Head over heels in love von abgemeldet ("Wie angelt man sich seinen Quidditch-Kapitän?") ================================================================================ Kapitel 2: Schlimmer gehts nimmer --------------------------------- Regel 2 - Zeige ihm, dass du etwas GANZ Besonderes bist Im Pub war es laut und stickig - es sollte sich heute noch als durchaus schwierig erweisen einen Tisch zu ergattern. Aufmerksam ließ ich meine Blicke durch den überfüllten Raum schweifen. Es hielten sich an diesem Samstag besonders viele Sechst- und Siebtklässler auf. Madame Rosmerta hatte alle Hände voll zu tun und eilte von einem Tisch zum Nächsten weiter. “Oh man, meint ihr hier kriegen wir noch einen freien Tisch?”, fragte Alicia zweifelnd und ich ließ von ihren Arm ab, da ich mich die ganze Zeit über bei ihr eingeharkt hatte und zuckte etwas hilflos mit den Schultern. Es wäre regelrecht ein Wunder, wenn wir noch irgendwo Platz finden würden. So voll war es seit langem nicht mehr gewesen. “Lasst das mal unsere Sorge sein.” George ging mit Fred voraus und die beiden schmissen sich mit einen Grinsen ins Getümmel - drängten sich an einigen heftig protestierenden Slytherins vorbei. Na wenn das mal gut ging. “Hoffentlich stellen die beiden nichts Dummes an. Sonst können wir unsere nette Runde hier heute vergessen”, brummte Angelina, die neben Alicia stehen geblieben war und verschränkte ihre Arme vor die Brust. Oh je, der arme Fred. Denn wenn Angelina erst einmal sauer war, konnte sie niemand mehr beruhigen und auf seine Streicheleinheiten konnte der Gute dann wohl auch verzichten. Ein kaum merkliches Grinsen huschte über meine Lippen, wenn ich daran dachte, dass sie ihm eine gehörige Standpauke erteilte. “Mach dir mal keine Sorgen. Die wissen was sie tun”, versicherte Lee ihr, wobei sein Blick aber auf mir lag und er mir kurz frech zuzwinkerte. Stur drehte ich meinen Kopf sofort in die andere Richtung - ich war noch immer sauer auf ihn - und hatte Wood im Blickfeld. Das war doch gleich viel besser. Unauffällig begann ich ihn zu mustern. Es war höchst selten Oliver mal nicht in seinen Quidditch-Klamotten oder Schulkleidung zu sehen. Heute trug er einen eng anliegenden schwarzen Rollkragenpullover und seine graufarbene Jacke hing lässig über seiner rechten Schulter. “Einfach sexy”, murmelte ich mit leiser verträumter Stimme - nicht bewusst, dass ich die zwei Worte laut aussprach und Oliver mich stirnrunzelnd taxierte. "Was ist sexy?” Oh nein. Oh nein. Eine Ausrede musste her und zwar schnell! Hatte Oliver bemerkt, dass er gemeint war? Warum grinste der mich dann so komisch an? Aber seine Augen strahlten definitiv etwas Irritiertes aus. Ein gutes Zeichen. Ok Süße, ganz ruhig bleiben. Denke dir irgend etwas Gescheites aus. Wow, meine innere Stimme war gut. Hach Sarkasmus, wo kamst du denn schon wieder so schnell her? Was sollte ich mir denn bitteschön ausdenken?!! Unter diesen Umständen war es äußerst schwer sich zu konzentrieren! Ah! Er sollte mich gefälligst nicht so schnuckelig ansehen. “Ähm, Ähm, Ähm”, begann ich zu stottern und zeigte wahllos auf irgendeinen Typen im Pub.“Der!?”, spie ich regelrecht und mein Mund klappte die nächsten zwei Sekunden aber wieder abrupt wieder zu. DER? Bist du noch ganz zu retten? Ich sagte, denke dir etwas Gescheites aus. Ieeee~, Marcus Flint. Auch mir wäre das Essen wieder hochgekommen, hätte ich heute gefrühstückt gehabt. Aber was noch viel schlimmer war, dass sich Wood krampfhaft auf die Unterlippe biss und irgendetwas von: “...deswegen also dieser Aufzug, Bell.” - murmelte. Nei~n! Jetzt waren jegliche Chancen vertan. Oliver würde mich nie wieder anschauen, geschweige denn mit mir reden. So wäre dann auch irgendwie die zweite Regel erfüllt worden. Ich war wirklich etwas GANZ Besonders. Jemand, der nun, durch meine eigene Blödheit, auf Woods schlimmsten Erzfeind Flint stand. Das Leben war ja so ungerecht. Aber irgendwie musste ich die Situation doch noch retten können, oder? “So ein Blödsinn. Meine Klamottenwahl hat nichts mit Flint zu tun”, widersprach ich dem süßen, heißen, verdammt gut aussehenden - Ähm... - Quidditch-Kapitän, der mich noch immer fassungslos anstarrte. Verzweifelt hatte ich kurzerhand seinen Oberarm umschlungen und klammerte mich regelrecht an ihn. “Ich finde so einen hässlichen Troll ganz sicher nicht attraktiv.” Dann hätte ich dich auch für verrückt erklärt. Ich hatte schon Angst du leidest an Geschmacksverirrung. Mein Kopf lag leicht im Nacken, da ich zu Oliver aufsehen musste. Bei Merlin, er musste mir einfach glauben. “Eigentlich geht mich das ja nichts an. Aber mit dem Feind anbändeln? Das hätte ich dir wirklich niemals zugetraut. Aber wenn du sagst, dass es nicht so ist...” Seine Stimme klang brüchig und ernst. Glaubte er mir nun oder nicht? Es war wirklich nur ein Versehen. Aber hätte ich die Wahrheit sagen sollen? JA! Dann wäre dir das erspart geblieben! Aber wenn ich die Wahrheit gesagt hätte, wäre ich vor Scham im Boden versunken. Besser das als alles andere. Nun hasst er dich deswegen vielleicht. Ich wollte es zwar nicht zugeben, aber irgendwie hatte diese nervige Stimme recht. Ein etwas ungeduldiges Räuspern ließ mich aus meinen Gedanken hochschrecken. “Da das nun gewissermaßen geklärt ist, du mir fast das Blut im Arm abschnürst und die Weasley-Zwillinge mittlerweile einen Tisch ergattern konnten, würdest du dann vielleicht die Güte besitzen meinen Arm los zulassen, damit wir uns setzen können?” Ich musste ihn mit Sicherheit gerade wie ein Auto anstarren, denn nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, dachte er bestimmt ich sei nicht mehr ganz dicht. “Ähm, ... natürlich”, gab ich peinlich berührt von mir, ließ seinen Arm los und begab mich mit ihm gemeinsam an den Tisch zu unseren Freunden, die uns schon erwarteten. “Was gab es denn noch so Wichtiges zu besprechen?”, wand sich Spinnet neugierig an Wood, nachdem wir alle am Tisch saßen. Oliver hatte sich neben Alicia auf einen freien gepolsterten Stuhl sinken lassen und ich direkt daneben, sodass ich zwischen Lee und meinem Schwarm saß. Wir drei waren die einzigen, die auf Stühlen sitzen konnten, denn George, Fred, Angelina und Alicia hatten sich zu viert auf die Bank gegenüber gequetscht. Was anderes war ihnen auch gar nicht übrig geblieben. “Nichts”, antwortete ich für ihn eine Spur zu hastig, denn meine Freundin zog kritisch eine Augenbraue in die Höhe. War ja klar, dass sie mir nicht glauben würde. Aber dieses Geschehen konnte ich ihr unmöglich vor allen anderen erzählen. “Na gut, dann lasst uns etwas bestellen. Wie wäre es mit etwas Butterbier?” Sie sah kurz fragend in die Runde und jeder nickte. Ja, wieso nicht? Immerhin würden wir hier keinen Feuerwhiskey bekommen. Außer Oliver vielleicht, der als Einziger schon volljährig war. “Zwar langweilig, aber wir können Oliver wohl nicht überreden uns eine Runde Feuerwhiskey zu bestellen oder?” Grinsend wand sich Fred an Wood, der stur seinen Kopf schüttelte. “Kommt nicht in Frage. Ich bekomme wegen euch bestimmt nicht freiwillig Ärger. Schlagt euch das mal schön aus dem Kopf.” Die Antwort von ihm war klar gewesen. Wood würde sich doch nie in Schwierigkeiten bringen wollen. Immerhin, ... wer würde schon freiwillig Strafarbeiten machen wollen? Oder noch schlimmer: Quidditch-Verbot! “Dann nicht. Aber kein Problem. Wie gut, dass wir schon vorgesorgt haben. Wir gehen nachher noch auf einen der Quidditch-Türme”, gab der Rotschopf glucksend von sich. Oh je, was hatten die beiden denn noch mit uns vor? Irgendwie hörte sich das ganz und gar nicht gut an. “Ganz genau George, der Abend soll ja noch lustig werden”, giggelte Fred und ignorierte Angelinas empörten Blick. Auch Oliver schien davon nicht unbedingt sehr begeistert zu sein. Er dachte bestimmt an das Training morgen und keiner würde rechtzeitig aus den Federn kommen. Aber fern bleiben würde unser Quidditch-Kapitän auch nicht. So hatte er wenigstens die Aufsicht und konnte uns noch kontrollieren. Manchmal waren wir wirklich ziemlich schwierig. +++ Der Nachmittag im Drei Besen hatte sich noch ziemlich in die Länge gezogen. Wir hatten etliche Butterbiere mehr im Magen und uns allen war so richtig mollig warm. Außerdem hatte ich endlich etwas Nahrhaftes zu Essen bekommen. Madame Rosmerta konnte wirklich hervorragend kochen. Und Angelina und Alicia kicherten schon seit einigen Minuten ungehalten über die Witze der Zwillinge und auch ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Lee schien auch seinen Spaß zu haben und sogar Wood riss hin und wieder einen neckenden Spruch, der meistens gegen Fred und George ging. “Oliver, ich bin überrascht. Sei doch nicht so gemein zu unseren beiden Lieblingszwillingen”, wand ich mich mit erhobenen Zeigefinger an ihn. “Ganz genau”, kam es zweistimmig von beiden Rotschöpfen. “Ach wieso denn nicht? Das Foltern beim Training reicht mir einfach nicht mehr”, meinte er amüsiert und grinste frech. Bei diesen süßen Grinsen begann mein Magen sofort wieder verrückt zu spielen und kribbelte ungehalten. Auch mein Herz schlug mir bis zum Halse. Seine leuchtenden warmen braunen Augen waren geradewegs auf mich gerichtet. “Sprachlos Katie?” Oliver stupste mit seinen Zeigefinger kurz sachte gegen mein Näschen und ich griff empört nach seinem Handgelenk - hielt es eisern fest. “Keineswegs und du solltest eigentlich wissen, dass man einer Dame gegenüber nicht so frech sein sollte.” Ich ließ sein Handgelenk wieder los und streckte ihm kindisch meine Zunge entgegen. Das machte Spaß! “Welche Dame? Ich sehe keine Dame, sondern nur einen kleinen Wildfang, der mal gezähmt werden sollte”, erwiderte er mit unschuldiger Miene, erhob sich daraufhin aber langsam vom Stuhl und warf sich seine Jacke über. Oh! Wir wollten schon wieder abhauen? Schade, dabei wurde es gerade so lustig. Aber der Abend war ja noch lang und die Zwillinge hatten noch etwas mit uns vor. “Und du bist wohl derjenige, der das wagen will?”, hörte ich Lee Oliver gespielt ehrfürchtig fragen und ich drehte mich neugierig zu beiden Jungen um. Man! Jordan versperrte mir die Sicht auf Oliver! Dabei wollte ich doch sehen, wie er auf die Frage reagierte. Ich wollte gerade an Lee vorbeischielen, als mich auch schon Angelina und Alicia mit einem “Müssen reden” rechts und links packten und mich aus dem Pub hinauszerrten. “Und?”, fragte mich Angelina aufgeregt und stieß mir sanft ihren Ellbogen in die Rippen. Wie und? Meinte sie jetzt etwa Oliver und mich? Sie sah doch, dass da kaum etwas passiert war. “Hast du dich an die Regeln gehalten?”, fragte nun Alicia ungehalten, worauf ich nur ahnungslos mit den Schultern zuckte. Was wollten die denn bitte hören? “Ähm, sag mal bist du blind gewesen, Katie? Nicht nur Lee hat dich die ganze Zeit über angestarrt, sondern auch Oliver. Also aufgefallen bist du auf jeden Fall und das du etwas ganz besonders bist weiß er ja ohnehin. Kommen wir da mal zum Ku-...” “Halt!”, unterbrach ich sie laut, bevor sie überhaupt die Chance bekam diesen Satz zu beenden. An die dritte Regel wollte ich jetzt auf keinen Fall denken! “Ja, aufgefallen schon klar. Aber jetzt denkt Oliver ich stehe auf Flint. Natürlich wollte ich alles sofort wieder hinbiegen, aber ob er mir glaubt?” Fassungslose Gesichtsausdrücke schlugen mir entgegen und abrupt waren meine beiden Freundinnen stehen geblieben. Ok, vielleicht hätte ich ihnen das etwas schonender beibringen können. “Flint?”, krätzte Alicia. “Wie hast du das denn angestellt?”, fragte Angelina und schüttelte angewidert ihren Kopf. Schon klar, Cedric wäre besser gewesen und auch glaubwürdiger. Aber was konnte ich denn dafür, dass gerade Flint dort rumgestanden hatte? Du hättest deine Augen besser aufmachen sollen, wies mich dieses nervige Stimmchen sofort zurecht. Wie ich das doch hasste. “Frag nicht, ich will nicht darüber reden. Ich kriege das auch so hin”, gab ich zuversichtlich von mir. Innerlich sah das aber ganz anders aus. Als nächstes musste ich Oliver küssen. Ich schluckte und spürte, allein an den Gedanken daran, wie mir das Blut in die Wangen schoss. “Ganz genau. So will ich dich hören. Außerdem lockert etwas Feuerwhiskey bekanntlich die Zunge. Und eine grandiose Idee habe ich da zusätzlich auch noch.” Angelina kicherte in sich hinein und ich warf ihr dabei einen zweifelnden Blick zu. Nein, Johnsons Ideen waren nicht gerade die Besten. Das sah man ja allein an diesen bescheuerten 10 Regeln. “Komm schon Katie, schlimmer kann es nicht werden”, versuchte mich Alicia aufzumuntern und wir drei hatten uns wieder in Bewegung gesetzt. Hinter uns marschierten die vier Gryffindor-Jungen und unterhielten sich angeregt. Wir machten uns nun eilig auf den Rückweg nach Hogwarts. Es war etwas frisch geworden und ich fröstelte leicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)