Tuesdays von naboru (Cloud x Reno) ================================================================================ Kapitel 1: #01 – Midgar ----------------------- Titel: Tuesdays Teil: 1/? Autor: naboru HP: http://naboru.pidori-sky.de Fanfiction: Final Fantasy VII Warnung: comedy, lime(?) Pairing: Cloud x Reno Disclaimer: Keiner der hier verwendeten Charaktere gehört mir. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld. Widmungen: Yalda, weil ich von ihr die erste deutsche Geschichte zu Cloud x Reno gefunden und gelesen habe (Eine Untertasse voller Probleme)… und diese war auch noch so absolut genial! *.* Kisa, weil wir zusammen die Grundidee hatten und sie die Geschichte Zeichnerisch unterstützt *kiss* ^^ Und dafür, dass sie es gebetat hat ^^ Kommentar: Eigentlich mag ich Geschichten nicht, in denen ein Kerl plötzlich zur Frau wird… Tja… eigentlich… Aber es erschien mir reichlich sadistisch, Cloud zur Frau zu machen… Sadistisch ihm und seiner gesamten Umgebung gegenüber *g* Vor allem Reno *hrhr* Yeah, mein kleiner, tollpatschiger Trottel *g* („Go, go Reno!“ *höhö*) #01 – Midgar Dienstag. Reno mochte Dienstage. Dienstag war der Tag, der wohl von allen Tagen am wenigstens beachtet wurde: Mittwoch war die Mitte der Woche, Donnertag der Tag vor Freitag und Freitag der Tag vor dem Wochenende – eigentlich nur noch Formsache. Samstag und Sonntag war dann das eigentliche Wochenende, das mit dem Montag aufhörte, an dem ja bekanntermaßen die Woche wieder begann. Aber Dienstag… An diesen Tag dachte so gut wie niemand… Außer ein Geburtstag oder ein wichtiges Datum fiel auf diesen Tag. Aber auch das kam selten vor, anscheinend beachteten selbst die wichtigen Daten den Dienstag kaum… Warum auch, sie hatten ja noch 6 andere Tage zur Auswahl… Aber Reno mochte Dienstage. Wenn er ein Tag wäre, dann vermutlich auch ein Dienstag. Und heute war wieder so einer: Ein unbeachteter, ereignisloser Dienstag, der jedoch ganz anders enden würde… Alles begann mit einem unscheinbaren Telefonklingen, das am Anfang niemand wirklich beachtete… Es klingelte… und klingelte. Rude war nicht da und Reno tat so, als wäre er es nicht. Die einzige Person, die sich schließlich erbarmte und an das Telefon ging, war Elena. Jedoch ließ sie es sich nicht nehmen, wütend zu Reno zu blicken, der dies jedoch genauso gekonnt ignorierte, wie das Klingeln zuvor. „Ja…?!“ Mit einer leicht gereizten Stimme begrüßte die blonde Frau die Person am anderen Ende der Leitung, wechselte jedoch schnell ihren Tonfall. „Ach, Hallo… was gibt es denn wichtiges?“ Sie hörte einige Momente konzentriert zu, bevor sie ihre Augen aufriss und mit dem mobilen Teil des Telefons in ihr Büro ging. Der Rothaarige beobachtete sie nur desinteressiert und war froh, dass er nicht rangegangen war… Reno starrte interessiert auf den Verschluss seiner Armbanduhr, als sein Handy plötzlich klingelte. Er zuckte heftig zusammen und blinzelt einmal, bevor er dran ging und sich mit einem etwas irritierten „Hallo“ meldete. „Auch Hallo“, antwortete eine ihm bekannte Frauenstimme, „gib mir Elena…“ „Ja, auch schön dich zu hören…“ Der Rothaarige war etwas gekränkt wegen der forschen Forderung, lehnte sich aber nach einer Sekunde des Überlegens in seinem Sessel zurück und erwiderte möglichst cool und gelassen: „Warum rufst du sie dann nicht auf ihrem Handy an?“ Er fuhr sich durchs Haar. „Hast du mich vermisst?“ „Red dir nichts ein! Elenas Akku ist leer, genau wie der von eurem Telefon! Also, jetzt gib sie mir schon!“ „Ja ja… ist ja gut…“ Reno atmete tief ein, stand auf und rief: „Hey, Elena, da will dich jemand sprechen!“ Sofort ging die Tür des Nebenraums auf und die Blonde kam sogleich auf ihn zu. „Los, gib her!“ Mit diesen Worten riss Elena dem Rothaarigen das Handy aus der Hand. Der schüttelte darauf nur den Kopf und murmelte etwas Unverständliches, von dem nur das Wort „Frauengespräche“ Elenas Ohr erreichte. Leicht genervt rollte die Blonde mit den Augen und verließ das Zimmer wieder, schloss die Tür mit einem lauten Knall. Kurz darauf saß Reno eingedöst auf seinem schwarzen Sessel und zuckte erneut heftig zusammen, diesmal jedoch, weil Elena ihn anschrie. „Aufwachen, du Schlafmütze! Wir haben einen Auftrag!“ „Wie? Was? Wo?“ Der Rothaarige riss die Augen auf. „Verflucht, du sollst mich doch nicht so erschrecken!“ „Ja ja… jetzt komm!“, forderte die burschikose Frau ihn auf und wurde von einem kräftigen Nicken von Rude unterstützt. Reno fluchte noch einmal, stand dann jedoch auf und folgte den anderen beiden nach draußen zum Hubschrauber. „Wohin geht’s?“, wollte er wissen und startete den Rotor. Elena schmunzelte bei dieser rhetorischen Frage, antworte aber: „Midgar!“ Reno verdrehte die Augen; wenn ‚die’ anriefen ging es immer nach Midgar und genau da wollte er eigentlich gerade nicht hin… nicht an einem Dienstag. Sicher landete der Hubschrauber auf dem Dach. Der Rotor lief noch einen Moment und es dauerte, bis Elena endlich sprechen konnte. „Hey Leute, ich muss euch noch etwas sagen. Die Lage ist…“ „…ernst!“, unterbrach Reno die Blonde, „So wie immer… die Lage ist immer ernst, wenn die hier unsere Hilfe brauchen.“ Es war nicht zu überhören, dass der Rothaarige angepisst war, es war schließlich Dienstag, und Dienstage sollten ereignislos sein. Auch Rude schaute noch finsterer drein als üblich und stimmte dem anderen nickend zu. Elena seufzte. „Okay, das vielleicht auch, aber da ist noch etwas, das ihr wissen solltet, bevor…“ „Was denn? Noch ernster als ernst?“ Reno verdrehte die Augen und ging weiter zur Tür des Daches, um sie zu öffnen. „Okay… dann eben nicht…“, nuschelte Elena gestresst, „Ihr werdet es ja gleich sehen…“ Sie betrat die Treppe und folgte Rude und Reno ins Haus. Tifa saß schon ungeduldig auf der Kante ihres Schreibtisches, den Blick immer zur Tür und dem davor sitzenden Cloud gerichtet. „Wann kommen die denn endlich?“, wollte dieser wissen und die Schwarzhaarige zuckte beim Klang der irgendwie fremden Stimme zusammen. „Sie müssten gleich da sein, ich hab eben den Hubschrauber gehört…“ Und wie auf Kommando wurde die Tür geöffnet. „Da sind wir…!“ Mit gespielter Freude begrüßte Reno die beiden. „Wie geht’s eu…“ Er stockte kurz, als sein Blick auf Cloud fiel, der ihn nur unzufrieden musterte und er riss die Augen auf. „Oh mein Gott, Cloud, hast du etwa Titten?!“ Rude verkniff sich seinen Kommentar – wie üblich – und zog seine Augenbrauen hoch, wogegen Elena über Renos Taktlosigkeit nur den Kopf schütteln konnte. „Ich dachte, du hast es ihnen gesagt…“, grummelte Tifa mit zusammengekniffenen Augen und schaute Elena böse an. Die seufzte erneut und fragte sich, warum sie heute von jedem angemeckert wurde. „Ich hab’s versucht, aber das sind eben Männer, die hören nicht zu…“ „Hey, hättest du mir gleich gesagt, das Cloud Titten hat, hätte ich sicher zugehört…!“, beschwerte sich der Rothaarige und konnte seine immer noch aufgerissenen Augen nicht von dem - der - Blonden abwenden. „Starr mich nicht so an…“, sagte der jedoch nur emotionslos. Tifa holte tief Luft. „Ich glaube, wir müssen eine Menge klären…“ „Eine Menge klären“ bedeutete in Renos Fall: Schnapp dir den weiblichen Cloud, reise nach Nibelheim und versuche eine Lösung für das Problem zu finden… Und das Problem war nichts anderes als Clouds Weiblichkeit. Wie diese zustande gekommen war, wussten allerdings selbst die Avalanche-Mitglieder nicht wirklich. Tifa hatte etwas von einer Überreaktion auf Mako gesagt, aber es hatte nicht so geklungen, als würde sie es selbst glauben. Das einzige, was sie sicher wussten war, dass Cloud von einer Reise nach Mideel nicht mit einer Makovergiftung zurück nach Midgar gekommen war, sondern mit Brüsten. „Wir denken, das alles hat etwas mit Hojo und seinen ekelhaften Experimenten zu tun…“, hatte die Schwarzhaarige angewidert gesagt und dann weiter erklärt: „Wir waren schon im alten Shinra Tower, aber dort kamen wir nicht weiter… deswegen haben wir jetzt euch zu Hilfe geholt.“ Reno rollte mit den Augen, als er an die folgende Diskussion zurückdachte. Rude und Elena sollten den Tower noch einmal unter die Lupe nehmen, Avalanche war größtenteils in Mideel und Cosmo Canyon unterwegs und an Reno blieb die unliebsame Aufgabe hängen, mit Cloud nach Nibelheim zu reisen. Wie sehr hatte er protestiert. Er wollte nicht mit dem Emo-Bündel, das nun auch noch mit seiner geschlechtlichen Identität zu kämpfen hatte, ans andere Ende der Welt reisen… Er wollte viel lieber mit Elena den Tower durchsuchen, auch auf die Gefahr hin, von losen Betonklötzen oder Metallteilen erschlagen zu werden. „Kann nicht Rude mit ihm… oder ‚ihr’ nach Nibelheim? Ich meine, dann können sie sich gegenseitig anschweigen… Man mag es ja kaum glauben, aber ich bin ein weitestgehend normaler Mensch mit dem Bedürfnis nach ‚normaler’ zwischenmenschlicher Kommunikation…!“, hatte Reno versucht die anderen zu überzeugen… doch nur Lachen geerntet. Tifas Entscheidung hatte von vornherein festgestanden und da gab es nichts zu rütteln. Elena war noch so nett gewesen, und hatte Cloud und Reno mit dem Hubschrauber nach Kalm geflogen, von dort mussten sie sich allerdings selbst um Transportmittel kümmern. Jetzt saß Reno also in einem kleinen Zweibettzimmer und starrte auf seine kleine Tasche, die er noch hatte packen dürfen. Der Rothaarige wollte sich gerade erschöpft nach hinten auf das Bett fallen lassen, als Cloud aus dem winzigen Badezimmer kam, bekleidet nur mit einem Handtuch um die Hüften. „Ähm… Cloud…?“ Reno erhielt keine Antwort, was ihn aber so gar nicht überraschte. „Also, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber irgendwie trittst du mit grad zu nahe…“ Mit einem Blick, den der Rothaarige nicht deuten konnte, sah Cloud ihn an. „Na ja… deine… dein Oberkörper…“, räusperte sich Reno verlegen und sah weg, tat so, als würde er etwas in seinen Sachen suchen. „Hm…“, war das einzige, was der… die Blonde brummte, ehe er, oder sie, sich ein viel zu weites T-Shirt anzog. Reno rollte mit den Augen und dachte an einen letzten Hinweis von Tifa: „Cloud ist jetzt seit fast zwei Wochen weiblich… Wenn sich wirklich alles verändert hat, musst du damit rechnen, dass er in der nächsten Woche vermutlich seine Tage bekommt…“ Es hatte einige Zeit gedauert, bis Reno verstand, was die junge Frau ihm mitteilen wollte und er hätte beinahe noch gefragt, was für Tage sie meinte. Letztendlich hatte er sie mit einem Gesichtausdruck angesehen, der seinen einzigen Gedanken ziemlich gut wiederspiegelte: Oh mein Gott! Tifa hatte nur gegrinst, ihm auf die Schulter geklopft und seinen Blick mit einem nicht sehr aufmunternden, belustigten: „Du packst das schon“, kommentiert. Ein Grummeln holte Reno wieder in die unangenehme Gegenwart. Er schaute zu Cloud und wollte gerade nachfragen, was er gesagt hatte, tat es aber dann doch nicht, als er sah, dass der Blonde sich gerade die Decke bis zum Haaransatz hochzog. ‚Das nenne ich mal gepflegte Konversation’, dachte der Rothaarige sarkastisch und ging schließlich auch ins Badezimmer, um sich fertig zu machen… Diese ganzen Ereignisse hatten zur Folge, dass Reno begann, Dienstage weniger zu mögen… ~ #01 Ende ~ So, ich hoffe, es war ein netter Anfang ^^ Vielen Dank fürs Lesen Bye nabo ^^ Kapitel 2: #02 – Junon ---------------------- Titel: Tuesdays Teil: 2/? Autor: naboru HP: http://naboru.pidori-sky.de Fanfiction: Final Fantasy VII Warnung: comedy, lime(?) Pairing: Cloud x Reno Disclaimer: Keiner der hier verwendeten Charaktere gehört mir. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld. Kommentar: Und weiter geht’s… An einem DienstAg *hrhr* Was euch erwArtet… NA jA.. eine/n cloudige/n Cloud und einen Reno, der einem irgendwie Leid tun kAnn… denke ich *g* Vielen dAnk, für eure KommentAre *freu* Ich freu mich, dAss es doch Cloud x Reno Fans zu geben scheint *strAhl* *_* Also dAnn viel SpAß beim 2. Teil *in die Ecke wuselt und beobAchtet* ^^° #02 – Junon Cloud Strife: Ex-„Ich bilde mir das alles nur ein“-SOLDIER, ca. 1,68 m groß, blond, blaue Augen… weiblich! Körbchengröße vermutlich 75B – so schätzte Reno. Wäre er einige Zentimeter größer, würde er ein gutes Model abgeben. Reno runzelte die Stirn. Es war schon seltsam von einem „er“ zu denken, während die eben beschriebene Person in einem eindeutig weiblichen Körper vor einem saß und mit nicht zu deutenden Blicken durchbohrte. Der Rothaarige lehnte sich seufzend an die sterile Wand der Krankenstation und schloss müde die Augen. Wer war eigentlich auf diese furchtbare Idee gekommen, von Kalm nach Junon mit dem Schiff zu fahren? Und warum eigentlich erst nach Junon? Wäre es nicht besser gewesen, sie wären gleich von Kalm nach Costa del Sol gefahren…? All diese Fragen stellte sich Reno. Er hatte sie auch schon Cloud gestellt, aber dieser vermied tunlichst, mit seinem Mitreisenden zu reden. Alles in allem hatte Cloud Strife auf ihrer gemeinsamen Reise etwa so viel gesagt, wie Renos Goldfisch, der in seiner Wohnung tot im Aquarium schwamm. Der Rothaarige hatte auch nicht das Gefühl, als wären sie zusammen nach Nibelheim unterwegs… Es hatte mehr den Anschein, als hätten sie nur zufällig denselben Weg. Cloud Strife hatte die einzigartige Fähigkeit, ein beginnendes Gespräch schon im Keim zu ersticken – DAS beherrschte er wirklich gut. Zum Leidwesen Renos, der schon des Öfteren mit Rude Auseinandersetzungen wegen dessen schweigsamen Art gehabt hatte. Zwar hatte an diesen Auseinandersetzungen nur Reno verbal teilgenommen, aber der Rothaarige hatte sich bei Rude wenigstens sicher sein können, dass dieser seine Anfälle bewusst mitbekam… Bei Mr. Strife zweifelte Reno doch stark daran… Der Blonde wirkte stets etwas deplaziert… oder vielleicht deplazierte er sich auch selbst, so genau konnte es der Ex-Turk nicht sagen. „Warum hast du nicht gesagt, dass du seekrank wirst?“ Die Frage war neutral gestellt und doch hörte sie sich an wie ein Vorwurf. ‚Weil ich nicht wusste, dass wir mit dem Schiff fahren! Außerdem kommst du nicht gerade so rüber, als würdest du besonders auf das Wohl deiner Mitreisenden achten… wenn du denn überhaupt auf sie achtest!’ All das hätte Reno liebend gerne geantwortet, doch das Gefühl, bei dem kleinsten Wort kotzen zu müssen, veranlasste ihn dann doch dazu, lieber zu schweigen und Cloud nur finster anzustarren. Der – oder besser die - zuckte daraufhin mit den Schultern und verließ mit den monotonen Worten: „Ich bin in unserer Kabine“ das Krankenzimmer. Genervt seufzte der Rothaarige auf, als er endlich wieder alleine war. Es war wirklich angenehmer in dem kleinen Raum, wenn man nicht ständig von türkisblauen Mako-Augen angeglotzt wurde. Zudem war sich Reno noch nicht ganz sicher, wie er jetzt von Cloud Strife zu denken hatte. Er dachte immer noch von einem „er“… was ja nun äußerlich nicht mehr wirklich zutraf, außerdem kränkte es den Rothaarigen doch, dass Cloud selbst als Frau wesentlich stärker zu sein schien, als er. Reno hatte in Kalm versucht nett zu sein und wollte Clouds Schwert abnehmen… Keine gute Idee, wie sich bald herausstellte, denn mitten in Kalm knallte das überdimensionale Filetiermesser auf den Asphalt und verursachte ein riesiges Getöse. Zum Glück war es noch recht früh gewesen, sodass noch nicht allzu viele Leute auf den Straßen waren, die sie verwundert anstarren konnten. Trotzdem hatten sie wegen dem Lärm einige skeptische Blinke geerntet und sie hatten froh sein können, dass das Schwert gut eingepackt und nicht als Waffe zu erkennen war. ‚Warum muss der dieses Ding auch mitnehmen?!’, schimpfte Reno in Gedanken. Sie waren nur auf dem Weg nach Nibelheim! Es war ja nicht so, als wollten sie einen zweiten Sephiroth beseitigen… oder? Plötzlich wurde das flaue Gefühl in Renos Magen noch flauer und er hoffte, dass er nicht in etwas hineingezogen wurde, in das er garantiert nicht hineingezogen werden wollte. „Verdammte Scheiße“, fluchte der Ex-Turk und legte sich wieder auf das Krankenbett. Warum mussten Elena und Tifa nach dem Shinra-Zusammensturz auch so dicke Freunde werden? Und warum musste sich Rude plötzlich mit Vincent so gut verstehen? …okay „gut verstehen“ war bei deren Zusammenarbeit vermutlich etwas übertrieben, gehörten ja schließlich beide nicht zu der gesprächigen Sorte aber… Reno legte den Arm über seine Augen. Wenn Avalanche nicht so gut bezahlen würde, würde er diesen Weltverbesserern was husten… Er seufzte erneut. Es lohnte sich nicht, über vergossene Milch zu heulen… Viel lieber sollte er sich über die jetzige Situation Gedanken machen. Ihm wurde noch etwas schlechter. Vielleicht sollte er auch einfach einschlafen… Cloud oder Claudine bekam seinem sensiblen Magen zurzeit ebenfalls nicht. Lustlos knabberte Reno an seinem trockenen Brötchen. Sie hatten endlich Junon erreicht und saßen nun in einem trostlos aussehenden Schnellimbiss, in dem sie so etwas wie ein Frühstück bekamen. Der Rothaarige hatte auch die letzten Stunden der Schiffsreise auf der Krankenstation verbracht, wurde von Cloud aber nicht mehr besucht, was Reno auch als sehr angenehm empfunden hatte. „Sag mal…“, begann Reno skeptisch und sah auf Clouds sogenannten Frühstücksteller, von dem dieser noch nicht ein bisschen gegessen hatte. „Isst oder trinkst du eigentlich was? Oder lebst du nur von Luft?“ ‚Musst du auf deine Linie achten?’, setzte er in Gedanken noch nach und überlegte, ob es vielleicht schon die erste weibliche Anwandlung war. Elena war schließlich auch immer um ihre Figur besorgt… „… nein“, antwortete Cloud – Reno musste sich wirklich erst noch an diese helle, weibliche Stimme gewöhnen. „… ich brauche schon Nahrung.“ „Aha…“ Der Rothaarige zog eine Augenbraue hoch. „Du klingst wie’n Computer…“ Cloud sah ihn schief an. „Na ja… Wer sagt schon so was wie ‚Ich brauche Nahrung’… Das klingt wie aus nem Computerprogramm…“, erklärte Reno und überlegte, ob er sein Brötchen mit Marmelade bestreichen sollte. „Ich hab nur auf deine Frage geantwortet…“ Er entschied sich gegen die Marmelade, vermutlich ersparte ihm das einen Toilettengang, so wie diese aussah. „Schon wieder!“ „…“ Der Rothaarige atmete tief ein und versuchte ruhig zu antworten: „Alles was du sagst, klingt so monoton wie ein Computer… Wobei Computer vermutlich noch mehr reden als du…“ „…“ Er gab auf und flüsterte mehr zu sich: „Boah… und ich dachte, nach deinem Sephiroth-Trauma hätte sich deine Psyche wieder etwas eingerenkt…“ Entweder hatte Cloud die letzte Bemerkung nicht gehört, oder er reagierte nicht darauf – Reno hätte den Unterschied wahrscheinlich sowieso nicht feststellen können. „Übrigens“, fuhr er nach einem Moment etwas lauter fort, „schräg hinter dir sitzen zwei Typen, die schon die ganze Zeit verdächtig rüberglotzen…“ „Ich weiß… Die verfolgen uns schon seit Kalm…“ Reno bangte um seine Fassung. Wenn ihm – oder temporär ‚ihr’ – diese Typen schon seit Kalm aufgefallen waren, warum sagte er ihm das nicht. „…Ich dachte, du hättest sie auch gesehen“, beantwortete Cloud die ungestellte Frage, die man dem Rothaarigen vermutlich am Gesicht hatte ablesen können. ‚Wie hätte ich sie denn sehen sollen?! Ich war ja mit übergroßen Messern und meiner Kotzerei beschäftigt…’ Das dachte Reno nur, bezweifelt er doch stark, dass Cloud es mitbekommen, geschweige denn, darauf eingehen würde. „Wenn du mit deiner Nahrungsaufnahme fertig bist, können wir ja versuchen, unauffällig zu verschwinden…“, meinte der Ex-Turk leicht sarkastisch und dachte dabei an das riesige Schwert, das so gut wie überall auffiel… ‚…ob der mit seinem Schwert irgendetwas kompensieren muss…?’ Auch diesen Gedanken behielt Reno für sich, wer wusste schon, ob Mr. Strife nicht doch irgendwann so etwas wie Temperament zeigte… „Ich habe nur auf dich gewartet…“ Wieder klang es wie ein Vorwurf und der Rothaarige ahnte, dass diese Reise sehr an seinen Nerven zehren würde… und an seiner Gesundheit. Schon als sie das Lokal verließen und sahen, dass auch die beiden fremden Männer aufstanden, wusste Reno, dass alles nicht so laufen würde, wie er gehofft hatte. Vermutlich würden sie weder eine ruhige Reise haben, noch in der geplanten Zeit Nibelheim erreichen. „Wir sollten uns beeilen“, hörte der Rothaarige Cloud neben sich sagen und sah, wie dieser schon einige Schritte vorausgegangen war. Reno hatte zwar keine Probleme den anderen einzuholen, doch nervte es ihn gewaltig. „Eigentlich hättest du auch alleine nach Nibelheim gehen können…“, motzte Reno bissig und erntete dafür einen verständnislosen Blick von Cloud. Einen Moment herrschte eine gespannte Stille und gerade als der Blonde ansetzen wollte, etwas zu sagen, wurde er von Renos Fluchen unterbrochen. „Verdammt! Die steigen in ein Auto!“ Cloud wusste, was dies bedeutete. Sie selbst liefen zu Fuß auf dem Bürgersteig in einer Gegend, die man nicht wirklich als „lebhaft“ bezeichnen konnte. Sie mussten schnell von der Straße runter! „Wir müssen…“ Cloud konnte den Satz nicht beenden, da sie in diesem Moment von Reno in eine Seitengasse gezogen wurde und nur einige Sekunden später Reifenquietschen erklang. „Schnell, vielleicht können wir sie hier abhängen…!“, hoffte Reno und zog ihn weiter hinter sich her. „Lass mich los! Die haben gesehen, wo wir rein sind! Außerdem ist die Gasse zu breit, wir werden…“ „Positive Wellen ausstrahlen!“ „Was? Was für Wellen?“ Verwirrt sah der Blonde den Größeren an, der jedoch nur zurückgrinste und nun wirklich das Handgelenk losließ. Cloud, immer noch etwas irritiert, stand planlos daneben, als der Rothaarige zu einem Müllcontainer ging und diesen genau in die Mitte der Gasse zog. „Wenn die Straße zu breit ist, mach sie enger, ganz einfach! Ich sag ja: Positive Wellen ausstrahlen!“ Ein fettes, zufriedenes Grinsen zierte Renos Gesicht. Cloud hätte in diesem Moment gerne den Kopf geschüttelt, doch dazu hatte er keine Gelegenheit. Sie hörten einen Motor aufheulen und sahen zwei Scheinwerferlichter direkt auf sich zukommen. Die fremden Verfolger rasten mit unglaublicher Geschwindigkeit auf sie zu und schienen sich nicht im Geringsten an dem Müllcontainer, der zwischen ihnen und Cloud und Reno stand, zu stören. „Fuck!“, konnte der Rothaarige gerade noch fluchen, als das Fahrzeug den Container rammte. Er sah sich kurz um und entdeckte eine Feuerleiter in seiner Reichweite. Schnell griff er zu und zog sich gerade noch rechtzeitig hoch, als das Auto den Container unter ihn schob. Cloud machte einen Salto nach vorn, zog dabei sein Schwert und rollte sich auf dem Container ab. Flink sprang er über das Fahrzeug und rannte dann die Gasse entlang in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Das Auto blieb einen Moment stehen und auch der Metallcontainer bewegte sich nicht mehr, bis Reno das Klacken des Getriebes hörte und das Fahrzeug rückwärts hinter Cloud her fuhr. „Verfluchter Dreck!“, zischte der Rothaarige. Eine ruhige Reise würde es nun definitiv nicht mehr werden. Er ließ seinen Blick schnell durch die Gasse schweifen und überlegte; hatte erst im Sinn, dem Auto zu Fuß zu folgen, doch dann fiel sein Augenmerk auf etwas anderes, was ihn grinsen ließ. Er sprang von der Leiter und lief noch etwas weiter in die Gasse hinein. Ein schwarzhaariger, junger Mann schniefte etwas und fuhr sich mit den ölverschmierten Fingern über die Nase, was ihn zum Niesen brachte. Meckernd stand er auf und ging kurz in seine Werkstatt, um sich ein Tuch zu holen und gerade, als er wieder zu seinem Motorrad gehen wollte, sah er, wie ein rothaariger Kerl mit seiner Maschine wegfuhr. „HEY!“ Der junge Mann lief raus, die Faust in der Luft, und brüllte dem Dieb hinterher: „Du elender… Außerdem ist das Getriebe… Du Drecksack!“ Cloud indes rannte an der großen Straße entlang und sah sich um, was ihn jedoch nicht wirklich beruhigte. Das Auto war dicht hinter ihm und er entschied sich dafür, nicht weiter zu flüchten. Er nahm sein Schwert in beide Hände und machte sich kampfbereit. Das Fahrzeug fuhr nun langsamer auf ihn zu und hielt schließlich vor ihm. Cloud konnte hinter der verdunkelten Scheibe keine Gesichter erkennen. Heftig zuckte er zusammen, als die Vordertüren des Wagens geöffnet wurden und die zwei Männer aus dem Lokal ausstiegen. „Cloud Strife?“, fragte der Größere der beiden überflüssigerweise mit rauer, dunkler Stimme. Cloud antwortete nicht, sonder stellte eine Gegenfrage: „Was wollt ihr?“ Die Fremden mussten grinsen. „Wir wollen… reden…“, antwortete nun der andere. „Reden…?“ „Nun, eigentlich wollen wir dich mitnehmen und dann reden!“ Der Größere zog schnell eine Pistole und schoss auf Cloud, welcher das Geschoss mit seinem Schwert abwerte und nur nebenbei bemerkte, dass es keine Kugel, sondern eine Art Pfeil war. Gerade als der Fremde erneut feuern wollte, sprang Cloud auf ihn zu. Der wich jedoch aus und warf seinem Partner die Waffe zu. Der Blonde reagierte schnell. Er rollte sich über die Motorhaube und schwang sein Schwert, schnitt so dem Fremden, der die Waffe gerade gefangen hatte, die Hand ab und Blut spritze Cloud ins Gesicht, verdeckt ihm einen Moment die Sicht. Der Verletzte schrie laut auf, starrte mit weitaufgerissenen Augen auf seinen unteren Arm, aus dem Blut quoll. „Du mieser…!“, fluchte der Größere und wollte auf den Blonden zustürmen, als das laute Knattern eines Motors erklang und alle drei sich umsahen. Cloud erkannte schnell wer und was es war und er nutze diesen Augenblick, um dem Verletzten seine Faust in den Magen zu rammen, sodass dieser röchelnd zu Boden ging. Noch ehe der andere darauf reagieren konnte, war das Motorengeräusch direkt neben ihm, er bekam mit einem Teleskopstab einen Schlag auf den Hinterkopf und verlor ebenso das Bewusstsein. Nur einen Moment später kam neben Cloud ein Motorrad mit einer spektakulären Drehung und lautem Quietschen zum Stehen. „Na Süße!“ Reno richtete sich etwas auf und schob sich seine Brille mit einem süffisanten Grinsen wieder in die Haare. „Lust auf nen heißen Ritt?“ Cloud runzelte die Stirn und überging Renos Frage, stellte selber eine: „Woher hast du das?“ Der Rothaarige rollte mit den Augen. „Spielt doch keine Rolle, los, steig auf!“ „Augenblick.“ Mit einem leichten Kopfschütteln steckte Cloud das Schert weg und bückte sich, hob die Pistole auf und steckte sie in seinen Rucksack. „Mensch, jetzt mach hin!“, drängte Reno und startete die Maschine. Ohne ein Wort setzte sich der Blonde hinter den Ex-Turk, sodass dieser losfahren konnte. Sie waren gerade wieder angefahren, als Cloud sich umdrehte und sah, dass aus einer Seitenstraße zwei weitere Autos mit verdunkelten Scheiben auf sie zukamen. „Reno, da kommen noch mehr…“ „Verdammt!“ Der Rothaarige beschleunigte und bog mit einer stuntreifen Wendung in die nächste Gasse. Die folgenden Kurven nahm Reno nicht weniger riskant und Cloud hatte Probleme, sich hinter ihm halten zu können. Sie fuhren schnell zwischen den Häuserwänden und selbst, als sie sich sicher waren, die Verfolger abgehängt zu haben, bog Reno immer wieder ab. „Pass auf!“, rief Cloud nach vorne und meinte damit eine Ansammlung Autos, die vor einem heruntergekommenen Haus standen. Wieder einmal zischte Reno einen Fluch, als er unter den Autos eines als Polizeiwagen erkannte. Gerade wollte er das Gas zurücknehmen und einen Gang runterschalten, um die Aufmerksamkeit nicht auf sie zulenken, als ein Ruck durch die Maschine ging und das Getriebe blockierte. Der Ex-Turk riss vor Schreck seine Augen auf, konnte jedoch nicht weiter reagieren, anders als Cloud. Der erkannte die Situation und sprang von der Maschine, rollte mehrmals über den harten Asphalt, bevor er etwas benommen aufstand. Skeptisch hob der Blonde eine Augenbraue, als er sah, was Reno passierte. Der Rothaarige hatte nicht mehr abspringen können und war samt der Maschine gestürzt, schlitterte nun mit dem Motorrad über die Straße. Der Asphalt zerriss seine Hose und ein heftiger Schmerz fuhr durch sein Bein. In seinem Kopf drehte sich alles, was sich noch verstärkte, als er endlich zum Stillstand kam und mit dem Schädel hart gegen etwas stieß. Scharf zog Reno die Luft ein und hatte nicht die geringste Lust, sich zu bewegen – wenn er es überhaupt noch konnte. So ziemlich alles an seinem Körper tat ihm weh. „Na?“ Der Rothaarige sah auf und erkannte Cloud, der belustigt auf ihn zukam. „Nen heißen Ritt gehabt?“ Die Blonde kam etwas vor ihm zum Stehen und grinste ihn amüsiert an. Reno runzelte die Stirn, zum einen, weil er sich nicht erinnern konnte, Cloud jemals in der Art grinsen gesehen zu haben und zum anderen, weil er diesen zum ersten Mal bewusst als Frau wahrnahm. Die zierliche Blonde stand vor ihm und stützte sich auf das Schwert, das fast genauso groß und breit war wie sie. Das viel zu weite, blass-graue T-Shirt rutschte ihr über eine Schulter und man sah, dass sie keinen BH trug. Die Haare standen noch mehr und unkoordinierter ab als üblich und das hübsche Gesicht war blutverschmiert. Zudem grinste sie ihn an, sodass Reno sich ausgelacht fühlte. Der Rothaarige zog die Augenbrauen noch weiter zusammen. Alles in allem sah Cloud in diesem Moment einfach unglaublich bescheuert aus! Dasselbe dachte die Blonde jedoch bestimmt auch von ihm, schließlich hing er mit einem Bein immer noch unter dem Motorrad und war nicht wirklich im Stande, sich aufzusetzen. „Aber Gespür für die Situation scheinst du ja zu haben…“, grinste Cloud Reno weiter an, dem das langsam unheimlich wurde. „Was meinst du…?“, fragte der Rothaarige irritiert und versuchte sich endlich von der Maschine zu befreien und aufzurichten. Die Blonde nickte und zeigte hinter Reno auf etwas, der drehte sich um und zog eine Augenbraue hoch. „Na super…“, nuschelte er und rieb sich den Kopf. Er war mit dem Motorrad genau an einen Krankenwagen gerutscht und hatte sich an dessen Stoßstange den Schädel angeschlagen. „Los, steig da ein, wir fahren mit dem weiter“, befahl Cloud, nun wieder seiner Art entsprechend emotionslos. „Was? Aber wir können doch keinen Krankenwagen stehlen!“ Die Blonde zuckte mit den Schultern und öffnete die Hintertüren. „Warum nicht, du hast doch auch das Motorrad genommen…“ „Ja, aber das war nur ein Motorrad… Kein Krankenwagen…wer weiß, wer den noch braucht!“ Cloud sah in das innere des Wagens, in dem auf einer Barre ein großer schwarzer Sack lag. „Der bestimmt nicht…“, meinte sie schulterzuckend. „Jetzt steig ein.“ Sie legte ihr Schwert und den Rucksack hinten rein und ging dann nach vorne. Reno, der leicht angewidert auf den Leichensack sah, schüttelte sich etwas, bevor er seine Tasche ebenfalls hinein schmiss und dann hinten Platz nahm. Cloud startete den Motor und fuhr los. „Wohin fahren wir jetzt?“, fragte Reno, der sich an dem Inventar des Wagens bediente und versuchte, sein Bein zu verarzten. „Zum Hafen“, antwortete die Blonde einsilbig. „WAS?! Schon wieder, da kommen wir doch erst her? Warum sind wir dann eigentlich nach Junon gefahren, wenn…“ „Reeve.“ Perplex sah Reno auf. „Wie?“ „Wir hätten Reeve treffen sollen, aber das ist ja nun nicht mehr möglich…“ Der Rothaarige lehnte sich an die Wand und starrte auf den schwarzen Sack. „Das wird ja immer besser…“, seufzte er und schloss kurz die Augen. Cloud indes griff nach seinem Handy und wählte Reeves Nummer. „Wir haben ein Problem…“, war das erste, was die Blonde sagte, als sie den anderen am Apparat hatte. Genervt rollte Reno mit den Augen und wollte den Rest des Gesprächs gar nicht hören. Er sah noch einmal auf sein Bein und seufzte, ehe er noch einmal Stirn runzelnd den Leichensack auf der Barre betrachtete. Unentschlossen biss sich der Rothaarige auf die Lippen, bis er schließlich doch seiner Neugierde nachgab und den Reißverschluss aufzog. Sofort bereute er seine Entscheidung und wich angeekelt von dem Toten weg. Das, was irgendwann einmal das Gesicht gewesen war, sah aus wie ein blutiger Haufen Matsch. Schnell schloss Reno den Sack und verzog angewidert das Gesicht. „Cloud…?“ Die Blonde telefonierte noch, drehte sich aber trotzdem etwas nach hinten und fragte desinteressiert: „Was?“ „Ähm… Irgendwie macht der Tote mich nervös…“ Cloud zog ihre Augenbrauen zusammen. „Dann schmeiß ihn raus…“ „Was, aber ich kann doch keinen Toten einfach so… rauswerfen, das ist…“ „Hmm… mach was du willst. Er ist doch sowieso tot…“ „Na toll…“, brummte Reno leise und hoffte, dass sie bald am Hafen waren. Einige Minuten Später kam der Wagen schließlich wirklich zum Stillstand und Reno atmete erleichtert aus. Er war schon im Begriff, die Türen zu öffnen, als er von Cloud ein Bestimmtes: „Nicht!“ hörte. Der Rothaarige sah sie fragend an. „Draußen stehen ne Menge verdächtige Wagen…“, antwortete sie emotionslos auf die ungestellte Frage und kroch nach hinten zu Reno. „Oh man…“ Der Ex-Turk fuhr sich durch die Haare, bevor er die Stirn runzelte. „Hey Cloud, das Blut in deinem Gesicht…“ „Ist nicht von mir“, beendete die Blonde den Satz, doch erntete von Reno ein Kopfschütteln. „Das dacht ich mir schon, aber willst du es nicht lieber abwischen? Das sieht irgendwie… nicht so gut aus, wenn du so auf nen Passagierschiff gehst…“ Überrascht blickte Cloud zu Reno, der sie erwartungsvoll ansah, und wirkte etwas unschlüssig. Einen Moment später zuckte sie jedoch mit den Schultern und nahm sich ein Tuch. Nachdem Clouds Gesicht weitgehend sauber war, wagte es Reno zu fragen: „Wenn wir nicht raus können, wie kommen wir dann auf ein Schiff?“ „Hm…“ Clouds Redekunst machte den Rothaarigen immer wieder sprachlos… „Wir steigen halt nicht aus…“ Reno zog seine Augenbrauen hoch. „Ah… okay…?“ Er beobachtete, wie die Blonde zu ihren Sachen ging und das Schwert nahm. Sie schob einige Sachen beiseite und auch die Barre mit der Leiche schubste sie mehr in Renos Richtung, der daraufhin angewidert zurückwich. Auf dem Boden des Krankenwagens gab es nun eine recht große freie Stelle, auf die sich Cloud stellte und ihr Schwert senkrecht anhob. Der Ex-Turk beobachtete das Ganze mit fragendem Gesicht und zuckte heftig zusammen, als Cloud das Schwert mit voller Wucht durch den Blechboden rammte. „Wenn wir nicht aussteigen können, kriechen wir halt drunter durch…“, erklärte die Blonde und setzte zu einem neuen Stoß durch das Metall an. Renos Augen weiteten sich. So würde man sie wirklich nicht aussteigen sehen, doch er zweifelte stark daran, dass man den Lärm, den die Blonde hier verursachte, überhören konnte. Reno seufzte und hielt sich die Ohren zu. Es war doch wirklich schön, wenn man in die Pläne seiner Mitreisenden eingeweiht war… ~ #02 Ende ~ Keine Sorge, dAs wAr erst der AnfAng… es wird noch schlimmer *g* Also dAnn hoffentlich bis zum nächsten Teil ^^ Vielen Dank fürs Lesen Bye nabo ^^ Kapitel 3: #03 – Schiff ----------------------- Titel: Tuesdays Teil: 3/? Autor: naboru HP: http://naboru.pidori-sky.de Fanfiction: Final Fantasy VII Warnung: comedy, lime(?) Pairing: Cloud x Reno Disclaimer: Keiner der hier verwendeten Charaktere gehört mir. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld. NACHTRAG zu Kapitel #2: DAs mit dem KrAnkenwAgen ist wirklich jemAnden pAssiert! Heinz Rosner bei einem MotorrAdrennen Auf der Isle of MAn Ende der 60er JAhre. Als ich dAvon gehört hAbe, musste ich Aber sofort An Reno denken… DAs wollte ich nur erwähnen, nicht, dAss es heißt, ich würde mich mit fremden Federn schmücken. ^^° Ich wollte dAs nur unbedingt für Reno verwenden. ^^° Kommentar: So… hAt diesmAl etwAs gedAuert, Aber ich hAb in der Zwischenzeit noch einiges Andere zu den beiden geschrieben. *g* Ich wAr Also nicht fAul. ^^ NA jA, nun denn… Viel SpAß beim Lesen! ^^ #03 – Schiff „So ein Scheiß!“, schimpfte Reno und schmiss die Karotte, die er gerade schälen musste in die Ecke. Cloud quittierte das nur mit einem Kopfschütteln und putzte weiter den Salat. Die beiden Reisenden waren in der Schiffsküche eines kleinen Passagierdampfers, auf den sie sich nach ihrer Flucht in Junon geschlichen hatten. Reno hatte noch Fahrkarten kaufen wollen, da er nicht von Cloud erwartete, dass dieser daran dachte, doch schließlich war Reno so sehr damit beschäftigt gewesen, nicht aufzufallen – vergebens – dass sie es völlig vergaßen und nun als blinde Passagiere ihre Schuld in der Küche abarbeiteten. „Das is doch wie in so scheiß Piratenfilmen! So richtig Klischee! Ist das so was wie ein Running Gag unter Matrosen?! ‚Ach, blinde Passagiere, schick sie mal in die Küche’?! Warum lassen die uns nich das Deck schruppen, verdammter Dreck!“, fluchte Reno weiter. Cloud hörte dem Rothaarigen schon gar nicht mehr zu, bis dieser ihn direkt ansprach. „Cloud, aber weißt du, was das ALLER Schlimmste an der ganzen Sache ist?“ Die Blonde sah zu Reno, der sie wirklich verärgert und mit zusammengezogenen Augenbrauen ansah. „Das ALLER Schlimmste ist…“, wütend umklammerte Reno die Möhre, die er gerade hielt und zeigte damit auf Cloud, „Ich HASSE Karotten!“ Die Blonde zog ihre Augenbrauen hoch, sah von Renos wirklich aufgebrachten, geröteten Gesicht zu der Karotte und schließlich zu seinen Haaren. Mehrmals wechselte ihr Blick, bis sie schließlich anfing zu grinsen. Sie presste die Lippen zusammen und hielt sich den Handrücken vor den Mund, bevor sie wegsah. „Hey, was soll das?!“, fragte Reno noch verärgerter. „Lachst du mich etwa aus?!“ Nun konnte Cloud nicht mehr. Die schmalen Schultern fingen heftig an zu beben und kurz darauf brach die Blonde in Lachen aus. Sie hatte die Augen zusammengekniffen und die Hand noch immer vor dem Mund, als sie sich vor Lachen nach vorne beugte. Reno zog eine Augenbraue hoch und blickte sich skeptisch um, kam nicht umher, sich doch etwas Verlegen zu fühlen. „Entschuldige“, hörte der Rothaarige Cloud nun atemlos flüstern. Sie grinste noch immer, lachte jedoch nicht mehr, als sie sich wieder ihrer Arbeit widmete. Reno runzelte nur die Stirn. Manchmal machte Cloud ihm wirklich Angst… Vor allem, wenn sie sich so „uncloudig“ benahm. Lachen und Cloud, das war so wie Schnee im Sommer. Der Rothaarige schüttelte leicht den Kopf, bevor er weiter die Möhren schälte. Mittlerweile war es schon spät in der Nacht und die beiden blinden Passagiere lagen in ihrer Kajüte, die man ihnen zugeteilt hatte. Als sie den Raum zum ersten Mal betreten hatten, hatte Reno schockiert die Augen aufgerissen und Cloud hatte es mit einem trockenen „Ziemlich übersichtlich“ kommentiert. Tatsächlich passte in die Kajüte gerade einmal ein ziemlich schmales Hochbett. Es gab keinen Schrank und umdrehen konnte man sich nur, wenn man allein im Raum, oder die andere Person auf dem Bett war. Ihre wenigen Sachen hatte Cloud irgendwie unter dem unteren der Betten verstaut und Reno wunderte sich im Stillen, wie sie das hinbekommen hatte. Unruhig drehte sich der Rothaare zum wiederholten Male um. Er konnte nicht schlafen. Den Wellengang spürte man auf diesem Deck noch mehr, als in der Küche und er konnte sich hier nicht einmal von dem flauen Gefühl im Magen ablenken. „Ist dir wieder schlecht?“ Reno zuckte leicht zusammen, als Cloud unerwartet die Frage stellte. „Ein bisschen…“, log er und war froh, dass die Blonde ihn nicht sehen konnte. „…“ Reno hörte, wie Cloud unter ihm in ihren Sachen wühlte und einen Moment später, erschien eine zierliche Hand, die einen Tablettenstreifen hielt, an der Bettkante. „Nimm… hab ich von der Krankenstation…“ Überrascht zog der Rothaarige die Augenbrauen hoch und nahm ihr die Tabletten ab. „Danke…“, murmelte er kleinlaut. Vorsichtig holte er in dem halbdunklen Raum eine Tablette aus der Packung und schluckte sie. „Wegen vorhin…“, begann die Blonde wieder zu sprechen, brach jedoch ab. Reno wartete einen Moment, bevor er irritiert fragte: „Was ‚wegen vorhin’?“ „Also… Ich… hm…“ Der Rothaarige rollte mit den Augen. Er hatte manchmal wirklich das Gefühl, Cloud war unfähig, richtige Sätze zu formulieren. Gerade wollte er etwas in der Richtung sagen, als die Blonde schließlich fortfuhr: „…ich wollte dich nicht auslachen. Entschuldigung.“ „Öhm…“ Reno runzelte verwirrt die Stirn. „Is okay… Ich hätte mich vermutlich auch ausgelacht…“ Sein Blick verfinsterte sich etwas und meinte mit Nachdruck: „Aber ich hasse Möhren wirklich!“ Er sah nicht, dass Cloud grinste. Es war bereits Nachmittag, als Cloud und Reno im Vorratsraum einige Lebensmittel für das Abendessen holen sollten. Der Rothaarige, der nun einen Kopf größer war, als die Blonde, streckte sich gerade, um an den geforderten Kohlkopf auf einem der oberen Ragalbretter zu kommen. Cloud stand daneben, einen Metallkorb tragend, in dem andere Sachen lagen. „Na, wenigsten keine Karotten…“, murmelte Reno und wandte sich dann an die Blonde: „Aber hast du schon mal gekochten Kohl gerochen? Boah, ich sag dir, da schneide ich lieber Möhren!“ Er schüttelte sich etwas angewidert, als er den Kohlkopf in den Korb legte. Cloud zuckte nur teilnahmslos mit den Schultern. Skeptisch zog Reno seine Augenbrauen hoch. „Ich glaube, dir ist es völlig egal, was…“ Der Rest des Satzes ging in einem unglaublich lauten Getöse unter. Ein Vibrieren ging durch das gesamte Schiff, gefolgt von einem Ruck, bei dem Cloud und Reno beinahe Probleme hatten, auf den Beinen zu bleiben. „Was war das?!“, fragte der Rothaarige geschockt. Cloud antwortete nicht, stellte stattdessen den Korb ab und verließ die Vorratskammer. Reno wollte sich schon über ihre Ignoranz beschweren, als sie wieder in die Kammer kam. „Los, such Essen zusammen!“, befahl Cloud bestimmt und schüttete einen Sack Kartoffeln aus, packte in diesen dann die Lebensmittel, die sie greifen konnte. „Was is denn los?“ Irritiert und überfordert sah er der Blonden bei ihrem Tun zu. „Nimm!“ Sie drückte Reno den gefüllten Sack in die Hand. „Lauf nach oben an Deck und such ein Rettungsboot!“ Verwirrt hielt der Rothaarige den Leinensack fest, rührte sich jedoch nicht. „Wieso… was is denn los?!“ Genervt verdrehte Cloud die Augen. „Frag nicht, tu’s einfach! Schnell!“ „Ja… und du?“ Reno runzelte die Stirn und sah Cloud wieder die Kammer verlassen. „Ich hol unsere Sachen“, hörte er die Blonde noch sagen, ehe sie aus seinem Blickfeld verschwand. Es dauerte noch einen Augenblick, bevor Reno sich rührte und ebenfalls den Raum verließ und erst da erkannte er, dass etwas wirklich Schlimmes geschehen sein musste. Überall auf den Gängen herrschte Panik. Passagier und Besatzung kämpften sich ohne Rücksicht auf andere auf das Deck. An einigen Ecken standen Matrosen, die der Besatzung Befehle zuriefen, die jedoch nicht befolgt wurden. Reno hatte es wirklich schwer, sich durch diese in Panik versetzte Menschenmasse zu kämpfen und dabei den Lebensmittelbeutel nicht zu verlieren. Er spielte gerade mit dem Gedanken, den Sack einfach loszulassen, als er eine völlig freie Treppe sah, die er ungehindert hoch rennen konnte. Einen Moment war er wirklich Stolz auf sich, bis er erkannte, wo er gelandet war: Das Besucherdeck. Hier waren keine Rettungsboote. Nur Sonnenliegen, ein verlassener Kiosk und ein Swimmingpool. „Scheiße!“, fluchte der Rothaarige und hätte sich am liebsten selber geohrfeigt. Er ließ seinen Blick noch einmal über das Deck wandern und wollte eigentlich wieder umdrehen, stockte jedoch. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Er hatte sogar noch Zeit, einige Süßigkeiten des Kiosks mitzunehmen, bevor er am Rand des Pools entlang ging und den zweckentfremdeten Kartoffelsack in ein relativ großes Schlauchboot legte… Etwa in derselben Zeit rannte Cloud die Treppen nach unten zu den Matrosenkajüten. Immer wieder kamen ihr Besatzungsmitglieder entgegen, die ihr verwunderte Blicke zuwarfen, jedoch nichts sagten. Erst als sie an der letzten Treppe war, wurde sie zurückgehalten. „Halt! Du kannst da nicht mehr runter!“ Ein Matrose hatte Cloud am Arm gepackt und wollte sie mit sich die Treppe hinauf zerren, doch hatte er nicht mit so viel Widerstand gerechnet. „Lass mich!“, zischte die Blonde und riss sich los, wodurch der Matrose ebenfalls einige Stufen hinunter stolperte. Cloud war schon aus seinem Blickfeld verschwunden, dennoch rief er ihr nach: „Da unten ist alles voller Wasser…!“ Als Cloud auf dem unteren Deck ankam, war das Wasser schon kniehoch. Das ganze Schiff knarrte und von überall her hörte man das Wasser rauschen. Die Blonde hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, zumal diese Geräusche nicht sonderlich ermutigend waren, doch sie brauchte ihre Hände, um sich besser durch das Wasser kämpfen zu können. Das an der Seite angebrachte Geländer, das normalerweise dazu diente, um bei starkem Seegang besser laufen zu können, nutzte sie jetzt, um sich vorwärts zu ziehen. Sie war fast da, als das Schiff begann sich zu neigen. „Verdammt!“, fluchte Cloud gestresst. Das fehlte gerade noch. Endlich hatte sie die Kajüte erreicht. Schnell suchte sie ihre Sachen zusammen und packte noch eine Decke in ihren Rucksack. Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, Renos Tasche liegen zu lassen, doch schüttelte sie dann kurz den Kopf, und nahm sie ebenfalls. Mit dem Schwert und zwei Taschen bepackt, trat sie wieder auf den Gang. Genau in diesem Moment ging ein weiterer heftiger Ruck durch das Schiff und es neigte sich noch mehr. Es stand mittlerweile fast senkrecht im Wasser und Cloud fand keinen Halt mehr, sie rutschte einige Meter nach unten, sah schon das Wasser, welches unter ihr bedrohlich aussehende Wirbel und Wellen schlug. Sie konnte sich im letzten Augenblick an einer offenen Tür festhalten. Heftig atmend kletterte sie in die leere Kajüte. Die Seitenwand war mittlerweile waagrecht, sodass sie gut stehen konnte. Ihre Gedanken rasten. Die Treppen konnte sie nicht mehr benutzen und die Bullaugen waren zu klein. Fahrig strich sie sich über die nassen Haare. Dann musste sie gequält grinsen und griff nach ihrem Schwert. Sie holte Schwung und rammte es in die Schiffswand, hoffte, dass das Schiff nicht allzu gut gebaut war und hatte sogar Glück. Als sie sich durch das Metall schnitt, musste sie daran denken, was Reno dazu sagen würde. Er würde das Schwert sicherlich „Dosenöffner“ taufen… „Dosenöffner…“, murmelte Cloud skeptisch, musste dann jedoch wieder grinsen. Reno saß mit dem Kartoffelsack in dem Schlauchboot und sah hektisch über das Wasser. Das Schiff stand inzwischen senkrecht und er hatte Cloud noch nicht entdecken können. „Verflucht!“, brummte der Rothaarige und suchte weiter das Wasser ab, entdeckte dann aber überraschenderweise ein recht großes Loch im Schiffsrumpf, an dem unverkennbar Cloud stand. Geschockt setzte sich Reno etwas auf. „Der wird doch nicht…“ Doch da war es schon passiert und die Blonde war ins Wasser gesprungen. „Scheiße!“ Angespannt rutschte Reno in dem kleinen Boot hin und her und wartete, dass irgendwo in dem unruhigen Wasser Clouds Kopf auftauchen würde. Als er sie schließlich entdeckte, konnte er sich jedoch nicht wirklich beruhigen. Das Schiff versank immer mehr und Cloud hatte Probleme gegen den so entstandenen Sog anzukämpfen. „Boah, dann soll er verdammt noch mal sein Schwert loslassen!“, schimpfte Reno genervt, richtet sich jedoch etwas weiter auf und winkte der Blonden zu. Er versuchte das Getöse des Wasser zu übertönen und rief mehrmals: „Hierher! Cloud!“ Anscheinend hatte die Blonde ihn gehört, denn sie schwamm auf Reno zu. „Ein Schlauchboot?!“, fragte Cloud atemlos und warf Reno die zwei Taschen zu. „Tolles Rettungsboot…“ Reno verstaute die Taschen hinter sich. „Ähm, nun ja, es ist nicht direkt ein Rettungsboot…“, murmelte der Rothaarige und kratzte sich verlegen am Nacken. „Tatsächlich…“ Clouds Stimme klang angespannt und sie sah sich nachdenklich um. „Was ist los, komm rein!“ Reno hielt ihr seine Hand entgegen, doch Cloud ergriff sie nicht, sondern meinte: „Wenn ich jetzt mit dem Schwert an Bord komme, geht das Ding unter.“ „Oh… stimmt… vermutlich…“ Reno erntete von Cloud ein gereiztes Augenrollen. „Warte hier….“ Und damit schwamm die Blonde wieder ein Stück weg. „Ja, ich warte hier, was soll ich auch sonst machen? Übers Wasser nach Costa del Sol laufen? Tss…“ Schmollend verzog der Rothaarige das Gesicht und lehnte sich an die Seite des Bootes, Cloud beobachtend. Diese war etwa zehn Meter entfernt und begann mit etwas rumzuhantieren. Überlegend, was die Blonde da tat, kratze sich Reno am Kopf. Es sah äußerst merkwürdig aus, einige Male tauchte sie unter und ab und zu kam so etwas wie ein Brett zum Vorschein. Der Ex-Turk konnte sich keinen Reim darauf machen und so wartete er einfach ab, bis Cloud wieder auf das Schlauchboot zuschwamm. Hinter sich her zog sie eine Holztür, aus der ein Teil ihres Schwertes herausguckte. „Gib mir das Seil!“, befahl sie Reno schlicht. „Welches Seil?“ „Das in meinem Rucksack!“ Es war nicht schwer zu bemerken, dass die Blonde etwas genervt war. Mit einem Seufzen begann Reno Clouds Sachen zu durchwühlen und auch, wenn es nicht viele waren, er hatte doch ein ungutes Gefühl dabei. Schließlich fand er das Seil und gab es der Blonden. Die band es um den Griff des Schwertes und stieg endlich in auch ins Boot, knotete dort das Seil an einer der seitlichen Plastikösen fest. „Hättest du das Schwert nicht einfach dalassen können?“, fragte der Rothaarige skeptisch. „Nein“, antwortete Cloud einsilbig und schloss für einen Moment ihre Augen. „Na ja… scheint dir ja sehr wichtig zu sein… Hast du das Loch in die Schiffswand geschnitten?“ Die Blonde brummte zustimmend. „Kann es sein, dass du ein Faible dafür hast, dein Schwert irgendwo rein zu stecken?“, fragte Reno mit hochgezogenen Augenbrauen und Blick auf die riesige Waffe, die im Wasser in der Tür steckend neben ihnen schwamm. Cloud antwortete nicht darauf. Man sah ihr an, dass sie erschöpft war, doch Reno wollte trotzdem weiter wissen: „Was ist denn eigentlich auf dem Schiff passiert?“ Cloud seufzte. „Die Küche ist explodiert…“ „Öhm… oh… wieso das?“ „Keine Ahnung, vermutlich, weil wir da gearbeitet haben…“ „Heißt das, du meinst… das waren wieder die Typen aus Junon?“ „Vermutlich…“ Die Blonde klang müde und so ließ Reno sie erst mal in Ruhe. Summend öffnete er den Kartoffelsack und suchte etwas zu trinken. Er griff nach der ersten Flasche, die er fand und holte sie raus. „Oh nein!“, fluchte er und stupste Cloud an. „Das hast du mit Absicht gemacht, oder?“ Die Blonde öffnete ihre Augen und konnte nicht anders als grinsen, als Reno ihre eine Flasche vor die Nase hielt, auf deren Etikett in großen Buchstaben stand: „Karottensaft“! ~ #03 Ende ~ So, ich hoffe es hAt gefAllen… Irgendwie kommen die beiden vom Regen in die TrAufe. ^^° Und es beruhigt euch sicher nicht, wenn ich sAge, dAss es erstmAl so bleiben wird… Eigentlich können die beiden einem Leid tun… Nun… eigentlich *g* Also dAnn, vielen DAnk fürs Lesen. Bye nabo ^^ Kapitel 4: #04 – Meer --------------------- Titel: Tuesdays Teil: 4/? Autor: naboru HP: http://naboru.pidori-sky.de Fanfiction: Final Fantasy VII Warnung: comedy, lime(?) Pairing: Cloud x Reno Disclaimer: Keiner der hier verwendeten Charaktere gehört mir. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld. Kommentar: Gut, es hAt wieder länger gedAuert und eigentlich wollte ich dAs KApitel etwA doppelt so lAng mAchen, Aber wAs soll’s. IrgendwAnn wollte ich jA Auch mAl posten. ^^° Die Andere Hälfte wird etwA genAu so lAng und der StoryverlAuf An sich und die Ideen und Alles wird Auch immer länger. *drop* OkAy, egAl… es geht Also weiter. Viel SpAß beim Lesen: #04 – Meer „DU HAST WAS?!“ Reno zuckte heftig zusammen. Cloud Strife war gerade dabei auszurasten und dort, wo Cloud Strife ausrastete, wuchs normalerweise kein Gras mehr. Bisher hatte Reno es auch immer vermeiden können, zu diesen wenigen Zeitpunkten in der Nähe des Ex-SOLDIERs zu sein, doch konnte er nun schlecht flüchten, befanden sie sich doch auf einem etwa anderthalb mal zwei Meter großen Schlauchboot… Ohne Paddel. „Na ja… ich hab… die Paddel liegen lassen…“, wiederholte Reno kleinlaut und blickte ängstlich zum Schwert, das neben ihnen im Wasser trieb. Die unheimlichen Makoaugen funkelten ihn aufgebracht an und der Rothaarige fing unter diesem stechenden Blick leicht an zu zittern. „Ich weiß, was du…“, Cloud brach den Satz ab, schloss kurz die Augen und atmete tief ein. „WIESO hast du sie liegen lassen?“ Es war ein vergeblicher Versuch sich zu beruhigen. Sie hätte den Ex-Turk noch immer am liebsten aus dem Schlauchboot geworfen, wenn sie nicht befürchten müsste, dass das Boot durch die Bewegung untergehen könnte. „Ich… ich hab nicht dran gedacht… Ich war schon auf dem Wasser, als… als es mir aufgefallen ist…“, stotterte Reno eingeschüchtert und rutschte noch etwas von der Blonden weg, die fast direkt vor ihm kniete. „Okay… okay…“, murmelte die Blonde leise. Nach Entschuldigung suchend sah Reno zu Cloud, die wieder die Augen schloss und tief Luft holte. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und er vermutete, dass sie in Gedanken bis 10 zählte. Als sie die Augen wieder öffnete, setzte sie sich wieder normal hin und lehnte sich an die Seitenwand des Bootes. Sie vermied es, den Rothaarigen anzusehen, war ihr Blick doch noch immer äußerst aggressiv; stattdessen schaute sie aufs Meer. Durch das Salzwasser waren ihre Handys nicht mehr zu gebrauchen und ein anderes Kommunikationssystem hatten sie nicht. Die Chance, zusammen mit den anderen Passagieren gerettet zu werden, wurde immer kleiner. Sie trieben immer weiter weg von der Stelle, an der das Schiff untergegangen war und auch die anderen Rettungsboote verschwanden langsam in der Ferne. Cloud saß einige Minuten reglos da, den Blick weiter auf das Wasser gerichtet. „Hey… alles okay?“, fragte Reno besorgt und wollte der Blonden gerade an die Schulter fassen, als diese seine Hand heftig wegschlug. „Kch!“, zischte sie mit zusammengekniffenen Augen, „Fass mich nicht an!“ Fahrig fuhr sie sich durch die Haare und schüttelte den Kopf. „Trottel!“, fluchte sie, sah Reno dabei nicht an, was die Wirkung jedoch nicht minderte. Schuldbewusst zog er sich zurück und setzte sich an die andere Seite des Boots. „Du bist so ein… Volltrottel! Warum musst du einem das Leben manchmal so schwer machen?“, flüsterte Cloud mit rauer Stimme gereizt. Betroffen sank Reno noch mehr in sich zusammen und auch, wenn er wusste, dass es seine Schuld war, klang es so, als würde die Blonde nicht nur diese Sache meinen. Einen Moment bemitleidete sich der Rothaarige selbst, bevor er die Stirn runzelte. Wieso war es eigentlich seine Schuld?! ER war nicht derjenige gewesen, der mit Cloud nach Nibelheim reisen wollte. „Entschuldigung!“, motzte Reno sarkastisch, „Ich bin auch nur ein Mensch! Du hättest ja auch alleine oder mit Rude nach Nibelheim gehen können! Oder mit einen von deinen Avalanche-Kumpels! Beschwer dich bei Tifa! Ich hab mich nicht drum gerissen, dich zu begleiten! Ich würde auch lieber von nem Betonklotz im Shinra-Tower erschlagen werden, als hier mit dir zu hocken!“ Er klang ziemlich bissig und einiges, was er gesagt hatte, meinte er eigentlich nicht so, doch er verbesserte sich nicht. Warum sollte er sich immer entschuldigen?! …und dann tat Cloud etwas, dass Reno irgendwie aus der Bahn warf. Die Blonde schaute beinahe gekränkt auf. Sie sah den Rothaarigen nicht an, wich seinem Blick aus und murmelte leise: „Tut mir Leid.“ Sie wirkte verletzt und Reno fragte sich ernsthaft, ob er etwas Falsches gesagt hatte. Fast hätte er nachgefragt und sich entschuldigt, schüttelte dann aber den Kopf und schob es auf die Müdigkeit, die ihn und wohl auch Cloud allmählich überkam. Schweigend trieben sie weiter auf dem Wasser. Die anderen Rettungsboote waren nun vollkommen am Horizont verschwunden und außer Wasser sahen sich nichts. Die Sonne ging langsam unter und färbte den Himmel und das Meer rot. Müde schloss Reno die Augen. Das Schimmern der Wellen machte diesen Anblick äußerst grell und verursachte bei ihm Kopfschmerzen. Es dauerte nicht lange, bis sein Kopf auf seine Brust sank und er eingeschlafen war. Als Reno wieder wach wurde, war die Sonne bereits untergegangen. Verwirrt blickte er sich um und sah Cloud, die ihm mit einer Decke zugedeckt gegenüber saß. „Wie lange hab ich geschlafen?“, fragte der Rothaarige rau. Langsam blickte Cloud auf, die Augen vor Müdigkeit fast geschlossen: „Einige Stunden bestimmt“, murmelte sie leise und ihre Stimme zitterte, so wie der ganze, zierliche Körper. „Hey, alles okay mit dir?“, fragte Reno besorgt und rutschte zu ihr. „Ja… mir ist nur kalt…“ Der Rothaarige hatte Probleme, die leisen Worte zu verstehen und runzelte die Stirn. „Nur kalt?“ Er fühlte Cloud mit seiner Handfläche die Stirn. „Dein Gesicht sagt aber was ganz anderes… Außerdem sind deine Klamotten noch ganz nass, kein Wunder, dass du frierst! Da kannst du dich zudecken, soviel du willst…“ Beinahe verärgert sah Reno die Blonde an, die nur Träge ihren Kopf hob. „Wir haben keine trockenen Sachen… es ist alles nass.“ „Na ja, nicht alles.“ Reno fuhr sich durch die Haare und warf noch einen genervten Blick auf Cloud. „Los, zieh deinen Pullover aus, du kriegst meine Jacke.“ „Warum?“ Der Rothaarige runzelte fragend die Stirn. „Wie ‚warum’? Na weil du krank bist und ich keinen Bock hab, dass du mir hier verreckst. Tifa schlägt mich grün und blau, wenn ich das zulasse… und darauf brenn ich nun wirklich nicht.“ Es war nicht zu überhören, dass der Rothaarige nicht die beste Laune hatte. Er zog seine Jacke aus und reichte sie Cloud, die ihn verständnislos anstarrte. „Aber dann friert du…“ Erstaunlich: Cloud Strife zeigte Interesse am Wohlbefinden seiner Mitreisenden… leider nur zum falschen Zeitpunkt, denn Reno hatte keine Lust, darüber zu diskutieren. Er verdrehte die Augen und meinte schlicht: „Dann teilen wir uns halt die Decke. Und jetzt zieh das an.“ So vorsichtig wie möglich drehte er sich auf dem kleinen Boot um und saß jetzt mit dem Rücken zu Cloud, damit sie sich umziehen konnte. Er wusste zwar, dass die Blonde damit relativ wenig Probleme hatte, wenn er ihr zusehen würde, aber Reno hatte Probleme damit. Zwar war es Cloud Strife, doch war DER im Augenblick eine DIE und selbst Reno hatte so viel Anstand, nicht hinzusehen, wenn sich eine Frau umzog. Vielleicht war es aber auch nur die Nachwirkung von Elenas Drohung, als sie meinte, sie würde ihm eine Dynamitstange in den Hintern stecken, sollte er jemals auch nur auf den Gedanken kommen, zu spannen… Einige Minuten später saßen Cloud und Reno nebeneinander, die Decke um sie geschlungen. Der Pullover lag auf der gegenüberliegenden Bootswand und Reno fragte sich wirklich, wie die Blonde es die ganze Zeit in diesem nassen Ding ausgehalten hatte. Jetzt wo sie so dicht beieinander saßen, spürte der Rothaarige auch, das Cloud wirklich kalt war, der ganze Körper schien ein einziger Eisklotz zu sein und nur ihr Gesicht glühte. „Hey Cloud…?“, fragte Reno besorgt, als ihm auffiel, das die Blonde versuchte, krampfhaft wach zu bleiben. „Hm?“ „Hast du vorhin geschlafen?“ Cloud schüttelte leicht den Kopf, was Reno wieder genervt seufzen lies. „Dann schlaf jetzt.“ „Aber was, wenn…“, protestierte Cloud heiser, wurde aber von dem Rothaarigen unterbrochen: „Ich bleib wach, okay?“ Mehr sagte er nicht, auch wenn er sich dachte, dass es keinen Unterschied machte, ob er nun auch einschlief, oder nicht. Sie waren allein mitten auf dem Meer, was sollte da schon großartig passieren? Nach einem Moment des Schweigens nickte Cloud schließlich und murmelte: „Okay… aber weck mich, wenn irgendwas ist.“ „Ja, mach ich“, antwortete Reno ergeben, bezweifelte aber, dass die Blonde es noch mitbekommen hatte. Bemerkenswerterweise blieb Reno wirklich wach. Er zog die Decke noch etwas enger um sie und fuhr sich müde über die Augen. Er war ganz froh, dass Cloud noch schlief und ihn nicht mehr so vorwurfsvoll ansah, weil er die Paddel vergessen hatte. Mit zusammengekniffenen Augen blickte der Rothaarige zum Horizont, wo gerade die Sonne aufging und den Himmel leicht orange färbte. „Hmm…“, hörte Reno die Blonde seufzen. Etwas besorgt sah er sie an. In der Nacht war sie immer tiefer gerutscht, sodass sie jetzt mit dem Kopf fast auf Renos Schoß lag. „Hey, Cloud, alles okay?“, fragte Reno mit rauer Stimme. Wieder seufzte die Blonde, rückte sich dann etwas zurecht und öffnete die Augen. „Na? Wach?“, meinte der Ex-Turk scherzhaft. Irgendwie war ihm diese Situation unangenehm, weil ihn Clouds Blick – auch wenn er es nie zugeben würde – verlegen machte. Die Blonde sah ihn von unten mit fiebrig-glasigen Augen abwesend an. Ihre Lider waren noch halb geschlossen und dennoch empfand Reno diesen Blick als äußerst intensiv. Leise brummte Cloud etwas Unverständliches, bevor sie träge eine Hand hob und mit dem Zeigefinger langsam über eins von Renos roten Tattoos strich. „Rot…“, murmelte sie heiser, dabei leicht lächelnd, hustete dann kurz und ließ ihre Hand sinken. Reno musste trocken schlucken, ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken und er war froh, als die Blonde ihre Augen schloss und wieder einschlief. Erneut fuhr er sich über die Augen – fahrig - und schüttelte den Kopf. Leise fluchend, atmete er tief ein. „So ein Scheiß…“ Reno fiel es schwer, seine Augen offen zu halten. Zwar versuchte er noch einen Augenblick den Sonnenaufgang zu beobachten, doch wurde das Licht nach einer Weile so schmerzhaft hell, dass er sie schließen musste. Er hatte nicht wirklich Angst, dass er vielleicht einschlafen würde, schließlich tat ihm sein Rücken weh und wegen Cloud war sein Bein eingeschlafen und kribbelte unangenehm, zudem kam noch der seichte Wellengang hinzu, von dem Reno wieder übel wurde. Er wollte die Blonde jedoch jetzt nicht wecken und fragen, ob sie die Medikamente noch hatte und wollte schon gar nicht selbst in den Taschen nachsehen, hatte er doch das Gefühl, die Übelkeit würde mit der kleinsten Bewegung schlimmer werden. Verzweifelt versuchte der Rothaarige sich abzulenken und sich über etwas anderes, als ihre jetzige Situation Gedanken zu machen, doch so richtig wollte ihm das nicht gelingen. Stattdessen malte er sich schreckliche Szenarien aus, in denen er mit dem weiblichen Cloud von Riesenseeschlangen gefressen wurde oder – was er sogar noch schlimmer fand – jahrelang ohne Essen und Trinken und vor allem ohne eine andere Person, außer Cloud, auf dem Ozean trieb, während ihn die Blonde nur schweigend anstarrte. Von seinen Horror-Tagträumen rutschte er langsam in ein schläfriges Delirium, bei dem er nicht weniger schlimme und noch realistischer wirkende Momente durchlebte. Erst als Reno Salzwasser ins Gesicht bekam, schreckte er irritiert hoch. Noch immer war ihm übel und noch immer schlief Cloud halb auf seinem Schoß. „Uh…“, stöhnte der Rothaarige gequält auf und hielt sich die Hand vor den Mund. „Verdammt…“ Wenn das so weiter ging, dann würde er die Blonde vollkotzen. Fast musste er grinsen, als er daran dachte, dass sie dann wenigstens wach wäre. Wie konnte sie bei dem starken Wellengang, der nun herrschte, eigentlich noch so ruhig schlafen…? Reno runzelte die Stirn und sah beinahe panisch in die Weite auf das Meer und den Himmel. Dieser hatte sich nicht weit von ihnen stark verfinstert und war voll von grauen – fast schwarzen – Wolken, das Meer schlug immer stärkere Wellen. „Ach du heilige…!“, fluchte der Rothaarige mit tonloser Stimme und rüttelte an Clouds Schulter, ohne sich von dem beängstigenden Anblick in der Ferne abzuwenden. „Was’s denn?“, brummte Cloud träge und öffnete langsam ihre Augen. „Oh!“ Hektisch richtete sie sich auf, als sie bemerkte, dass sie auf Reno gerutscht war. „Ja… oh!“, stimmte der Rothaarige nur schockiert zu, hatte aber gar nicht begriffen, was Cloud eigentlich meinte. „Was machen wir jetzt?“ Die Blonde schüttelte irritiert den Kopf. „Was? Wie… ich meine… Ich…“ „Scheiße Cloud! Was sollen wir machen? Wir werden verrecken…“ „…“ Die Blonde blinzelte verwirrt. „Na da! Guck dir das an! Scheiße, ich will nicht sterben!“ Erst jetzt folgte Cloud Renos Handbewegung und blickte auf das Unwetter, das inzwischen schon gefährlich nahe war. „Fuck! Mach irgendwas!“ „Was soll ich denn machen?!“ Die Blonde zog ihre Augenbrauen zusammen. „Wir haben ja nicht mal Paddel!“ Auch sie hatte erkannt, wie schutzlos sie waren. „Jetzt fang nicht schon wieder damit an! Du bist schließlich hier der Superheld, mach irgendwas!“ Reno klang mehr als verzweifelt, was in dieser ausweglosen Situation nicht ganz ungerechtfertig war. Die Wellen wurden inzwischen höher. „Ich bin kein Superheld…“, brummte Cloud genervt und versuchte nachzudenken. „Du hast doch Sephiroth gekillt, klar bist du so was wie’n Held!“ „Ja, Sephiroth war aber auch kein Hurrikane, verdammt! Jetzt lass mich überlegen!“ Sie kroch zu den Taschen und durchsuchte sie nach etwas Brauchbaren. „Sephiroth, Hurrikane, wo ist da der Unterschied?“, murrte Reno leise, doch Cloud hatte es anscheinend doch gehört, denn sie antwortete zischend: „In der Größe!“ Gerade als der Rothaarige darauf etwas erwidern wollte, traf eine hohe Welle das Boot. Die beiden Schiffbrüchigen mussten sich an den Schnüren am Bootsrand festhalten, um nicht von dem hereinschwappenden Wasser weggespült zu werden. „Scheiße…“, keuchte Reno und bereute es, dass er vorhin wach geblieben war. Durch den fehlenden Schlaf, die seltsamen Tagträume und das unbequeme Sitzen war er gerädert und ihm tat so ziemlich alles weh – woran auch die Ereignisse der vergangenen Tage nicht ganz unschuldig waren. „Ich hoffe, dir fällt bald was ein.“ „Ich arbeite dran….“ Cloud fuhr sich durch ihre nassen Haare. Wenn das Boot die Luft verlieren würde, wären sie so gut wie tot. Aber selbst, wenn das nicht passieren würde, hätten sie wohl kaum eine Chance, mit diesem Ding heil durch den Sturm zu kommen. Wieder schwappte eine Welle über das Boot. Obwohl die Luft trotz des Windes noch einigermaßen warm war, war die Temperatur des Wassers eisig, was besonders Reno zu schaffen machte. Seine Finger konnte er inzwischen kaum noch bewegen, bemühte sich nur, dass Seil, an das er sich klammerte, nicht loszulassen. „Verflucht!“ Langsam kroch auch in Cloud die Verzweiflung hoch. Wenn dieses Boot doch nur aus Holz wäre, wenn sie doch nur Paddel hätten – dann wären sie jetzt bestimmt nicht hier, sie wären sicher schon gerettet worden. Ihre Augen brannten und sie schob es auf das Salzwasser, das immer wieder in das Boot und ihr Gesicht schlug. So sehr sie sich auch bemühte, je stärker der Wind wurde und je höher die Wellen, desto weniger gelang es ihr, einen klaren Kopf zu bewaren. Sie kniff die Augen zusammen. „Cloud, scheiße, halt dich fest!“ Aus irgendeinem irrationalen und sich selbst Clouds Verständnis entziehenden Grund, hatte sie das Seil am Rand losgelassen und ihre Hände um ihren Körper geschlungen. Renos Rufen nahm sie durch die Wellen und den Wind nicht wirklich wahr und erst als der Rothaarige sie heftig anstieß, schreckte sie auf. „Hey, JETZT ist wirklich der schlechteste Zeitpunkt für ne weibliche Panikattacke, also halt dich fest!“ Cloud blinzelte, bevor sie grollte: „Ich hab keine Panikatta…“ Sie konnte den Satz nicht beenden, da in diesem Moment eine Welle das Schlauchboot anhob und beinahe zum Kentern brachte, bevor es erneut überspült wurde. Reflexartig griff die Blonde nach dem festen Seil und hielt sich verkrampft daran fest, um nicht von der starken Strömung mitgerissen zu werden. Sie hatte wieder ihre Augen geschlossen und als sie sich traute, sie wieder zu öffnen, sah sie, dass sie allein war. Panisch blickte sie sich um, suchte das unruhige Wasser ab. „Reno!“ Sie entdeckte den Rothaarigen etwa zwanzig Meter von ihr entfernt. Er klammerte sich an die Tür, in der Clouds Schwert steckte und wurde immer weiter weg getrieben. Noch bevor Cloud ihre Gedanken ordnen konnte, traf erneut eine Welle das Boot… ~ ~ ~ ~ ~ Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Cloud erwachte. Sie lag mit der linken Gesichtshälfte nach unten und richtete sich ruckartig auf, als sie beinahe Sand atmete. Hustend fuhr sie sich durch die Haare, bevor sie sich mit der Hand über die Zunge strich, um den Sand- und Meergeschmack loszuwerden. „Uh…ah…“, stöhnte die Blonde gequält auf, als sie versuchte, aufzustehen und doch wieder in den warmen Sand zurücksank. Seufzend schloss sie wieder ihre Augen. Was war eigentlich passiert? Cloud erinnerte sich noch, wie Reno von den Wellen immer weiter weg getrieben wurde und sie nichts hatte tun können, aber was war dann? Die Blonde schüttelte den Kopf, als der Versuch, sich zu erinnern misslang. Sie erinnerte sich nur an Wasser und das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Irgendwann musste sie das Bewusstsein verloren haben… „Scheiße…“, murmelte Cloud leise mit heiserer Stimme. Sie blickte sich um. Meer, Strand, Sonne… Sie lachte trocken auf. Yuffie würde bei dieser Beschreibung sicher an Urlaub denken, aber Cloud war im Moment viel mehr nach Heulen zumute. Da war sie wieder: Diese ihr bisher unbekannte Verzweiflung, die sie auch schon auf dem Boot gehabt hatte. Cloud runzelte die Stirn. Es wurde wirklich Zeit, dass er diesen Körper loswurde. Trotzdem der Blonden alles wehtat und die Sonne ihr Kopfschmerzen bereitete, war sie schließlich nach mehreren Versuchen doch auf die Beine gekommen und lief jetzt nachdenklich am Rand des Wassers entlang. Sie hatte nichts mehr. Die Taschen waren vermutlich irgendwo auf dem Meeresgrund, genau wie die Nahrungsmittel. Reno ist davon getrieben und nur wenn er Glück gehabt hatte, war er wie sie vielleicht angespült worden; aber: Reno und Glück… Außerdem, selbst wenn er lebend das Ufer erreicht hatte, wer sagte Cloud, ob sie überhaupt in die richtige Richtung lief. Sie blieb stehen und sah zurück. Sollte sie umkehren? Wo war sie überhaupt? Warum zum Teufel war außer ihr niemand hier?! Die Blonde kniff die Augen zusammen. Von diesen ganzen Fragen wurde ihr schlecht! Dem Drang, sich einfach in den Sand zu setzen und nichts zu tun, widerstehend, lief sie weiter. Irgendwann würde sie sicher irgendetwas finden… und das tat sie. Cloud wusste nicht, wie lange sie schon gelaufen war, die Sonne ging schon fast unter, als sie in der Ferne etwas in der Brandung liegen sah. Obwohl ihre Beine durch den Widerstand des Sandes schon schmerzten und sie in der Wade einen Krampf hatte, wurden ihre Schritte schneller und sie begann sogar zu rennen, als sie erkannte, was dort lag. Hinter ihrem Schwert und von der Tür zersplittertem Holz sah sie rote Haare hervorblitzen, die immer wieder von der Gischt umspült wurden. Clouds Augen weiteten sich. Der Rothaarige lag mit dem Gesicht im Wasser. „Reno!“ ~ #04 Ende ~ Vielen DAnk fürs Lesen. Ich hoffe, es hAt gefAllen… Die Armen mAchen schon wAs mit. V.v *Cloud + Reno mAl pAt* Bye nabo ^^ Kapitel 5: #05 - Wüste ---------------------- Titel: Tuesdays Teil: 5 von vermutlich 11 Autor: naboru HP: http://naboru.pidori-sky.de Fanfiction: Final Fantasy VII Warnung: comedy, lime(?) Pairing: Cloud x Reno Disclaimer: Keiner der hier verwendeten Charaktere gehört mir. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld. Kommentar: Wow, lang hat’s gedauert, endlich ist es da… Tut mir Leid. Nochmal Danke an alle, die es lesen und immer kommentieren. Es tut mir Leid, sollte ich es diesmal nicht geschafft haben, eure Kommentare zu beantworten. v.v Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel. Ich freue mich wirklich über jedes einzelne. Okay… also dann… Ach, Moment! *lol* ^^° Die Kapitel haben jetzt Namen. *lach* So, jetzt aber endlich: Viel Spaß beim Lesen. ^^ #05 - Wüste Reno lag auf einer dieser lustigen Luftmatratzen mit aufblasbarer Palme, Gras und eingebautem Getränkehalter, während er langsam über den Ozean trieb. Um ihn herum waren mehrere Meerjungfrauen, die seltsamerweise alle Cloud Strifes Gesicht hatten und sangen. Irritiert runzelte er die Stirn. Das war sicher ein Traum, wie sollte er sonst den Cocktail in dem Getränkehalter erklären, wo er doch so was eigentlich nie trank… ganz zu schweigen von den Meerjungfrauen – von den weiblichen Cloud Strife-Meerjungfrauen. Aber warum zum Teufel träumte von einem weiblichen Cloud?! Warum konnte er keine schönen Sachen träumen? Irgendetwas ohne Wasser oder seelisch zerrüttete Ex-SOLDIER mit anderem Geschlecht… Cloud Strife und weiblich, Reno musste beinahe lachen, als würde es so was geben… Den Gesang ignorierte er vollkommen. Er spürte, wie er langsam wach wurde, da seine Glieder ohne ersichtlichen Grund auf seiner kleinen Insel-Luftmatratze anfingen zu schmerzen. Er schloss die Augen und stöhnte gequält auf. „Uu~h-ah…“ Als er sie wieder öffnete, sah er Cloud – eindeutig in einem Frauenkörper – im Sand sitzen und im Feuer rumstochern. ‚Und ich dachte, ich wäre wach’, dachte der Rothaarige nur sarkastisch und hätte diesen Gedanken gerne formuliert, doch sein Mund konnte seinem Gedächtnis nicht ganz folgen und brachte nur ein seltsames Nuscheln zustande. Cloud sah neben sich, als Reno begann, irgendwelche undeutlichen Laute von sich zu geben. Der Rothaarige hatte seine Augen noch geschlossen und rührte sich nicht, weswegen Cloud ihn nicht weiter beachtete. Erst als sich der Ex-Turk mit einem schmerzerfüllten Schrei hektisch aufrichtete, blickte die Blonde ihn interessiert und leicht irritiert an. „Verdammtes Mistvieh!“, fluchte Reno und schüttelte seine Hand, an der an dem Zeigefinger eine Krabbe hing. „Geh ab! Geh ab!“ Fast etwas verzweifelt zog er an dem roten Getier, als es durch das Schütteln seinen Finger noch immer nicht losließ. Cloud musste beinahe lachen, doch tat es nicht und sagte stattdessen trocken: „Bleib ruhig, ich mach sie ab…“ Nicht ganz 2 Stunden später war die Sonne schon unter gegangen und Cloud und Reno saßen an dem kleinen Feuer, über dem auf einen Spieß gesteckt die Krabbe hing, die Renos Finger malträtiert hatte. In der Zeit hatten sie nicht viel miteinander geredet, denn erstens redete Cloud nie viel und zweitens war Reno zum ersten Mal froh, dass sie den Mund hielt. Er merkte, dass er stark dehydriert war und hatte in der kurzen Zeit versucht, so viel wie möglich zu trinken. Am Anfang hatte es Reno auch wirklich gut getan, doch nachdem er so viel getrunken hatte, dass er sich beinahe übergeben musste und Cloud darauf bestand, dass er immer noch weiter trank, fühlte er sich wie ein gemästetes Vieh. Er hätte nie die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass man mit Wasser gemästet werden konnte oder dass man das Gefühl hatte, dadurch Figurprobleme zu bekommen… Damals hatte er aber auch Cloud Strife noch nicht gekannt… Im Augenblick hatte Reno etwa seine 18. Kokosnusshälfte gefüllt mir Flüssigkeit in der Hand - er hatte nach der zehnten Schale aufgehört zu zählen - die er noch trinken musste. „Nun trink…“, murrte die Blonde ungeduldig und drehte die aufgespießte Krabbe. „Ja, ja…“, nuschelte Reno. Er wusste, dass Cloud am nächsten Morgen aufbrechen wollte. Sie waren irgendwo in der Nähe des Golden Saucer angespült worden – das vermutete Cloud jedenfalls, aber damit vermutete sie schon einmal mehr als Reno, der hatte nämlich gar keine Ahnung, wo sie sein könnten. Aber wenn es stimmte und sie irgendwo in der Nähe der Walking-Chocobo-Area waren, mussten sie erst durch eine kleine Steppe und dann noch einmal mehrere Tage durch die Wüste… Die Steppe war nicht das Problem. Dort fand man mit etwas Glück hier und da kleine Bäche oder Quellen, aber der Rothaarige fragte sich ernsthaft, wie sie es lebend durch die Wüste schaffen sollten. Sie hatten keine Vorräte, keine Behälter, in denen man Wasser transportieren konnte und… eigentlich hatten sie nichts weiter, als eine zerranste Decke, die Cloud noch gefunden hatte und ein Schwert, das Reno nicht einmal heben konnte. Reno rechnete seine Überlebenschancen aus und kam auf das Ergebnis 0,00001% - Eine rechnerisch hypothetische Wahrscheinlichkeit gab es schließlich immer… Er hasste Mathematiker, die waren in seinen Augen alles Optimisten! „Du, sag mal Cloud… Wieso sind hier überall halbe Kokosnussschalen?“ Reno zeigte um sich und es standen wirklich ungefähr 30 Schalen unter der kleinen Baumgruppe, unter der sie saßen. Einige waren noch mit Wasser gefüllt, andere, die Reno hatte trinken müssen, waren gestapelt neben ihm. „Ich hab versucht in einziges Loch reinzuschlagen, damit wir sie mit Wasser füllen und mitnehmen können…Aber es hat nicht funktioniert…“ Der Ex-Turk runzelte die Stirn. „Okay… ähm… deswegen hast du sie zerschlagen? Das versteh ich nicht… Wir können doch einfach so welche mitnehmen… wegen der Kokosnussmilch…“ Cloud starrte einen Moment ins Feuer und sagte dann monoton: „Oh… stimmt…“ Sie piekste einmal mit einem kleinen Stock in das Fleisch der Krabbe. „Daran hab ich gar nicht gedacht…“ Renos Augen weiteten sich etwas. Warum dachten Frauen immer so kompliziert… Obwohl, er stellte sich vor, das Cloud Strife IMMER kompliziert dachte, selbst wenn er keine Frau war. Reno fuhr sich durch die Haare und schüttelte kaum sichtbar den Kopf. „Wir haben keinen Käse…“ Clouds plötzliche und gänzlich unerwartete Bemerkung ließ ihn aufsehen. „Was?“ „Ich sagte: Wir haben keinen Käse.“ Reno konnte nur zweifelnd die Stirn runzeln. „Ähm… natürlich nicht, wir haben so gut wie gar nichts… Aber es freut mich, dass du anscheinend andere Probleme hast…“ „Hmm…“ Cloud zuckte mit den Schultern. „…ich mag Käse…“ Überfordert mit der Situation, schob er Clouds Kommentar auf die Sonne. Die Blonde war schon länger wach und hatte versucht, in Kokosnüsse Wasser zu füllen… Sie hatte bestimmt einen Sonnenstich. Reno wäre jetzt gerne aufgewacht. Cloud weckte Reno, als es noch dunkel war. Müde richtete der Rothaarige sich auf und bezweifelte, dass Cloud diese Nacht überhaupt geschlafen hatte. Er sah sich träge um und sein Blick fiel auf die alte Decke, die seltsam zusammengeknotet war. „Was hast’n damit gemacht?“, wollte Reno wissen und rieb sich über die Augen. „Kokosnüsse reingetan. Wir brauchen was zu trinken“, antwortete die Blonde knapp und reichte Reno eine mit Wasser gefühlte Schale. Ergeben seufzend nahm er sie Cloud ab und trank. Er hatte noch immer einen Wasserbauch vom vorherigen Tag und hatte eigentlich gar keinen Durst. Trotzdem wusste er, dass sie noch einmal so viel wie möglich trinken mussten, bevor sie losliefen. Reno rollte mit den Augen, als Cloud ihm schon eine Neue hinhielt, obwohl er die Erste noch nicht einmal geleert hatte. Die Sonne ging schon langsam auf und färbte den Himmel in einem hellen Rosa, als die beiden Schiffbrüchigen sich endlich auf den Weg machten. Reno hatte die Blonde nach der vierten Kokosnusshälfte überzeugen können, dass er wirklich nicht mehr in der Lage war, noch mehr zu sich zu nehmen, ohne sich übergeben zu müssen und so hatte Cloud nur mit den Schulter gezuckt und war aufgestanden. Sie übergab Reno die zum Beutel zweckentfremdete Decke und schulterte ihr Schwert, das an einigen Ecken schon etwas Rost angesetzt hatte. Sie liefen nach Westen, hinter ihnen stand die Sonne schon etwas höher und wärmte ihre Rücken, warf vor ihnen lange Schatten auf den Sandboden, der sich auch langsam erhitzte. Reno hustete. Der Wind wirbelte immer wieder Staub und Sand auf und verstopfte ihm die Nase, zudem fiel ihm das Laufen schwer, war er schließlich noch immer nicht ganz fit. Beruhigend fand er in dieser Situation nur, dass Cloud anscheinend ebenso Probleme hatte. Auch die Schritte der Blonden waren schwer, weil die Füße immer wieder im weichen Sand versanken und Reno sah, wie sie ab und an das Schwert auf die andere Schulter nahm. Reno wusste nicht, wie lange sie schon gelaufen waren, aber es war sicherlich schon Nachmittag, als Cloud meinte, sie sollten eine längere Pause machen. Bisher hatten sie nur einmal kurz angehalten, als sie einen kleinen Teich gefunden hatten und die Gelegenheit wahrnahmen, um davon zu trinken. Seit dem waren sie wieder nur gelaufen und dem Rothaarigen schmerzten langsam die Beine. Er hatte immer wieder Krämpfe in den Wanden und wurde immer langsamer, fiel jedoch nicht zurück, da es Cloud vermutlich genauso ging. Als sie dann einen großen, schattenspendenden Baum erreichten, machte sie endlich Rast. Reno lehnte sich tief einatmend gegen den Stamm und schloss die Augen. Er war froh, dass Cloud so schweigsam war, denn auch ihm war in diesem Moment nicht nach Reden zumute. „Hier.“ Der Ex-Turk zuckte leicht zusammen, als Cloud ihn ansprach, war er doch beinahe eingedöst. „Hm?“ Reno runzelte die Stirn. „Nimm…“ Cloud hatte keine Nerven, viel zu erklären und so stellte er sie Kokosnuss mit Loch einfach in den Sand, sachte genug, damit nichts auslief. „Oh, danke…“ Sie tranken schweigend und starrten in den Westen. Reno war sich sicher, dass nicht nur er sich fragte, wie weit es noch war, bis sie den Golden Saucer oder irgendeine andere Art von Zivilisation erreichen würden. Er seufzte und blickte durch die vertrockneten Blätter in den Himmel. Der Zucker der Kokosmilch tat ihm gut und sein Kreislauf kam langsam wieder in Schwung. Auch die Übelkeit, die ihn vorhin immer wieder überkommen hatte, verschwand langsam. „Wir sollten das Zeug aus den Nüssen essen…“, murmelte Reno leise, viel leiser, als er eigentlich beabsichtigt hatte, doch Cloud schien ihn gehört zu haben, denn sie nickte. Langsam stand sie auf, um einen größeren Stein zu suchen und stockte plötzlich in ihrer Bewegung. Sie riss ihre Augen auf. Von ihrem Nacken aus durchfuhr sie ein heftiger, dumpfer Schmerz, der sich anfühlte, als würden ihre Knochen vibrieren. Er wanderte vom Hals in den Hinterkopf und dann runter, die Wirbelsäule entlang zu den Händen und Füßen. Ihr wurde schlecht und einen momentlang schwarz vor Augen. Sie bewegte sich nicht, stand einen Augenblick reglos da. Der Rücken vom Aufstehen noch etwas gekrümmt und ein Arm etwas von sich gestreckt. Dann war die Welle aus Schmerz vorüber und hinterließ in ihrem Körper nur ein dumpfes Pochen. Doch noch immer rührte sie sich nicht, aus Angst, der Schmerz würde zurückkommen. Erst als Reno sie besorgt ansprach, drehte sie ihren Kopf. Die Augen noch immer schockgeweitet. „Hey, Cloud? Alles okay?“ Die Blonde schluckte, bevor sie antworten konnte. „Ja… es geht schon…“ Reno runzelte die Stirn. „Das sieht aber nicht so aus… Ich meine…“ Er musste den Satz nicht beenden, denn jetzt bemerkte sie es auch. Blut floss über ihre Lippen und tropfte auf den Boden. „Was…?“ Irritiert wischte sich Cloud mit der Hand über die Nase. Angewidert betrachtete sie ihre Finger, die vom Blut rot gefärbt waren. Nasenbluten. Sie entspannte sich etwas. „Das geht schon…“, nuschelte sie noch einmal. „Bist du sicher?“ Der Rothaarige zog skeptisch die Augenbrauen hoch. „Du blutest echt heftig…“ „Ja, ist okay.“ „Wenn du meinst…“ Reno kratzte sich am Nacken und musste plötzlich grinsen. „Ha, du musst mich ja echt sexy finden, wenn du wegen mir Nasenbluten kriegst!“, versuchte er die Situation aufzuheitern, doch scheiterte kläglich, wie er an Clouds wütendem Blick feststellen musste. Kleinlaut entschuldigte er sich und sah sich schließlich ebenfalls nach einem Stein um, um die Kokosnuss aufzuschlagen. Clouds Nasenbluten hielt noch eine ganze Weile an und Reno bemühte sich wirklich, der Blonden zu glauben, es sei alles okay. Seinen Vorschlag, bis zum nächsten Morgen zu warten, um dann erst weiter zu wandern, lehnte Cloud ab und so liefen sie weiter durch die Hitze. Reno konnte es nicht vermeiden, immer wieder einen Blick auf die Blonde zu werfen, deren Gesicht und Hand noch immer blutig waren. Er hoffte wirklich, dass sie vielleicht noch einen Bach oder Tümpel finden würden, damit sie sich waschen konnte, denn der Anblick verursachte bei dem Ex-Turk kein angenehmes Gefühl. Die Sonne war schon untergegangen und sie liefen immer noch weiter. Die Bäume wurden weniger und wirkten trockener, als noch vor einigen Stunden, was bedeuten musste, dass sie sich der Wüste näherten. Mit der Sonne verschwand auch die Hitze des Tages und Reno fing an, zu frieren. Er fragte sich wirklich, wann Cloud endlich auch müde werden würde, damit sie endlich schlafen konnten und gerade, als Reno jammernd fragen wollte, drehte sich die Blonde zu ihm um. „Bleib mal kurz hier, ich glaube, ich hör was…“ Noch bevor Reno antworten konnte, war Cloud auch schon weitergelaufen und so setzte er sich einfach, die Decke neben sich fallen lassend, in den Sand und wartete. Als sie zurückkam war Reno schon beinahe eingeschlafen, doch ihre Stimme lies ihn wieder aufschreckend wach werden. „Da hinten ist ein kleiner Bach…“ Mehr musste Cloud nicht sagen. Fast sofort war der Rothaarige wieder auf den Beinen und folgte ihr schweigend aber froh. Endlich würden sie schlafen können und endlich würde Cloud sich das Gesicht waschen… so hoffte er zumindest. Als Cloud am nächsten Morgen aufwachte, hatte sie furchtbar schlechte Laune. Sie wusste nicht einmal wieso, schließlich hatten sie gestern Abend noch Wasser gefunden und mussten keinen weiteren Proviant verbrauchen, doch irgendwie war sie unglaublich gereizt. Schweigend packte die Blonde ein paar Äste in die Decke, denn in der Wüste würden sie nachts Feuerholz brauchen und ging dann zu dem Ex-Turk, der noch seelenruhig schlief. „Reno, aufwachen!“ Sie rüttelte äußerst unsanft an seiner Schulter, woraufhin Reno merkwürdig grunzte und verwirrt die Augen aufschlug. „Wie? Was?“, murmelte er verschlafen und bekam als Antwort ein Augenrollen von Cloud. „Wir müssen weiter, also steh auf!“ Gähnend streckte sich der Rothaarige und beäugte Cloud skeptisch, wie sie noch einige Äste zusammensuchte. Er war es ja gewohnt, dass Cloud nicht gut drauf war, aber normalerweise war sie auch nicht schlecht drauf – zumindest nicht so schlecht, wie sie es heute zu sein schien. Ihre Augenbrauen waren die ganze Zeit über zusammengezogen und sie warf das trockene Holz gröber auf einen Haufen, als es nötig gewesen wäre. „Was ist dir denn für ne Laus über die Leber gelaufen?“ „Spielt das eine Rolle?“, brummte Cloud als Antwort und Reno bereute es sofort, überhaupt gefragt zu haben. Durch die gereizte Atmosphäre bekam er selbst miese Laune. Sich jedes weitere Kommentar verkneifend, ging er zu dem Bach. Der heutige Tag würde sicherlich sehr anstrengend werden und es würde nicht nur an der bevorstehenden Wüstenwanderung liegen. Reno hasste Sonne. Früher hatte er sie gemocht und immer davon geträumt, einmal in einem dieser exklusiven Clubs in Costa del Sol Urlaub zu machen, doch das hatte sich seit einigen Stunden grundlegend geändert. Seine nächsten Ferien würde er in Icicle verbringen - zum Snowboard fahren! Der Schweiß lief ihm in Bächen über die Stirn und er war sich sicher, einen großen Anteil an der Bewässerung der Wüste beizutragen. Er schielte zu Cloud, der es wenigstens nicht besser ging, was Reno ein bisschen Genugtuung verschaffte. Sie hatte kein Wort mehr gesprochen, nachdem sie aufgebrochen waren und Reno war auch nicht unbedingt versessen darauf, sie mit irgendwelchen Fragen zu nerven. Zumal die Hitze seine Kehle sowieso austrocknete. Es war schon einige Stunden her, seit sie den letzten Baum gesehen hatten und die Landschaft war jetzt geprägt von Sand, Dünen und… Sanddünen. Reno seufzte laut und bekam deswegen einen bösen Blick von Cloud zugeworfen. „Was ist?“, fragte die Blonde gereizt und Reno wusste erst nicht, was sie meinte und antwortete: „Nichts… wieso?“ Cloud verdrehte die Augen und wollte dem Ex-Turk den Rücken zukehren, als der noch einmal das Wort ergriff: „Aber wenn wir schon mal so was wie Reden…“ Er machte eine kurze Pause und wartete Clouds Reaktion ab, die jedoch nicht kam und fuhr dann fort: „Bist du sicher, dass wir in die richtige Richtung laufen?“ „Wenn du mir nicht vertraust, kannst du dich auch gerne allein auf den Weg machen!“, patzte sie zurück, der Blick mehr als mörderisch. Gut, Cloud hatte schlecht Laune, als hätte er das noch nicht vorher gewusst, aber musste sie die an ihm auslassen? Er verschwieg seinen Gedanken und murmelte nur etwas, das nach „Ja, ja, ist ja gut“ klang. Er nahm sich fest vor, die Blonde heute nicht wieder anzusprechen. Leider wurde aus seinem Vorhaben nichts, als sie nur einige Minuten später einen Dünenkamm überquerten und ein seltsames Lachen hörten. Beide blieben überrascht stehen. „Ein Kaktor?“, fragte Reno und wunderte sich, was dieses kleine, grüne Wesen hier zu suchen hatte. Seines Wissens nach lebten Kaktoren in der Wüstengegend nördlich von North-Corel. Er mochte diese kleinen Viecher nicht. Sie waren zwar harmlos, wenn man sie nicht reizte, aber wenn sie kämpfen mussten, waren sie sehr flink. Und wenn man nicht aufpasste, landete man als Akupunktur-Opfer im Krankenhaus… Clouds wütendes Grollen lies Reno aufsehen. „Ähm, hey…“, meinte er vorsichtig. Der Blick der Blonden war ihm nicht geheuer. „Wir sollten ihn in Ruhe lassen…“ Reno hatte keine Lust, sich tausend Nadeln aus den Gliedmaßen zu ziehen, doch Cloud schien das wenig zu interessieren. Der Rothaarige hörte nur noch ein „Tss“, bevor Cloud ihr Schwert mit beiden Händen griff und auf das kleine Monster zurannte – so gut es im Sand jedenfalls ging. Der Kaktor quiekte erschrocken und schlug zwei oder drei aufgeregte Saltos, bevor er dann mit einem Sprung Clouds Schlag auswich. Das grüne Wesen hüpfte um die Blonde herum und erstarrte plötzlich, war leicht nach vorn gebeugt. Jeder, der schon einmal mit einem Kaktor gekämpft hatte, wusste, was dies bedeutete und Reno war in diesem Moment froh, dass Clouds Schwert so breit und groß war. Mit einem Mal fing der Kaktor wild an mit Armen und Beinen zu zappeln und feuerte Geschosse in Form von unzähligen Nadeln auf Cloud. Schnell versteckte sie sich im ersten Moment hinter dem Schwert, rollte sich dann aus der Schussbahn und stand wieder auf, stürmte auf das Pflanzenwesen zu, das dem nächsten Schlag jedoch erneut auswich. Das machte die Blonde nur noch wütender und sie schlug auf den Boden, dass der Sand nur so spritzte und die Umgebung anfing zu beben. „Was? Scheiße!“, fluchte Reno und versuchte, nicht zu tief im Sand zu versinken. Warum hatte sie ihm nicht gesagt, dass sie Materia im Schwert hatte? Und wieso musste sie ausgerechnet in der Wüste Beben aktivieren?! „Bist du von allen guten Geistern verlassen?!“, rief der Ex-Turk Cloud zu, als die Wellen im Sand nicht weniger wurden und er das Gefühl hatte, gleich so tief drin zu stecken, dass er nicht mehr herauskam. Der Kaktor quietschte laut und hüpfte unruhig umher und bis eben hatte er keine Notiz von Reno genommen, doch jetzt kam ihm das kleine Wesen gefährlich nah. „Oh Fuck…“ Renos Zischen war panisch und mittlerweile war er wirklich mit den Beinen so tief versunken, dass er nicht mehr flüchten konnte. „Oh scheiße, oh scheiße, oh scheiße“, nuschelte er hektisch, versuchte sich frei zu graben, doch scheiterte kläglich, da das Beben noch immer nicht vorüber war und immer mehr Sand nachkam. Der Kaktor indes sprang wild umher, feuerte noch einmal eine Ladung auf Cloud ab, die sie wieder abwehrte und hüpfte weiter auf Reno zu. Er war nur noch etwa zwei Meter entfernt und Reno riss ängstlich die Augen auf. Er hatte es gewusst: ER würde wieder alles abkriegen! Schnell kniff er die Augen zusammen und hielt sich seine Arme schützend vor das Gesicht und dann… FLATSCH! Eine ordentliche Menge Kaktusmilch landete auf seinen Armen, dem Gesicht und den Haaren. Cloud hatte den Kaktor noch rechtzeitig erwischt. „Na… super…“, murmelte Reno, seine Arme langsam senkend. Das Beben hatte aufgehört und Reno steckte bis zur Hüfte im Sand, von oben bis unten mit der weißen, bitter riechenden Flüssigkeit beschmiert. Jammernd schlug der Rothaarige mit der flachen Hand in den Sand und sah Cloud gequält an. „Ich hasse dich!“ Mittlerweile war es Nacht. Die Hitze hatte der Kälte Platz gemacht und das bisschen Feuchtigkeit, was sich in der Luft befand, ließ sich auf dem Sand als Tau nieder. „Entschuldigung“, murmelte Cloud zum mindestens fünften Mal, seit sie das Lagerfeuer entzündet hatten. „Hm…“, brummte Reno und genoss den leichten, kalten Wind, der gerade etwas aufgekommen war. „Das konnte ich ja nicht wissen…“ Auch das sagte die Blonde nicht zum ersten Mal und sah zu Reno. Dessen Gesicht war rot, die Wangen und die Nase waren angeschwollen, die Augen rot unterlaufen. Seine Arme sahen nicht besser aus. Auf ihnen hatten sich kleine Pusteln gebildet, über die Reno fluchte, sie würden unglaublich jucken. „Das nächste Mal, wenn du schlechte Laune hast, versuch sie irgendwo da abzulassen, wo ich NICHT bin!“, murrte Reno und durch das geschwollene Gesicht, klang es dumpfer und undeutlicher als sonst. „Hm… Ich konnte ja nicht wissen, dass du gegen Kakteen allergisch bist…“ „Ich hab aber noch gesagt, wir sollten ihn besser in Ruhe lassen!“ Darauf antwortete Cloud nichts. „Und wehe du erzählst das jemanden. Ich warne dich!“, setzte Reno nach einem Moment noch nach. Wieder schwieg die Blonde, stocherte nachdenklich im Feuer und runzelte dann die Stirn. „Ich bin gegen Nüsse allergisch…“, meinte sie plötzlich und Reno sah sie verwirrt an. „Aha…?“ „Ja… Deswegen kann ich auch keine Schokolade essen…“ „Wieso das denn? Dann iss normale Schokolade, welche ohne Nüsse.“ Reno verstand das Problem nicht, zumal Schokolade dem Gemüt der Blonden vielleicht manchmal ganz gut tun würde. „Nein, in jeder Schokolade ist etwas Nuss… Meine Zunge schwillt davon immer an. Dabei mag ich eigentlich Schokolade…“ Cloud zuckte mit den Schultern und trank noch einen Schluck aus der Kokosnuss. Reno zog überrascht die Augenbrauen hoch. Es gab also noch etwas, das Cloud mochte, außer Reno das Leben schwer machen und Töten… und Käse. „Dann iss Bananen“, schlug Reno plötzlich vor und nun war Cloud diejenige, die irritiert war. „Wie kommst du jetzt darauf?“ „Na ja… Schokolade hebt die Stimmung. Sind Glückshormone drin, oder so… Und in Bananen auch, meinte Elena mal. Und ganz ehrlich: Ein bisschen bessere Stimmung würde dir mal ganz gut tun.“ „Hmm…“ Cloud schien zu überlegen und murmelte noch: „Bananen also…“ Reno lies sich nach hinten fallen und streckte die Hand in den Himmel, betrachtete dabei etwas skeptisch die Pusteln auf dem Unterarm. „Wenn du Nüsse nicht verträgst, wieso trinkst du dann Kokosmilch?“ „Dagegen bin ich wohl nicht allergisch… und selbst wenn…“ „Komisch…“ Er setzte sich wieder auf und runzelte die Stirn. „Sind Kokosnüsse eigentlich Nüsse? Ich meine, Erdnüsse heißen ja auch Erdnüsse und sind eigentlich keine Nüsse…“ „Ist das so?“ Cloud sah ihn fragend an. „Ja… hab ich mal irgendwo gelesen… Und die sollen extrem fettig sein.“ „Fettig?“ „Japp… aber ich mag keine Erdnüsse.“ „Wegen dem Fett?“ Irritiert hob Cloud die Augenbrauen und Reno musste kurz lachen. „Nein, wegen dem Geschmack…“ „Oh…“ Sie kratzte sich am Nacken. Sie sollten vielleicht aufhören, über Essen zu reden. Sie schwiegen eine Zeitlang und irgendwann meinte Cloud: „Wir müssen schlafen…“ Reno antwortete schon nicht mehr. Der zweite Tag in der Wüste war nicht weniger anstrengend. Die Sonne schien ihnen unbarmherzig auf die Haut und erhitzte den Sand so stark, dass Reno dachte, es würde ihm die Füße verbrennen. Sie waren schon einige Stunden vor dem Sonnenaufgang losmarschiert, doch der Rothaarige bezweifelte, dass es etwas gebracht hatte. Die Umgebung veränderte sich nicht, bestand nur aus trostlosem Sand, der die Sonne unangenehm reflektierte. Zudem kamen sie nicht so schnell voran wie gestern. Cloud sagte zwar nichts, doch ihr schien es gar nicht gut zu gehen. Abgesehen von dem Sonnenbrand, den Reno auch hatte – seine Schwellungen waren zum Glück zum größten Teil zurückgegangen – lief die Blonde langsamer als sonst, das Schwert nicht mehr auf einer Schulter gelehnt, sondern hinter sich her ziehend. „Cloud?“ „Hm?“, brummte sie nur müde und sah Reno fragend an. „Sollen wir eine Pause machen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Willst du was trinken?“ Wieder nur ein Kopfschütteln. Ihr war übel. Trotz dem trockenen Mund, wollte sie nichts trinken aus Angst, erbrechen zu müssen. Sie holte stockend Luft, als sie einen weiteren heftigen Krampf im Bauch hatte. Vorsichtig schaute sie zu Reno, doch zu ihrer Erleichterung, hatte dieser nichts mitbekommen. Seit sie aufgewacht war, plagten sie diese Krämpfe, wenn es welche waren. Cloud kannte diese Art von Schmerz nicht – und sie kannte viele Arten von Schmerz. Es war auch nicht wie das Gefühl, das sie in der Steppe gehabt hatte. Diesen Schmerz konnte sie nicht einordnen. Es zwickte im Bauch und sie hatte gleichzeitig das Gefühl, sie würde explodieren. Und seit einiger Zeit hatte es sich verschlimmert und es kamen Rückenschmerzen dazu. Jedoch nur im unteren Rückenbereich und sie fragte sich, ob sie vielleicht etwas am Zwerchfell oder der Lunge hatte. Oder an den Nieren… Vielleicht sollte die doch etwas trinken. Cloud wurden noch langsamer. Jeder weitere Schritt verschlimmerte ihren Zustand und sie hätte sich am liebsten einfach in den Sand fallen lassen. „Reno?“, murmelte sie und lies das Schwert los. Der Angesprochene drehte sich um. „Können wir vielleicht doch… eine Pause machen?“ Es war eigentlich eine rhetorische Frage, denn Cloud hatte sich schon hingesetzt. Reno kam ein paar Schritte näher. „Natürlich…“ Auch er ließ sich in den Sand fallen, den Blick kritisch auf die Blonde, die die Augen geschlossen hatte und ihr Gesicht in den Händen vergrub. „Du siehst schlecht aus“, meinte er nach einem Moment der Stille. Cloud schwieg. „Alles okay mit dir?“ Wieder antwortete sie nicht. Reno seufzte genervt. „Hey… ich mach mir Sorgen und du ignorierst mich. Du könntest wenigstens mal antworten.“ Träge sah sie auf. Unter den roten Sonnenbrandflecken erkannte man ihre Blässe. „Ich hab Bauchschmerzen…“ „Aha… Bauchschmerzen?“ Reno wusste nicht wieso, aber irgendwie klang das nicht nach einer wirklichen Beschwerde, sondern eher nah einem Kleinkind. Doch Cloud nickte nur und sprach weiter: „Und Rückenschmerzen… und mir ist schlecht…“ „Hm… vielleicht der Kreislauf?“ „Hm.“ Cloud zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Los, wir trinken jetzt erst mal was!“ Entschlossen wühlte Reno in der Decke und holte zwei Kokosnüsse heraus. Ihm entging dabei nicht, dass sie nicht mehr so viele hatten, wie sie vermutlich bräuchten, doch das erwähnte er jetzt besser nicht. Diesmal war es Reno, der Cloud zum Trinken nötigte, obwohl die Blonde schon nach einigen Schlucken meinte, sie könnte nicht mehr. Als beide fertig waren, stand der Ex-Turk wieder auf, streckte sich und fragte erwartungsvoll: „Geht’s dir besser?“ Cloud schüttelte den Kopf. „Nicht?“ „Nein… ich weiß nicht… egal…“ Müde quälte sich Cloud auf die Beine und nahm ihr Schwert, torkelte dabei etwas. „Warte, ich helf dir“, bot Reno an und wollt schon einen Arm der Blonden nehmen, doch die wehrte es ab. „Lass mich.“ Sie hatte keine Lust groß zu Reden und schon gar nicht auf das Mitleid des anderen. „Okay, okay… ist ja gut…“ Reno verdrehte die Augen wegen so viel Sturheit. „Ich wollte dir nur helfen.“ „Tss.“ Cloud zischte genervt und da war sie auch wieder, die unbegründete schlechte Laune, die sie gestern schon hatte. „Behandle mich nicht wie ein Mädchen!“ „Ha ha, wie witzig, ich will ja nichts sagen, aber…“ Reno stockte und riss die Augen auf. „Ach du scheiße! Cloud!“ „Was ist denn?!“ Herausfordernd sah die Blonde in Renos schockiertes Gesicht. „Du bist eine Frau!“, meinte der Ex-Turk plötzlich, der Blick noch immer entgeistert. „Ach, tatsächlich?“ Cloud rollte mit den Augen. „Das fällt dir ja wahnsinnig früh auf.“ „Nein, nein…“ Kopfschüttelnd wehrte Reno ab. „Du verstehst nicht… Ich meine, du bist eine FRAU!“ „Tut mir Leid, aber ich sehe da keinen Unterschied zu deiner ersten Aussage.“ Sie wollte schon weiter laufen, doch Reno ging schnell einen Schritt auf sie zu, fasste sie an der Schulter und drehte sie zu sich. „Cloud, verdammt… du bist weiblich!“ Er packte ihr an die Oberarme und sah sie durchdringend an. Die Blonde zwang sich zur Ruhe, atmete einmal tief ein und blickte dann mit zusammengekniffenen Augen zu Reno. „Danke, dass du es so oft erwähnst, aber mittlerweile weiß ich es, okay?“ Der Rothaarige lies einen Augenblick den Kopf hängen, richtete sich dann jedoch wieder auf und meinte ernst: „Ich meine deine Bauchschmerzen. Denk doch mal nach!“ Cloud runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. „Ich hab keine Ahnung, auf was du hinaus willst…“ „Na… Du bist eine Frau und hast Bauchschmerzen…“ Die Blonde überlegte. Hatten Frauen einen empfindlicheren Magen? Aber sie hatten die letzten Tage ja nichts gegessen, daran konnte es also nicht liegen. Sie zuckte schließlich mit den Schultern. „Ich weiß nicht, was du meinst…“ „Oh man…“ Ungeduldig seufzte Reno. „Das sind keine Bauchschmerzen, sondern Unterleibsschmerzen, jetzt verstanden?“ „Gibt es da einen Unterschied?“ Cloud zog eine Augenbraue hoch und schien wirklich keine Ahnung zu haben. Fassungslos starrte der Rothaarige sie an. Es konnte doch nicht sein, dass Cloud wirklich so wenig Wissen über weiblicher Anatomie hatte. Gut, von innerer Anatomie, von der äußeren hatte Cloud unter diesen Umständen vermutlich wesentlich mehr Kenntnis als Reno… „Sag mal, du willst es nicht verstehen, oder? Sagt dir ‚Regel’ etwas?“ Hoffentlich verstand Cloud jetzt, denn Reno hatte eigentlich keine Lust, noch deutlicher zu werden. „Welche Regel meinst du?“ „Oh Gott! Nein!“ Fluchend ließ Reno die Blonde los und fuhr sich durch die Haare. „Sag, dass das nicht dein Ernst ist! Du wirst doch wohl wissen dass…“ Er machte eine Pause in der er tief Luft holte. Langsam fand Cloud dieses Ratespiel auch ziemlich nervig, weswegen sie die Arme vor der Brust verschränkte und unfreundlich fragte: „Was werde ich wohl wissen?!“ „Na ja… dass…“ Reno schüttelt den Kopf. „Na ja, Frauen einmal im Monat an gewissen ‚Tagen’ ihre ‚Regel’ bekommen…“ Der Ausdruck auf dem Gesicht der Blonden veränderte sich nicht, weswegen Reno noch hinzufügte: „…was man im Biounterricht auch ‚Menstruation’ nennt…“ Er hoffte wirklich, dass Cloud dieses biologische Phänomen bekannt war, denn er hatte keine Lust, mitten in der Wüste den Sexualkunde-Lehrer zu spielen. Doch anscheinend verstand sie. „Ach so… das meinst du…“, brummte sie genervt und rollte mit den Augen, bevor sie urplötzlich ganz steif wurde, die Augen nur aufriss und Reno panisch ansah. „Ach du scheiße!“ „Ja… sag ich doch: Scheiße!“, stimmte Reno zu, froh, dass sie endlich verstanden hatte. „Oh mein Gott, was wenn… also… wenn…“ Cloud konnte den Satz nicht beenden, denn allein beim Gedanken daran wurde ihr noch schlechter. „Reno!“ Er sah sie ratlos an. „Reno! Guck nach!“ „WAS?!“ Wäre diese ganze Situation nicht so grotesk und wäre er nicht selbst daran beteiligt, hätte Reno sicherlich gelacht. Doch leider war er Teil des Ganzen. „Ich kann doch nicht bei dir… nachgucken!“ „Du musst!“, meinte Cloud überzeugt, „Ich kenn mich mit so was nicht aus…!“ „Na denkst du ICH? Ich bin keine Frau!“ „Ich normalerweise auch nicht!“ Es war schon eine Sensation, zu sehen, wie Cloud Strife ihn in ängstlicher Hysterie anstarrte, in der Hoffnung, er würde vielleicht wissen, was zu tun sei. Vielleicht hatte Reno ja Glück und es tauchte noch ein Kaktor auf, das würde die Stimmung der Blonden vielleicht heben… und vom Thema ablenken. Es kam jedoch kein Kaktor, nur eine weitere Frage von Cloud. „Du hast doch sicherlich schon mal… Frauen gesehen… oder?“ Renos Augen wanderten unruhig umher und vermieden den Blick der Blonden. Sie wollte anscheinend wirklich, dass er… nachsah. Hatte Cloud Strife denn gar kein Schamgefühl? Man mochte es kaum glauben, aber selbst Reno hatte eins. Und natürlich hatte er schon Frauen gesehen, aber wenn er ehrlich war, wollte er ‚so etwas’ nicht sehen. Doch Reno war nicht ehrlich, er redete sich raus: „Selbst wenn ich nachgucke, ich wüsste doch gar nicht, was ich machen soll… Ich meine… Außerdem bist du DU und ich würde ja auch nie bei Elena oder Tifa nachgucken!“ Einen Moment lang waren Clouds Augen noch auf Reno gerichtet, dann schloss sie sie allerdings und atmete tief ein. „Super…“, nuschelte sie. „Und was soll ich machen, wenn…“ Reno zuckte mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung…“ Die panische Hysterie der Blonden schlug langsam um in gereizten Ärger und sie rieb sich träge über die Augen. „Na dann…“ Als Cloud Anstalten machte, sich selbst davon zu überzeugen, drehte Reno sich schnell um und entfernte sich einige Schritte. Es dauerte nicht lange und die Blonde trat neben Reno. „Und? Hast du… nachgesehen?“, wollte der Ex-Turk wissen und sah neben sich. „Nein“, war Clouds knappe Antwort. Beide liefen weiter. Irgendwann mussten sie schließlich aus der Wüste raus kommen. „Du hast nicht nachgesehen?“ „Doch… aber nein.“ Reno verstand und er war sich sicher, dass nicht nur ihn diese Tatsache erleichterte. Auch wenn es bei den Symptomen, die Cloud ihrem gequälten Gesichtsausdruck nach noch immer zu haben schien, merkwürdig war. Clouds Beschwerden wurden auch am nächsten Tag nicht besser. Die Krämpfe und Rückenschmerzen plagten sie weiter und die gesamte Situation wurde noch komplizierter, als ihnen die Vorräte ausgingen. Sie hatten schon mitten in der Nacht kein Feuerholz mehr gehabt und sie froren, da die Decke bei weitem nicht dick und groß genug für beide war. Schon vor Stunden hatte Reno Cloud die letzte Kokosnuss trinken und essen lassen und er merkte den Mangel an Flüssigkeit und Nährstoffen an den bunten Punkten, die ständig durch sein Sichtfeld tanzten. „He he…“ Reno lachte trocken auf, seine Lippen waren wund. „Erst ertrinken wir fast und dann verdursten wir… Wenn das mal nicht Ironie ist…“ „Hm…“, nuschelte Cloud. Ihr wurde ständig schwarz vor Augen und jeder Schritt war eine neue Herausforderung. „Du, sag mal Cloud…“ „Hm…?“ „Der Weapon hier in der Wüste… habt ihr den eigentlich damals beseitigt…?“ Renos Frage kam unerwartet und Cloud hob leblos ihren Kopf. „Ich weiß nicht…“ Ihre Stimme klang heiser. „Barret, Cid und Yuffie wollten sich darum kümmern… Ich müsste sie fragen…“ Reno zog eine Augenbraue hoch. „Oh… na ja, vielleicht verdursten wir nicht, sondern werden platt gestampft…“ Er wusste nicht, was besser war. „Wir sollten uns beeilen“, setzte er schließlich noch nach. Cloud sank auf die Knie. „Gleich…“, murmelte sie kaum hörbar. „Hey… Wir müssen weiter…“ Reno ging neben Cloud in die Hocke. Die Blonde hatte sich in den Sand gesetzt und starrte stumpf vor sich, Reno fragte sich fast, ob sie überhaupt noch atmete. „Wir können nicht schon wieder ne Pause machen…“ Die Punkte vor seinen Augen wurden noch etwas bunter. „Na komm…“ Er legte einen ihrer Arme um seine Schulter und zog sie hoch. Das Schwert ließ er liegen. Leise hörte Reno Cloud etwas murmeln, doch er verstand es nicht. Für einen Moment überkam ihn eine heftige Übelkeit und er wankte gefährlich, konnte sich jedoch gerade noch auf den Beinen halten. „Ich will hier nicht verrecken“, nuschelte Reno und sah in die Ferne. Überall war Sand, nur Sand und Sonne. „Verdammter Mist“, fluchte er noch, bevor er zusammenbrach… Währenddessen durchsuchten Rude und Elena in Midgar die Ruine des Shinra Towers. Die Blonde war in einem Kellergeschoss, von dem sie zu Shinra-Zeiten nicht einmal gewusst hatte, dass es überhaupt existierte. Doch eigentlich wunderte sie es nicht. Schließlich wussten nur die ganz hohen Tiere von den bisweilen ekligen Dingen, in denen der Konzern seine Finger drin hatte. Sie versuchte gerade eine dicke Stahltür mit Hilfe eines beinahe unbrauchbaren elektronischen Sicherheitsschlosses zu öffnen, doch es gelang ihr nicht. Etwas Staub rieselte auf sie nieder und sie schaute genervt nach oben. „Wunderbar…“ Sie seufzte und sah auf ihr Funkgerät. Hier hatte sie keinen Empfang. Suchend und dabei immer auf das Gerät blickend, wanderte sie in dem Raum hin und her, als plötzlich ein gewaltiger Lärm ertönte. Staub wirbelte auf und versperrte Elena einen Moment die Sicht. „Oh mein Gott…“, murmelte sie leicht geschockt, als sie auf die Stelle starrte, wo sie noch eben versucht hatte, den Code zu knacken. Dort lag jetzt ein großer Betonbrocken, in dem vereinzelt Stahlstäbe steckten. Sie atmete einmal tief durch, um sich zu beruhigen und überprüfte ihr Funkgerät. „Rude?“ Die Qualität war schlecht, doch sie verstand, wie der andere sich ebenfalls meldete. „Ich brauch hier unten mal deine Hilfe… Okay, ich warte…“ Was sollte sie auch sonst tun. Den Betonklotz würde sie alleine nicht bewegen können und wegsprengen war hier zu gefährlich. Wütend starrte sie auf das künstliche Gestein, das sie beinahe erschlagen hätte und brummte leise zu sich: „Super! Rude und ich dürfen hier im Dreck wühlen und Reno macht sich eine schöne Reise nach Nibelheim. Das ist echt unfair!“ Vielen Dank fürs Lesen. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)