Cherchez la Femme! von abgemeldet (nichts ist so wie es scheint und alles hat einen Grund) ================================================================================ Kapitel 11: Dämonen und Vampire ------------------------------- Kapitel 11: Dämonen und Vampire „Tom, du hast unsere neue Schülerin schon kennen gelernt? Das ist Callisto Rydel.“ Lucius zeigte auf die Schwarzhaarige und Tom dachte im ersten Moment, er hätte sich verhört. Ungläubig schaute er den Blonden an, welcher sehr nahe dran war laut aufzulachen. „Wie bitte“, presste Voldemort aus sich und musterte die Kleine wieder. Diese zuckte unter den Blicken zusammen. „Callisto Rydel?“ Jetzt wusste Tom woher er das Mädchen kannte. Na ja, so gesehen kannte er sie ja nicht. Er hatte sie noch nie gesehen. Aber er wusste wer sie war und wem sie ähnlich sah. „Das glaube ich weniger. Eher Callisto Riddle! Sie sieht doch Artemis wie aus dem Gesicht geschnitten aus.“ Gekonnt ruhig, denn er war eigentlich total aufgekratzt, schritt er auf das Mädchen zu, welches versuchte einen Fluchtweg zu finden. Doch leider gab es keinen. „Ich wusste, dass du mir Recht gibst, Tom.“ Lucius lächelte Callisto leicht an. Das Mädchen schluckte schwer. Was sollten diese Blicke bedeuten? Und wer war Artemis? Was wussten die Männer, was sie nicht wusste? „Weißt du wer ich bin?“ Tom wollte nach dem Mädchen greifen, doch es wich aus. Mit weit aufgerissenen Augen nickte Callisto auf die Frage. „Voldemort“, flüsterte sie panisch und verzweifelt. „Hier seid ihr alle. Ich suche euch schon überall.“ Auf einmal betrat auch Narcissa die Bibliothek. Sie schaute kurz in die Runde und bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Hey, Mom.“ Draco ließ sich kurz umarmen. Dann erblicke die blonde Frau das Problem. „Was habt ihr denn mit dem Mädchen gemacht? Sie ist ja total aufgelöst!“ Schnell schritt sie auf die Schwarzhaarige zu und blieb unmittelbar vor ihr stehen. Sie drängte Tom zu Seite. Callisto schaute zu der Frau hoch und schon kullerten die ersten Tränen aus ihren Augen. Verzweifelt versuchte die Schwarzhaarige diese weg zu wischen, doch es war sinnlos. Sie schluchzte, weil sie sich so hilflos fühlte. Narcissa überlegte nicht lange und umarmte das Mädchen. Sofort klammerte sich die Kleine an die Frau. Strafend schaute diese in die Runde. „Wenn ich erstmal weiß, was ihr angestellt habt, werden wir uns unterhalten. Draco, ihr folgt mir. Ich bringe euch erstmal auf eure Zimmer. Es gibt bald Abendessen.“ Narcissa führte die aufgelöste Callisto an Tom, Lucius und Severus vorbei raus aus der Bibliothek. Die Teenies folgten der Frau schweigend. Die Männer beobachteten die Prozession, bis die Türen hinter Blaise zu fielen. „Ups“, kam es kichernd von Severus und er setzte sich in einen Sessel. „Cissa kam ja ganz schön bestimmend sein. So kennt man sie normalerweise nicht.“ Tom seufzte und tat es seinem Freund gleich. „Ihr habt leicht reden. Ich muss es dann ausbügeln.“ Lucius ließ sich in seinen Chefsessel fallen und seufzte schwer. „Themenwechsel“, Tom setzte sich auf. „Wer ist sie? Oder besser gesagt: Wo kommt sie her?“ Lucius und Severus wussten, dass er Callisto meinte. „Sie geht seit Anfang des Schuljahres in Hogwarts zu Schule“, fing Lucius an. „Und wieso habt ihr sie erst jetzt her gebracht?“ Tom war nicht unbedingt für seine Geduld bekannt. „Weil wir erst vor knapp vier Wochen die ganze Wahrheit über sie erfahren haben. Aber lass mich von vorne beginnen.“ Lucius schaute den Dunklen Lord ernst an und dieser nickte. ---------- Narcissa führte die Kinder in den dritten Stock, wo sich Dracos Zimmer befand. Die anderen Zimmer auf der Etage hatte sie für die restlichen Slytherins fertig gemacht. Callisto hatte sie immer noch im Arm, obwohl das Mädchen nicht mehr weinte. Trotzdem klammerte sie sich an die Frau. Bei ihr fühlte sich die Schwarzhaarige sicher, weil sie gesehen hatte, wie die Frau mit Tom umgegangen war. Und er hatte ihr nichts getan. Das war seltsam. „Schnappt euch alle ein Zimmer. Da stehen überall Namen an den Türen. Ich bringe die Kleine in ihrs.“ Keiner wagte es der Hausherrin zu widersprechen. Sofort verzogen sich die Kids in die Zimmer. Narcissa führte die verstörte Schwarzhaarige in das Zimmer, was dem von Draco direkt gegenüber lag. Callisto achtete recht wenig auf ihre Umgebung, bis sie eine Sitzunterlage unter sich spürte und auf einmal in himmelblaue Augen schaute. „Hallo, ich bin Narcissa Malfoy, Dracos Mutter. Du musst Callisto sein. Mein Mann und mein Sohn haben mir schon einiges über dich erzählt.“ Cissa lächelte das Mädchen an, welches schwer schluckte. Was wusste sie alles, fragte sich die Kleine. Was genau hatten Lucius und Draco über sie erzählt? „Nett sie kennen zu lernen, Mrs Malfoy.“ Callisto würgte sich ein halbherziges Lächeln ab. Ihre Gedanken wollten nicht zur Ruhe kommen, denn sie dachte immer noch an die Worte von Voldemort. Callisto Riddle. Der Name schwirrte ihr im Kopf herum, doch sie wusste irgendwoher, dass der Dunkle Lord Recht hatte. Der Name war richtig. Es war ihr Name. Na ja, fast. Etwas fehlte noch. Sie wusste bloß nicht was. Aber es fühlte sich richtiger an als Callisto Rydel. „Du kannst mich ruhig Narcissa nennen. Fühl dich hier ganz wie zu Hause. Deine Sachen sind schon im Schrank dort drüben.“ Die Schwarzhaarige wurde aus den Gedanken gerissen, als Narcissa weiter sprach. Und genau das wollte die Frau erreichen. Dass das Mädchen wieder zur Ruhe kam. Callisto schaute sich im Zimmer um, das für die nächste Woche ihrs sein würde. Erstmal fiel ihr auf, dass es sehr groß war. Es war sogar größer als das Wohnzimmer und die Küche der Dursleys zusammen. Ein riesiges Bett stand drin, auf welchem Callisto nun saß. Dann noch ein Tisch mit einem Stuhl, ein Bücherregal, ein Kleiderschrank und eine Sofaecke vor dem Kamin. Die großen Fenster mit weinroten Vorhängen führten in den Garten. Allgemein war das Zimmer in Rottönen gehalten. Und es gefiel Callie sehr. „Dahinten ist die Tür ins Bad. Du kannst dich dort frisch machen vor dem Essen, wenn du magst. Ich werde den Anderen sagen, sie sollen dich abholen, wenn wir dinieren.“ Cissa spürte, dass sie aus dem Mädchen kein Wort rauskriegen würde. Erstmal musste die Kleine sich beruhigen. Deshalb verschwand die Blonde aus dem Zimmer. Callisto hatte es gerade so mitbekommen. Sie seufzte. Das konnte noch heiter werden. Sie und Voldemort in einem Haus. Stöhnend ließ sich die Schwarzhaarige auf die Kissen hinter ihr fallen. Und dann fiel ihr etwas auf. Ohne zu blinzeln starrte sie in den weinroten Himmel des Bettes. Snape, Malfoy Sn, Voldemort, Mrs Malfoy… sie schienen alle etwas zu wissen, dass sie alle sie so normal behandelten. Callisto war sich sicher, dass Lucius allen schon erzählt hatte, dass sie Harry war. Irgendwas lief hier doch gewaltig schief. Die Frage war nur WAS??? ---------- Kurz vor sechs Uhr trafen sich Blaise, Milli und Pansy auf dem Flur. Ohne sich abzusprechen schritten sie an die Türen der zwei Zimmer, welche von Draco und Callie bewohnt wurden. Dabei klopfte Blaise an die Tür von Draco und Milli an die von Callisto, während Pansy in der Mitte stehen blieb. Und von beiden Seiten erklang ein synchrones „Herein“. Die Slytherins schauten etwas verdutzt, doch sagten nichts. Nur ein wissendes Lächeln erschien auf den Gesichtern von Blaise und Milli. Pansy, jedoch, schaute wie ein Muggelauto. „Essen“, riefen dann alle drei im Chor und keine zehn Sekunden später wurden die Türen aufgerissen. Callisto und Draco standen in den gegenüber liegenden Türrahmen und schauten zuerst… zu einander. Callie lief leicht rot an, als sie bemerkte, wie Blaise über den Anblick gluckste. Auch Milli konnte sich kaum zusammenreißen. Draco erging es genauso wie Callie. Er wurde sogar etwas rot um die Nasenspitze. Einzig Pansy behielt einen kühlen – fast schon kalten Kopf – und schritt zu Draco. Sie umarmte den Blonden und gab ihm einen Kuss auf die Wange. War ja klar, was sie damit verdeutlichen wollte. Callie registrierte dies mit einem Schulterzucken. In Wirklichkeit zog sich alles in ihrem Inneren zusammen. Ihr wurde die Luft knapp. Sie bemerkte nicht, dass ihre Augen sich verdunkelten. „Komm schon, Callie. Die Wand wird nicht tot umfallen, nur weil du sie anguckst.“ Auf einmal stand Milli vor der Nase der Schwarzhaarigen und diese zuckte vor Schreck zusammen. Sofort nahmen die Augen ihre normale Farbe an. Milli atmete in Gedanken erleichtert auf. Viel zu Spanisch kam ihr der Blick ihrer Freundin vor. „Erschreck mich nie wieder so, Milli!“ Das Mädchen schubste ihre Mitschülerin leicht und diese gluckste. Die Blonde hatte ziemlich genau mitbekommen, dass Callie nicht die Wand, sondern Pansy mit den Blicken aufspießte. Sie stutzte. War es nicht so, dass die Blutdämonen tatsächlich mit ihren Blicken töten konnten? Sie musste mit Callisto darüber reden. Nicht, dass noch ein Unglück passierte. „Los, ab mit dir.“ Millicent schnappte nach Callistos Hand und zog die Schwarzhaarige hinter sich her, dass diese ihren Blick von Pansy und Draco abwenden musste. Draco hingegen war davon gar nicht begeistert. Nur hielt ihn das klebende Etwas an seinem Arm davon ab zu Callie zu gehen und mit ihr zu reden. Langsam wurde Pansy wirklich unausstehlich. ---------- Je näher sie dem Speisesaal kamen, desto unruhiger wurde Callisto. Es war ihr klar, dass Voldemort anwesend sein würde. Doch es war ihr ein Rätsel, wie sie sich benehmen sollte. Normal? Abgedreht? Sollte sie Angst haben? Oder doch nicht? Sollte sie sich selbst zu erkennen geben? Oder wusste Voldemort bereits, dass sie Harry war? Würde man sie da drin entlarven und anschließend töten, oder würde sich ein neuer Weg öffnen? Draco riss die Türen auf und alle folgten ihm. Milli musste ihre Freundin fast schon hinein zerren. Callie wollte partout nicht rein gehen. Doch letztendlich gab die Kleine den Widerstand auf und setzte sich an den Tisch. Sie war nicht unbedingt überrascht, dass sie Voldemort gegenüber saß. Somit war sie das ganze Essen über den Blicken seiner roten Augen ausgesetzt. Diese schienen allerdings mehr Interesse als etwas anderes widerzuspiegeln. Trotzdem konnte Callie nur wenig zu sich nehmen, weil sie einfach zu nervös war. Ihr Magen zog sich zu einem reinen Nervenbündel zusammen. „Narcissa, das Essen war wieder einmal köstlich. Ich danke dir für die Einladung.“ Tom lächelte die blonde Frau an, als das Essen aufgegessen und verschwunden war. Diese nickte als Dank für den Lob. „Ich habe den Nachtisch in den Kaminsalon bringen lassen. Ich schlage also vor, dass wir uns alle dahin bewegen.“ Unbemerkt sah sie zu Callisto und ihr fiel auf, wie das Mädchen bei den Worten leicht zusammen zuckte. Sicher hatte sie gedacht, dass sie nach dem Essen in ihrem Zimmer verschwinden konnte, doch diese Rechnung hatte sie ohne die anwesenden Personen gemacht. Somit hatte die Kleine keine Wahl, als der Einladung zu folgen. Sie wollte doch nicht unhöflich sein. Tatsächlich stand im Kaminsalon ein voller Tisch mit Pudding, Kuchen, Törtchen und einfachen Früchten. Draco, Blaise, Milli und Pansy stürzten sich auf die Süßigkeiten und besetzten damit das große Sofa. Schüchtern folgte Callie den vier. Sie setzte sich auf die Couch und sah die Erwachsenen abwartend an. Sie wusste, dass jetzt ein Gespräch folgen würde. Stand nur die Frage, wer anfangen würde. Lucius, Narcissa, Severus und Tom besahen das recht verwundert. Das vor dem Essen furchterfüllte Mädchen sah sie jetzt ernst an, als würde sie wissen, was sie ihr zu erzählen hatten. „Hey, Callie? Willst du kein Nachtisch?“ Erst jetzt bemerkte Blaise, und auch die Anderen, dass die Schwarzhaarige einfach nur da saß und auf etwas zu warten schien. Callisto lächelte den Blauhaarigen an und schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich bin satt.“ Dann schaute sie wieder zu den Erwachsenen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blickte trotzig in die Runde. Unter ihren Blicken setzten sich Lucius und Narcissa auf die kleine Couch. Severus und Tom besetzten die Sessel. Dann schauten sie sich an, als würden sie einander dazu animieren anzufangen. Callisto seufzte. Eigentlich sollte sie hier die meiste Angst haben und nicht die vier. Endlich meldete sich Narcissa zu Wort. „Wie gefällt dir dein Zimmer, Callisto?“ Das Mädchen stöhnte innerlich auf. Das durfte doch nicht wahr sein! Solche Angsthasen! Man muss das Kind doch gleich beim Namen nennen und nicht um den heißen Brei herum reden. „Wollen wir den Smalltalk nicht gleich weg lassen und damit anfangen, dass ihr alle wisst, dass ich Harry Potter bin?“ Das Mädchen sah, wie Voldemort leicht lächelte, doch von der Seite ereichten sie überraschte und geschockte Ausrufe. „WAS HEIßT HIER: DU BIST HARRY POTTER?“ Pansy, Blaise und Millicent schauten ihre Freundin verblüfft an. Pansy verzog schon fast angewidert das Gesicht. Blaise und Milli waren einfach nur verwirrt. Callie schaute zu Draco, welcher mit den Schultern zuckte. Was wollte die Schwarzhaarige hören? „Du hast gesagt, dass ich es niemandem sagen soll. Denkst du, ich mache etwas, nachdem deine Augen so rot geglüht haben?“ Perplex schaute die Kleine den Blonden an. Sie verstand nur Bahnhof. „Wie? Geglüht? Wie meinst du das?“ Draco seufzte. „Na, wie bei Tom, wenn er sauer ist. War ganz niedlich anzusehen.“ Er klimperte mit den Augen, Callisto anschauend. Diese guckte sich ungläubig um und sah, wie Lucius Tom zunickte. „Niedlich nennst du das, Draco?“ Belustigt schaute Tom zu dem Blonden und dieser zuckte mit den Schultern. Der Dunkle Lord schaute daraufhin zu dem Mädchen und als sich ihre Blicke trafen, spürte Callisto ein vertrautes Gefühl durch ihren Körper jagen. „Erklärt mir bitte einer, was hier eigentlich läuft? Blutdämon, Vampir, rot glühende Augen… Ich verstehe nichts mehr.“ Verzweifelt schaute Callisto zu den Erwachsenen. Nur schwer schluckte sie ihre Tränen hinunter. „Du bist meine Nichte“, sagte Tom schlicht. Die Augen der Schwarzhaarigen weiteten sich ungläubig. Auch die anderen Slytherins schauten ihren Meister total verwirrt an. Hatte dieser noch alle Besen auf dem Quidditchfeld? „Nichte oder Neffe“, kam es auf einmal glucksend von Draco. Tom lächelte auch. Er wusste, dass Draco es war, welcher das Geheimnis um die Person des Mädchens lüftete. Somit war sein Einwand ganz logisch. „Nichte. Ein Mädchen wurde geboren. Die Erbin des Dämonenreichs.“ „Wow-wow-wow! Jetzt mal ganz langsam mit den jungen Hippogreifen! Was bedeutet: deine Nichte und was heißt hier Erbin?“ Callisto war aufgesprungen, doch Milli zog sie wieder zurück. Das Mädchen plumpste auf das Sofa. Sie schaute ihre Nachbarin leicht erbost an. „Ich denke eher, ich fange ganz von vorne an. Wäre es dir recht?“ Tom wartete ab, bis Callisto nickte. Und wie er von vorne anfangen sollte. Schließlich wollte sie es ganz genau wissen. „Ich bitte drum“, flüsterte sie laut. Tom seufzte. Musste er die ganze Geschichte jetzt noch einmal an Licht holen. Dabei dachte er, es wäre seit 16 Jahren abgehackt. Er beugte sich vor, legte die Unterarme auf seinen Beinen ab und atmete tief durch. Dann schaute er wieder zu Callisto. Das Mädchen hatte ihre Knie an sich gezogen und mit den Armen umschlungen. Sie wartete auf seine Worte. Tom wusste eigentlich nicht recht, wie er anfangen sollte. „Der, von dem du denkst, dass er dein Vater war, ist es wirklich gewesen. Jedoch war sein Name nicht James Potter. Dein Vater war James Riddle, mein jüngerer Bruder. Wir waren die Erben des Dämonenreichs. Nachdem ich dem Thron entsagt hatte, wurde dein Vater zum rechtmäßigen Nachfolger. Er heiratete gleich nach der Schule die Tochter des Vampirfürsten, Artemis. Er liebte sie vom ganzen Herzen, doch als sie ein Jahr später schwanger wurde sah man, dass ihr Schicksal mit deiner Geburt besiegelt wurde. Von Anfang an war klar, dass sie sterben würde. Deswegen kümmerte sich dein Vater sehr schnell darum, eine Ersatzmutter für dich zu finden, denn du konntest schlecht ohne eine aufwachsen. Er fand sie in seiner guten Freundin aus der Schulzeit Lily Evans. Diese erklärte sich bereit sich um dich zu kümmern. Sie wusste, dass James ein Blutdämon war und auch, dass du ein Dämon-Vampir-Mix werden würdest. Deine Mutter wurde in einen Schlaf versetzt, als die Geburt näher rückte. Es musste Zeit gewonnen werden, um die Zauberwelt im Glauben zu lassen, dass du ein rechtmäßiges Kind von Lily und James warst. Und um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen, zogen sie nach Godric’s Hollow. Doch leider kam ihnen Dumbledore auf die Schliche. Der alte Mann war gegen sämtliche Dämonen in der Zauberwelt. Deswegen jagte er mich damals schon. Es gelang uns dich nach der Geburt in die Zauberwelt zu schaffen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Ein ganzes Jahr lang konnten sich James und Lily verstecken. Jedoch kam ein gewisser Verrat auf, denn wir viel zu spät bemerkten. Als Dumbledore James und Lily angriff, war keiner von uns in der Nähe. Es gab einen Kampf mit Zaubern weitab von Godric’s Hollow. Sie hatten aus dem Hinterhalt angegriffen. Es war auch ein Ehepaar Potter zwischen ihnen, welche im Kampf getötet wurden. Ich selber wurde schwer verletzt und bekam nicht mit, dass mein eigener Bruder zur gleichen Zeit ermordet wurde. Als wir an der Unglücksstelle ankamen, fanden wir nur einen Haufen abgebrannter Steine wieder. Keine Anzeichen von Überlebenden, doch auch keine Körper. Ich spürte allerdings, dass es schon längst zu spät war. James und Lily waren tot. Genauso du – davon gingen wir aus, denn nirgends konnten wir Gegenbeweise finden. Knapp eine Woche später hörte ich zum ersten Mal von der Prophezeiung. Zu der Zeit war ich unter getaucht, bzw. musste ich in der Dämonenwelt für Ruhe sorgen. Alle wollten einen Krieg gegen die Zauber, welche ihren Thronfolger auf dem Gewissen hatten. Doch damals wusste ich nicht, dass es Dumbledore und seine Leute waren. Mir fehlte es an Beweisen. Als ich sie hatte, ließ ich ihn umbringen, denn ich wusste, dass das Zauberministerium mir keinen Glauben schenken würde. Das war im letzten Schuljahr. Der Prophezeiung glaubte ich allerdings und eröffnete eine Jagd nach dem vermeidlichen Helden Harry Potter. Jedoch nur um die Wahrheit über die Umstände seiner Ernennung zum Helden heraus zu bekommen. Ich ließ Nachforschungen anstellen, doch alles war so benebelt, dass keiner eine glaubwürdige Aussage machen konnte. Dumbledore hatte sich viel Mühe gegeben, die Spuren zu verwischen. Somit konnte ich nicht einmal ahnen, dass du es warst.“ Tom setzte sich wieder auf und raufte seine Haare. Er achtete auf keinen im Raum außer Callisto. Er versuchte zu verstehen, was in dem Mädchen vor sich ging, denn sie saß mit versteinertem Gesicht da. Callisto starrte in die Ferne. Toms Worte erreichten sie und viele kleine Rädchen in ihrem Kopf fingen an sich zu drehen. Dumbledore – es war wieder dieser senile alte Mann. Was hatte dieser sich davon versprochen? Er hatte einen Krieg angezettelt, welcher viele Leben gekostet hatte. Wie konnte dieser mit der Schuld leben? Wie konnte Dumbledore Harry in die Augen schauen und dabei so ruhig bleiben? Hatte er keine Schuldgefühle? Er hatte seine Eltern auf dem Gewissen. Und spielte trotzdem die Rolle des besorgten Großvaters. Tränen traten in Callistos Augen. Bevor das Mädchen sich versah, liefen schon die ersten Tropfen ihre Wangen entlang. Callie schniefte und wusch sich übers Gesicht. Sie durfte jetzt keine Schwäche zeigen. Dufte sie dem ganzen Glauben schenken? Durfte sie wirklich zulassen, dass Voldemort, gegen welchen sie/Harry sechs Jahre lang Krieg geführt hatte, auf einmal ihr Verwandter war und ihr nun die Familiengeschichte offenbarte? Konnte das wirklich wahr sein? „Du sagtest, dass ich als Mädchen geboren wurde. Wieso war ich denn bis zu meinem 17. Geburtstag ein Junge?“ Alle zuckten zusammen, als die feste Stimme der Schwarzhaarigen erklang. Niemand hatte erwartet, dass sie es so gut vertrug. Ernst sah sie Tom in die Augen. Dieser erwiderte ihren Blick. Allein er konnte den Schmerz, die Wut und das Misstrauen in ihren Augen lesen. Auch die Frage sprühte nur so vor Skepsis. „Von der Geburt an hattest du dich zu Vollmond immer in einen Jungen verwandelt. Dies war auch notwendig, denn als Mädchen hätten dich die Vampire niemals akzeptiert. Obwohl James ganz schön geschockt war, als es zum ersten Mal passierte. Es ist nun mal immer noch das Problem, dass es zu wenige weibliche Blutdämonen und genauso wenige männliche Vampire gibt. Die Blutdämonen hätten keinen neuen König akzeptiert und die Vampire keine Königin. Die Verwandlung war abzusehen. Dumbledore muss es gewusst haben und belegte dich mit einem Fluch, welcher zusätzlich deine vampirische und dämonischen Kräfte blockierte. Aber denk nicht, dass deine Narbe von diesem stammte. Sie war wirklich von dem Avada Kedavra. Allerdings nicht von mir, sondern wahrscheinlich von Dumbledore persönlich. Er wollte dich umbringen, aber als es nicht ging – kam ein anderer Fluch zum Einsatz. Apropos, ich sehe, dass du sie nicht mehr hast.“ Tom lächelte das Mädchen zuversichtlich an, als ihre Hand automatisch hochfuhr und die Stelle, an welcher die Narbe mal gewesen war, berührte. Leicht nickte das Mädchen. „Trotzdem… wieso ausgerechnet zum 17. Geburtstag?“ „Du wurdest volljährig – vergiss es nicht. Entweder war der Fluch schon viel zu schwach, weil Dumbledore tot war, oder deine Kräfte haben die Oberhand gewonnen. Wobei ich denken, es war eine Mischung von beidem. Dumbledore hatte keinen Einfluss mehr auf dich. Sein Fluch verlor an Macht. Deine Kräfte wurden nicht mehr blockiert und konnten sich frei entfalten – du hattest dich in ein Mädchen verwandelt. Und seit dem geht es im gewohnten Rhythmus weiter, dass du dich zu den drei Vollmondnächten in einen Jungen verwandelst.“ „Und was ist mit den ganzen Erinnerungen von Snape? Der Spiegel Nerhegeb? War alles, was Sirius mir über meine Eltern erzählt hatte, eine Lüge? Was ist mit den Geistern am Friedhof? Das kommt doch nicht von ungefähr!“ Callie verfolgte die Erzählung sehr genau und mit viel Argwohn. Irgendwie wollte das Ganze kein Gesamtbild ergeben. Aufgebracht stellte sie weitere Fragen, ohne an die Konsequenzen zu denken. „Die Erinnerungen aller damaligen Schüler von Hogwarts wurde von Dumbledore verändert. Man glaubt kaum, wie viel Macht der Alte hatte“, meldete sich Severus auf einmal zu Wort. Verwirrt schaute Callie den Mann an. „Uns allen war es bekannt, dass James Toms Bruder war. Eine Zeit lang hatten wir es vergessen, doch nach Toms Wiedergeburt kehrten die Erinnerungen zurück. Deswegen musste auch Dumbledore daran glauben. Und wenn du fragen willst, wie es denn kommen konnte, dass Tom, allen Erzählungen nach, einen Muggelvater hatte, tja… diese Manipulation ist aufs Konto der lieben Dämonen zurück zu führen.“ Sev grinste Tom an und dieser seufzte. „Tatsächlich wussten es nur die Personen die ganze Wahrheit, die zu meinen Gefolgsleuten zählten. Was denkst du, wie viele Zauberer mit gleichem Nachnamen neben einander leben, ohne verwandt zu sein? Wir verbreiteten die Wahrheit nicht öffentlich. Es war schon selten genug, dass Blutdämonen in der Zauberwelt lebten. Und was den Spiegel betrifft – vergiss nicht, dass er einem nur das zeigt, was man sehen will. Du hast dir James und Lily gewünscht und das hat er dir gezeigt.“ Das Mädchen nickte nachdenklich. Tom hatte Recht. Dumbledore hatte sie damals schon aufgeklärt, dass dies der Fall war. Immerhin hatte Ron sich mit dem Quidditch-Pokal darin gesehen. „Allerdings kann ich dir die Geister auf dem Friedhof nicht erklären, wenn ich ehrlich sein soll. Ich habe eher das Gefühl, dass es an deinem alten Zauberstab lag und nicht an meinem. Aber du hast ja jetzt einen Neuen.“ Die Schwarzhaarige nickte. „Mir kam es freilich vor, als hätte Ollivander mich erkannt. Er war sich sehr sicher, als er mir den neuen Stab übergab. Ich habe ihn für alle Fälle mit einem Obliviate belegt gehabt. Das schien mir richtig.“ Tom lächelte leicht. „Das wäre nicht nötig gewesen, aber jetzt ist es eh zu spät. Er hat dich tatsächlich erkannt und überreichte dir den Zauberstab, welchen dein Vater damals schon für dich anfertigen ließ.“ Callie schaute etwas perplex auf die Worte. Tom entgegnete ihren Blick. „Tatsächlich?“ Schnell packte das Mädchen ihren Stab aus und sah ihn sich an. „Und ich habe mich schon gewundert, wieso er mich so an deinen erinnert.“ Voldemort schmunzelte. „Liegt alles in der Familie.“ „Und was kommt jetzt?“ Sie schaute zu ihrem… langsam sollte sie sich daran gewöhnen, aber würde sie es so schnell können (?)… Onkel. Dieser verstand sofort, was sie meinte. „Wir werden, am besten gleich morgen, ins Dämonenreich reisen. Dein Großvater wird sich freuen.“ Die Augen der Schwarzhaarigen weiteten sich. „Großvater?“ „Natürlich“, Tom gluckste, als er das geschockte Gesicht sah. „Aha.“ Callisto schluckte. „Und wir müssen eine kleine Änderung bezüglich deines Namens vornehmen.“ Der Dunkle Lord blitzte die Schwarzhaarige an. Diese schluckte. Daran hatte sie nicht gedacht. Das hatte sie total vergessen. „Und die wäre?“ „Na ja, Callisto war schon richtig, denn das ist dein zweiter Vorname. Der erste ist Aris. Das klingt sowohl weiblich, als auch männlich. James hatte sich damals nach dem ersten Vollmond drei Tage lang über einen geeigneten Vornamen den Kopf zerbrochen. Letztendlich wurdest du auf den Namen Aris Callisto Slytherin Draculea getauft.“ „SLYTHERIN“, rief Callisto geschockt und stöhnte auf. Die Kleine war kurz davor durch zudrehen, doch Millis Hand auf ihrer Schulter holte sie wieder auf den Boden zurück. Dankbar schaute sie zu der Blonden. Sie hatte auch keine Ahnung, wieso sie so auf ihren ersten Nachnamen reagierte. Dabei war der zweite doch genauso Furcht einflößend. „Natürlich. Dass ich von Salazar Slytherin abstamme, ist keine Erfindung. Es ist eine gnadenlose Realität. Er ist mein, also auch deines Vaters, Vater. Er ist dein Großvater. Und wenn du dich fragst, wieso du nicht Riddle heißt – Slytherin ist dein offizieller Nachname. Riddle gilt nur für die Zauberwelt.“ „Oh. Mein. Gott“, konnte Callie nur sagen. Für mehr fehlten ihr komplett die Worte. Das wurde ihr alles langsam zuviel. Sie sollte die Enkelin von Salazar Slytherin sein? Um wie viel Grad hatte sich die Welt denn nun gedreht? „Und jetzt wird es langsam Zeit schlafen zu gehen“, meldete sich auf einmal Narcissa völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Alle schauten sie verdattert an, doch sie war unerbittlich und scheuchte die Kinder aus dem Salon in Richtung ihrer Zimmer. Auch Callisto verabschiedete sich von allen. „Hey, Tom, du hast ihr ja nichts über Sirius gesagt.“ Als die Tür hinter der Schwarzhaarigen zuging, wandte sich Lucius an seinen Freund. Dieser lächelte süffisant. Severus bekam beim Namen des Ex-Gryffindors große Augen und kicherte leise. „Ein paar Überraschungen wollte ich noch aufsparen. Morgen wird sie es selbst sehen. Ich freue mich schon auf ihr Gesicht.“ Severus und Lucius lachten auf, denn Toms Gesicht sprach gerade Bände. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)