Love Love von Serenade (You are so stupid) ================================================================================ Das Angebot ----------- So, nun ist es geschafft! Das erste Kap meiner FF ist hochgeladen. Und ich bin geschafft!! Dieses Kap und auch die später noch kommende Lemon-Szene sind komplett Montags Nachts um drei Uhr entstanden. Und das vor einem Französichtest bei einer superstrengen (aber auch superlieben) Lehrerin. Die Vorarbeiten dazu selbst in Französich! So, noch ne Bitte am Rande: Schreibt/sagt mir, ob ich Qualitäten als Autorin habe. Ich möchte nämlich, nach, oder auch während, meinem Studium als Autorin etalbieren. Aber nur nebenberuflich. ;-) Von Freunden und meiner Familie bekomme ich keine gescheite Kritik oder Beurteilung, weßhalb ich mich an euch wende. ;-) Damit (ich meine die Beurteilung meiner Qualitäten) könnt ihr euch noch ein bisschen Zeit lassen, bis ihr mehr gelesen habt, von mir. Wer so lange nicht warten will, der kann sich auch meine One-Shot- Sammlung durchstöbern. Danke schon im Voraus!! Das Angebot Langsam kitzelte die Sonne ein schlankes, großgewachsenes Mädchen aus dem Schlaf. Nach zwei Minuten setzte auch der Wecker ein und Kyoko Mogami regte sich, endglütig wach. „Ach, Mist!! Ich hab verschlafen!!“ In sekundenschnelle war sie auf den Beinen und an ihrem Schrank. Danach beeilte sie sich im Bad. Duschen musste ausfallen, da sie gestern Abend vor lauter Müdigkeit vergessen hatte, den Wecker eine halbe Stunde früher zu stellen. So zog sie nur ein blaues, knieumspielendes Sommerkleid an. Selbstverständlich vorher Unterwäsche und dann blaue, allerdingst flache, Sandalen. Dann ging sie runter in die Küche um sich und die Besitzer vom Daruma-ya ein leckeres Frühstück bestehend aus einer Misosuppe, Reis und gebratenem Gemüse. Dann hörte sie ein fröhliches „Guten Morgen“ von der Okami- san des Daruma-ya, drehte sich um und lächelte sie an. „Ebenfalls einen guten Morgen, Okami- san. Das Frühstück ist gleich fertig. Muss noch den Tisch decken und dann könen wir essen.“ „Ist gut, Kind. Lass dir Zeit und mach dein Bento fertig. Oh, du machst ja zwei?“ meinte die Okami-san etwas erstaunt, nach einem Blick auf den Tisch, wo zwei Bento- Boxen bereit standen. „Ja, eventuell brauche ich eine für Miss Menno. Sie schrieb gestern abend eine SMS mit der Bitte, eine Bento-Box mitzubringen.“ Dann sah sie auf ihre Uhr und erschrak. Sie hatte noch zehn Minuten Zeit, zu LME zu kommen. „Ach du Schreck!“ In Windeseile machte sie die Bentos fertig und schwang sich auf ihr Fahrrad. „Pass auf dich auf!“, konnte die Okami-san ihr gerade noch hinterher rufen, nachdem Kyoko sich verabschiedet hatte. Exakt acht Minuten später stand Kyoko schnaufend und hechelnd vor dem großen Gebäude, wo ihre Agentur untergebracht war. Schnell rannte sie die Treppen herauf und in die Umkleide der Love- Me- Sektion, wo sie ihre beste Freundin Kanae, alias Miss Menno, antraf. „Entschuldige!!! Ich bin viel zu spät dran! Und einen guten Morgen!“, sagte Kyoko hastig, ehe sie ihre Spindtür aufschloss und den ätzpinken Overall herausholte. „Hatte verschlafen und gestern abend vergessen, den Wecker eine halbe Stunde früher zu stellen! Darum bin ich spät dran!“ Zwischenzeitlich hatte sie ihr blaues Kleid aus und ihren ätzpinken Overall angezogen. „Guten Morgen! Musst du nicht um Punkt acht Uhr bei Sawara-san sein?“, erinnerte Kanae Kyoko, welche daraufhin ein S****** fluchte und wie der sprichwörtlich geölte Blitz verschwand. >Weiß der Teufel wie sie es mal wieder geschafft hatte, aber sie ist trotz des noch Umziehen müssens auf die Sekunde pünktlich gekommen!> dachte ein sehr erstaunter Sawara-san exakt zehn Sekunden später. „Guten Morgen Mogami-san. Du hast gleich auch schon einen Love- Me- Job. Geh doch bitte in die Büroabteilung der Manager und melde dich dort. Die werden dir dann zeigen, was du tun musst!“ Kyoko nickte und wand sich schon ab, als Sawara-san sie noch einmal zurückrief. „Kyoko?“ Sie drehte sich um und fragte mit einer höflichen Verbeugung: „Was ist?“ „Du sollst dich heute noch beim Präsidenten melden. Er hat ein Angebot für dich. Sagte er jedenfalls.“ „Ein Angebot? Etwa eine neue Rolle in einem Film?“ Sawara-san schüttelte bedauernd den Kopf. „Das kann ich dir leider nicht sagen. Der Präsident hat ein großes Geheimnis daraus gemacht. Kennst ihn doch.“ Kyoko musste grinsen. Ja. Sie kannte den ´etwas´ verschrobenen Präsidenten. „In Ordnung. Ich werde pünktlich sein. Wenn sie mich jetzt bitte entschuldigen würden?“ Nach diesen Worten drehte Kyoko sich um und ging aus dem Raum heraus. Auf dem Flur traf sie niemanden an, den sie kannte und konnte so ungestört auf den Weg zu ihrem Love- Me- Job gehen. Dort angekommen klopfte sie an der ersten Tür an und wartete auf ein `Herein`. Als es nicht kam, klopfte sie nochmals, öffnete aber gleichzeitig vorsichtig die Tür und spähte herein. Am Schreibtisch saß ein junger Mann mit braunem Haar und einem weißem Hemd. „Ja, werden wir weiterleiten....In Ordnung...Gut. Einen schönen Tag wünsche ich noch!“, hörte sie ihn sagen und dann ein leises Klacken, das ihr verriet, dass der Telefonhörer aufgelegt wurde. Höflich klopfte sie nochmals an und trat dann endgültig ein. „Ah! Da bist du ja! Ich habe dich schon erwartet. Deine Kollegin ist ja leider andersweitig beschäftigt, so dass du alleine die liegengebliebenen Akten einsortieren musst. Komm mit, ich zeige dir wo es ist.“, meine der Herr und erhob sich von seinem Stuhl. Kyoko jedoch zog im Geiste eine Grimasse, die besagte, dass sie Akten sortieren ja sooooo sehr liebte. „Danke, aber ich weiß, wo sich der Archivraum befindet. Ich finde mich schon zurecht.“ antwortete sie höflich und sah den Mann an, dass er erleichtert war. „Gut. Dann komm wenn du fertig bist noch einmal her und melde dich ab.“, sagte er noch, als er sich wieder setzte. Um die Mittagszeit herum... Kyoko saß im Archivraum und sortierte gerade den letzten Berg liegengebliebener Akten, als Kanae den Kopf zur Tür rein streckte. „Hier steckst du! Ich habe dich schon überall gesucht! Oh, unsere Lieblingsarbeit...", meinte sie und trat ein. Kyoko sah feixend zu ihr und antwortete: „Ja, mach ich schon seit Stunden! Ist es denn schon Mittag?“ „Ja, soll ich dir bei den letzten noch helfen?“ Kanae sah Kyoko an und ging sofort auf Abstand. Ihr schwante schon, was jetzt gleich kam und sie sollte Recht behalten. Kyoko hatte schon bei ihren ersten Worten den, wie sie ihn nannte, `Freundinnen- Blick` aufgesetzt und fing auch gleich schon an, sich so komisch zu freuen. „Das du das sagst!! Wie eine richtige Freundin! Du suchst mich und machst dir Sorgen um mich und willst mir dann auch noch bei dem langweiligstem Job der Welt helfen! Wenn das nicht wahre Freundschaft ist....“ „Jaja! Ist ja schon gut!“, meinte Kanae und befreite sich aus Kyokos Spontanumarmung. „Lass mich los, sonst helf ich dir nicht mehr!“ Innerhalb von zehn Minuten war die Arbeit erledigt und Kyoko hatte sich abgemeldet. Die beiden Freundinnen waren unterwegst zu ihrer Umkleide, als Kanae mal wieder von ihrem Lieblingsthema anfing. „Sag mal, du und Ren... Ihr habt euch doch angefreundet beim Dreh zu Dark Moon, oder?“ „Ja, schon. Aber er ist noch immer mein Sempai! Nicht mehr und nicht weniger!“, antwortete Kyoko und ging ein paar Schritte schneller. Mühelos folgte Kanae ihr und sagte gleichzeitig: „Wir hatten uns schon einmal darüber unterhalten. Könnte es nicht sein, dass Ren mehr von dir will, als nur eine Sempai- Kohai- Beziehung?“ „Und wenn schon! DER Ren Tsuruga kann doch jede haben! Was soll der von so einem Mauerblümchen wie mir wollen?“ „Und wenn es doch so ist? Was empfindest du für ihn? So wie du dich beim Dreh als Verhalten hast, nachdem er dir bei der Sache mit dem Stalker geholfen hatte, könnte man fast meinen, du seist ebenfalls in ihn verliebt.“, antwortete Kanae fast beiläufig. Langsam aber sicher fing Kyoko an zu laufen. Sie wusste, worauf Kanae hinaus wollte und sie hatte keine Lust darauf. Sie hatten das Gespräch jetzt schon so oft geführt, dass Kyoko es langsam aber sicher richtig nervte. „Gestehe es dir doch endlich ein, Kyoko! Du bist in Ren verliebt und er erwidert deine Gefühle! Ihr seid nicht nur Sempai und Kohai!“ „Nein! Bin ich nicht! Lass mich doch endlich mit diesem Thema in Ruhe!“, rief Kyoko über ihre Schulter, da sie schon am rennen um die nächste Ecke war. Kanae seufzte. Sie wusste, was Kyoko dachte und wie stur sie sein konnte. Aber sie irrte sich in solchen Fällen so gut wie nie. Wieder seufzend folgte sie Kyoko und hörte gleich darauf einen kurzen Schrei und dann ein Rumpeln, als wäre jemand hingefallen. Da es aus der Richtung kam, in die Kyoko verschwunden war, ging sie etwas schneller und sah um die Ecke. Was sie erblickte, überraschte sie dermaßen, dass sie nichts sagen und nur erstaunt zugucken konnte. Kyoko hatte auf ihrer Flucht vor Kanae und ihrem Gespräch nicht auf den Weg geachtet und so das Hindernis, welches urplötzlich vor ihr auftauchte, zu spät gesehen. Im Fallen gewahrte sie noch, dass es ein großer Mann war, den sie gerade umgerannt hatte und dann lag sie auch schon auf ihm. Verwirrt blinzelte sie mit den Augen und setzte sich auf. „Entschuldigung! Es tut mir leid! Ich hatte nicht auf den Weg geachtet! Verzeihen sie mir!“, sagte sie beinahe hysterisch und wollte aufstehen, als ihr linker Fuß seinen Halt verlor und sie somit ihr Gleichgewicht und wieder auf die Person drauffiel. „Nun, wenn du schon beim aufstehen wieder hinfällst, frage ich mich, wie du dann fast Unfallfrei laufen kannst.“, meinte eine ihr wohlbekannte tiefe und leicht raue Stimme. Kyoko richtete sich zum zweiten Mal auf und sah die Person genauer an. Als sie ihn erkannte, sprang sie sofort wie von der Tarantel gestochen auf und verbeugte sich tief: „Es Tut Mir Wirklich Sehr Leid, Tsuruga- san!! Ich habe sie nicht gesehen!!“ Leise lachend stand Ren auf und musterte das sich verbeugende Mädchen vor ihm. „Eigentlich dachte ich, dass wir als Sempai und Kohai keinen so intensiven Körperkontakt haben müssen, oder irre ich mich da?“ Verwirrt sah Kyoko auf. Irgendwie klang Ren überhaupt nicht so, als ob es ihm unangenehm gewesen wäre, dass sie rittlings auf ihm gesessen hatte, bzw, gelegen hatte. Als sie Ren ins Gesicht sah, wand sie sich auch gleich wieder ab, da sich dort ein Lächeln befand. Nein, nicht das Gentleman-Smile, auch nicht ein höhnisches oder sonst wie falsches Lächeln, sondern ein ganz reines, ja fast schon heiliges Lächeln. Stumm standen sie sich gegenüber. Kyoko traute sich immer noch nicht, Ren wieder anzusehen. >Warum lächelt er mich denn so an? War ihm das überhaupt nicht unangenehm? Ist er nicht sauer? Was ist mit ihm los? So lächelt er nur ganz selten... und wenn ich recht überlege, nur bei mir. Sollte Miss Menno doch Recht haben, mir ihrer Theorie?> Kyoko schüttelte den Kopf und sah wieder zu Ren. „Es tut mir wirklich leid, dass ich sie umgerannt habe.“ „Schon gut! Du hast dich jetzt schon drei Mal entschuldigt und ich habe sie angenommen. Sonst noch Fragen?“, fiel er ihr spöttisch ins Wort. „Ja. Was tun sie hier eigentlich? Haben sie nicht einen Dreh in Hokkaido?“ kam es prompt von Kyoko und Ren fing wieder an zu lachen. „Seit du meine SB warst, weißt du sehr genau über meine Termine bescheid, oder? Nun ja. Ich bin hergekommen, weil Takarada- san mich wegen eines Angebotes zurückbeordert hat. Und nun bin ich auf den Weg dorthin. Übrigens, dein Handy klingelt schon seit etwa zwei Minuten.“, antwortete Ren und grinste Kyoko an. „Was? Wie? Oh nein!“ Hektisch fing Kyoko an zu suchen und fand ihr Handy nach etwa 30 Sekunden. Als sie auf das Display sah, las sie dort die Nummer des Präsidenten. Sofort ging sie ran. „Mogami-san!!! Wo bist du nur? Ich versuche dich schon seit zehn Minuten zu erreichen!!“ kam auch gleich die weinerliche Frage aus dem Gerät. „Entschuldigen sie bitte, Präsident, aber ich war etwas abgelenkt.“ Bei ihren Worten musste Ren grinsen. „Was wollten sie von mir?“ „Hat dir Sawara-san nicht gesagt, dass du dich heute bei mir melden sollst?“ „Doch, aber ich hatte noch einen Love- Me- Job zu erledigen und wollte gerade zu ihnen kommen.“ „Ach so. Ja, gut, dann komm einfach mit Ren mit und beeilt euch. Ach ja, nette Pose war das eben!“ Schlagartig war Kyoko knallrot. „Woher wissen sie von dem Vorfall?“, fragte sie noch, aber der Präsident hatte schon aufgelegt. Ren grinste noch breiter, als er Kyokos rotes Gesicht sah. „Gerade ist Kotonami- san gegangen. Und der Präsident hat überall Kameras installieren lassen. Reicht dir das als Antwort?“ „Was? Miss Menno ist schon weg? Ich wollte ihr doch noch das Bento geben!! Jetzt hat sie noch nicht mal was gegessen und das ist meine Schuld! Ich bin ja so eine schlechte Freundin!“, heulte sie los. Verdutzt sah Ren Kyoko an. >Was hat ein Bento mit Freundschaft zu tun?> fragte er sich in Gedanken. >Nun ja, ihre Logik ist ja nicht unverständlich, wenn man, wie ich, ihre Vergangenheit kennt.> Er drehte sich um und meinte zu Kyoko: „Komm, wir sollten zum Präsidenten gehen und ihn nicht noch länger warten lassen.“ Kyoko nickte und lief ihm hinterher. Am Büro angekommen, klopfte Ren höflich, aber kurz an und hielt Kyoko dann die Tür auf. „Kommt rein und setzt euch! Ich hoffe, euch gefällt mein Büro!“ rief der Präsident von seinem, als einziges nicht verändertes Stück im Büro, Schreibtisch aus Kyoko und Ren zu. Diese jedoch konnten nur mit offenem Mund in der Tür stehend staunen. Das ganze Büro war zu einem Piratenschiff umgebaut worden, welches einen Mast und etliche Segel besaß. Als Krönung war auch noch ein Steuerrad aufgebaut worden, welches sich noch träge drehte und so anzeigte, dass der Präsident gerade noch daran gestanden hatte. Drum herum war auf dem Boden Sand gestreut, um anzuzeigen, dass das Schiff sich gerade bei einer Insel befand. An die Wände waren Palmen gemalt worden, um den Effekt zu verdeutlichen. Auch waren Plastikpalmen aufgeblasen worden. Als Stühle gab es nur Liegestühle, die einen blau-weiß gestreiften Bezug hatten. Der Präsident selbst war als Piratenkapitän (a´la Jonny Depp aus `Fluch der Karibik`) verkleidet und trug sogar einen echten Säbel an seinem Gürtel. Kyoko und Ren fassten sich wieder und liesen sich vorsichtig in die Liegestühle sinken, welche nicht gerade sehr vertrauenserweckend waren. „Warum haben sie uns gerufen, Takarada- san?“, fragte Ren neugirig nach. Takarada-san sah die beiden lange an. Dann meinte er geheinmissvoll: „Weil ich ein gutes Angebot für euch habe...“ P.S. Wer Fehler findet, darf sie behalten ;-) Nee, schreibt mir ruhig meine Fehler, damit ich sie verbessern kann. Der neue Film ------------- So! Geschafft! Jetzt ist auch das zweite Kapitel on. *sichselbstapplausgibt* ;-) Und es war mir einfach aus dem Kopf, bzw. aus dem Kuli geflossen. Einfach so, ohne Vorarbeiten. Bin selbst über mich erstaunt. Ach ja, der Film handelt von einem meiner Lieblingsbücher. Ich habs einfach ein bisschen umgewandelt und angepasst, damit in die Story passt. Wird noch spannend (und auch etwas erotisch) werden! ;-) @ PatriciaMeyerweb: Keine Angst! Ich persönlich nenne sie nur so. Denke nicht, dass sie in den Adult-bereich fällt, auch wenn sie ziemlich erotisch ist. Kannst also deinen bösen Blick einstecken. *vorangstindieeckeverkriechtundzittert* Ach ja, und noch was... Die Lemon-Szene kommt erst in Kap 10... 2.Kapitel: Der neue Film Ren sah den Präsidenten an. „Ein neues Angebot? Das heißt also, sie haben mal wieder ein gutes Drehbuch gelesen und gemeint, die Rollen wären ideal für uns geeignet. Und vom Drehbuch waren sie so begeistert, dass sie uns sofort zu sich riefen, um es uns zu zeigen. Nicht wahr?“, fragte Ren leicht gedehnt und schüttelte kaum merklich den Kopf. Ertappt grinste der Präsident von LME Ren an. „Ja, so wars. Kennst mich ja doch ganz gut, REN-KUN! Nun zum Thema. Der Film ist etwas ungewöhnlich, weshalb er mir auch so gut gefiel. Nun ja. Das Setting des Films spielt in Amerika und so um die 1854. Ich umreiße einfach mal kurz die Story von `Risen Glory`. Kit Weston, eine relativ junge Frau, bricht nach New York auf, um den Haupterben ihrer Stiefmutter umzubringen, da er ihre geliebte Plantage `Risen Glory` geerbt hat. So leicht lässt Baron Cain sich allerdings nicht um die Ecke bringen und stopft sie kurzerhand in ein Mädchenpensionat. Dort lern Kit Sophia, ihre spätere beste Freundin kennen. Nach drei Jahren kehrt Kit zurück, zusammen mit Sophia und einer Gouvernante und es kommt wie es kommen muss. Sie verlieben sich ineinander. Jedoch steht `Risen Glory` immer zwischen ihnen und auch das junge Glück zwischen Sophia und Magnus kann die Ehe nicht retten.“ Kyoko hörte aufmerksam zu und dachte bei sich, >Klingt ja eigentlich nicht schlecht. Um ehrlich zu sein, sehr interessant...> Dann sprach sie jedoch laut: „ Und was sollen wir hier?“ In diesem Moment klopfte es leise und Takarada-san wand sich der Tür zu. „Herein bitte...“ Vorsichtig öffnete sich die Tür und Kanae sah ins Büro. „Ah, Kotonami-san. Komm rein! Alles okay?“ „Ja, alles okay, Präsident. Warum fragen sie?“, antwortete Kanae, während sie eintrat und die Tür leise hinter sich schloss. „Sonst klebt Mogami-san doch immer an dir und du bist etwas spät dran...“, kam prompt die Antwort von Takarada. Kanae wurde leicht rötlich um die Nase. Der Grund, warum sie zu spät kam, war ihr etwas peinlich. Sie dachte daran zurück. Flashback: Nachdem sie sich still, heimlich und leise vom Ort des Gesehens mit Ren und Kyoko verdrückt hatte, lief sie etwas ziellos im LME-Gebäude die bekannten, und auch unbekannten, Flure durch. Ganz in Gedanken versunken achtete sie nicht auf den Weg und lief auch prompt in jemanden rein. „Hoppla!“ machte eine sehr angenehme Männerstimme und eine kräftige Hand bewahrte sie vor einem Sturz, indem sie ihren Ellbogen umfasste. >Jetzt fang ich auch noch genau so wie Kyoko an... Renn blind durch die Gegend und auch prompt andere Leute um! Hat ihre Schusseligkeit so sehr auf mich abgefärbt?!> dachte sie ärgerlich und versuchte ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Als sie wieder sicher stand, sah sie auf und musste prompt schlucken. >Wunderschöne grau-grüne Augen...> dachte sie sich, während sie dem jungem Mann in die Augen sah. Dieser zog seine Hand zurück und meinte besorgt spöttisch: „Hast du vor Schreck deine Stimme verloren, oder warum sprichst du nicht?“ Die angenehme Männerstimme gehörte zu einem eleganten nicht zu großem, aber auch nicht zu kleinem, schlanken und blondem Mann, der sich gerade dachte >Ich sollte nicht zu sehr mit Ren zusammen sein, sein Spott hat schon zu sehr abgefärbt...> „Oh! Entschuldigung!! Es tut mir leid, ich wollte sie nicht anrempeln!! Ich hatte nicht auf den Weg geachtet! Es tut mir wirklich leid!“, beeilte sie sich, sich zu entschuldigen. Während sie sich verbeugte, schoss ihr nur ein Gedanke durch den Kopf. > Wie bei Kyoko...> Dann sah sie erneut den Mann vor sich an. Dieser schien nachzudenken. >Woher kenne ich sie? Ist das nicht Kotonami-san, die andere Love- Me- Praktikantin mit dem großem Schauspielerischem Talent? Die, die immer mit Kyoko-chan zusammenhängt? Wobei es keine Frage ist, dass sie Praktikantin der Love- Me Sektion ist, bei dem schreiend pinken Overall...> „Kenne ich sie nicht? Sind sie nicht Tsuruga-sans Manager?“, riss ihn ihre sanfte Stimme aus seinen Gedanken. „Ja, doch! Wo hab ich nur meine Gedanken! Koichiro Yashiro und, wie schon festgestellt, Rens Manager. Und wer bist du?“, antwortete Yashiro hastig. „Kanae Kotonami. Unübersehbar Love- Me- Praktikantin. Wo ist eigentlich Tsuruga-san?“, sagte sie leicht sarkastisch, aber am Schluss dann doch freundlich. „Beim Präsidenten. Ich sollte nachkommen und dich mitnehmen, falls ich dich treffen sollte. Klasse Zufall, oder nicht? Gehen wir zusammen?“, meinte Yashiro höflich fragend. „Gerne!“ antwortete Kanae, wobei sie sich fragte, was sie bei Takarada sollte. Sie beschloss, keine Fragen zu stellen, da sie eh bald die Antwort darauf bekommen sollte. Flashback Ende „Ich hatte ein unfreiwilliges Zusammentreffen und einen Love- Me- Job, der etwas länger dauerte. Die Verspätung tut mir leid!“, entschuldigte sie sich etwas ausweichend und bestaunte das Büro. Wieder klopfte es an der Tür und Yashiro trat unaufgefordert herein. Damit erübrigte sich Takaradas Frage, wo denn Yashiro sie. „Entschuldigen sie, ich hatte noch einen Anruf hereinbekommen.“, meinte er kurz und zog sich den dünnen Plastikhandschuh aus. Takarada nickte bestätigend. Yashiro sah sich kurz im Büro um, war aber die Eskapaden des Präsidenten schon gewohnt und kümmerte sich nicht weiter um die ungewöhnliche Einrichtung des Büros. „Setzt euch doch! Ihr kommt genau rechtzeitig zur Rollenverteilung...“, meinte Rory etwas gedehnt und zeigte auf die Liegestühle vor seinem Schreibtisch. Vorsichtig und ziemlich misstrauisch ließen sich Kanae und Yashiro in die besagten Stühle sinken. Takarada-san sah sie der Reihe nach an. Dann sprach er leise und eher zu sich selbst: „So passt es auch zusammen...“, und lies offen, was genau er damit gemeint hatte. „So, kommen wir zurück zum Thema. Yashiro, du kennst die Geschichte. Kotonami-san, du kannst sie dir später von Mogami-san erzählen lassen. Oder im Drehbuch nachlesen. Kommen wir zur Rollenverteilung... Mogami-san, du spielst Kit Weston. Ren-kun wird Baron Nathaniel Cain spielen und du, Kotonami-san, wirst die Sophia spielen.“ Etwas zu schnell und auch etwas zu plötzlich war Takarada auf das Thema zurückgekommen. So, als wollte er von etwas anderem ablenken. Ren sah Rory lange an. Ihm schien zu dämmern, was Takarada gemeint hatte. So wie er sie vier angesehen hatte... Natürlich war ihm die Platzverteilung aufgefallen. Kyoko saß rechts neben ihm, Yashiro links und Kanae daneben. >Was will er nur damit bezwecken?> fragte sich Ren ungemütlich selbst. Takarada klatschte fröhlich in die Hände, um die entstandene drückende Stimmung zu unterbrechen. Plötzlich beugte er sich zu seinen Schreibtischschubladen, die sich rechts neben ihm befanden, und zog die mittlerste auf. Dort lagen, fein säuberlich aufeinander gestapelt und im braunem Papier eingeschlagen, vier mittelgroße Drehbücher. Feierlich holte er sie heraus und legte sie vor sich auf die Schreibunterlage. Leise sprach er: „So. Nun bekommt ihr die Drehbücher. Noch etwas! Wenn ihr mit diesen Drehbüchern diesen Raum verlässt, gebt ihr euer Einverständnis. Überlegt euch also gut, was ihr jetzt tut! Verstanden?“ Alle Anwesenden nickten. Kurioserweise auch Yashiro, der so gar nichts mit dem Film zu tun hatte. Stille herrschte in dem großem Büro, während jeder der drei anwesenden Schauspieler in dem Drehbuch blätterte. Dann meinte Ren, nach seinem Blick ins Drehbuch, welches ihm nun auf dem Schoß lag: „Und wer soll diesen Magnus spielen? Etwa Yashiro?“ Ren scherzte absichtlich. So wie der Präsident sich verhielt, seit sie bei diesem Thema waren, konnte er sich schon denken, dass es eine für sie sehr unangenehme Überraschung geben würde. Takarada stand auf und wandte sich dem Fenster zu, welches stilgerecht eher einer Schiffsluke glich. Leise redete, oder besser, murmelte er vor sich hin, „Ren-kun ist einfach zu intelligent. Vor ihm kann man nichts geheim halten...“ „Und wir sind ziemlich hellhörig!“, meinte Kyoko und setzte sich etwas eleganter, das hieß, etwas gerader in den Liegestuhl. „Sagen sie schon, Präsident, was es mit der vierten Person auf sich hat, die unsere Riege an Darstellern komplett machen wird!“, mischte sich nun auch Kanae ein, die es vor unterschwelliger Spannung nicht mehr aushielt. Rory drehte sich wieder um und sah Kyoko fest in die Augen. „Da gibt es etwas, was dir nicht gefallen wird, Mogami-san. Die Agentori- Agency (< wird die so geschrieben?) bestand darauf, dass einer ihrer Stars in dieser Produktion mitwirkt.“ Kyoko wurde hellhörig und dachte geschockt >Nein! Das kann nicht sein! Das darf nicht sein! Bitte bitte nicht...!> während Takarada fortfuhr. „Du kennst ihn schon recht gut und hast auch schon mal mit ihm zusammengearbeitet. So dürfte dir auch dies hier nicht schwer fallen. Die Rede ist natürlich...“ „...von mir!“, setzte eine relativ fremde Männerstimme den Satz fort. Diese kam von der Tür, welche gerade lautlos auf schwang und einen Blick auf die dahinterstehende Person erlaubte. Alle drehten sich zu dem jungen Mann um, der die Frechheit besaß, nicht anzuklopfen und ohne Erlaubnis hereinzuplatzen. Alle, bis auf Kyoko, welche erstarrt auf ihrem Liegestuhl saß. Spannungen ---------- 3. Kapitel: Spannungen Servus! Ich bin zurück und das mit dem dritten Kap. Aber erst einmal möchte ich euch für die vielen lieben Kommis danken. Ich freu mich über jeden einzelnen!! Danke danke danke!! Und noch kurz ein Wort zur Story: Ich hab sie ursprünglich auf 10 mit einem Epilog geplant und ausgelegt. Durch euch und eure Kommis sind jetzt schon mal zwölf (bzw, mit Epi 13) draus geworden und es werden wahrscheinlich noch mehr, weil mir noch ein paar gute Ideen eingefallen sind. Wollte euch es nur mitteilen, damit ihr euch drauf freuen könnt. Und nun bleibt nur noch zu sagen: VIEL SPAß BEIM LESEN!! „Könnten sie das nächste Mal anklopfen und warten bis sie hereingebeten werden, Fuwa-san?“, wies ihn Rory zurecht. Sho grinste, verbeugte sich leicht und meinte dann etwas zu spöttisch: „Oh, Entschuldigung. Ich dachte nur, da gerade von mir die Rede war, ich würde schon erwartet...“ und dehnte den letzten Rest seines Satzes ein bisschen aus. Danach richtete er seinen Blick auf Kyokos immer noch starren Rücken, Rens warnenden Blick ignorierend. „Hallo Kyoko. So sieht man sich wieder...“, meinte er dann ungewöhnlich weich. Langsam drehte sich Kyoko um und setzte ein fast schon zu perfektes Lächeln auf. „Hallo Fuwa-san. Ja, so sieht man sich wieder. Das PV ist ja äußerst erfolgreich, wie man hört... Ich freue mich, darin mitgewirkt haben zu können.“, antwortete sie gefasst und zuckersüß, so als spiele sie die Rolle einer albernen Oberschülerin. Dann drehte sie sich aptrupt wieder um und starrte stur geradeaus. Sho zuckte wegwerfend mit den Schultern und grinste. Ren schoss weiterhin drohende Blicke in Shos Richtung. Wenn er ihr zu nahe kam, würde er ihm schon zeigen, wo die Grenzen waren. Vorsichtig, damit niemand etwas mitbekam, tastete er mit seiner rechten Hand nach Kyokos und drückte sie aufmunternd. Kyoko zuckte erst leicht zusammen, akzeptierte es dann aber doch. Leicht erwiderte sie sogar den Druck, was wiederum Ren erstaunte. Natürlich machte sie nicht den Fehler, zu Ren rüberzuschauen. Hätte sie es jedoch auch noch so kurz getan, wäre ihr wieder sein reines, heiliges Lächeln aufgefallen. Rory räusperte sich und unterbrach damit die unangenehme Stille. Dann meinte er verhalten in Shos Richtung: „Setzt dich doch, Fuwa-san. Ich darf doch ´du` sagen? Immerhin spielst DU in einer MEINER Produktionen mit...“ „Aber natürlich, Präsident Takarada-san.“, meinte Sho höflich und schritt zu dem letzten freien Liegestuhl, schnappe ihn sich und stellte ihn unverfroren neben Kyokos. „Was habe ich verpasst? Gab es irgendetwas wichtiges zu besprechen, während ich abwesend war?“ fragte er fast schon arrogant, während er sich elegant (ß fragt mich nicht wie das geht! Hab keine Ahnung und würde es selbst gern können!!) in den Liegestuhl sinken lies. Kyoko unterdessen saß weiterhin starr auf ihrem und starrte auch weiterhin stur geradeaus. Wieder zuckte Sho wegwerfend mit seinen Schultern, wenn er sich auch eine andere Reaktion gewünscht hätte. „Nein. Da du ja schon ankündigen liest, dass du dich verspäten würdest, hab ich alle Unterlagen deiner Managerin Shoko-san zukommen lassen. Wie ich hörte, hast du sie dir auch schon durchgesehen. Im Grunde brauche ich nur noch dein Einverständnis, ob du mitspielst.“ Rory griff nach dem vor ihm liegenden Drehbuch. „Noch etwas... Wenn du mit dem Drehbuch den Raum verlässt, gilt es als Einverständnis!“, ergänzte er und händigte Sho das Drehbuch aus. Sho nickte, blätterte kurz in dem Drehbuch, stand auf und verlies ohne ein Wort zu sagen den Raum. >Arroganter Kerl! Auch wenn er Kyoko vor dem Stalker gerettet und sich um sie gekümmert hatte, bleibt er ein arrogantes A********!> dachte Ren und drückte noch mal zärtlich Kyokos Hand, die er immer noch in seiner hielt. Diese atmete aus, schielte aus den Augenwinkeln zu Ren und sah, dass er sie liebevoll anblickte. >Was für wunderschöne braune Augen...> dachte Kyoko ganz versunken und bekam gar nicht mit, dass sie für heute alle vom Präsidenten entlassen wurden. Ebenso bemerkte sie nicht, wie sie von Kanae und Rory beobachtet wurden. Ren lächelte und sagte: „Dann können wir ja jetzt gehen!“, löste seine Hand aus Kyokos, was diese schon fast schade fand, erhob sich langsam und stellte sich aufrecht hin. Dann hielt er der völlig perplexen Kyoko die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Diese sah an der Hand über den Arm in Rens Gesicht. Einige Sekunden vergingen, ehe sie langsam ihre Hand hob und in seine legte. Sofort schloss Rens Hand sich kräftig um sie und zog sie hoch. Als sie stand, lies er sie langsam, fast widerwillig los und Kyoko erwachte wie aus einer Trance. Rotwerdend sah sie sich um und stellte fest, dass Kanae wieder so wissend grinste. >Miss Menno sieht sich mal wieder in ihrer Theorie bestätigt! Sie kann aber auch nerven... Warum werde ich eigentlich rot?! Nur, weil mir mein Sempai half, aufzustehen?... Ich versteh mich selbst nicht mehr!!> dachte Kyoko und versuchte, ihr rasendes Herz zu ignorieren. Doch es gelang ihr ganz und gar nicht, wie sie wieder zu Ren sah, und sich bedankte. Dieser nickte und verabschiedete sie beim Präsidenten, schob Kyoko aus dem Zimmer und fühlte, wie sie unter seinen Händen erstarrte. Zum einem erstarrte sie, weil Ren sie an den Schultern fasste, und zum anderem, weil Sho an der gegenüberliegenden Wand lehnte. Als dieser Kyoko erblickte, drückte er sich von der Wand weg und ging auf sie zu. „Komm, ich bring dich nach Hause. Seit der Sache mit dem Stalker, welche mir immer noch nachgeht, solltest du nicht mehr allein durch die Straßen laufen.“, sagte Sho und wollte nach ihrem Arm greifen, als er von einer recht kräftigen großen Hand aufgehalten wurde. „Danke für dein Angebot, aber das ist nicht notwendig.“, antwortete Ren mit seinem glitzerndem Gentleman- Smile. >Außerdem hast du sie erst in diesen Schlamassel reingebracht, du kopierter Möchtegern- Sänger!> hängte er in Gedanken an. Sho stand da und kam sich einfach nur saublöd vor. Musste er sich das wirklich bieten lassen? So von dem Möchtegern-Schauspieler heruntergeputzt zu werden? Allein sein Lächeln war schon eine Frechheit! „Ach so... Warum, wenn man mal direkt fragen darf?“ fragte Sho mit einem ebenso falschem Lächeln. „Weil ich sie heimfahre, da ich ja auch ihr Sempai bin. Das ist selbstverständlich.“ „Ach ja? Nur weil du ihr Sempai bist, heißt das noch lange nicht, dass du für sie verantwortlich bist. Normalerweise tun Sempais so etwas nicht...“ „Nun, dann mache ich halt mehr als normale Sempais. Und warum sollte sie ausgerechnet mit dir gehen? Du bist doch nur...“ „Ich bin ihr Kindheitsfreund und habe sie schließlich vor dem Stalker beschützt! Als du NICHT da warst! Das ist der Grund!“ fiel Sho Ren ins Wort und schrie fast. Ren war unter Shos Worten leicht zusammengezuckt. >Das weiß ich, du Idiot! Das brauchst du mir nicht zu sagen!! Und außerdem bin ich auch ihr Kindheitsfreund, auch wenn sie es nicht weiß...> dachte er innerlich aufgewühlt, doch äußerlich gelassen. Kyoko unterdessen stand zwischen den beiden Männern und fühlte sich äußerst unwohl. Ren sandte mit einem fort sein Gentleman- Smile aus und auch Sho wurde langsam wütend. Vorsichtig ging sie einen Schritt zur Seite, um an der dicken, von Blitzen durchsiebten Luft zwischen den beiden nicht zu ersticken. Dann räusperte sie sich vorsichtig und sagte leise: „Ich kann doch mit dem Rad fahren. Dann braucht sich keiner Umstände zu machen und schließlich bin ich so auch heute morgen hergekommen.“ „Kommt gar nicht in Frage!!“, kam es prompt von beiden. Ausnahmsweise waren sich die beiden Kontrahenten mal einig. „Das Fahrrad passt in meinen Kofferraum, das ist kein Problem. Und ein Umweg ist es für mich auch nicht!“ sagte Ren und Kyoko schloss den Mund, den sie zum Protest geöffnet hatte. „Wir sollten uns beeilen. Wir müssen schließlich noch zum Regisseur.“ „Schon erledigt. Drehbeginn ist morgen früh um acht Uhr im Studio fünft. Seit pünktlich dort!“ sagte in diesem Moment Yashiro, welcher den Konflikt mitbekommen hatte. „Ich fahre Kotonami-san nach Hause. Und du, Fuwa-san, sollst am Eingang auf Shoko-san warten, denn du hast noch einen Pressetermin. Ren, deine Order vom Präsidenten ist, dass du Kyoko-chan sicher heimbringen sollst!“ Er verabschiedete sich und lies die drei gemeinsam mit Kotonami-san ziemlich verblüfft stehen. P.S. Sorry, ist etwas kurz, musste aber, Storytechnik ist schuld ;-), einen Schnitt hier machen, sonst wäre es zu lange geworden. Verflixte Worte und ihre Folgen ------------------------------- So! Erst mal ein Hallo, ihr Lieben! Vielen lieben Dank für eure Kommis!! Ich hab mich sehr gefreut!! Und vergesst alles, was ich über die Anzahl der Kapitel sagte, bzw. schrieb. Ich hab alles über Bord geworfen, da sich die Story im Moment einfach weiterentwickelt. So ich wie geplant hatte, mal ganz sicher nicht. Macht euch auf einige Überraschungen gefasst. Zum neuem Kap... Es wird etwas sexy... 4. Kapitel: Verflixte Worte und ihre Folgen >Sauber hinbekommen, Yash!> Dieser Gedanke wanderte in Rens Kopf umher, während er mit Kyoko zu seinem Auto ging. >Hast du gut eingefädelt und Fuwa-san steht als Idiot da. Wie der uns angesehen hatte, als verstünde er die Welt nicht mehr...> Dann jedoch riss ihn Kyokos Stimme aus seinen Gedanken. „Danke, Tsuruga-san, dass sie sich wegen mir solche Umstände machen. Ich möchte mich entschuldigen und ihnen aufrichtig danken!“ Ren blieb stehen und drehte sich um. „Ums ein für alle mal klar zu machen, du machst mir keine Umstände! Im Gegenteil. Ich mach das gerne!“ Mit diesen Worten schloss er sein Auto auf und hielt Kyoko die Beifahrertür auf. „Und jetzt steig ein, oder willst du ewig hier stehen bleiben? Wir haben noch was vor.“ Kyokos Kopf ruckte hoch. „Wir haben noch was vor?“ echote sie verdattert. „Was denn, wenn ich fragen darf?“ „Darfst du, bekommst aber keine Antwort. Nur diese: Wirst es schon noch sehen...“ antwortete er frech grinsend. „Und jetzt steig endlich ein oder du kannst laufen!!!“ „Schon gut!! Ich steig ja ein!“ machte Kyoko und saß fix im Auto. >Geht doch! Das man dich auch immer erst reizen muss...!>, dachte Ren innerlich lachend. Er ging um sein Auto herum und machte die Fahrertür auf, als Kyoko sich vorbeugte und ihm die Tür von innen öffnete. Dabei rutschte der Saum ihres Kleides etliche Zentimeter nach oben und zeigte viel nackte Haut. Kyoko bemerkte es nicht und glitt zurück in ihren Sitz. Der Saum blieb wo er war und rutschte sogar noch ein- zwei Zentimeter höher. Umso mehr bemerkte es Ren und dieser musste gehörig schlucken. Kurz blieb er noch drausen stehen und brachte sein Minenspiel unter Kontrolle, dann lies er sich auf den Sitz gleiten und startete das Auto. Mit einem Seitenblick auf Kyoko fuhr er los und aus der Tiefgrarage heraus. Kurz hielt er noch hinter dem Gebäude um Kyokos Fahrrad einzuladen und dann gings auch schon Richtung Stadt. Immer wieder schielte er zu Kyoko und wurde zunehmend unruhiger, fummelte an seinem Hemd, fingerte an dem Lenkrad herum und konzentrierte sich auf alles, nur nicht das fahren. Schließlich strich er sich über seine Hose und schielte wieder zu Kyoko. Diese wurde langsam unruhig. >Was hat Tsuruga-san nur? Hab ich irgendetwas falsch gemacht? Dreck im Gesicht? Auf der Kleidung? Oder will er mit mir über irgendetwas reden, weiß aber nicht so recht wie? Quatsch! Doch nicht Tsuruga-san! Der redet doch sonst auch nicht um den heißen Brei herum! Der würde mir sofort sagen, wenn etwas nicht stimmen sol... Da! Schon wieder hat er zu mir rübergeschaut!! Langsam mach ich mir richtig Gedanken... Was ist los?> „Was ist los mit ihnen, Tsuruga-san? Warum sind sie so nervös?“, sprach sie schließlich laut. Ren schreckte zusammen. >Och nööö... war ich doch zu auffällig? Schade... .... ... Schade? Was denk ich denn da?! PFUI!! AUS Ren!!> schimpfte er sich selbst in Gedanken aus. >Du wirst ihr das jetzt sagen! Und zwar auf deine sonst so höflich- diskrete Art!> wies er sich zurecht und öffnete den Mund zum sprechen. Doch heraus kam nicht, was er eigentlich sagen wollte... „Ganz schön heiß! Was hast du vor? Mich zu verführen?“ fragte er lasziv und sah Kyoko in die Augen. Sehr tief in die Augen und dann lies er seinen Blick an ihr herunter wandern und blieb an dem hoch gerutschtem Saum hängen. >Dann mach nur weiter so...> Kyoko erschrak. >Da! Da ist wieder der `Eroberer der Nacht`! Dieses Lächeln! Womit habe ich den nun wieder hervorgelockt? Hab ich das überhaupt?... ... Was denke ich da eigentlich? Hab ich Drogen genommen oder tausche ich gerade mit Miss Menno die Rollen?? Also Kyoko...> dachte sie und bekam mit, wie Rens Blick nach unten wanderte und an irgendetwas hängen blieb. Hinter ihnen ertönte eine Hupe. „Mach endlich die Fliege, du blindes Ei!! Es ist längst grün und ich wollte nach Hause!“ erscholl auch gleich eine wütende Stimme. „Flirteten könnt ihr woanders!“ Ren schreckte auf und gab Gas. Leider etwas zu ruckartig und würgte somit auch sofort den Wagen ungeschickt ab. Das erste Mal in seinem Leben, wo ihm so etwas passierte. Verdattert saß er auf dem Sitz und guckte ziemlich blöd aus der Frontscheibe. >Zu sehr auf andere Rundungen konzentriert als auf das Lenkrad...> dachte er leicht schuldbewusst und startete erneut den Wagen, als er auch schon ein schallendes Lachen vom Beifahrersitz vernahm. Kyoko konnte nicht anders, sie musste lachen. So wie Ren guckte, als er den Wagen abwürgte... zum Brüllen! Immer weiter lachte Kyoko und achtete gar nicht auf den Weg. So bekam sie nicht mit, wie Ren an der Abfahrt zum Daruma-ya vorbeifuhr... Immer noch gluggste Kyoko vor sich hin. Die Stimmung im Auto war seit Kyokos Lachanfall merklich entspannter. Auch machte sie sich keine Gedanken mehr, warum Ren sich vorhin so merkwürdig verhalten hatte. Sie dachte an sein verdutztes Gesicht und lachte wieder los. Relativ undamenhaft und recht laut. „So witzig war das nun auch nicht! Hahaha.“ Rens Stimme triefte nur so vor Spott. „DU hast mich schließlich abgelenkt! Mit deinem hoch gerutschtem Saum...“ und schon waren die Worte drausen. Und zwar genau so, wie Ren es eben NICHT wollte. „Meinen hoch gerutschtem Saum?“ wiederholte Kyoko und sah an sich herunter. „Oh! Ahhhhh!“ rief sie und zog sich den Rock wieder zurecht. Knallrot setzte sie sich gerade hin und zuppelte weiter an ihrem Kleid herum. „Entschuldigung!! Das habe ich nicht bemerkt! Es..“ „Für was entschuldigst du dich? Das ist doch normal. Passiert, trags mit Fassung, Kollege. Verzeihung, Kollegin...“ Wieder triefte Rens Stimme vor Spott, doch diesmal gutmütigem. Und er hielt den Wagen mit einem sanftem Ruck am Ziel an. „Komm, steig aus, ich will nur den Wagen schnell noch in die Tiefgarage fahren.“ Jetzt erst nahm Kyoko ihre Umgebung wieder richtig wahr. Das war doch... Rens Wohnung!! Was wollten sie hier? Offenbar hatte sie die Frage laut ausgesprochen, denn Ren antwortete leise: „Ich dachte mir, dass du bei mir etwas besser das Drehbuch lesen kannst, da bei dir im Daruma-ya doch immer so viel los ist.“ Das stimmte schon, doch sie konnte doch nicht einfach so sein Angebot annehmen. „Doch kannst du, kein Problem, denn schließlich hab ich dich ja sozusagen entführt.“ „Können sie Gedanken lesen?“ „Nein, nur dein Gesicht spricht Bände. Vor allem dein hübscher Mund, der die Worte tonlos formt...“ Wieder waren Worte herausgerutscht, die nicht gesprochen werden sollten. Kyoko konnte Ren nur mir einem hochrotem Kopf vor Verlegenheit und mit einem offenem Mund vor Staunen ansehen. >Hat Yashiro mir heute morgen etwas in den Kaffee getan, den er mir gebracht hatte? Oder... oder hat es irgendetwas mit Kyoko selbst zu tun? Warum bin ich heute so...so...so offen, so direkt, was meine Gedanken angeht? So gar nicht Gentlemanlike? Oder sollte es so sein, dass ich bei Kyoko ich selbst sein kann? Der freche Junge ´Koon` von damals?> dachte Ren sich, während er seinen Wagen in eine freie Parklücke steuerte, ihn schließlich gedankenverloren abschloß und die zehn Treppenstufen zum Eingangsbereich hochstieg. >Sonst bin ich sehr viel höflicher zu Kyoko... Ist es erst seit ´Dark Moon` so? Oder schon seit ich ihr damals den Stein aufgehoben habe...?> Im Eingangsbereich wartete schon Kyoko, welche ihn streitlustig anfunkelte. >Klar, weil ich in unserem kleinem Wortduell Sieger geblieben bin...> Flashback: Erstarrt saß Kyoko auf ihrem Sitz. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, wenn nicht der Motor gelaufen wäre. „Nun ja, steig erst mal aus, bitte...“ sagte Ren etwas befangen. Kyoko reagierte augenblicklich. „Aber ich kann doch nicht einfach bei ihnen mein Drehbuch lesen! Das wäre unhöflich!“ „Ach ja, und warum nicht?“ „Weil sie mein Sempai sind! Da kann ich doch nicht einfach in ihrer Wohnung mei..“ „Und eben weil ich dein Sempai bin kannst du das! Sieh es doch einfach als Hilfestellung. Wir lesen das Drehbuch gemeinsam und du sagst mir, wie du diese ´Kit Weston` darstellen möchtest. Dann kann ich dir helfen, denn ich ahne, dass du dir noch nie Gedanken gemacht hast, wie du eine freundliche junge Dame spielen sollst, die so gar nichts mit deiner `Mio- Rolle` zu tun hat.“ Damit traf er einen Kern. Kyoko hatte sich wirklich noch keine Gedanken gemacht. Weder über ihre neue Rolle, noch so über ihre Darstellung von `freundlichen` jungen Damen allgemein. „Aber...“ setzte sie an, wurde jedoch sofort von Ren unterbrochen. „Kein Aber! Wir werden das jetzt durchziehen. Haben ja den ganzen Nachmittag Zeit. Und komm mir nicht mit irgendwelchen sonstige Terminen, oder auch Nebenjobs, die du noch zu erledigen hast. Und auch Lernen für die Schule gilt nicht! Bist sowieso überall die Beste, dass weiß ich. Und jetzt steig aus!“ Kyoko sah Ren an und schluckte. Ren meinte es ernst. So wie er es sagte, meinte er es auch. Langsam öffnete sie den Mund zu einem nur noch sehr schwachem Protest, wurde aber sofort von einem Blick Rens zum Schweigen gebracht. Nicht mal ihre kleinen Dämonenfreunde konnten etwas gegen diesen Blick tun und das muss schon was heißen. Stattdessen flüchteten sie schreiend und vor Angst wimmernd hinter Kyokos Rücken. Flashback Ende Im Aufzug herrschte eine bleierne Stille. Auch als Ren die Wohnungstür aufschloß und sie Kyoko aufhielt, sprachen beide kein Wort. Im Wohnzimmer angekommen, nahm Kyoko auf Rens einladende Handbewegung hin auf dem Sofa Platz. „Was wollen sie damit erreichen?“ „Womit?“ „Hiermit! Mich fast zu zwingen, bei ihnen zu... zu sitzen und das Drehbuch mit ihnen gemeinsam zu lesen.“, meinte Kyoko gelassener, als sie war. „Immerhin bist du meine Schauspielpartnerin. Und ich will einen guten Film drehten und dafür will ich auch, dass du deine Rolle genauso gut hinkriegst, wie die Mio.“ antwortete er schlicht und lies sich neben Kyoko auf das Sofa fallen. „Ich möchte dir doch nur helfen. Warum bist du so ablehnend? Hab ich irgendetwas getan, womit ich das verdient hätte? Oder liegt es an deiner Erziehung?“, fragte Ren fast schon eindringlich. Ein paar Minuten herrschte ein fast greifbares Schweigen im Raum. Dann flüsterte Kyoko leise: „Nein, es liegt unter anderem an Shotaro... Wie er mit meinen Gefühlen umgesprungen ist, und auch noch immer umspringt, deshalb bin ich bestrebt, ihm all das heimzuzahlen.... Es mag auch an meiner Erziehung hängen, die mir angediehen worden ist, aber ich kann nun mal nicht aus meiner Haut. Es ist nicht so, dass ich ihnen nicht dankbar bin, weil sie mir helfen. Es ist vielmehr so, dass ich dann meine, dass ich sie ausnutzte, so wie Shotaro mich ausgenutzt hat... Und das will ich einfach nicht! Menschen so auszunutzten! Darum mache ich vieles lieber für mich allein. Ohne Hilfe...“ Wieder waren Kyokos Dämonen unterwegst und fingen an Sho zu verfluchen. `Verreckte Shotaro...!` `Der Teufel soll dich holen..!` und so mehr. Damit verdüsterten sie die Atmospähre im Raum. Wieder herrsche Schweigen. Ren wusste nicht, was er darauf sagen sollte. In gewisser Weise hatte sie ja auch Recht. Er dachte darüber nach, als ihm ein Drehbuch in den Schoß fiel. „Da, das Drehbuch. Fangen wir an.“ meinte Kyoko. „Genug mit der Sentimentalität!“ Leicht lächelnd nahm Ren das Drehbuch auf und schlug es einfach an einer Stelle auf. „Hast Recht. Fangen wir an.“ Kyoko rutschte mit roten Wangen ein paar Zentimeter näher an Ren und begann im Drehbuch zu lesen. Ein paar Minuten später quiekte sie entsetzt: „Ich soll was?“ Verflixtes Drehbuch ------------------- Hi! Vor lauter Kreativität ein neues Kap. ;-) Mei Freund hat gestern keine Zeit für mich, so schrieb ich weiter... Irgendwie schäme ich mich ein bisschen, *rot werd*, aber nur ein kleines bisschen... 5. Kapitel: Verflixtes Drehbuch Ruhig standen sich Baron Cain und Kit gegenüber. „Warum hast du das getan? Mich einfach geheiratet? Gut, ich hab deine Spinnerei abgebrannt, aber du hast doch jetzt meinen Treuhandfonds. Was soll ich hier?“ Schweigen herrschte im Schlafzimmer, als Kit auf ihre Antwort wartete. „Wir sind, wie du schon festgestellt hast, verheiratet. Und dein Treuhandfonds hat mit der Sache hier nichts zu tun. Du weißt, dass das unsere Hochzeitsnacht ist?“ „Schon! Aber ich hab keine Lust darauf!! Lass mich in mein Zimmer gehen! Ich muss mich baden....“, fauchte Kit erbost zurück. Cain grinste und deutete lässig auf den bereitstehenden Paravent. „Hier, geh baden...“ „Nein, nicht hier! Ich hab mein Zimmer und ich bade ganz bestimmt nicht hier!“, gab sie beißend zurück. Gleichzeitig wurde sie rot vor Verlegenheit. Cain schmunzelte. Dann ging er die zwei Schritte auf sie zu und zog sie zu sich. Wortlos begann er ihr Korsett aufzuschnüren. „Was tust du da?! Lass das!“, schrie Kit fast verzweifelt. „Dich ausziehen, oder willst du mit deinem Kleid baden?“ Er zog ihr das Korsett aus und schmiss es auf den in der Ecke stehenden stummen Diener. Dann machte er sich daran, Kits Unterhemd aufzubinden. Da schlug sie ihm die Hand weg und meinte ganz leise: „Schon gut. Ich werde hier baden... Aber nur unter Zwang, weil es sich nicht für eine Dame gehört!“ Fast grinste Cain, bis er ihr verzweifeltes Gesicht sah. >Resignation... das wollte ich nicht erreichen.> Hastig drehte er sich um und setzte sich in seinen Sessel. Kit ging hinter den Paravent und zog sich aus. Cain hörte ein leises Plätschern und musste sich beherrschen, nicht sofort hinter den Paravent zu gehen. Bildlich stellte er sich vor, wie sie badete, sich einseife und der Schaum verführerisch ihren Körper nachzeichnete, sie sich vorbeugte und die Haare ausschüttelte. Er schwelgte weiter in seinen Fantasien, während Kit das Baden so lange heraus zögerte, bis das Wasser kalt war. Gut, sie begehrte Cain, doch das gehörte sich nicht für eine jungen Dame. So war es ihr in den drei Jahren auf dem Mädchenpensionat eingebläut worden. >Evas Sündenfall... Was mag es damit auf sich haben?> Sie erinnerte sich an die Worte ihrer Lehrerin, wie sie in der Abschlussklasse waren und über ihre Rolle im Ehebett sprachen. `Es tut weh, und da ist Blut... Ich wünsche euch rücksichtsvolle Ehemänner, die euch das nicht antun.` >Warum wird daraus so ein Geheimnis draus gemacht? Evas Sündenfall... Heute nacht ist sicher die schlimmste, danach wird alles leichter...< Aptrupt wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als Cain eine Seite des Paravents umklappte. „Du hast es lange genug herausgezögert. Komm aus dem Wasser...“ und reichte ihr ein Handtuch, in das Kit sich einwickeln konnte, drehte sich jedoch nicht herum. Rot vor Verlegenheit wickelte Kit sich in das Handtuch und stieg aus der Wanne. Dann wollte sie an Cain vorbei in ihr Zimmer, doch Cain stemmte den Arm so gegen die Wand, dass sie nicht vorbei konnte. „Lass mich durch! Ich muss mir meinen Morgenmantel holen!“, fauchte Kit Cain an. Dieser grinste, zog langsam sein Hemd aus und hielt es Kit hin. Diese schluckte befangen, als sie seinen nackten Oberkörper sah. Blitzschnell schnappte sie sich das Hemd und wickelte sich darin ein, drehte sich um und lies das Handtuch fallen und knöpfte mit Lichtgeschwindigkeit das Hemd zu. Kyoko hörte auf zu lesen. Ihre Wangen brannten heiß vor Verlegenheit. Und das war ihre Rolle? Niemals konnte sie diese spielen! Scheu schielte sie zu Ren hin, der scheinbar gelassen weiterlas. Cain schluckte, als der weiße Stoff sich um ihren nassen nackten Körper schmiegte und ihn exakt nachzeichnete. Ihre Stimme durchbrach das Schweigen. „Ich muss meine Haare kämmen, sonst bekomme ich sie nicht mehr gebändigt. Lass mich in mein Zimmer!“ „Bitte, du kannst auch meinen Kamm nutzten.“, meinte Cain und zeigte auf seinen Kamm auf der Frisierkommode. Kit schluckte und ging hin. Dann schnappte sie sich den Kamm und fing an ihre Haare zu kämmen. So wild, dass ein Zinken abbrach. Als sie im Spiegel einen Blick auf ihren Ehemann warf, sah sie, dass er sich wieder in den Sessel gesetzt hatte, mit einem Glas Congac in der Hand. Er prostete ihr zu und meinte leise und mit einer Stimme, die rau vor Verlangen war: „Auf die frischgebackene Mrs. Cain!“ „Nenn mich nicht so!“ fauchte Kit und wand sich wieder ihren Haaren zu. „Du heißt nun so, schon vergessen?“ „Wie könnte ich? Bitte, lass mich in Ruhe! Ich bin müde.“, meinte sie und wollte in ihr Zimmer gehen, als sie Cains leise und sehr weiche Stimme hörte: „Feigling...“ Ren hörte auf zu lesen. Er sah zu Kyoko, die doch weitergelesen hatte und nun endgültig rot im Gesicht war. „Jetzt verstehe ich, warum der Präsident so begeistert ist...“, murmelte er vor sich hin. „Ich bins nicht!! Leider hatte ich es versäumt auf Takarada-sans Warnung zu reagieren und mir das Drehbuch etwas genauer anzusehen, sonst hätte ich niemals zugestimmt! Darf ich überhaupt so etwas spielen?“ Entsetzten war nicht das richtige Wort für Kyokos Zustand. Es war sehr viel schlimmer. Ren sah sie an und meinte leise: „Ja, wenn der Präsident damit einverstanden ist, darf der Regisseur so etwas von dir verlangen. Nimms mit Fassung und spiel die Szene einfach durch! Später wirst du so etwas öfter angeboten bekommen und auch spielen müssen. Sei froh, dass nicht irgendein anderer dein Schauspielpartner ist, sondern ich...“, wobei Ren aber trotzdem schlucken musste, als er sich den Dreh dieser Szene vorstellte. „Sehr wahrscheinlich wird diese Szene gleich zu Beginn der Dreharbeiten gedreht und es sind auch nur sehr wenige Leute anwesend. Um genau zu sein, der Regisseur, der Kameramann, du und ich. So ist es jedenfalls sonst immer bei den anderen gewesen...“ Immer noch rot im Gesicht sah Kyoko Ren an. „Haben sie schon mal so eine Szene gespielt?“ Verlegen sah Ren weg. „Ja, in Amerika. Sogar mehrere... Hier in Japan jedoch noch keine. So gesehen, ist es auch für mich das erste Mal...“ Kyoko musste schlucken. Es war ihr mehr als peinlich solch eine Szene drehen zu müssen. Aber Ren hatte recht. Irgendwann müsste sie so oder so eine solche Szene drehen. Leise murmelte sie: „Eigentlich hatte ich mir versprochen, mich nie vor der Kamera auszuziehen, egal für welchen Film und für welches Geld... und nun werde ich wortbrüchig... und das sogar mir selbst gegenüber. Ich weiß nicht, was ich tun soll!“ Verzweifelt stützte sie den Kopf auf ihre Hände. Ren sah sie an und nahm sie in die Arme. Tröstend strich er ihr über ihren Rücken. Er konnte verstehen, wie sie sich fühlte. Genauso wie er sich damals in Amerika auch, doch er hatte schmerzhaft lernen müssen, dass die Sexualität in Filmen immer mehr an Bedeutung gewann. Kyoko unterdessen saß stocksteif auf der Couch in Rens Armen. Sie fühlte sich gleichzeitig wohl und unwohl. Irgendwie genoss sie Rens Umarmung, gleichzeitig fühlte sie sich auch erbärmlich. Sie war eine gute Schauspielerin, da sollten solche Szenen nicht wirklich ein Problem sein. „Kyoko?“ Mitten in ihre Gedanken hinein hörte sie ihren Namen. „Komm, wir sollten diese Szene üben, damit du gelassen an sie rangehen kannst.“ Ren sah ihr in die Augen. Kyoko wurde rot. „Aber...“, fing sie an, konnte jedoch nicht weiter sprechen. Ren lächelte. „Du musst dich natürlich nicht ausziehen!! Mach einfach nur so...“ Immer noch rot im Gesicht nickte Kyoko sehr befangen und stand auf. Ren räumte noch den Glastisch weg, damit sie mehr Platz hatten und dann fingen sie an. Anfangs schämte sich Kyoko noch sehr, aber mit jeder Wiederholung wurde sie sicher. Am Ende des Tages wusste sie, wie sie mit Ren diesen Film drehen würde. Natürlich hatten sie nicht nur diese Szene geübt. Nein, das halbe Drehbuch konnten sie schon recht gut. Spät am Abend fuhr Ren Kyoko zum Daruma-ya. Natürlich erst nach einem Abendessen, welches Kyoko aus den spärlich vorhanden Vorräten in Rens Küche gezaubert hatte. Eigentlich fragte sie sich, wie Ren überhaupt überlebte... Ren fühlte sich so wohl und entspannt, wie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr. Der Nachmittag mit Kyoko hatte ihm sehr gefallen, um nicht zu sagen, er hatte jede einzelne Sekunde voll ausgekostet. Unter dem Vorwand alle Liebesszenen mit Kyoko zu üben, hatte er sie sehr oft im Arm gehalten. Allerdings fehlte ihm dabei immer noch etwas. Er wusste, was er für Kyoko empfand. Empfand sie für ihn jedoch das gleiche? `Risen Glory`, der Beginn ------------------------- So, ein neues Kap meinerseits. Nun erst mal wie immer, ein fettes Danke an meine Lieben Kommis-Schreiber! Ich freu mich immer über jeden einzeln. Ihr seid auch der Grund, warum meine FF immer länger wird. Bis Kap 10 hab ich schon alle fertig, aber ein Ende ist so schnell noch nicht in Sicht. Ich habs zwar schon getippt, aber ich hab viel zu viele Ideen, was man noch schreiben könnte. In diesem Kap fängt der Film an. Ich hoffe, ihr mögt ihn. @ menchen: Stimmt! Ich dachte einfach, das Buch eignet sich wunderbar für einen Film. Ich hatte zwar auch schon einen eigen im Kopf, fand diesen aber einfach besser. Hab es aber doch schon etwas verändert und angepasst. Übrigens: Bevor ich es schon wieder vergesse, wer eine ENS haben will, schreibt das bitte in einem Kommi und ich werde ihn zukünftig benachrichtigen. Und nun viel Spaß beim lesen!! 6. Kapitel: `Risen Glory`, der Beginn Drei Tage waren seit diesem Nachmittag vergangen und Ren und Kyoko trafen sich täglich am Set. Wider Rens Erwartungen hatten sie die besagte Szene noch nicht gedreht. Stattdessen hatten sie Kits Ankunft in New York gedreht. Heute würden sie die Szene spielen, in der Baron Cain herausfand, dass Kit seine Stiefschwester und eine miserable Schützin war. Sich freundlich anlächelnd standen sich Ren und Kyoko gegenüber im Set, dass eine kleine gutbürgerliche Küche darstellte. Ren trug dem Drehbuch gemäß nur einen alten abgetragenen Leinenschlafanzug, während Kyoko ein leichtes Kleid trug, welches eine blassgelbe Farbe besaß und aus reiner Baumwolle war. Der Schnitt war schlicht, aber figurbetont und verlieh dem Kleid eine feine Eleganz. Einzig die kleine Pistole unter eben diesem Kleid passte nicht so recht ins Bild. „Achtung! Und Action!“, scholl die Stimme des Regisseurs durch das Studio. Ren atmete tief durch und konzentrierte sich auf seine Rolle. „Du bist also eine kleine Dame. Lass mich raten! Du hast ersten Angst vor dem Gewitter und zweitens willst du mich umbringen. Hab ich recht?“ Baron Cain war milde amüsiert. „Und warum, wenn ich fragen darf?“ Während es draußen blitzte und donnerte, herrschte im Raum ein erdrückendes Schweigen. Leise sagte Kit schließlich: „Weil sie alles besitzen, was mir gehören sollte!! Sie sind der Haupterbe meiner Stiefmutter!! Geben sie mir `Risen Glory` zurück! Was recht ist, muss recht bleiben!“ meinte Kit mit Tränen in den Augen und hob den kleinen Revolver. Cain horchte auf. Hatte sie eben `Risen Glory` gesagt? Woher wusste das Gör vor ihm davon? Er hatte es nie in ihrer Gegenwart erwähnt. „Und das ist noch nicht alles!! Nein! Sie sind auch noch mein Vormund! Das ich nicht lache!! Ich komm allein zurecht!“ flüsterte sie und fing an zu weinen. Als Ren erkannte, dass Kyokos Tränen nicht gespielt sondern echt waren, erschrak er zutiefst. Er hatte sie schon sehr sehr lange nicht mehr weinen sehen. Genau genommen waren es zehn Jahre. Schon damals konnte er es nicht ertragen, heute noch viel weniger. Ren musste schlucken. Kyoko spielte sehr gut. Er verspürte den verrückten Wunsch, Kyoko in die Arme zu nehmen. Auch wenn es nur Schauspiel war, ihre Tränen berührten ihn zutiefst. Seine Erschütterung musste er nicht spielen, die empfand er auch so schon. Langsam dämmerte es Cain, wen er da vor sich hatte. Ohne auf den Revolver zu achten, lies er sich auf den nächstbesten Stuhl sinken. „Du bist...“, fing er an, bevor er von Kit unterbrochen wurde. „Ja, ich bin deine Stiefschwester, dein Mündel! Deine Mutter hatte mich abgrundtief gehasst! Vater heiratete sie sehr spät und starb bald darauf. Als ich erfuhr, dass er Risen Glory deiner Mutter vermacht hatte, war das der schlimmste Tiefpunkt meines Lebens. Sie lies mich nicht mehr auf Risen Glory leben. Ich musste immer im Stall übernachten und wurde von ihr wie ein billiges Dienstmädchen behandelt. Als sie starb, war ich heilfroh!! Und nun hat sie Risen Glory dir vermacht. Doch niemand nimmt mir das wichtigste in meinem Leben weg. Auch sie nicht, werter Bruder Cain! Ja, ich bin KIT WESTON!!!“, sagte Kit mit tränenerstickter Stimme, die zum Schluss brach. Ein Schuss krachte und zischte nur Millimeter an Cain vorbei, der wie erschlagen auf dem Stuhl saß. „Stehen sie auf! Ich will sie nicht im sitzen erschießen.“ Langsam stand Cain auf. Nicht das er Angst vor Kugeln hatte. Nein, er als Kriegsheld hatte schon sehr viel mehr gesehen, und doch flösste ihm die Kugel gehörigem Respekt ein. Er hatte aufgrund seiner Erfahrung genau erkannt, dass Kit als sie feuerte genau gezielt hatte. „Und was bringt es dir, mich zu erschießen? Sind damit all deine Probleme gelöst? “, fragte Cain gelassener, als er war. Ein Blitz zuckte über den Himmel und Kit schrak zusammen. „Ja! Wenn sie tot sind, geht Risen Glory automatisch auf mich über.“, antwortete sie. „Ach so.“, machte Cain nur. „Und wie hast du dir das vorgestellt? Mich einfach so zu erschießen? Soll ich mich umdrehen? Oder soll ich so stehen bleiben?“ „HÖREN SIE MI IHREN DÄMLICHEN FRAGEN AUF!“ schrie Kit. Es krachte. Und noch einmal und noch einmal. Insgesamt vier mal, dann war das Magazin leer. Baron Cain lag auf dem Boden. Er hatte sich beim erstem Schuss fallen gelassen. Langsam und vorsichtig stand er auf und ging zu der Wand, die den Umriss seines Kopfes aufwies. „Lass dir eins gesagt sein, Mädel, du bist ein lausiger Schütze!“ Kit brach endgültig zusammen. „Und ein Feigling...“ wisperte sie leise. „Gut! KATSU!!“ Kyoko stand auf und schüttelte ihren Kopf. Lange schwarze Haare fielen ihr ins Gesicht, die sie genervt hinter die Ohren strich. Als sie zu Ren sah, hörte sie, wie jemand sie ansprach. „Klasse gespielt, Kyoko! Das war einsame Spitze!“, sagte Sho und trat hinter sie. Kyoko seufzte. Drehbeginn hieß auch, Sho wieder zu sehen. Und das täglich. Sho hatte zwar noch nicht gespielt, da sein Auftritt als Magnus erst später kam, doch er tauchte täglich am Set auf, um Kyoko gehörig auf die Nerven zu gehen. „Ach ja. Der Drehplan wurde geändert. Wir drehen heute noch die Stallszene. Endlich kann ich mein Talent vor der Kamera zeigen!“, informierte Sho Kyoko. >Pass auf, dass du vor lauter Selbstlob nicht anfängst zu brennen!> dachte Ren sauer. Er sandte eien wütenden Blick zu Sho, welchen dieser gekonnt ignorierte. Die drei standen sich gegenüber und wussten nicht, was als nächstes kommen würde. Kyoko lauerte regelrecht auf eine hämische Bemerkung seitens Sho und wurde auch nicht enttäuscht. „Und was die Kostüme betrifft... na ja... Ich muss dir sagen, Kyoko, dass deines ausgezeichnet zu dir passt. Damit siehst du noch mehr aus wie ein Mauerblümchen. Wobei ich zugeben muss, dass du fantastisch aussiehst!“, meinte Sho mit einem triumpierenden Blick zu Kyoko. Dann sah er an sich herunter und wollte noch etwas ergänzen, als Ren anfing zu sprechen. „Und dein Kostüm, Fuwa-san, steht dir noch besser und passt ebenso ausgezeichnet zu deinem ECHTEM Charakter. Bist ja nur ein Stallknecht... im Film meine ich.“ Ren lächelte sein freundlichstes Gentleman- Smile. Sho erstarrte und Kyoko musste grinsen. „Tja, da zeigt sich immer die Herkunft, Fuwa-san. Du bist eben nicht mehr als ein kleiner Mann aus Kyoto, dessen Eltern nur ein `einfaches` Ryokan besitzen, und kein ach so toller Superstar...“, meinte Kyoko spitz und drehte sich um. Langsam ging sie auf ihre Garderobe zu, als sie vom Regisseur aufgehalten wurde. „Mogami-san? Könnten sie einen Augenblick warten?“ Kyoko drehte sich um und fragte höflich: „Was ist los, Regisseur?“ „Na ja, ich wollte dir mitteilen, das sich der Drehplan geändert hat. Da wir dieses Set nur noch heute nutzen können, drehen wir heute gleich noch die Stallszene. Ist das ein Problem für dich?“, fragte er und wies mit einer ausholenden Handbewegung auf die Stallkulisse, welche schon aufgebaut war. „Nein, dass ist kein Problem. Die Änderung wurde mir schon mitgeteilt und ich war gerade auf den Weg in die Garderobe, um mein Make-up auffrischen zu lassen.“ >Wie professionell! Sie steht Ren in nichts nach! Weder in ihren Schauspielkünsten noch in ihrer Einstellung zu der Arbeit. Da ist dieser Fuwa-san doch schon sehr viel schlimmer!> konnte der Regisseur nicht umhin zu denken. „Dein Make-up lassen wir so. Damit wirkt die Stallszene noch authentischer. Da sie ja direkt im Anschluss gezeigt wird... Also gut! Aufbau bitte und die Darsteller bitte an ihre Plätze!“ rief der Regisseur auch durch Studio. Hektische Betriebsamkeit brach aus, während das Licht und der Ton neu eingestellt wurden. Kyoko stand vor einer schönen Fuchsstute, die den schönen Namen `Morgana` trug. Später im Film würde sie ein Geschenk Cains an sie sein, jetzt jedoch war sie noch ein einfaches Pferd, mit dem Kit sich anfreundete. Sho stand vor dem Stalltor und wartete auf sein Zeichen. Innerlich kochte er vor Wut. >Wartet nur! Ich werde die Szene so gut hinbekommen, dass jedem hier vor Staunen der Mund offen stehen beibt! Gegen so ein Mauerblümchen verliere ich doch nicht!! Und du REN TSURUGA... du wirst nur noch ganz klein mit Hut sein, wenn ich mit dir fertig bin!!> Ren stand still und leise in seiner Ecke, die ihm laut Drehbuch zugewiesen worden war. Er wusste, was Sho dachte und sah grinsend Kyoko zu, die auf ihren Platz vor der Stallbox stand. „Achtung! Uuunnd Action!“ Das Licht wurde gedimmt, gerade so dunkel, dass man meinen könnte, es wäre Nacht. Später hinaus würde die Szene am Computer noch nachgearbeitet werden, damit es im fertigem Film so aussah, als würde gerade ein schlimmes Gewitter toben. Kyoko atmete tief durch und konzentriete sich. Dann fing sie an, ihre Rolle zu spielen. Weinend stand Kit vor einer Stallbox, in der eine kleine Fuchsstute mit dem Namen Morgana stand. „Ach Morgana...“ seufzte sie und öffnete die Boxentür. Nervös tänzelte die Stute auf der Stelle. Kit jedoch kannte keine Furcht und schlang Morgana ihre Arme um den Hals. „Jetzt ist alles verloren, Morgana. Risen Glory und mein weiteres Leben.“ Erschöpft lies Kit sich auf das frische Stroh auf dem Boden sinken. Die Stute schaute sie mit wissenden Augen an, als wollte sie sagen `Kopf hoch! Es wird schon alles wieder gut werden!` „Ach Morgana! Du weißt doch gar nicht was ich fühle! Woher denn auch?“ Erschöpft lehnte Kit ihren Kopf an die seitliche Begrenzung der Box. Leise flüsternd begann sie, Morgana ihr Leben zu erzählen. Geduldig wie ein Pferd nun war, hörte Morgana zu, bis Kit einschlief. Dann wachte sie mit dem Wissen, dass alles ganz anders kommen würde, über die schlafende junge Frau und schnaubte leise. Irgendwo im Stall hörten noch ein paar Ohren zu. Sie gehörtem dem Besitzer von Kits einzigem Halt in ihrem Leben. Baron Cain... Am nächsten Morgen wachte Kit von einem ungewohnten Geräusch auf. Es war das Schnauben eines Pferdes. >Wie kommt das Pferd in mein Zimmer?> dachte sie verschlafen und rieb sich die Augen. Der angenehme Geruch von frischem Stroh hüllte sie ein. Als sie ihre Augen öffnete, blickte sie verwundert auf die Stalldecke. >Das ist nicht mein Zimmer! Wo bin ich?> Schlagartig fiel ihr alles wieder ein. Der gestrige Abend, der gescheiterte Versuch Baron Cain zu erschießen, der Verlust von Risen Glory und die Nacht im Stall. Quietschend ging das Stalltor auf und Magnus erschien. Vor der Stallbox von Morgana blieb er stehen und betrachtete Kit, welche immer noch auf dem Boden saß. „Das haben sie ja wunderbar hinbekommen...Miss Weston...“, sagte er gehässig. „KATSU!! Sho, das war ZU gehässig! Denk daran, dass Magnus Kit noch nicht persönlich kennt, sondern nur aus den Erzählungen Cains. Darum jetzt bitte etwas milder...“ Sho verstand nicht, was los war. Ein NG? FÜR IHN?! Die Folgen eines NG´s --------------------- So Kap 7 ist da! Und bringt mich nach dem Lesen nicht um. Es wird sonst nicht besser (oder schlimmer, je nach dem von welchem Standpunkt aus man geht) werden können. Melde mich gleich in Kap 8 noch mal, was ich heute auch noch hochlade... 7. Kapitel: Die Folgen eines NG´s Entsetzen spiegelte sich in Shos Gesicht wieder. Langsam tröpfelte das eben gesagte in sein Gehirn. Ein NG. Er hatte ein NG bekommen... Das durfte nicht wahr sein!! Ein NG! Und ausgerechnet in der ersten Szene gemeinsam mit Kyoko. Wie stand er nun da? Leichte Frage, leichte Antwort! Nach außen hin stand er wie ein Idiot da. Er hatte sich nicht mehr bewegt, seit der Regisseur die Szene unterbrochen hatte. Langsam hob er seinen Kopf und nickte automatisch dem Regisseur zu, der sich mittlerweile vor ihn gestellt hatte. „Ich weiß, das ist ein Schock für dich, aber du warst einfach zu gehässig und abweisend, wo du Kit nicht persönlich kennst. Darum, etwas milder in der nächsten Einstellung sprechen. Denk einfach, du müsstest jemanden sanft zurechtweisen, wenns dir hilft. Okay?“ Wieder nickte Sho automatisch. >Einfach so... ohne Vorwarnung!> dachte er und stellte sich wieder in Position. Ren konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. >Geschieht dir Recht!! Du mit deiner Selbstverherrlichung! Aber, ich muss aufpassen, dass mir nicht das selbe passiert....> und stellte sich ebenfalls in Position, um weiter drehen zu können. Kyoko beobachtete Sho und erinnerte sich an den Dreh von dem PV. >Genauso wie ich damals. Ihm geht es genauso, wie mir damals...> Und trotzdem empfand sie Schadenfreude. Endlich konnte sie ihm zeigen, was wirklich in ihr steckte. Aufgrund ihrer Gedanken erschienen Kyokos kleine Dämonenfreunde und umzingelten Sho. `Hahaha!` `Geschieht dir Recht!!` `Wie du mir, so ich dir... Das Sprichwort kennst du doch bestimmt...` `Hohoho, alles wie es dir passt, mein Herr? Nee nee, so nicht!` Kyoko öffnete ihren Mund und sah Sho in die Augen. Während der Regisseur erneut seine Befehle für die Einstellungen rief, flüsterte Kyoko Sho einen kurzen Satz zu, den er sehr gut kannte.... „Beim nächsten Mal soll es eine schöne Szene werden, also leg dich ein bisschen mehr ins Zeug...“, und grinste hämisch. „Uuund Action!“ Magnus stand vor der Stallbox und sah herunter zu Kit. „Das haben sie ja wirklich gut hinbekommen... Miss Weston...“, meinte er gehässig. Dann drehte er sich um und ging in die angrenzende Sattelkammer. Kit stand auf und war rot vor Wut. „Wer sind sie überhaupt, dass sie meinen Namen kennen?“ fragte sie dennoch beherrscht freundlich. „Magnus. Der Stallknecht von Baron Cain. Und auch sein bester Freund.“, antwortete er barsch. Dann fiel ihm noch etwas ein. „Ach ja, und ab morgen früh der Plantagenaufseher von `Risen Glory`. Während Cain dann eine Spinnerei aufbaut.“ Geschockt hörte Kit zu. „Sie sind wer?! Nein!! Verdammter Cain!!“, rief sie mit einer vor Wut bebender Stimme. „Hör auf zu fluchen und komm aus dem Stall! Eine junge Dame hat im Stall nichts zu suchen!“, rief Cain von dem Stalltor aus Kit zu. „Ach ja? Und wohin soll ich dann gehen? Etwa zu ihnen? Ich hab doch keinen Platz mehr hier oder zuhause...“, antwortete Kit patzig. „Nein, weder noch! Du wirst hier bleiben und eine Schule besuchen. Eine Schule, die dir beibringt eine Dame zu sein und sich auch so zu benehmen.“ Geschockt stand Kit vor Cain und sah ihn einfach nur stumm an. Ihre Gedanken rasten, ebenso ihr Herz. >WO soll ich hin? WAS soll ich machen?> dachte sie erbost und wollte Cain eine feuern. Dieser jedoch ahnte voraus, was sie tun wollte und fing ihre Hand geschickt und mit einer geschmeidigen Bewegung in der Luft ab. An dieser Hand zog er sie einfach aus dem Stall heraus über den Hof in die Küche. Dort blieb er stehen und sah Kit an. Diese hatte sich von ihrem Schock erholt und fauchte erbost: „Lassen sie mich los, sie verdammter... verdammter irgendwas!! Ich geh in kein Mädchenpensionat und bleibe auch nicht hier! Ich geh mit ihnen nach `Risen Glory` und bleibe dort!! Das ist mein letztes Wort!“ „Ach ja? Und nun hör mir ganz genau zu. Ich sage dies nur einmal! Ein einziges Mal! Hast du mich verstanden?“, fragte er eindringlich und zugleich auch sehr sauer. „ Ich werde `Risen Glory` augenblicklich verkaufen, wenn du nicht tust, was ich dir sage. Egal, um was es sich handelt. Du wirst in dieses Mädchenpensionat gehen und du wirst einen anderen Vormund bekommen. Solange, wie ich nach einem neuem Vormund für dich suche, wirst du hier bleiben, und tun, was dir meine Haushälterin sagt. Denk daran, `Risen Glory` steht auf dem Spiel...“ Versteinert stand Kit vor Cain und in ihren Augen schimmerten Tränen. „Sie nutzten jeden Vorteil aus, den sie haben... nicht wahr, werter Bruder Cain?“ Den letzten Satzabschnitt sprach sie mit einem hörbar frechen und feindseligen Unterton. „Ja, natürlich. Das ist das einzige, was bei dir wirkt. Was ist? Stimmst du zu?“ Cain sah Kit eindringlich an. Er wusste, dass sie kapitulieren würde. Ihre geliebte Plantage stand auf dem Spiel. Kit sah zu Boden, um ihre Fassung wieder zu bekommen. Dann sah sie auf und fragte: „Ich hab ja keine andere Wahl, oder? Nun gut... Wie lange muss ich in diesem... diesem... dieser Schule bleiben?“ „Drei Jahre..., kann aber auch mehr werden. Hängt ganz davon ab, wie du dich dort verhalten wirst.“, meinte Cain leise und sah ihr in die Augen. „Okay!! KATSU!! Die Szene lassen wir so. Gut, dann hab ihr jetzt Feierabend. Schönen Tag noch!“, unterbrach dem Regisseur seine Stimme die am Set herrschende Stille. Jeder hatte seine Arbeit niedergelegt, um Ren und Kyoko beim spielen zuzusehen. Selbst hatten sie das gar nicht mitbekommen, dass sie so faszinierend gespielt hatten. Ren grinste und stupste Kyoko leicht an. „Es ist vorbei, du kannst aufhören...“, flüsterte er ihr ins Ohr. Kyoko erschrak zu Tode, als sie Rens Stimme so nah an ihrem Ohr vernahm. Eilig trat sie einen Schritt zurück und stieß mit Sho zusammen, der sie mit einem glutvollem Blick bedachte, welcher ihr durch Mark und Bein ging. „Fu...Fuwa-san?“, fragte Kyoko vorsichtig. Dieser trat seinerseits einen Schritt zurück und dachte kurz an seine Gefühle vor dem Dreh zurück. Flashback: Wie vom Donner gerührt stand Sho da, während um ihm herum alles wieder mit der Arbeit begann. >Was hat sie zu mir gesagt?! Na warte!! Dir zeig ichs jetzt!> und fing fast schon aggressiv an zu spielen. Dieses Mal war die Szene okay, aber nur, weil er sich trotz seiner rasenden Wut im Griff hielt. Er wollte sich nicht noch mal so blamieren und ein NG bekommen. Das würde er dem Regisseur und Kyoko nie verzeihen. Als er jedoch Ren und Kyoko beim spielen zusah, dachte er nach. Sehr viel nach... >Oh nein... ein Mauerblümchen ist sie nicht mehr. Und eine verdammt gute Schauspielerin!! Sie hat es echt drauf! Na ja, wusste ich ja schon beim Dreh des PVs Aber ich werde den Teufel tun und ihr das sagen!> Er sah zu Kyoko hin, die total in ihrer Rolle aufging, als ihm plötzlich ein ihn zutiefst bestürzender Gedanke kam. Sho erschrak zutiefst. >NEIN!! Nein!!> dachte er panisch! >Bloß nicht das!> dachte er eindringlich und hörte jedoch schon eine innere Stimme, die ihm zuflüsterte: `Ist Besitzanspruch nicht auch irgendwo gleich Liebe zu stellen? Sho, du willst Kyoko für dich allein haben. Doch wirklich nur als Dienstmädchen? Oder doch nur, weil Tsuruga sie haben könnte? Oder aus einem ganz anderem und dennoch ganz bestimmtem Grund?` >Hör auf!!> schrie er ihr in Gedanken zu. >Hör auf, oder ich geh kaputt!! Lass mich mit meinem Gefühlen für Kyoko in Ruhe!! Ich weiß selbst nicht, warum sie mir seit dem Dreh des PVs nicht mehr aus dem Kopf geht!! Ich weiß selbst nicht, warum ich immer so wütend werde, wenn ich diesen Möchtegern- Schauspieler in ihrer Nähe seh, und sie am liebsten von ihm fortziehen würde!! Ich weiß selbst nicht, warum ich sie damals vor diesem Reino beschütz hab!! Ich weiß es alles selbst nicht! Da brauch nicht auch noch dich, die immer wieder davon anfängt!! Lass mich endlich damit in Ruhe!!> Verzweifelt schob er sich die Hände durch die gestylten Haare und zerstörte somit die Frisur. Doch es war ihm egal, bzw. gar nicht wirklich bewusst. Zu tief steckte er in seiner Verzweiflung und in seinen Gedanken. Wieder flüsterte die Stimme ihm eindringlich zu: `Doch, du weißt es. Erkenne es! Gib es vor dir selbst zu, dass du sie liebst und auf Tsuruga eifersüchtig bist. Gib es endlich vor dir selbst zu!` >NEIN!! NEIN!! NEIN!!> Das Katsu des Regisseurs unterbrach Shos Gedanken abrupt. Er blickte auf und sah Kyoko. Automatisch und ohne es wirklich wahrzunehmen ging er auf sie zu. Flashback Ende Nun stand er einen Schritt von ihr entfernt und sah ihr in die bernsteinfarbenen Augen. Sah in sie hinein und spürte tief in sich drin, dass seine innere Stimme recht hatte. >Das würde heißen, ich... ich... ich liebe Kyoko!> Sho´s Zusammenbruch ------------------- So, hier ist auch Kap 8. Bitte lest kap 7 zuerst, sonst passt etwas in der Storyline nicht mehr. Weil kap 8 so kurz ist, hab ich es zusammen mit kap 7 hochgeladen. Nur als kurze Erklärung. Wir sehen uns bei den Kommis... ;-) Viel Spaß beim lesen und lasst mich am Leben. Es wird noch schlimmer kommen... 8. Kapitel: Shos Zusammenbruch Zusammen mit Ren stand Kyoko vor seinem Auto. >Was hatte Sho nur? Er war so merkwürdig... nach dem Dreh...> Flashback: Kyoko stand Sho gegenüber und sah ihm ins Gesicht. Es trug einen geschockten Ausdruck und in seinen Augen lag die pure Verzweiflung. „Sorry, ich hatte nicht aufgepasst. Wollte nur in meine Garderobe, mich umziehen und dann gehen. Bis Morgen dann!“, sagte er hastig und drehte sich ziemlich ungestüm um. Ren und Kyoko blickten ihm nach und zuckten mit den Schultern. „Soll ich dich nach Hause bringen, Mogami-san?“, fragte Ren und nahm sie am Arm und zog sie mit sich fort. Flashback Ende „Woran denkst du?“ Rens Stimme unterbrach Kyokos Gedankengänge. „An Fuwa-san?“ Kyoko nickte leicht. „Er war so komisch und sah halb verzweifelt aus. Ich frage mich, ob das zu hart war, was ich gesagt hab.“ Ren zog fragend die Augenbrauen hoch, während er die leicht geistesabwesende Kyoko in sein Auto schob und anschnallte. Dabei kam er ihr so nah, wie seit jenem Nachmittag nicht mehr. Schlagartig wurde er sich wieder seiner Gefühle bewusst. Vorsichtig hob er seinen Blick und sah ihr in die Augen. Unendlich langsam hob sich seine Hand und strich Kyoko eine Strähne aus dem Gesicht. Durch diese Berührung Rens erwachte Kyoko aus ihrem Trancezustand und sah Rens Gesicht direkt vor ihrem. Durch einen Reflex stieß sie ihn von sich und er fiel vor Überraschung hinten über und schlug sich den Kopf an der Tür an. „Autsch!“, machte Ren und rieb sich über den Hinterkopf. „Oh nein!! Das tut mir leid!! Entschuldigen sie, Tsuruga-san!!“, rief Kyoko nach der ersten Schrecksekunde. Dann schnallte sie sich ab und beugte sich zu Ren. Dieser sah auf und musste grinsen. „Ist gar nicht so schlimm. Wird nur ne kleine Beule geben, mehr nicht!“ meinte er und wollte aufstehen, als er von Kyoko wieder zum sitzen gezwungen wurde. „Nein, es ist schlimm. Bitte lassen sie mich nach der Verletzung sehen.“, meinte sie energisch und zog Rens Kopf etwas tiefer. Das sie dabei rote Wangen bekam, ignorierte sie gekonnt. >Rens Haar fühlt sich so weich an...> dachte sie verträumt, während sie nach der Beule suchte. Nach eingehender Untersuchung kam sie zum Schluss, dass Ren wirklich nicht ernsthaft verletzt war. Beklommen lies sie ihn los und stand zusammen mit ihm auf. „Entschuldigung. Ich hatte nicht aufgepasst....“ Ehe sie weitersprechen konnte, spürte sie eine Hand, die sanft ihr Kinn anhob und sah Ren ins Gesicht. „Schon gut, du bist nicht schuld. Ich war derjenige, der dich zu dieser Handlung herausforderte. "Komm, steigen wir ein und ich fahr dich nach Hause.“ Immer noch beklommen nickte Kyoko und so fuhren sie zusammen weg. Das Sho ihnen dabei zusah, bekamen sie nicht mit. Dieser raste vor Wut und Eifersucht. >Wie kann dieser Möchtegern-Schauspieler so mit ihr umgehen? Was hat er, was ich nicht habe? Warum liegen ihm alle Frauen zu Füßen? Warum bekomme ich es nicht hin, ihn zu überflügeln?! Bin ich wirklich so schwach?> „Nein, bist du nicht. Du bist nur zu stur anzuerkennen, was ich dir sage und du schon die ganze Zeit weißt. Gib es endlich zu!! Du liebst Kyoko und bist auf Tsuruga eifersüchtig! DU stehst dir durch deine Gefühle selbst im Weg!! Gib es endlich zu und werde der beliebteste Mann Japans! Lass endlich deine Gefühle zu und siege!“ Eindinglich kamen diese Worte von seiner inneren Stimme. >Nicht schon wieder!!> stöhnte Sho in Gedanken. >Verschwinde endlich!! Lass mich in Ruhe! Du hilfst mir kein bisschen weiter, im Gegenteil! Du zerstörst mich! Verschwinde!> Abrupt drehte er sich um und stand seiner Managerin Shoko-san gegenüber. Diese hatte ihn schon eine Weile beobachtet, als sie ihn hinter der Ecke stehend vorgefunden hatte. Dabei war ihr aufgefallen, dass Sho sich vor Wut das Gesicht verzerrte und gleichzeitig irgendwie verzweifelt wirkte. Mehrmals versuchte sie, Sho anzusprechen, gab es jedoch auf, da er einfach nicht reagierte. Den Grund für seine Wut, oder warum er hinter dieser Ecke stehen blieb, konnte sie nicht erkennen, da er die Szene mit seinem Rücken verdeckte. Hätte sie es gewusst, wäre ihr einiges klar geworden, zumal sie schon länger den Verdacht hatte. „Was tust du hier? Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich Feierabend habe! Also, was ist los?“, fragte Sho und zeigte ihr ein Lächeln, dass absolut verlogen war. Seine Managerin sah in an und meinte: „Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich für heute die restlichen Termine abgesagt habe. Ich fahr dich nach Hause, damit du dich entspannen kannst...“ Sehr zu ihrer Überraschung nickte Sho zustimmend. Schweigend gingen sie zusammen zu ihrem Auto, als Sho plötzlich murmelte: „Und was ist Liebe? Woran erkenne ich sie?“ Shoko-san erschrak sich zu Tode. „Was hast du gesagt, Sho?!“, fragte sie, während sie wie angewurzelt stehen blieb. Sho, welcher wieder aus seinen Gedanken gerissen wurde, blinzelte, erfasste jedoch sofort die Situation. „Ach, nur eine Zeile für meinen neuen Song. Ich hatte vor, mal eine andere Richtung einzuschlagen.“, redete er sich geschickt raus. Shoko schüttelte ihren Kopf. „Du arbeitest zu viel. Pass auf, dass du mir nicht irgendwann mal zusammenbrichst.“ Das war das letzte, das sie heute sprachen. Am nächsten Morgen... Pünktlich wie immer kam Sho mit Shoko-san am Set an. Jedoch war er sehr blass, auch eine leicht getönte Hautcreme konnte die Blässe nicht übertünchen. Sho sah sich suchend um und entdeckte auch sogleich Kyoko. Jedoch war sie nicht allein. Neben ihr standen Yashiro, Kanae und natürlich Ren. Alle schienen sich gut zu unterhalten, was Sho einen schmerzhaften Stich in der Magengegend verspüren lies. Langsam ging er auf die kleine lachende Gruppe zu und meinte leicht mürrisch: „Guten Morgen. Unterhaltet ihr euch gut?“ Sein Blick fiel auf das ihn unbekannte Mädchen. >Ja, doch, er kannte sie. Sie war damals mit den anderem im Büro dieses abartigen Präsidenten.> dachte er und versuchte, sich an ihren Namen zu erinnern. >Schlecht sieht sie ja nicht aus, eher wie eine klassische japanische Frau.> „Wir kennen uns noch nicht persönlich.“, sprach sie plötzlich mit ihrer melodischen Stimme und streckte Sho die Hand hin. „Kanae Kotonami. Ich spiele die Sophia...“ „Sho Fuwa.“, stellte er sich vor und blickte ihr in die Augen. „Kennen müsstest du mich aber schon... so oft, wie ich im Moment mit meiner Single zu hören bin...“ Weder überheblich, noch sonst wie befremdlich klangen seine Worte. Sie waren einfach nur eine Feststellung. Er grinste sie schief an. „Ja, das schon...“, sagte Kanae schon fast spöttisch und wand sich von ihm ab. Sho schluckte und wand sich ebenfalls ab. Wieder fiel sein Blick auf Kyoko und wieder fuhr ihm ein Stich durch den Magen. Zu allem Überfluss krampfte sich dieser auch noch zusammen, als er Ren sehr nah bei Kyoko stehen sah. Verzweifelt kämpfte er dagegen an und versuchte, seine Schwäche niemanden merken zu lassen. Jedoch musste er aufgeben, als ihm blitzartig die Erinnerungen an die vergangene Nacht und die Szene beim Auto in den Kopf geschossen kamen. Wieder krampfte sich sein Magen zusammen. >Es tut weh!!> Er erinnerte sich an heute morgen. Wie er in seiner Küche gestanden hatte, mit einem Glas Wasser in der Hand, und drei Tabletten in der andern. >Offenbar wirken diese Magentabletten nicht, die ich heute morgen nahm...> dachte er noch, ehe er vor aller Augen auf die Knie sank und zusammenbrach. Schlagzeilen und ein verzweifelter Sho -------------------------------------- So, hier ist Kap neun. Und damit ihr mir gleich den Kopf abreisen könnt, auch ganz spontan Kap 10... 9. Kapitel: Schlagzeilen und ein verzweifelter Sho `Sho Fuwa mit Nervenzusammenbruch ins Krankenhaus eingeliefert!!`, `Fuwa zusammengebrochen bei Dreharbeiten zum neuen Film!`, `Wirklich nur ein Nervenzusammenbruch? Fuwa im Krankenhaus!` So oder so ähnlich lauteten die Schlagzeilen am nächsten Morgen. Jede Zeitung und auch noch so kleine Zeitschrift, die etwas auf sich hielt, hatte diese Neuigkeit auf ihrer Titelseite. Genervt schlug Kyoko die Zeitschrift `In Tokyo` auf und begann, den Artikel zu lesen. `Sho Fuwa, berühmter Sänger und momentan mit `Prisoner` an der Spitze der Charts, ist bei den Dreharbeiten zum Film `Risen Glory` gestern Morgen zusammengebrochen. Nach den Aussagen der Mitarbeiter von dem Set, war er wie immer pünktlich erschienen und hatte sich mit den Schauspielern Ren Tsuruga, Kyoko Mogami und Kanae Kotonami unterhalten, als er zusammenbrach und mit einem Nervenzusammenbruch ins städtische Krankenhaus eingeliefert worden ist. Was steckt dahinter? Wir forschten nach und fanden unglaubliches heraus!! Laut einer Mitarbeiterin der Agentur von Sho Fuwa, soll er angeblich unglücklich verliebt sein!! Wir zitieren sie: `Ich bekam durch Zufall mit, wie er sich mit seiner Managerin unterhielt. Dies geschah nach dem Dreh zum Promotionvideo zu `Prisoner`. Und so wie ich die wenigen Worte interpretieren konnte, ist Sho-chan verliebt, jedoch scheint seine Angebetete ihn nicht zu erhören.` Dies würde auch zu dem Songtext des Liedes passen. Wir zitieren erneut: `Du raubtest mir nicht nur meine Augen. Du stahlst mir meine Zeit und mein Herz...Dinge, mit denen ich früher nichts anzufangen wusste. Du durchbrachst meine Finsternis. Du bist ein ewiger Dorn in meinem Herzen.` Könnten diese Zeilen seiner unbekannten Liebe gewidmet sein? Die wichtigste Frage stellt sich jedoch erst noch. Wer ist seine Liebe? Etwa einer der schönen Engel aus dem Promotionvideo? Laut Insiderwissen eines Mitarbeiters bei den Dreharbeiten zum Video, war Fuwa sehr von der Darstellerin des spätern Dämonenengels angetan. Aus ebenso sicherer Quelle wissen wir, dass er das Mädchen von früher kennt. Aus den gleichen Gründen sollte er unbedingt bei dem Film `Risen Glory` mitwirken wollen. Ist sie etwa seine unbekannte Liebe? Das wissen wir nicht, versprechen hiermit aber, an der Sache dran zu bleiben!` Wütend klatschte sie die Zeitung an die Wand. „Was die wieder für einen Mist verzapfen!“, rief sie und stampfte wutentbrannt aus dem Raum. Die Zeitung rutschte von der Wand und blieb aufgeschlagen liegen. Auf der Seite war ein Bild abgedruckt, wo Kyoko in ihrem Engelskostüm lachend neben Mimori und Sho stand. Es war eine Gruppenaufnahme zu Werbezwecken gewesen. Wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen, dass Sho sich über etwas aufregte und Kyoko boshaft lachte. „So was einfach so zu schreiben! Diese Stümper! Keine Ahnung von nichts, aber so etwas verfassen!! Wenn ich den Reporter in die Finger kriege!! Der kann sich auf etwas gefasst machen!“ Kyokos Dämonen wirbelten umher. Einer der kleinen Kyoko-samas ging hinaus auf den Flur und erschreckte die Okami-san zu Tode. Diese wollte nach Kyoko sehen und wissen, was zu diesem Wutausbruch geführt hatte. Als sie jedoch den kleinen Dämonen sah, flüchtete sie Hals über Kopf wieder zurück in die Küche. >Später, wenn Kyoko sich wieder abgeregt hat, werde ich mit ihr Reden...> nahm sie sich fest vor, als das Telefon klingelte. „Moshi Moshi. Hier ist das Daruma-ya...“, meldete sie sich. Einen Augenblick hörte sie zu, dann sagte sie kurz „Oh...“ Im Bad, wo Kyoko sich gerade fertig für den Tag machte, tanzten die kleinen Dämonen Ringelreih um einen armen eingebildeten Reporter. `Wie konntest du nur?`, `So einen Blödsinn in die Welt zu setzten, das ist strafbar...`, ``Dafür wirst du büßen!` und stürzten sich alle zusammen auf den Reporter, der schreiend unterging. Kyoko unterdessen putzte sich wild die Zähne. >Was Tsuruga-san dazu sagen wird? Liest er diesen Artikel überhaupt? Sicher, denn ihn betrifft das ja indirekt auch... So wie ich ihn kenne, weiß er sofort, auf wen dieser Reporter anspielt... Oh weh!!> Blitzartig stürzte sie aus dem Bad und ihre Dämonen hatten Mühe, ihr zu folgen. Unten im Restaurant angekommen, wurde sie von der Okami-san aufgehalten, die sich immer noch vor den Dämonen fürchtete. „Es hat jemand für dich angerufen. Ich soll dir ausrichten, dass er dich gleich abholen wird.“ Kyoko runzelte die Stirn. „Und wer war das?“, fragte sie recht verwundert. Zwar hatte sie einen Verdacht, doch sie glaubte nicht recht daran. Warum sollte er auch hier anrufen? Er hatte doch ihre Handynummer. „Das wirst du gleich herausfinden. Er bat mich, dir nichts zu sagen.“, antwortete sie ausweichend, bekam jedoch einen leichten Rotschimmer auf die Wangen. Kyoko seufzte. Der Rotschimmer gab ihr Gewissheit. >Tsuruga-san...> dachte sie und drehte sich um. In diesem Moment hörte sie draußen ein Auto vorfahren. >Das wird er sein... Mist! Wo ich mich doch gerade in meinem Zimmer verkriechen wollte...> dachte Kyoko resigniert. Ren hielt vor dem Daruma-ya und blickte sich um. Da es noch relativ früh am Morgen war, waren wenige Menschen unterwegs und er konnte gefahrlos aussteigen. Gerade als er klingeln wollte, öffnete ihm eine missgelaunte Kyoko die Tür. >Also hat sie die Artikel schon gelesen...> dachte er, während er ein „Guten Morgen Mogami-san!“ murmelte. „Guten Morgen Tsuruga-san! Was möchten sie von mir?“, fragte Kyoko mürrisch und blieb in der Tür stehen. „Bis du ja gut gelaunt! Dich abholen. Wir haben heute durch die Umstände drehfrei und ich wollte mit dir zusammen zu Fuwa-san ins Krankenhaus...“ „Und wieso sollte ich diesen Idioten besuchen wollen?“ „Weil du dir Sorgen machst. Du kannst nicht aus deiner Haut. Du bist immer noch die Kyoko von früher...“ Das letzte rutschte Ren eher unfreiwillig über die Lippen. Er kannte sie ja schließlich nicht von früher. Jedenfalls nicht mit Kyokos Wissen... Wieder runzelte Kyoko die Stirn. >Du bist immer noch die Kyoko von früher?> wiederholte sie in Gedanken. >Was hat das denn zu bedeuten?> Ren sah ihr an den Augen an, dass sie überlegte. „Komm, wir wollen nicht ewig hier stehen bleiben. Steig ein!“, sagte er und hielt Kyoko die Tür auf. Diese seufzte. Eigentlich hatte sie ja gar keine Lust. >Nun ja... warum auch nicht?> fragte sie sich und stieg widerspruchslos ein. Dies wiederum erstaunte Ren, der aber beschloss, es einfach ohne zu fragen hinzunehmen. Derweil bei Sho... Dieser lag in seinem Krankenhausbett und starrte die Decke an. Langsam drehte er seinen Kopf und sah aus dem Fenster. Er wusste nicht, was passiert war. Laut seiner Managerin hatte er einen Nervenzusammenbruch. Angestrengt versuchte er sich zu erinnern. Das einzige jedoch, was er noch wusste, war der Moment der endgültigen Erkenntnis, dass er Kyoko liebte. >Verdammt!! Verdammt!! Verdammt!“ rief er am Schluss laut. „Warum ich und warum jetzt?“ `Weil es endlich passieren musste!` betonte die Stimme in seinem Innerem. Sho stöhnte verzweifelt. >Halt du dich da raus!! Du hast mich erst in diese Situation gebracht!> gab er ihr augenblicklich Kontra. `Das mag sein, aber nun kannst du dich wieder ohne Zweifel deiner Arbeit zuwenden. Und Kyokos Herz zurückgewinnen...` >Ach ja? Wer sagt dir, dass ich das überhaupt will?> `Ich... Ich, weil ich auch diejenige war, die dich überhaupt dahingebracht hab. Lange genug hast du mich ignoriert. Eigentlich bist du absolut selbst an diesem Schlamassel schuld. Durch dein Verhalten Kyokos gegenüber... Früher wie heute!` >Lass mich in Ruhe! Ich weiß das doch selbst! Ich will es aber gar nicht wissen!> Immer weiter grub Sho sich in seine Selbstzweifel ein. Immer mehr wurde er verzweifelt und fing leise an zu weinen. Das es klopfte und die Tür sich öffnete, bekam er gar nicht mit... Ein ungewollter Kuss -------------------- Ich weiß... erstens viel zu kurz und zweitens ein Cliffhanger... Am Ende des Kaps könnt ihr mich umbringen, aber vorher noch `viel` Spaß beim lesen... 10. Kapitel: Ein ungewollter Kuss Nach dem dritten Klopfen sahen Ren und Kyoko sich besorgt an. „Ob er noch nicht wach ist? Oder ob wieder was passiert ist?“, meinte Kyoko und in ihrer Stimme spielte ein Hauch Besorgnis mit. >Sie kann nun mal nicht aus ihrer Haut. Auch wenn sie Fuwa hasst, Sorgen macht sie sich noch immer um ihn...> dachte Ren mit einem leisen Lachen. Dann jedoch erinnerte er sich an die Szene im Auto und das Lachen erstarb. Flashback: Gemeinsam mit Kyoko saß er in seinem Auto und fuhr Richtung Krankenhaus im Stadtzentrum. Immer wieder schielte er zu Kyoko und bekam mit, dass sie, je mehr sie sich dem Krankenhaus näherten, umso mehr einigelte. Ihre Dämonen, die auch auf ihn wütend waren, da er sie so leicht durchschaute, umzingelten sie und brachen immer wieder in wütendes Geheul aus. Jedes mal zuckte er zusammen und fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, Kyoko zu Sho bringen zu wollen... Flashback Ende Leise traten Kyoko und Ren ein. Als Kyoko zu Sho sah, blieb sie wie erstarrt stehen. Sho weinte... >Das ist nicht wahr!! Er weint! Warum?> Mit schreckgeweiteten Augen starrte sie immer noch Sho an. Ganz langsam fing ihr Gehirn an, die Situation zu verarbeiten und Kyoko erwachte aus ihrer Erstarrung. Allerdings bewegte sie sich nicht. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Als Ren es erkannte, nahm er Kyoko kurz bei den Schultern. Diese jedoch reagierte gar nicht, sondern starrte immer noch Sho an. Ren konnte fühlen, dass sie geschockt war. Auch er war geschockt. Kyokos Erzfeind weinte. >Warum bloß? Was ist so schlimm, dass er weinen muss?> dachte er und beschloss, auf sie aufmerksam zu machen. Ren trat leise einen kleinen Schritt zurück, lies Kyokos Schultern los und räusperte sich vernehmlich. Erschrocken ruckte Shos Kopf nach oben. Als er erkannte, wer vor ihm stand, wischte er sich hastig die Tränen ab. >Was müssen sie ausgerechnet jetzt erscheinen?> dachte er und setzte sich auf. „Was wollt ihr hier?“, fragte er barsch. „Dich besuchen...“, gab Ren ruhig zurück. „Nun ja, eigentlich nur Mo... Kyoko. Sie machte sich Sorgen um dich...“, sagte Ren. Er wusste, warum Sho ihn jetzt so böse anfunkelte. >Was nennt er sie so vertraulich beim Vornamen? Will er mich noch mehr in die Verzweiflung stürzen?> dachte Sho und nickte dennoch ruhig. „Dann werde ich euch mal allein lassen. Gute Besserung, Fuwa-san.“, meinte Ren und drehte sich um. Kurz bevor er das Zimmer verlies, stockte er kurz, drehte sich noch mal um und blickte Kyokos Rücken an. „Ich werde unten warten und einen Kaffee trinken,... Kyoko.“ Einen kurzen Moment zögerte er noch, dann drehte er sich mit einem Ruck um und verlies hastig und mit eckigen Bewegungen das Zimmer von Sho. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, dachte er bei sich: >Ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache... wenn ich doch nur wüsste, warum...> und machte sich auf den Weg in die Caféteria. Wenn er gewusst hätte, was noch passieren würde, hätte er das Einzelzimmer nie verlassen... Er würde es bereuen... Im Zimmer herrschte Schweigen. Kyoko wusste immer noch nicht, was sie sagen sollte. Langsam ging sie auf ihn zu und setzte sich geschmeidig auf den Stuhl, der an seinem Bett stand. Verstohlen blickte sie ihn an. Sho hatte sein Gesicht angewendet und sah wieder zum Fenster hinaus. „Warum hast du geweint, Sho?“, hörte er ihre leise Stimme. Er hatte damit gerechnet, dass sie das fragen würde. Doch was er darauf antworten sollte, wusste er nicht. Er schüttelte den Kopf und versuchte einer Antwort auszuweichen. „Ach, das ist eine Nachwirkung von meinem Zusammenbruch...“, antwortete er lapidar. Kyoko schüttelte nun ihrerseits enregisch den Kopf. „Das stimmt nicht! Du hast aus einem anderem Grund geweint. Das spüre ich!“, meinte sie erhitzt. Eindringlich sah sie ihn an, erreichte jedoch nichts. Wieder herrschte Schweigen, da Sho nicht antworten wollte. Kyoko jedoch hatte noch nicht aufgegeben. Sie wollte wissen, was los war. „Sho? Was war vorgestern los? Du warst so verzweifelt. Und jetzt sag nicht `nein, war ich nicht`! Ich kenne dich für solche Lügen einfach zu gut! Vergiss das nicht!“ Immer noch sah Kyoko ihn eindringlich an. Sie wusste, dass Sho ihr keine Antwort geben würde, doch sie würde nicht gehen, ohne wenigstens etwas erreicht zu haben. Warum sie das überhaupt wollte, wusste sie nicht. Doch Ren hatte recht gehabt. Sie machte sich Sorgen um Sho. Sie kannte ihn nur fröhlich oder mürrisch. Niemals hatte sie ihn in so einer Lage gesehen. Auch nicht, als er von seinen Eltern mit ihr zusammen nach Tokyo geflüchtet war, um seinen Traum zu verwirklichen. Wieder schwieg Sho sich aus. >Das kann ich dir nicht sagen! Du wärst einfach nur entsetzt und würdest mich dein Leben lang hassen! Und das will ich nicht! Im Gegenteil!> `Endlich erkennst du deine Gefühle an!`, machte seine innere Stimme erleichtert. `Das war ja ein hartes Stück Arbeit!` >Lass mich endlich in Ruhe!!> fauchte er in Gedanken. >Ich erkenne sie nur an, weil ich mich eh nicht mehr dagegen wehren kann! Ansonsten gehe ich nämlich, auch dank dir, zu Grunde!!> gab er ihr halb wütend, halb verzweifelt zurück. Beleidigt zog sich seine innere Stimme zurück und grummelte noch, `So was undankbares...` Sho seufzte laut auf. „Lass mich doch endlich in Ruhe!! Du mit deiner Nerverei!“, rief er und schlug verzweifelt die Hände vors Gesicht. Kyoko erschrak und meinte: „Entschuldigung! Ich wollte dich nicht nerven!“ und stand auf. Panisch registrierte Sho, dass Kyoko gehen wollte. >Nein, das darfst du nicht! Bleib hier!> dachte er verzweifelt und griff nach Kyokos Handgelenk. >Wenn du jetzt gehst, weiß ich nicht, wie ich alles je wieder gutmachen kann. Bleib! Bleib um meinem Willem. Bitte, Kyoko-chan...> Erstaunt hielt Kyoko in ihrer Bewegung inne. Langsam drehte sie sich um und sah Sho in die Augen. >Pure Verzweiflung... darin ist pure Verzweiflung.> dachte sie. Sie konnte nicht gehen. Auch wenn Sho ihr Erzfeind war, konnte sie ihn so nicht allein lassen. Irgendetwas musste sie tun können. „Geh nicht! Bitte!“, meinte Sho ganz leise. „Ich hatte nur mit mir selbst geredet...“, flüsterte er fast und stockte dann. >Was soll ich sagen, um dir begreiflich zu machen, was ich fühle, wie ich denke? Wie wirst, nein, würdest du reagieren, wenn du wüsstest, was der Grund meiner Verzweiflung ist? Das ich dich seit dem Dreh des PVs nicht vergessen konnte? Das ich immer nur an dich denke...? Das ich dich liebe?> dachte er und sah ihr in die Augen. „Ich... ich... ach verdammt!“, fing er an und fluchte dann. Mit einem Ruck zog er Kyoko zu sich runter und schob seine andere Hand in ihren Nacken. Mit panisch geweiteten Augen plumpste Kyoko auf Shos Bett und spürte, wie Sho ihr Gesicht immer näher zu seinem zog. Irgendwie rasten Shos Gedanken völlig durcheinander. Er wusste nicht, warum er das hier jetzt tat. Er wusste nur, das er das tun musste. Kyoko beobachte, wie Sho seine Augen schloss und leicht, ganz leicht lächelte. Im nächsten Moment spürte sie auch schon seine Lippen auf ihren. Sho küsste Kyoko!! ER küsste SIE!! Langsam löste Sho sich von ihr und flüsterte dicht an ihren Lippen: „Ich liebe dich, Kyoko...!“ P.S.: Nun könnt ihr mich filetieren, rösten, erstechen, erwürgen oder sonst was, ich bin bereit!! ;-) Rens Einladung oder Shos Geschichte ----------------------------------- Auf einem beschaulichem Friedhof...Schreiend rennt ein armes altes Mütterchen weg, da sich ein Grab bewegt. Der Sarg erscheint und knarrend öffnet sich der Deckel. Es erscheint eine kleine weibliche Gestalt mit unzähligen Messerstichen in Brust und Rücken, sowie etlichen Verbrennung und hebt langsam die rechte Hand. "Seid gegrüßt! Ich bin wieder da!" kommt eine Stimme und die Weibliche Person steht auf. Puhh, schwierig wieder von den Toten aufzuerstehen... Aber hier bin ich mit einem relativ kurzem 11. Kap. Wirklich lange Kaps werde ich wohl nicht mehr hinkriegen, obwohl ich mich immer bemühe... *Seufzt* @ PatriciaMeyerweb: Willkommen zurück! ICh hatte mich schon gefragt, was los ist... und deine ENS bekommst du natürlich... Ansonsten @ all: Vielen lieben Dank für eure Kommis!!! Bald habt ihr die 50- Kommi Grenze gesprengt und es ist noch nicht mal "Halbzeit" in meiner FF! Wenns so weitergeht wird blad auch noch die 100- Grenze gesprengt. *Sich ganz doll freut* Nun will ich aber aufhören mit meinem Gelaber und wünsche euch viel Spaß beim lesen. Kap 12 kommt im Laufe dieser Woche. 11. Kapitel: Rens Einladung oder: Shos Geschichte „Ich liebe dich, Kyoko...!“ Immer wieder hallte dieser Satz in Kyokos Kopf nach. Immer und immer wieder. Sie saß noch genauso da, wie Sho sie zu sich heruntergezogen hatte, bewegte sich auch jetzt noch nicht. Sie war viel zu geschockt. Regelrecht zu Stein erstarrt. Langsam und ganz vorsichtig zog Sho Kyoko in seine Arme. „Ich weiß, das kommt jetzt sehr plötzlich... aber es ist die Wahrheit... Ich liebe dich, Kyoko. Endlich weiß ich es!“, meinte er leise an ihrem Ohr. Er fühlte, wie Kyoko durch seine Worte langsam aus ihrem Trancezustand erwachte. Ihr erster Reflex war, Sho eine Ohrfeige zu verpassen, ihr zweiter, still in sich zusammen zu sinken und verzweifelt nachzudenken. >Das...das ist jetzt nicht wahr! Das war jetzt nicht wahr! Mein erster Kuss... Warum ausgerechnet er? Warum ausgerechnet jetzt? Warum nur warum?!> Sho hielt sich seine schmerzende Wange. Er war nicht überrascht, nein, er hatte schon damit gerechnet. Er wusste, dass dies Kyokos erster Kuss gewesen war. Aber er war nicht stolz darauf, ihn bekommen zu haben. Nein, kein bisschen. Ganz vorsichtig streckte er seine Hand nach Kyoko aus. Diese hob ihren Kopf und starrte Sho an. „Warum? Warum das und warum jetzt?“, war ihre einzige Frage. „Warum?“, wiederholte sie. Sie sprach mit einer seltsam tonlosen und emotionslosen Stimme. Sho kroch ein Schauder über den Rücken. Ihre Stimme mochte ja so sein, aber ihre Augen... Sie schwammen in Tränen. Kyoko hielt sie mühsam zurück. Sie wusste nicht, dass ihre Augen ihre derzeitigen Gedanken und Gefühle verrieten, denn sonst hätte sie sie geschlossen. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Und auserdem reagierte ihr Herz ganz anders, als es sollte. Es schlug hart und sehr schnell gegen ihre Rippen. Kyoko schob das einfach auf den soeben erlebten Schock, doch unterbewusst, wusste sie es besser... Ganz langsam und vorsichtig strich Sho ihr mit seinen Fingerspitzen über die Wange. Dann antwortete er leise, fast schon übervorsichtig, als würde Kyoko an der Antwort zerbrechen: „ Weil es mir jetzt erst so richtig klar geworden ist. Ich liebe dich, Kyoko... Ich kanns immer nur wiederholen.“ Er machte eine Pause und holte zitternd Luft. Für das, was jetzt kam, fühlte er sich eigentlich gar nicht stark genug, doch Kyoko hatte eine Antwort verdient. Sanft schmiegte er seine Hand an Kyokos Wange und zwang sie so, ihm in die Augen zu schauen. „Bei dem Dreh zum PV... hab ich es unbewusst schon geahnt, wollte es aber nicht wahrhaben. Du gingst mir einfach nicht aus dem Kopf. Egal was ich tat oder dachte, du hast dich in meine Gedanken gedrängt. Nach außen hin hab ich so getan, als wäre alles so wie immer... Auch als ich dann durch ein Plakat erfuhr, dass du zusammen mit Tsuruga-san drehen würdest, bin ich vor Eifersucht fast kaputt gegangen. Ich weiß, dass du dir das momentan wünscht, aber es ist doch schon so weit... warum sonst würde ich hier liegen... zurück zum Thema. Oft saß ich nach dieser Entdeckung in meiner Garderobe und dachte, bzw. malte mir Sachen aus, die du mit Tsuruga-san tun könntest... jedes Mal konnte ich meine Eifersucht nicht bezwingen. Ich benahm mich wie ein Idiot. Ich wusste einfach nicht, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen... Gestern, nach meinem Zusammenbruch wurde mir klar, was ich wirklich für dich empfand und auch immer noch empfinde. Ich hatte Angst, dich nie wiedersehen zu können und dir auch nie sagen zu können, was mich bewegte...“ Sho verstummte. Er suchte Kyokos Blick und fand ihn auch. Doch wie sie ihn anblickte... Eine Mischung aus Wut, Hass und doch etwas zärtlichem. „Lass dir Zeit... Ich geb dir Zeit, um dir klar zu werden, was du fühlst. Irgendwann kannst du mir dann antworten...“ Einfühlsam kamen die Worte von Sho. Kyoko schluckte und nickte dann ganz langsam. Dann stand sie auf und ging zügig zur Tür. Dort stockte sie kurz, drehte sich um und blickte den traurig auf dem Bett sitzenden Sho noch einmal an. „Ich...“, fing sie an, stockte dann jedoch. Nach einmal tief Luft holen sprach sie weiter. „Ich werde über deine Worte nachdenken. Gute Besserung!“, sprach sie kaum hörbar, so das Sho die Worte gerade noch verstand. Danach verlies sie das Zimmer entgültig. Mit einem ganz leisem Geräusch ging die Tür ins Schloss. Für Sho hörte sich das Geräusch entgültig an, jedoch hatte er bei ihren Worten Hoffnung geschöpft. Ganz ganz schwach zeigten sich die ersten Anzeichen eines Lächelns. Im Flur stand Kyoko genau eine Sekunde ruhig, dann blickte sie sich hektisch um. Durch einen Reflex ging sie auf das Treppenhaus zu und machte sich auf den Weg zur Caféteria. Währendessen bei Ren... Ren saß an einem der hintersten Tische in einer Ecke. Gott sei Dank war es relativ ruhig, so dass er gefahrlos sein Käppi und seine Sonnenbrille abnehmen konnte. Er blickte sich um und sein Blick streifte einen Automaten und blieb nachdenklich daran hängen. >Ein Kaffee würde jetzt gut tun... Wird ja sowieso eine Weile dauern, wenn ich auch hoffe, dass das nicht so stimmt...> dachte er und stand auf. Urplötzlich befiel ihn ein ungutes Gefühl, während er darauf wartete, dass der Automat seinen Kaffee ausspuckte. Er versuchte, es zu ignorieren, doch es blieb hartnäckig. >Was ist los? Ich weiß, es war keine gute Idee, Kyoko mit Fuwa-san allein zu lassen... Aber ich konnte nichts anderes tun! Wobei ich mir allerdings mehr Sorgen um Fuwa-san als um Kyoko mache... sie mit ihrer unguten Aura, jedes Mal wenn der Name Fuwa fällt...< Er ahnte, welche Probleme Sho hatte und warum ausgerechnet er einen Nervenzusammenbruch hatte. Alles hing mit Kyoko zusammen... Ren erinnerte sich, wie Sho, kurz bevor er zusammenbrach, Kyoko angeblickt hatte. Er hatte an genau diesem Blick erkannt, was dem Sänger in diesem Moment klargeworden war. Bei diesen Gedanken drängte sich das ignorierte ungute Gefühl mit aller Macht zurück, lies sich nun gar nicht mehr abschütteln. Es verstärkte sich sogar noch... >Ich sollte mich wohl mal wieder auf den Weg zu Kyoko begeben. Sie ist schon über eine halbe Stunde bei Fuwa... Ob etwas passiert ist?< Hastig schnappte Ren sich seine Sachen und seinen Kaffee, an dem er gedankenversunken genau einen Schluck genippt und ihn dann weggestellt hatte, und stand auf. Auf seinem Weg durch die Caféteria blieb sein Blick an einem Plakat hängen. `Romantisches Kirschblütenfest mit großem Feuerwerk am Abend. Hier in Tokyo! Morgen ab 15.00 Uhr.` >Das wäre doch was, um das freie Wochenendende zusammen mit Kyoko verbringen zu können... Was wenn ich...?< Weiter kam er nicht mit seinen Gedanken, da im selben Moment sich die Eingangstür öffnete und eine ihm bekannte Gestalt die Caféteria betrat. Ren lächelte... „Mogami-san! Hier bin ich!“, rief er mit gedämpfter Stimme und ging gelassenen Schrittes auf sie zu. „Ich habe gerade eine Möglichkeit gefunden, das freie Wochenende zu verbringen. Möchtest du vielleicht mit Yashiro, Kotonami-san und mir zusammen auf ein Kirschblütenfest gehen?“, fragte er sanft und bekam vor lauter Gefühlsduselei Kyokos seltsames Verhalten und ihren Gesichtsausdruck nicht so wirklich mit. Kyoko hörte seine Stimme und erwachte aus ihrem Trancezustand. Zum dritten Mal an diesem Tag... Stumm hörte sie Rens Einladung. Sie dachte kurz nach, nickte dann zwar nur leicht, aber dafür umso entschlossener. „Ja, gerne, wenn es ihnen keine Umstände macht, Tsuruga-san...“, antwortete sie fast schon energisch. >Das wird mich ein bisschen von meinen wirren Gefühlen ablenken... hoffe ich jedenfalls!> dachte sie sich und schenkte Ren ein geschauspielertes Lächeln. Hätte sie gewusst, wie der Besuch des Kirschblütenfestes verlaufen würde, und das sie dadurch noch tiefer in ihr Gefühlschaos gezogen würde, hätte sie nicht zugestimmt. Nein, sie hätte entschieden abgelehnt. So jedoch nahm das Schicksal seinen Lauf. Und das unangenehm für mehrere Beteiligte... Das Kirschblütenfest... ----------------------- Jubel!!! *Sektkorken knallen* *jeden ein Glas in die Hand drück* *Gläserklirren* Ihr habt die 50-Kommi-Grenze übertroffen! Und das schon jetzt, wo in etwa Halbzeit in meiner FF ist! Danke, Leutz! Ich freu mich so richtig!! Und nun bleibt eigentlich nur noch eines zu sagen! VIEL SPAß BEIM LESEN DES KAP!! 12. Kapitel: Das Kirschblütenfest... Am nächsten Morgen... Ren holte Kyoko um punkt 11.00 Uhr ab. So war es ausgemacht und auch Kyoko stand schon fertig angezogen unten im Raum. Jedoch musste Ren zweimal klingeln, ehe Kyoko öffnete. Was ihm nicht gerade beruhigte. „Guten Morgen... Leider muss ich noch kurz zu LME, Yashiro und Kotonami-san abholen. Macht dir das was aus, Mogami-san?“, fragte Ren und sah sich Kyoko genauestens an. Sie trug ein leichtes Sommerkleid im strahlendem weiß. Obwohl es nicht kühl war, hing über Kyokos Arm eine leichte Jacke. Das Kleid selbst war kurz und relativ Figurnah geschnitten. Passend zum Kleid trug sie leichte, ebenfalls weiße Sommerstiefel, die ihre, wie Ren fand, langen Beine perfekt zur Geltung brachten. Ren schluckte und sah sofort wieder auf, denn er spürte, dass es sonst den ganzen Tag so weitergehen würde. „Nein, das ist schon okay. Ich bin schon von Miss Menno informiert worden.“, antwortete Kyoko und fügte noch hinzu: „Ebenfalls einen guten Morgen.“ Sie selbst hatte lange vor dem Kleiderschrank gestanden und überlegt, was sie anziehen sollte. Schließlich hatte sie sich für ihr neues weißes Kleid entschieden. Im Bad angekommen wusch sie sich ihr Gesicht und putzte sich ihre Zähne. Als sie dann in den Spiegel sah, erkannte sie die Augenringe unter ihren Augen. Sie hatte die ganze Nacht nicht schlafen können. Immer wieder stand ihr der Kuss von Sho vor den Augen und hörte sie seine Worte. Sie wusste nicht, was sie fühlte, was sie dachte. Immer wieder dachte sie über ihre Reaktionen nach, erinnerte sich an die Momente mit Ren und spürte ihr Herz schlagen. Aber... auch wenn sie an Sho dachte, schlug ihr Herz schneller als normal. Sie wusste weder ein noch aus. Schließlich gab sie ihre Grübelei auf und wand sich dem Drehbuch zu. Doch als sie die gewisse Szene las, kamen ihr wieder die Erinnerung an den gemeinsamen Nachmittag mit Ren in den Kopf und sie gab es auf. So hatte sie die ganze Nacht wach in ihrem Bett gelegen und gegrübelt, nachgedacht und, als ihr Wecker um acht Uhr klingelte, war sie schließlich aufgestanden. Nachdem sie ihre Augenringe leidlich abgedeckt hatte, ging sie in die Küche und bereitete ein Frühstück zu. Doch genau in dem Augenblick, in dem sie ihr Frühstück beendete, fing das Chaos des Tages an. Kyoko lies ein Teil des sündhaft teuren Gedecks fallen, welches die Okami-san zur Feier des freien Tages von Kyoko aufgedeckt hatte. „Oh nein!!“, rief Kyoko und kniete sich entsetzt hin. „Das ist jetzt nicht wahr!! Es tut mir leid, Okami-san!! Es tut mir so leid!!“ Die Okami-san allerdings tätschelte Kyoko nur beruhigend die Schultern. „Mach dir keine Sorgen. Es ist alles okay... mach dir keine Sorgen, Kyoko. Ich wollte sowieso das Alltagsgeschirr durch dieses hier ersetzten, da mein Mann mir zum Hochzeitstag ein anderes geschenkt hat. Es ist okay... Komm, beruhige dich!“, sprach die Okami-san beruhigend auf Kyoko ein, welche mit einer Trauermine ohnegleichen die Scherben einsammelte. Es klingelte. Kyoko erschrak und sah auf die Uhr. 11.00 Uhr. Nachdem es ein zweites Mal klingelte, stand sie auf und machte endlich Ren die Tür auf. >Worin wird dieser Tag noch gipfeln, wenn er schon so anfängt?>, dachte sie nur noch und saß schweigend neben Ren im Auto. Bei LME angekommen, wurde Kyoko sofort von Kanae in die Umkleide gezogen. Gerade konnte sie Yashiro ein „Guten Morgen!“ zurufen, da war die Tür auch schon zu. Kanae grinste geheimnisvoll, was Kyoko gar nicht behagte. „Guten Morgen, meine Lieeebee!!“, meinte sie halb strahlend, halb misstrauisch. Kanae grinste noch breiter und wünschte Kyoko ebenfalls einen guten Morgen, während sie sich an ihrer mitgebrachten Tasche zu schaffen machte. Heraus kamen... zwei Kimonos und eine Palette Make-up. „Was hast du vooor?“, fragte Kyoko misstrauisch. Kanae grinste nur noch mehr. „Wir gehen doch auf ein Kischblütenfest. Warum sollen wir uns dann nicht stilecht einkleiden? Meinst du nicht, dass das dazu passen würde?“ Immer noch grinsend spielte sie ihren letzten Trumpf aus: „Außerdem werde ich dich auch noch schminken...“ Kyoko stockte kurz, flog dann aber Kanae in die Arme. „Meine Liiieeeebeee!! Das du an so etwas denkst!! Wie eine richtige Freundin!! Ich bin ja sooo glücklich!!!!“ „Jaja, lass mich los, sonst werden wir nicht mehr fertig.“, lachte Kanae und fing an, sich und Kyoko umzuziehen. Etwa eine Stunde später... Relativ ungeduldig standen Ren und Yashiro vor der Umkleide der Mädchen und hörten viel Gekicher. „Nein, so geh ich nicht raus! Das ist ja peinlich!“ Eindeutig Kyokos Stimme. „Und ob!! Es ist alles andere als peinlich. Im Gegenteil, du siehst super schön aus. Tsuruga-san wird begeistert sein!“ Diesmal war Kanaes Stimme zu hören. Yashiro fing bei Rens verduztem Gesicht an zu lachen und verriet sie so. „Ich wusste doch, dass die beiden da draußen stehen!“, meinte Kanae und öffnete mit einem Ruck die Tür. Yashiro höre beim Anblick Kanaes schlagartig auf zu lachen. Aus einem ganz simplen Grund. Ihm blieb die Luft weg, vor staunen. Kanae trug einen zartgelben Kimono mit rotem Blütendruck und einem weißem Obi, welcher ihr hervorragend stand. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie zu einer eleganten Steckfrisur hochgesteckt, die ihre schönen Gesichtskonturen gut zur Geltung brachte. Auch trug sie ein leichtes Make-up, das ihre Haut zum strahlen brachte. Hinter ihr stand Kyoko, welche sich nicht traute, vor Ren zu treten. Sie trug einen weißen Kimono mit einem blassvioletten Blütedruck, der aus reiner Seide war. Dazu trug sie einen roten Obi, welcher den nötigen Kontrast dazu lieferte. Auch ihre Haare waren hochgesteckt, jedoch im anbetracht des feinem Materials des Kimonos, war sie etwas flippiger ausgefallen. Das leichte Make-up unterstrich ihre Bernsteinfarbenen Augen und verdeckte die Augenschatten vollständig. Kyoko sah einfach atemberaubend aus, wie Ren und Yashiro fanden. >Ja, ich bin begeistert!> dachte Ren und sprach Kyoko ein Kompliment zu. Augenblicklich errötete Kyoko. Kanae rettete die für Kyoko peinliche Situation mit einem fröhlichem: „Gehen wir?“ „Gut, ich fahre uns zum Fest, denn es ist etwas weit zu laufen...“, meinte Ren und alle folgtem ihm. Während sie im Auto saßen, musterte Kyoko Ren verstohlen. Er hatte den Anzug ebenfalls gegen einen Kimono getauscht. Wie er damit Autofahren konnte, blieb ihr ein Rätsel... Rens Kimono war aus dunkelbrauner Seide und trug am Saum ein zartes weißes Lilienmuster. Dazu trug er einen weißen Obi, der seine schmale Gestalt betonte. Ebenso trug auch Yashiro einen Kimono. Er trug den selben wie Ren, nur, weil es sein Privatkimono war, keine Seide. Auf dem Fest angekommen, konnte sich Kyoko endlich vom Anblick Rens losreißen und die vielen aufgebauten Stände bewundern. Da sie stehen geblieben war, schubste Ren sie sanft an. „Komm... wir sollten dicht beieinander bleiben, sonst gehen wir verloren!“, meinte er mit einem Blick auf die Menschenmassen, die sich in den engen Gassen zwischen den Buden und im Park unter den Bäumen drängten. Kyoko nickte stumm und hielt sich dicht hinter Ren, der, aufgrund seiner Größe, voranschritt und einen freien Platz suchte. Unter einem kleinen Baum fand er tatsächlich noch einen und breitete die Decke aus. Langsam ließen sich die vier nieder und packten die mitgebrachten Bentos von Kanae aus. Auch Kyoko hatte welche gemacht. Gemeinsam aßen sie etwas und blieben noch etwas sitzen. Das Gespräch drehte sich um den Film, Kischblüten und den Inhalt der Bentos. Mit Freude beobachtete Yashiro, dass Ren für seine Verhältnisse erstaunlich viel aß. Auch Kyoko freute sich, denn sie machte sich immer mehr Sorgen um Rens Gesundheit, wenn sie ihn essen, bzw. nicht essen sah. Dann sagte Kanae mit einen Blick auf die beiden: „Wir sollten uns unters Volk mischen. Kommt, gehen wir!“ und sprang auf. Die andern lachten und halfen Kanae die Sachen zusammen zu packen. Nachdem diese sie schnell einer Freundin anvertraut hatte (welche schon per Handy informiert gewesen war), gingen sie zu viert los. Schon nach kurzer Zeit wurden sie von den Menschenmassen voneinander getrennt, ohne das Ren und Kyoko es mitbekommen hatten. So gingen die beiden einfach weiter. Nach einer Weile bemerkte Kyoko dann doch, dass die beiden fehlten. „Wo ist Miss Menno? Und Yashiro-san fehlt auch.“ Ren sah sich um und meinte dann: „Dann sollten wir sie suchen. Hast du dein Handy dabei?“ „Ja...wo ist es denn? Ich hatte es eingesteckt... ach da!“ Doch nachdem sie die Nummer gewählt hatte, bekam sie nur die Mitteilung, dass der gewünschte Gesprächspartner nicht erreichbar wäre. Ren ebenso. Beide seufzten. „Suchen ist bei diesen Massen zwecklos. Was machen wir nun?“, fragte Kyoko ziemlich verlegen. Sie war zwar nicht zum ersten Mal mit Ren allein, doch wie immer, wurde sie dennoch nervös. Ren bemerkte ihre Nervosität und meinte leise: „Genießen wir doch die Zeit! Wir werden sie schon wieder finden, wenn sie es wollen...“ Das letzte hatte er für Kyoko unverständlich gemurmelt. Diese blickte ihn an. Dann nickte sie leicht und trat einen Schritt näher an Ren. Dieser holte tief Luft und meinte leicht verlegen: „Gib mir deine Hand. Dann verlieren wir uns nicht auch noch!“, während er gleichzeitig Kyokos Hand erfasste und ihr so keine Gelegenheit zum Widersprechen gab. Mit roten Wangen ließ Kyoko sich mitziehen. Fast kam Ren ihr wie ein kleines Kind vor, während er sie von einem Stand zum nächsten zog. Beim Schießstand schoss er ihr, als Antwort auf ihre Herausforderung, eine rote Rose, die er ihr mit einem sanftem Lächeln in die Haare steckte. Am Goldfischstand fingen sie zusammen ein paar Fische, während sie immer wieder laut und befreiend lachten. Immer mehr benahmen sie sich wie ausgelassene kleine Kinder, während sie immer tiefer in einen Strudel der Gefühle gezogen wurden. Immer schneller klopften ihre Herzen, immer roter wurden ihre Wangen und immer wieder fanden sich ihre Hände, fast wie von selbst. Den anderen auf dem Fest kamen sie wie ein frisch verliebtes Pärchen vor, so alberten, scherzten und liefen sie herum. Schließlich zeigte Ren auf das Riesenrad. „Komm, lass uns damit fahren! Eine kleine Pause wird uns gut tun!“ Kyoko folgte seinem Blick und seiner ausgestreckten Hand und erstarrte kurz. Dann jedoch löste sie sich wieder aus ihrer Starre und lächelte. „Ja, gerne. Komm, gehen wir.“ und zog Ren an einer Hand hinter sich her. Dieser musste sich ein Lachen verbeißen. Kyokos Reaktion war eindeutig gewesen... Am Riesenrad angekommen, löste Ren zwei Karten und schob die mit glänzenden Augen und tiefroten Wangen träumend dastehende Kyoko weiter. Nachdem sie eine leere Gondel bestiegen hatten, ruckte es und das Riesenrad fuhr sanft ein paar Meter weiter, hielt wieder an und es stiegen noch ein paar Passagiere ein. So ging es ein paar Minuten lang weiter, bis sie schließlich am höchstem Punkt angelangt waren. Wieder stoppte das Rad.. „Welch wunderbare Aussicht!! Schau, Ren, dort unten!“ rief Kyoko kindlich aufgeregt. Ja, Kyoko freute sich wie ein kleines Kind. Als von Ren nur ein dumpfes „mhmmm“ kam, drehte sich Kyoko um und wurde schlagartig knallrot. Ren genoss nicht die schöne Aussicht, sondern sah sie an. Unverändert und eindringlich. Sanft fuhren, bzw. schwebten sie weiter und Kyoko versank in Rens Augen. Dieser sah sie unverwandt weiter an, durchdringend und noch immer eindringlich. Ohne es zu bemerken, hob er seine Hand und strich Kyoko eine zersauste Strähne aus dem Gesicht. Jedoch lies er seine Hand danach nicht sinken, sondern fuhr unglaublich sachte, fast nicht berührend, mit den Fingerspitzen über Kyokos Wange. Es war eigentlich nur eine ganz flüchtige, schmetterlingsflügelgleiche Bewegung, die jedoch ausreichte, um beide schlagartig in eine andere Dimension zu schleudern. Eine Dimension, wo es nur sie beide, den vom Sonnenuntergang geröteten Abendhimmel und die leere Gondel gab. Sanft glitt die Sonne unter den Horizont und eine samtene Nacht zog auf. Das bemerkten die beiden aber gar nicht mehr. Zu verloren waren sie in ihrer eigenen Dimension. Ren strich weiter über Kyokos so unglaublich zarte Haut. Langsam, unendlich langsam näherte er sein Gesicht dem ihrem. Kyoko stockte der Atem. Sie traute sich nicht, sich zu bewegen, aus Angst, diese fragile Stille wie ein feines Glas zu zerbrechen. Sie wusste, was jetzt gleich kam. >Dieser Blick, so intensiv... diese zarte Berührung... so leicht! Oh Ren!> Zentimeter für Zentimeter Millimeter für Millimeter. Rens Daumen strich über Kyokos Lippen, wanderte über ihre Wangen zu ihren Ohren. Sanft umschloss er mit seiner Hand ihren Nacken. Kyoko schloss ihre Augen, lies alles geschehen. Rens Lippen näherten sich ihren und... P.S. *megagrins* Sorry für den Cliffhanger... Und Sorry, dass ich das neue Kap erst jetzt hochlade!! War bei meiner Oma, der gings nicht so gut! ...und das Feuerwerk -------------------- Und tadaaaa! Das 13. Kapitel. Und ich hoffe, es gefällt euch genauso gut, wie mir. Ansonsten lass ich euch jetzt einfach mal lesen. Viel Spaß dabei und riesigen Dank für eure Kommis!! Ach ja, dieses Kapitel ist ganz neu! Gerade erst getippt und dann schon on gestellt. Das kennt noch nicht mal mein Freund, der sonst immer alles vorab liest und korrigiert... 13. Kapitel: ... und das Feuerwerk ... und küssten sie nicht. Genau in dem Moment, wo sich ihre Lippen berühren sollten, explodierte die erste Rakete mit einem lautem unromantischem Knall. Beide erschraken und rückten ein Stück voneinander weg. >Verdammt! S***** Rakete!> fluchte Ren in Gedanken. >Ein Zentimeter, nein, ein Millimeter...> Auch Kyoko verfluchte ihrerseits das Schicksal, jedoch nur halbherzig, da sie versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen. Immer noch war sie in der romantischen Stimmung von eben verfangen und ihr gelang es überhaupt nicht, sich daraus zu befreien. Auch ein Blick zu Ren hinüber half nicht viel. Er bewirkte eher das Gegenteil... >Mein armes Herz...> dachte sie bei sich. Schließlich sah sie gedankenverloren aus dem Fenster und dem Feuerwerk zu. Ren beobachtete sie schweigend. Immer noch haderte er mit seinem Schicksal in Form einer Rakete. Schließlich sah auch er dem Feuerwerk zu. >Was wollte Ren eben von mir? Wenn er mich küssen wollte, warum hat er es dann nicht jetzt doch getan? Schließlich hat Sho mich auch einfach geküsst!> Sie blickte zu Ren, welcher in diesem Moment zu ihr sah. Ihre Blicke trafen sich, fesselten sich und sagten so viel mehr, als Worte es je könnten. Doch dann sah Kyoko abrupt weg. Ihr war Shos Gesicht durch den Kopf geschossen. >Warum nur schlägt mein Herz so sehr? Ist es Shos wegen? Oder doch die Situation mit Ren hier... Ich und Ren allein in einer Gondel. Der Inbegriff von Märchenromantik... Warum habt ihr das getan, Yashiro-san und Miss Menno?! So komm ich nie aus dem Gefühlschaos heraus!!> schimpfte sie in Gedanken. Yashiro und Kanae mussten niesen. Erstaunt sahen sie sich an. Dann blickte Kanae verlegen weg und sah in die Menschenmenge. Was sie dort erblickte, gefiel ihr gar nicht. „Oh-Oh! Das wird doch nicht...?“, sprach Kanae, lies den Satz aber unvollendet. Yashiro blickte sie an. Da sie ihren Finger ausstreckte, folgte er ihm mit seinen Blick und erschrak. „Doch, das wird wohl...“, seufzte er und packte Kanae entschlossen bei der Hand. Dann zog er sie energisch fort. „Vergiss ihn!! Er wird die beiden nicht finden. Dafür ist hier zuviel los, wenn wir sie schon nicht mehr finden... Komm, ich lad dich auf einen Drink ein!“, meinte Yashiro und betrat einen Cocktailstand. „Aber... ich bin noch nicht 21... da darf ich doch noch nicht...“, widersprach Kanae halbherzig. Yashiro zog nachdenklich die Stirn kraus. „Stimmt! Wie konnte ich das vergessen! Und was jetzt?... Ach! Ich habs! Komm mit!“ Wieder sprang er auf und zog Kanae an der Hand hinter sich her, die Bedienung ignorierend, die gerade ihre Bestellung aufnehmen wollte und ihnen nun verdutzt hinterher schaute. „Wohin wollen sie, Yashiro-san?“, fragte Kanae ziemlich verwirrt, folgte ihm jedoch widerspruchslos. Er gefiel ihr. Sein Temperament, seine herzliche Freude und sein Auftreten als Manager. Alle Seiten von diesem jungen Mann vor ihr gefielen ihr. Das gab Kanae zu. Doch sie musste auch häufig an Sho denken. Wie er zusammengebrochen war. Und mit welchem Blick er Kyoko angesehen hatte... So verliebt. Er tat ihr leid, aber sie wusste nicht, wohin mit ihren Gedanken über ihn. Sie wollte ihn im Krankenhaus besuchen, doch traute sie sich nicht. >Entwickle ich endlich Gefühle für jemanden? Aber... warum dann gleich zwei so komplizierte Männer?> dachte sie bei sich, während sie Yashiros Rücken ansah. „Dorthin!“, sagte dieser plötzlich und zeigte auf eine kleine Bude. Kanae schrak aus ihren Gedanken und schob das Herzrasen auf den Schrecken. >Wo hab ich diesen Satz nur schon gelesen...?> dachte sie und folgte Yashiro in die Bude. „Hier können wir etwas trinken und auch etwas essen. Such dir etwas aus, ich lade dich ein!“ Kanae blickte sich um und wurde leicht rot um die Nase. Es war eine kleine, aber urgemütliche Bude, in der Kerzen Licht spendeten und eine romantische Stimmung erzeugten. >Was hat er vor, dass er mich hierher schleppt?> fragte sie sich verwirrt in Gedanken. >Will er damit etwas bestimmtes erreichen?> Auch Yashiro war über sein Verhalten irritiert. War er doch sonst nicht so... Jedenfalls hatte ihm der Nachmittag mit dieser Kotonami-san gefallen. Das gab er auch offen zu. Doch warum hatte er sich überhaupt dazu überreden lassen? >Weil Ren mich gebeten hat... und weil Ren Kyoko eingeladen hat...> dachte er schmunzelnd und erinnerte sich an das Telefongespräch gestern nacht zurück. Flashback: Sein Handy klingelte und riss Yashiro aus seinem Dämmerzustand zwischen Traum und Realität. Seufzend griff er danach und meinte schläfrig: „Moshi Moshi... Yashiro...“ „Yashiro, endlich erreiche ich dich!“, drang Rens Stimme erleichtert an sein Ohr. „Warum denn? Ist etwas besonders?“ Immer noch klang Yashiros Stimme rau vom Schlaf. „Nun... ich hab...“, druckste Ren herum und stockte dann. Nach ein paar Sekunden Pause holte er tief Luft und stieß schnell hervor: „Ich hab Kyo... Mogami-san zu einem Kirschblütenfest eingeladen. Und da ich schneller gesprochen als nachgedacht habe, habe ich dich und Kotonami-san auch erwähnt. Kommst du morgen mit? Ich kann dich auch abholen.“ Augenblicklich glaubte Yashiro, das Gespräch zu träumen. Er musste sich verhört haben. Ren hatte Kyoko eingeladen? Er fragte lieber noch mal nach. An der Antwort würde er dann schon hören, ob er wach war, oder träumte. „Wie Kirschblütenfest? Wann und mit wem?“ „Mann Yashiro! Hörst du nicht zu? Morgen... nein, heute um 15.00 Uhr. Und ich hab dich, Kotonami-san und Ky... Mogami-san eingeladen! Hast du es jetzt verstanden?“ Verlegen und gleichzeitig genervt kamen diese Worte. Wieder stockte das Gespräch aufgrund von einem abwesendem Yashiro. >Ich bin wach.. eindeutig, aber... höre ich nicht recht? Oder sagt er dauernd fast Kyoko? Und er hat sie wirklich eingeladen? HALLEJULIA!!> „Wiiiiee? DU hast Kyoko-chan eingeladen?! EINGELADEN?! Buddha steh mir bei!! Ren lädt Kyoko ein! Endlich!!“, jubelte Yashiro. „Jaja, dämpf deine Freude. Kommst du mit, ja oder nein?“ Ungeduldig kamen diese Worte von Ren. „Wann soll es morgen dann losgehen?“ „Um 11.00 Uhr hole ich Kyoko ab. Wenn ihr wollt, kann ich euch bei LME abholen. Etwa eine halbe Stunde später...“ „OKAY! Okay, okay! Ren lädt Kyoko-chan ein! Ren lädt Kyoko-chan ein!“ So gings noch eine Weile weiter, bis Ren ziemlich unsanft auflegte. Doch selbst das konnte Yashiros Freude nicht dämpfen oder schmälern. Und schon war er am Pläne schmieden... Flashback Ende Währenddessen hatte Kanae Yashiro beobachtet und dachte für sich >An was er wohl denkt? Er scheint sich zu freuen...> „Woran denken sie, Yashiro-san?“, fragte sie leise, um ihn nicht zu erschrecken. „Daran, wie es zu dieser Einladung kam!“, antwortete er prompt. Nun war Kanaes Neugier geweckt. Sie hatte durch Tsuruga-san erfahren, was los war und wann der Treffzeitpunkt war. Da sie zusammen mit Yashiro dort gewartet hatte, konnten sie sich kurz verständigen, doch zu mehr hatten sie keine Gelegenheit. Doch bevor sie fragen konnte, erzählte Yashiro ihr alles. Derweil bei Kyoko und Ren... In der Kabine herrschte ein Schweigen, welches Kyoko als kühl und trennend empfand. Ganz langsam jedoch wurde aus dem kühlen Schweigen ein warmes und verbindendes. Mitten in die Stille, welche nur durch das Zischen und Knallen der Feuerwerksraketen unterbrochen wurde, hörte Kyoko Rens Stimme, welche weich und sehr leise, fast flüsternd erklang. „Kennst du die Legende des Feuerwerks?“ Verneinend schüttelte Kyoko den Kopf. „Sollte ich sie kennen?“, fragte sie mit einem kokettem Augenaufschlag. >Fällt das nicht unter die Sparte `flirten`?> dachte sie sich und versuchte, das warme Gefühl in ihr zu ignorieren. >Und warum schlägt mein Herz wieder so sehr? Fast als wollte es raus und zu Ren hüpfen... Oder liegt es an meinem Märchentick? Weil es eine Legende ist?> Mit diesen wirren Gedanken im Kopf sah sie Ren einfach nur an. „Wenn du wissen willst, was wahre Liebe ist, schon...“, antwortete Ren leicht geheimnisvoll. Kyoko erwiderte sein Lächeln, jedoch viel strahlender. >DAS fällt unter die Sparte `flirten`!> Ren merkte, dass sie den wirklichen Sinn seiner Worte nicht begriffen hatte, naiv wie sie war. So seufzte er innerlich nur ergeben und begann leise, die Geschichte zu erzählen. „Die `Legende des Feuerwerks` erzählt von einem Mädchen, einer reichen Tochter aus gutem Hause, und einem armen Bauerssohn. Bei dem erstem Feuerwerk hier in Japan, lernten sie sich durch Zufall kennen und verliebten sich auch gleich ineinander. Doch durch den Standesunterschied durften sie nicht heiraten, weshalb sie sich immer nur heimlich trafen. Bei einem späterem privaten Feuerwerk, machte der Bauerssohn ihr einen halb verzweifelten Heiratsantrag, den das Mädchen jedoch überglücklich annahm. Einen Tag später wurden sie in einer kleinen Kirche in der Stadt von einem alten Priester getraut. Als sie sich küssten, platzte jedoch der Vater des Mädchens in die Kirche. Durch Spione hatte er von der Hochzeit erfahren und wollte nun seine Tochter bestrafen. Doch da sie sich verzweifelt an ihren Mann festhielt, blieb dem Vater nichts anderes übrig, als beide zu töten, wollte er die Schande der nicht standesgemäßen Hochzeit wieder von seiner Familie nehmen. In dem Moment wo die beiden zusammenbrachen, küssten sie sich voller Liebe. Und das Schicksal wollte, dass ein in der Nähe stattfindendes Feuerwerk ein Herz bildete, im Augenblick des Todes der beiden. Seitdem heißt es, dass wenn ein Pärchen sich wirklich liebt und sich bei einem Feuerwerk küsst, sie die ewige und wahre Liebe gefunden haben, wenn sich ein Herz bildet.“ Schweigend und immer wieder die Tränen unterdrückend hatte Kyoko Rens Geschichte und Stimme gelauscht. Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, doch waren nur wenige Minuten vorüber. Kyoko blickte auf. Durch das Licht einer Rakete sah sie Rens Gesicht. Er lächelte und streckte ihr seine rechte Hand entgegen. „Komm, wir müssen aussteigen... Kyoko-chan...“ Leise drangen diese Worte zu Kyoko. Wie durch einen Nebel nahm sie diese Worte wahr, hörte ihren Namen. >Diese Stimme... die gleiche wie früher die von Koon... und mein Name... Mein Name? Hat er mich eben nicht gerade bei meinem Vornamen genannt?> Ren nahm die abwesende Kyoko bei den Schultern und führte sie zu der Wiese, von wo aus sie das Feuerwerk sehen konnten. Dort wurde Kyoko erst wieder richtig bewusst, wo sie sich befanden und wie Ren mit ihr umging. Augenblicklich rückte sie ein kleines Stück von ihm fort und wurde sehr rot. Ren lächelte, setzte dann wieder eine ernste Mine auf und beugte sich vor. „Kyoko-chan... ich liebe dich!“, flüsterte er und küsste sie nun wirklich. Ich weiß, wieder so ein fieser Cliffhanger. Nehmts mit Fassung. Kap 14 kommt nächste Woche, muss es noch tippen...^^° Unangenehme Überraschungen -------------------------- So, Hier ist Kapitel 14. Sollten Fehler drin sein, werde ich sie später noch verbessern! Und danke für eure Lieben Kommis! Durch sie bin ich zum weiterschreiben animiert worden, da ich eine fiese Schreibblockade hatte. Ich glaube, das merkt man dem Kapitel auch an, es ist meiner Meinung nach recht konstruiert und nicht flüssig zu lesen. Seht es mir nach, ich werde es vermutlich mal überarbeiten. Wenns dann besser ist, sage ich euch Bescheid. Und nun viel Spaß beim Lesen!! 14. Kapitel: Unangenehme Überraschungen Kyoko war nur noch überrascht. Sie sah Rens Gesicht ganz nah vor dem ihrigem. Sie spürte seine Lippen auf ihren, wusste aber im erstem Moment nicht, was dies bedeutete. Sie wusste gar nichts, denn ihr Kopf war wie leer geblasen. Kein einziger Gedanke konnte sich fassen und zu ihr durchdringen. Nur ihre Gefühle... Und diese drangen ihr durch und durch. Die warmen Gefühle, die sie schon die ganze Zeit zu ignorieren versuchte, ihre Freundschaft zu Ren und ihre Liebe, die sie für ihn empfand. Das Erinnern an ihn, an ihre gemeinsame Kindheit, instinktiv. Dies alles kam hervor aus der dunklen Ecke, in die es gedrückt worden war, durch Kyoko selbst, Sho und auch durch Ren. Durch die widrigen äußeren Umstände, in denen sich Kyoko befand und so vielem mehr. Und diese Liebe... wie intensiv sie war, wie groß und wie stark. Und die hatte sie so einfach ignoriert! Wie dumm von ihr! Ja, ihre Liebe für Ren... Unvermittelt wurde sie sich klar, was sie für Ren empfand. Doch dies geschah alles nicht bewusst, sondern einfach als Reaktion auf den Kuss. Als Reaktion auf die Unterdrückung und `des-nicht-glauben-wollen`. Ihre Gefühle brachen sich freie Bahn, ohne Rücksicht auf Verluste. Und doch gelangten sie nicht ganz an die Oberfläche. Sie blieben immer noch eine Stufe darunter. Nichts desto trotz waren sie vorhanden und das einfach übermächtig stark. Sie überschwemmten Kyoko und liesen sie die Augen schließen und Rens Kuss erwidern. Eine Ewigkeit schien vergangen, ehe sie wieder ihre Umgebung wahrnahm. Sie hörte „Ohhs“ und „Ahhs“ und wurde schlagartig rot. Und doch stieß sie Ren nicht weg. Sie löste sich auch nicht von ihm. Nein, sie schmiegte sich an ihn und lies sich von ihm umarmen. Auch Ren hörte seine Umgebung, reagierte aber gar nicht auf sie. Nein, er konzentrierte sich einzig und allein auf Kyoko, welche ganz weich in seinen Armen wurde, und sich an ihn schmiegte. Er schlang seine Arme noch fester um Kyoko und hörte wie aus weiter Ferne, wie zwei Raketen explodierten. Hätten sie in diesem Moment aufgeschaut und hätten sie den Himmel angeblickt, hätten sie gewusst, dass das Schicksal ihnen hold war, und ihnen ein Herz aus Feuerwerk schickte. Doch sie waren zu sehr in ihren Kuss vertieft. Zu sehr in ihren Gefühlen verstrickt, welche so rein und klar waren, dass sie nicht mehr zweifeln mussten. Und doch... Da waren Zweifel. Kyoko wusste nicht, warum, aber da waren ganz leise Zweifel in ihr. Zweifel daran, ob es richtig war, was sie hier tat, Zweifel an ihren Gefühlen zu Ren, Zweifel an den Gefühlen, welche sie für Sho hatte, einfach nur Zweifel. Das Schicksal hatte ihrer Liebe eine harte Probe auferlegt. Fast wie in der Legende des Feuerwerks, hatten ein paar Personen etwas gegen ihre Liebe. Und eine dieser Personen stand nicht weit entfernt und beobachtete sie. Nur durch Zufall hatte er sie gesehen, während sie das Riesenrad gemeinsam verlassen hatten. >Ich habe sie wiedergefunden... und nun wird mir niemand mehr dazwischen kommen!> dachte diese Person und blieb schweigend an ihrem Platz stehen. Beobachtete sie weiter und ging trotz seines auffälligem Aussehens und seiner Berühmtheit komplett in der Menge unter. So würden auch die beiden Liebenden ihn nicht finden, bis er sich ihnen zu erkennen geben würde, doch der Zeitpunkt dazu war noch nicht gekommen. >Nein, noch ist er nicht gekommen. Ich werde ihren Kuss nicht stören, aber ihre ankeimende Beziehung zerstören. Ganz gezielt...Ob er sie dann noch ansehen wird, wenn ich mit Kyoko fertig bin?> dachte die Person und blickte mit hasserfüllten Augen auf Ren und Kyoko. Diese beiden trennten sich langsam voneinander, hielten sich aber immer noch in den Armen. Kyoko seufzte und spürte, wie die Stimmung um sie herum zerbrach, wie ein feines, zartes Gebilde aus Glas. „Warum seufzt du, Kyoko-chan?“, fragte Ren leise. Nein, er würde nicht fragen, ob es ihr nicht gefallen hat, denn er hatte ihre Antwort gespürt. Er würde auch nicht fragen, was los ist, auch wenn er es gerne wissen würde. Ren hatte gespürt, dass Kyoko immer mehr in Gedanken versunken war. Kyoko wurde rot. Er hatte sie `Kyoko-chan` genannt. Wieder musste sie an Koon denken, und auch an die Ähnlichkeit, die zwischen Ren und Koon bestand. >Dieselbe Stimme...das selbe vornehme und doch liebe Verhalten... aber wie sollte es dann passen, dass Ren es mir nicht sagen will? Er müsste mich doch erkannt haben. Spätestens, als er Koon im Treppenhaus gefunden hatte... Sollte ich ihn einfach mal fragen?> So dachte sie, während Ren sie still beobachtete. Wenn er gewusst hätte, was sie dachte, er hätte ihr alles erzählt. Warum er ihr nichts gesagt hatte, warum er damals aus Kyoto fortgegangen war und noch so vieles mehr. So jedoch brachte er nicht den Mut auf. Und genau das stand noch zwischen ihnen. Jenes und noch weitere Sachen, die ihre Liebe auf eine harte Probe stellen würde. Eine der Proben kam gerade mit riesen Schritten auf sie zu, symbolisch gesehen... Wieder seufzte Kyoko und murmelte vor sich hin. „Was soll ich tun? Was soll ich Ren sagen und wie soll ich ihm erklären, dass Sho mich geküsst hat?“ Das sie dies hörbar vor sich hinmurmelte, bekam sie gar nicht mit. Ren erschrak. >Was hat sie eben gemurmelt? Sho hat sie geküsst? Warum?> Erstarrt saß er auf der Wiese und blickte Kyoko an. Langsam nahm sein Gesicht den Ausdruck von Wut an. Wut auf sich, Wut auf Kyoko und vor allen Dingen Wut auf Sho. Pure, reine Wut, welche unaufhaltsam an die Oberfläche stieg und dort explodierte wie eine Feuerwerksrakete. Abrupt nahm er seine Arme von Kyoko und stand mit recht eckigen Bewegungen auf. Diese blickte verwirrt zu ihm auf und sah ihm in sein Gesicht. Geschockt sah sie in seine Augen und erkannte die Wut darin. Wut auf sie... „Warum hast du nichts gesagt? Dann stimmt also der Artikel und Fuwa-san ist wirklich in dich verliebt. Und ich hatte es schon geahnt. Hätte ich dich doch gleich darauf angesprochen! Damit könnte ich mir diese Szene sparen.“, sprach Ren mit kalter Stimme. Rens Worte wirkten wie ein kalter Guss auf Kyoko. Langsam stand sie auf und fragte leise: „Was meinen sie, Tsuruga-san?“ Sie nannte Ren absichtlich so. Ren spürte einen Stich in der Herzensgegend. >Sie nennt mich immer noch so, so distanziert ... und das nach einem Kuss...> dachte er, zeigte aber nach außen hin keine Regung, wenn auch ihre Worte eine tiefe Wunde rissen. „Sie meinen den Artikel in der Zeitschrift `In Tokyo´, nicht wahr? Wo von mir als `heimliche Liebe´ von Sho-chan die Rede war.“ Sie versuchte ruhig zu bleiben. Wenn sie auch nicht wusste, was sie Ren gegenüber wirklich empfand, und ihre Gefühle für Sho auch nicht ganz klar waren, wusste sie jedoch, dass sie nicht die Freundschaft zu Ren verlieren wollte. Doch sie spürte, dass genau das geschehen würde, wenn sie nicht ehrlich bleiben würde. So holte sie tief Luft und begann leise, aber klar zu reden. Dabei sah sie Ren fest in die Augen. Ihre Worte würden zu einer Katastrophe führen... „Nun, als ich den Artikel gelesen habe, habe ich ihn an die Wand geklatscht und mir geschworen, dem Reporter den Marsch zu blasen! Dann sind sie aufgetaucht und haben mich zu Sho-chan geschleppt. Gut, nicht ganz gegen meinen Willen, aber trotzdem...“ Sie stockte, blickte Ren wieder fest in die Augen, da sie ihren Blick gesenkt hatte, nachdem sie in seinen Augen einen Schimmer von Wehmut gesehen hatte. „Nachdem sie das Zimmer verlassen hatten, hatte ich mich zu ihm ans Bett gesetzt. Doch auf meine Fragen antwortete er nicht, sondern blieb einfach still auf dem Bett sitzen. Irgendwann brach aus ihm heraus, dass er sich genervt fühlte. Ich wollte gehen, doch er hielt mich zurück, indem er mein Handgelenk packte. Er stammelte irgendetwas, zog mich zu sich aufs Bett und küsste mich.“ Wieder unterbrach Kyoko sich selbst. Sie musste eine kurze Pause machen, denn sie wusste nicht, wie Ren auf ihre nächsten Worte reagieren würde. Einfacher gesagt, sie hatte Angst. Riesige Angst etwas falsch zu machen. Das sie mit ihren Worten, die sie wohl überlegte und leise sprach, schon die Katastrophe eingeleitet hatte, war ihr gar nicht bewusst. Sie blickte zwar in Rens Gesicht, konnte seinen Ausdruck jedoch nicht deuten. Den finstern Ausdruck, den es trug. Ren jedoch deutete ihr Schweigen ganz anders. >Sie liebt ihn also... ihn und nicht mich! Warum ist mir das nicht schon früher klar geworden?> Noch einmal holte Kyoko tief Luft und redete weiter. Kurz dachte sie noch, >Wenn das mal nicht schief geht... er sagt kein einziges Wort.>, doch sie redete einfach weiter, dachte nicht mehr weiter darüber nach und wählte ihre Worte nicht mehr mit der großen Sorgfalt wie eben. Sie musste ihm einfach erklären was in ihr vorging. Sie versuchte es, doch würden ihre Worte nicht so ankommen, wie sie es gewollt hätte. Nein, ihre Wirkung war verheerend. „Sho-chan gestand mir seine Liebe und gab mir Zeit, darüber nachzudenken, was ich fühle... Seitdem bin ich verwirrt. Ich denke an ihn, klopft mein Herz. Ich höre seinen Namen, bin wütend auf ihn, doch im nächsten Moment klopft wieder mein Herz... Doch ich...“ Hier unterbrach Ren Kyoko mit den kalten und harten Worten: „Dann ist doch alles klar! Du bist in ihn verliebt. Damit ist alles gesagt!“ Das sie noch etwas sagen wollte und mit ihren Erklärungen noch nicht fertig war, bekam er in seiner blinden und eigentlich nun nicht mehr wirklich berechtigten Wut gar nicht mit. Er blickte sie noch einmal kalt an. Ihre Augen verdunkelten sich, doch Ren war dies egal. Zu verletzt fühlte er sich. >Sie hat nur mit mir gespielt. Sie hat mich nur benutzt, meine Gefühle erkannt und mich benutzt!> dachte er und fühlte wieder einen Stich mitten in sein Herz. Auch er war den Tränen nah. Den Tränen der Verzweiflung und den Tränen der Wut. Er wusste nicht, was er noch sagen sollte, wie er reagieren sollte. So tat er das einzige, was ihm noch übrig blieb... Er drehte sich um und lies Kyoko eiskalt mitten auf der Wiese und in der riesigen Menschenmenge stehen. Diese starrte seinem Rücken nach und bemerkte, wie ihre Sicht verschwamm und sie in die Knie sank. Er glaubte ihr nicht. Hatte sie nicht bis zum Ende angehört und ihre Worte absolut falsch verstanden. So saß sie eine Weile weinend inmitten der Menschenmenge auf der Wiese. Spürte die aufziehende Kälte nicht, den schneidenden Wind nicht und auch nicht, dass sie ihren Kimono ruinierte. Ihr war das alles egal. >Ren hat mich nicht verstanden. Er hat mich abgewiesen, mir nicht zugehört... Warum? Warum hat er das getan?> Sie bemerkte nicht, dass sie aus einem Schatten heraus beobachtet wurde. Reino hatte alles mit angehört und grinste nun übers ganze Gesicht. >So ist das also. SIE ist also diejenige, die Sho liebt. DARUM hat er sie immer beschützt, wenn ich in ihrer Nähe war. Und darum war er auch immer so eifersüchtig auf diesen Schauspieler Ren Tsuruga.> Er grinste noch breiter und ging langsam auf Kyoko zu. In seinem Kopf nahm ein Plan Gestalt an, der einfach nur noch widerlich war. Kyoko spürte, dass jemand hinter sie trat. Langsam wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, stand auf und drehte sich um. Dann erstarrte sie und brachte keinen Ton mehr über ihre Lippen. „Hallo Kyoko... so sieht man sich wieder, nicht wahr?“ Er lächelte falsch und wollte nach ihrem Arm greifen, als sie aus Reflex einen Schritt zurücktrat. Diese Person, die vor ihr stand, war niemand anderes als der Sänger der Gruppe `Vie Gouhl`. Und diese Person fürchtete sie mehr als alles auf der Welt. Kyoko wünschte sich, dass er nicht jetzt aufgetaucht wäre. Nicht in dieser Situation und wo sie so schwach wahr, dass sie nicht mal mehr ihre Stimme beherrschte. >Nein, er hätte niemals wieder kommen müssen... Nein, nicht jetzt und auch nicht nachher! Ich hätte ihn absolut nicht gebraucht!> Wenigstens waren ihre Instinkte noch vorhanden, so dass sie noch einen Schritt zurücktrat und dadurch versuchte, einen Abstand zwischen sich und diesem Reino zu schaffen. Reino spürte ihre Angst. „Du hast Angst, nicht wahr? Natürlich, nach all dem, was ich dir angetan hab... Aber glaube mir, es ist noch nicht vorbei. Ich werde deinen Hass und dich bekommen, egal wie. Ich werde diesen Fuwa zerstören und dich mit dazu. Und dazu werde ich das, was ich heute abend hier mitbekommen und gehört habe, verwenden. Doch noch nicht jetzt. DU bekommst noch etwas Zeit... Zeit darüber nachzudenken, Zeit deine Angst zu fühlen und zu vergrößern, Zeit einfach nur zu warten. Und nur auf mich zu warten, denn ich werde zu dir kommen, so oder so. Egal was du machst und wo du bist. Denk daran!“ Diese Worte sagte er emotionslos mit seiner kalten und rauen Stimme, die ihn als Sänger berühmt gemacht hatte. Dann lachte er und lies Kyoko erstarrt stehen. Diese sah ihm entsetzt nach und hörte nicht die weibliche Stimme, die ihren Namen rief. „Kyoko!! Hey, Kyoko! Hörst du mich nicht?“, rief Kanae und fasste Kyoko an die Schulter. Stirnrunzelnd sah sie der Gestalt nach, von der sie hätte schwören können, dass sie Reino gehörte. „Wer war das eben?“, fragte sie besorgt und drehte sich zu Kyoko um. Dann jedoch stockte sie und erschrak. „Kyoko!! Was ist los? Warum weinst du? Hat dir dieser Typ eben etwas getan? Und wo ist eigentlich Tsuruga-san?“ Langsam bekam Kyoko mit, dass die Stimme, die sie dauernd ansprach, zu Kanae gehörte. Noch langsamer drehte Kyoko ihr Gesicht zu ihr um und sprach mit einer gebrochenen Stimme nur ein einziges Wort: „Kanae...“ und fiel der überraschten Kanae ohnmächtig in die Arme. In dem Moment kam Yashiro und sah die ganze Szenerie. Sofort reagierte er und zog sein Handy heraus und rief einen Krankenwagen. Danach nahm er Kanae sanft Kyoko ab und auf seine Arme. Schnell trug er sie zum Ausgang des Festes, wo sie den Krankenwagen finden würden. Er stellte nur zwei Fragen: „Was ist passiert? Und wo ist eigentlich Ren?“ Kanae beeilte sich, Yashiro zu folgen und antwortete etwas außer Atem: „Ich weiß es nicht. Kyoko hatte geweint, als ich sie gefunden habe und mich bei meinem Namen genannt, was sie sonst nie tut. Und wo Tsuruga-san ist, weiß ich auch nicht.“ Yashiro nickte und ging auf den schon wartenden Krankenwagen zu. Zwei Sanitäter liefen ihm mit einer Bahre entgegen. Er legte Kyoko darauf und Kanae beantwortete die Fragen der beiden Herren, während diese eine Infusion an Kyokos Arm anlegten und ihren Blutdruck messten. Dann meinte der eine: „Wir bringen sie ins Krankenhaus und behalten sie dort, bis sie aufwacht. Wenn sie möchten, können sie mitfahren.“ Kanae nickte und stieg ein. Yashiro verneinte dankend und fügte noch hinzu, dass er mit Ren nachkommen würde. Doch das würde er nicht tun, denn er erreichte Ren einfach nicht. Sein Handy war ausgeschaltet und er fand auch das Auto nicht mehr auf dem Parkplatz vor, wo sie es heute mittag abgestellt hatten. Nur zwei schwarze Streifen, welche von zwei Reifen waren... Gespräch unter Freundinnen -------------------------- Endlich geht es weiter!! Zwar sehr viel später als versprochen, aber es geht weiter!! Und als Entschuldigung zur langen Wartezeit mit einem neuem Kap und dem überarbeiteten 14. Kap. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber der Umzugsstress zog sich in die Länge, mein neuer Computer streikte gleich und Zugang zum Internet hab ich auch noch nicht (S***** Bearbeitungen unter den Mitarbeitern der T.) und meine Mutter hatte ich auch schon drei Tage nicht mehr gesehen, um an ihrem Computer das neue Kap hochzuladen. Ich hoffe, ihr entschuldigt mir dies und seit trotz allem noch gute Leser! Ansonsten noch mal ein fettes SORRY!! Und viel Spaß beim Lesen!! 15. Kapitel: Gespräch unter Freundinnen Langsam erwachte Kyoko und blickte auf eine weiße Decke. >Wo bin ich? Das ist nicht mein Zimmer. Und auch nicht mein Bett...> Immer noch vorsichtig und darauf bedacht, kein Geräusch zu machen, drehte sie ihren Kopf und sah sich um. Weiße Wände, weiße Decke, leicht gelbe Vorhänge, zu den Vorhängen passende Bettwäsche und eine an ihrem Bett sitzende und schlafende Kanae sahen ihre Augen. >Eine schlafende Kanae? Moment... was ist eigentlich passiert? Mal langsam nachdenken. Die Umgebung spricht für ein Krankenhaus. Aber wie kam ich hier her? Ich kann mich an nichts erinnern.> Kyoko hob vorsichtig ihre Hand und fuhr sich über die Stirn. Dann versuchte sie, sich zu erinnern, was geschehen war. >Ich war mit Kanae, Yashiro-san und Tsuruga-san auf einem Kirschblütenfest. Dann ist etwas passiert und ich bin ohnmächtig geworden. Ich weiß noch, dass ich geweint habe... aber mehr nicht mehr. Warum bin ich ohnmächtig geworden? Und warum tut mir mein Herz weh, bei dem Gedanken an Tsuruga-san? Wo ist er eigentlich?> Gerade als sie sich diese Frage stellte, klopfte es. Yashiro stand auf dem Parkplatz und sah sich die zwei Spuren an. >Was um Himmels Willen ist passiert?! So kenne ich Ren nicht. Und das diese Spuren von Ren sind, daran kann ich nicht zweifeln! Am besten, ich versuche noch mal, ihn zu erreichen.> Hastig drückte Yashiro die Wahlwiederholungstaste, wartete einen Augenblick und heulte dann auf. „Der gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar. Bitte versuchen sie es später noch einmal.“ Mehr hörte er nicht. Und dies nun schon zum fünftem Mal. „Verflucht noch mal!! Geh endlich an dein Handy, Ren!!!“, fluchte Yashiro und legte auf. So fest, dass er sein Handy komplett ausschaltete. „Nicht schon wieder...!“, stöhnte er und schaltete es seufzend wieder ein. >Und was tue ich nun? Am besten rufe ich mir ein Taxi und fahre zum Krankenhaus. Hoffentlich ist Kyoko wieder wach...> Gedacht, getan. 15 Minuten später stand Yashiro vor dem Krankenhaus und überlegte, wie er Ren erreichen könnte. Im Krankenhaus selbst betrat gerade eine Krankenschwester Kyokos Zimmer. Kanae war aufgewacht und hatte auf das Klopfen mit einem „Herein!“ geantwortet. Durch einen unbedachten Reflex hatte Kyoko sich schlafend gestellt, in der Hoffung auf mehr Informationen. „Ist Mogami-san inzwischen aufgewacht?“, fragte die Krankenschwester, während sie das Zimmer betrat. Nach einem schnellen Blick zu Kyoko, verneinte sie ihre eigene Frage und stellte die Infusion etwas niedriger ein. „Langsam wird es kritisch für sie. Wenn sie jetzt nicht bald aufwacht, wissen wir nicht, was dann passieren wird. Sie schläft nun schon die ganze Nacht und den halben Tag.“ Kyoko erschrak. >Wie lange schlafe ich schon?! Und wenn es so weitergeht, wird es kritisch? Was soll das heißen?!> dachte sie panisch und wollte gerade die Augen aufschlagen, als es schon wieder klopfte. Diesmal trat Yashiro ein. „Hallo... Sie ist noch nicht aufgewacht?“, fragte er gleich, nachdem er einen Blick auf das Bett geworfen hatte. „Nein. Ist sie nicht. Aber ich denke, es wird nicht mehr lange dauern. Die Infusion ist bald leer und sie dürfte sich von dem Schockzustand erholt haben.“, meinte die Krankenschwester nach einen Blick auf Kyoko. >Hat sie mich etwa durchschaut? Wofür bin ich dann Schauspielerin, wenn ich noch nicht mal überzeugend schlafen kann?!> So dachte sie halb entsetzt und halb im Scherz. Dann jedoch überkam sie plötzlich ihre ganze Erinnerung. Kyoko erstarrte und dachte nur noch >Neeeeiiiiiinnnnnn!!!> Yashiro, Kanae und die Krankenschwester sahen Kyoko an und bemerkten, dass sich ihr Körper versteift hatte. „Ich denke, sie ist schon wach...“, meinte Yashiro und blickte Kyoko genau ins Gesicht. „Oder sie hat einen Alptraum...“, antwortete Kanae. Beides stimmte, denn Kyoko sah ihre Erinnerungen fast schon bildlich auf sich einstürmen. Das Fest, die Fahrt mit dem Riesenrad, Rens versuchter Kuss, das Feuerwerk, der echte Kuss, Rens Geständnis, ihr Geständnis und schließlich noch die Worte von Reino. Schreiend fuhr sie hoch und fing an zu weinen. „Kyoko!!!!“ Zweifach hörte sie ihren Namen. Sie öffnete ihre Augen und blickte in zwei besorgte Gesichter, die ihrer besten Freundin und Rens Manager gehörten. „Was ist los?“, fragte Kanae besorgt und fasste tröstend nach Kyokos Hand. Sie nickte Yashiro zu und sah dann wieder zu Kyoko. Dieser verstand und verlies zusammen mit der Krankenschwester den Raum. Draußen vor der Tür fragte er, wo man denn mit dem Handy telefonieren könnte. „Am besten gehen sie nach unten in den Eingansbereich, da haben sie den besten Empfang.“, antwortete die Schwester und ging den Flur entlang. Yashiro tat wie ihm gesagt und probierte Rens Handy zu erreichen. Er hatte Glück und die Mailbox ging ran. „Hallo Ren, hier spricht Yashiro. Ich bitte dich, dich bei mir zu melden. Kyoko-chan ist zusammengebrochen und liegt im städtischem Krankenhaus. Zimmernummer 521. Es würde mich freuen, wenn du mir erzählen würdest, was passiert ist. Melde dich oder komm einfach vorbei. Ich schau jetzt noch mal nach Kyoko-chan, dann gehe ich nach Hause.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, legte er auf und lief den Weg zurück, den er gekommen war. Vor der Tür blieb er stehen und wollte anklopfen, als er Kyokos leise Stimme hörte. „Ich kann es dir nicht sagen, Kanae. Es geht einfach nicht!“ Sie schluchzte. Yashiro schluckte. Dann dachte er kurz nach und beschloss, nicht mehr zu stören. >Die beiden haben mich sowieso vergessen... Das ist mir schon bewusst. Am besten ich geh nach Hause und komme Morgen noch mal vorbei.> Er blickte noch mal kurz die Tür an, zögerte einen Moment, drehte sich dann doch um und ging. >Ich störe sowieso. Was soll ich mich noch verabschieden? Die beiden brauchen erst mal Zeit für sich. Kanae wird mir schon erzählen, was Kyoko gesagt hat, wenn ich sie frage...> Er selbst merkte nicht, wie er Kanae in Gedanken nannte. Ebenso bemerkte er die Gestalt nicht, die an der nächsten Ecke stand und wartete. Im Zimmer von Kyoko... Kanae blickte Kyoko ernst an. „Warum willst oder kannst du es mir nicht erzählen? Was ist passiert, Kyoko? Was hat Ren getan? Und wer war die Person, die ich noch gesehen habe? Reino?“ „Ich kann es dir nicht sagen! Warum fragst du mich? Was bringt es dir, dies zu wissen?“ Kyoko weinte und klang gleichzeitig genervt. „Weil ich deine Freundin bin. Und weil ich dir helfen will, so wie eine Freundin einem hilft. Das ist alles. Ich will dich nicht verurteilen und mich auch nicht über dich lustig machen. Dafür ist die Situation zu ernst! Und weißt du warum?“, antwortete Kanae schlicht, aber bestimmt. Kyoko schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Und...“ Mehr konnte sie nicht sagen, da Kanae sie unterbrach. „Weil du mich Kanae genannt hast, was du sonst nie tust. Darum mache ich mir Sorgen. Mehr als du dir vorstellen kannst.“ Kyoko schwieg. Dann blickte sie Kanae in die Augen und begann leise zu erzählen. Sie hatte verstanden. „Nachdem wir euch verloren haben, wobei ich persönlich denke, dass es Absicht von euch war, haben Tsuruga-san und ich uns alleine vergnügt. Schließlich landeten wir beim Riesenrad und Tsuruga-san hatte mich zu einer Fahrt eingeladen. Nach der Fahrt gingen wir zu der großen Wiese und sahen uns das Feuerwerk an. Ich erzählte ihm von Sho-ch...“ Kyoko unterbrach sich abrupt. >Wollte ich gerade `Sho-chan` sagen? Hatte ich dies auch in der Gegenwart von Tsuruga-san gesagt?> Sie versuchte sich zu erinnern. Und plötzlich kam er zurück. Der eine verhängnisvolle Satz. Flashback: „...Dann sind sie aufgetaucht und haben mich zu Sho-chan geschleppt... Sho-chan gestand mir seine Liebe...“ Flashback Ende „Du erzähltest ihm von Sho? Was hast du erzählt?“ Kanaes Stimme holte Kyoko wieder zu ihrem Gespräch zurück. „Nun... ich erzählte ihm vom Fuwa-sans Kuss.“, antwortete Kyoko. Sie fühlte sich irgendwie leichter, als sie diesen Satz zu Kanae gesagt hatte. Sie konnte nicht sagen warum, aber ihr war eine riesige Last von den Schultern gefallen. Ehe Kanae fragen konnte, erzählte sie, was ins Shos Krankenzimmer passiert war. Danach schwiegen beide lange, bis schließlich Kanae meinte: „Fuwa-san hat dich also geküsst und dir deine Liebe gestanden. Und als dies Ren erfuhr, hat er eifersüchtig reagiert und dich stehen gelassen... Und was passierte danach? Wer war der andere Typ, der von dir weggegangen ist? Etwa Reino?“ Kyoko nickte stumm. Schließlich öffnete sie ihren Mund und heraus flossen die Worte, die Reino zu ihr gesagt hatte. Kanae war geschockt. „Das hat er gesagt?! Kein Wunder, dass du zusammengebrochen bist!! Dieser fiese Mistkerl!! Wenn ich ihn in die Finger kriege!!! Plötzlich verstummte Kanae, denn an der Tür hatte jemand leise angeklopft. Kyoko und ihre Freundin sahen sich schweigend und vertraut an. Sie dachten das selbe. Schließlich nickte Kanae ganz leicht. Wieder klopfte es, diesmal jedoch etwas energischer. Langsam öffnete Kyoko ihren Mund, um der Person den Eintritt zu erlauben, als ihr ein Gedanke blitzartig durch den Kopf schoss. >Und wenn es Tsuruga-san ist?> Schließlich erbarmte Kanae sich und rief „Herein!“, da Kyoko eine ganze Weile mit offenem Mund still dagesessen hatte, und es nun zum dritten Mal klopfte. Die Tür ging auf und herein kam... Rens Gefühle und eine neue Chance --------------------------------- So, hier ist das versprochene Kap 16. Sorry, das es einen Tag später ist, aber ich kam gestern nicht mehr an den Computer, nach Arbeit und Haushalt. Zumal meiner immer noch streikt... *seufzt* Ansonsten versuche ich, das nächste Kap morgen hochzuladen, aber die Betonung liegt auf versuche. So, genug gelabert, viel Spaß beim Lesen. Und danke für eure Kommis!! Ich freue mich immer sehr darüber!! 16. Kapitel: Rens Gefühle und eine neue Chance Flashback: Die Tür ging auf und herein kam... Flashback Ende ...Ren. Und dies mit einem tiefbesorgtem Gesichtsausdruck. Hinter ihm betrat Yashiro das Zimmer. Er lächelte erleichtert, als er sah, dass Kyoko endlich aufgewacht war. „Kyoko-chan!! Endlich bist du wieder wach!! Das freut mich sehr!! Ich war so um Sorge um dich, dass ich fast die Wände hochgelaufen wäre!“, brachte er erleichtert vor und umarmte Kyoko stürmisch. >Eigentlich sollte das mein Text und meine Reaktion sein!>, dachte Ren säuerlich. Dann jedoch fiel ihm wieder die durchwachte Nacht und seine Reaktion auf Kyokos Geständnis ein. Augenblicklich verpuffte die Erleichterung und wurde wieder durch die altbekannte Wut ersetzt. Kanae blickte Yashiro an und wies unauffällig mit der Hand erst auf ihn, dann auf sich und schließlich zur Tür. Yashiro verstand und meinte leise, ohne abzuwarten, ob noch weitere Zeichen folgten: „Wir werden mal draußen warten. Schließlich habt ihr euch einiges zu sagen!“ Kanae schüttelte den Kopf, doch es war zu spät. Die Worte waren draußen und sie musste ihm nun folgen. >Was Zeichen für ein Missverständnis hervor rufen können! Eigentlich wollte ich später mit ihm reden, nicht jetzt!>, dachte sie, während sie aufstand und ihm folgte. Jedoch nicht ohne einen besorgten Blick zu Kyoko und Ren zu werfen, bevor sich die Tür schloss. Auf dem Gang drehte sie sich zu Yashiro um und zischte leicht erbost: „Sie Dummkopf!!! Wir können die beiden doch jetzt nicht allein lassen!!! Außerdem war Kyoko gerade dabei, mir alles zu erzählen!! Oh man!! Könnt ihr Männer nie mal eurer Gehirn einschalten, bevor ihr redet?!“ „Aber... DU hast mir doch zu verstehen gegeben, dass wir reden müssen! Durch deine Handbewegung...“, wand Yashiro ein. Er war verblüfft. So hatte er Kanae noch nicht erlebt. >Und wieder eine neue Seite an dieser Frau...>, dachte er still und heimlich für sich. „Schon, aber ich war noch nicht fertig!! Eigentlich wollte ich noch mit Kyoko allein reden, denn Tsuruga-san hat irgendetwas angestellt, von dem ich noch nicht weiß, wohin es führen wird. Und dann ist da auch noch dieser Beagle...“ Yashiro zog halb verwirrt, halb entsetzt die Augenbrauen zusammen. „Dieser Beagle...? Meinst du Reino, den Sänger von `Vie Gouhl`?“ „Ja, aber der Reihe nach...“, sprach Kanae und fing an zu erzählen, was Kyoko ihr erzählt hatte. Nur wusste sie nicht, dass das wichtigste fehlte. Der Kuss von Ren... und sein Liebesgeständnis.... Derweil im Krankenzimmer... Schweigend stand Ren noch immer neben der Tür. Er hatte sich keinen Millimeter bewegt. Warum denn auch? Schließlich liebte sie ja nicht ihn, sondern diesen Sänger... Zugegeben, er hatte sich Sorgen gemacht, nachdem er seine Mailbox abgehört hatte, aber er war immer noch zu wütend, um zu erkennen, was mit Kyoko vorging. Diese saß still auf ihrem Bett und beobachtete Ren. >Wie er so dasteht...>, dachte sie und sah ihn sich genauer an. Dann fielen ihr die tiefen Augenschatten auf. >Hat er etwa nicht geschlafen? War er so wütend, oder...?> Sie verbot sich weitere Gedanken. Dann sprach Ren leise, mit einer Stimme, die nichts von seinen derzeitigen Gefühlen und Gedanken preisgab: „Dir geht es also wieder besser. Dann kann ich ja wieder gehen...“ Doch er bewegte sich nicht. Kein Schritt Richtung Tür, keine Handbewegung, um den Griff der Tür zu erfassen, einfach gar nichts. Nur die regelmäßige Atmung bewegte seinen Brustkorb. Er dachte an die vergangene Nacht zurück, welche er durchwacht hatte. Flashback: Still saß er in seinem dunklem Apartment. Neben ihm auf dem Boden stand eine halbleere Jack-Daniels Flasche und er hielt ein volles Glas in der Hand. Er hörte sein Handy vibrieren, doch kümmerte sich, wie die Male davor, nicht darum. >Die selbe Situation wie nach meinem NG beim Dreh zu `Dark Moon`. Nur hat es andere Ursachen... Nein..., so kann man das nicht sagen. Auch hier ist die Ursache das Gefühl `Liebe`... Nur erfahre ich jetzt am eigenem Leib, wie es ist, die Gefühle nicht erwidert zu bekommen. Das ist der einzige Unterschied.> Wieder vibrierte sein Handy und wieder ignorierte er es. Nach zwei Minuten gab es einen Piepston von sich, der ihm sagte, dass er eine Nachricht auf der Mailbox hatte. Er nahm einen Schluck aus seinem Glas, lies die Hand dann wieder über sein Knie hängen. Dass er seinen Drink auf den Teppich tröpfeln lies, merkte er nicht, so gedankenverloren wie er war. >Das war ja eigentlich überhaupt nicht die richtige Reaktion... Nur... ich war so wütend, dass ich nicht mehr klar denken konnte. So eifersüchtig, dass es fast schon lächerlich war. Bin ich ein 16-jähriger Teenie, dass ich mich so verhalte? Aber... ist es nicht richtig, dass ich mich so fühle? Dass meine Liebe nicht erwidert wird? Und jenes, nachdem ich es endlich ihr gesagt habe? Ich weiß nicht... ich weiß nicht, was ich machen soll!> So stierte er vor sich hin, lehnte seinen Kopf auf die Matratze, denn er saß in seinem Schlafzimmer vor seinem Bett. Vor sich hatte er die Skyline von Tokyo, da er, gleich nachdem er hier eingezogen war, raumhohe Fenster installieren lassen hatte. Er blickte aus diesen Fenstern, sah die Lichter, die hohen Gebäude und nahm doch nicht all das wahr. Seine Augen waren Tränenblind. Erstaunt hob er seine linke Hand und fuhr sich über die Wange, ertastete die Spur, die die Träne hinterlassen hatte. >Warum weine ich? Bin ich wie Sho? Ein Nervenbündel, dass ich mir durch Tränen Erleichterung verschaffen muss? Wie lange habe ich nicht mehr geweint? Bestimmt schon zehn Jahre nicht mehr... Genau, nach meinem Fortgang aus Kyoto... das war das letzte Mal, wo ich geweint habe. Nachdem ich Kyoko zurücklassen musste...> Immer mehr Tränen quollen aus seinen Augenwinkeln. Immer mehr versuchte er, sie zurückzuhalten. Schließlich gab er es auf und weinte stumm vor sich hin. Blickte aus dem Fenster und dachte an den Kuss mit Kyoko zurück. Wieder fuhr ihm der Schmerz durch den Körper. >Ich war ein Dummkopf, es nicht zu bemerken. Nicht zu bemerken, dass sie Fuwa liebt. Sie nannte ihn sogar schon wieder Sho-chan, was sie sich bei ihrem Eintritt ins Show-biz komplett abgewöhnt hatte. Warum war mir das nicht schon früher aufgefallen? Aber... hätte ich dann meine Gefühle aufhalten können? Hätte ich es verhindern können, indem ich es ihr rechtzeitig gesagt hätte? Ich weiß es nicht!> Schwerfällig stand er auf und ging in die Küche. Dort jedoch stoppte er im Türrahmen, denn er musste an den einen Nachmittag zurückdenken, wo sie hier war und später für ihn gekocht hatte. Auf einmal stürmten Erinnerungen nur so auf ihn ein. Wie sie ihn umsorgt hatte, als er krank war, wie sie für ihn gekocht hatte und sich geschämt hatte, sein Badezimmer zu benutzen. Er lächelte, als er daran zurückdachte. Wie er sie getriezt hatte, dass sie es schließlich doch tat. Wie sie hier war, um mit ihm das Drehbuch von `Dark Moon` zu üben, nachdem er den Katsuki nicht mehr spielen konnte. Wie sie hier in der Küche zu stürzen drohte und er sie aufgefangen hatte. Wie er sie fast geküsst hätte... Dort jedoch brach er ab und schüttelte den Kopf, um die Erinnerung loszuwerden. Leise betrat er die Küche und ging zur Spüle. Dort erst fiel ihm auf, dass er noch immer das Glas mit dem Drink in der Hand hielt. Angewidert von sich selbst, dass er sich so gehen lassen hatte, schüttete er den Rest in den Abfluss und ging dann in sein Bad. Dort wusch er sich sein Gesicht mit eiskaltem Wasser und sah in den Spiegel. >Wie du aussiehst. Gar nicht wie der Schauspieler Ren Tsuruga. Nein, eher wie der MENSCH Ren Tsuruga...> Er fuhr sich mit der nassen Hand durch die Haare, mit der Folge, dass sie nun ebenfalls feucht waren. Ren beschloss, duschen zu gehen. Während das warme Wasser über seinen Körper floss (*sabber*; *lechzt*), dachte er noch mal nach. >Warum hab ich so reagiert? Weil ich eifersüchtig war. Warum hab ich dies gesagt? Weil ich wütend war. Blind vor Wut... Aber... warum hat Kyoko... nein, Mogami-san mir dies nicht früher gesagt? Dann wäre alles nicht so geendet. Hätte es nicht geendet, bevor es überhaupt angefangen hätte...> Er schämte sich für sich selbst. Dass er sich wie ein verliebter Teenie und nicht wie ein Erwachsener verhalten hatte. Gut. Er würde sich und Kyoko noch einmal eine Chance geben. Er würde noch einmal von vorne anfangen und Kyoko richtig den Hof machen, wie man es so schön sagte. Aber erst mal würde er noch seine Wunden lecken. Soviel gestand er sich ein. Ren stellte das Wasser ab, trocknete sich ab und schlang sich das Handtuch dann um seine Hüften. Als er in sein Wohnzimmer kam, vibrierte wieder sein Handy. Ren nahm es vom Tisch und sah auf das Display. >Yashiro...> Er beschloss, ihn zu ignorieren. Als Yashiro aufgelegt hatte, legte er sein Handy wieder hin. Dann jedoch fiel ihm ein, dass er eine Nachricht auf der Mailbox hatte. >Die könnte ich abhören. Das wird ja noch drin sein...> Gesagt, getan. Als er jedoch hörte, worüber Yashiro mit ernster Stimme sprach, fing er an, sich in fliegender Hast anzuziehen. Schließlich saß er in seinem Auto und war auf dem Weg ins Krankenhaus. Dort traf er einen übermüdeten Yashiro an, der erleichtert aufatmete, als er Ren erblickte. Wortlos gingen sie zu Kyokos Zimmer. Flashback Ende Noch immer hatte Kyoko kein Wort gesagt. Sie spürte, dass sich etwas verändert hatte. Die Atmosphäre im Raum anders war. Leicht knisterte... Dann jedoch brach abrupt die Stille ab, da es klopfte. Ohne auch nur ein „Herein“ abzuwarten, kam die Person ins Zimmer. Es war Sho... „Was willst du denn hier, Fuwa-san?“, meinte Ren genervt. >Muss er ausgerechnet JETZT erscheinen? Nachdem ich beschlossen habe, Kyoko und mir noch eine Chance zu geben?> „Kyoko-chan besuchen! Ich hab mir Sorgen gemacht, nachdem ich zufällig von ihrem Zusammenbruch erfahren hatte.“ Mehr sagte er nicht zu Ren und wand sich Kyoko zu. „Kyoko!! Wie geht es dir? Musst du mir auch alles nachmachen?“ Halb besorgt, doch auch im Scherz kamen seine Worte über die Lippen. Er sah Kyoko an und ging auf sie zu. „Nein, dies war eher unfreiwillig. Ich hatte ein blödes Erlebnis und war zum Teil auch einfach überanstrengt. Es war nicht mehr als ein Schwächeanfall. Ich hab zu viel gearbeitet und zuviel gelernt.“, log Kyoko Sho das Blaue vom Himmel herunter. „Und dir? Geht es dir wieder gut?“ „Ja, ich bin wieder entlassen. Seit heute früh.“ Schwungvoll setzte sich Sho auf den Stuhl, auf dem noch vor nicht allzu langer Zeit Kanae gesessen hatte. „Außerdem wollte ich dir mitteilen, dass die Dreharbeiten morgen weitergehen. Aber in deiner Verfassung, solltest du noch nicht wieder arbeiten...“ „Das wird wohl noch immer ihre Entscheidung sein. Das kannst und wirst du ihr nicht abnehmen. Auch wenn es stimmt!“, sprach Ren und unterbrach damit Sho. Dieser funkelte ihn wütend an. „Das weiß ich auch, doch werde ich wohl noch sagen können, was ich denke. Zumal ich mir wirklich Sorgen um sie mache. Ist dies so schwer zu begreifen?“ „Nein, ist es nicht. Zumal ICH glaube, dass ICH dies schneller als du begriffen habe. Aber du bist ja auch nur ein Teenie...“, meinte Ren halb genervt, halb gelangweilt. Dann wand er sich an Kyoko. „Ich denke, dass du bald wieder entlassen wirst. Es ist deine Entscheidung, ob du morgen am Set erscheinst, oder nicht. Ich werde jedenfalls da sein. Soviel dazu. Dann, schönen Tag noch.“ Ren verlies das Zimmer und betrat den Flur. Dort drehte er sich noch mal um und rief zu Sho: „Wenn du wirklich besorgt um sie wärst, dann würde ich an deiner Stelle nicht weiter in sie eindringen. Wenn sie dir etwas zu sagen hat, wird sie es dir schon sagen!“ Sho wusste, worauf Ren ihn ansprach. Seine Gefühle zu Kyoko. Schwierige Dreharbeiten ----------------------- Kap 17 ist endlich fertig. *schweiß von der Stirn wisch* Man hat mich dieses Kapitel Nerven gekostet. Dafür bin ich auch zufrieden damit. Und endlich geht es mit dem Film weiter. Ich hoffe, ihr habt viel Spaß beim Lesen. Und für die Romantiker unter euch... es wird am Schluss etwas romantisch. Und im nächstem Kap auch. Freut euch schon mal darauf. 17. Kapitel: Schwierige Dreharbeiten Etwa zwei Tage nach Kyokos Zusammenbruch durfte sie wieder gehen. In diesen zwei Tagen hatte sie weder Ren noch Sho wiedergesehen. Dafür kamen aber Yashiro und Kanae täglich. Und das Pärchen vom Daruma-ya kam sie besuchen. Schließlich machte sich die Okami-san sehr große Sorgen um Kyoko. Kanae erzählte von den Dreharbeiten, die sie wieder in Angriff genommen hatten. Yashiro saß einfach nur dabei und beobachtete Kanae. Hin und wieder sprach er zwei- drei Worte, mehr aber auch nicht. Seit er von der Geschichte und dem Hintergrund von Kyokos Zusammenbruch erfahren hatte, machte er sich alle möglichen Gedanken, was da noch dahinter steckte. Anders als Kanae ahnte er, dass noch mehr hinter der Sache steckte. Eigentlich wusste er es, denn so, wie Ren sich verhielt, war noch viel mehr passiert. Sehr viel mehr. Doch wie gesagt, er wusste nicht was und er wollte Kyoko nicht damit konfrontieren. Nicht nach ihrem Zusammenbruch. Aus Ren hatte er nichts rausbekommen, nur das, was er schon wusste. So waren die Tage halbwegs friedlich vergangen und einen Tag später erschien Kyoko auch wieder pünktlich am Set. Sie wusste, welche Szene sie heute drehen würden. Und sie hatte auch reichlich, ja, sagen wir Schiss, davor. Sie wusste noch immer nicht, wie sie auf Ren reagieren sollte, nach dem Kirschblütenfest. Sie wusste auch immer noch nicht, was sie fühlte. Nachdem Sho sie damals im Krankenhaus überraschend besuchte, war alles wieder hochgekommen. All ihre verwirrenden Gefühle waren zurückgekommen, einschließlich ihrer Gefühle für Ren. Augenblicklich wurde Kyoko rot im Gesicht, denn jene besagte Person betrat gerade das Set, mit dem Drehbuch in der Hand. Als Ren aufblickte, sah er genau in Kyokos bernsteinfarbene Augen. Er wusste bzw. ahnte, warum sie rot geworden war. Er nickte ihr zur Begrüßung zu und las dann still weiter im Drehbuch. Der Regisseur sprach Kyoko von der Seite her freundlich, aber hörbar besorgt an und blickte Ren nach, der sich ein paar Schritte entfernte um nicht zu lauschen. „Mogami-san!! Guten Morgen! Geht es dir wieder gut? Ich hatte von deinem Zusammenbruch erfahren.“ „Ja, danke, mir geht es gut. Ebenfalls einen guten Morgen, Regisseur.“ Artig verbeugte sich Kyoko vor ihm und schluckte leicht. „Ach, da fällt mir ein... Ihr habt doch bald Premiere von eurem Film `Dark Moon`, du und Tsuruga-kun, nicht wahr?“ „Das stimmt. Warum fragen sie?“, meinte Kyoko leicht verlegen. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie auf eine Premiere gehen durfte. „Nun, an dem Tag hab ihr dann doch frei. Dadurch, dass Fuwa-san krank war, ist der Drehplan schon arg durcheinander geraten. Und jetzt... nun, ich weiß, dass du dies nicht mit Absicht gemacht hast, aber du hast uns mit deinem Zusammenbruch auch nicht gerade geholfen...“, murmelte der Regisseur vor sich hin. „Das tut mir leid! Ich war mir dessen bewusst, doch meine Ärzte hatten mir nicht erlaubt, früher zu arbeiten. Ich bin gerne bereit, Szenen heute und morgen nachzuarbeiten. Wenn sie dies erlauben, bitte ich sie sogar darum.“, antwortete Kyoko höflich und achtete sehr auf ihre Worte. „Ach, ist schon okay. Aber heute werden wir trotzdem drei Szenen mit dir und Tsuruga-san drehen. Leider geht dies nicht mehr anders, wenn wir den Zeitplan noch einhalten möchten.“ „Das ist kein Problem. Ich bin sicher, dass ich dies schaffe.“, antwortete Kyoko und richtete sich wieder auf. „Gut, aber wenn es dir zuviel wird, sag mir sofort Bescheid.“, meinte der Regisseur schon im Fortgehen. Kyoko nickte und ging in die Maske. Nachdem sie sich umgezogen hatte und geschminkt worden war, nahm sie ihren Platz am Set ein. Noch war nicht die eine Szene dran, denn sie würden zuerst den Brand der Spinnerei drehen. Dafür hatten sie nur einen Versuch, das hieß also, dass Kyoko sich keinen einzigen Fehler erlauben durfte. Sie atmete noch einmal tief durch, als die Stimme des Regisseurs durchs Studio erscholl. „Achtung! Uuuuund Action!“ Kit stand vor der neu erbauten und noch nicht vollendeten Spinnerei. Sie weinte und dachte an die vergangenen drei Wochen. >Ich bin zusammen mit Sophia und der Gouvernante hierher zurückgekommen. Seitdem läuft alles schief.> Langsam drehte sie sich um und ging den Weg zurück zum Schuppen. >Und meinem wertem Bruder Cain fällt nichts besseres ein, als die Hochzeit mit Baron Pierre zu verbieten. Wo mir die doch die Gewalt über meinen Treuhandfond bringen würde. Damit ich mir meine geliebte Plantage `Risen Glory´ zurückkaufen kann!> Leise betrat Kit den Schuppen und sah sich um. Es war zwar dunkel, aber durch das kleine Fenster fiel ausreichend Licht, um das Innere erkennbar zu machen. In ihrer blinden Wut sah sie den Kanister mit dem Kerosin. Probeweise hob sie ihn hoch. Er war noch halb voll und somit zwar etwas zu schwer für sie, aber sie war so wütend auf Cain, dass sie ihn nahm und zur Spinnerei schleppte. >Wenn er mir schon das Wertvollste nehmen kann, dass ich besitze, dann kann ich es auch!> Sie schluchzte und betrat die Gott sei Dank unverschlossene Spinnerei. Kit wusste, dass das, was sie tat, nicht richtig war, doch konnte sie sich selbst nicht mehr aufhalten. Vorsichtig sah sie sich um und versuchte, etwas zu erkennen. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die herrschenden Lichtverhältnisse. Und verlor den Mut und auch einen Teil der Wut, die sie in sich gespürt hatte. Sie blinzelte um die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten. Doch als sie sich erinnerte, rollten sie ihr über die Wangen, ohne das sie etwas tun konnte. Wieder dachte sie an die vergangene Woche zurück. Die Szene am See, wo er sie und Pierre überrascht hatte, als Pierre ihr den ersehnten Heiratsantrag machte. Und so wütend wurde, dass er die Hochzeit sofort verbot. Diese Erinnerung half ihr, wieder genug Wut und Mut zu finden, um langsam einen in der Ecke stehenden Besen zu nehmen und die fein säuberlich auf einen Haufen gekehrten Holzspäne zu verteilen. Einen kleineren Haufen kehrte sie wieder zusammen und goss dann den Kanister darüber, verteilte auch etwas Kerosin in der Spinnerei. Akribisch, zielgerichtet und sehr leise verrichtete sie ihr vernichtendes Werk. Dann fiel ihr etwas ein. Etwas wichtiges. >Nein, ich hab die Zündhölzer vergessen! Wo sind welche?> Fieberhaft suchte sie noch Zündhölzer und leider meinte das Schicksal es gut mit ihr. Fand sie doch tatsächlich welche auf einer Fensterbank. Es waren Cains bevorzugte Marke, mit der er sich immer seine Pfeife anzündete. Offenbar hatte er sie hier vergessen. >So wie immer.... So schusselig er auch sonst nicht ist, seine Zündhölzer lässt er überall liegen. Glück für mich!> dachte Kit und bemerkte nicht, wie sich wieder einer der vielen Gedanken in ihren Herzen einnistete, die sie die letzten Wochen so viele gehabt hatte und auch durchaus nicht unangenehm waren. Akribisch vorsichtig nahm sie eines heraus und zündete es an. Einen Moment zögerte sie noch, dann lies sie es auf den vorbereiteten Spänehaufen fallen. Es gab einen Knall und mit einer für Kit riesigen Stichflamme entzündete sich der Haufen. Vor Schreck plumpste sie auf ihren Hintern. >Warum muss das auch so angehen? Und wie das qualmt!! Ich kann nichts mehr erkennen!!> Panisch kroch sie auf dem Boden umher, während über ihr sich immer dichtere Wolken aus Rauch bildeten und aus dem Dach quollen, wo noch keine Ziegel drauflagen. >Ich finde den Ausgang nicht mehr!! Wo ist die Tür?!> Immer panischer und in ihrer Panik ziel- und planlos krabbelte sie unter den Rauchwolken und Flammen umher. Dann hörte sie die Feuerglocke von `Risen Glory` läuten. >Anscheinend hat man das Feuer entdeckt. Zu spät für mich, denn ich werde hier sterben!> schoss es ihr in dem Moment durch den Kopf. Kurz vor der Besinnungslosigkeit hörte sie noch ihren Namen. „KIIIIIIIIT!!! Nein!“ Wenn sie nicht alles täuschte, war dies Cain, der sie rief. Sie fühlte sich hochgehoben und an die frische Luft getragen. „Cain...“, flüsterte sie noch, dann verlor sie das Bewusstsein entgültig. „KATSU!!!!!“ rief da der Regisseur und blickte Ren an, der Kyoko aus den Flammen trug. Diese schlug augenblicklich ihre Augen auf und wollte runter. Ren sah sie einen Moment lang an, lächelte dann und lies sie auf den Boden. „Gut gemacht!! Drehen wir doch gleich weiter! Set 42 fertig zum Dreh machen. Es geht gleich weiter! Ihr beiden bleibt hier stehen. So wie ihr aufgehört habt!! Also, hopp hopp!!“, drängte der Regisseur die beiden. Kyoko wurde rot auf den Wangen. Ren grinste, ging in die Knie und schlang seine Arme wieder um Kyoko. Einen unter ihren Knien und einen um ihren Rücken. Vorsichtig hob er sie hoch und hörte zeitgleich das „Action!“ vom Regisseur. Ohne zu merken, dass seine Hand Kyokos Brust streifte und liegen blieb, fiel er wieder in seine Rolle zurück. Hinter ihnen prasselte das Feuer der Spinnerei. Cain drehte sich mit Kit auf seinen Armen um und stand fassungslos da. Magnus und Sophia kamen angelaufen. „Oh mein Gott! Kit!!“, war alles, was Sophia sagen konnte. Magnus nahm Kits rechte Hand, die etwas sehr fest umklammert hielt und öffnete sie vorsichtig. Zum Vorschein kam eine zerdrückte Schachtel mit Cains Zündhölzern. Allen war klar, was dies bedeutete. Cain sah Kit mit einem ausdruckslosen Gesicht an. Er spürte die Wut in sich. Die reine Wut, die in Rachegefühlen gipfelte. Oh ja, er wusste schon, wie er sich rächen könnte. „Magnus!! Geh in das Dorf und wecke den Pfarrer. Ohne weitere Worte! Er soll eine Trauungszeremonie vorbereiten. Und frag mich nicht nach den Gründen!! Ich werde alles später erklären!“, wies er ihn mit kalter Stimme an. Magnus nickte und machte sich auf den Weg. „Miss Sophia? Bitte kehren sie in das Haus zurück und bitten sie die Angestellten, mir ein Bad in meinem Zimmer zurechtzumachen. Wenn ich zurückkomme, möchte ich baden.“, meinte er ebenso kalt zu ihr. „Ach ja... sie sollen den Paravent nicht vergessen! Und bringen sie mir doch bitte zwei goldene Ringe aus ihrem Schmuckkasten. Ich werde sie ihnen ersetzten.“, ergänzte er noch und blickte die arme Freundin Kits so wütend an, dass sie nicht widersprach. Abrupt drehte Cain sich um und lief in Richtung See. Dort angekommen, schmiss er Kit so wie sie war hinein. Augenblicklich wachte Kit auf und fing an zu strampeln, um an die Wasseroberfläche zu gelangen. Gelassen stand Cain am Ufer und blickte Kit an. „Komm aus dem Wasser. Wir haben noch einen Termin...“ Kit bekam Angst. Sie gehorchte und kletterte ans Ufer. „Und was für einen Termin, wenn ich fragen darf?“ Cain schüttelte den Kopf und zog sie hinter sich her zum Stall. Dort schnappte er sich seinen Hengst und hob Kit hinauf. Dann zog er sich selbst hoch und gab den Pferd den Befehl, loszureiten. Kurz wartete er vor dem Haus noch auf Sophia und nahm die Ringe in Empfang. Dann ritten sie endgültig los. Ohne Sattel und nur mit der Führungsleine ritten beide stumm durch die Nacht zum Dorf. „Wohin bringst du mich?“, fragte Kit ängstlich. Sie hatte genug Gelegenheit gehabt, sich klar zu werden, dass Cain sie gerettet hatte und eins und eins zusammenzählen konnte. „Zur Dorfkirche. Wir werden heiraten! Du wirst mir ersetzen, was du zerstört hast. Und tue nicht so, als wärst du unschuldig! Ich weiß Bescheid!“ Kit zitterte und versuchte im Reflex, von dem Pferd zu springen. „Wir werden nicht heiraten!! Eher gehe ich ins Kloster! Und das mit der Spinnerei tut mir auch nicht leid! Im Gegenteil!“ Cain hielt sie fest und meinte kalt: „Genau darum heirate ich dich. Nicht aus Liebe, denk dir das lieber nicht! Du wirst den Wiederaufbau der Spinnerei bezahlen. Und zwar mit deinem Treuhandfonds! Im Übrigem sind wir da!“ Er schob sie vom Pferd, hielt sie jedoch weiterhin fest. Glücklicherweise war die Zeremonie erfreulich kurz. Kit wusste, dass sie verloren hatte. Deshalb fügte sie sich und wurde zu Cains Frau. „Katsu!!!!! Okay, das lassen wir so! Gut gemacht, ihr zwei. Hervorragende Leistung!“, lobte der Regisseur Ren und Kyoko begeistert. Die beiden bekamen dies gar nicht mit. Noch immer waren sie in Gedanken bei der Trauung. Leise flüsterte Kyoko zu Ren: „Es tut mir leid! Das mit Sho und die Sache mit auf dem Fest!“ Ren schüttelte den Kopf. „Mach die Stimmung nicht mit Worten kaputt!“, flüsterte er zurück. Dann sahen sie sich in die Augen und versanken darin. Erst der Knall von klatschenden Händen holte die beiden in die Realität zurück. Unterdrückte Gefühle und eine perfekte Szene -------------------------------------------- So Leutz!! Hier ist Kap Nummero 18... Es wird romantisch. Leider hab ich nicht so viel Zeit, da ich noch zur Arbeit muss. Sorry!! Deswegen nur ein: Viel Spaß beim Lesen!!! Und danke für eure Kommis!! P.S: Es wird eine Wiederholung geben... lies sich nicht vermeiden. Sorry!! 18. Kapitel: Unterdrückte Gefühle und eine perfekte Szene Erschrocken lies Ren Kyoko los. Er hatte sich so sehr in seine Rolle hineingesteigert, dass er vergessen hatte, dass er nur drehte. Aber, wann stand man mit seiner Traumfrau schon vor einem Traualtar? Entweder nur als Schauspieler oder im echtem Leben nur ein einziges Mal. Plötzlich wusste Ren, dass er Kyoko heiraten würde. Sie oder nie. Er konnte einen Blick in die Zukunft tun, ohne dass er wusste, warum. „Tsuruga-san?“ Ihre sanfte Stimme riss ihn aus seiner Tagträumerei. „Der Regisseur steht heute auf Akkordarbeit! Wir sollen uns gleich im Set 43 einfinden. Für die gewisse Szene zu drehen. Danach hätten wir für heute Feierabend. Sagt jedenfalls er.“, meinte Kyoko halb im Spot und halb verlegen. >Jetzt ist es also so weit! Jetzt muss ich diese verflixte Szene drehen!! Und warum ausgerechnet dann, wenn ich so tief in einem Gefühlschaos stecke, dass ich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist? Und warum ausgerechnet mit Tsuruga-san? Ausgerechnet mit den einem Mann, der mich erst so richtig in dieses Chaos hineingeworfen hat?! Ist das Schicksal?> Mit stolzen Schritten und einer Haltung, die nichts von dem zeigte, was sie dachte und fühlte, lief Kyoko vor Ren zum Set. „Haben sie eigentlich schon was für die Premiere?“, fragte sie so unvermittelt, dass Ren stolperte und fast hinfiel. Kyoko selbst stellte diese Frage nur, um sich von den Fantasien zu befreien, die ihr gerade durch den Kopf geisterten. Seit sie wusste, dass sie mit Ren eine solche Szene drehen musste, fragte sie sich, wie es wäre, wenn sie wirklich.... Ren antwortete: „Schon. Ich war ja schon auf ein paar Premieren. Das ist kein Problem für mich. Aber was ist mit dir?“ Er vermied es, sie direkt anzusprechen. Er wusste ja nicht, wie er sie anreden sollte. Kyoko-chan oder doch lieber Mogami-san? Oder gar ganz vertraulich einfach Kyoko? „Nun, ich weiß es noch nicht. Aber ich werde auf jeden Fall mit Miss Menno shoppen gehen, um mich mal umzuschauen...“ Kyoko stoppte und sah sich auf dem Set um. „Sie sind wohl noch nicht ganz fertig...“ versuchte sie nun, dass Thema zu wechseln. Aber Ren wäre nicht Ren wenn er sich so einfach darauf einlassen würde. Er wusste um ihre Verfassung wegen der Szene und er wusste auch, dass Kyoko nicht genug Geld besaß, sich ein schönes und angemessenes Kleid zu kaufen. Er überlegte hin und her. Was konnte er tun? Sozusagen als Entschuldigung für sein blödes Verhalten? Dann plötzlich schoss ihm die perfekte Idee durch den Kopf. >Ja, das ist es!!! So mach ich’s!> Ren grinste. „Was grinsen sie, Tsuruga-san? Freuen sie sich auf die Szene?“ riss ihn die Stimme des Regisseurs aus seinen Gedanken. „Wenn ja, dann sollten sie sich schleunigst auf ihren Platz begeben. Ich habe alle schon rausgeschickt, die hier nichts mehr zu suchen haben. Und noch was... In letzter Zeit scheinen sie sich nicht so gut konzentrieren zu können... Ist etwas passiert?“ Ren zuckte zusammen. >Treffer... versenkt! Aber mir war gar nicht bewusst, dass man mir das so sehr ansehen kann... Habe ich meine Maske etwa verloren?? Oder fängt sie nur an zu bröckeln, wenn Kyoko in der Nähe ist?> „Nein, es ist alles okay. Es tut mir leid, aber ich bin nur etwas müde. Die Premiere steht an und ich habe auch noch so viele andere Termine... Es kann sein, dass ich etwas müde wirke, aber ich bin immer voll konzentriert.“, antwortete er und ging an seinen Platz gegenüber von Kyoko. Diese stand mit roten Wangen ihm gegenüber und wartete auf das Startzeichen des Regisseurs. Und wünschte sich gleichzeitig ganz weit weg in ein Mauseloch am Ende der Welt. Ihr war es ja so peinlich, dass sie das drehen musste. Unsicher sah sie Ren unter den Wimpern heraus an. Auch er schien etwas nervös. Aber es sollte noch schlimmer kommen... „Okay!! Alles bereit zur Aufnahme? Dann Achtung uuuund Action!!!!“, rief er mit lauter Stimme und Kyokos Herzschlag verdoppelte, nein, verdreifachte sich auf einen Schlag. >Wie passend!!> dachte sie, während sie tief einatmete und sich ganz auf Ren konzentrierte. Er sollte sie führen. Mit seiner Schauspielkunst durch die Szene führen. Dieses Mal war sie bereit, sich manipulieren zu lassen. So fing sie an zu spielen... Ruhig standen sich Baron Cain und Kit gegenüber. „Warum hast du das getan? Mich einfach geheiratet? Gut, ich hab deine Spinnerei abgebrannt, aber du hast doch jetzt meinen Treuhandfonds. Was soll ich hier?“ Schweigen herrschte im Schlafzimmer, als Kit auf ihre Antwort wartete. „Wir sind, wie du schon festgestellt hast, verheiratet. Und dein Treuhandfonds hat mit der Sache hier nichts zu tun. Du weißt, dass das unsere Hochzeitsnacht ist?“ „Schon! Aber ich hab keine Lust darauf!! Lass mich in mein Zimmer gehen! Ich muss mich baden....“, fauchte Kit erbost zurück. Cain grinste und deutete lässig auf den bereitstehenden Paravent. „Hier, geh baden...“ „Nein, nicht hier! Ich hab mein Zimmer und ich bade ganz bestimmt nicht hier!“, gab sie beißend zurück. Gleichzeitig wurde sie rot vor Verlegenheit. Cain schmunzelte. Dann ging er die zwei Schritte auf sie zu und zog sie zu sich. Wortlos begann er ihr Korsett aufzuschnüren. „Was tust du da?! Lass das!“, schrie Kit fast verzweifelt. „Dich ausziehen, oder willst du mit deinem Kleid baden?“ Er zog ihr das Korsett aus und schmiss es auf den in der Ecke stehenden stummen Diener. Dann machte er sich daran, Kits Unterhemd aufzubinden. Da schlug sie ihm die Hand weg und meinte ganz leise: „Schon gut. Ich werde hier baden... Aber nur unter Zwang, weil es sich nicht für eine Dame gehört!“ Fast grinste Cain, bis er ihr verzweifeltes Gesicht sah. >Resignation... das wollte ich nicht erreichen.> Hastig drehte er sich um und setzte sich in seinen Sessel. Kit ging hinter den Paravent und zog sich aus. Cain hörte ein leises Plätschern und musste sich beherrschen, nicht sofort hinter den Paravent zu gehen. Bildlich stellte er sich vor, wie sie badete, sich einseife und der Schaum verführerisch ihren Körper nachzeichnete, sie sich vorbeugte und die Haare ausschüttelte. Er schwelgte weiter in seinen Fantasien, während Kit das Baden so lange heraus zögerte, bis das Wasser kalt war. Gut, sie begehrte Cain, doch das gehörte sich nicht für eine jungen Dame. So war es ihr in den drei Jahren auf dem Mädchenpensionat eingebläut worden. >Evas Sündenfall... Was mag es damit auf sich haben?> Sie erinnerte sich an die Worte ihrer Lehrerin, wie sie in der Abschlussklasse waren und über ihre Rolle im Ehebett sprachen. `Es tut weh, und da ist Blut... Ich wünsche euch rücksichtsvolle Ehemänner, die euch das nicht antun.` >Warum wird daraus so ein Geheimnis draus gemacht? Evas Sündenfall... Heute nacht ist sicher die schlimmste, danach wird alles leichter...< Abrupt wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als Cain eine Seite des Paravents umklappte. „Du hast es lange genug herausgezögert. Komm aus dem Wasser...“ und reichte ihr ein Handtuch, in das Kit sich einwickeln konnte, drehte sich jedoch nicht herum. Rot vor Verlegenheit wickelte Kit sich in das Handtuch und stieg aus der Wanne. Dann wollte sie an Cain vorbei in ihr Zimmer, doch Cain stemmte den Arm so gegen die Wand, dass sie nicht vorbei konnte. „Lass mich durch! Ich muss mir meinen Morgenmantel holen!“, fauchte Kit Cain an. Dieser grinste, zog langsam sein Hemd aus und hielt es Kit hin. Diese schluckte befangen, als sie seinen nackten Oberkörper sah. Blitzschnell schnappte sie sich das Hemd und wickelte sich darin ein, drehte sich um und lies das Handtuch fallen und knöpfte mit Lichtgeschwindigkeit das Hemd zu. Cain schluckte, als der weiße Stoff sich um ihren nassen nackten Körper schmiegte und ihn exakt nachzeichnete. Ihre Stimme durchbrach das Schweigen. „Ich muss meine Haare kämmen, sonst bekomme ich sie nicht mehr gebändigt. Lass mich in mein Zimmer!“ „Bitte, du kannst auch meinen Kamm nutzten.“, meinte Cain und zeigte auf seinen Kamm auf der Frisierkommode. Kit schluckte und ging hin. Dann schnappte sie sich den Kamm und fing an ihre Haare zu kämmen. So wild, dass ein Zinken abbrach. Als sie im Spiegel einen Blick auf ihren Ehemann warf, sah sie, dass er sich wieder in den Sessel gesetzt hatte, mit einem Glas Cognac in der Hand. Er prostete ihr zu und meinte leise und mit einer Stimme, die rau vor Verlangen war: „Auf die frischgebackene Mrs. Cain!“ „Nenn mich nicht so!“ fauchte Kit und wand sich wieder ihren Haaren zu. „Du heißt nun so, schon vergessen?“ „Wie könnte ich? Bitte, lass mich in Ruhe! Ich bin müde.“, meine sie und wollte in ihr Zimmer gehen, als sie Cains leise weiche Stimme hörte: „Feigling...“ Kit blieb stehen. >Feigling... Bin ich wirklich ein Feigling? Warum gebe ich nicht einfach auf und bleibe hier?> Cain stand auf und ging langsam auf die in der Tür stehende Kit zu. „Komm, du wirst dich noch erkälten, mit deinen nassen Haaren...“ meinte er leise und nahm ihren Arm. Widerspruchslos lies Kit sich zu seinem Bett ziehen. Dort jedoch weigerte sie sich, sich zu setzten, wie Cain ihr mit einer Handbewegung andeutete. Cain lächelte. >Wie schön sie doch ist. Und wie stur...> Er wusste längst, was er für Kit empfand und deswegen wollte er ihr nichts böses tun. Aber wusste, dass sie noch nicht aufgegeben hatte. >Aber ich weiß, was sie freuen wird. Und wie sie mir das hier alles verzeihen wird.> Sanft hob er seine Hand und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er setzte sich aufs Bett und zog Kit mit sich. Sanft zwang er sie, sich hinzulegen und breitete führsorglich die Decke über ihr aus. Kit schauderte. >Er ist so lieb...so sanft... aber...er...> Weiter kam sie nicht, denn Cain zog die hauchdünnen Vorhänge zu und machte alles mit Kit, was er wollte. Und wider erwarten genoss Kit die Vorgänge. Hier blendete die Kamera aus. Still leise und heimlich lies sie die zwei Liebenden allein. Der Regisseur rief ziemlich leise, im Vergleich zu sonst, sein „Katsu!“. Alle Anwesenden staunten. Jedenfalls die paar, die im Set waren und drehten. Das war eine perfekte Szene gewesen. Keinerlei Fehler, keinerlei Seltsamkeiten im Verhalten der Darsteller, nicht der allerkleinste Fehler. Einfach nur perfekt. Ren und Kyoko grinsten sich hinter den immer noch verschlossenen Vorhängen wissend an. Dann fing Kyoko an zu lächeln und flüsterte Ren kaum hörbar zu: „Danke!! Dies war meine beste und schönste Szene. Auch wenn sie mir peinlich ist.“ Dieser lag neben ihr und lächelte ihr zu: „Ich weiß. Und ich danke dir ebenfalls.“ Mehr Worte wurden hinter dem Vorhang nicht mehr gewechselt, denn zwei Lippenpaare trafen sich und küssten sich sanft. Niemand störte sie, niemand sagte auch nur ein Wort. Auf dem Set herrschte eine Stille, die Aussenstehenden unendlich vorkam. Shoppingday und eine verrückte Kyoko ------------------------------------ Hier ist mein nächstes Kap!! Es ist zwar relativ kurz, aber es ist sehr wichtig für den weiteren Verlauf der Story!! Ich hoffe, ihr freut euch trotz der fehlenden Länge darüber. Das nächste Kap wird wieder länger. Ist fast schon fertig, nur ein Abschnitt muss noch überarbeitet werden. Aber es wird leider erst nächste Woche kommen, da ich morgen Geburstag habe und am Wochenende arbeiten muss. Sorry!! Nun hab ich aber genug gelabert, viel Spaß beim Lesen!! 19. Kapitel: Shoppingday und eine verrückte Kyoko Zwei Tage nach dem Dreh... „Komm schon!! Ich will nicht länger warten!“ „Jaja... ich komm ja schon!! Und drängle nicht so, denn wir haben den ganzen Tag Zeit!“ „Ich weiß ich weiß!! Aber ich bin soooo ungeduldig! Schließlich gehe ich das erste Mal mit einer richtigen Freundin shoppen!! Und dann gleich ein Abendkleid!“ „Hhhhhhhhhnnnhhhhh! Du bist echt unmöglich mit deinem Freundinnen-Tick! Und eigentlich auch peinlich. Komm, das Taxi ist da!“, meinte Kanae leicht genervt und seufzte wieder. Im Taxi ging das ganze erst richtig los, denn Kyoko wollte unbedingt in sehr viele Geschäfte und –selbstverständlich- das hippe Stadtviertel Shibuja. “Stell dir vor!! Das erste Mal bin ich mit einer richtigen Freundin unterwegs!! Und dies ausgerechnet in Shibuja!!! Dort war ich bisher nur alleine oder mit dem Idioten Fuwa-san!“ „Jaja, dies sagst du schon den ganzen Morgen. Langsam gehst du mir auf die Nerven damit. Wenn du dies noch einmal sagst, kannst du allein gehen!“ Augenblicklich bereute Kanae ihre letzten Worte, denn Kyokos Augen schwammen in Tränen. „Komm schon!! Nicht heulen! Das ist ja soooo peinlich, als Schauspielerin in der Öffentlichkeit zu weinen!“ Panisch versuchte Kanae die Heulattacke zu unterbinden. Doch zu spät. Kyoko heulte lautstark los. „DU BIST JA SOOOOO GEMEIN!!! UND DAS NENNT SICH FREUNDIN!!! SOOOO GEMEIN BIST DU JA!! Würdest mich eiskalt sitzen lassen!! Was bist du nur für eine Freundin?!“, heulte Kyoko und fing gleich darauf wieder an. Genervt und auch sehr erstaunt blickte der Fahrer des Taxis in den Rückspiegel. >Was sind denn das für zwei Gestalten? Die toppen ja alles, was ich an Fahrgästen hatte!! Und da waren schon einige Kuriose Leute dabei!! Aber diese Heulboje da...> Er seufzte und blickte wieder auf die Straße. >Nein nein nein, was gibt es nur für Personen. Und diese Heulboje ist Schauspielerin?> Wieder schüttelte er ergeben seufzend den Kopf. Und fing sich eine Dämonenattacke von Kyoko ein. „Was gibt es da mit dem Kopf zu schütteln?! Haben sie ein Problem? Oder was ist los?“, fragte Kyoko den armen Mann bedrohlich und lies ihren Dämon die freie Hand. Diese umzingelten den Mann und schossen mit kleinen Luftgewehren auf ihn und sangen dabei: `Wenn du was Falsches sagst, bist du tot!`, `Warum hast du den Kopf geschüttelt?`, `Und was soll das Geseufzte?` Vor Angst am ganzen Körper zitternd, konnte der Mann keine Antwort geben. Vorsichtig spähte er in den Rückspiegel und zitterte noch mehr, bei dem Anblick, der sich ihm bot. Kanae grinste derweil vor sich hin. Sie kannte ja schon Kyokos Eigenheiten. Und nun war sie froh, dass sie sie von ihr ablenkten und die Heulattacke gestoppt hatten. Ein ganz leises „Wir sind am gewünschtem Ziel...“ kam von dem Fahrer, der im Sitz versunken war. Kanae nickte. Dann stieg sie aus, bezahlte den Fahrer und bedankte sich artig. Entschuldigen tat sie sich aber nicht. Der Fahrer legte vor Erleichterung wegzukommen, einen absolut gepflegten und filmreifen Kavaliersstart hin. „Mann mann mann, der hatte aber eine Laune...“, meinte Kyoko kopfschüttelnd und blickte dem davonrasenden Wagen nach, wie er um die nächste Ecke schlitterte. „Was ist nur in ihn gefahren?“ „Deine Dämonen! Und nun komm. Wo willst du als erstes hin?“, meinte Kanae gelassen und drehte Kyoko um und zog sie mit sich. Augenblicklich wechselte Kyokos Stimmung in ein absolutes Hoch. Sie zeigte auf ein großes Kaufhaus mit vielen kleinen Läden. „Dort!“, antwortete sie mit glänzenden Augen. Kanae seufzte tief auf und ging voran. „Dann komm!“ Was folgte, ist klar. Ein Kleid nach dem anderem probierte Kyoko an. Und Kanae hatte auch wirklich an jedem etwas auszusetzen. Wieder verschwand Kyoko in der Umkleide und zog ein perlrosanes Kleid mit Puffärmeln, gerafftem und gestuftem Rock, einer Schleppe und langen Spitzenhandschuhen in gleicher Farbe an. Als sie aus der Kabine trat, verschluckte Kanae sich an ihrem Kaffee, den die Verkäuferin ihr serviert hatte. Ohne weitere Kommentare schickte sie Kyoko in die Umkleide zurück. Diesmal kam sie mit einem lila Abendkleid im Brautstil heraus. Kanae knurrte nur: „Nächstes!“ Wieder öffnete sich der Vorhang und Kyoko erschien in einem an den barocken Stil erinnernden Festkleid. Kanae blickte sie nur genervt an. Sichtlich entmutigt zog Kyoko den Vorhang zu und zog sich um. Kanae seufzte und blickte sich im Laden um. Dabei blieb ihr Blick an einem bodenlangen, schulterfreien und schwarzen Kleid hängen. Sie stand auf und nahm das Kleid vom Bügel. Ohne ein Wort zu Kyokos nächster Kleidwahl zu verlieren, stopfte sie es in die Umkleide und ging hinein. Dann zog sie die Vorhänge zu und machte sich daran, Kyoko aus einem silbernen Kleid im Märchenprinzessinnenoptik zu schälen. „Zieh das hier mal an. Vielleicht sieht dies gut aus...“, meinte sie und hielt Kyoko das Kleid hin. Diese sah es sich an und wollte schon den Mund öffnen, als Kanae ihn ihr einfach zuhielt. „Keine Widerworte, keine negativen Äußerungen und ganz sicher keine Frage, warum die anderen Kleider nicht gehen!“ Dergestalt abgefertigt zog Kyoko das Kleid an. Kanae wartete draußen in ihrem Sessel, den sie nur verlassen hatte, um das Kleid zu holen. Als der Vorhang aufging und Kyoko erschien, blickte Kanae auf. „Hey! Das Kleid steht dir wirklich!! Passt es denn, oder ist es zu groß? Oder zu klein?“ „Nun ja, eigentlich passt es sehr gut. Aber ist es nicht etwas zu freizügig?“, antwortete Kyoko und drehte sich um. Kanae blickte sich die Rückseite des Kleides an und meinte: „Nein, genau richtig für eine Premiere. Das perfekte Kleid für dich! Nimm es!“ Zweifelnd sah Kyoko Kanae an. „Meinst du wirklich? Mir gefiel das rosane Kleid eigentlich am besten...“ „NEIN! Nein! Nein! Bloß nicht dieses Kleid! Das hier ist perfekt!! Und steht dir sehr viel besser als das andere! Glaub es mir!“ So ging es noch eine Weile hin und her, bis Kyoko schließlich zustimmte, das Kleid zu nehmen. Als die beiden jedoch auf den Preis guckten, war es aus der Traum. Das gute Stück sollte über 500 Euro kosten. Geld, welches die beiden Mädchen beim bestem Willen nicht aufbringen konnten. „Komm schon!! Wir finden noch ein Kleid für dich, das wir uns leisten können.“, meinte Kanae leise. Kyoko nickte nur ergeben, während eine Verkäuferin das Kleid wegtrug. Stunden später stand Kyoko wieder vor dem Daruma-ya. Ohne ein Kleid. Am nächsten Morgen... Kyoko wachte auf. Langsam richtete sie sich auf und blickte sich in ihrem Zimmer um. Ihr Blick streifte ein längliches, flaches Päckchen auf dem Tisch. >Das war gestern noch nicht da...> dachte Kyoko und stand auf. Im Schlafanzug mit aufgedruckten kleinen Prinzessinnen von Disney-Filmen (Frustkauf nach Fehlgeschlagenen Shopping...) ging sie zu dem niedrigem Tisch und kniete sich davor nieder. Stumm betrachtete sie die Schachtel. >Das sieht teuer aus. Daraus lässt sich schließen, dass auch der Inhalt teuer ist. Von wem es wohl ist?> Langsam streckte sie die Hände aus und berührte den Deckel. Sachte zog sie ihn ab und dieser gab den Blick frei auf... ...ein wunderbares schwarzes Kleid. „Nein!! Nein!! Das ist nicht wahr!“ Augenblicklich hielt Kyoko den Atem an und lies den Deckel fallen. >DAS KLEID!! Jemand schenkt mir das Kleid!! Nur wer?> Ohne das Kleid zu zerknittern hob sie es heraus und suchte nach einer Karte. Und sie fand auch eine, auf der nur stand... Dies ist für dich! Zieh es an, bitte. Mehr stand nicht auf der beigefügten Karte. Kein Name und auch keine sonstige Kennzeichnung, die eine Identität verraten könnte. Langsam regte sich ein Verdacht in Kyoko, doch sie wollte dies nicht wissen. >Was, wenn Ren...> Weitere Gedanken verbot sich Kyoko. >Woher soll er dies wissen? Er war schließlich nicht dabei...> Urplötzlich sprang sie auf und griff nach ihrem Handy, wählte eine Nummer und wartete. Tuuut....Tuuut....Tuuut....Tuuut.... Dann legte sie aber wieder auf, da sie der Mut verlies. >Und wer könnte es noch gewesen sein? Fuwa? Miss Menno? Oder sonst irgendwer?! Es muss ja nicht zwingend Ren gewesen sein...> Sie schüttelte den Kopf. Und blickte wieder ihr Handy an. >Hätte er überhaupt abgenommen?> Augenblicklich wurde sie bei ihrem Gedanken rot. Sie wusste, warum, wenn sie an ihn dachte... >Hilfe!! Mein Herz!!> Schließlich stand sie auf und ging ins Bad. Dort machte sie sich für den Tag fertig und stand exakt eine Stunde später vor ihrer Agentur LME. Noch ahnte sie nicht, was der Tag für Überraschungen für sie bereithalten sollte. Und was dem noch folgen sollte... Eine glückliche Rettung und eine Prise Action --------------------------------------------- ENDLICH!!!! Endlich kann ich mich wieder bei euch melden!! Man was bin ich so froh!! Meine Mutter hatte die Rechnung bekommen... nun ja, die Folge war, dass sie mir verbot, an ihren Computer zu gehen! Und endlich ist mein Computer on top und verfügt über Internetzugang!! Jetzt kann ich euch wieder regelmäßig neues Lesefutter geben!! Hiermit ein dickes fettes Entschuldigung!! Als kleines Sorry, eine Prise Action, obwohl ich dies erst später einbauen wollte! Ich hoffe, ihr freut euch und hinterlasst mir trotzt der langen Zeit Kommis! Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ihr mir immer noch etwas treu seit! P.S: Ein kleines Rätsel ist auch dabei. Mal schauen, wer die Gedanken den richtigen Personen zuordnet. 20. Kapitel: Eine glückliche Rettung und eine Prise Action Kyoko stieg freudestrahlend die Treppen hinauf. Jedoch bemerkte sie nicht, dass ihr sechs Augenpaare folgten, wie sie um die nächste Ecke verschwand. Und jeder dieser Personen dachte sich etwas anderes. Nur zwei wussten, warum sie so strahlte. >Sie sieht einfach nur geil aus...> >Kyoko-chan wie sie leibt und lebt!> >Und nur wegen einem Kleid? Oder ist noch etwas anderes im Spiel gewesen?> >Mensch Kyoko!! Lauf nicht rum, als seist du in einer Welt für dich!! Das ist ja so was von peinlich!> >Wie früher, sie ändert sich nie...> >Was ist denn nun passiert? Mogami-san, du strahlst, dass du einfach nur hinreißend bist!> Immer noch freudestrahlend betrat Kyoko die Umkleide der Love- Me- Sektion und pfiff ein Lied vor sich hin. Es erinnerte stark an Robbie Williams `She´s Madonna`. Sie zog ihre Jeansjacke aus und legte sie auf die Bank. Kurz sah sie sich um, entdeckte aber nichts ungewöhnliches. Langsam zog sie den einen Träger ihres hellblauen Sommerkleides nach unten und dann den anderen. Dass jemand die Umkleide leise betrat, bekam sie genauso wenig mit, wie die seltsame Ruhe im ganzem Gebäude. Kyoko schloss ihr Schließfach auf und nahm den Love- Me- Overall raus. Fröhlich summte sie weiter, in Gedanken ganz in ihre Vorbereitungen für die Premiere vertieft. >Ich brauch noch passende Unterwäsche... Ich frag einfach mal meine Liebe, ob sie mit mir diese einkaufen geht!> Natürlich hatte Kyoko nicht widerstehen können und heute morgen das Kleid ein zweites Mal anprobiert. Dabei war ihr aufgefallen, dass sie keinen BH und auch kein nahtloses Unterhöschen für dieses Kleid hatte. Immer noch fröhlich den Song summend zog sie ihr Kleid aus. Plötzlich stimmte eine sehr tiefe und eiskalte Stimme mit ein. „I love you Baby, but faces, she is Madonna! No man on earth could say that he don´t want her… Oh ja, ich kann nicht von dir lassen. So wie du im Moment strahlst... Ist etwas besonderes passiert?“ Erschrocken drehte Kyoko sich um und blickte in kalte eisblaue Augen, die zu einem recht hübschen jungen Mann gehörten, den Kyoko auf den Tod nicht ausstehen konnte. „Was machst du hier, Beagle?“, versuchte sie eiskalt und gelassen zu sagen. Doch es misslang. Misslang gründlich, denn ihre Stimme zitterte. >Bin ja eine tolle Schauspielerin... wenn ich nicht mal meine Angst überspielen kann...> dachte sie still bei sich und wich unbewusst zwei Schritte zurück. „Wie ängstlich... Kommt dies von meinen Worten? Hast du denn auf mich gewartet? Hast du deine Angst vergrößert? Oder muss ich dir das erst in Erinnerung rufen?“ Ruhig und gelassen lehnte Reino sich an die Eingangstür der Umkleide. Ein paar schweigsame Minuten verstrichen, in denen man nur Atmen hörte. Hektisches, fast schon panisches Atmen und im krassem Gegensatz dazu ein fast schon eiskaltes ruhiges Atmen. Reino stieß sich von der Tür ab und lies mit einer schnellen und geübten Bewegung den Schlüssel sich im Schloss drehen. Kyoko wich bis zur gegenüberliegenden Wand zurück. Was sich als großer Fehler herausstellen sollte... Reino grinste. „Wie ich sehe, hast du meine Worte nicht vergessen. Und deine Angst vor mir ist so groß, wie ich sie haben wollte. Willst du noch mehr?“ „Nein, will ich nicht!“ Gelassen ging Reino die paar Schritte auf Kyoko zu. „Ich habe doch gesagt, du sollst auf mich warten. Hast du es getan?“ Mit diesen Worten stützte er seine Hände rechts und links neben Kyokos Gesicht ab. Er grinste. „Nein, ich hatte dich erfolgreich aus meinen Gedanken verbannen können!“, antwortete Kyoko selbstbewusster, als sie sich fühlte. >Und dies auch nur dank einem einzigen Mann...> fügte sie in Gedanken an. „Oho... deine Gedanken schweifen ab... Und ich weiß genau, zu wem. Aber er wird dir auch nicht helfen können!“ Wieder grinste Reino, diesmal aber anzüglicher und weitaus gefährlicher als vorher. Dann erblickte Kyoko etwas, was ihre Angst schlagartig in Panik ausbrechen lies. Reino hatte den Schlüssel an der Tür abgezogen. Als Reino ihre Panik spürte, fing er an zu lachen. „Ja, genau so will ich dich haben... Mit panisch geweiteten Augen, hektischer Atmung und einfach nur ganz ganz weiblich... Da wird mir ja direkt heiß... wenn ich dich so sehe...“ Er lies seinen Blick über Kyoko wandern. „Hübscher BH... Und einen hübschen Körper... Diesmal kann uns keiner stören. Und schreien wird dir nichts bringen. Das macht mich nur noch mehr an!“ Mit einem unüberlegtem panischen Schritt zur Seite versuchte Kyoko zu entkommen. Schlagartig war ihr bewusst, dass sie in Reinos Falle getappt war. Sie wusste, was er meinte. >Er will mich vergewaltigen! Und er wird es auch tun...> schoss ihr durch den Kopf, als sie die eingeschränkten Fluchtmöglichkeiten sah. Er packte sie roh an ihrem Arm und drehte sie mit einem Ruck zu sich. „Du kannst nicht fliehen. Und wir sind ganz allein, denn es ist sehr früh am Morgen. Es sind nur sechs, nein, mit dir sieben, Personen da. Und ich bezweifle, dass die andern etwas merken. Zumal ich ihnen allen andere Aufgaben gegeben habe...“ Kyoko schrie auf, als sie seine Hand auf ihrer Haut fühlte. „Neeeeeiiiiiiiinnnnnnn!!!!!“ „Schrei nicht!“, meinte Reino in diesem Moment heiser und hielt ihr den Mund zu. „Noch muss dich niemand hören...“, fügte er noch an und küsste sie grob. Kyoko wehrte sich nach Kräften, doch Reino drückte sie mit seinem Körper einfach gegen die Wand. Langsam glitt seine Hand nach unten und schob den Saum ihres Kleides nach oben. Dann fasste er ihr grob ins Höschen, denn Kyoko hörte nicht auf, sich zu wehren. „Hör auf dich zu wehren, oder ich mach es wirklich!“, meinte er heiser und drückte Kyoko noch mehr an die Wand. „Aua!!“ Im nächstem Augenblick nahm er seine Hand von Kyokos Mund. „Du kleines Miststück hast mich gebissen!!“ Wieder griff er grob nach ihr und drückte sie gegen die Wand. „Diesmal mache ich ernst. Erst wollte ich dir ja nur Angst einjagen, nun aber bin ich wütend!“ Zwei Hände griffen nach ihrem BH und zerrissen ihn. Dann schob er seine Hände Richtung Höschen, als die Tür mit einem lautem Knall an die Wand krachte. Erschrocken und auch wütend über die Störung fuhr er herum. „Wer zum Teufel wagt es...“ Weiter kam er nicht, denn eine Faust landete in seinem Magen. Stöhnend klappte Reino zusammen und zog zischend vor Schmerz die Luft ein. „Du verdammter Hund!! Wolltest uns in eine Falle schicken und dich an sie heran machen!! Aber dies lasse ich nicht zu!“ Ein gut gezielter Fausthieb brach Reinos Nase und brachte sie zum bluten. „Du wirst sie nicht wieder anfassen!! Verstanden?!“ Wieder traf ihn eine Faust. Diesmal aber auf dem Brustkorb. Reino hörte, wie seine Rippen knackten. Stöhnend sank er zu Boden, wo ihn ein wütender Tritt in den Magen traf. „Da, lass Kyoko ein für alle mal in Ruhe!! Ansonsten kommst du nicht mehr so glimpflich davon!“ Ren lies von Reino ab, den er am Kragen seines Hemdes gepackt und hochgezerrt hatte. Langsam drehte er sich mit schwerem Atem zu Kyoko um, die zitternd auf dem Boden saß und ihre Hände schützend vor ihren Busen hielt. Er blickte ihr schweigend eine Weile in die Augen, zog dann sein Hemd aus und legte es ihr um die Schultern. Dann sprach er leise zu ihr: „Komm! Lassen wir diesen Idioten allein! Ist dir was passiert? Hat er dir etwas getan?“ Kyoko schüttelte den Kopf, woraufhin Ren sie mit seinen Augen auf Verletzungen und blaue Flecken hin untersuchte. Als er welche an Kyokos Arm erblickte, zog er seine Augenbrauen zusammen. Sachte und ganz langsam griff er nach ihrem Arm und sah ihn sich genauer an. „Komm, gehen wir ihn kühlen, damit dies nicht noch schlimmer wird.“, meinte er leise und half Kyoko auf die Beine. Diese zitterte am ganzen Körper, denn sie konnte sich noch immer nicht beruhigen, obwohl sie sich mittlerweile sicher fühlte. „Wie wussten sie, was hier passierte?“, fragte sie ihn mit zitternder Stimme, während sie ihm mit unsicheren Schritten folgte. „Ich war beim Präsidenten. Gott sei Dank hat er Kameras installieren lassen, sonst hätte schlimmeres passieren können! Durch Zufall blickte ich auf einen der Monitore und sah, wie Reino diesen Raum betrat. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, bis mir einfiel, dass das dies eure Umkleide ist. Sofort bin ich losgelaufen, um ihn aufzuhalten...“, antwortete er ihr ruhig. „Und wieso wussten sie, was er vorhatte? Ich habe ihn seit dem Kirschblütenfest nicht wieder gesehen. Und woher wussten sie überhaupt...?“ „Dass Reino hinter dir her ist?“, vollendete Ren den Satz von Kyoko. Er blieb stehen und blickte sie eine Weile schweigend an. Dann ging er einen Schritt auf sie zu und hob sie hoch, ohne auf ihre Proteste zu hören. „Weil Yashiro mir alles erzählt hatte. Yashiro hat dich damals getragen, auf dem Fest. Und Kotonami-san erzählte ihm den Rest. Da ich öfter in deiner Nähe bin, gab Yashiro mir den Auftrag, auf dich aufzupassen. Und tatsächlich versuchte Reino ein paar mal zu dir zu kommen, wobei ich ihn jedoch aufhielt.“ Daraufhin konnte Kyoko erst mal nichts sagen. Sie schwieg, bis sie im Verbandsraum waren, wo auch eine Liege stand, auf die Ren Kyoko ablegte. Dort sagte sie nur ein Wort: „Danke!“ Ren blickte ihr in die Augen. „Du hast einen grenzenlosen Mut...“, meinte er leise und ging zum Erste- Hilfe Schrank, der rechts neben ihnen an der Wand hing. „Warum?“ Mit großen Augen sah Kyoko ihn an. „Weil ich an deiner Stelle nicht mit mir mitgegangen wäre. Nicht in dieser Situation und auch nicht in diesem Aufzug, wobei du dafür nichts kannst.“, antwortete er ihr mit sanfter Stimme. Er fand, was er suchte und kniete vor ihr nieder. „Zeig mir bitte mal deinen Arm...“, meinte er leise, wobei ein Hauch von Heiserkeit in seiner Stimme mitschwang. Kyoko gehorchte und hob ihren Arm an. Ren krempelte den Ärmel komplett hoch und untersuchte die Stelle, wo Reino sie grob gefasst hatte. Man sah, wie sich langsam böse blaue Flecken bildeten. Überall dort, wo er seine Finger auf die Haut gedrückt hatte. Wieder wallte Wut in Ren auf. >Am liebsten würde ich ihn grün und blau prügeln!!! Aber... ich habe mir geschworen, dass diese Zeit hinter mir liegt. Das, was geschehen ist, muss reichen!> Ren brauchte nicht viel zu sagen. Kyoko verstand und wusste auch so, dass sie nur Glück gehabt hatte. Und ebenso wussten beide, dass Reino noch nicht aufgegeben hatte. Ganz im Gegenteil... „Bleib ab jetzt nicht mehr allein!“. Verdattert sah Kyoko Ren an. „Sorg dafür, dass immer jemand in deiner Nähe ist. Kotonami-san, Yashiro, Maria-chan... oder ich…” Den letzten Teil flüsterte Ren nach kurzem Zögern. Kyoko nickte befangen. Langsam erwiderte sie: „Ja, ich werde darauf achten! Keine Lust, dies noch mal zu erleben." Vorsichtig streckte sie die Hand aus und berührte sachte Rens Wange. Überraschung flackerte in Rens Augen auf. Überraschung darüber, dass dies Kyoko tat. Überraschung auch darüber, dass er dies zulies. Nach den Geschehnissen zwischen ihnen... und seiner grundlosen Wut ihr gegenüber... war dies sehr gewagt und mutig von Kyoko ihm gegenüber. Wo er sich so schon kaum beherrschen konnte, seit dem Dreh der gewissen Szene. Immer noch sachte und langsam glitt Kyokos Hand von seiner Wange zu seinen Lippen, strichen darüber, kitzelten seine Mundwinkel, berührten die volle Unterlippe. Noch mehr überrascht öffnete Ren seinen Mund und spürte die feucht-warme Spur, die Kyokos Finger hinterlies, nachdem sie seine Unterlippe berührt hatte. Langsam, unendlich langsam glitt Kyokos Hand von seinem Kinn über seinen Hals zum Nacken. Da gab es kein Halten mehr bei Ren. Er war schließlich auch nur ein Mann. Leidenschaftlich zog er Kyoko an sich und versiegelte ihren Mund mit einem heißen Kuss. Sachte strich er ihr mit seinen Händen über die Schultern und schoben sein Hemd nach unten, so dass es nur noch von Kyokos Ellenbogen gehalten wurde. Immer noch küsste er Kyoko und schmiegte sich mit seinem Körper eng an ihren. Seine Finger glitten über ihren entblösten Brustansatz und Kyoko keuchte halb lustvoll, halb überrascht auf. Augenblicklich lies Ren von ihr ab. Geschockt von sich selbst, dass er sich so gehen lassen hat, blickte er Kyoko an, welche auf der Liege lag und sich über ihre Lippen leckte. „Kyoko... es... dies“, mehr konnte Ren nicht sagen. Vorbereitungen und eine scheußliche Situation --------------------------------------------- So ihr Leutz!! Hier ist mein neues Kap. Wie versprochen noch diese Woche hochgeladen. Heute will ich mal kein langes Vorwort machen, deshalb sage ich jetzt an dieser Stelle: Viel Spaß beim Lesen!! 21. Kapitel: Vorbereitungen und eine scheußliche Situation Es klopfte. Ren und Kyoko sahen sich an. Hektisches Atmen erfüllte den Raum und Kyoko biss sich auf die eben erst geleckten Lippen. Eine grässlich unpassende Störung, die beide im Moment nicht gebrauchen konnten. Weder im Hinblick auf ihren Zustand, noch im Hinblick auf ihre Umstände. Beide blickten sich vielsagend an, beide wussten, was geschehen wäre, wenn niemand gestört hätte. Mehr als nur ein leidenschaftlicher Kuss. Sehr viel mehr... Wieder klopfte es und gleichzeitig ging mit einem schnellem Ruck die Tür auf. Schnell und nur in ein paar Sekundenbruchteilen schlang Kyoko sich das Hemd wieder um ihren Körper. Ren stellte sich einfach nur ans Waschbecken und drehte den Hahn auf. Takarada-san trat ein und überblickte die Situation mit einem Blick. Das zerknitterte Hemd von Kyoko, ihre roten Wangen und ihre geschwollenen Lippen, als wären sie gerade erst geküsst worden... Rens unnatürlich gerade Haltung und sein ebenfalls zerknittertes T-Shirt... >Ich hab wohl gestört... zu schade, dass ich noch gewartet habe... Hätte ja zu gerne mal Mäuschen gespielt...> dachte er etwas wehleidig und blickte zwischen den beiden wissend hin und her. „Mogami-san! Alles in Ordnung? Hat dir dieser Reino-Beagle etwas angetan? Bist du verletzt?“ So prasselten die Fragen auf Kyoko ein und verwirrten sie zusätzlich noch. >Warum fragt er noch? Er weiß doch sicher längst alles...> „Reino-Beagle? Was, bitte schön, ist denn das?“, kam die verdutzte Frage seitens des Waschbeckens, in dem das Wasser unregelmäßig plätscherte und an Kyokos Nerven zerrte. Es erinnerte sie an etwas... etwas, dass sie schon lange verdrängt hatte. Plötzlich blitzte vor ihrem innerem Auge Koon auf und sie keuchte überrascht auf. „Mogami-san!? Ist etwas?! Tut dir etwas weh?!” Sofort war Rory bei ihr und blickte ihr ins Gesicht. Untersuchte sie auf größere und kleinere Verletzungen, konnte aber außer den blauen Flecken auf dem Arm nichts entdecken. Zu seiner unendlichen Erleichterung. Wieder sprach er die Schauspielerin vor ihm an, erntete aber nur einen verblüfften Blick. „N-nein... es ist alles okay. Mir geht es gut. Machen sie sich keine Sorgen.“ Man sah den beiden Männern an, dass sie ihr nicht glaubten. Sie war ja nicht umsonst Schauspielerin und galt als eines DER Talente. Seit Szenen aus `Dark Moon` an die Öffentlichkeit gelangt waren. Zur Beruhigung beider stand sie auf und blickte den Präsidenten fest in die Augen. „Ich glaube, sie haben eine Frage von Re... Tsuruga-san noch nicht beantwortet..“, sagte sie in einem Tonfall, der allen Anwesenden deutlich zeigte, dass sie fit war. „Nun... ein Ausdruck, beziehungsweise Spitzname der bösartigen Sorte... Ich kann den Frontmann von `Vie Gouhl` nun mal nicht leiden. Den haben wir übrigens übel zugerichtet in der Love- Me- Umkleide aufgefunden... War dies dein Werk, Ren-kun?“ Er blickte Kyoko noch mal von Kopf bis Fuss an, drehte sich dann jedoch gänzlich zu Tsuruga um, den er bisher nur von der Seite her angesprochen hatte. Allerdings blickte er nur dessen Rücken an, da Ren immer noch vor dem Waschbecken stand und die Hände auf eben diesem abstützte. Es war offensichtlich, dass er einem direktem Blickkontakt aus dem Weg ging. >Verständlich... nach so einer Situation...> Mehr brauchte der Präsident nicht, um zu wissen, was Ren dachte. So beantwortete er sich seine Frage selbst. „Ja, ich weiß, falsche Frage... Kannst ja nur du gewesen sein... Fuwa war ja bei mir geblieben... Wo ist der überhaupt?“ Fragend blickte Rory sich um und ging dann ein paar Schritte in den Flur hinein. „Eben war er doch noch hinter mir?“ Schulterzuckend wand er sich wieder seinen beiden besten Schauspielern zu, die ihn einfach nur stillschweigend ansahen. „Ach, ist ja auch egal. Was machen wir nun? Mit dir, Mogami-san, mit diesem Reino-Beagle?“ Kyoko blickte sich auf der Suche nach einer Uhr um. Als sie keine fand, meinte sie leise. „Ich glaube, ich sollte mich an meine Arbeit machen.“ „Oh nein!! Heute nicht mehr!“ Zeitgleich und absolut synchron kam dies von dem Schauspieler und dem Präsidenten. Letzterer räusperte sich und fügte etwas ruhiger hinzu: „Geh heim, Mogami-san. Mach dir um deine Arbeit keine Sorgen. Geh heim und erhole dich von dem Schrecken. Nur sei dir bewusst, dass dies nur eine Ausnahme ist. In diesem Business ist nicht einfach Urlaub machen, wann man will. Und jetzt keine weiteren Worte! Geh mit Ren-kun nach Hause. Er soll dich begleiten, bis du sicher zuhause bist. Verstanden?“ Kyoko konnte angesichts des strengen Blickes, den ihr Rory zuwarf, nur noch nicken. Ren musste unwillkürlich grinsen. >Der Präsident mag ja `etwas` verschroben und abartig sein, aber eins muss man ihm lassen. Er kümmert sich um seine Leute!>, dachte Ren, während er schweigend mit Kyoko die langen Gänge der LME-Agentur entlang ging. Kyoko wusste nicht, wie sie anfangen sollte. Sie musste sich bei Ren wegen so vielem bedanken, aber... „Das, was vorhin geschehen ist... es tut mir leid. Ich wollte dich ganz sicher nicht in dieser Situation überfallen. Verzeih mir, Mogami-san...“ Überrascht, dass Ren sprach, blieb Kyoko stehen und blickte seinen Rücken an. Nach ein paar Schritten erst merkte Ren, dass sie stehen geblieben war. Er stockte und drehte sich langsam um. >Fast schon schuldbewusst... als ob er etwas schlimmes gemacht hätte...>, schoss es Kyoko in dem Moment durch den Kopf. Sie schüttelte den Kopf und blickte Ren knapp unter das rechte Auge. Ihm ganz in die Augen zu schauen, traute sie sich nicht. Sie hatte Angst, zuviel wieder in seinem Blick lesen zu können. Seinem Blick, der ihr nur zu bekannt war... „Ach, schon gut. Es hat mir nichts ausgemacht. Kein Problem, Tsuruga-san!”, meinte sie cool und lässig, wie sie sich gar nicht fühlte. >Aber, nein... dies jetzt noch nicht.>, dachte sie bei sich, und blickte Rens Kinn sehr interessiert an. Es zeigte ein kleines Grübchen, denn er lachte leise. „Ja, so kenn ich dich, Mogami.“ >Wie? Einfach nur `Mogami`? Ohne `–san`? Was´en jetzt kaputt?> stutzte Kyoko und blickte weiterhin Ren nicht in die Augen. „Höflich, distanziert und vor allen Dingen nicht schwach. Keine Schmerzen und keine Schwäche zeigen. Dies ist dir das wichtigste, nicht wahr, Mogami?“, fragte Ren leise, ohne jeglichen Spott oder sonst eine emotionale Schwingung in der Stimme. >Was hat der denn nun? Will er mich wieder auf den Arm nehmen? Nein... dafür fehlt das Gentleman- Smile...> „Wollen wir nicht zumindest diese Höflichkeit ändern? Wie wäre es mit `Ren`? Einfach nur `Ren`, statt diesem überhöflichem `Tsuruga-san`? Immerhin sind wir uns schon sehr viel näher gekommen, als wir jemals geglaubt haben...“ Fast schon genießerisch süffisant kam dieser Satz. Und er lies Kyoko augenblicklich alles Blut in den Kopf schießen. >Aber...aber... n-nur `Ren`? Einfach nur `Ren`? Den nackten Vornahmen? Sind wir uns wirklich schon so nah, um uns einfach beim Vornahmen zu nennen?> So oder so ähnlich überschlugen sich Kyokos Gedanken in dem Organ, dass man normalerweise Gehirn nennt, bei Kyoko zur Zeit aber nur eine rotglühende Masse vor Verlegenheit war. Und somit seinen Dienst quittiert hatte. Denn das einzig intelligente, dass ihr zur Zeit zur Erwiderung einfiel, war: „Ren-san? Ren-kun? Ren-sama? Verdammt noch mal, wie soll ich dich nennen?“ Ren fing angesichts der verwirrten und zum ersten Mal in seinem Beisein fluchende Kyoko an zu lachen. „Man, Kyoko-chan. Sieh es doch einfach mal ganz locker. Keine Höflichkeit, keine Regeln, sei einfach mal wieder du selbst. So wie du früher warst...“ Augenblicklich stoppte Ren mitten im Satz. Und Kyokos Kopf ruckte hoch. >So, wie du früher warst? Was soll denn das heißen? Ist er etwa wirklich... wirklich.... wirklich Koon?> Auch Ren fragte sich, was er da gerade preisgegeben hatte. >Warum nur? Werde ich in Kyokos Gegenwart wirklich wieder zu dem kleinem Jungen `Koon` aus Kyoto? Und was will ich damit erreichen? Etwa meine Kindheit zurückholen, die ich mir selbst verbaut habe?> Doch bevor beide auch nur ansatzweise reagieren konnten, kam Kanae um die Ecke gesaust, auf der Suche nach Kyoko. Somit zerstöre sie jegliche Hoffung seitens Kyoko zum Klären des Ganzen, denn Kanae legte auch gleich los: „Kyoko!! Mensch! Ich such dich schon überall! Ich dachte, wir sind verabredet? Wolltest du nicht mit mir Unterwäsche einkaufen gehen?!“ In diesem Augenblick erst bemerkte Kanae Ren. Augenblicklich wurde sie genauso rot wie Kyoko und meinte leise zu Tsuruga: „Entschuldigung! Und erst mal Hallo. Und –auch wenn es nicht wirklich für ihre Ohren bestimmt war- wissen sie jetzt ja, dass sie Kyoko allein lassen können. Ich pass schon auf sie auf!“ Mit diesen Worten ergriff sie Kyokos rechte Hand und zog sie mit einem fröhlichem „Schönen Tag noch, Tsuruga-san!“ fort. Derweil stand Ren ziemlich verdutzt da und schaute ihnen auch ebenso doof hinterher. Kanae hatte sie beide einfach überrumpelt, was so gar nicht ihre Art war. >Vielleicht ist es aber auch besser so. Immerhin musst du Kyoko-chan jetzt nicht die Wahrheit gestehen...>, dachte er und ging langsam den Flur entlang, die selbe Richtung, wie Kanae und Kyoko eingeschlagen hatten. >...oder eine Lüge überlegen...>, fügte er noch an. Da er nicht auf den Weg achtete, sondern mechanisch und gedankenversunken einen Fuss vor den anderen setzte, sah er das Hindernis nicht, in welches er auch prompt hineinlief. „Aber hallo!! Das ist man ja gar nicht von der Nummer eins der beliebtesten Männer Japans gewöhnt... Ist etwas passiert, Tsuruga-san?“, ertönte eine arrogante und doch ernste männliche Stimme. >Das kann ja nur einer sein...>, dachte sich Ren und sollte Recht behalten. Denn als er aufblickte, erkannten seine Augen den großgewachsen blonden jungen Sänger, der ihm ja so unbedingt den Rang ablaufen wollte. „Ach, nein... habe nur nicht auf den Weg geachtet. Es tut mir leid.“, antwortete er lapidar und wollte seinen Weg fortsetzten, als Sho ihm am Arm festhielt. „Ich weiß, was Kyoko dank diesem Reino zugestoßen ist. Und ich wollte mit dir darüber reden.“, machte Sho und sah Ren sehr ernst in die Augen. „Ich weiß schon, wie ich mich zu verhalten habe... man braucht mir keine Vorhaltungen zu machen!“ Arrogant kam dies bei Sho an. „Ach ja? Gut, wenn dem so ist... anderes Thema! Weißt du auch genauso gut, wie du dich jetzt zu verhalten hast, nachdem du dich beinahe verraten hast?“ Argwöhnisch sah Ren Sho von der Seite aus an, der ihn immer noch am Arm festhielt. “Was willst du damit sagen? Und überhaupt... ich kann mich nicht erinnern, dir erlaubt zu haben, mich zu duzen. Was soll das Ganze hier überhaupt?“ Sho erwiderte nur einen Satz, der bei Ren aber alles auf den Kopf stellte und eine Gänsehaut hinterlies, die so schon nicht mehr zu nennen war. „Ich kenne deine Vergangenheit...“ Derweil bei den Mädchen... „Mensch Kyoko!! Was ist denn mit dir los?“ Schon zum zehnten Mal versuchte Kanae eine Antwort auf diese Frage zu bekommen. Doch noch immer schwieg sich Kyoko aus. Wieder saßen beide Mädchen in einem Taxi, und wie es das Schicksal so wollte, hatten sie auch noch den selben Fahrer erwischt, den Kyoko erst gestern mit ihren Dämonen attaktiert hatte. Dieser blickte immer wieder in den Rückspiegel. Man konnte erkennen, dass er zwischen Angst und Erstaunen hin und her gerissen war. Doch das bekamen die beiden gar nicht mit. Zu sehr war jede mit ihren Gedanken beschäftigt. „Wir sind am gewünschtem Ziel. Ich bitte die Damen, auszusteigen...“, kam ein dünnes vorsichtiges Stimmchen vom Fahrersitz. Kanae und Kyoko schreckten auf. „Ach ja, danke. Hier, ihr Geld. Den Rest dürfen sie behalten...“, antwortete Kyoko mechanisch höflich und hielt dem Fahrer 5000 Yen hin. „Aber...“ Mehr konnte er nicht mehr sagen, denn die Türen waren schon wieder zu. „Sie bekommen doch noch 2000 Yen zurück...“ vervollständigte er seinen Satz sehr erstaunt. >Das gibt’s doch nicht! Gestern eine Heulboje und Furie, heute ein Lämmchen und total verträumt? Hat die ihre Tage oder was?>, dachte sich der Fahrer, während er fortfuhr. Und wie es das Schicksal wollte, würde er Kyoko irgendwann sehr viel später in einer ganz besonderen Stimmung vorfinden. Doch dazu ein anderes Mal. Immer noch schweigend gingen die beiden Mädchen von einem Geschäft zum anderem. Es wollte einfach keine rechte Stimmung aufkommen. Schließlich fanden sie die passende Unterwäsche. Wobei es da endlich wieder eine Diskussion gab. „Nein, das kann ich doch nicht nehmen. Das ist doch viel zu gewagt!!“ „Aber das einzige, was darunter wirklich gut passt! Nimm es, oder geh ohne Unterwäsche zur Premiere. Eine andere Wahl hast du nicht! Fertig aus!“ „Meine Liebe!! Ich kann doch nicht ohne Höschen auf eine Premiere gehen?! Also hör mal! Und wenn das jemand mitbekommt?“ „Na und? Was meinst du, wie viele Hollywood-Stars und Sternchen und was weiß ich so alles, dies regelmäßig tut? Weil ihnen bei DIESEN Roben und Kleidern oft einfach nichts anderes übrigbleibt! Was ist, nimmst du sie jetzt, oder nicht?!“ Herausfordernd sah Kanae Kyoko an. „Aber... wir sind hier in Japan und nicht in Hollywood! Und hier...“ „Dann bleibt dir ja nur die Möglichkeit, sie zu nehmen!“, fiel Kanae Kyoko einfach ins Wort. Hochrot schlich Kyoko sich schließlich zur Kasse und bezahlte. Damit waren ihre Vorbereitungen für morgen abgeschlossen. Sie fühlte sich etwas erleichterter. Zudem diese, wenn auch noch so mäßige, Shoppingtour ihre Gedanken von Ren und seinem denkwürdigem Ausspruch erst mal ne Weile abgelenkt hatten. Zurück bei LME, mussten die beiden auch gleich wieder arbeiten, beziehungsweise eine noch mal zum Präsidenten, der ihr letzte Anweisungen für morgen gab. Dann war sie für heute entlassen, und konnte den Tag als abgehackt vergessen. Doch dabei sollte es nicht bleiben... denn zeitgleich liefen sämtliche andere Vorbereitungen für die Premiere auf Hochtouren. Und manche sollten sich unangenehm auf die am nächstem Tage stattfindende Premiere und ihre Gäste auswirken. Die Premiere (Teil 1) --------------------- Erst mal ein fettes dickes Sorry an all meine Leser!!! Es tut mir leid, dass mein neues Kap so lange auf sich warten lies. Diverse, zum Teil auch persönliche, Probleme mit meinem Computer und dem Internet haben es mir unmöglich gemacht, weitere Kapis hochzuladen. Ich hoffe, ihr seit mir nicht böse und lest mich trotzdem weiter. Jetzt, da alles so funktioniert, wie es funktionieren soll, kann ich ja wieder so weiter machen, wie bisher. Das nächste Kap kommt in einer Woche. LG, Serenade 22. Kapitel: Die Premiere (Teil 1) Immer schneller drehten sich die Zeiger der Uhr. Immer schneller rieselte der Tag an Kyoko und den anderen Beteiligten vorbei. Nur, um dann in einem großem Knall zu enden... >Ach, es ist schon nach fünf?> Ganz überrascht, wie schnell die Zeit vergangen war, stand Ren auf und verlies seine Umkleide. Vor der Tür wartete Yashiro, der sich irgendwo große Sorgen um Ren und Kyoko machte. „Ren... warum hast du nicht auf dein Handy reagiert? Und weißt du, wie es Kyoko- chan geht?“ Fast schon erschrocken blickte Ren auf. Mit Yashiro hatte er nicht gerechnet. Nein, ganz und gar nicht. „Ach... nein, ich weiß nicht, wie es Kyoko-chan geht...“, antwortete er geistesabwesend. Er bekam noch nicht mal mit, was er sagte und auch Yashiros Reaktion ging einfach an ihm vorbei. Mechanisch setzte er einen Fuß vor den anderen, lief dabei aber in die völlig falsche Richtung. Einfach nur perplex blieb Yashiro stehen. >Um Himmels Willen!! Was ist denn mit Ren los?! Er ist abwesend, vergisst, auf seine Worte zu achten und läuft zudem noch in die falsche Richtung?! Oh je!! Ist ihm das von heute morgen alles zu Kopf gestiegen? Hat er sich bei der Prügelei mit Reino den Kopf gestoßen? Oder hat es was mit diesem Fuwa-san zu tun?> So sprangen Yashiros Gedanken panisch im Kreis, während er einem völlig destruktivem und verpeilten, und vor allem Dingen, IHM VÖLLIG UNBEKANNTEN Ren folgte. Yashiro hatte es aufgegeben, Antworten auf seine Fragen zu bekommen. So gaben sie ein nettes Bild ab, welches sich gerade auf dem Kamerabildschirm vom Präsidenten hochlud. >Oho... Yashiro sieht ja mal ganz erschrocken drein. Und Ren... > Er seufzte und wand sich von Bildschirm ab. >Um Ren-kun mach ich mir Gedanken. Seit er gestern Sho getroffen hat, ist er komplett aus der Spur. Ich frage mich, warum? Hat Sho etwas gesagt, dass Ren so geschockt hat? Wenn ja, was könnte es dann gewesen sein? Etwas mit oder über Mogami-san? Nein, dann wäre Ren jetzt nicht so neben sich. Er mag Mogami-san, ja, aber...> Abrupt unterbrach er sich in seinen eigenen Gedanken. >Wäre dies möglich?> fragte er sich selbst, während ihm ein Gedanke durch den Kopf jagte. >Wäre es wirklich möglich? Das Fuwa-kun wirklich Rens Vergangenheit kennt? Wäre dies wirklich möglich?> Derweil bei Kyoko... Völlig verträumt saß Kyoko vor ihrem Spiegel und starrte sich mit großen Augen an. Noch immer konnte sie nicht glauben, dass sie ihre eigene Gaderobe hatte. Wenn auch nur für heute. Als sie dies erfahren hatte, war sie vor lauter Freude und Träumerei ins Niemalsland abgedriftet. Noch immer starrte sie sich gedankenverloren im Spiegel an. >Das bin ich. Und niemand anderes. Ich bin ich! Diese Frau im Spiegel bin ich! ICH bin ICH! Und niemand anders!> Dies sagte sie sich immer wieder in Gedanken vor. Immer und immer wieder. Dann hob sie sachte und langsam ihre Hand. Sanft berührte sie ihr Spiegelbild. Strich sich über die Wange, fuhr ihre Augen nach und flatterte dann mit schmetterlingsgleicher Bewegung ihre Lippen nach. >Diese Lippen... Wie oft hat er mich schon geküsst? Wie oft hat er mich schon umarmt? Mich, ein Mauerblümchen ohne jeden Sexappeal? Ausgerechnet mich?> Sachte fuhr sie ihre Lippenkontur nach. >Und doch bin ich diese Frau im Spiegel. Falsch... ICH bin kein Mauerblümchen. Jedenfalls nicht SO!> Genau in diesem Moment klopfte es an ihrer Tür und Kanae trat ein. „Hi, Kyoko! Wow, du siehst klasse aus! Das Kleid war die perfekte Wahl. Hast du dich selbst geschminkt?“ Kyoko drehte sich um und lächelte leicht. „Nein. Eine Visagistin vom Präsidenten hat diese Aufgabe übernommen.“, antwortete sie und drehte sich wieder zu dem Spiegel um, um einen letzten prüfenden Blick zu tätigen. >Sie reagiert immerhin. Nicht so wie vorhin, als ich sie im Flur getroffen habe.> dachte sich Kanae und musste leicht schmunzeln. Flashback: Kyoko hatte soeben ihren Tagesplan bekommen und somit auch die Nachricht von ihrer eigenen Gaderobe. Augenblicklich war sie in ihre Traumwelt abgedriftet und blieb auch noch eine ganze Weile dort. Genau so lange, bis Kanae sie unsanft schüttelte und damit wieder in die Realität holte. „Mensch Kyoko!! Wo warst du?! Im Niemalsland? Ich hab dich schon ganze fünf Mal angesprochen! Was ist passiert, dass du so abdriftest?“ Auf eine Antwort wartete Kanae vergebens, denn Kyoko war längst wieder in ihrem Niemalsland. Sie hatte Kanae registriert, aber nicht bewusst wahrgenommen. Och, wer holt mich da aus meinem Traum? Ach, ist nur Kanae! So oder so ähnlich hatte sich das ganze in Kyokos Gedanken abgespielt. „Hey, Kyoko!! Hörst du mir zu? HEY! KYOKO!! Ach, sinnlos, bist ja wieder im Niemalsland.“, gab es Kanae auf und ging zwei Schritte zurück. Dann wartete sie, bis Kyoko wieder halbwegs ansprechbar war. Doch das dauerte sehr lang. Als sie die Warterei satt hatte, sah sie sich etwas sauer und halb verzweifelt nach einer Person um, die ihr helfen könnte. Dabei fiel ihr Blick auf eine ganz bestimmte Person. Diese nickte nur sachte und kam langsam auf die beiden Mädchen zu. Vor Kyoko blieb sie stehen und sprach nur einen einzigen Satz: „Sho Fuwa- san ist hier, Kyoko, und will mit dir reden!“ Augenblicklich war Kyoko zurück in der reellen Welt und ihre Dämonen brachen aus ihr hervor. Abrupt drehte sich die Person um und ging. Verdattert sah Kanae ihr nach und dachte nur noch, nachdem sie Kyoko anblickte >Man! Von einem Exterm ins andere! Sie wird sich nie ändern... zumindest wird es nie langweilig mit ihr.> Flashback Ende „Du musst langsam gehen. Eure Taxis warten.“, meinte sie leise. „Ich soll dich holen.“ Kyoko stand langsam auf. „Okay. Also, gehen wir!“ Gemeinsam verließen sie die Gaderobenräume, jedoch nicht ohne einen wehmütigen Blick zurück seitens Kyoko, und gingen durch die langen Gänge des LME- Gebäude. „Bist du aufgeregt?“, fragte Kanae plötzlich. Kyoko lachte. „Schon, aber ich denke nicht an mein Lampenfieber, denn sonst wird es nur schlimmer.“ „Weise Entscheidung... schon wie ein Profi...“, erklang eine leise, männlich tiefe und raue Stimme. Kyoko erschrak halb zu Tode, denn die Stimme sprach sie von der Seite an, aus einem Seitengang, in dem Ren Tsurugas Gaderobe lag. Vorsichtig drehte sie sich um und fasste sich mit gespielter Angst ans Herz. „Nun hätten sie mich beinahe zu Tode erschrocken! Wollen sie mein Grab besuchen, Tsuruga-san?“, meinte sie mit einem spaßigen Unterton in ihrer Stimme. Ren lachte leise. „Natürlich nicht... denn dann würde ja einer der Stars des Abends fehlen. Und was würden wir ohne dich machen?“ Ren stockte kurz und sah ihr tief in die Augen. „Und vor allem anderem... Was würde ich ohne dich machen?“ Kyoko stockte mitten in ihrem Schritt. >Wie darf ich denn das nun verstehen?> Ren ging ein paar Schritte weiter und griff nach den Türgriffen der Eingangsglastüren. Öffnen tat er sie jedoch noch nicht. Stattdessen drehte er sich zu Kyoko um und meinte ganz leise, so dass nur sie es verstehen konnte: „Du würdest mir einfach zu sehr fehlen. Darum entschuldige den Schrecken bitte.“ Nach diesen Worten fasste er die Türgriffe fester und hielt sie für Kyoko auf. „Darf ich die Dame bitten? Unsere Taxis warten...“ Verblüfft und sprachlos sah Kyoko Ren an und machte zwei Schritte nach vorne. Da sie nicht auf die Stufen vor ihr achtete, stolperte sie auch prompt mit ihren ungewohnten Schuhen und dem doch recht engem Kleid. Blitzschnell reagierend schob Ren eine Hand unter ihren Ellenbogen, um ihren Sturz abzufangen. „Danke...“, murmelte Kyoko leise in Rens Richtung. Dann stieg sie mit wesentlich mehr Vorsicht die wenigen Stufen herunter. Gentlemanlike hielt Ren ihr die Tür des Taxis auf und half ihr in den Wagen. Kurz flüsterte er noch ein: „Bis später!“, ehe das Taxi losfuhr. Er selbst sah ihr einen Augenblick hinterher, bevor er in sein Taxi stieg und ihr nachfuhr. P.S: Ich freue mich über jeden noch so kleinen Kommi. ;-) Sie motivieren mich sehr!! Leider ist es etwas kurz... Sorry, nach so langer Zeit hätte man echt ein längers Kap erwarten können, doch so musste ich einen Schnitt machen, denn sonst wäre es zu lang geworden. Die Premiere (Teil 2) --------------------- SORRY!!!!! Ich weiß, ich hatte euch dieses Kapitel schon vor WOCHEN verprochen!! Es tut mir wirklich leid!! Ich hatte ein fettes KreaTief und wusste einfach nicht, wie ich dies hie schreiben soll. Und es ist auch nicht wirklich lang, da ich einen dritten Teil geplant hatte, und nicht wusste, wo in diesem Teil aufhören sollte, damit mir zu den nachfolgendem Lemon-Kap ein sauberer Übergang gelingt. Und ja, noch die Premiere Teil 3 und dann ist endlich der Lemon da. Hat ja auch ewig gedauert. Nur wer mit wem? Nun, DAS überlasse ich einfach mal noch eurer Fantasie. Es ist noch (fast) alles offen... *fies grins* Ich weiß, ich bin gemein. Erst eine so lange Wartezeit, dann noch ein ZU kurzes Kap und als Krönung auch noch solche Worte, die jeden RenXKyoko- Fan einen Schauer über den Rücken laufen lassen, stimmts? Ich möchte mich nochmals aufrichtig entschuldigen bei euch, dass es so lange gedauert hat. Ich war teilweise so down, dass ich sogar in Erwägung gezogen hatte, diese FF abzubrechen. Bedankt euch bei meinem Freund, dass ichs nicht tue, denn der hat mich regelrecht wieder aufgepäppelt. Und keine Angst, sie wird definitv weitergehen. Ich sprühe wieder regelrecht vor Ideen. Und ich hab sogar noch eine FF in Planung/am Schreiben, die ich auch hier on stelle. Allerdingst One Piece. Wer lesen will, soll bescheid sagen, dann schicke ich ne ENS. Kann aber noch etwas dauern, bis ich diese FF on stelle, denn ich bin gerade mal wieder am überarbeiten. So genug gelabert. Ich wünsch euch lieber noch viel Spaß beim lesen! Und hoffe, dass ihr mir nicht allzu böse seit. 23. Kapitel: Die Premiere (Teil 2) Nach einer kurzen Fahrt, die nach Kyokos Meinung viel zu schnell vorbei war, stand das Taxi vor dem Gebäude, in dem die Premiere stattfand. Nervös sah Kyoko sich um und streckte die Hand nach dem Türgriff aus, als sie sich auch schon öffnete. Ohne einen Blick zu der Person zu riskieren, die ihr die Tür aufhielt, stieg sie elegant und formvollendet aus. Mit ihrem Mantel kämpfend, versuchte sie, zwei Schritte zu gehen. Doch vor lauter Nervosität stolperte sie ein zweites Mal an diesem Abend. Sie hätte vor Peinlichkeit sterben können! Nach ein paar Sekunden verzweifeltem Denken, Ordnen und Schweigen, hörte sie, wie die Taxitür geschlossen wurde und ein paar Schritte, die in ihre Richtung kamen. Schnell versuchte sie Haltung anzunehmen, doch spürte sie im selbem Augenblick, wie eine Hand nach ihrer griff und sie in eine Armbeuge legte. „So fällst du mir vor lauter Nervosität nicht um. Ich dachte, du hättest kein so großes Lampenfieber?“, schnurrte eine kaum hörbare Stimme neben ihr, während sie gemeinsam über den roten Teppich liefen. Ja, roter Teppich. Kyoko schüttelte stumm ihren Kopf. >Hatte ich vergessen, dass der Präsident diese Premiere ausrichtet? Und er so sehr auf Hollywood steht? Offensichtlich... und das hilft mir auch nicht gerade weiter...>, dachte sie für sich und setzte ein strahlendes Lächeln auf. >Hätte ich mir ja denken können, dass er es ist! Und wieso weiß er um meine Nervosität? Sieht man mir das so sehr an?> „Nein, hab ich auch nicht. Bin nur etwas nervös.“, antwortete sie ebenso leise und blickte in die Kameras der Fotografen. >Müssen sie sich so sehr auf uns stürzen? Wir sind doch nicht die einzigen Stars!!> Dann ging ihr ein Licht auf. >Natürlich!! DARUM...>, dachte sie und linste verstohlen an ihre Seite. >Da ER neben mir hergeht... und das auch noch in einer WEIBLICHEN Begleitung, die die Presse kaum kennt. Bei seiner weißen Weste kein Wunder.> Sie merkte, dass Ren leise lachte. „Gefalle ich dir?“, fragte er süffisant. „Du starrst mich jetzt schon eine ganze Weile an...“ Erschrocken richtete Kyoko den Blick auf die junge Frau an der Gaderobe. >Ich hab das gar nicht gemerkt! Wie lang schon? Hilfe!! Was bin ich nervös!!!> Noch bevor sie den ersten Knopf an ihrem Mantel öffnen konnte, spürte sie, wie Ren Tsuruga sie in eine etwas dunklere Ecke zog. Verwirrung war noch das mindeste, was Kyoko spürte. >Was tut er da? Oh mein Gott! Wo bringt er mich hin?! ... In eine DUNKLE Ecke? Was hat er vor?! Doch nicht etwa...?> Hektisch wirbelten Kyokos Gedanken durcheinander, während sie Ren mehr oder weniger freiwillig folgte. Ren musste grinsen. Er wusste, was sie dachte. Man konnte in ihrem Gesicht lesen, wie in einem offenen Buch. Aber dies hatte er nicht vor. Wenn er es auch gerne tun würde. Er würde sie bloß etwas necken, nicht mehr. Kyoko wurde getreu ihren Vorstellungen an die Wand gedrückt und Ren lehnte sich mit seinem ganzen Körper gegen ihren. Langsam näherte er sich ihrem Gesicht und sah ihr in die Augen. Dort konnte er all ihre Gefühle und Gedanken lesen, welche momentan ihr Innerstes aufwühlten. Verirrung, Verunsicherung, Wut, Angst, und am allermeisten, Nervosität wären hier zu nennen. >Er wird doch nicht...?! Nein, das kann er nicht tun! Nicht hier!!!!> Erschrocken hob Kyoko ihre Hände und drückte sie Ren auf den Mund. Hart und schnell schob sie ihn von sich weg, was ihr jedoch nicht wirklich gelang, da er sie immer noch an die Wand drückte. Ren konnte sich nicht mehr halten und lachte los. Lachte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Kyoko konnte es nicht fassen! >Was...? Wie...? Wo...? Weshalb zum Teufel lacht der jetzt?!> Verwirrt blickte Kyoko Ren an, ihre Nervosität und ihr Lampenfieber vergessend. Genau das, was Ren erreichen wollte. „Hey, war nur Spaß. Entspann dich!“, sprach er ungewohnt Kumpelhaft zu Kyoko. „Denk nicht daran, wo du bist. Denk einfach nur daran, Spaß zu haben. Dies ist zwar eine offizielle Feier, aber keine Gala. Sei ganz du selbst, dann kann nichts schief gehen!“ Mehr sagte er nicht mehr. Er grinste sie nochmals an, drehte sich um und ging langsam an der Gaderobe vorbei in den Saal. >Was war denn das jetzt?! Hat der irgendetwas genommen?! Zuviel getrunken?! Oder war das jetzt ein anderer?!> So oder so ähnliche Gedanken huschten Kyoko durch den Kopf, während sie ihren Mantel aufknöpfte und ihn der jungen Dame an der besagten Gaderobe gab. Augenblicklich fühlte sie etliche Blicke auf sich ruhen. Wieder wurde sie nervös. Schnell schritt sie auf den Saal zu und trat durch die großen gläsernen Flügeltüren ein. Augenblicklich fühlte sie sich im Märchen. Der Saal wurde indirekt beleuchtet, wartete jedoch mit Kronleuchtern auf, in dem schneeweiße Kerzen brannten und ihn so in ein wunderbar sanftes und romantischen Licht tauchten. Ein Orchester spielte passende stimmungsvolle Live- Musik und überall glitzerte und funkelte es von Schmuck, Kristallglas und Spiegeln zurück. An einem Ende des Saal war ein wunderbares Büffet aufgebaut worden, das sämtliche Köstlichkeiten enthielt, die man sich vorstellen konnte. Schlichtes weißes Geschirr, passendes Silberbesteck und wunderbar geschliffene Kristallgläser luden zum schlemmen ein. Passend zum Büffet gab es Stehtische, an denen man gemütlich stehen konnte, und einen wunderbaren Blick durch den Saal hatte. Auch gab es kleine Tische und elegante, mit weißem Leder bezogene, Stühle mit hohen Lehnen. Im Saal selbst gab es eine große Tanzfläche direkt vor dem Orchester und fein herausgeputzte Kellner liefen zwischen den Gästen der Premiere umher und boten Champagner, Sekt und andere alkoholische Getränke auf silbernen Tabletts an. Es war ein einziges Märchen für Kyoko, was sie auch genauso dachte. Überall glitzerte es und sie sah Frauen in eleganten Roben, eine schöner als die andere. >Das ist ja wie auf einem Märchenball!! Wow! Wunderschön! Dort, Dornröschen! Und dort, Rapunzel... ach, und ich bin auch eine Prinzessin!> Augenblicklich war Kyoko wieder in ihre Märchenwelt abgedriftet, weshalb sie Ren nicht bemerkte, der auf sie zukam. Sein Blick fiel auf Kyoko und ihm stockte der Atem. Er konnte einfach nicht anders, als sie anzustarren. >Sie ist so schön. Dieses Kleid... woher hat sie es. Und erst der blanke Rücken. Ihre Haut. Ob sie so weich ist, wie sie aussieht?> Er stockte und blieb auch stehen. Kyoko hatte sich umgedreht. >Moment... blanker... Rücken?> Er sah genauer hin und erkannte den Schnitt des Kleides. Schlicht schwarz, bodenlang und figurbetont stand es ihr ausgezeichnet. Und ihre Rückenansicht erst. Zwei schmale diagonal verlaufende Streifen hielten das Kleid davon ab, an ihr einfach herunterzurutschen. Ren sah noch genauer hin. >Schmal und Schulterfrei. Gerade so, als wäre es an ihrem Körper festgeklebt... Trägt sie überhaupt etwas unter dem Kleid?!> Als er merkte, welche Richtung seine Gedanken einschlugen, rief er sich innerlich zur Ordnung. Wieder blickte er auf Kyoko und bekam mit, dass sie sich ein Glas Champagner von dem Tablett eines vorbeilaufenden Kellner nahm. Er selbst ging wieder weiter in ihre Richtung und nahm sich ebenfalls ein Glas. „Gefällt es Ihnen, Mogami-san?“ Kyoko erschrak und drehte sich zu Ren um. Unsanft hatte er sie aus ihrer Traumwelt geholt. „Erschrecken Sie jede Person die Sie ansprechen?“, kam es leicht erbost zurück. Er hörte ein leises Schlucken und bekam noch mit, wie sie ihren ersten Schluck Champagner herunterschluckte. „Hmm, das schmeckt gut!“, meinte sie und trank ihr Glas in einem Schluck leer. Ren lachte. „Der Präsident lässt sich nun mal nicht lumpen.“, antwortete er und stellte sein kaum angerührtes Glas auf das Tablett zurück. Dann nahm er Kyokos leeres Glas aus ihren Händen, stellte es ebenso wieder zurück und nahm sie bei der Hand. „Darf ich die Dame um einen Tanz bitten?“, fragte er mit einer Verbeugung und führte Kyoko auf die Tanzfläche, ohne ihre Antwort abzuwarten. Dort zog er sie in seine Arme und nahm die Tanzhaltung an. Er ignorierte Kyokos Röte und begann, sie im Takt über die Tanzfläche zu führen. >Er tanzt ausgezeichnet! Wobei es bei einem Star wie ihm ja nicht verwunderlich ist.>, dachte sie noch, ehe sie sich gänzlich dem Zauber hingab, der von der Umgebung, ihr selbst und vor allem von ihrem Tanzpartner ausging. Das sie beobachtet wurden, bekam keiner der beiden mit. Langsam ging die Person auf das noch tanzende Pärchen zu. Dabei bewunderte diese Kyoko, die in ihrem Kleid einfach atemberaubend aussah. >Ja, ich habe wirklich eine gute Entscheidung getroffen, indem ich Kyoko dieses Kleid geschenkt habe. Es steht ihr wirklich wunderbar...>, dachte diese Person und betrat die Tanzfläche. Die Musik endete und Kyoko verbeugte sich artig vor Ren, um ihn für diesen Tanz zu danken. „Sie tanzen sehr gut, Tsuruga- san. Darf man fragen, wo Sie es erlernten?“ Das sie unbewusst in die Rolle einer vornehmen Dame fiel, bekam Kyoko nicht mit. Ebenso wenig, dass sich ihr jemand näherte. „Entschuldigung. Dürfte ich Ihnen Ihre bezaubernde Tanzpartnerin entführen?“, sprach eine eiskalte Stimme in ihrem Rücken. Ohne eine Gelegenheit zu haben, zu widersprechen, wurde sie an ihrem Ellenbogen herumgedreht und in die Tanzhaltung gezwungen. Die ersten Takte eines Walzers erklangen und Kyoko erkannte ihren neuen Tanzpartner. Reino... Sie erschrak zu Tode. Gleichwohl musste sie anfangen zu Tanzen, denn Reino zwang sie dazu. Ebenso konnte sie auf dieser Festlichkeit nicht einfach eine Szene und einen Rückzug machen. Geschickt führte Reino Kyoko von Ren weg, indem er große Kreise tanzte. Ren sah keinerlei Möglichkeit, Kyoko zu retten, ohne Aufmerksamkeit zu erregten, die garantiert negativ sein würde. So blieb ihm nur eines übrig. Von der Tanzfläche zu gehen und Kyoko mit Reino im Auge zu behalten. Diese jedoch sprachen noch kein Wort. Eine eisige Stille herrsche zwischen ihnen. „Das Kleid steht dir ausgezeichnet, Kyoko...“, durchbrach Reinos kalte Stimme schließlich ihr Schweigen. „Ich brauche kein Kompliment von Ihnen, Beagle!“, reagierte Kyoko. „Und ich tanze nur mit Ihnen, weil sie mich zwingen!“ „Ich weiß... darum möchte ich dir als eine kleine Belohnung ein Geheimnis verraten...“ Er blickte ihr in die Augen und sprach schließlich leise weiter. „Weißt du, von wem das Kleid ist?“ Schlagartig wurde Kyoko blass. In ihr regte sich ein schrecklicher Verdacht. Konnte es sein, dass...? Kyoko schüttelte den Kopf und antwortete eisig: „Natürlich!! Tsuruga- san schenkte es mir. Wer denn sonst?“ Dabei wurde sie noch blasser, denn Reino fing an zu lachen. Leise, gemein und gefährlich. „Nein, Kyoko... nicht Ren Tsuruga schenkte dir dieses Kleid... ICH schenkte dir dieses Kleid!“, war seine leise Antwort. Die Premiere (Teil 3) --------------------- Endlich geht es weiter. *sich vor euren Geschossen versteckt* Ich weiß, ich bin mal wieder viel zu spät! Entschuligt bitte!! Wieder mal bin ich überhaupt nicht mit diesem Kapitel zufrieden! Mag vielleicht an der Uhrzeit hängen (es ist 0.50 Uhr... °-°), was ich aber weniger glaube. Dies war auch ein Grund, warum es so lange gedauert hat. Ich habe das Kapitel ganze vier Mal überarbeitet und auch einmal wieder komplett neu geschrieben. Nun ja, da ich euch nicht länger warten lassen will, lade ich es nun schlussendlich hoch. Darum sag ich jetzt auch nur noch: Viel Spaß beim Lesen! Die Premiere (Teil 3) Erstarrt blieb Kyoko stehen. Sie wusste nicht, was sie von der Aussage Reinos halten sollte. War es wirklich wahr? Hatte er ihr wirklich das Kleid geschenkt? Wovon wusste er überhaupt davon? Die letzte Frage stellte sie schließlich laut. Wieder lachte Reino, so, dass sich Kyokos feine Haare im Nacken aufstellten. Also hatte sie recht. Das Kleid stammte von Reino. Oh wie sie ihn hasste! Abgrundtief hasste. Ja, Reino hatte sein Ziel erreicht. Kyokos Hass gehörte ihm. Endlich setzte er zu einer Antwort an: „Ich habe dich und deine Freundin beobachtet. Um ehrlich zu sein, ich bin euch einfach gefolgt. Als ich euch gesehen habe, konnte ich nicht anders. Und dieses Kleid... ich erblickte dich in ihm und wusste, was ich zu tun hatte. Nichts wahr einfacher!“ Leise und kalt kamen diese Worte aus seinem Mund. Kyoko blickte ihn nur noch ausdruckslos an. Oh ja. Sie war sehr wütend und hasste ihn, entgültig und unwiderruflich. Er konnte stolz auf sich sein. Wieder zwang er sie in die Tanzhaltung und auch dazu, sich zusammen mit ihm im Takt der Musik zu bewegen. Er grinste sie an und meinte leise: „Du siehst sehr verführerisch aus. Soll ich dir zeigen, wie sehr?“ Bevor er auch nur eine Silbe als Antwort bekommen konnte, fühlte sie auch schon, wie seine Hand in ihrem Rücken langsam, unauffällig aber stetig nach unten glitt. Hasserfüllt blickte sie ihn an. Und sah im nächstem Moment verwirrt in haselnussbraune Augen, die sie wütend anblickten. Im selben Moment, wie sie fühlte, dass Reinos Hand sich unerbittlich ihrem Ziel zu bewegte, wurde diese auch schon von einer großen und sehr fest zupackenden fremden Hand aufgehalten. Ziemlich brutal wurde ihm Kyoko gleich darauf entrissen, so, dass er vor Schmerzen kurz aufkeuchte. „Lass deine Finger von ihr! Sie ist nicht dein Spielzeug, welches du nach Belieben quälen kannst, Beagle!!“, zischte ihm eine allzu bekannte Stimme wütend zu. Als Kyoko erkannte, wer sie rettete, entspannte sie sich ein wenig. Bei ihm konnte ihr nichts passieren. Bei ihm war sie sicher. Ruckartig drehte sich ihr Retter um und zog sie an ihrem Arm von der Tanzfläche. Das sie Aufsehen erregten, war ihm egal. Kyoko war wichtiger. Sehr viel wichtiger. Nun, da sie außer Reichweite und auch der Sicht von Reino waren, führte er sie vorsichtig zu einem der kleinen Tische im Sitzbereich. Dort schob er ihr ganz der Gentleman den Stuhl zurecht, während sie sich setzte. „Möchten Sie was trinken, Mogami-san?“, fragte er und nahm im selben Augenblick zwei Gläser Champagner von dem Tablett eines vorbeigehenden Kellners. „Ja gerne.“, erwiderte Kyoko höflich und nahm vorsichtig das Glas entgegen. Als sich ihre Finger bei der Übergabe berührten, durchfuhr sie ein Gefühl, wie ein Stromschlag. Ruckartig zog sie ihre Hand zurück und merkte, wie sich ein Kribbeln von den Fingerspitzen über ihren gesamten Körper ausbreitete. Ren erging es nicht anders. Auch ihn durchfuhr ein Stromschlag und ein Kribbeln. Auch er zog seine Hand zurück, jedoch weitaus weniger ruckartig als Kyoko. Beiden waren diese Gefühle neu, aber dennoch nicht unangenehm. Ren schüttelte den Kopf und setzte sich langsam ihr Gegenüber an den Tisch. Sanft hob er seine Hand mit dem Champagnerglas und hielt es vor Kyoko. „Lass uns anstoßen. Anstoßen darauf, dass wir `Dark Moon` abgedreht haben und nun hier zusammen sind.“, flüsterte er fast. Kyokos Wangen überzog ein zarter Hauch von Röte. Sie nahm ihr Glas und stieß vorsichtig an seines. Ein leises Klirren erklang, welches diese durchaus nicht unangenehme Stille zwischen ihnen durchbrach. „Ja, lassen Sie uns darauf anstoßen, Tsuruga- san.“, antwortete Kyoko ebenso flüsternd. >Was hat dieser dumme Sänger ihr gesagt? Warum war sie nur so blass geworden? So blass war sie noch nie. Egal was kam, immer war sie die Starke. Nur bei ihm nicht. Ich frage mich warum. Warum hat dieser dämliche Kerl soviel Macht über Kyoko-chan?> Diese Gedanken schossen ihm bei ihrem Anblick durch den Kopf. Er wusste nicht wirklich, was er sagen sollte, über was er mit ihr hier reden konnte. So herrschte Stille zwischen ihnen. Jedoch war es keine kalte, von Wut oder sonstigen negativen Stimmungen durchzogene Stille. Nein. Es war eine friedliche Stille, welche von beiden akzeptiert und somit auch hingenommen wurde. Irgendwie erinnerte diese Stille ihn an etwas. Ja, solch eine Stille hatte schon einmal zwischen ihnen geherrscht. Damals, als sie mit dem Riesenrad fuhren. Und es am Schluss fast zu einem Kuss gekommen war. Irgendwie spürte Ren, dass heute noch was kam. Und wenn es nur ein Kuss wäre, er wünschte es sich irgendwo. Und dann brach er diese Stille. „Du bist wunderschön. Ich wünschte, wir wären allein! Ohne die ganzen Leute hier um uns herum. Dann würde ich einiges mit dir machen....“, sprach Ren in einem heiseren, verführerischem Tonfall. Dazu schenkte er ihr ein sanftes und trotzdem sexy Lächeln. Kyoko blickte ihn mit großen Augen an. >Was sagt er da?> Ren sah ihr ihre Verwirrung an und schimpfte sich einen Idioten. Da half wohl nur noch eines. „Wollen wir wieder tanzen?“, fragte er leise und erhob sich. Einladend bot er Kyoko seine Hand an und blickte ihr in die Augen. Kyoko blickte ihn an und nickte zaghaft. Doch bevor sie seine Hand nahm, trank sie das Glas mit diesem köstlichem Champagner aus. Charmant führte Ren Kyoko wieder zu Tanzfläche und nahm sie in seine Arme. Wieder erklangen die ersten Takte eines Walzers. Lächelnd lies Kyoko sich von ihm führen. Schwebte zusammen mit ihm über die Tanzfläche, alles und jeden um sich herum zu vergessen. Für sie gab es nur noch Ren, den Walzer und diesen kostbaren Augenblick. Nichts existierte mehr, außer Rens Augen und seine Hand in ihrem Rücken. Das ihnen jedes Augenpaar folgte, bekamen sie nicht mit. Zu versunken waren sie in ihren Tanz, welcher perfekt war. Sie ergänzten sich perfekt, wie sie dort in großen Kreisen schwungvoll im Takt tanzten. Eine unglaubliche Leichtigkeit ging von den beiden aus. Sie tanzten, als würden sie dies schon immer machen. Immer und immer wieder. Doch all dies bekamen sie nicht mit. Genauso wenig, dass Reino unsanft von Takarada-san an die Luft befördert wurde. Er hatte das kleine Spielchen von ihm beobachten können. Und daraus seine ganz eigenen und teilweise richtigen Schlüsse gezogen. Als Ren mit Kyoko in der Menge untergetaucht war, hatte er ihn angesprochen und schlussendlich rausgeschmissen. Immerhin war dies seine Premiere. Wieder blickte Takarada-san zur Tanzfläche hin. >Wie perfekt sie zusammenpassen. Da muss doch etwas zwischen ihnen sein! Warum nur sehen sie es nicht selbst? Solch blinde Menschen...> Er grinste und wand sich nun der Bühne zu. Er musste schließlich noch den offiziellen Teil der Premiere hinter sich bringen. Als der Walzer beendet war, verdunkelte sich plötzlich der Saal. Kyoko wurde dadurch aus ihrer Traumwelt gerissen und blickte Ren mit großen Bernsteinfarbenen Augen an. Dieser lächelte sie an und zeigte mit dem Kopf zur Bühne. „Takarada-san hält seine Rede.“, antwortete er auf ihre stumme Frage. Auch er war nur unfreiwillig in die Gegenwart zurückgekehrt. Auch er hatte nur ungern den Zauber gebrochen, der sich über sie beide gelegt hatte. Leicht traurig lächelnd nickte Kyoko und hörte Takarada-sans Rede zu. Das Publikum applaudierte und begab sich langsam in den nächsten Saal, wo eine Leinwand und viele gemütliche kleine Tischgruppen mit Blick auf die Leinwand aufgebaut waren. Immer mehr füllten sich die Plätze, als Kyoko spürte, wie Ren nach ihrem Arm griff und sie zu einen Tisch in der vordersten Reihe führte, auf welchem ein Schildchen mit der Aufschrift `Reserviert` stand. Wieder schob er ihr höflich den Stuhl zurecht, bevor selbst auf dem anderem Platz nahm. Er konnte Kyoko ansehen, dass sie mal wieder in Gedanken bei ihrer Traumwelt war. Leises Gemurmel war von den in der Nähe stehenden Tischen zu hören. Gesprächsfetzen wie „Ich bin gespannt auf den Film!“ oder „Schau mal! Dort sitzt er mit ihr!“ drangen zu ihnen. Doch bevor noch weiter spekuliert werden konnte, wurde auch hier die Beleuchtung auf ein Minimum gedimmt und auf der Leinwand leuchteten die ersten Buchstaben des Titels auf. Schlagartig verstummte jedes noch so leises Gemurmel und jeder Anwesende konzentrierte sich auf den Film. Nachdem der Film geendet hatte, war es für einige Augenblicke still. Dann jedoch brach ein Applaus los, mit dem wohl niemand gerechnet hatte. Allen vorne weg Kyoko nicht. Diese saß ganz erstaunt auf ihrem Stuhl und wusste nicht, wie ihr geschah. Bis sie zwei starke Hände auf ihrer Schulter spürte, welche sie mit auf die Bühne nahmen. Sie fühlte sich wie in einem Traum. Einem sehr reellen Traum. Wieder wurde eine Rede gehalten, jedoch wurden sie einzeln vorgestellt. Wie in Trance trat Kyoko nach vorne, als sie ihren Namen hörte, nahm das Glas Champagner und die einzelne weiße Rose an, welche man ihr überreichte. Nachdem sie mit jedem angestoßen hatte, welcher auch nur im entferntesten mit dem Film zu tun hatte, leerte sie nun schon ihr sechstes Glas. Drei drüben beim Empfang und drei hier, bei der inoffiziellen Aftershow-Party. So langsam begann ihr der Kopf zu schwirren und sie fühlte sich merkwürdig leicht. Soviel Alkohol war sie nicht gewöhnt. Und soviel Aufmerksamkeit von Ren auch nicht. Und schon gar nicht soviel Rummel um ihre Person. Wieder merkte sie zwei Hände, welche sie an den Schultern fassten. Sie brauchte sich nicht umzudrehen. Durch das Kribbeln, das sich in ihrem Körper ausbreitete, wusste sie, wer hinter ihr stand. „Ich bringe sie nach Hause, Mogami-san.“, sprach Ren ihr leise ins Ohr. Kyoko erschauerte. Seine Stimme so nah an ihrem Ohr, sein warmer Atem, der ihren Nacken streichelte. All dies machte sie richtig hibbelig. Und doch gefiel ihr, was hier mit ihr geschah. Lag es am Alkohol? Oder lag es doch an Tsuruga-san, der sich so lieb um sie kümmerte? Sie wusste es nicht. Jedoch eines wusste sie. Sie wollte noch nicht nach Hause. Ganz sicher nicht. Darum drehte sie sich um und blickte Ren treuherzig an. „Wenn ich Sie darum bitte, mich noch nicht nach Hause zu fahren, tun Sie dies dann auch?“, fragte sie kokett flirtend. Woher sie diesen Mut hatte? Auch das wusste sie nicht. Ren blickte erstaunt in ihre Augen, welche in einem undefinierbaren Glanz strahlten. Aber dann lächelte er. „Wir könnten auch noch ein bisschen zu mir fahren. Ich habe ein Gästezimmer, wie Sie ja schon wissen.“, antwortete er. Woher er diesen Mut nahm? Das wusste er nicht. Ihm war diese Antwort ganz spontan eingefallen, während er ihren Worten noch lauschte. Kyoko nickte leicht mit ihrem Kopf, um ihr Einverständnis mitzuteilen. Mittlerweile hatten sie sich von allen wichtigen Person verabschiedet und gingen langsam durch das Gebäude nach draußen. Dort übergab Ren seinen Autoschlüssel dem jungen Portier, welcher sich auch schon aufmachte, seinen Wagen zu holen. Kyoko war noch bei klarem Verstand, so dass sie ihn leicht irritiert fragte: „Wie kommt Ihr Auto hierher? Ich dachte, Sie sind ebenso wie ich mit dem Taxi gekommen.“ Ren musste grinsen. Sie war zwar angetrunken und somit auch beschwipst, aber denken konnte sie noch. „Ich bat Yashiro, mir meinen Wagen zu bringen, damit ich später nicht auf das Taxi angewiesen bin.“, meinte er als Antwort und hielt Kyoko die Autotür auf. Elegant stieg sie ein und Ren schloss die Tür. Lächelnd nahm er seinen Schlüssel wieder in Empfang, steckte dem Portier sein Trinkgeld zu und stieg auf der Fahrerseite ein. Schweigend fuhren sie durch die Nacht, durch Straßen, auf denen ungewöhnlich wenig Verkehr herrschte, für Tokyo. Erleichtert seufzend band Ren sich mit einer Hand die Krawatte auf und zog sie ab. Er spähte zu Kyoko rüber, welche ihn fasziniert beobachtete. >Sie sieht einfach nur schön aus. Diese leicht geröteten Wangen, ihre glänzenden Augen. Am liebsten würde ich sie verführen...>, dachte er sich und blickte wieder auf die Straße. „An was denken Sie, Tsuruga-san?“, riss ihn ihre sanfte Stimme aus seinen Gedanken. Verwirrt blickte er sie an und lächelte dann leicht. „An dich!“, gab er ihr eine ehrliche Antwort und hielt an einer roten Ampel. Kyoko errötete. >An mich? Warum ausgerechnet an mich?>, fragte sie sich, als Ren auch schon weitersprach. „Du bist sehr schön heute Abend. Weißt du dies?“, flüsterte er ihr wieder mal zu. Kyoko lachte. „Ja, dass sagen Sie mir schon den ganzen Abend, Tsuruga-san.“, entgegnete sie. Ren fuhr wieder los. Kritisch zog er seine Stirn in Falten. „Ren reicht.“, meinte er mit einem kurzen Seitenblick auf Kyoko. „An diesem Punkt waren wir schon mal.“, fügte er noch an. Wieder schielte er nach rechts, zu Kyoko. Diese errötete mal wieder und nickte schließlich. „Okay. Aber nur, wenn wir allein sind. Sonst traue ich mich das nicht!“, sprach sie leise. Er grinste. >Das ist wieder typisch Kyoko-chan. Nur unter vier Augen und bloß nicht unhöflich sein.>, dachte er bei sich, während er das Auto in die Tiefgarage seines Wohnblockes fuhr. Schnell stellte er es ab und stieg aus, um Kyoko beim Aussteigen zu helfen. Was auch ziemlich notwendig war, denn sie strauchelte einen Moment. Ehe sie noch begriff, was passiert war, spürte sie auch schon, wie sie an eine männliche und warme Brust gedrückt wurde. „Das war wohl etwas zuviel Champagner.“, sagte sie leicht grinsend. Einfach nur seine Arme um Kyoko legend, stand Ren da. Fühlte die unglaubliche Nähe zu ihr, ihre warme und weiche Haut in ihrem Rücken. Ohne das er wusste, was er tat, hob er eine Hand an ihr Kinn und dieses sanft an. Tief blickte er ihr in ihre Augen und näherte sich ihren Lippen mit seinem. Kurz bevor sie sich trafen, dachte er noch: >Was tue ich hier eigentlich?> Doch es war um sie geschehen. Beide konnten einfach nicht mehr warten, verzehrten sich nach der Nähe des anderen. Ohne noch groß nachzudenken, bückte Ren sich und hob Kyoko auf seine Arme. Sie wie eine Prinzessin tragend ging er zum Lift, drückte den Knopf und trat schließlich schnell ein. Oben angekommen, küsste er Kyoko noch einmal und ging dann, weiterhin sie auf seinen Armen tragend, zu seinem Apartment. Eine besondere Nacht... ----------------------- @ ayako-shiro: So, dies ist mein kleines Geschenk für dich!! Mein Lemon-Kap, extra für dich heute! Herzlichen Glückwunsch noch mal! Fühl dich geehrt, denn eigendlich hatte ich vor, euch noch bis morgen zappeln zu lassen. Aber da du heute Geburtstag hast... ^__^ *ein Stück Geburtstagstorte mit Kerze da lass* @ all: Danke für eure lieben Kommis! Habe mich sehr darüber gefreut! Und hey, wir haben die 150er Marke geknackt!! Juppi! Danke danke danke! Dafür gibt es auch ein Dankesbild! *jedem ein Glas Sekt in die Hand drück* *Mousse au chocolat da lass* Lasst es euch schmecken und viel Spaß beim Lesen! P.S.: Vielleict kommt euch Kyoko etwas OoC vor, aber hey, woher soll ich wissen, wie Kyoko in solchen Situationen und unter Alkoholeinfluss reagiert? Eine besondere Nacht... Ren stellte Kyoko ab und schloss mit seinem Kartenschlüssel die Tür zu seinem Apartment auf. Als sie endlich offen war, nahm er Kyoko wieder hoch und trug sie über die Schwelle. Während seine Lippen heiß von ihren Besitz ergriffen, stupste er mit seinem rechten Fuss die Tür ins Schloss. Kyoko entfuhr ein Stöhnen, welches ihn wieder zur Besinnung brachte. >Was tue ich hier eigentlich? Nutze die Situation aus und verführe sie. Soviel zum Thema Gentleman... < Unsicher, was er tun sollte, trug er sie ins Wohnzimmer und setzte sie auf die Couch. Dort hielt sie ihn jedoch fest und meinte: „Lass mich nicht los, Ren, bitte!“ Ren schüttelte den Kopf und antwortete heiser: „Du bist nicht mehr bei deinen Sinnen, Kyoko. Du bist beschwipst und weißt nicht mehr, was du tust!“ „Doch, das weiß ich ganz genau. Ich will dich küssen und nicht mehr loslassen...“ Sie sah ihm geradewegs in die Augen. Ren musste schlucken. „Weißt du... was passiert, ...wenn du ...so weiter machst? Ich... werde mich... nicht...“ Weiter kam er nicht, denn er wurde von einer heißen Hand auf seiner Brust abgelenkt. Kyoko hatte ihm zugehört. Ihr wurde bei seinen Worten heiß und sie konnte einfach nicht widerstehen. Sie berührte ihn. Sachte fuhr sie mit ihrer Hand von seiner Brust in Richtung Bauchnabel. Dort angekommen, fing sie an, ihn zu streicheln. Erkundete seinen Bauch mit den festen straffen Muskeln, die sich unter ihrer Hand bewegten. Ihre zweite Hand legte sich um Rens Nacken und zog ihn sanft zu sich runter. Ren konnte nicht mehr klar denken. Widerstandslos lies er sich von ihr küssen und übernahm die Führung. Sanft teilte er mit seiner Zunge ihre Lippen und erbat Einlass. Er spürte, wie Kyoko kurz erstarrte und dann in seinen Armen weich wurde. Eben hatte er ihren ersten Zungenkuss bekommen. >Huch? War das etwa... Seine Zunge... was tut er da? Ich... ich...> Kyoko wusste nicht, was sie tun sollte und überlies sich seiner Führung. Dieses erregende Gefühl war neu für sie. Niemals hatte sie so einen Kuss bekommen. So sanft und doch so leidenschaftlich. Sie seufzte und schmiegte sich eng an ihn. Sanft nahm er sie in seine Arme und drückte sie eng an sich. Er konnte sie spüren. Jeden Zentimeter von Kyoko konnte er spüren. dachte er und zog sich zurück. Ein sanfter Rotschimmer lag auf Kyokos Wangen, als er sie betrachtete. Er wusste nicht, ob es vom Alkohol kann, oder ob es von ihrer Erregung herrührte. Langsam stand er auf und ging in die Küche. Dort füllte er zwei Gläser mit Wasser und ging zurück ins Wohnzimmer. Kyoko hatte sich inzwischen aufgesetzt und war dabei, ihr Kleid abzustreifen. Wie erwartet trug sie keinen BH, da er im tiefen Rückenausschnitt ihres Kleides zu sehen gewesen wäre. Ren durchfuhr es heiß bei ihrem Anblick. Augenblicklich war er zu ihr getreten, hatte die Gläser auf dem Glastisch abgestellt und griff nach ihrem Kleid. „Was tust du da? Warum ziehst du dich aus?!“ „Ich dachte, das gehört sich so... oder willst du nicht?“ fragte sie kokett flirtend. Ren musste erneut schlucken. Was sie ihm gerade anbot, konnte er nicht bringen. Ob er wollte oder nicht. Verdammt! Sie war seine Kohai, seine Schauspielkollegin. Er konnte sie doch nicht einfach verführen! „Du bist doch nicht mehr bei Sinnen! Du hast eindeutig zuviel Champagner getrunken. Oder warum führst du dich so auf?“ Seine Stimme war vor Heiserkeit kaum noch zu verstehen. Obwohl im Zimmer kein Licht brannte, fiel durch die Fensterfront noch genug Helligkeit herein, um Ren sehen zu lassen, dass Kyoko ihn mit großen Augen ansah. „Warum sollten wir das denn nicht tun? Wir sind beide erwachsen genug, um zu wissen, was wir tun. Ich bin zwar beschwipst, weiß aber immer noch, was ich tun möchte. Und das ist, dich zu verführen...“ Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und flüsterte: „Ich liebe dich, Ren! Ich will, dass du der erste bist...“ Sanft küsste sie ihn und fuhr mit der rechten Hand durch seine dichten, dunkelbraun- schwarzen Haare. Ein kehliges Stöhnen kam ihr über die Lippen und sie lies diese weiter wandern. Heiß fuhren Kyokos Lippen über seine Wangen zum Hals hinab. Ren erstarrte. Dann nahm er Kyoko bei ihren Schultern und drückte sie von sich. Sie wollte protestieren, doch er hinderte sie mit einem Kuss daran. Dann meinte er dicht bei ihren Lippen: „Dann werde ich dich jetzt verführen. Aber glaube nicht, dass ich mich noch allzu lange beherrschen kann. Du reizt mich schon den ganzen Abend. Ich werde mir Zeit lassen, solange ich kann.“ Kyoko musste nun doch ängstlich schlucken. Dieser Ren war eindeutig der `Eroberer der Nacht` und doch 100 Prozent er selbst. Seine Stimme war schon den ganzen Abend so heiser. Und diese Worte, die er ihr im Saal zugeflüstert hatte, gingen ihr wieder im Kopf herum. Flashback: „Du bist wunderschön. Ich wünschte, wir wären allein! Ohne die ganzen Leute hier um uns herum. Dann würde ich einiges mit dir machen....“, sprach Ren in einem heiseren, verführerischem Tonfall. Dazu schenkte er ihr ein sanftes und trotzdem sexy Lächeln. Flashback Ende Jetzt, mit ihrem beschwipstem Kopf, verstand sie, was er gemeint hatte. Wieder musste sie schlucken. Sollte sie wirklich? Ja, sie wollte. Er und kein anderer. Nur ihn wollte sie und nur ihn liebte sie. Langsam standen sie auf. Durch die sanfte Helligkeit im Zimmer konnte Kyoko erkennen, dass Ren sie ernst ansah. Sie schluckte. Und hob die Hand um ihm über seinen Bauch zu streicheln. Sanft glitt sie zu seinem Hals und öffnete den ersten Knopf. Die Krawatte hatte er schon im Auto ausgezogen. Ren hielt ihre Hand fest. „Wenn du weiter machst, gibt es kein zurück mehr...“, sagte er sanft. Kyoko war zu erregt, um die Warnung wirklich ernst zu nehmen. Mutig öffnete sie den zweiten und dritten Knopf. Langsam wurde Rens Brust sichtbar. Sanft strich sie über seine weiche dunkle Haut. Sie erschrak, als Ren sie plötzlich hochhob und ins Schlafzimmer trug. Wiederum stupste er die Tür mit dem Fuss ins Schloss. Er legte Kyoko auf dem großen King- Size Bett ab und machte die Deckenbeleuchtung an. Auf Kyokos Wunsch hin dimmte er sie zu einem sanften Schein. Langsam drehte er sich um und nahm das Bild, das sich ihm darbot, in seine Gedanken auf. Kyoko auf seinem Bett. In dem wunderbaren schwarzen Kleid, welches langsam aber sicher endgültig zu verrutschen drohte. Sanft lächelnd ging er auf sie zu und setzte sich zu ihr aufs Bett. Er streckte die Hand aus und berührte ihre Wange. Sich kaum noch beherrschen könnend, beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie. Der Kuss war anders als seine Vorgänger. Leidenschaftlich..., heiß... und sehr tief... Kyoko lies sich fallen und machte dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Bei seinem Hemd. Der vierte und fünfte Knopf war schnell geöffnet. Den sechsten machte sie ganz langsam und zögerlich auf, strich über Rens festen Bauch und kitzelte seinen Bauchnabel. Ren sog scharf die Luft ein und zog Kyokos Kleid über ihren Busen. Dann glitten seine Lippen zu ihrem Hals und spielten an ihm. Genau an der Stelle, wo der Puls war. Kyoko keuchte überrascht auf und schloss die Augen. Seine Lippen wanderten weiter. Über ihr Schlüsselbein, über ihre Schultern und schließlich über den weichen Ansatz ihres Busen. Wieder keuchte sie überrascht und krallte die Finger in Rens dichtes Haar. Dieser setzte sich abrupt auf und zog sein Hemd aus. Kyoko öffnete ihre Augen und sah Ren stumm an. Seine feste muskulöse Brust, der straffe Waschbrettbauch, seine starken Arme, welche sich nun um sie schlossen und sie an seine Brut zogen. „Kyoko...“, hauchte er und küsste erneut ihren Hals. Kyoko stöhnte und hielt sich an ihm fest. Die Welt fing langsam, aber sicher an, sich zu drehen. Sie spürte, wie Ren den Reißverschluss und die kleinen Hacken an ihrem Kleid öffnete und spürte ebenso, wie der weiche Stoff an ihrem Körper bis zu den Hüften herab rutschte. Gebannt sah sie Ren an, der sie betrachtete. >Ihr Busen... diese schmale Tallie und diese weiche Haut... warum hab ich das nicht schon sehr viel früher SO bemerkt?> Er schluckte und streckte zögerlich seine rechte Hand aus, legte sie auf ihre so unglaublich weiche und makellose Haut. Ehrfürchtig glitt seine Hand die Umrisse ihres Oberkörpers nach, ehe er sich vorbeugte und ihren Busen küsste. Die andere Hand schloss sich um den anderen Busen und streichelte sie. Diesmal kam ein heiseres Stöhnen über Kyokos Lippen, welche sich wieder einen Weg über seinen Hals nach unten suchten. Sie wurde langsam kühner und fing ebenfalls an, Rens Brust und Bauch zu küssen. Heiße Küsse auf zarter Haut... Feuchte Zungen auf verschwitzter Haut... Langsamer Verlust der eigenen Kontrolle... Das war es also, wovon so viele andere gesprochen haben. Kyoko fieberte unter Rens Berührungen und lies zu, dass er ihr das Kleid endgültig auszog. Seine Hose folgte gleichauf und Kyoko konnte sehen, wie Ren heftig schluckte. Er betrachtete Kyokos Höschen. Es war nur ein ganz kleines, enges Höschen aus schwarzen Satin. „Wo hast du diese Unterwäsche her?“ fragte Ren heiser. „Ich hab sie extra gekauft, da unter dem engen Kleid sich sonst alles abzeichnete. Kanae-chan hat gemeint, ich sollte es nehmen, auch wenn es etwas gewagt ist...“ Ren war kurz davor, es einfach auszuziehen und sie ganz nackt zu sehen. Ganz langsam machte er das dann auch. Kyoko erstarrte. Rens Hände glitten zu ihren Hüften und streichelten sie. Ein Finger glitt unter den Bund ihres Höschen und zog sachte dran. Sie konnte es nicht mehr abwarten. Ungeduldig und auch ein bisschen verschämt, wand sie sich. Ren küsste sie und zog ihr das Höschen über die Beine. Nach ein paar Sekunden spürte sie, wie er eine Hand auf ihre Wade legte und langsam höher glitt. Seine Finger glitten sanft auf ihrer Haut und hinterließen ein Kribbeln, welches sich schnell in ein heißes Feuer verwandelte... Über ihre Knie, die äußeren Seiten von ihren Oberschenkel und schließlich ganz sanft an ihren Innenseiten nach oben... So wand sich Rens Hand und auch somit das Feuer, welches Kyoko in sich spürte... Kyoko spreizte ihre Beine und wand sich erneut. Sachte glitt Ren auf sie und schob ihre Beine noch ein Stück weiter auseinander. Kurz dachte Ren noch, ob er das nun wirklich tat, aber es war schon zu spät. Eine Welle von Gefühlen und Lust brannte über ihn hinweg und er sah Kyoko in die Augen. Dort konnte er dieselben Gefühle und dieselbe Lust lesen, die er fühlte. Er lächelte und drang ganz sanft in sie ein. Kyoko versteifte sich aufgrund des kurzen, aber heftigen Schmerzes. Doch als Ren sich langsam zu bewegen begann, wurde sie von einer Welle aus Gefühlen mitgerissen. Sie fühlte ihn, mit jedem Zentimeter, der er war. Seine volle Körpergröße und sein volles Gewicht. Er küsste sie und hörte nicht auf, sich zu bewegen. Kyoko konnte gar nicht anders, als sich von den Gefühlen, die sie ertrinken lassen wollten, mitreisen zu lassen. Sie bäumte sich auf, Ren entgegen, der sich nicht mehr beherrschen konnte und sich einfach fallen lies. Der Tag danach... ----------------- So, ihr Lieben! Hier ist mal wieder ein neues Kap von mir! Sorry, hatte in letzter Zeit etwas viiiieeeellll Stress. Meine eine Oma war im Krankenhaus,meine andere Oma liegt auch mehr oder weniger mit ner dicken fetten Erkältung flach, mein Opa musste zu einer Nach-OP und meiner Mutter gehts auch gar nicht gut. Der einzige der von meiner Familie fit ist, ist mein Vater, doch auch der zeigt mittlerweile alle Anzeichen von Stress und Überarbeitung. Und dann auch noch mein Auto(abgelaufener TÜV, kaputte Frontscheibe durch das Unwetter, kaputter Auspuff...) und die Suche nach nem neuem Job... (versucht mal innerhalb von drei Stunden aus dem Nichts eine anständige Bewerbung hinzukriegen, wenn der Drucker streikt und ihr auch noch feststellen müsst, dass ihr keine Kopien von den Abschlusszeugnissen mehr besitzt! Und danach auch noch einen gerade angesetzten Vorstellungstermin [durch anrufen auf eine Anzeige hin festgelegter] in einem dir gänzlich unbekannten Stadtteil von KL einhalten zu können.) Das schlaucht ganz schön, sag ich euch. Vielleicht wiederhole ich mich, aber es kommt immer alles auf einmal!! Durch das hatte ich es leider nicht geschafft, dass Kapitel hier früher hochzuladen. Sollten Fehler drin sein, einfach übersehen (Oder mich daraufhin weisen, korrigiere sie dann bei Gelegenheit). Ich bin einfach nur noch geschafft und lümmel mich nach Essen kochen und Freund wieder auf die Arbeit schicken nur noch ins Bett und schlaf mich mal aus. Denzufolge also nur noch ein: Viel Spaß beim Lesen und eine Gute Nacht. Eure kaputte Serenade 26. Kapitel: Der Tag danach... Langsam wachte Kyoko in einem großen Bett auf. Sie vermisste eine Wärme und einen Körper an ihrer Seite. >Wo bin ich eigentlich? Das ist nicht mein Zimmer... Ohh... und diese Kopfschmerzen... die werden mich umbringen...< Sie blickte sich vorsichtig um. >Ah, jetzt fällt es mir wieder ein... Ich bin bei Ren und wir haben... haben...< Bei den Gedanken an die vergangene Nacht wurde Kyoko knallrot. >Oh weh! Das darf niemand erfahren. Entjungfert von Ren Tsuruga! Aber, es war schön... unbeschreiblich! Er liebt mich und er...< Abrupt wurden ihre Gedanken von der sich öffnenden Tür unterbrochen, in der Ren mit einem Tablett auf den Händen erschien. „Guten Morgen, Liebes. Ich hoffe, du hast gut geschlafen.“ Ren kam mit dem Tablett zum Bett und setzte sich. Er trug lediglich eine graue, kurze Schlafhose aus Satin. Kyoko hingegen gar nichts. Errötend zuppelte sie an der Decke und zog sie um sich. „Geht es dir gut?“ Verständnislos sah Kyoko Ren an. „Ich meine nach gestern Nacht...“, antwortete Ren etwas verlegen auf ihre stumme Frage. Kyokos Rot vertiefte sich und sie meinte stotternd: „J...Ja, es ge...geht mir gut....“ Da sie ihm vor Verlegenheit nicht in die Augen sehen konnte, betrachtete sie das Tablett, welches Ren noch in den Händen hielt. Da standen frisch aufgebrühter Kaffee, frische Brötchen, Misosuppe und eine kleine Schale Reis. Ebenso befanden sich verschiedene Wurst- und Käsesorten, sowie Marmelade darauf. An Geschirr gab es Stäbchen, zwei Tassen und Schälchen und Messer. Also eine Mischung aus westlichem und traditionellem Frühstück. Ren bemerkte Kyokos Verlegenheit. Ebenso bemerkte er ihren Blick, der immer noch auf dem Tablett ruhte. „Ich wusste nicht, was du normalerweise frühstückst. Darum hab ich westlich und traditionell eingekauft.“ „Warst du extra einkaufen? Gestern hattest du nämlich nichts! Ich hab nachgeschaut.“, meinte Kyoko leise zu Ren. Dieser antwortete ebenso leise: „Ja, ich bin schon seit zwei Stunden wach. Konnte nicht mehr schlafen. Und da ich dachte, dass du Hunger hast, war ich einfach einkaufen gefahren.“ Kyoko nickte und fing an zu essen. Nach ein paar Minuten fiel ihr auf, dass Ren nichts aß. „So geht das aber nicht! Du musst auch was essen, Ren!“, sagte sie streng und schob ihm die mittlerweile belegten Brötchen hin. „Danke, aber ich habe keinen Hunger. Jedenfalls nicht auf Nahrung...“, antwortete Ren kühn. Kyoko sah ihn an und auf ihre Wangen legte sich ein sanfter Rotschimmer. Sie wusste, worauf Ren anspielte. „Trotzdem musst du was essen. Ich hab es dir doch schon einmal gesagt. Für uns Schauspieler ist unser Körper das Kapital, das wir haben. Darum müssen wir sehr gut auf ihn achten. Angefangen von regelmäßigem Essen bis hin zur Pflege. Jenes lehrte mich der Regisseur vom Kyulala- Spot. Hätten wir auch nur einen Kratzer gehabt, hätte er mich und Kanae-chan sofort gefeuert.“ Sie grinste Ren an. Fast wortgleich hatte sie diesen Monolog Ren schon einmal gehalten, zu ihrer Zeit als Stellvertretende Betreuerin von Ren. Also zu der Zeit, wie Ren das erste Mal krank war und sie ihn pflegte. Da hatte Ren noch gedacht, dass er dies eben von ihr nicht hören wollte. Heute gab er ihr Recht, da er es am eigenem Leibe erfahren hatte. Damals schon hatte er ihr zugestimmt, ohne es sich eingestehen zu wollen. Ren grinste zurück und nahm sich dann doch das Brötchen, welches Kyoko ihm hinhielt. Nachdem sie im Bett gefrühstückt hatten, Ren aß für Kyoko noch ein zweites Brötchen, stand Kyoko auf, wickelte die Decke um ihren immer noch nackten Körper und sammelte ihre Kleider ein. Ren beobachtete sie dabei und versuchte, sein Verlangen zu unterdrücken. Als sie im Bad verschwunden war, stand Ren auf und strich sich seine Pyjamahose glatt. Dann nahm er das Tablett und trug es in die Küche. Zum Glück hatten sie heute einen freien Tag, sonst wären sie schon hoffnungslos zu spät. Er schielte auf die Uhr, welche über der Tür in der Küche hing und stellte fest, dass es schon 10.45 Uhr war. Normalerweise stand er schon um halb fünf auf, doch heute hatte er fast schon ausgeschlafen, für seine Verhältnisse. Kurz dachte er an die vergangene Nacht und versuchte sich dann schnell abzulenken, indem er an die Arbeit dachte. Ein Lächeln jedoch konnte er nicht mehr unterdrücken. Der Regisseur hatte ihnen, wegen der späten Premiere gestern, heute freigegeben. Jedoch war das für ihn kein Zeitverlust, da sie heute einfach Szenen drehten, wo Kyoko und Ren nicht gebraucht würden. Die Szenen, wo Sopiha und Magnus ihre Gefühle füreinander entdecken, zusammenkommen und heiraten. Inzwischen hatte er das Geschirr abgespült und die Reste des Frühstücks versorgt und Kyoko war noch immer nicht aus dem Bad gekommen. Langsam machte er sich Sorgen. Konnte etwas passiert sein? Er beschloss noch fünf Minuten zu warten und dann höflich nachzufragen. Als sie nach eben jenen besagten fünf Minuten immer noch nicht erschienen war, ging Ren langsam zur Badezimmertür und hob seine rechte Hand, um anzuklopfen. Dann erstarrte er jedoch mitten in der Bewegung, als von innen das Geräusch der Dusche und ein spitzer Schrei nach außen klangen. Sofort riss er die Tür auf und rief Kyokos Name. Dann erstarrte er erneut. Kyoko stand unter der Dusche und drehte das Wasser auf. Doch hatte sie, gedankenversunken wie sie war, nicht darauf geachtet, ob sie warmes oder kaltes Wasser aufdrehte. Und so erwischte sie, logischerweise, auch prompt kalt. Einen Augenblick später stieß sie auch schon einen erschrockenen Schrei aus, als das eiskalte Wasser ihr über den Körper lief. Und das kalte Wasser war im ersten Moment wie ein Schock. Sie hörte, wie Ren, ihren Namen rufend, hereinkam. Er klang mehr als nur besorgt und daraufhin drehe sie sich um und beobachtete ihn, wie er erstarrte. Kyoko stand splitterfasernackt und mit, von der Kälte, aufgerichteten Brustwarzen unter dem Wasser der Dusche. Eben dieses Wasser perlte geschmeidig von ihrer festen glatten Haut ab und lies sie rosig schimmern. Ren musste wieder schlucken und wollte sich gerade umdrehen und das Bad verlassen, als Kyoko ihn leise beim Namen rief. „Ren, was ist los? Warum kamst du rein?“ „Nun ja, du hast geschrieen und ziemlich lange gebraucht... Da wollte ich nachfragen, ob es dir gut geht. Entschuldige, wenn ich hier so unhöflich hereingeplatzt bin.“, antwortete Ren erst verlegen, dann jedoch immer sicherer und machte Anstalten, das Bad nun endgültig zu verlassen, als Kyoko ihn abermals ansprach. „Danke. Das war lieb von dir. Ich hatte einfach nicht darauf geachtet, ob ich warm oder kalt aufdrehe und prompt kalt erwischt. Das war alles.“ Dann sah sie Rens Rücken an und dachte kurz nach. Sollte sie? Zum zweiten Mal stellte sie sich diese Frage in Verbindung mit Ren. Da lächelte sie ganz leicht und beantwortete sich ihre Frage. Ja, sie sollte. Sie WOLLTE! „Ren? Willst du nicht auch duschen kommen? Das Wasser ist mittlerweile schön warm...“, meinte Kyoko einladend und betrachtete Rens Gesicht im Spiegel. Dieser zuckte zusammen und sah auf. Als sein Blick den ihren im Spiegel traf, lächelte Kyoko sanft. Ren grinste und ging einen lässigen Schritt nach vorne. Stützte sich auf dem Waschbecken ab und blickte weiter in den Spiegel. Kyokos Blick wurde lasziv. Unbewusst hatte sie in ihren Blick die unausgesprochene Einladung gelegt. Er verstand Kyokos Blick. Und er kannte seine Antwort. „Du weißt, worauf du dich einlässt?“, fragte er und blickte sie über den Spiegel hinweg an. Kyoko nickte. „Ja, das weiß ich...“ Wieder grinste Ren und drehte sich langsam um, überwand die entstandene Distanz mit einem weiterem lässigem Schritt und lies sich von Kyokos ausgestreckter Hand unter die Dusche ziehen. „Mit mir zu duschen, ...weißt du... was das heißt?“ Verneinend schüttelte Kyoko den Kopf und knöpfte sein mittlerweile durchnässtes weißes Hemd auf. „Dass du vom Anfänger- auf das Fortgeschrittenenlevel aufsteigst...“ Ren grinste und fuhr mit seinen Händen über ihren warmen nackten Körper, erreichte ihre Brust und fing behutsam an, sie zu massieren. Kyoko keuchte und sah für einen Moment Sternchen vor ihren Augen. „Und wenn schon... wir sind alt genug...“, war ihre leise, kaum verständliche Antwort. >Warum bin ich so empfindsam?> schoss es ihr durch den Kopf. Dann schüttelte sie leicht ihren Kopf und schob Ren das Hemd über die Arme. Er selbst zog sich seine Hosen aus. Dass das Wasser langsam kälter wurde, bekamen die beiden gar nicht wirklich mit. Zu sehr waren sie in ihre Spielchen vertieft. Zusammen ließen sie sich auf ein brandgefährliches Spiel ein. Und dieses Spiel nannte sich Affäre... ... und der Abend der Gedanken und Gefühle ------------------------------------------ 27. Kapitel: ... und der Abend der Gedanken und Gefühle Langsam fing es an zu dämmern. Der Tag wurde zur Nacht. Allein lag Ren in seinem großem Bett und dachte nach. Als er zu keinem Schluss kam, schüttelte er den Kopf und stand auf. >Was soll ich tun? Was mache ich, wenn Sho ihr wirklich meine Vergangenheit erzählt? Was wird sie denken? Das ich sie belogen habe? Was ich ja auch getan habe...> Wieder schüttelte er seinen Kopf und ging ins angrenzende Bad. In der Tür blieb er stehen. Ihr Duft hing noch in der Luft. Und als er sich genauer umsah, konnte er auch noch ein paar Spuren von ihr sehen. Liegengelassene Wattepads, die sie zum Abschminken gebraucht hatte, die zerrissene Strumpfhose im Mülleimer... so unordentlich kannte er sie gar nicht. Aber eigentlich kannte er die überhaupt nicht. Und sie ihn auch nicht. Und er würde das so schnell nicht ändern. Jedenfalls nicht freiwillig. Womit er auch wieder bei Sho gelandet war. >Was soll ich tun?>, fragte er sich immer wieder in Gedanken. Er fand einfach keine Antwort darauf. Aber er spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis Kyoko mehr über ihn wusste, als ihm lieb sein würde. >Ob sie dann immer noch was von mir will? Schließlich habe ich sie in dem Momenten ja dann belogen. Was meine Vergangenheit und Koon betrifft... Koon... Ob ich ihn wieder zurückholen kann? Den kleinen unbeschwerten Jungen Koon, der sich in dieses verrückte Mädchen verliebt hat? Warum kann man die Zeit nicht zurückdrehen?> Er betrachtete sich im Spiegel. >Wie ich aussehe... Ganz wie ein Mensch und nicht wie ein gefeierter Superstar...> Er wuschelte sich mit der Hand durch die Haare und sah dann wieder in den Spiegel. Doch diesmal sah er nicht sich, sondern ein hübsches Gesicht mit einem ihm bestens bekannten Lächeln. >Ach Kyoko... ich liebe dich und weiß nicht, wie ich’s dir sagen soll...> Schnell schüttelte er seinen Kopf. >Nein, du bist nicht verliebt!! Hier kannst du keine Beziehung anfangen!>, sagte er sich selbst. `Hast du das nicht schon längst? Du hast mit ihr geschlafen!!`, wisperte ihm seine innere Stimme zu. „Das hatte nichts mit Liebe zu tun!!“, rief er seinem Spiegelbild panisch zu. `Du bist genau wie Sho. Denkst, dass du nicht verliebt bist! Gesteh es dir endlich ein!!` „Nein, ich bin nicht in sie verliebt. Und ich bin ganz sicher nicht wie Fuwa-san!“ Ganz bewusst sagte er `Fuwa-san` um sich von ihm zu distanzieren. Leider gelang ihm das gar nicht. Wütend auf sich selbst, wand er sich von seinem Spiegelbild ab. Jedoch nicht ohne nochmals seine innere Stimme zu hören. `Und warum hast du dann mit ihr geschlafen? Warum, Ren?` Er stockte. Er schüttelte seinen Kopf und versuchte diese unangenehme Frage zu verscheuchen, doch sie setzte sich hartnäckig fest. „Ich geh ins Bett!“, verkündete er laut. Doch das tat er nicht gleich. Wieder glitt diese kleine Frage in seine Gedanken. „Verdammt noch mal!! Das weiß ich selbst nicht!!!!“, brüllte er plötzlich und schlug mit seiner Faust in den Spiegel. Dieser zersprang in tausend Scherben. Ein paar davon schlitzen ihn die Haut an den Fingern auf. Ein dünnes Rinnsal Blut lief an seinem Arm herunter und tropfte in gleichmäßigen Abständen ins Waschbecken. Ren fühlte keinen Schmerz. Er war betäubt von seinen Gewissen, welches schwer an ihm nagte. Notdürftig wusch er das Blut ab und sammelte die Spiegelscherben auf und warf sie in den Mülleimer. Dann verband er sich die Hand und legte sich aufgewühlt in sein Bett. Schlafen konnte er jedoch nicht. Er wollte es auch nicht. Warum auch immer. Derweil bei Kyoko... Diese saß in ihrem Zimmer im Daruma-ya und versuchte sich auf ihr Drehbuch zu konzentrieren. Doch so wirklich wollte es ihr nicht gelingen. Zu sehr war sie in Gedanken mit der Premiere und ihrer gemeinsamen Nacht mit Ren beschäftigt. Das Kleid hatte sie fein säuberlich wieder in den Kasten gelegt. Sie brachte es einfach nicht übers Herz, es wegzuwerfen. Dabei kam es von Reino. Und doch konnte sie sich einfach nicht überwinden, es wegzuwerfen. Zu sehr erinnerte sie es an Ren, wie er es ihr ausgezogen hatte und es zerknüllt auf dem Boden gelandet war. Der Auftakt zu ihrer gemeinsamen Nacht. Wobei, hatte dies nicht schon sehr viel früher begonnen? Hatten sie nicht schon sehr viel früher angefangen, auf diesen einen Moment hinzusteuern? Sie wusste keine Antworten. Und sie wollte sie nicht wirklich finden. Davor hatte sie Angst. Irgendetwas an Ren beunruhigte sie. Sie wusste nicht was. Nein, sie wusste, was es war, wollte es aber nicht wissen. Seit damals... Seit sie ihn pflegte, beunruhigte sie etwas an Ren. Sie konnte es benennen, wollte es sich aber nicht eingestehen. Leise stand sie auf und ging ins Bad. In dem Spiegel sah sie ihr Gesicht. Ungeschminkt und ganz natürlich, so, wie sie war. Wieso hatte sie mit Ren geschlafen? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass es nicht falsch gewesen war, kein Fehler war. Waren sie jetzt eigentlich zusammen? Darüber hatten sie den ganzen Tag nicht geredet. Sie hatten dieses Thema gemieden. Warum auch immer. Ihr war es irgendwo peinlich, es einfach so anzusprechen. Sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Sie konnte ja nicht einfach „Hey Ren! Sind wir jetzt eigentlich zusammen, oder was?“, fragen. DAS ging ja mal gar nicht. Da wartete sie lieber im Stillen ab, was gesah. Und trotzdem schwebte sie auf Wolke sieben und noch höher! Sie fühlte sich einfach übermütig, gut und was ihr noch so an positiven Gefühlen einfiel. Und doch kamen ihr immer mehr Fragen in den Sinn, die sie unbedingt klären wollte, nein, musste. Vor allem die eine: Wie sollte es jetzt weitergehen? Wie sollte sie sich Ren gegenüber verhalten, wenn sie ihn morgen am Set wiedersah? Was sollte sie sagen, tun? Fragen über Fragen. Und keine einzige Antwort. Wieder glitt ihr Blick zu dem Kasten mit dem Kleid. Und wieder fragte sie sich, warum sie es nicht wegwerfen konnte. Nur, weil es sie an Ren erinnerte? An die Premiere, an den wunderschönen Abend, die gemeinsame Nacht und der heutige Tag? Nein, deswegen konnte sie es nicht wegwerfen. Auch wenn es von Reino kam. Das würde sie einfach verdrängen. Langsam machte sie sich fertig für das Bett und legte sich schlafen. Doch an einschlafen war nicht zu denken. Zu sehr wanderten ihre Gedanken umher. Wieder war sie am Anfang angelangt. Am Anfang ihrer Gedankenschleife, am Anfang ihrer Gefühlsschleife. Sie wusste nicht, was sie denken sollte, fühlen sollte. Sie fühlte sich innerlich zerrissen. Einerseits so wohl, das sie Bäume ausreisen könnte, andererseits so bedrückt, als lastete eine tonnenschwere Last auf ihren Kopf und Schultern. Irgendwo einordnen konnte sie ihre Gefühle nicht. Himmelhoch jauzend, zu Tode betrübt. Berg und Talfahrt. Liebe und Hass. Licht und Schatten. So gegensätzlich wie diese Wortpaare, so gegensätzlich waren auch ihre Gefühle. Sorge, Kummer und Angst erdrückten fast das zarte Pflänzchen der Freude und Hoffnung in ihrem Herzen. Liebe? Was war das? Nur ein Wort? Oder doch ein Gefühl? Liebe... Wie fühlte sie sich an? Was machte sie so besonders? Dass man einen anderen Menschen `liebte`? Dass einem dieser Mensch so unheimlich viel bedeutete? So unendlich wertvoll war? Liebe... mehr als nur ein Wort. Mehr als nur ein Gefühl. Aber was genau? All dies schoss durch Kyokos Gedanken. Und immer wieder erschien ihr dabei ein Gesicht vor ihren Augen. Ein lachendes Gesicht, welches ein solch schönes Lächeln trug, dass es einem Engel gehören könnte. Ein Gesicht, welches Kyoko mehr als vertraut war. Sehr viel mehr. Der dazugehörige Mensch bedeutete ihr so viel, dass sie fast alles für ihn tun würde. Und in kannte sie schon lange. So lange, dass sie schon vergessen hatte, wie er sich anfühlte, wie er roch, wie seine Stimme klang. Und doch war ihr all das vertraut. Wusste sie, wer es war. Doch war er es wirklich? Was verbarg er vor ihr? Und warum? Sie wusste nur eines. Dass sie mehr für ihn fühlte. So viel mehr, als dass man es mit dem Wort `Liebe` umschreiben konnte. Und warum fühlte sie sich dann so unbehaglich? Warum hinterlies dieses Gefühl einen bitteren Nachgeschmack? Bittersüß... Genauso wie ihre Erinnerungen. Ihre Erinnerungen an ihre Kindheit. Die schönen Momente mit Koon, die scheußlichen Momente mit Sho. Die Trennung von ihrer Mutter... Der Verrat von Sho... Bittersüß... Wie ihre Gefühle. Die Liebe, der Hass. Der Zorn und das Verzeihen. Sie wollte mit ihm reden. Sie musste mit ihm reden. Keine Ahnung warum, aber irgendetwas drängte sie dazu. Irgendetwas, was sie sich gut fühlen lies. Geborgen, gebraucht, geliebt. Was sollte sie tun? Was sollte sie sagen? Wie sollte sie auf Ren reagieren? So, als sei nichts gewesen? Oder so, als sei alles schon gesagt? Als wären sie zusammen? Sie wusste es einfach nicht. Sollte sie Ren einfach mal darauf ansprechen? Mit dieser Frage im Hinterkopf schlief sie dann endlich ein. Früh am nächstem Morgen wachte sie aus einem Traumlosen Schlaf auf, steckte sich und stand auf. Leise machte sie sich für den Tag fertig. Vorsichtig, um niemanden zu wecken, ging sie in die Küche und fing an, das Frühstück zuzubereiten. Dabei achtete sie besonderes darauf, einige besondere Gerichte zu kochen, damit sie sie mitnehmen konnte Schnell bereitete sie die beiden Bentos vor, die sie fast schon liebevoll in ihre Tasche packte, bevor sie das Frühstück für ihre Gasteltern auf den schon gedeckten Tisch anrichtete. Bestimmt würden sie sich darüber freuen. Sachte lächelte Kyoko und blickte kurz aus dem Fenster in den Garten hinaus. Es versprach ein wunderbarer Tag zu werden. Ideal für ein kleines Picknick im Freien. Wieder blickte sie zum Tisch und prüfte ein letztes Mal, ob alles bereit stand. Ihre Gasteltern würden sich sehr freuen, das wusste Kyoko. Und wieder schlich sich ein sanftes Lächeln auf ihr Gesicht. Mit ihnen Essen würde sie jedoch nicht, da sie vorhatte, früh bei LME zu sein, um einen Moment ungestört mit Ren reden zu können. Dies hatte sie sich fest vorgenommen. Doch so sollte es nicht kommen. Und das auch die ganzen nächsten vier Tage nicht. Bis zu dem großen Knall am vierten Tag, welcher alles zerstören sollte. Alles, was sich bis dahin aufgebaut hatte. Alles, was bis dahin zwischen Kyoko und Ren gewesen war. Alles, was bis dahin noch friedlich schlummerte. Allem vorne weg, Rens Vergangenheit, welche nicht länger vergangen, vergessen oder auch verdrängt war. Und Kyoko würde wieder alles verlieren, was ihr Herz und ihre Gefühle ihr nun gaben. Alles verlieren, dass sie gerade erst wieder gefunden hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)