Der Neuanfang von Yanosuke (Kari x Tai x Matt) ================================================================================ Kapitel 13: ~ Erste Begegnung ~ ------------------------------- Kapitel 13 ~ Erste Begegnung ~ Tai konnte in dieser Nacht alles andere, als gut schlafen. Dieser unbekannte junge Mann ließ ihn nicht mehr los. ´Was ist passiert, warum mussten die Jungs aus dem Turnier ausscheiden?´ Da waren so einige Fragen, die Tai beschäftigten und er hatte sich vorgenommen, dass er denen mal auf den Grund gehen würde. Bei dem Typen namens Mikel würde er anfangen, so viel stand fest. Er würde es nicht zulassen, dass der Typ Matt krank machte. Er würde nicht zulassen, dass er Matt an diesen Typen verlor. Er würde verhindern, dass sein Freund eine Dummheit beging. Am gleichen Abend verkroch Matt sich unter seiner Bettdecke und wünschte sich in irgendein Loch verschwinden zu können. Auch wenn er es sich bis vor ein paar Tagen oder Stunden einfach nicht hatte eingestehen wollen, aber dieses Turnier würde ihn bis an seine Grenzen treiben. Bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Doch er wollte seine Freunde nicht schon wieder enttäuschen und vor allem nicht vor Tai versagen. Er wollte gewinnen, so wie Tai es mit seiner Mannschaft getan hatte. So wie er es immer getan hatte. Er hatte immer für das gekämpft, was ihm lieb und teuer war. Er wollte ihm zeigen, dass er genau so gut in der Musik war, wie Tai beim Fußball. Er wollte ihm beweisen, dass er ihm in nichts nachstand. Doch das war einfacher gesagt, als getan. Denn es gab ein Problem bei der Sache, das ihm sehr zu schaffen machte. Mikel. Matt hatte ja gewusst, dass er da sein würde. Dass er ihn sehen würde. Dass sie vielleicht auch miteinander reden würden. Aber dass er ihn geküsst hatte, nach all dem, was vor gefallen war - Das machte Matt schwer zu schaffen. Er spürte die Wärme von Mikels Hand immer noch auf der seinen, fast so, als hätte er ihn gar nicht losgelassen. Er spüre das Kribbeln, was seinen Körper durchfahren hatte, als Mikel ihn geküsst hatte. Er konnte sogar noch den Klang seiner Stimme in seinem Ohr widerhallen hören. „Mein Schatz“ hatte er gesagt. Matt zog die Decke noch etwas höher. Er ertrug den Gedanken nicht, dass Mikel nur wieder mit ihm spielen könnte. Denn wenn Matt ehrlich war, dann mochte er Mikel immer noch. Egal, was er ihm angetan hatte. Egal, wie schlimm es auch gewesen war. Er mochte ihn. Bei dem Gedanken schoss ihm direkt ein Bild von Tais ehrlichem Lächeln in den Sinn. Matt musste unwillkürlich dieses Lächeln erwidern. ´Seltsam... bei den Gedanken an dich, werde ich ... ruhiger´, dachte Matt und kroch wieder unter seiner Decke hervor. ´Du gibst mir Kraft und Mut. Ohne es zu wissen, machst du mich stark... Tai.´ Am nächsten Morgen machte Tai sich schon sehr früh auf den Weg, nach ein paar Informationen zu suchen, was diesen Typ und Matt betraf. Er fragte die anderen Gruppen, die mit Matt an diesem Turnier teilnahmen. Vermutlich wussten sie am Ehesten über das Bescheid, was seinerzeit vorgefallen war. Doch er bekam immer die gleiche Antwort: Dass sie mal dicke Freunde waren und dass Matts Band vom Turnier ausgeschlossen worden ist. Toll, danke. Das wusste er auch schon. Doch gerade, als er aufgeben wollte, hörte er eine bekannte Stimme. "Du wolltest doch was über Matt wissen und dem Ausscheiden seiner Band vor drei Jahren." "Shizune", stellte Tai verblüfft fest, als er dem Mädchen gegenüber stand. Shizuna war eine Schulkameradin von Tai. Sie waren sich vor ein paar Wochen schon einmal begegnet, als sie auf dem Flur zusammengestoßen waren. Er hatte unter ihren Unterlagen einen Liebesbrief von ihr für ihn gefunden. Ihr war das mehr, als nur Peinlich gewesen, während Tai die Sache eher locker nahm. Sie hatte ihm damals versprochen, wenn er das Fußball Turnier gewinnen würde, würde sie ihm den Brief persönlich geben. Tai war damit einverstanden gewesen. Am Turnier selbst, war sie auch da gewesen und hat Tai viel Glück gewünscht und ihn angefeuert. „Tja ich interessiere mich eben nicht nur für Fußball“, scherzte sie. „Also, willst du nun wissen, was ich weiß oder nicht?“, fragte sie spielerisch. Tai nickte, wie wild mit dem Kopf. „Na los, spuck es schon aus.“ Shizune musste bei dem Anblick der wild hin und her wirbelnden Haare von Tai verzückt schmunzeln. „Er ist nicht angetreten.“ Shizune sprach mit einer ruhigen und ernsten Stimme. „Er ist WAS?“ Tais Augen weiteten sich. Er konnte nicht glauben, dass sein Freund gekniffen haben sollte. Das passte gar nicht zu Matt! „Es ist wahr. Die Teenage Wolves hatten den Sieg schon so gut, wie sicher. Doch für das letzte Lied, dass er hätte singen müssen, ist Matt nicht erschienen. Die ganze Band stand auf der Bühne und wartete auf ihn... doch er kam nicht. Nach Ablauf der Frist, die die Juri ihnen gegeben hatte, waren sie gezwungen aufzugeben. Matt war einfach nicht aufgetaucht.“ Sie konnte dem entsetzten und verstörten Blick von Tai nicht standhalten und sah weg. Sie schloss die Augen. „Tut mir leid, mehr weiß ich auch nicht.“ Schnell verabschiedete sie sich von Tai und rannte an ihm vorbei zum Ausgang. Tai verstand die Welt nicht mehr. Warum war Matt nicht erschienen? Wieso spricht keiner mit ihm darüber? Irgendwer muss doch wissen was gewesen war? Tai schloss kurz die Augen. Er konnte spüren, dass Shizune mehr wusste, als sie hatte zugeben wollen. Er wusste, dass sie und auch die Jungs der Band genau wussten, was geschehen war. Doch warum sprach keiner darüber? Warum sagte ihm keiner, was los war? Matt... Tai erkannte, dass es etwas Schreckliches gewesen sein musste, weil niemand darüber reden konnte. `Oh Matt, was ist nur mit geschehen?` Tais Besorgnis um seinen Freund stieg ins Unermessliche. Er liebte Matt und genau das schmerzte ihn gerade mehr, als alles andere. Er lehnte sich gegen die Flurwand und rutschte an ihr hinab. Er vergrub sein Gesicht zwischen seinen Knien und blickte zu Boden. „Warum hast du nicht mit mir geredet? Warum willst du all deine Probleme auch jetzt noch, nach drei Jahren, für dich behalten? Auch ich habe mich dir geöffnet und dir alles anvertraut. Schlimmer als das, kann es doch nicht sein, oder?“ Tai verstand ja, dass wenn etwas Schlimmes passiert war, man nicht direkt drüber reden konnte. Ihm war es ja nicht anders ergangen. Doch auch nach drei Jahren, seinem besten Freund nichts zu sagen, war schlimm. Es brach Tai fast das Herz. Matt vertraute ihm nicht so, wie er ihm vertraute. Doch umso mehr Gedanken er sich machte, desto bewusster wurde ihm, dass er Matt liebte. Dass er ihn mehr, als alles andere liebte. Dass er für ihn ins tiefste Loch klettern würde, durch das heißeste Feuer und auf den höchsten Berg, nur damit er lächelte. Damit er glücklich war. Tai verstand, dass Matt ihm nichts erzählt hatte, als er die Probleme mit Kari gehabt hatte. Aber davor. Die Zwei Jahre und ein paar Monate, hatte er auch geschwiegen. Warum? Tai kam nach langem Überlegen zum Schluss, dass er es nicht Wert gewesen war, dass große Geheimnis um Matt zu wissen. Er war es nicht Wert gewesen, dass Matt ihm seine Probleme zu erzählte. Erst jetzt war Tai schmerzlich bewusst geworden, dass er in ihrer Freundschaft immer von Matt gefordert und ihm nichts zurückgegeben hatte. Immer war Matt für ihn da gewesen, wenn er ihn gebraucht hatte. Wenn er sich einsam gefühlt hatte. Wenn er zerbrochen war, ist er bei ihm gewesen. Doch jetzt wollte Tai etwas für Matt tun. Er wollte ihn aus der Vergangenheit in die Zukunft ziehen. In eine Zukunft mit ihm. Tai saß noch eine ganze Weile auf dem Flurboden, als er plötzlich Stimmen vernahm. Er rappelte sich wieder auf und folgte ihnen. Als er das Wort Matt hörte, wurde er hellhörig. Er lehnte sich an die Wand und belauschte eine Gruppe von Jungs. Anscheinend auch Turnier Teilnehmer. „Mikel hast du schon gehört? Matt ist wieder da. Sie sind echt weiter“, sagte eine der Jungen. Tai konnte durch einen kurzen Blick sehen, dass es drei Jungs waren. Anscheinend eine Gruppe. Doch einer von ihnen fiel ihm direkt ins Auge. Es war dieser Typ von gestern. Der Typ, der bei Matt gewesen war. Jetzt hatte er Gewissheit, dass der Typ, von dem Timo gesprochen hatte auch wirklich der war, den er bei Matt gesehen hatte. Der, über den Timo nicht reden konnte. „Hast du etwa was Anderes erwartet? Ich meine wir reden hier von Matt und den Teenage Wolves. Außerdem erzählst du mir nichts Neues. Ich habe ihm schon einen Besuch abgestattet“, antwortete Mikel. Tai stand ungerührt um die Ecke und hörte genau zu. „Ich mein ja nur. Er ist verdammt gut. Nicht, dass er besser wäre, als du Mikel aber...“, sagte der andere der beiden, Tai unbekannten, Jungs. Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. „Ach was, hört auf euch Gedanken zu machen. Ich habe an Matts Reaktion gestern gespürt, dass ich ihm immer noch etwas bedeute. Außerdem wird er sicher wieder kein Auge zu getan haben, so wie ich ihn kenne. Er wird sich sicher sein kleines hübsches Köpfchen die ganze Nacht zerbrochen haben, was ich wohl mit ihm vorhabe.“ Mikel lachte auf und auch die anderen beiden Jungs stimmten mit ein. Doch in Tai kochte es nur so vor Wut. Vor Wut auf Mikel und vor Wut auf sich selbst. „Hast du gehört, dass Matt einen Typen mitgebracht hat. Angeblich sein bester Freund. Er soll Sportler sein. Fußballer“, brachte einer der beiden an. Seine Stimme klang jetzt eher verachtend „Na und ich weiß was Matt für mich empfindet. Er hat damals schon mir gehört und das wird er jetzt auch noch.“ Mikel klang mehr als nur siegessicher und Tai wurde das zu bunt. „Da wäre ich mir nicht so sicher“, entgegnete Tai und trat um die Ecke, bevor noch einer der Jungs was sagen konnte. „Ah sieh an. Ein Spion?“, fragte Mikel und machte einen Schritt in Tais Richtung. Tai würde diesem Typen nur all zu gerne sein freches Grinsen aus dem Gesicht wischen und er hatte keinen Zweifel daran, dass es ihm gelingen würde. Doch das würde ein schlechtes Licht auf Matt werfen und er würde wahrscheinlich das Gelände verlassen müssen. Dann würde er Matt diesem Typen hier ausliefern. „Das haben die Jungs von den Teenage Wolves nicht nötig.“ Tai konnte seine Wut nur mit großer Beherrschung unterdrücken. Er machte keinen Rückzieher und sprach trotzdem ruhig „Und das weißt du.“ Kein Fünkchen von Angst schwang in Tais Stimme mit. „Interessant. Und was lässt dich vermuten das Matt dir gehört?“, Mikel schien sich ziemlich siegessicher zu sein und der festen Meinung, dass Matt ihm allein gehöre. Doch Tai würde ihn eines Besseren belehren. Er würde ihm zeigen, dass Matt sein Freund war und ihn nicht diesem Hai von Mann zum Fraß vorwerfen. Er würde ihm zeigen, dass Matt zu ihm gehörte. Er würde Matt seinen Stempel aufdrücken. Er würde aller Welt beweisen, dass dieser Mann nur ihm gehörte. Doch da hörte er schon die ihm wohlbekannten leichte, sanften Schritte den Flur hinter sich entlang gehen. „Sieh an,“ fing Mike wieder an und hielt dem wütenden Blick von Tai stand. „Wir sehen und Großmaul!“ Mike und die anderen drei verschwanden wieder, genau in dem Moment, als Matt um die Ecke bog und in Tai rein lief. „Oh entschuldige,“ mit nur einem Blick erkannte Tai, dass Matt, wie Mikel gesagt hatte, diese Nacht kein Auge zugetan hatte. „Ach was, ich hätte nicht einfach hier so rum stehen sollen,“ erwiderte Tai mit einem Lächeln, dass es Matt direkt warm ums Herz wurde. Matt hatte sich die ganze Nacht das Hirn zermatert, was er nur tun sollte. Aber vor allem, wie er es tun sollte, ohne dabei selber zu zerbrechen. Er wollte so viel. Wusste aber, dass er alleine nicht stark genug war, seine Ziele auch zu erreichen. Doch er wollte es versuchen. Erst der Zusammenstoß mit Tai, riss Matt wieder aus seinen Gedanken. Er stand immer noch vor dem gut aussehenden braungebrannten, jungen, muskulösen, musste man ja mittlerweile sagen, Mann. „Warum stehst du hier eigentlich?“ Matt sah an Tai vorbei, konnte aber niemanden entdecken. Somit blickte er wieder in Tais nussbraune Augen und hatte das Gefühl, als würde ihm schwindelig werden, bei dem wundervollen Anblick. Schnell wandte er den Blick ab, um Tai nicht zu zeigen, wie schwach er doch im Moment war. Tai fasste diese Geste allerdings falsch auf. Er ging einen Schritt zurück und blickte Matt weiter aus seinen braunen Augen an. „Ich hatte eine nette Unterhaltung mit deinem alten Bekannten,“ antworte Tai mit kalter und eisiger Stimme, die Matt einen Schauer über dem Rücken laufen ließ. „So,“ war das Einzige, was Matt raus brachte. Er wagte nicht einen kurzen Blick in Tais Aungen. Er konnte die bedingungslose Entschlossenheit in Tais Augen sehen und das machte ihm irgendwie Angst. Er wusste, nein, er spürte, dass Tai einen Entschluss gefasst hatte. Dass er etwas vorhatte. Nur was? Es ging alles so schnell, dass Matt gar nicht wusste, wie ihm geschah. Tai zog ihn an seine Brust und legte seine rechte Hand auf Matts Wange. Er blickte ihn mit einer Wärme an, die Matt innerlich zu verbrennen drohte. Tai zeigte ihm gegenüber zum ersten Mal so viel Leidenschaft, dass es Matt fast zerriss. „Ich werde dich retten,“ flüsterte Tai, schloss die Augen und legte seine Lippen sachte auf die von Matt. Der Kuss war flüchtig und kurz, doch es lag so viel Gefühl darin, dass Matt es kaum noch aushielt. Nachdem Tai seine Lippen wieder von Matts gelöst hatte, sah er ihm fest in die Augen. „Ich werde dich aus der Vergangenheit befreien und mit in die Zukunft nehmen. Das verspreche ich dir, “ flüsterte Tai. Tai ließ Matt wieder los und sah ihm ein letztes Mal tief in die Augen, bevor er an ihm vorbei ging. „Ach Matt, viel Glück für später. Ich werde mir euren Auftritt ansehen, “ versprach Tai und bog um die Ecke in den Flur ein, aus dem er ursprünglich gekommen war. Er hatte Matt ein stummes Versprechen gegeben, ihn zu beschützen, ihn von seinen Qualen zu befreien. Was auch immer es sein wütend. Er würde zu ihm halten. Ihn auffangen, ihn mit sich nehmen. Mit in eine gemeinsame Zukunft. Eine Zukunft mit ihm und nur mit ihm. // Hallo meine Lieben Leser. Tut mir echt super Leid dass es so unendlich lange gedauert hat ein neues Kapitel raus zu bringen. Aber nach dem ich von vielen Lesern angespornt wurde (in den Hintern getreten wurde), wo für ich mich hier auch herzlich bedanken möchte, und mir LoonaRiver so schnell mein Kapitel korrigiert hat (übrigens danke für deine super tollen Tipps) geht es hier endlich weiter. Also noch mal ein Herzlichen Dank an alle für eure Hilfe und eure Geduld. LG SUKE *knuddel @all* // Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)