Das Heulen des Wolfes von abgemeldet ================================================================================ Unvorhergesehene Planung ------------------------ Es dauerte auch nicht lange, da hörte sie schon Ihre Freundin Mariska von weitem Lallen. „… isch sachst tier, eusch gerle kann ma verkessen…“ Ailée rollte mit den Augen und Stiefelte die Treppen zum Keller runter. Dort sah sie dann auch Mariska um ringt von ein dutzend leerer Weinflaschen auf einer Kiste sitzen. Sie hatte den Arm um den Kleinen Luca gelegt und versuchte ihn scheinbar gerade die Welt der Erwachsenen zu erläutern. „Isch keb dia ne gute rad, vergesch die waiba und masch kohle, leb dein lebn uf dainö art…“ Der Kleine schien ein wenig unbeholfen in ihrer Gegenwart und schüttelte nur verzweifelt den Kopf. Mariska, die sah das Ailée die Treppe herunter kam, bot ihr auch direkt eine Flasche Wein an, welche diese wie immer gerne annahm. Wer war auch schon so blöd und schlug eine Flasche Wein aus dem Keller des Burgherren aus? Sie jedenfalls nich. Ailée setzte die Flasche an und so saß Luca binnen weniger Augenblicke zwischen zwei lallenden Mädels die sich mit ihm über das Erwachsenwerden unterhalten wollten. Verzweifelt hörte Luca sich das gebrabbel der beiden Frauen an und verfluchte sich innerlich dafür, dass er Mariskas Worten, sie sei eine ausgebildete Weinexpertin und wolle sich doch mal über die Qualität des hiesigen Weines erkunden, glauben schenkte. Als er seinen Onkel rufen hörte, jagt er die beiden Frauen, welche sich mit lauten gepöbelt beschwerten, aus der Kammer. „Hier bin ich Onkel“, meinte Luca nur, und zog die beiden besoffenen Frauen an einer Leine hinter sich her. Die beiden zeterten und meckerten was das Zeug hielt. Sie waren beide gleich betrunken und grade noch so in der Lage geradeaus zu gehen. Als sie nach oben kamen hielt Nicolaie Kiana an der Hand. Beide waren mittlerweile wieder trocken und angezogen wie Ailée feststellte. "Was gibt es Onkel?" fragte der junge Luca ihn und hoffte, dass es irgendetwas war, wo er die beiden Schnapsdrosseln abstellen konnte. Sie plapperten ausgelassen weiter als Luca mit Nicolaie sprach. „Wir werden morgen Abend eine Hochzeit feiern, zwei um genau zu sein“, meinte er. „Dein Vater wird Ailée und ich Kiana heiraten. Wenn alles klappt, dann wird Satan hier auftauchen und deine Seele zurückbringen und den Fluch von uns Lösen. Dein Vater ist noch nicht ganz erlöst vom Fluch und ich auch nicht. Nur die Hochzeit kann uns heilen.“ Luca nickte. Er hoffte, dass die beiden diesmal die richtigen waren. Trotz ihres immensen Alkoholkonsums hatte Ailée die Worte von Lord Nicolaie vernommen. „Isch… isch soll WEAS???“, kreischte sie. Zwar war sie vollkommen betrunken aber das hatte sie nur zu gut verstanden. "Das is nich euer ernst!" meinte sie immer noch leicht lallend aber schon um einiges klarer im Kopf als vorher. Wenn das stimmte.... Nein sie war noch jung, sie mochte die Knechte auf dem Feld die sie ab und zu mit nach Haus nahm und die für kurze Zeit ihr Bett wärmten aber sie war doch noch viel zu jung um zu Heiraten. Und vor allem hatte dieser Mann schon einen Sohn! Kiana ging auf Ailée zu. Sie packte ihre Freundin bei den Schultern und schaute sie eindringlich an. „Verleugne nicht, dass du Gefühle für ihn hegst. Wir sind die letzte Hoffnung für die drei. Denk an ein Sorgenfreies leben das du führen wirst. Und wegen Luca, nun sieh es so, er wird von dir vielleicht kein Kind mehr verlangen, gerade weil er schon eins hat. Stell dir vor morgens aufzuwachen und neben dir liegt der Mann deines Herzens, jeden morgen wachst du auf und du siehst in neben dir, weißt, das er nur dir und du nur ihm gehörst, weißt, dass er nur dich liebt. Willst du nicht solch ein Leben?“ Sie sah ihre Freundin an. Irgendwie war es nicht schlecht was sie sagte, aber irgendwie fürchtete sie sich davor nur DEN EINEN zu haben. Sie wollte sich nich festlegen. Doch Kiana hatte Recht. Irgendwo in ihrer Brust schien ein kleines Fleckchen von ihm eingenommen worden zu sein. "Nun gut, aber ich kann wirklich nicht versprechen, dass ich immer treu bin... Wenn er das akzeptiert ist es in Ordnung." Sie wusste, dass er sich niemals darauf einlassen würde doch das war ihre Bedingung. Während sie hier auf der Burg war, war ihr ein sehr attraktiver Stallbursche aufgefallen der sie ebenfalls angelächelt hatte und bei dem sich gerne mal die Forke etwas näher betrachten würde. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen hier zu leben. "Wer soll zuhause die ganze Arbeit machen? Wer soll die Tiere füttern und auf dem Feld arbeiten? Und wer kümmert sich dann um die Knechte?" „Dasch masch isch!“, lallte Mariska, „Ich wollte misch sowiescho schelbschtaendik maschen!“ „Das können wir auch ein andern Mal besprechen“, meinte Luca daraufhin. „Wichtig zu wissen ist nur, machst du es Ailée?“ Alle Augen ruhten auf Ailée die nieder geschlagen zu Boden blickt. Sollte sie es wagen? War sie nicht die wahre Liebe, würde sie der Teufel mitnehmen. Aber da würde sie früher oder später eh laden und wer weiß was für leckere Recken sich dort unten aufhalten. „Ich mach es“, meinte Ailée. Luca, Nicolaie und Kiana fiel ein Stein vom Herzen. Sie war doch einfacher zu überreden gewesen als sie erst gedacht hatten. "Nun dann lasst uns alles für dich Hochzeiten vorbereiten." sagte Nicolaie mit stolz geschwellter Brust. Ailée wollte vorher aber noch etwas wissen:" Warum DIE Hochzeiten? Wer Heiratete denn noch?" fragte sie neugierig. Sie konnte es sich schon ansatzweise denken aber dennoch wollte sie einmal sicher gehen. Schließlich war es immer Kiana gewesen, die sich sträubte bis aufs Blut, sich fest zu binden. Kiana schaute Ailée an. „Hättest du vorhin nicht soviel getrunken, hättest du auch verstanden, was Nicolai gesagt hat. Er hat erzählt, das DU und Dragomir heiraten und Nicolai und ich.“ Damit machte Kiana auf den Absatz kehrt und ging, Mariska hinter sich herschleifend, in deren Zimmer. Nicolaie und Luca bereiteten alles vor, sollten die Frauen doch für den großen Tag ausgeruht sein. Ailée folgte den anderen beiden ins Zimmer. Dort angekommen, schmiss sich jede einzelne aufs Bett und holte den Schlaf der letzten Tage nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)