Something different von mawkish-cherry (-behind the scenes-) ================================================================================ Kapitel 1: Anfang ----------------- Ich saß gelangweilt unter einer großen Linde und hörte Sirius und James beim Pläneschmieden und möglichen Racheakten gegen Snape zu. Ich sah keinerlei Notwendigkeit darin, die beiden von ihrem Vorhaben abzubringen, sondern blickte unbeteiligt auf den großen See hinaus, in dem sich bereits die ersten warmen Sonnenstrahlen brachen. Sicher, ich war Vertrauensschüler, doch andererseits waren sie meine Freunde und ich würde mir lieber die Zunge abbeißen, als sie zu verraten. Ich hatte zwar nichts gegen Snape, doch in letzter Zeit wurde er immer aufmüpfiger und so eine kleine Abreibung konnte ja nicht schaden, oder? Natürlich würden Sirius und James Schniefelus erst dann provozieren, wenn eine größere Menschenmenge versammelt war und sich darunter rein zufällig eine gewisse Lilly Evans befand, die wohl besonders Letztgenannter sehr anziehend fand. Ich grinste. James konnte so ein elender Wichtigtuer sein, wenn er jemanden beeindrucken wollte. „Was ist los, Moony? Lachst du uns aus?“ Ich zuckte leicht zusammen und drehte mich hastig in die Richtung, aus der die Stimme kam. Sirius. Wer auch sonst? Er lächelte spöttisch. „Als würde ich es wagen, je-„ begann ich zu antworten, wurde aber sofort von einem breit grinsenden James unterbrochen. „Lass stecken, Remus, das nimmt dir eh keiner ab.“ Tse, ertappt. Sie kannten mich eben bereits lange genug. Entspannt lehnte ich meinen Kopf an den Baumstamm und blickte in den strahlend blauen Himmel. Sirius und James waren längst wieder dabei, sich unsinnige Scherze auszudenken und Peter...tja, dessen Gesicht schnellte immer wieder panisch zu mir herüber, während er der Unterhaltung von den beiden folgte. Gnädig, wie ich war, senkte ich meinen Schopf und sah ihn an, was er als Anlass nahm, ängstlich näher zu mir zu rutschen und zu wimmern. Er linste verstohlen zu unseren Freunden, die sich noch immer angeregt unterhielten und flüsterte mir ins Ohr. „Remus...willst du nicht langsam mal was unternehmen? Ich meine, du bist doch Vertrauensschüler und ich-äh-ich meine natürlich wir (ich schnaubte spöttisch und Peter lief knallrot an und hustete), bekommen so-sonst noch e-eine Menge Ärger...“ Das war Peter. Immer auf seinen eigenen Vorteil bedacht und schrecklich feige. Lieber ließ er andere den Kopf in die Schlinge stecken, als selbst auch nur einen Finger zu rühren. Im Prinzip gehörte Peter nur aus purem Mitleid zu unserer Truppe. Ständig wurde er verspottet, ausgelacht und verstoßen, ein richtiger Außenseiter. Seitdem er uns als persönlichen Schutz hatte, ließen ihn seine Mitschüler größtenteils in Ruhe, doch vor herabsetzenden Bemerkungen konnten selbst wir ihn nicht schützen. „Warum denn? Wer sagt denn, dass du dich an den Scherzen beteiligen musst, Wurmschwanz?“ Ich machte mir nicht die Mühe, leise zu sprechen. Sirius und James wandten sich um und an ihren Gesichtern erkannte ich, dass sie wussten, worum sich das Gespräch gehandelt hatte. Peter lief, wenn das überhaupt möglich war, noch röter an als sonst und verschwand nach einigen Minuten, weil er, wie er stammelnd hervorbrachte, angeblich eilig auf die Toilette musste. Natürlich wussten wir alle, dass es nur eine Ausrede war. In Peter konnte man lesen wie in einem Buch. Ich unterdrückte einen genervten Seufzer und beobachtete gespannt, wie sich Lilly Evans näherte. Es dauerte keine zwei Sekunden, ehe James auf den Beinen war, anfing idiotisch zu grinsen und sich das Haar zu verstrubbeln. „McKeath dort vorne, Jungs, seht mal...ich werde mal zu ihm rüberschlendern, hat mir gestern die falschen Lösungen für Zaubertränke gesagt...vielleicht werde ich ihm ’ne kleine Lektion verpassen...“ Er lief hastig zu besagtem Jungen hinüber und begann ihn mächtig einzuschüchtern, natürlich alles unter den Beobachtungen von Seiten Evans’. „Er lernt es nie.“ Sirius blickte kopfschüttelnd auf das Spektakel, was sich uns bot. „Wann versteht er endlich, dass er ein Mädchen nur fragen muss, wenn er mit ihr ausgehen will?“ „Vielleicht traut er sich nicht? Es gibt auch Leute, die nicht so wie du auf das andere Geschlecht zugehen können.“ bemerkte ich mit einem genervten Unterton. Sirius war bei weitem der beliebteste Schüler. Seine rebellische Art und seine langen dunklen Haare ließ die Mädchen bereits bei seinem bloßen Anblick loskreischen. „Aah, unser gute Moony ist doch nicht etwa eifersüchtig? Keine Angst, Remilein, du bist und bleibst der Einzige für mich.“ sagte Sirius und lehnte sich grinsend weiter zu mir vor. Ich betrachtete ihn ungerührt. „Wer sagt denn, dass ich auf die Mädchen eifersüchtig bin? Glaub mir, würden die dich gut genug kennen, würde keine von denen mehr mit dir gehen wollen.“ Er warf mir einen bitterbösen Blick zu und verzog sich schmollend auf den Baum. Lächelnd beobachtete ich seine bockige Mine und schlenderte in seine Nähe. Hochmütig blickte er auf mich herab. Ich seufzte. „Also gut, ich bin nur und ganz allein auf deine Verehrerinnen eifersüchtig, weil du so ein toller, fantastisch aussehender Typ bist, zufrieden?“ Sirius strahlte und warf sich auf mich. „Natürrrlich.“ schnurrte er und wuschelte mir durch die Haare. Lachend wälzten wir uns auf der Wiese herum, bis James wiederkam und uns auseinander scheuchte, weil Lilly Evans ihn gefragt hatte, ob das seine kindischen Freunde waren. Sirius drehte sich im Laufen um und streckte Lilly die Zunge raus. Unglücklicherweise sah James das und jagte ihn bis hoch in den Gemeinschaftsraum. Grinsend folgte ich den beiden. Ich mochte Sirius. Er heiterte mich auf, wenn ich traurig war und ließ einen nie im Stich. Gewissermaßen hatte ich zu jedem meiner Freunde eine andere Bindung. Peter hatte nie eine solche Rolle für mich gespielt, wie es Sirius und James taten. Er tat mir leid, aber das war auch schon alles. Dagegen hatte ich riesigen Respekt vor James. Okay, er war manchmal ein Aufschneider, aber ansonsten konnte ich nichts Negatives an ihm entdecken. Ich würde ihm das natürlich niemals sagen, aber im Insgeheimen betrachtete ich ihn als eine Art Bruder. Tja, und Sirius...der hatte schon immer eine Sonderstellung in meinem Leben. Man konnte ihm nie böse sein, alle Schüler mochten ihn. Wüsste ich, wie ich es in Worte fassen kann, was er mir bedeutet, würde es hier stehen, doch das kann ich nicht. Ich war mir nicht mal selbst darüber im Klaren, welche Bindung wir hatten, aber es war eine enge, das stand fest. Als ich den Gemeinschaftsraum betrat, fläzte Sirius geschafft auf dem Sofa herum, während ich James aus dem Schlafsaal fluchen hörte. „Was ist denn los?“ fragte ich verwundert. „Er hat eine Verabredung mit Lilly am See und findet seine Badehose nicht.“ erklärte er mir träge und wedelte kurz mit der Hand. Ich grinste und setzte mich neben ihn. Eine Weile lang sagte keiner von uns beiden ein Wort und ich starrte geistesabwesend in das prasselnde Kaminfeuer. „Hey Remus...stört es dich, wenn ich so viele Mädchen abschleppe?“ Irritiert blickte ich zu ihm hinüber. Er sah merkwürdig verlegen aus. Es herrschte Stille, da ich nicht wusste, was ich antworten sollte. „Es...ist doch deine Sache, nicht? Wenn du damit glücklich bist...“ Ich ließ den Satz unvollendet. Er grummelte. „Das war keine Antwort auf meine Frage.“ erwiderte er hartnäckig. Ich atmete geräuschvoll aus. „Du kennst doch das Ende des Satzes.“ „Was für ein Ende?“ „Sirius...du weißt, was ich meine.“ „Dann würde ich nicht fragen, wenn ich es wüsste.“ Tat er nur so oder wusste er es wirklich nicht? Na schön, dann würde ich es eben erklären, war ja keine große Sache. „Wenn du damit glücklich bist, bin...-bin ich auch glücklich...das ist das Ende.“ Keine große Sache. Warum stotterte ich dann so? Er sah mich an und seine Augen wurden eine Spur dunkler. „Wirklich Remus?“ Seine Stimme war tief und während des Redens rutschte er ein Stück näher zu mir. „Si-sicher.“ Verdammt, warum stotterte ich nur? Er berührte versehentlich meine Hände und zuckte erschrocken zurück. „Sorry...deine Hände sind ja eiskalt.“ Er musterte mich besorgt. Ich brachte keinen Ton heraus, sondern wandte mein Gesicht ab und starrte wieder ins Feuer. Die Gedanken wirbelten wild in meinem Kopf herum. Ohne Vorwarnung zog er meine Hände in seine eigenen, die groß und warm waren und bedachte mich mit einem schiefen Lächeln. „Wenn das Feuer schon nicht ausreicht...“ Ich brachte ein klitzekleines Grinsen zustande und rückte von selbst aus näher zu ihm. Es war ein seltsames Gefühl, Hand in Hand dazusitzen, aber unangenehm war es keineswegs. Wir saßen den ganzen Abend lang so, ohne uns zu rühren und hinterher fragte ich mich, wo die ganze Zeit geblieben war. Als James nach Stunden lautstark das Zimmer betrat, fuhren wir hastig auseinander und Sirius platzierte seine Hände wieder auf dem Sofakissen. Meine Hände wurden augenblicklich eiskalt und gleichzeitig vermisste ich den Kontakt mit seiner Haut. „Lasst uns schlafengehen, Leute, ich bin hundemüde.“ gähnte James und schlappte in den Schlafsaal. Wir folgten ihm, als wäre nichts gewesen und machten uns bettfertig. Nachdem James mit einem kurzen „Gute Nacht.“ seinen Vorhang zugezogen hatte, blieben Sirius und ich noch eine Weile lang stehen und sahen dem Himmel beim Dunkelwerden zu. „Ich mag dich, Moony.“ sagte er leise und seine Augen suchten meinen Blick. Ich flüsterte fast, doch er hörte mich trotzdem. „Ich dich auch, Tatze.“ „Bis morgen.“ sagte ich und kroch ins Bett. „Bis morgen.“ sagte er und verschwand hinter dem Vorhang. Freundschaft und Liebe liegen oft nebeneinander, denke ich, und ich manchen Fällen können sie sogar miteinander verschmelzen. ~~~~~~~ jaah...eig. sollte es ein one-shot werden, aber meine schwester hat genervt und nun ist es eben ein two-shot...gebt mir kommis ^____^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)