Gebrüder Kon von Luci-Maus (ihr wahrer Charakter) ================================================================================ Kapitel 8: Eifersucht und ihre Folgen ------------------------------------- Das Wochenende hatte jeder der vier Freunde für sich allein verbracht, zur Erholung nach dieser schrecklichen Woche, in der Matzu und Eko zerstritten gewesen waren. Doch kaum war es Montagmorgen, halte ein fauchender Schrei über den Schulhof: „Takakura!! Nicht schon so früh am Morgen! Kannst du nicht wenigstens bis zur großen Pause mit deinen Übergriffen warten?!“ Die Köpfe der Schüler wandten sich dem jüngeren Kon-Bruder zu, der von einem lachenden Eko geknuddelt wurde und vergeblich versuchte sich zu befreien. „Jetzt sträub dich doch nicht so mein Wirbelwind, genieß es doch einfach.“ „Nur über meine Leiche“, keuchte der Kleinere, während er immer noch die Hände gegen die Brust des Größeren stemmte. „Süß die Beiden“, schnurrte der Rotfuchs, der seitlich zwischen den Beinen des älteren Lilahaarigen saß und von diesem sanft über den Rücken gekrauelt wurde. „Ja, wie zwei Raubkatzen.“ Die beiden Streithähne interessierten ihn im Augenblick weniger, sein Interesse galt allein dem schmalen Rücken des Rotschopfes. Liebevoll fuhr er mit den Fingerspitzen an Tatsumis Wirbelsäule rauf und runter, bevor er in seinem Nacken verhaarte, um ihn dort weiterzukraulen. Beinahe schnurrend lehnte dieser sich gegen die warme Brust des Älteren und schloss genießerisch die Augen, blendete alle anderen aus seinem Bewusstsein aus. „Onii-chan, jetzt hilf mir doch mal!“ „Sorry, aber ich bin beschäftigt.“ „Verräter!“ Angriffslustig funkelte Matzu den Grünhaarigen an, doch der schien plötzlich nur noch Augen für seinen Fuchs zu haben. „Hey Toshi, vergiss nicht mir was übrig zu lassen, er gehört uns beiden.“ „Ich weiß, aber Streicheleinheiten dieser Natur obliegen doch wohl eher mir.“ „Streitet euch nicht, jeder weiß, wie weit er gehen kann“, mischte sich nun der Rothaarige ein und schmiegte sich noch ein wenig enger an Satoshi. Der Jüngste hingegen war mit dieser Unterhaltung so ganz und gar nicht zufrieden, er hasste es, dass sich alles immer nur um Tatsumi drehte. Wütend krallte er die Hände in Ekos Hemd, der ihn daraufhin erstaunt anschaute: „Hey mein Süßer, erst kannst du nicht schnell genug von mir wegkommen und jetzt klammerst du dich so heftig an mich? Ist alles okay mit dir?“ „Klar“, knurrte der Angesprochene und wandte den Blick von dem kuschelnden Pärchen ab, ohne darauf zu achten, dass er dem Grünhaarigen immer noch ziemlich nahe war. Dieser würde sich jedoch deswegen sicher nicht beschweren. Im Stillen hoffte er sogar, dass Matzu nicht allzu schnell bemerkte, was er da gerade tat und zog ihn behutsam noch ein wenig näher an sich ran. Genießerisch schloss er seine Augen, atmete den süßlichen Geruch des Jüngeren tief ein. Dieser grummelte währenddessen völlig in Gedanken versunken: „Was hat dieser Rotschopf nur, das ich nicht habe? Was um alles in der Welt lässt ihn für diese beiden Dummköpfe so besonders erscheinen? Er ist nicht hässlich, aber auch nicht außergewöhnlich hübsch, Mittelmaß eben, mehr nicht. Gut, er ist schlank und bewegt sich ziemlich elegant, aber was bedeutet das schon? Mich kotzt er einfach nur an! Ich wünschte er wäre nie in unser Leben getreten, dann hätte ich Sa-chan immer noch für mich ganz alleine … aber dann hätte ich wohl auch niemals Eko kennen gelernt … verdammt, was interessiert mich schon dieser Trottel?!“ Während der kleinere Lilahaarige in Gedanken Kämpfe mit sich selbst ausfocht, hatte es Eko geschafft den Kopf unbemerkt in seiner Halsbeuge zu betten und döste inzwischen leicht. „Ich wette Matzu dreht ihm den Hals um, wenn er wieder zu sich kommt“, erklärte Satoshi seinem Füchslein, während er ihn liebevoll im Arm hielt und weiterhin zärtlich im Nacken krauelte. „Ja, da gebe ich dir recht und ich schätze mal, dass das gar nicht mal mehr so lange dauert.“ Gespannt warteten die Beiden auf die Erfüllung ihrer eben gemachten Prophezeiung, die keine Minute später eintrat. Völlig irritiert stellte Matzu fest in welch einer Position er sich befand, stieß den Älteren ohne Vorwarnung von sich und verpasste ihm eine gepfefferte Ohrfeige: „Was fällt dir eigentlich ein meine Situation so schamlos auszunutzen?! Du solltest dich echt schämen Takakura! Komm mir ja nie wieder so nahe! Himmel Herrgott noch mal“, machte der Lilahaarige seiner Wut Luft und stapfte wütend ins Schulgebäude. Verblüfft schaute sein Bruder ihm nach: „Erstaunlich, sonst kriegen ihn keine zehn Pferde vor dem Stundenklingeln in die Schule rein.“ „Tja, ich hab halt ein Händchen für den Kleinen.“, grinste der Grünhaarige, wobei er sich die schmerzende Wange rieb. Hatte echt einen guten Schlag drauf sein Kleiner. Die drei Verbliebenen mussten lachen und beschlossen wenig später ihrem kleinen Wirbelwind zu folgen, der schmollend auf seinem Platz saß und aus dem Fenster schaute. ~*~*~*~*~*~*~ „Tatsumi?“ „Ja?“ Neugierig schaute der sitzende Rothaarige zu Satoshi auf, der vor ihm stand und seinen Namen in einer für ihn seltsamen Tonlage ausgesprochen hatte. Was er wohl von ihm wollte? „Hast du heute schon was vor?“ „Nein.“ „Wollen wir uns dann nicht treffen, nur wir Beide?“ „Zu zweit“, fragte der Jüngere verlegen. „Ja, ganz zwanglos. Nur so, um Zeit miteinander zu verbringen, natürlich.“ „Natürlich“, grinste Tatsumi ihn verschmitzt an, was den Älteren kaum merklich erröten ließ. „Also treffen wir uns nachher?“ „Ja.“ Auf einmal rückte der Grünhaarige näher an seinen Sitznachbarn heran und legte ihm den Kopf auf die Schulter, bevor er leicht schmollend bestimmte: „Morgen gehörst du dann aber mir.“ „Klar.“ Schmunzelnd lehnte der Rotfuchs seinen Kopf gegen Ekos, der inzwischen zufrieden lächelte. War ihm doch in der vorherigen Woche bewusst geworden, wie sehr er die Nähe seines Freundes vermisst hatte, weshalb er nun nicht bereit war diese erneut zu missen. Würde Satoshi sich halt mit ihm arrangieren müssen. Den schien das allerdings wenig zu stören, war er sich doch Tatsumis Zuneigung gewiss. Der jüngere Kon-Bruder kam gerade vom Schulkiosk, wo er sich ein Brötchen geholt hatte, als er die einträchtige Szenerie dieser anscheinenden Dreiecksbeziehung erblickte. Voller Argwohn ignorierte er die Drei, ließ sich auf seinen Platz fallen und begann zu essen. Sollten die doch glücklich werden, interessierte ihn kein Stück. … Und wie ihn das in Wahrheit interessierte! Konnten die sich nicht ein einziges Mal zusammenreißen? Mussten sie denn der gesamten Schülerschaft zeigen, dass sie auf den selben Typ standen? Dummköpfe! Wütend mampfte er sein Brötchen, wobei er sich prompt verschluckte. „Oh, hat sich mein kleiner Gierschlund verschluckt“, fragte der Grünhaarige witzelnd, während er aufstand und zu dem kleineren Lilahaarigen rüber ging. „Ach.. lass.. mich.. doch.. in.. Ruhe..“, würgte der Angesprochene mühselig hervor. Hilfsbereit bot Eko ihm seine Wasserflasche an und klopfte ihm auf den Rücken. In Anbetracht dessen, dass er halb am ersticken war, nahm Matzu die Hilfe des Älteren sogar an. „Besser?“ „Geht schon wieder.“ „Kein Danke? Ich bin ja enttäuscht.“ Mit einem gespielt langen Gesicht setzte der Grünhaarige sich auf Satoshis freien Platz, was den Kleinen sofort fauchen ließ: „Runter da! Das ist Satoshis Platz!“ „Hey Toshi! Haste was dagegen, wenn ich mich hier mal kurz breit mache?“ „Nö, ich sitz ja auch auf deinem Platz“, entgegnete der ältere Lilahaarige abwesend, da er im Augenblick mal wieder nur Augen für seinen Rotschopf hatte. Sein Bruder hingegen schmollte. „Hab dich nicht so Matzu, du kannst ja ein bisschen mit mir kuscheln, dann kriegst du sicher wieder bessere Laune.“ Ein giftiger Blick strafte den Grünhaarigen. „Nur über meine Leiche, außerdem heiße ich für dich nicht Matzu“, entgegnete der Kleinere genervt, aber für seine Verhältnisse ziemlich ruhig. „Wie dann? Zuckerschnute?“ Für diese Frechheit bekam Eko einen Rippenstoß, der sich gewaschen hatte, dennoch konnte er es nicht lassen den Arm um seinen Wirbelwind zu legen. Dieser grollte zwar, ließ es sich aber gefallen, zumindest solange der Größere nicht versuchte weiter zu gehen. Dieser dachte gar nicht daran dies zu tun, da er sich sagte, dass er mit kleinen Erfolgen auf die Dauer weiter kam, als mit großen Misserfolgen. Eines konnte er sich jedoch nicht verkneifen: „Sag mal, was machen wir heute Nachmittag eigentlich?“ „Wir“, fragte Matzu verwirrt und empört zugleich. „Klar, dein geschätzter Bruder trifft sich doch mit Tatsumi, also hast du nichts zu tun und ich auch nicht.“ „Da heißt doch aber nicht, dass wir uns treffen!“ „Wieso nicht? Wir sind doch jetzt…“ Der Grünhaarige unterbrach sich, als er in Gedanken noch einmal Matzus Worte Revue passieren ließ: //Hast du gerade ‚Freunde’ gesagt? Wie kommst du denn auf den Unsinn? Wir sind ganz sicher keine Freunde und das werden wir auch nicht! Was bildest du dir eigentlich ein? … Ich hasse dich!// Dieser seufzte, wusste er doch genau, warum der Ältere seinen Satz nicht zu Ende gebracht hatte. Grantig maulte er: „Ja, ja, wir sind Freunde, aber deshalb müssen wir uns doch nicht treffen, nur weil Satoshi mit Tatsumi verabredet ist.“ „Und was spricht dagegen“, fragte der Ältere überglücklich, Dank Matzus Zugeständnisses. „…“ „Gib’s zu, dagegen sprich überhaupt nichts. Komm schon, ich verspreche auch dich nicht zu sehr zu begrabschen.“ „Na wie toll“, folgte die sarkastische Antwort. „Also abgemacht, dann kommst du nachher mit zu mir, bei dir waren wir ja schon.“ „Wenn du meinst.“ „Meine ich.“ So begann es, dass Eko und Satoshi sich beinahe täglich mit den Verabredungen mit Tatsumi abwechselten und darüber gar nicht bemerkten, wie sehr sie Matzu vernachlässigten. Natürlich traf der sich immer mit demjenigen, der gerade nicht mit dem Rotfuchs zusammen war, doch dies eher um nicht völlig in Vergessenheit zu geraten. Jedes Mal, wenn er seinen Bruder fragte, ob er für ihn Zeit hatte, bekam er entweder die Antwort „Ich bin schon mit Tatsumi verabredet“ oder „Ich muss erst mal Tatsumi fragen, ob er da Zeit für mich hat“. Aus lauter Einsamkeit und Verzweiflung rang er sich sogar dazu durch den Grünhaarigen zu fragen, doch der hatte nur die selben zwei Antworten, wie Satoshi zu geben. Traurig und wütend zugleich begann er sich schließlich von seinen Freunden zurückzuziehen, was keiner zu bemerken schien, noch nicht mal sein eigener Bruder. Der jüngere Lilahaarige verbrachte seine Nachmittage beinahe nur noch vor dem Fernseher oder Trübsal blasend auf der Fensterbank seines Zimmers. ~*~*~*~*~*~*~ Am Ende der vierten Woche kam Frau Tanuki wie immer grinsend in die Klasse, begrüßte die Schüler, während sie sich setzte und zog ein kleines blaues Buch aus ihrer Tasche. „So meine Lieben, ich denke ein Monat Pause sollte genügen. Das Jahr ist nicht sehr lang, weshalb ich euch heute eure Themen für die nächste Gruppenarbeit mitteilen werde. ~ Guck nicht so Yumi, das gibt Falten. ~ Ja, dieses Mal teile ich die Themen zu, also holt Stift und Papier raus und hört aufmerksam hin.“ Sie begann fröhlich drauf los anzusagen, wobei Tatsumi und Satoshi das Thema „Pablo Picasso und Georges Braque - und ihre Stilrichtung, die sie gemeinsam entwickelten“ und die Streithähne „Leonardo da Vinci - und sein Lebenswerk“ bekamen. ‚Na superklasse’, dachte der kleine Lilahaarige: ‚Das heißt dann, dass ich meinen Bruder ganz abschreiben kann.’ „Ach nein, warum müssen es ausgerechnet Künstler sein“, stöhnte der Grünhaarige unmittelbar bevor Frau Tanuki verkündete: „Ach und bevor ich es vergesse, dieses Mal werden einige ihre Ausarbeitung auch vortragen müssen. Am Ende des Schuljahres soll jede Gruppe mindestens einmal rangekommen sein. Wer vortragen wird entscheiden wir Ende nächster Woche.“ „Das auch noch“, maulte Matzu und ließ sich seufzend an die Schulter seines Bruders sinken. Hoffentlich ging dieser Kelch vorerst noch an ihnen vorbei. Dafür hatte er nun wirklich keinen Nerv mehr. ~*~*~*~*~*~*~ Wie bereits befürchtet führte die neue Projektarbeit dazu, dass der jüngere Kon-Bruder noch mehr vernachlässigt wurde, was seine Wut auf den Rothaarigen nur noch schürte und dazu führte, dass er sich die gemeinsamen Nachmittage mit seinem Partner regelrecht herbeisehnte. Wie war es nur so weit gekommen? Warum musste er so leiden, während Tatsumi die Aufmerksamkeit der zwei wichtigsten Menschen in seinem Leben genoss? Ja, selbst den Grünhaarige zählte er inzwischen dazu, obwohl sie sich immer noch ständig zankten. Warum bemerkte sein Bruder nicht, wie sehr er ihn verletzte? Weshalb knuddelte der Grünhaarige ihn in einem Moment und ließ ihm im nächsten für seinen Fuchs eiskalt stehen? Nun ja, er ließ Eko abblitzen, fauchte ihn an, dass er seine Nähe nicht wollte, aber das hatte den Älteren doch sonst nie gestört. War er seiner überdrüssig geworden? Hatte er endgültig genug von ihm? Aber wenn ja, wieso verabredeten sie sich dann immer noch miteinander, wenn ein gewisser Jemand keine Zeit hatte? Der jüngere Lilahaarige verstand es einfach nicht. Allmählich spielte er sogar mit dem Gedanken seinem Bruder seine Sorgen anzuvertrauen, wozu es allerdings nicht mehr kommen sollte. Am nächsten Mittwoch lief er gerade über den Schulflur, war eigentlich auf dem Weg zurück in ihr Klassenzimmer, als plötzlich Tatsumi vor ihm stand. Sie befanden sich direkt vor der Treppe, ließen sich aber nicht von den rauf und runter gehenden Schülern stören. „Matzu, ist alles in Ordnung mit dir? Du bist in letzter Zeit so still.“ Dem Lilahaarigen platzte der Kragen, jetzt sollte ausgerechnet Tatsumi sich um ihn Sorgen und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigen? Völlig lächerlich, das Ganze war einfach nur völlig lächerlich. „Bei mir ist alles bestens, kümmere du dich lieber darum mir meinen Bruder wegzunehmen und gleichzeitig mit Takakura rumzumachen“, fauchte der Angesprochene zurück, was ihm einen irritierten Blick des Rothaarigen einbrachte. „Wieso sagst du so was?“ „Weil es die Wahrheit ist! Dir macht es doch Spaß die Beiden ganz für dich alleine zu haben und lachst dir einen, weil sie mich total vergessen! Bist du wenigstens zufrieden mit deinem Werk?!“ „Bitte hör auf Matzu, das ist doch alles gar nicht wahr. Es tut mir leid, dass die Beiden, dass wir dich in letzter Zeit ziemlich wenig beachtet haben, aber es war doch keine böse Absicht. Es tut mir wirklich aufrichtig leid, dass ich dich mit meinem Verhalten verletzt habe…“ „Hör doch endlich mit dieser Heuchelei auf! Mein Bruder ist nicht da, also kannst du offen sprechen und musst niemandem den braven Jungen vorspielen!“ „Matzu, ich..“ „Nein, verdammt noch mal! Ich hasse dich! Ich will nichts mehr von deinen Lügen hören!“ Aus einem Impuls heraus stieß er dem Rothaarigen hart gegen die Brust, vergessend, dass dieser mit dem Rücken zur Treppe stand. Ob des heftigen Stoßes verlor Tatsumi prompt das Gleichgewicht und stürzte rücklings die Treppe herab. Er merkte noch, wie der zu Tode erschrockene Lilahaarigen nach ihm greifen wollte, doch ihre Hände erreichten sich nicht mehr. Bereits bei der ersten Berührung mit den Stufen, wurde alles schwarz um den Fuchs herum und er spürte nicht mehr, wie er die weiteren Male aufschlug und schließlich reglos am Fuße der Treppe liegen blieb. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und? @_@ *anglubsch* An dieser Stelle möchte ich mich bei allen meinen Leser und fleißigen Kommischreibern bedanken, die mir und meinem FF die Treue halten! -^.^- *alle durchknuddel* euer luci-mäuschen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)