterricht saß“, erklärte sie bestimmt. Sie deutete auf Remus und Severus. „Ihr beide werdet die Schüler vor dieser Verrückten beschützten müssen, vor allem, wenn eure Schüler so dumm sind, ihre ZAGs zu riskieren, in dem sie Dolores Umbridge angreifen.“ Hermine errötete leicht und Ron brannten die Ohren. Draco betrachtete nur nachdenklich seine perfekt manikürten Finger. Harry war zu seinem eigenen Bedauern zum Schweigen verdammt. „Außerdem benötigt ihr beide diese Anstellung wesentlich dringender als ich es tue. Ich kann leicht woanders eine Stelle finden.“ Sie lächelte den beiden Werwölfen liebevoll zu. „Pass gut ihn auf, Remus! Er wird mit jedem Jahr sturer.“ Vor den Teenagern gab es nichts, was sie darauf hätten erwidern können, ohne sich zu verraten, aber Severus brummte unwillig und Remus grinste breit. „Eine letzte Sache noch“, sagte Minerva, schon im Gehen. „Sorgt unbedingt dafür, dass dieses Jahre alle Schüler über Weihnachten nach Hause fahren. Umbridge wird in den nächsten Tagen vor Wut kochen und wer weiß, wozu sie dann in der Lage ist. Am besten ihr setzt die Kinder schon morgen früh in die Kutschen zum Bahnhof, denn mir täte jeder leid, der jetzt hier bleiben muss.“ *** Am nächsten Morgen wurden mehrere Schülerkolonen von den Vertrauensschülern und Regelwächtern mit den Kutschen zum Hogwartsexpress gebracht. Auf dem Bahnsteig zog Hermine ihre beiden besten Freunde ein wenig zur Seite. Sie hatte zwei in Goldpapier gewickelte Pakte dabei. „Eins für dich und eins für Draco. Ich finde, er hat es sich verdient!“, erklärte sie. „Mensch, Minne, du siehst Harry doch sowieso in zwei Tagen, wenn du in den Fuchsbau kommst!“, sagte Ron Stirn runzelnd. „Ich finde, er sollte dieses Jahr nicht mit zu dir kommen, Ron“, sagte Hermine ernst, sah aber Harry an. Draco stand ein Stück weiter unter einem Dachvorsprung, er hatte die Hände abweisend in die Taschen seiner teuren Designerrobe gesteckt. „Denkst du nicht auch, dass du lieber mit jemand anderem gehen solltest?“ Sie nickte in Richtung des Slytherins. Ron fiel das Kinn auf die Brust und Harry betrachtete interessiert den Schneematsch zu seinen Füßen. „Er hat nicht gefragt“, murmelte er verlegen. „Harry, erinnerst du dich an das Gespräch, das wir vor drei Wochen nachts im Aufenthaltsraum geführt haben? Das, nachdem du mit Draco dann was-auch-immer in jener Samstagnacht getan hast?“, Hermine sah ihn abwartend an. Neben ihr wurde Ron erst leichenblass und dann krebsrot, als das Verstehen einsetzte. „Er könnte dir befehlen, Weihnachten bei ihm zu verbringen, aber er tut es nicht. Den Rest muss ich wohl nicht wiederholen.“ Mit diesen Worten drückte sie ihm beide Geschenke in die Hand und marschierte zum Zug, um sich ein Abteil suchen. Ron starrte seinen besten Freund immer noch ungläubig an. Als Harry schon glaubte, er habe die Sprache vollends verloren und wäre stumm geworden, nuschelte der Rothaarige: „Also lag es nicht allein Ginny, hm? Du, äh, magst lieber…“ Er brach ab, holte tief Luft und sah interessiert auf einen unbestimmten Punkt am Horizont. „Ich meine, es ist deine Sache, und geht mich nichts an, und --- Merlin, was rede ich für einen Müll! Und du bist du dir wirklich ganz sicher?!“, fragte er zweifelnd. Heftiges Nicken von Harry, aber immer noch kein Blickkontakt. „Ich meine, du bist mein bester Freund, und vermutlich gewöhn ich mich in zehn oder zwanzig Jahren daran. Vielleicht sogar eher!“ Er grinst ein bisschen und runzelte dann die Stirn. „Aber es muss doch nicht ausgerechnet das Frettchen sein, oder? Weißt du, bei Seamus bin ich mir fast sicher, und auch der Hüter der Ravenclaws soll´s nicht so mit Mädchen haben.“ Harry schnaubte leise, inzwischen sah Draco neugierig zu ihnen herüber. Ron stöhnte gequält auf. „Oh, Fuck, jeder, Harry, aber bitte nicht…“ Er sah ihn flehend an. „Ich meine, er scheint nicht ganz so ein großes Arschloch zu sein, wie ich immer dachte, aber es immer noch Malfoy, von dem wir hier reden! Du weißt schon, der Todessernachwuchs, das Ekelpaket, die miese Petze. Er hat versucht Dumbledore umzubringen, erinnerst du dich?“ „Er hat Hermines Heiltrank gebraut!“, unterbrach ihn Harry leise. Ron sah ihn mit großen Augen an. Sein Weltbild schien zum zweiten Mal an diesem Tag ins Wanken zu geraten. „Shitt, jetzt kann ich nicht mal mehr seine Leiche guten Gewissens im Wald verscharren!“, murmelte er matt. Harry grinste. „Du solltest aber unbedingt in den Ferien auf ein paar Tage vorbei kommen. Mum wäre sonst furchtbar enttäuscht. Und wir können gemeinsam über Ginnys neuen Freund herziehen!“, sagte Ron ernst. „Du meinst…?!“ „Jaaaah, geh schon, bevor ich zu Verstand komme und das Frettchen ins nächste Jahrhundert hexe!“ Er funkelte Draco, der keine Ahnung hatte, was eigentlich los war, finster an. „Könntest du dir vorstellen, mich auf dein viel gerühmtes Manor einzuladen?“, fragte Harry beiläufig, als er mit Draco zusammen ihre Koffer in den Zug wuchtete. Der Slytherin zuckte zusammen und ließ sich seinen Schrankkoffer auf den Fuß fallen. Es war bezeichnet für sein maßloses Erstaunen, dass er dabei kaum sein Gesicht verzog. „Wie?“ „Ich dachte, wir könnten die Weihnachtsferien vielleicht zusammen verbringen“, nuschelte Harry und fand die Idee plötzlich vollkommen aus der Luft gegriffen und unsinnig. Zumindest bis er Dracos breites Grinsen sah. „Du würdest wirklich mit nach Malfoy Manor kommen?“ Der Blonde sah aus, als wäre die Bescherung vorverlegt worden. „Jaaaah, so lange dein Vater mich nicht umbringt!“ Dieser Gedanke war Harry gerade erst gekommen und er runzelte besorgt die Stirn. Vielleicht war es noch nicht zu spät, um zum Fuchsbau aufzubrechen. Aber Draco winkte nur lachend ab. „Der zukünftige, muggelliebende Zaubereiminister kann unmöglich Harry Potter ermorden. Das wäre schlecht für die Wahlkampagne.“ „Er könnte meine Leiche in einem See versenken!“, wand Harry ein. „Quatsch, wenn er sich erst mal beruhigt hat, wird er sogar erkennen, wie nützlich du ihm als Aushängeschild sein kannst. Der Junge, der lebt, feiert das Fest der Liebe bei den Malfoys. Die Zeitungen werden sich auf diese Geschichte stürzen!“ „Was für ein Glück!“, murmelte Harry düster. „Außerdem bin ich ja da, um dich zu beschützen.“ „Der Feigling, der im verbotenen Wald schreiend davon gelaufen ist?“ „Ja, ich liebe dich auch, Potter!“ *** Zur selben Zeit führten die beiden einzigen Werwölfe auf Hogwarts ein ganz ähnliches Gespräch. „Ich werde keinen Fuß vor das verdammte Schlossportal setzte!“, fauchte Severus zum wiederholten Male. „Du hast Minerva doch gehört – niemand sollte in diesen Tagen allein auf Hogwarts zurück bleiben. Vor allem du nicht. Wer weiß, was Umbridge jetzt ausheckt.“ Remus hatte damit begonnen Severus neue Roben in eine tiefe Reisetasche zu werfen, ungeachtet der Tatsache, dass sein Kollege sie sofort wieder herausschweben ließ. „Ich war ein verdammter Todesser! Ich werde ja wohl noch mit einer paranoiden Schulleiterin fertig werden.“ Remus seufzte auf, trat bestimmt auf Severus zu und nahm ihm einfach den Zauberstab aus der Hand. „Erinnerst du dich an unser Gespräch in der Heulenden Hütte?“ „Erstaunlicherweise!“ „Du musst nicht ständig allein gegen den Rest der Welt kämpfen. Und ich bin immer noch nicht bereit, dich aufzugeben. Noch lange nicht!“ Der Zaubertrankmeister versuchte seinen Stab zurück zubekommen, aber Remus warf ungerührt zu den Roben in die Tasche. „Ich werde dich unter keinen Umständen in diesen Tagen allein auf dem Schloss zurücklassen!“, erklärte er bestimmt. Als er dicht an Severus herantrat, war ihm bewusst, dass der andere Werwolf den leichten Wolfsgeruch, den er selbst als Mensch nie ganz loswurde, auf seiner Haut und in seinem Blut riechen konnte. Und Remus hoffte, dass die Erinnerung an ihren kurzen Kampf und Severus Niederlage noch frisch genug war, um die Wolfsinstinkte seines Kollegen zum Gehorsam zu zwingen. „Du kannst es dir aussuchen: Entweder wir bleiben beide hier, oder du kommst jetzt mit mir in den Fuchsbau!“ „Du kannst unmöglich von mir verlangen, meine Freizeit bei der Familie Weasley zu verbringen!“, knurrte Severus. Aber Remus konnte riechen, dass er sich bereits in der Defensive befand. Und zwar aus demselben Grund, aus dem er Remus in letzter Zeit in seinem Labor und seinen Privaträumen geduldet hatte: Rudelinstinkte. Ein Teil von ihm konnte sich nicht mehr gegen den anderen Werwolf auflehnen, selbst wenn sein menschlicher Verstand inzwischen wieder die Oberhand hatte. Und zum ersten Mal seit ihrem Erwachen in der heulenden Hütte, zog Remus den Zaubertrankmeister wieder in seine Arme. Severus war immer noch genauso verspannt. „Komm mit mir!“, bat Remus sanft. „Es wird dir gefallen!“ „Irgendwie wage ich das zu bezweifeln.“ „Du kannst immer noch fliehen und dich in deinem Labor einschließen, wenn es zu schrecklich wird. Aber dann komme ich mit!“ „Das ist eine Erpressung, Lupin!“ „Würde ich mich dazu herablassen?“ Remus sah ihn unschuldig an und Severus schnaubte abfällig. Aber er setzte sich nicht länger zu Wehr, als der andere Werwolf fortfuhr, seine Reisetasche zu packen. *** Am Nachmittag desselben Tages stand Harry in der breiten Auffahrt von Malfoy Manor. Der Park erstreckte sich über mehrere Meilen und allein das Haupthaus, ohne die beiden Seitenflügel, barg mehrere Dutzend Zimmer und Korridore. Obwohl er sich innerlich darauf vorbereitet hatte, war Harry nicht wenig beeindruckt. „Besser als das Haus deiner Muggelverwandten?“, fragte Draco schmunzelnd. „Viel besser! Kein Vergleich zu meinem alter Schrank unter der Treppe!“ Harry grinste unerhört jungenhaft und bemerkte nicht, wie Draco stockte. „Dein Schrank?“, hackte er argwöhnisch nach. „…“ Harry wich seinem Blick aus und hatte es plötzlich verdächtig eilig die wenigen Stufen zum Eingangsportal zu erklimmen. „Dein Schrank?“, echote Draco hinter ihm ein zweites Mal. Bevor Harry sich eine glaubhafte Lüge einfallen lassen konnte, wurde der linke Türflügel von innen aufgerissen und der Hausherr ragte vor ihnen auf. „Willkommen auf Malfoy Manor!“, sagte er mit einer Stimme, wie nachtschwarzer Samt, und musterte die beiden Jungen eindringlich – oder vielleicht, sah er auch nur Harry an, der verlegen neben seinem Sohn stand. „Wie ich sehe, hast du Besuch mitgebracht, Draco?“, erkundigte sich Lucius. „Einen Freund aus der Schule. Du erinnerst dich noch Harry Potter, Vater?“ Sicherheitshalber fügte Draco nicht hinzu, der Junge, der dir den blöden Hauself geklaut, dich nach Askaban gebracht und Voldemort getötet hat. Aber sein Vater schien auch so zu wissen, wer gemeint war. „Flüchtig!“ Lucius Malfoy besaß die herausragende Fähigkeit mit einem einzigen Wort mehr auszudrücken als andere Menschen mit einer flammenden Rede. Und gerade jetzt schwankte seine Tonlage irgendwo zwischen drohend, unheilvoll höfflich und eiskalt. „Bleiben Sie zum Essen, Mr. Potter?“ Er schien abzuwägen, ob er Gift aus seinem Privatvorrat brauchen würde. Oder bloß ein weiteres Gedeck. Bevor Harry ablehnen und auf einen anderen Kontinent fliehen konnte, schob Draco ihn durch die offene Tür. „Und über Nacht, Vater. Harry feiert Weihnachten mit uns.“ Lucius blieb wie festgewurzelt auf der Schwelle stehen und sah den beiden Jungen nach. Während sein Sohn den Helden der weißmagischen Welt die ausladende Treppe hinauf zog, warf ihm Potter einen Blick zu, der bedenklich zwischen aufkeimender Panik und Trotz schwankte. Dann wurde die Aufmerksamkeit des Gryffindors von einer schwerfälligen Gestalt am oberen Ende der Treppe in Anspruch genommen. „Meine kleine Prinzessin ist endlich nach Hause gekommen!“, jubelte eine melodische Frauenstimme. Die schwangere Narzissa Malfoy zog ihren Sohn in ihre Arme und ein ungewohnt sadistisches Lächeln huschte über Harrys Züge. Prinzessin?! Draco versuchte ihn mit Blicken zu erdolchen, was ein wenig dadurch erschwert wurde, dass seine Mutter ihm die Haare zerzauste und munter weiter alberne Kosenamen ausplauderte. („Mein süßer Engel! Mein Schätzchen! Mein Dracy-po!“) „Narzissa, meine Liebe“, seufzte Lucius, der sie inzwischen eingeholt hatte, „warum lässt du nicht unseren Sohn los und sagst den Hauselfen, dass sie ein Gästezimmer aufschließen sollen? Wir haben über die Feiertage unverhofften Besuch bekommen.“ „Tatsächlich?“, plapperte die Herrin von Malfoy Manor munter weiter. „Freunde aus der Schule, Dracy-po?“ „Leider“, konnte sich Lucius nicht verkneifen anzumerken. „Ich glaube, du hast Mr. Potter einst bei Madam Malkins getroffen?“ „Und wir werden kein zweites Zimmer brauchen“, setzte Draco unschuldig hinzu. „Meins ist groß genug für uns beide.“ Er konnte nur dank Jahrelanger Übung ein diabolisches Grinsen unterdrücken. Sein Vater dagegen erstarrte zum zweiten Mal am selben Tag zu Stein, allein sein hellgrauen Augen schienen unverzeihliche Flüche auf Harry zu schleudern. Der Gryffindor hatte zeitgleich ein leidenschaftliches Interesse an seinen verschmutzten Stiefelspitzen entdeckt. „Wie schön, dass Dracy endlich mal einen neuen Freund mit heimbringt. Nach der Trennung von Pansy letztes Jahr habe ich mir ein wenig Sorgen um ihn gemacht, weißt du?“ Narzissa hackte sich munter plappernd bei dem Retter der Zauberwelt ein und zerrte ihn in den nächsten Salon. „Du musst mir alles haarklein erzählen! Womit hat es angefangen?“ „Mit Munkshaut!“, erklärte Harry trocken. Lucius Malfoy sah zu, wie seine Frau, seinem erklärten Erzfeind Tee einschenkte und Gewürzkuchen aufdrängte, bevor er sich langsam zu seinem Sohn umdrehte. „Willst du mir vielleicht irgendetwas erklären?“ *** Das nächste Kapitel handelt von Bescherungen, noch mehr Besuch und einem neuen Plan. Die Fortsetzung gibt´s am nächsten Samstag. *Butterbier rausstell* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)