Cherchez la Femme! von abgemeldet (nichts ist so wie es scheint und alles hat einen Grund) ================================================================================ Kapitel 19: Lernen, lernen und noch mal lernen ---------------------------------------------- Kapitel 19: Lernen, lernen und noch mal lernen So gut wie diese Nacht hatte Draco noch nie auf Hogwarts geschlafen. Lang hatte das Gespräch mit Callie noch gedauert, bevor er sich verabschiedete – sie ihn eigentlich aus dem Zimmer schmiss – und sich in sein und Blaise’ Zimmer verzog. Kaum hatte sein Kopf das Kissen berührt, tauchte er in die Traumwelt ab, wo Callie und Aris auf ihn warteten. Zum ersten Mal, seit er sexuell aktiv war, hatte Draco einen feuchten Traum. Schlagsahne und Schokosoße spielten eine nicht minder wichtige Rolle darin. Draco war sich nicht sicher, ob Blaise sein Dilemma mitbekommen hatte, ließ es aber auch nicht darauf ankommen es sicher zu stellen. Peinlich genug war es auch so. Wenn Blaise davon Wind bekommen würde, wüsste schon morgen ganz Slytherin davon. ---------- Callie lächelte ihn schüchtern an, als Draco durch den Gemeinschaftsraum auf sie zu schritt. Weich schmiegten ihre Lippen sich an seine, als er einen Kuss auf die Polster hauchte. Niemanden schien es groß zu interessieren. Nur Milli und Blaise grinsten ihn und Callie breit an. Der Rest der Woche verlief komplett unspektakulär, obwohl die Professoren ihre Schüler darauf aufmerksam machten, dass bald die Zwischenprüfungen stattfinden würden. Man konnte es den geschockten Gesichtern ansehen, dass einige Leute komplett die Zeit vergessen und sich überhaupt nicht darauf vorbereitet hatten. Man konnte mit Sicherheit sagen, dass die Bibliothek ab dem heutigen Tag ständig voll sein würde, bzw. man niemals die Bücher dort finden würde, die man gerade bräuchte. Severus und Lucius quittierten es beide mit einem Lächeln, als sie sahen wie Draco mit Callisto umging. Es freute sie zu sehen, dass sie ihre Differenzen anscheinend beseitigt hatten und beide die Situation akzeptierten. ---------- „Draco, wenn du das noch einmal machst, dann flieht Callie glaube ich bald“, lachte Milli auf, als Callisto wieder rot anlief, nachdem Draco ihr wieder etwas ins Ohr geflüstert hatte. Der Blonde schaute unschuldig auf und guckte sich um. „Was denn? Ich tu doch gar nichts!“ Blaise prustete und verschluckte sich an seinem Butterbier. Sie saßen alle zusammen in den „Drei Besen“, glücklich dass endlich Wochenende war und sie wenigstens einen Tag Ruhe vor den Hausaufgaben hatten. Na ja, fast. Immerhin musste Callie nachher noch in die Heulende Hütte. Alle in der kleinen Runde wussten um ihre Trainingsstunden Bescheid und beneideten sie nicht auch noch das Wochenende zum Lernen zu gebrauchen. „Lügen haben kurze Beine, Draco“, meinte Milli lachend und klopfte Blaise auf den Rücken. „Sind meine aber nicht“, protestierte der Angesprochene und drehte sich zu Callie. „Oder?“ Diese hob nur abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf. „Du kannst uns auch einfach nur erzählen, was der liebe Draco dir gesagt hat, Callie. Dann geben wir auch Ruhe.“ „Wer’s glaubt, wird selig“, murmelte Draco zu Callie und hauchte ihr einen Kuss in den Nacken. Es bot sich so gut an, da die Schwarzhaarige ihre Locken heute hoch gesteckt hatte. Callie riss die Augen auf, seine Lippen spürend. So weit waren sie noch nicht! Die flüchtige Berührung jagte einen Schauer über ihren Rücken und sie lief noch ein Tick dunkler an, falls es überhaupt noch möglich war. „Ich muss los“, sprang sie fast schon auf und ihre Freunde sahen sie verdattert an. „Willst du jetzt schon los? Ist doch noch zu früh. Du kannst doch später in die Hütte apparieren“, wunderte sich Blaise. Milli neben ihm nickte. „Es wäre sicherer, wenn wie laufen“, erklärte Draco und stand ebenfalls auf. „Es würde auffallen, wenn wir plötzlich nur zu Dritt wären. Wir bringen Callie zu der Hütte und gehen dann zurück nach Hogwarts.“ „Hättet ihr auch gleich sagen können“, seufzte Milli. Keine zwei Minuten später verließen die vier Freunde das Lokal. „Was denkst du wer kommen wird?“ Blaise legte die Arme um Callie und Milli. Draco quittierte es mit einer gehobenen Augenbraue und zog seine Freundin an sich. „Keine Ahnung. Im Brief stand es würde entweder Sirius, Tom oder Großvater sein. Wahrscheinlich losen sie es aus“, gluckste sie und lehnte sich an Draco. Ihr Arm legte sich wie von selbst um Dracos Mitte. „Kannst uns ja dann erzählen.“ Draco schaute zu Callie runter. Das Mädchen nickte lächelnd. Sie ernteten seltsame fragende Blicke, als sie Hogsmeade verließen. Eine kleine Gruppe blickte ihnen besonders lange nach. Einige Leute schauten besorgt, andere ratlos und wieder andere wütend. Vor dem kaputten Zaun verabschiedete sich Callie von den Slytherins und blinzelte in die Hütte. Draco, Milli und Blaise traten den Weg nach Hogwarts an. ---------- Leise Klavierklänge drangen an Callistos Ohr, als sie im Flur auftauchte. Verwirrt lief sie die Treppen hoch und betrat den Raum, wo sie im dritten Schuljahr zum ersten Mal auf Sirius traf. Dort saß der besagte am Instrument und entlockte diesem eine sinnliche Melodie. „Ich wusste gar nicht, dass du spielen kannst?“ Sirius schaute von den Tasten auf und lächelte. „Ist auch lange her, dass ich das letzte Mal gespielt habe.“ Er ließ vom Instrument ab und stand auf, um Callie aufzufangen, als sie sich in seine Arme schmiss. „Habt ihr ein Los gezogen wer heute kommt?“ Callie konnte sich die Frage nicht verkneifen. Sirius gluckste. „So in etwa. Dad hatte heute keine Zeit und TomTom ist dann auch abgehauen. Sie haben mich nicht mal gefragt. Also – nicht dass ich nein gesagt hätte...“ „Jaja, schon klar, Sirius. Hast dann auch die Möglichkeit Severus zu sehen“, zwinkerte sie ihm zu. Sirius räusperte sich und bekam prompt leicht rosa Wangen. „Ähm... ja. Wenn wir hier fertig sind, dann gehe ich ihn besuchen. Er weiß noch nichts davon“, grinste Tatze und Callie kicherte. „Er wird sich freuen.“ „Genau“, lachte Sirius auf. „Und was mich freuen würde ist wenn wir uns deinen Kräften zuwenden. Wir wollen solche Unfälle in Zukunft vermeiden.“ Er führte Callisto zu der Couch, welche noch im Zimmer stand. „Würdest du mir vielleicht erstmal sagen was ich überhaupt für Kräfte habe?“ Sirius nickte. „Ja, das wäre am besten, denke ich. Wo fange ich da an?“ Kurz überlegte der Ältere. „Da wäre unser Blick. Normalerweise – so profan es auch klingen mag – ist das ein Todesblick. Wer noch nicht damit umgehen kann, beschwört keinen Tod voraus, sondern „nur“ solche Kleinigkeiten wie in deinem Fall. Du hast Pansy zu einem Squib gemacht und sie ist stumm.“ „Kleinigkeiten nennst du das?“ Callie war immer noch geschockt von der Tatsache, was sie Pansy angetan hatte. Es war ihr nicht geheuer, dass sie dem Mädchen das Leben versaut hatte. Natürlich war es keine Absicht, aber Unwissen schützte vor Strafe nicht. „Der Tod wäre schlimmer gewesen, oder“, smirkte Sirius und Callie nickte letztendlich. „Das dachte ich mir schon. Wir beherrschen außerdem noch zauberstablose Magie, Telepathie...“ „Telepathie?“ „Ja, manche mehr, andere weniger. Tom kann die Leute mit seinen Gedanken beeinflussen, zum Beispiel, und ansonsten können wir uns alle in Gedanken unterhalten“, hörte das Mädchen Sirius’ Stimme in ihrem Kopf und lächelte. „Dann können wir noch blinzeln“, machte ihr Onkel normal weiter, „und unsere Gedanken projizieren.“ „Wie meinst du das?“ „Ich bin mir sicher, du hast es schon mal angewandt, aber nie selber gesehen.“ Ein kleines Lächeln umspielte Sirius’ Lippen, als er aufstand. „Komm mit. Ich zeig’s dir.“ Er winkte Callie an die Wand und blieb davor stehen. „Versuch mal das“, tauchten die Worte, wie eingebrannt auf der Wand auf und Callie riss die Augen auf. Konnte sie das etwa auch? „Denk einfach an was und auch daran, dass andere es sehen sollen. Und konzentriere dich auf die Wand“, ging die Anweisung weiter. „Oh“, entwich Callie, als wenige Sekunden später ihre Gedanken an der Wand auftauchten. „Einfach so“, brannte die Frage neben der Anweisung auf und Sirius lächelte. „Genau so. Du solltest vielleicht mal deine Freunde fragen. Sie haben so was garantiert schon mal gesehen“, meinte er wieder normal. Callie nickte. „Mach ich demnächst. Geht das nur auf Wänden, oder auf anderen Oberflächen auch?“ „Du kannst gerne versuchen es zum Briefchenschreiben im Unterricht zu versuchen“, lachte Black auf, „aber pass auf, dass du den Raum nicht in Flammen aufgehen lässt. Wie wär’s damit – ich geb’ dir einfach mal die Aufgabe es bis zur nächsten Woche zu üben. Mal sehen, wie weit du kommst. Und ja, es ist möglich. Dein Vater und ich haben immer so im Unterricht miteinander kommuniziert. So konnte wir immer noch dem Stoff folgen, denn wenn man das mittels Telepathie macht, dann ist man zu sehr abgelenkt.“ „Aber konnte mein Vater es gut, Telepathie?“ Callie setzte sich wieder hin und Sirius ließ sich neben sie auf die alte Couch fallen. „Ja, besser als ich. Aber deine Mutter hatte es uns allen gezeigt. Als Vampir hast du sehr starke telepathische Fähigkeiten in dir schlummern, Aris. Das wirst du noch früh genug merken.“ „Wie stark war meine Mutter?“ Sirius seufzte und schaute das Mädchen an. Ihre Augen leuchteten türkis in der untergehenden Sonne und der Ältere sah für einen Moment Artemis vor sich. Die Ähnlichkeit war selbst mit schwarzen Haaren verblüffend. „Nun ja, sie ist dafür verantwortlich, dass Severus und ich zueinander fanden.“ Callies Augen weiteten sich. „Wie bitte? Hat sie euch etwa dazu gezwungen?“ Das Mädchen zog die Beine nach sich und drehte sich halb zu ihrem Onkel. Sie war ganz Ohr und er seufzte innerlich. Diese Geschichte zu erzählen würde dauern. Die Kurzfassung würde es heute tun müssen. Sie waren ja eigentlich aus einem anderen Grund in der Heulenden Hütte. „Indirekt. Sie hat gewettet, dass ich nicht den Mumm habe einen Mann zu küssen, was ich natürlich sofort als Herausforderung angenommen habe. Wenn ich gewusst hätte, dass sie mich zu Severus lenkt, hätte ich es natürlich nicht gemacht. Aber deine Mutter war, im Doppelpack mit deinem Vater, der mich ja von Klein auf kannte, eine sehr gefährliche Mischung. Ich könnte heute immer noch darauf wetten, dass James seine Finger im Spiel hatte.“ „Also, hat sie dich darauf gebracht Snape zu küssen“, gluckste Callie. Das wurde ja immer besser! „Und ihn davon abgehalten sich zu wehren. Das war der beste Part. Da stand er also Mitten im Raum – ich glaube er hatte grad heftig mit Lucius über irgendwas diskutiert – als ich zu ihm schritt und ihn küsste. Lucius war komplett geschockt und deine Eltern lachten sich ins Fäustchen. Das interessanteste war jedoch, dass Severus mich auch danach – nachdem der Bann deiner Mutter gelöst wurde – mich nicht zur Schnecke gemacht hatte.“ „Uh, war da jemand in den anderen verliebt?“ Callie behielt keinen Blatt vor dem Mund und Sirius lief sogar kurz rot an. „Bei Merlin, auch wenn du deine Eltern nicht kanntest, hast du so einiges von ihnen geerbt“, seufzte der Schwarzhaarige. „Das nehm ich als Kompliment auf“, grinste Callie. „Und nun wieder zurück zu meiner Frage.“ Der Mann fasste sich an den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein! „Zu deiner Frage: es beruhte auf Gegenseitigkeit. Morgana, nicht mal deine Eltern wussten es! Er war schon länger in mich verliebt und ich war mir noch nicht ganz sicher gewesen. Der Kuss hatte mir den letzten Anstoß gegeben.“ „Hehe, dann haben meine Eltern euch zusammen gebracht.“ Callie fand es unheimlich süß. Niemals hätte sie sich vorstellen können, dass Sirius’ und Snapes Romanze durch ihre Eltern entstanden war. Das hieß auch, dass die beiden schon seit mindestens 18 Jahren zusammen waren! „Ja, da haben sie.“ „Aber wie lange seid ihr jetzt zusammen? Das müssen doch schon mindestens 18 Jahre sein, oder?“ „Hey, wenn du das sagst klingt es ja schon so ewig her! Da fühl ich mich ja alt!“ Lachend griff Sirius nach seiner Nichte und knuddelte sie durch. Callie rief scheinbar empört auf, lachte jedoch in nächsten Moment auf. „Aber ernsthaft – wie lange schon?“ Callie kuschelte sich an ihren Onkel und seufzte. „Du hattest fast Recht. Wir sind jetzt 19 Jahre zusammen.“ Sirius drückte das Mädchen noch einmal an sich, bevor er ihr Luft zum Atmen ließ. „Und noch nicht verheiratet?“ Callie fand es höchst seltsam und überlegte nicht lange, als sie die Frage stellte. Die Antwort ließ sie inne halten. „Wollten wir. Aber...“, Sirius seufzte. Er schaute zu Callisto hinunter und seufzte wieder. „Erst heirateten deine Eltern und als deine Mutter schwanger wurde, wurde sie auch krank. Wir hatten damit zu tun die Situation in der Zaubererwelt zu klären. Dann wurdest du geboren und wir dachten schon Ruhe zu haben, als Dumbledore uns einen Strich durch die Rechnung machte. Und dann verbrachte ich 12 Jahre in Azkaban. Beim Orden mussten wir wieder zurück stecken und nach dem Ministerium hatten mich Tom und Vater in Tartaros eingesperrt gehalten.“ „Ihr musstet wegen mir warten?“ Beinahe hatte Callie angefangen zu weinen. Ihre Augen glänzten und eine einzelne Träne lief ihre Wange entlang. „Ach Kleines“, seufzte Sirius. „Ist doch gut. Du bist nicht Schuld daran. Unsere Zeit wird noch kommen. Und du wirst dabei sein“, schmunzelte er letztendlich und zwinkerte Callisto zu. Sie lächelte schmal zurück. „Und da wir das jetzt geklärt haben, würde ich sagen, wir machen Schluss für heute. Es ist schon ziemlich spät.“ Bei diesen Worten schellte Callies Blick zum Fenster und sie blickte in die Dunkelheit der Nacht. „Oh! Schon so spät?“ Sirius zog die Kleine hoch, als er aufstand. „Jepp, wie die Zeit vergeht... Also, wir sehen uns? Ich weiß noch nicht, wer nächste Woche auftaucht, aber üb’ schon mal die Gedanken zu Papier zu bringen. Ich bin sicher du schaffst es“, zwinkerte er Callie noch ein letztes Mal zu, bevor er sie noch einmal kurz umarmte und auf der Stelle verschwand. „Man sieht sich“, lachte Callie noch Sekunden vorher auf und verschwand ebenfalls. Draco schaute auf, als er ein Geräusch vernahm. Er war noch auf geblieben, um auf Callisto zu warten und nun stand diese im Gemeinschaftsraum. Sie entdeckte ihn und ein Lächeln erhellte ihr Gesicht. Draco lächelte zurück. Er legte sein Buch zur Seite und stand auf. Callie schmiegte sich an ihn, als er sie in eine Umarmung zog. Ohne weitere Worte verschwanden sie in Callies Zimmer. ---------- „Wer war da?“ Draco zog Callie mit sich auf die Couch und sie lehnte sich mit einem leisen Seufzen an. „Sirius“, lächelte sie. „Aber wir haben mehr geredet, als irgendwas gelernt.“ Draco schmunzelte. Das hatte er auch nicht anders erwartet. „Hätte mich auch gewundert, um ehrlich zu sein, wenn ihr bei ersten Mal schon was gemacht hättet.“ Callie hob überrascht den Kopf. „Wie meinst du das?“ „Du hast vor kurzem erst erfahren, wer deine wahre Familie ist. Ihr könnt euch nur selten sehen und natürlich nützt man die Treffen eher um sich auszutauschen, als nur zu trainieren.“ „Na ja, wir haben auch was gelernt“, meinte die Schwarzhaarige leicht beleidigt. „Siehste, da kann ich ja dich fragen, ob du das schon mal gesehen hast.“ Draco schaute sie fragend an. „Ich kann meine Gedanken projizieren. Du hast nicht zufällig mal Worte auf einer Wand auftauchen gesehen?“ Kurz schien der Blonde zu überlegen und dann lachte er kurz auf. „Ja, habe ich. Das erste Mal im Zug nach Hogwarts und dann noch einmal auf Malfoy Manor.“ „Tatsächlich?“ „Ja. Beide Male wolltest du niemanden sehen“, grinste Draco letztendlich. „Cool. Jetzt muss ich das nur mit dem Papier hinkriegen“, seufzte Callie glücklich und gähnte herzlich. „Papier?“ Draco konnte nicht anders, als über das Bild zu schmunzeln. Callie war einfach zu niedlich um wahr zu sein. „Mh“, nickte sie und blinzelte ins schwache Feuer des Kamins, wie eine Katze. „Sirius meinte, ich könnte es versuchen. Muss aber vorsichtig sein und nicht die Schule in Brand stecken“, kicherte das Mädchen. Draco brauchte einige Sekunden, um zu verstehen was sie meinte. Dann klingelte es endlich. „Du meinst deine Gedanken aufs Papier bringen? Dann könnte man sich ja Briefchen im Unterricht schreiben, stimmt’s? Du kannst ja Milli fragen. Ich glaube, sie kann so etwas in der Art auch. Vielleicht kannst du es ja mit ihr üben. Ich bin sicher, sie kann dir ein paar Tipps geben.“ Der Blonde schaute auf Callie hinunter und seufzte leise. Die Kleine war einfach so eingeschlafen. „Callie“, versuchte er sein Glück, doch die Schwarzhaarige reagierte nicht. Er legte seine Hand auf ihre, welche auf seiner Brust ruhte, und schaute wieder ins warme Licht des Kamins. --------- Callie murrte unzufrieden, als eine sanfte Berührung an ihrem Hals, welche eher kitzelte, sie aufweckte. Es war doch Sonntag. Sie konnte doch ausschlafen! Halb im Schlaf griff sie hinter sich und wurde schlagartig wach, als sie etwas spürte, was da nicht hin gehörte. Langsam drehte sie ihren Kopf so weit wie möglich nach Hinten und erstarrte für Sekunden zu Eis. Draco! Er lag hinter ihr und da sein Kopf gegen ihren Nacken gelehnt war, kitzelten seine Haare ihren Hals. Tausende Gedanken schossen durch Callies Kopf, wie er in ihr Bett kam und wie sie überhaupt hin kam, denn sie erinnerte sich daran auf der Couch eingeschlafen zu sein. In seinen Armen! Hatte er sie ins Bett gebracht? Sie umgezogen? Hitze schoss in ihr Gesicht, als sie sich bewusst wurde, dass sie ihr Flanell-Nachthemd trug und er scheinbar mit nacktem Oberkörper schlief. Nackter Oberkörper? Und der Rest? Ihr Herz schlug ihr im Hals, als sie geschockt die Augen zusammenkniff und wieder aufriss. Sie spürte, dass ihre Beine miteinander verschlungen waren. Kurz konzentrierte sie sich und fühlte dann auch, dass er eine Hose trug. Sie atmete die angehaltene Luft aus. Und fühlte seinen Arm um ihre Talje liegen. Warm schmiegte dieser sich an ihren Bauch und hielt sie sicher neben Draco. Sie seufzte und auch er bewegte sich. Callie nutzte die Gelegenheit und drehte sich vorsichtig um. Nun lag sie mit dem Gesicht zu ihm. Mit kindlichem Interesse betrachtete sie sein entspanntes Gesicht. Vorsichtig strich sie ihm die Haare aus der Stirn – sie wollte ihn nicht wecken. Ihre Finger glitten durch sein seidiges Haar, die Augen verfolgten jede Bewegung mit Erstauen. Ihre Hand kam wieder zu seinem Gesicht zurück und sie ließ einen Finger von seiner Schläfe über die sanfte Kurve des Kiefers gleiten. Vorsichtig legte sie die ganze Hand auf seine Wange und er seufzte im Schlaf. Federartig strichen ihre Finger über die weiche Haut und Callie überlegte nicht wirklich lange, bevor sie sich vorbeugte und ihre Lippen an seine legte. Überrascht zuckte sie zurück, als sie eine Art Stromschlag spürte. Noch erstaunter war sie, als Draco sich plötzlich bewegte, sie in seine Arme zog und sein Gesicht in ihrer Halsbeuge versteckte. Kurz zupften seine Lippen an der empfindlichen Stelle an ihrem Hals, bevor er den Kopf wieder hob und Callie aus halb offenen Augen ansah. „Guten Morgen.“ Draco drehte sich auf den Rücken und zog Callie mit sich. Sie landete halb auf ihm und spürte mit pochendem Herzen, wie ihr Bein zwischen seine glitt, als wäre es das Natürlichste der Welt. „Morgen“, hauchte sie und die Welt blieb für einen Augenblick stehen, als sie sich in die Augen schauten. „Es ist gut so“, sagte sie auf einmal leise, und merkte nicht, dass sie ihre Gedanken aussprach. „Was?“ Abwesend strich Draco durch ihre Locken, nicht wirklich im Stande den Blick von Callie abzuwenden. Sie schaute ihn kurz verwirrt an, doch warf sogleich ihre ganzen Sorgen über Bord. „Das Aufwachen mit dir. Es ist schön.“ Callie schenkte ihrem Freund ein Lächeln, dass die Sonne aufging und ihm der Atem stockte. Er nickte nur und wartete ab. Er spürte, dass sie noch was auf dem Herzen hatte und mit sich kämpfte es auszusprechen. „Das können wir öfter machen.“ Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und seufzte. „Auf dein Wort.“ Draco hob seinen Kopf etwas an, um ihr einen Kuss auf die Locken zu geben. „Jeden Tag?“ *********************************************************** Sorry, dass ich euch letzten Monat ohne Chap sitzen ließ. Mein Umzug hat mich doch mehr eingenommen, als ich dachte. Na ja, dafür ist diese Chap um so besser geworden (hoffe ich wenigstens). Ich hoffe ihr hattes viel Spaß beim Lesen. :) LG, Leni :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)