Das Herz des weißen Drachen von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- Kapitel 15 Nach einer Weile musste er verschnaufen, er spürte die zahlreichen Verletzungen, die sie ihm beigebracht hatte. Verdammt, warum hatte er auch nur die Rüstung abgelegt, er war blind in ihre Falle getappt. „Was ist jetzt anders als vorhin, he. Du scheinst kein bisschen Müde zu sein.“ Sie lachte amüsiert, verschränkte die Arme vor der Brust „Dir ist es wirklich nicht aufgefallen, dabei hast du doch immer danach gesucht, du und dein Zwillingsbruder. Jetzt ist es direkt vor deinen Augen und du siehst es immer noch nicht, dann muss ich dir dabei wohl helfen.“ Sie nahm den Schwertgriff in beide Hände, hob ihn auf Brusthöhe, schloss kurz die Augen, als sie diese wieder öffnete, sah er in ein hellblaues Augenpaar. ‚Drachenaugen’ schoss es ihm durch den Kopf. Langsam senkte sie die Klinge in seine Richtung „Jetzt sieh her“ Sie blies leicht über ihr Schwert, zuerst war nichts zu sehen, aber dann züngelten kleine blaue Flammen von ihrem rechten Arm, über die Hand, das Schwert, entluden sich schließlich als Blitze in den Boden und rasten auf ihren Gegner zu, der sich geistesgegenwärtig zur Seite warf. Von überall brüllten die Drachen, kurzzeitig war die Luft ringsherum mit diesen Energieentladungen erfüllt und wer genau hinsah, konnte die feinen Verbindungen zwischen dem Schwert, Serena und den Drachen erkennen. Ungläubig starrte er die junge Frau an, das war unmöglich, wie war ihr das, in so kurzer Zeit, nur gelungen? Um diese Stärke und diese intensive Verbindung zu den Drachen aufzubauen, hätte sie von klein auf trainiert werden müssen. Niemand wusste besser als er, dass das nicht der Fall war, auch bei ihrem ersten Besuch, hier in Gesyria, hatte sie keine Ahnung, zu was sie fähig sein konnte. Warum jetzt, ausgerechnet jetzt ist sie im Vollbesitz ihrer Fähigkeiten, sie zu töten wird weitaus schwieriger, als gedacht. Von einer zur anderen Sekunde war es vorbei. „Ich hab dir gezeigt, zu was ich fähig bin, jetzt bist du dran. Zeig mir, was in dir steckt“ Er stand auf „Gut, dann kämpfen wir richtig“ Seto krampfte sich der Magen zusammen, wenn das bisher nur Spielkram war, wie würde es dann weitergehen? Schon drangen die beiden Kontrahenten auf einander ein, mit einer Schnelligkeit, das man ihnen mit Blicken kaum folgen konnte. Keiner schien zu ermüden, jeder suchte nach einer Schwäche des anderen. „Wie töte man den Kerl eigentlich, muss sie ihm den Kopf abschlagen oder so was in der Art?“ vergebens wartete er auf eine Antwort, daher sah er Baltrok direkt an. „Keine Ahnung“ gab er unwirsch zu. ‚Hoffentlich weiß Serena wie’ dachte der junge Mann in seiner schwarzen Rüstung gequält. Die Kämpfenden hielten kurz inne, Serena stützte sich lässig auf ihr Schwert „Bevor ich es vergesse“ plauderte sie leichthin „ ich kenne deinen wunden Punkt, die Stelle, die mir erlaubt dich endgültig zu vernichten“ Reflexartig fasste sich der Riese auf dem Kopf, ärgerte sich wieder, Helm und Rüstung abgelegt zu haben. Sein Ärger verstärkte sich noch, als er ihr höhnisches Grinsen sah „Du scheinst mir nicht mit viel Verstand gesegnet zu sein oder du hast deinen Körper nicht unter Kontrolle. Ein Glück für mich, denn jetzt kenne ich die genaue Stelle“ Schon wieder hatte sie ihn ausgetrickst, das durfte ihm nicht noch mal passieren, das wäre sonst sein Ende. Er führte sein Schwert jetzt mit beiden Händen, war um einiges vorsichtiger geworden. Er kam ihr ein paar Mal sehr nahe, sie konnte nur im letzten Moment unter der Klinge wegtauchen. Die Zeit schien für alle stillzustehen, niemand rührte sich, nicht einmal die Pferde. Serena kämpfte, wartete auf die Gelegenheit ihr Vorhaben auszuführen, wenig später bot sie sich ihr. Ihr Gegner machte einen Ausfallschritt auf sie zu, um sie mit dem Schwert zu durchbohren, sie nutzte die Gelegenheit. Mit einer denkbar knappen Seitwärtsbewegung wich sie der Klinge aus, machte zwei Sätze nach vorne, stieß sich vom Boden ab, landete mit einem Fuß kurz auf seinem vorgestrecktem Bein, stieß sich wieder ab, nutzte seinen Schwertarm ebenfalls, um Schwung zu bekommen, landete mit einer Drehung auf seinen Schultern, dort trieb sie ihm ihr Schwert bis zum Heft in den hinteren Teil des Schädels, mit einem Rückwärtssalto brachte sie sich in Sicherheit. All das dauerte nicht länger als ein Wimpernschlag. Totenstille. Nicht ein einziger Laut war zu hören. Der Riese stand immer noch. Erstaunen machte sich in seinem Gesicht breit, er konnte nicht begreifen, was eben geschehen war. Er wollte was sagen, brachte aber nur ein Röcheln zu stande, dann sank er auf die Knie, fiel nach vorne, mit dem Gesicht in den Staub. Doch das merkte er schon nicht mehr. Blaue Flammen und Blitze breiteten sich von ihrem Schwert her aus, hüllten den Leichnam ein, verzerrten ihn. Die letzte Flamme erlosch und es lag nur noch das Schwert da. Serena hob es auf, es war schwer wie Blei. Eine Bewegung bei dem gegnerischen Heer ließ sie aufsehen, einer der Männer glaubte eine Chance zu haben, betont lässig stützte sie sich wieder auf ihr Schwert, sah demjenigen entgegen. Ihr Blick schien zu sagen; Komm nur, du bist der Nächste. Das genügte, der Mann hielt inne, warf die Waffen zu Boden. Sie gaben auf, kapitulierten, waren froh mit dem Leben davon zu kommen. Sheherazade landete bei ihr, mühsam zog sie sich auf ihr Pferd, ritt auf Baltrock zu, hielt vor ihm an „Meine Aufgabe ist erfüllt, den Rest könnt ihr ja wohl alleine“ Bitterkeit und Ironie schwangen in ihrer Stimme mit. Seto sah sie an „Können wir jetzt zurück?“ Traurig sah sie ihn an „Du musst alleine gehen, ich habe hier noch etwas zu tun“ Sie ritt an seine Seite, beugte sich zu ihm rüber, küsste ihn „Ich danke dir für die schöne Zeit und deine Hartnäckigkeit mir gegenüber. Mein Weg endet hier“ Bevor er etwas sagen oder tun konnte, wendete sie ihren Hengst, galoppierte davon. Niemand hatte etwas über ihren Aufenthaltsort erfahren können. Nun war er wieder hier in seiner Welt, hatte keine Ahnung, ob er sie je wieder sehen würde und in die Arme schließen konnte. Tränen stiegen ihm in die Augen, zum ersten mal tröstete der Jüngere den Älteren, solange bis dieser sich beruhigt hatte. Ein paar Tage später klingelte das Telefon, Mokuba nahm das Gespräch an, dann hielt er seinem Bruder den Hörer hin „Hier für dich....ein Doktor sowieso...keine Ahnung“ Seto nahm den Hörer entgegen „Ja, bitte“ er lauschte dem anderen Ende und alle Farbe wich ihm aus dem Gesicht „Was sagen sie da...“ schrie er ins Telefon „....vorgestern schon. Und heute rufen sie erst an. Ich bin gleich da.“ Schnell warf er sich eine Jacke über, sprang in seine Schuhe und rannte aus dem Haus. Verwundert sah Mokuba hinter ihm her, er hob den Hörer auf, den sein Bruder achtlos beiseite geworfen hatte. Der Doktor war immer noch in der Leitung und entschuldigte sich, er hatte gar nicht bemerkt, das ihm keiner mehr zuhörte. Auf Mokubas Bitte hin, erzählte er ihm das gleiche noch mal, nachdem das Gespräch beendet war, dachte Mokuba ‚Kein Wunder das Seto ausgetickt ist’. Ein mittelalterlich gekleidetes Pärchen, hatte vor zwei Tagen eine junge Frau in die Klinik gebracht, diese war in einem sehr schlechten, gesundheitlichen Zustand. Sie sagten dem Arzt, wen er informieren sollte, doch kämpfte er bis heute um das Leben der jungen Frau. Jetzt, wo sie stabil war, hatte er erst die Zeit gefunden anzurufen. An dem aufheulenden Motor eines Sportwagens, hörte Mokuba, das sein Bruder auf den Weg ins Krankenhaus war. Er beeilte sich, ihm nachzufahren. In der Klinik holte er ihn ein, Seto sprach gerade mit einem Arzt, als er dazu kam „....trotzdem ist ihr Zustand kritisch. Haben sie eine Ahnung, was die arme Frau mitgemacht hat, denn ihr Körper weißt Spuren von Kampf oder Folter auf..... Nein.... naja, gehen sie ruhig zu ihr“ Mokuba sah seinen Bruder an, keine Regung war zu erkennen, aber er kannte ihn gut genug, um zu wissen, wie es in ihm aussah. Sie wandten sich ab, um in das Krankenzimmer zu gehen, da hielt der Arzt Seto noch mal auf „Einen Augenblick, da ist noch etwas......“ mehr hörte Mokuba nicht, er war weitergegangen, betrat nun das Zimmer. Im ersten Moment erkannte er Serena nicht, die Frau im Krankenbett vor ihm, war ein Schatten ihrer selbst, das Gesicht eingefallen und bleich. Vorsichtig nahm er ihre Hand, die Finger waren lang, dünn und eiskalt, fast wie Totenhände. Seto betrat das Zimmer, Mokuba drehte sich zu ihm um, das Entsetzen im Blick, er wollte was sagen, brachte aber keinen Ton raus. Die Farbe wich aus Setos Gesicht, als er Serena sah, es schnürte ihm die Kehle zu, Tränen schossen ihm in die Augen. Sanft küsste er ihre Lippen, streichelte ihr Gesicht, dann setzte er sich ans Bett, nahm die andere Hand in seine. Kein Wort hatte er gesagt, selbst wenn er gewollt hätte, wäre kein Ton über seine Lippen gekommen, zu groß war der Schmerz, den er im Augenblick empfand. Der jüngere hatte sich an die andere Seite gesetzt, schwieg ebenfalls, nur das gleichmäßige Piepen des Überwachungsmonitors war zu hören. Nach einer Weile sagte der Ältere „Morgen ist dein großer Tag, du hast doch sicher noch viel zu tun?“ der Angesprochene nickte nur „Dann geh, mach deine Arbeit, du musst nicht hier bleiben“ in dem Gesicht des Jüngeren spiegelten sich widersprüchliche Gefühle wieder, schließlich fragte er „ Willst du Morgen die Eröffnungsrede halten?“ Seto schüttelte den Kopf „Nein.....ich bleibe hier, bis sie aufwacht oder.....“ für immer einschläft, wollte er sagen, brachte es aber nicht fertig „Mokuba, ich vertraue dir, du kriegst das Morgen schon hin, da bin ich mir ganz sicher“ „Ich soll wirklich nicht bleiben?“ „Nein, das brauchst du wirklich nicht“ Mokuba stand auf und ging, an der Tür drehte er sich noch mal um „Ruf mich sofort an, wenn sich irgendetwas an ihrem Zustand ändert, ja“ „Mach ich, Bruderherz“ Erst im Büro, wo seine Freunde auf ihn warteten, konnte er die Gedanken an Serena beiseite schieben. Die Drei fuhren ins Kaiba-Land, um vor Ort die allerletzten Vorbereitungen zu treffen. Am nächsten Morgen war ihm mulmig zumute, immer wieder ging er im Gedanken alles durch, als das Event endlich eröffnet war, flog die Zeit nur so dahin, das ganze dauerte drei Tage. Die drei Freunde wurden vom Erfolg dieser Veranstaltung völlig überrascht, viele hatten sich angemeldet, um sich zu duellieren, Karten zu tauschen oder zu kaufen, ihre Kostüme vorzustellen und vieles, vieles mehr. Im ganzen Park liefen Cosplayer herum, posierten, genossen es ihrem Hobby zu frönen. Von der Presse bekamen sie ein dickes Lob über den Ablauf und die Organisation. Mokuba war glücklich und zufrieden, nur das Seto und Serena nicht hier sein konnten, betrübte ihn etwas. Dann waren die tollen Tage vorbei, erledigt und zufrieden saßen die Freunde zusammen, feierten ein bisschen, überlegten, was sie nun machen wollten. Allen Dreien hatte es großen Spaß gemacht, das hier zu organisieren, sie hatten sich prima ergänzt, da meinte Yugi spaßhaft „Man, das hat so gut geklappt, wir sollten uns Selbständig machen damit“ „Keine schlechte Idee...“ meinte Mokuba grinsend „....wir sollten in ein paar Tagen noch mal darüber reden“ „Cool Alter....“ gab Joey seinen Senf dazu „...... keine Feier ohne Wheeler, Muto, Kaiba oder sie planen eine Feier, haben aber keine Lust dazu, dann rufen Dancing Dragon, wir erledigen das für sie oder....“ Joey entwarf noch ein paar nicht ernstzunehmende Werbeslogans, in diese ausgelassene Stimmung hinein klingelte Mokubas Telefon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)