Head over heels in love von abgemeldet ("Wie angelt man sich seinen Quidditch-Kapitän?") ================================================================================ Kapitel 4: Besondere Weckmethoden --------------------------------- Regel 4 - Tue am darauf folgenden Tag, als sei nichts gewesen Schon seit geschlagenen zwei Minuten versuchte ich diese penetrant lauter werdende Stimme zu ignorieren. Mein Schädel brummte ohnehin schon doll genug. Warum bei Merlin musste Oliver alles nur noch schlimmer machen? Ok, sein schottischer Akzent war dermaßen sexy. Aber musste er denn gleich wieder rumbrüllen? Murrend drehte ich mich auf den Bauch und vergrub mein Gesicht in eins der flauschigen Kopfkissen. MOMENT MAL? OLIVER!? Hier im Schlafsaal der Mädchen? Mit einem Mal war ich hellwach und fuhr hoch. “Wa-Was machst du hier?”, fragte ich völlig irritiert und strich mir meine widerspenstigen blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht. Oh nein! Ich musste mit Sicherheit unmöglich aussehen. Oliver stand einfach nur da und glotzte mich verständnislos an. In meinem Kopf begann es zu arbeiten. Heute war Sonntag - mein Faulenzer-Tag und gestern war Samstag. Wir waren in Hogsmeade gewesen. Danach auf einen der Quidditch-Türme und wir haben gefeiert, getrunken, gespielt und geküs-...!!! Ganz genau meine Süße. Du hast diesen heißen Hüter vor dir geküsst! Zwei Mal sogar! Oh! Es fiel mir wieder alles ein, ... RUHE! Ich musste jetzt einfach Ruhe bewahren. Nur keine Panik. Ich musste mich an diese beschissenen Regeln halten und so tun, als sei rein gar nichts gestern gewesen. Aber das beantwortete trotzdem nicht meine Frage, was Oliver hier um sechs Uhr morgens vor meinem Bett machte. “Katie Bell”, riss mich Wood aus meinen Gedanken und deutete auf seine Kleidung. Quidditch-Klamotten. Hmm~, ja! Darin sah er äußerst scharf aus. Zugegeben nicht so geil wie gestern. Aber immerhin. “Bei Merlin, bist du heute schwer von Begriff”, stöhnte er genervt und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Autsch! Das musste doch weh tun. “Na gut, anscheinend kann ich es dir nicht anders eintrichtern.” Bedrohlich schnell kam er auf mich zu, legte meinen linken Arm über seine Schulter und schlang seinen Arm um meine Taille. Wa-Was sollte das jetzt? Das Blut schoss mir in die Wangen und bevor ich überhaupt wusste, wie mir geschah, hatte er mich über seine Schulter geworfen. Erschrocken quietschte ich auf, sodass jetzt auch der Rest der Mädels im Schlafsaal wach sein musste. Es kamen auch sogleich halb müde Beschwerden bei uns an, die ich geflissentlich ignorierte. Dieser Blödmann von Quidditch-Kapitän sollte mich gefälligst wieder runterlassen! Was hatte ich bitte verbrochen? War er sauer? Wegen dem Gute-Nacht-Kuss gestern? Enttäuscht? Verletzt? Was weiß ich! Ich wollte gefälligst Antworten! Aber irgendwie; ... er roch zu gut. Hmm~, ... das sollte verboten werden: Männer, die so gut riechen und die Sinne der Frauen benebelten. “OLIVER WOOD, lass mich gefälligst runter!” Mein Herz schlug mir bis zum Halse und ich hing da wie ein nasser Sack. Das sah mit Sicherheit nicht schön aus! Verzweifelt fing ich mit meinen Fäusten auf seinen Rücken zu trommeln. Aber es brachte natürlich rein gar nichts und er ging doch tatsächlich schnurstracks Richtung Bad. Oh nein, das würde er nicht wagen. So fies war er nicht. Aber ich wurde anscheinend gleich eines Besseren belehrt. Oliver stieß die Tür mit seinem rechten Fuß auf, ging hinein und setzte mich in eine der Duschkabinen ab. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren und eiskaltes Wasser prasselte auf mich nieder - benetzte mein hauchdünnes Blümchen-Nachthemd. Ich ließ protestierende Laute von mir hören und begann ohne Unterlass zu fluchen. Sofort war ich bis auf die Haut klitschnass. Gütigerweise stellte Wood das Wasser aber nach etwa einer Minute wieder ab und ich lehnte mich fassungslos an die Duschkabinenwand - starrte ihn mit Tellergroßen Augen an. “Ach du scheiße, ... Quidditch-Training?“, fragte ich naiv leise und er rollte mit den Augen. Endlich hatte ich es geschnallt! Hmm~, stimmt er hatte so etwas gestern ein paar Mal erwähnt gehabt. Aber musste er mir denn gleich deswegen eine eiskalte Dusche verpassen? “Na endlich, du hast es erfasst! Die anderen sind mit Sicherheit schon seit geschlagenen 15 Minuten auf dem Quidditch-Feld und du bist mal wieder die Letzte!”, brüllte er schon wieder in einer abnormalen Lautstärke und ich fragte mich augenblicklich, wie sich ein Mensch um 180° Grad drehen konnte, wenn es um Quidditch ging. Mir war dieser freche und neckende Oliver Wood viel lieber, als dieser herrische und dominante Quidditch-Kapitän, der zu allem Unterlass mich jetzt auch noch unverschämt zu mustern begann. Langsam wanderten meine Blicke an meinem Körper hinunter und ich zog scharf die Luft ein. Mein Nachthemd war, dank der Nässe, durchsichtig geworden. Sofort über kreuzte ich beide Arme vor meiner Brust. Ich hatte doch gar nichts drunter! Und zu allem Überfluss sah man auch noch diesen hauchdünnen schwarzen String durchblitzen. Irgendwie kamen mir in dieser absurden Situation doch die merkwürdigsten Gedanken. Zieh ihn zu dir, küss ihn ein weiteres Mal und treibt es gemeinsam unter der Dusche. Warum konnte dieses Stimmchen nicht still sein? Warum musste es mir diese Gedanken auch noch unter die Nase reiben? Das war nicht fair! Ich hätte heulen können. Dabei hatte mein Stimmchen doch irgendwie recht. Ich wollte ihn und zwar augenblicklich! War es eigentlich erlaubt eins zwei Regeln zu überspringen? Unsicher sah ich zu ihm auf. In seinen warmen braunen Augen lag ein eigenartiger neuer Glanz, den ich nicht einzuordnen wusste und ich erschauderte unter seinem intensiven Blick. Er sollte mich nicht so ansehen. Ich schluckte, als er sachte mein Handgelenk umschloss und zu sich zog - aus der Duschkabine heraus. Ich begann, teils vor Kälte teils vor Aufregung, an zu zittern. Mein Herz pochte so laut, dass ich Angst hatte Oliver könnte es hören. Ich wollte etwas sagen, aber mir blieben sämtliche Worte im Halse stecken. “Katie, ich wollte vorher noch...,” begann er leise und kam meinem Gesicht gefährlich nahe. An die Regel denken, an die Regel denken! Scheiß auf die Regel. Das ist deine Chance! Nein, ich konnte einfach nicht und drehte meinen Kopf zur Seite. Mein Gesicht fühlte sich so unglaublich erhitzt an und ich riss im nächsten Moment aber erschrocken meine Augen auf und japste nach Luft. “O-Oliver...”, stotterte ich und biss mir auf die Unterlippe. Seine weichen Lippen lagen unterhalb meines Ohres und sein heißer Atem streifte dort meine empfindliche Haut. Große Güte, da konnte man doch nur schwach werden. Meine Beine fühlten sich sofort wie Wackelpudding an. “Nicht”, protestierte ich halbherzig, als seine Lippen mein Ohrläppchen berührten. Wir duften nicht. Nicht hier. Aber es fühlte sich verdammt noch mal alles so gut an. Das Kribbeln in meinem Bauch hörte einfach nicht mehr auf. Sachte strich er meinem Arm entlang - bescherte mir eine feine Gänsehaut. “Wegen gestern Katie, ... weißt du,” begann Wood ein weiteres Mal, legte sachte zwei Finger unter mein Kinn und drehte mein Gesicht wieder in seine Richtung. Jetzt musste ich ihm wieder in die Augen blicken und hatte Angst in diesen zu versinken. Ich glaubte dann war es wirklich um mich geschehen. Aber wieder ermahnte ich mich. “Was war gestern?”, fragte ich verwundert und in seinen Augen sah ich etwas Enttäuschtes aufblitzen. Es tat mir ja wahnsinnig Leid, aber so lauteten nun mal die Spielregeln. “Ich kann mich an gestern kaum erinnern. Entschuldige, habe ich irgendetwas angestellt?” Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln. “Nun ja, es muss ja einen Grund geben, dass du mich hier in der Dusche vernaschen willst”, meinte ich frech und streckte die Zunge raus. So langsam konnte ich wieder klarer denken. “Ich, ... nun. Nein, mir tut es Leid. Gestern war gar nichts”, meinte Oliver hastig und ließ augenblicklich von mir ab. Nun strahlte er eine gewisse Unruhe und Verlegenheit aus, was mir doch tatsächlich ein kaum merkliches Grinsen entlockte. Aww~, ich mochte diese Seite an ihm. “In 10 Minuten auf dem Quidditch-Feld,” fügte er diesmal etwas strenger hinzu und schob sich vorsichtig an mir vorbei aus dem Badezimmer. +++ Der eisige Wind blies mir heftig um die Ohren und ich fröstelte. Gestern war noch so ein schönes lauwarmes Wetter gewesen und heute? Aber was sollte man auch erwarten? Es tobte der Herbst. Da war alles möglich. Ich bremste kurz ab und begann meine Hände aneinander zu reiben. Sie fühlten sich schon ganz taub an, sodass ich mich noch kaum am Besenstiel festhalten konnte. Dabei waren wir erst seit einer halben Stunde in der Luft. Ein Glück, dass es nicht regnete. Das hätte uns gerade noch gefehlt gehabt. “Bell! Du sollst dich nicht ausruhen, sondern den neuen Spielzug mit Johnson und Alicia einüben!”, brüllte mich Wood heute schon das fünfte Mal an. Ähm, hallo? Das waren gerade mal eben 30 Sekunden gewesen, die ich mir gönnte um mich ein klein wenig aufzuwärmen. Drehte der denn heute völlig durch? Außerdem ... Meine Blicke schweiften zu Angelina und Fred, die beiden waren zunehmend mit sich selber beschäftigt. Und ... George und Alicia warfen sich ebenfalls immer wieder eindeutige Blicke zu, die eigentlich schon alles sagten: ‘Bloß kein Quidditch, sondern heftige Knutscherei’. Also warum hatte er nur mich auf dem Kieker? Vielleicht wegen vorhin? Die Szene unter der Dusche? Daran war er Schuld. Er hatte mich doch überfallen und wollte über gestern reden. “Hörst du mir eigentlich zu?”, bellte er wütend und flog auf mich zu - schwebte wenige Zentimeter neben mir. “Klar, höre ich dir zu. Aber hacke doch nicht immer auf mir herum! Die anderen bewegen sich auch keinen Zentimeter, die haben anscheinend andere Dinge im Kopf.” Sauer warf ich mir die Haare über die Schulter zurück. Einzig allein Harry tat noch etwas und suchte den Schnatz. Wenigstens einer trainierte vernünftig. “Mir reicht es mit euch. Echt! Ich frage mich wie wir das Spiel gegen Ravenclaw gewinnen wollen, wenn alle nur an das Eine denken?!” Oliver war völlig aus dem Häuschen und lief vor Wut schon rot an. Ängstlich schluckte ich und wartete auf die völlige Explosion. Oh nein, oh nein. Jetzt kamen auch noch die Zwillinge auf uns zu. DAS würde das Fass zum überlaufen bringen. Ganz bestimmt! “Wood, nun beruhige dich doch mal. Du solltest echt mal wieder mit einem Mädchen ausgehen. Also ganz langsam ein und ausatmen”, sprach Fred grinsend auf ihn ein und klopfte Oliver auf die Schulter. Falsch, ganz falsch. “Genau, du siehst alles viel zu negativ. Normalerweise wäre heute eigentlich keine Trainingszeit angesetzt. Es ist Sonntag und wir hatten uns auf einen Quidditch freien Tag gefreut.” Auch George gab seine Meinung kund und ich gab dem Rotschopf im Stillen recht. Ein freier Tag wäre mal ganz schön gewesen. Gestern zählte nicht, da war immerhin der Hogsmeade-Besuch angesagt gewesen und diesen Tag durfte man sich einfach nicht entgehen lassen. “Gut. Macht doch was ihr wollt!”, platzte es völlig unerwartet aus Oliver heraus und er warf die Arme hoch in die Luft. "Amüsiert euch, treibt es in der Besenkammer oder was weiß ich wo. Nur spielt das nächste Mal gefälligst vernünftig.” Ungläubig stierten sechs Leute den braunhaarigen Gryffindor an. WAS hatte er da eben gesagt? Diese Wortwahl, ... und er gab uns frei? Nur irgendwie klang das Ganze auch recht verbittert. Was war mit ihm los? Aber darüber konnte ich mir keine weiteren Gedanken machen, denn die anderen fünf brachen in Jubelschreie aus und bedankten sich so überschwänglich bei ihrem Kapitän, dass dieser fast vom Besen flog. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, als Oliver den fünf völlig verdutzt hinterher sah. “Solange es nächstes Mal besser wird”, seufzte er leise und ich grinste etwas. “Das wird es. Ähm, sie wollen heute nun mal alleine sein. Das kann man ihnen wohl nicht verübeln, oder?” Oh man, ich beneidete Alicia und Angelina im Moment. Sie konnten mit ihrem Schatz nun kuscheln und ich? Ich warf einen unauffälligen Blick zu meinem Schwarm, bevor ich langsam wieder Richtung Boden flog. Ein Seufzen entwich mir. Ich hatte noch einen sehr langen Weg vor mir und verschwand frustriert in der Mädchenumkleide. Na toll, meine zwei besten Freundinnen hatten sich natürlich schon längst aus den Staub gemacht und ließen mich einfach allein zurück. Tolle Freundinnen. Aber vielleicht hatte Oliver ja mal nicht vor an irgendwelchen Strategien zu tüfteln, wobei ... Da fiel mir doch glatt etwas ein! Als Nächstes stand doch eine kleine Aufmerksamkeit an und ich wusste auch schon die passende Aufmunterung für meinen süßen Quidditch-Kapitän. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)