Die Aussprache von Bluey ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Lois Lane war nervös, sehr nervös sogar. Völlig verkrampft saß sie auf ihrem Stuhl und überlegte fieberhaft, wie sie das Gespräch beginnen sollte. Es war ein sehr ernstes Thema, über welches sie mit ihm reden musste. So konnte es auf keinen Fall weiter gehen. „Also mein Freund, ich muss jetzt einmal Klartext mit dir reden.“, begann sie entschlossen und streckte kampfeslustig das Kinn vor. „Es wird endlich Zeit, dass dir jemand ins Gewissen redet und dir vor allem mal sagt, was alle denken und was alle auch langsam nervt oder an die Gefühle geht.“ Lois war stolz auf sich und auf den Beginn ihrer Rede. „Clark, du bist kein Schuljunge mehr.“, begann sie so ruhig wie es ihr möglich war. „Nicht mehr in die Highschool zu gehen bedeutet, dass du langsam erwachsen wirst. Damit verbunden ist aber auch, dass die Zeit für deine Spielereien vorbei ist. Ich meine, niemand erwartet gleich, dass alle Entscheidungen von dir in Ordnung sind, auch Erwachsene sind nicht unfehlbar. Aber dieses ewige Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln und wieder rein in die Kartoffeln ist doch ganz und gar nicht gut für alle Beteiligten. Auch für dich nicht, da musst du mir schon zustimmen, oder etwa nicht?“ Fragend sah sie ihr Gegenüber an und piekste dann mit dem Zeigefinger auf ihn ein. „Du musst endlich zu deinen Entscheidungen stehen, Clark Kent!“, forderte sie dabei energisch. „Es geht einfach nicht, dass du sie willst, dann wieder doch nicht und dann doch wieder. Das tut den beiden doch weh! So ein Theater hält auf die Dauer niemand aus und ich kann es so langsam nicht mehr hören. Macht dir das denn Spaß?“ Sie erwartete jedoch keine Antwort, sondern redete einfach weiter. „Sie leiden alle beide, Clark. Du machst sie langsam aber sicher fertig. Jedes zweite Wort ist Clark, Clark, Clark und es nervt mich, dass ich mir bei jedem Gespräch wieder das gleiche anhören muss. Eigentlich will er keine Beziehung, aber wieso kümmert er sich dann so? Wieso benimmt er sich so seltsam? Wieso begreift er nicht, dass das Leben weiter geht und dass er mir nichts zu sagen hat und sich auch nicht einmischen soll.“, äffte sie die häufigen Dialoge nach. „Ich kann es nicht mehr hören!“ Sie schüttelte energisch den Kopf. „Lana ist inzwischen eine meiner besten Freundinnen und nimm es mir nicht übel, Smallville, aber du hast sie schließlich abserviert. Du hast gesagt, dass du sie nicht mehr liebst.“ Mahnend sah sie nach vorn und fuchtelte gleichzeitig hektisch mit den Händen durch die Luft. „Jetzt hat Lana sich endlich entschlossen, ihre Trübsalslaune zu vergessen und wieder am Leben teilzunehmen. Sie hat jemanden gefunden, jemanden, der sie nimmt wie sie ist und der sie genau deswegen liebt. Lex will Lana, sie bedeutet ihm sehr viel und andersrum ist es genauso. Lana ist zufrieden und glücklich mit Lex und es ist mehr als unfair von dir, dass du dich da dauernd einmischst. Deine Meinung gut und schön, aber wie du und Lex zueinander stehen, hat ja mit Lana nichts zu tun. Sie gehört jetzt zu Lex, weil sie es so will und du solltest endlich begreifen, dass die beiden es sehr ernst miteinander meinen.“ Lois sprang auf und begann angespannt hin und her zu tigern. „Lana will ihren Weg gehen, eine Zukunft, in der du nicht allzu viel zu suchen hast, mein Freund. Du hilfst ihr kein Stück, wenn du dich dauernd einmischst und versuchst, einen Keil zwischen die beiden zu treiben. Was auch immer das Problem zwischen Lex und dir ist, du solltest es in Lanas Interesse ruhen lassen. Sie wird ihre Meinung nicht ändern und je mehr du dagegen redest, desto enger schweißt du die beiden zusammen. Lana und du, ihr wolltet versuchen, eine ganz normale Freundschaft aufzubauen, aber deine Haltung ihrem Leben gegenüber ist da wenig förderlich. Außerdem bringst du sie dauernd durcheinander, indem du immer mit deinen Thesen und Theorien über Lex’ Bösartigkeiten ankommst. Wer soll dir das denn noch glauben, hm? Langsam hört es sich an, wie das kindische Gehetze eines abgewiesenen Liebhabers, der mit der Trennung nicht klar kommt, aber das trifft bei dir ja nicht zu, richtig?“ Lois blieb stehen und starrte in die Richtung ihres Gegenübers. Auf ihrer Stirn hatten sich kleine Schweißtropfen vor Aufregung und Einsatzbereitschaft gebildet. Schon seit Tagen rang sie mit sich, ob sie mit Clark reden sollte oder nicht und was genau sie ihm sagen wollte. Und jetzt endlich hatte sie sich durchgerungen. Es gab kein Zurück. Sie musste es durchziehen, denn sie wollte wirklich, dass alle Beteiligten endlich zur Ruhe kommen. Lois hatte sich vorgenommen, dieses ewige Lana – Clark – Chloe hin und her endlich zu beenden. Sie musste es nur noch in Clarks Hirnwindungen einbläuen, denn der Farmerssohn verhielt sich in der ganzen Sache sehr, sehr unentschlossen. Aus diesen Gründen sprach sie ohne Punkt und Komma. Er durfte gar keine Gelegenheit für eine Erwiderung bekommen, ehe sie ihn nicht von der Richtigkeit ihrer Worte überzeugt hatte. Sie setzte sich wieder und fixierte ihr Gegenüber mit festem, durchdringendem Blick. „Clark, ich finde es auch gar nicht gut, dass du auch Chloe dauernd mit reinziehst. Wir beide wissen doch, dass meine Cousine schon ewig in dich verknallt ist. Und aus eben diesem Grund unterstützt sich dich auch noch in deinen wahnwitzigen Theorien und vergisst völlig, dass sie auch noch ein Privatleben und Ziele hat. Sie ist genau wie du nur noch damit beschäftigt, Lex hinterher zu schnüffeln und dir Zucker in den Hintern zu blasen. Früher oder später jedoch wird sie aufwachen und bemerken, dass sie zwar alles für dich getan hat, aber selbst ganz schön auf der Strecke geblieben ist. Und ob sie das so einfach wegstecken kann, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Ich mache mir Sorgen um sie und wenn du sie ein bisschen gern hast, dann solltest du einmal gut über meine Worte nachdenken.“ Wieder piekste sie mit dem Zeigefinger drauflos. „Clark, was ich versuche dir hier zu sagen ist, das die Vergangenheit vergangen ist. Wie sagte Timon im König der Löwen doch gleich?“ Sie sah einen kurzen Moment nach oben und ging nachdenklich in sich hinein. „Es ist vorbei, wenn es vorbei ist. Es tut zwar manchmal weh, aber man lernt auch daraus.“ Lois stockte kurz. „Naja, so ähnlich jedenfalls.“, wiegelte sie dann ab. „Es ist vorbei Clark, endgültig. Sieh mal, Lana und du hattet eure Chance und ihr habt es vergeigt. Mehrmals. Warum und wieso geht mich nichts an und es interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht weiter. Ich will nur sagen, dass du auch endlich damit abschließen musst. Steh zu deiner Entscheidung!“ Ihre Stimme nahm beim letzten Satz einen lauteren Ton an und sie bremste sie schnell wieder. „Ich meine, du bist noch jung und hast dein ganzes Leben noch vor dir. Wer weiß, was es alles für dich bereithält. Und naja, am Ende erkennst du ja, dass in deiner Umgebung ein Mensch ist, dem du alles bedeutest und der dir ja auch nicht egal ist. Vielleicht kannst du ja mal in diese Richtung versuchen zu überlegen. Und selbst wenn nicht, dann hör endlich auf, Chloe da mit rein zu ziehen. Ich wünsche mir für meine Cousine mehr, als das sie ihr ganzes Leben einem Farmer aus Kansas hinterher rennt, der es sowieso nicht ernst mit ihr meint. Andauernd gibst du ihr neue Gründe, sich Hoffnung zu machen und dann zerschmetterst du sie immer auch genauso schnell wieder. Das hat Chloe nicht verdient, Lana auch nicht und du gleich gar nicht. Denn du machst mit diesem Liebeschaos euer ganzes Leben zu einer Achterbahn der Gefühle. Und nebenbei bemerkt, meines auch. Ich habe langsam den Kanal wirklich voll, mir dauernd wieder neue Heulereien anzuhören, in denen du jedes Mal die Hauptrolle spielst. Ich versteh sowieso nicht, was die beiden an dir immer finden, Smallville. Aber mir fehlt zum Glück dieses Clark – Kent – ist – der – Beste – Gen.“ Sie schüttelte den Kopf und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Alles was ich sagen will ist, lass die Vergangenheit ruhen und schau endlich in die Zukunft Smallville. Ja, genau das versuche ich dir zu sagen und ich hoffe wirklich, du denkst mal darüber nach und machst dann das Richtige. Wäre zwar mal etwas Neues, aber immerhin, man sollte ja niemals nie sagen und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Selbst für dich gibt es noch Hoffnung, du musst nur endlich erkennen, wo deine Möglichkeiten sind und sie auch einmal nutzen.“ Wohlwollend starrte sie ihr Gegenüber an und nickte dann zufrieden. Sie atmete erschöpft, aber auch erleichtert auf. Dann nahm sie das Wasserglas vor sich und trank es durstig in großen Zügen leer. „Das war super Lois, ganz große Klasse. Das muss ihn einfach überzeugen.“, lobte sie sich selbst im Spiegel und stand auf. „Soviel zur Generalprobe. Jetzt muss ich das nur noch dem Farmboy verklickern, aber das sollte ja kein Problem sein. Also ich hätte mich überzeugt und bald haben wir hoffentlich alle unsere Ruhe, ganz besonders ich.“ Sie starrte noch kurz vorfreudig lächelnd in ihr eigenes Gesicht, ehe sie sich ihre Handtasche schnappte und in Richtung Tür ging. Flüchtig prüfte sie noch schnell den Sitz ihres frisch manikürten Fingernagels, ob er am Spiegel auch nicht gelitten hatte, ehe sie die Wohnung verließ. Sie wollte ja nicht zu spät zu ihrer Verabredung mit Clark kommen… Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)