Bodyguard von abgemeldet (Wahre Liebe kennt keine Happy End, denn wahre Liebe geht nie zu Ende) ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 7 -------------------- Kapitel 8 Buffy schmiegte sich näher an Liam, sie spürte seine Muskeln, seine Stärke. Er schloss sie in seine Arme. Die Welt um sie herum verschwamm, es gab nur noch sie und ihn. Liam hielt sie an sich gedrückt. Immer wieder sahen sie sich in die Augen. Liam spürte diesen zarten Körper an seinem. So zerbrechlich und doch voller Kraft und Energie. Noch nie gekannte Gefühle stürzten auf ihn ein, ließen ihn zittern. Buffy spürte sein Erbeben, sie sog seinen Duft ein. Ein Hauch von After Shave und Sonnenschein, und alle Enttäuschungen dieses Abends verschwanden. Der Sänger der Band erhob seine Stimme, doch Buffy hörte nur die Stelle, wo er darum bat berührt zu werden und dass er keine Angst hat. Für einen kurzen Moment hielt Liam im Tanz inne und suchte Buffys Blick. Ein Ausdruck von Sehnsucht lag in ihnen, und Buffy wusste, dass auch er den Text gehört hatte. Wieder wurde sein Griff um ihre Taille fester. Magie, es war wie Magie, die um sie herum wirbelte. Die Luft, die Musik, Liam. Alles war so perfekt, so richtig. Liam hielt sie fest, und zusammen standen sie noch immer in der Mitte der Tanzfläche. Unwillkürlich presste sich Buffy näher an seinen angespannten Körper. In der Stille hörte sie seine Stimme an ihrem Ohr. „Gott, Buffy, was hast du bloss mit mir gemacht?“ Buffys Herz setzte für einen Moment aus. Sie strich über sein Haar, sah seinen zärtlichen Blick und ihre Lippen waren sich zum küssen nahe. „Liam, ich..“ Sie schloss die Augen und machte sich los. „Ich kann nicht“, flüsterte sie, raffte ihr Kleid und lief über die Tanzfläche. Tränen liefen über ihr Gesicht, als sie fast blind durch den Saal rannte. Auf dem glatten Boden kam sie fast ins Stolpern. Sie wollte nur weg von hier, weg von ihrem verräterischen Körper, weg von ihm. Vor der Tür des WC´s blieb sie einen Moment stehen und atmete tief durch. Ein, Aus, Ein, Aus. Francine ihre Yoga-Lehrerin wäre stolz auf sie. Langsam beruhigte sich ihr Herz, sie trat in den Vorraum und stellte sich vor den blankgeputzen Spiegel. Gott sei Dank ist das Licht weich, dachte Buffy beim Blick in den Spiegel. Sie stütze sich auf das Marmor-Waschbecken und schloss die Augen. Sie griff nach einem der bereitgestellten Papiertüchern und tupfte sich über die Augen. Dann strich sie über ihr Kleid und trat wieder nach draußen. Ohne es zu wollen schweifte ihr Blick durch den Saal und suchten ihn. Sie wusste, dass sie eigentlich Riley, ihren Verlobten suchen sollte, aber...... nein, Buffy Anne Summers, reiss dich gefälligst zusammen.... Riley stand noch immer mit seinem Chef zusammen. Buffy trat auf ihn zu und tippte ihn auf die Schultern. „Riley?“ Sie strich ihm über den Nacken und Riley drehte sich zu ihr um. „Buffy, was...??“ Sie lächelte ihren Verlobten an und griff nach seiner Hand. „Ich bin müde, ich würde gerne gehen.“ Riley entzog sich ihrer Hand und schüttelte den Kopf. „Das geht nicht, Liebes.“ Er drehte sich wieder zu Mr. Reese herum, der betont gleichgültig zur Seite sah. „Wieso nimmst du dir nicht noch einen Cosmo und amüsierst dich noch ein wenig. Ich kann hier jetzt nicht weg.“ Er küsste sie kurz. „Was soll das?? Mir geht es nicht gut und Dad ist auch schon zu Hause, ich will nicht, dass er da so lange alleine ist. Er sah nicht gut aus.“ „Mr. Finn“, mischte sich nun Mr. Reese ein. „Ich glaube Ihrer Verlobten ist es ernst. Wir sprechen darüber ein anderes Mal.“ Er nahm Buffys Hand und drückte sie kurz. „Es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Miss Summers. Auf Wiedersehen, Riley.“ Er nickte noch einmal und verschwand in der Menge. Riley blickte seinem Boss hinterher und biss sich auf die Lippen. Dann drehte er sich um und sah Buffy ärgerlich an. Buffy erwiederte seinen Blick misstrauisch. „Was ist den los??“ „Was los ist?? Du fragst was los ist?“ Er schüttelte nur den Kopf. „Du weißt wie wichtig mir mein Job ist und das war eine Chance, weiter zu kommen. Gott, Mr. Reese ist der Mann bei Nashua.... Kannst du auch nur einmal nicht an dich denken??“ Buffy erstarte bei seinen Worten zu Eis. Noch nie hatte Riley so mit ihr geredet. Sie wandte den Kopf ab und ging wortlos an ihm vorbei. „Es tut mir leid, Buffy, Liebling. Bitte.“ Riley griff nach ihrem Arm und zog sie zurück. „Versteh mich doch..“, sagte er und wollte sie küssen, doch Buffy machte sich los und blickte ihm fest in die Augen. „Ich verstehe, Riley, ich verstehe dich schon...“ Heiße Wut durchdrang sie. „Können wir jetzt fahren?“ „Liebes, bitte. Hör auf damit, ich hab mich doch entschuldigt.“ Riley zog sie wieder näher an sich. „Und außerdem hatte ich den Eindruck, dass du dich auch ohne mich gut amüsiert hast.“ Er zog eine Augenbraue hoch und musterte sie von oben bis unten. Buffy kniff die Augen zusammen und hätte ihm am liebsten diesen Ausdruck aus dem Gesicht geschlagen. „Wie meinst du das??“, fragte sie misstrauisch. „Ich meine gar nichts... Wolltest du nicht fahren?“ Er ließ sie los und Buffy trat einen Schritt zurück. Hatte er gesehen, wie sie mit Liam getanzt hatte, reagierte er deswegen so?? Ihre Wut verwandelte sich in Trauer. Oh Gott Riley, es tut mir leid, es tut mir so leid. Sie hob die Hand und strich ihm über das verkniffene Gesicht, doch ihr Verlobter drehte sich weg. „Ist schon gut, vielleicht hätte ich mich mehr um dich kümmern sollen heute. Komm.“ Buffy antwortete nicht, sondern sah ihn nur an. Riley war vor ihr, sie sah seine breiten Schultern, seine kurzen blonden Haare glänzten im Licht der Lampen. Er kam als erster an die Garderrobe und hielt der jungen Frau an der Theke ihre beiden Metallplättchen hin, dann drehte er sich zu ihr um. „Hat es dir den wenigstens gefallen?“ Buffy nickte nur. Riley und sie hatten sich noch nie gestritten, in all ihren Jahren nicht. Und nun?? „Gut, unsere Mäntel sind da.“ Wortlos griff sie nach ihrem Seidenmantel und folgte ihm dann durch das Voyer nach draußen auf den Parkplatz. „Was mit Turner?“ „Wie bitte?“, Buffy sah ihn zum ersten Mal, seit sie losgefahren waren, an. „Was mit Mr. Turner?”, wiederholte Riley. „Sollte er nicht folgen?“ „Das tut er bereits“, rutschte es Buffy raus, und bereute es sofort wieder,als sie sah wie sich Rileys Mund verkniff. „Schön. Hör zu, Buffy.“ Mit einem Schlenker fuhr er an den Straßenrand und hielt an. „Es sollte ein schöner Abend für dich werden, und ich habe es vermasselt. Es tut mir wirklich leid.“ Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie. „Auch mir geht diese ganze Sache mit deinem Dad an die Nieren, und die Arbeit ist in letzter Zeit sehr stressig. Aber du solltest darunter nicht leiden, ich liebe dich doch. Bitte verzeih mir.“ Er zog ihre Hand an seine Lippen und küsste ihren Rücken. Buffy schloss die Augen und atmete einmal tief durch. „Mir tut es auch leid. Der Abend hat mir gefallen, und ich danke dir dafür.“ Sie lächelte ihn kurz an und Riley fuhr weiter. „Ich denke immer noch, dass eine gute Idee wäre, wenn wir zusammen wegfahren.“ Doch Buffy hörte ihm nicht mehr zu, ihre Gedanken waren woanders. Mit einem letzten Kuss verabschiedetete sich Riley und fuhr mit spritzenden Kies vom Hof. Buffy sah ihm nach, dann ging sie mit schnellen Schritten zur Haustür, kramte ihren Schlüssel hervor und schloss die Eingangstür auf. Durch den Türschlitz zu dem Büro ihres Vaters drang noch Licht. Buffy hob die Hand um an die schwere Eichentür zu klopfen, ließ es dann aber doch bleiben. Sie schmiss ihr Handtäschchen auf die antike Kommode und ging in die Küche. Dort setzte sie sich an den Tisch und starrte blicklos in die Dunkelheit. Der große Zeiger seiner Armbanduhr zeigte bereits 2.00h, als Liam leise das Haus betrat. Stille empfing ihn, doch er empfand sie nicht als bedrohlich. Selbst die Ruhe in diesem Haus, war anders als die erdrückende Einsamkeit seines Apartments. Dort fürchtete er sich davor, die Wohungstür aufzuschließen, und davon erschlagen zu werden. Hier war es anders, hier herrschte Liebe, Vertrauen, trotz des großen Verlustes den diese Familie erlitten hatte. Oder vielleicht gerade deswegen?? Ein Lächeln glitt über sein Gesicht, als er langsam die Treppen nach oben ging. Nach nur kurzem Schlaf erwachte Buffy durch den Klang von Stimmen. Jemand rief aus der Ferne. Buffy fuhr hoch und lauschte mit klopfenden Herzen. Die Rufe kamen aus dem Zimmer am anderen Ende des Flurs, aus Liams!! Sie warf sich ihren Bademantel über und hastete über den Flur. Mit zitterenden Knien stand sie vor seiner Schlafzimmertür. „Nein, oh Gott, nein“, kam es gedämpft aus dem Zimmer. Er sprach im Traum!?! Buffy knipste das Licht an und öffnete vorsichtig die Tür. Das Licht aus dem Flur fiel herein und füllte, zusammen mit dem Mondlicht, das durch das offene Fenster kam, den Raum mit einem blassen Schein. Liam warf sich unruhig auf dem Bett hin und her. Buffy machte kein Licht, um ihn nicht zu erschrecken. Er trug nur eine Boxershorts, sein muskulöser Oberkörper glänzte vor Schweiß. Das Laken hatte sich um seine Beine gewickelt, und er stieß und zerrte, im vergeblichen Versuch, sich zu befreien. Langsam ging Buffy auf den Mann zu, sein Gesicht war feucht von Schweiß und Tränen. „Bitte, sag was, bitte!“, schrie Liam schluchzend. Buffy setzte sich neben ihn und berührte ihn leicht an der Schulter. „Liam, wachen Sie auf“, flüsterte sie, aber seine Augen blieben geschlossen. Er warf seinen Kopf hin und her und Buffy bekam es mit der Angst zu tun. „Sie träumen, Liam. Bitte wachen Sie auf.“ Seine Augen öffneten sich und er setzte sich ruckartig auf. „Was ist?“, rief er. „Wo ist sie?“ „Liam, du hast geträumt“, murmelte Buffy und wechselte unbewusst auf das persönlichere Du. Sie fasste nach seinen Schultern und war über die Intensität seines Alptraumes erschreckt. „Du hast einen Alptraum gehabt, Liam. Ich bin es, Buffy. Es ist alles ok, glaub mir. Ich bin hier.“ Buffy wiederholte die Worte wie ein Mantra, bis sie merkte dass Liam ruhiger wurde. „Buffy?“, fast überrascht sah Liam sie mit dunkel glänzenden Augen an. „Ja, ich bin hier.“ Sie nahm seine Hand und drückte sie fest. „Was ist passiert?“ Er fuhr sich durch die feuchten Haare und rieb sich zwischen den Augen. „Du hattest einen Alptraum“, antwortete Buffy leise und streichelte zärtlich über seinen Handrücken. „Ja,“, bestätigte er. „Ich hatte ihn schon eine ganze Weile nicht mehr. Ich dachte, dass er vielleicht gar nicht mehr käme.“ Buffy fuhr über die verspannten Muskeln seines Rückens. „Es ist gut“, flüsterte sie und rieben über seine verkrampften Hals- und Schultermuskeln. Er beugte sich nach vorne und legte die Stirn auf seine angezogenen Knie. Buffy zögerte einen Moment, doch Liam schüttelte nur sacht den Kopf. „Hör nicht auf“, bat er leise. „Willst du mir davon erzählen?“, fragte Buffy. Sie war sich der Tatsache nur allzu bewusst, dass sie seine feuchte Haut, seine festen Muskeln spürte und die all die Gefühle stürzten auf sie ein. Plötzlich schwang Liam seine Beine über das Bett und stand auf. Er ging hinüber zur Kommode, zog die Schublade auf und nahm ein Röhrchen heraus. Mit einer einzigen Bewegung schluckte er zwei der kleinen weißen Tabletten. „Ein Hoch auf die moderne Medizin“, meinte er ironisch und kam zurück, die Tabletten langsam zerkauend. „Habe ich etwas gesagt?“, fragte er nach einer Weile. „Während ich geträumt habe.“ Buffy machte ihm Platz und er setzte sich neben sie. „Du hast immer wieder gerufen: ,Nein, oh Gott nein.´“ Buffy suchte nach den richtigen Worten. „Es klang so traurig und gequält.“ Liam nickte nur und lehnte den Kopf gegen das Rückenteil seines Bettes. „Was passiert in deinen Träumen, Liam?“ „Alles.“ „Möchtest du davon erzählen“, fragte Buffy noch einmal. „Es würde dir gut tun, nein... ich weiß das es gut tut.“ Über Liams Gesicht glitt ein kleines Lächeln. „Sagt das die Psychologie-Studentin?“ „Nein, das sagt Buffy Summers. Du musst nicht, wenn du nicht willst.“ „Er ist nicht sehr nett.“ „Alpträume sind nie nett“, entgegnete Buffy und wartete. „Es ist über zwei Jahre her, manchmal kommt es mir vor als sei es erst gestern gewesen. Meine Eltern und Kathy..“ „Kathy, deine Schwester?“, fragte Buffy und dachte dabei an die Zeichnung von Liam. „Ja, sie wollten zu der Schwester meiner Mum nach New York. Jedes Jahr haben wir sie dort besucht, sie und ihren Mann.“ „Du warst nicht dabei?“, fragte Buffy. „Nein“, Liam schüttelte den Kopf. „In diesem Jahr hatte ich keine Zeit.“ Seine Stimme verklang und minutenlang saßen sie schweigend nebeneinander. Liam schloss die Augen und drehte den Kopf weg. Buffy wollte gerade ansetzen, diese lastende Stille zu durchbrechen, als sie Liam die Augen öffnete und sie lange ansah. „Ich habe dir gar nicht gesagt, wie wunderschön du ausgesehen hast.“ Überrascht sah Buffy ihn an, und er erwiderte ihren Blick. „Und das der Abend für mich einfach wunderbar gewesen ist.“ „Das fand ich auch“, flüsterte Buffy schwach. Er streckte die Hand nach ihrer aus und Buffy reichte sie ihm. „Meine Mum hasste Taxi fahren“, sagte Liam und knüpfte nahtlos wieder an seinen Bericht an. „Von überall wollte sie abgeholt werden“, ein Schatten legte sich über sein Gesicht. „Der Flieger sollte um 17.00 in L.A. landen. Kurz bevor der Flieger in New York startete, rief sie an, um mich daran zu erinenrn, auch ja pünktlich zu sein.“ Er biss sich auf die Lippen und Buffy drückte seine Hand. „Wenn du aufhören willst, Liam, dann kann ich das verstehen...“ „Nein, nein“, unterbrach er sie harsch. „Ich versprach pünktlich zu sein....“ Er hielt inne und starrte blicklos in die Dunkelheit um ihn herum. „Ich hatte es versprochen, sie haben sich auf mich verlassen.“ „Wer, Liam? Deine Eltern, deine Schwester?“ „Als ich dann endlich am Flughafen ankam, war nur Rauch, Panik und Feuer. Ich rannte, schrie...“ Buffy erstarrte bei seinen Worten. Flughafen, zwei Jahre, Rauch. „Ich konnte nichts mehr sehen, alles war schwarz, voller Qualm.....“ Seine Worte klangen wie auswendig gelernt, ohne Gefühl, ohne eine Regung. Buffy packte seine Hand fester. „Vor zwei Jahren, der Anschlag auf den L.A.-Flughafen?“ Liam antwortete nicht, sein Gesicht war verschlossen, und Schmerz stand in seinen Augen. „Sag es mir, Liam.“ „Und dann lag sie da, so klein..... ihr Gesicht, dieses hübsche, unschuldige Gesicht für immer zerstört. Ich wollte sie retten, ich hätte alles für sie getan. Oh Gott...“ Seine Stimme wurde immer leiser. In Buffy drehte sich alles. Ihre Mum...... „Sie starb in meinen Armen!“ Buffy ließ seine Hand los und wandte den Kopf ab. Der Schmerz überrollte sie. Ihre Mum war gestorben, am selben Tag, an dem eine Handvoll Terroristen seine Familie ausgelöscht hatten. Sie schlug die Hand vor den Mund, Übelkeit stieg in ihr auf. „Es war meine Schuld, wenn ich früher gekommen wäre, dann.... ich habe Menschen beschützt und gerettet, die ich nicht kannte, aber denen die mir am meisten bedeuteteten, konnte ich nicht retten.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)