Zuflucht von abgemeldet (Zusammenarbeit mit Renegat11 RL/SB) ================================================================================ Kapitel 1: Rückkehr ------------------- Zuflucht Es war ein seltsames Gefühl, das Remus Lupin beschlich, als er die Straße entlangging. Wobei "Gehen" wohl kaum das richtige Wort dafür war. Der blonde, völlig abgemagerte Mann schlich mit gebeugter Haltung, eingefallenem Gesicht und mit leeren Augen den Weg entlang, bis er schließlich vor einem ihm sehr bekannten Haus stand. Es schien ihm Ewigkeiten her zu sein, wo er hier glücklich gelebt hatte. Die Erinnerungen waren verblasst und wenn er an seine letzte Zeit an diesen Ort dachte, wurde die Kälte, die sein Herz umschlossen hatte, nur noch stärker. Es war lange her gewesen, dass er hier mit seinem Ehemann Sirius Black glückliche Stunden verbracht hatte. Die letzten vor dem Abend, an dem ihre besten Freunde James und Lily Potter getötet wurden. Danach nahm alles seinen Lauf. Nachdem Sirius verhaftet worden war, hatte Remus alles daran gesetzt, dafür zu sorgen, Sirius Unschuld zu beweisen, damit sein Geliebter wieder freikommt. Doch alle Bemühungen waren erfolglos geblieben. Remus hatte damals nur noch eine Möglichkeit gesehen. Er hatte sich selbst gestellt und hatte behauptet, ER und nicht Sirius wäre der Geheimniswahrer gewesen. Und damit hatte der Werwolf Erfolg gehabt. Sirius war entlassen worden und Remus wurde nach Askaban gebracht. Remus wusste nicht mehr, wie lange das nun schon alles her war. Er wusste nur noch, dass er es geschafft hatte, zu fliehen, und dass er jetzt vor Sirius Haustür stand und er nur noch ein paar Schritte von seinem Geliebten entfernt war. Sirius Black, nichts ahnend von seinem nahenden Besuch, ging nervös in seinem Wohnzimmer auf und ab. Als er damals aus Askaban entlassen wurde hatte er schnell erfahren was sein Ehemann Remus Lupin Black für ihn getan hatte. Wie ein Besessener hatte er versucht Remus ein Verfahren zu besorgen, bis man ihm mitteilte, dass Remus in Haft gestorben sei. Da war Sirius Welt zusammengebrochen und nur der Gedanke, dass er der Letzte ihrer alten Gruppe war, der noch da war und somit seinem Patensohn Harry eine Verpflichtung gegenüber hatte, hielt ihn am Leben. Dumbledore selbst war es, der ihn überzeugt hatte, dass er noch in der Lage war sich um Harry zu kümmern, also hatte er eine Therapie begonnen, um mit allem fertig zu werden. Doch jetzt war seine Welt erneut ins Chaos gestürzt worden und zwar durch die Titelstory des Tagespropheten: „Remus Lupin aus Askaban geflohen!“ Remus wusste nicht, warum er zögerte. Er hatte sich so lange nach diesem Augenblick gesehnt. Allein der Gedanke an Sirius hatte ihn die furchtbare Zeit überstehen lassen. Und jetzt stand er hier und traute sich nicht, zu klingeln. Er hatte Angst, das Sirius ihn zurückweisen würde, dass er ihn nicht mehr liebte, dass er jetzt jemand anderen gefunden hatte und ohne ihn ein glückliches Leben führte, dass er ihn vielleicht auch gar nicht wieder erkannte.... Doch trotz seiner Befürchtungen, bewegte sich seine Hand langsam Richtung Türklingel. Ehe er es sich noch anders überlegen konnte, hatte er auch schon gedrückt. Remus schrak von dem Geräusch der Klingel zusammen. Fast wäre er schon wieder umgedreht, doch dann öffnete sich die Tür... Sirius blieb das Herz stehen, als er sah wer da vor ihm stand. Niemand anderes als der Mann, den er nun schon so lange versuchte zu vergessen. Der Mann, von dem er noch fast jede Nacht träumte. Der Mann, den er immer noch abgöttisch liebte. „Remus?“ In diesem Moment konnte der Angesprochene nicht mehr. Als er Sirius gegenüberstand, schossen ihm Tränen in die Augen und hätte er sich nicht am Türrahmen festgehalten, wäre er zu Boden gesunken. „...Siri...“ brachte er mit heiserer, kaum hörbarer Stimme hervor. Erschrocken fing Sirius seine verschollene Liebe auf, als jener ihm entgegen fiel. „Oh Merlin, was ist mit dir Remus?“ Aufgebracht hob Sirius den Werwolf auf seine Arme und trug ihn ins Haus. Verzweifelt klammerte sich Remus an seinen Geliebten. Tränen liefen über sein Gesicht, während er zu begreifen versuchte, dass er nun wirklich wieder zu Hause war... Mit immer großer werdender Besorgnis nahm Sirius seinen Ehemann in Augenschein, der junge Mann schien nicht nur völlig aufgelöst zu sein, sondern auch in einem unglaublich schlechten körperlichen Zustand zu sein. Noch immer fast wie in Trance drängte sich der Blonde an Sirius Körper. Er hatte schon fast vergessen, wie es sich anfühlte, einen warmen Köper zu spüren, oder wie es war, so besorgt angesehen zu werden. Und er erinnerte sich so gut wie gar nicht mehr daran, wie es war, geliebt zu werden. „Oh, mein Remy.“ Fest drückte Sirius den schmalen Körper an sich und vergrub sein Gesicht in den rotblonden Harren, die bis auf ein paar graue Strähnen noch immer so waren, wie er es in Erinnerung hatte. Es dauerte eine ganze Weile, bis Remus aufhörte zu schluchzen. Er genoss jede Sekunde in den Armen seines Geliebten, die ihn wieder daran erinnerten, dass er vor einiger Zeit ein glücklicher Mensch gewesen war, dass es eine Zeit vor Askaban gegeben hatte. Nur widerwillig löste Sirius sich von seinem Ehemann, doch er musste ihm ins Gesicht sehen können, um zu glauben, dass er ihn wirklich wieder hatte. „Moony? Bist das wirklich du?“ Der Werwolf brachte ein schwaches Nicken zustande. „Aber wie ist das möglich?“ zärtlich umrahmten Sirius Hände das Gesicht des Anderen. „Sie haben gesagt du wärst tot.“ „...h...haben sie das?“ fragte Remus mit immer noch sichtlicher Anstrengung etwas ungläubig. Sirius konnte nur nicken, als sich Tränen in seinen Augen sammelten. Auch Remus begann wieder zu weinen. "...aber ich war doch nicht tot...ich habe die ganze Zeit gewartet...ich habe die ganze Zeit gewartet, dass ich dich eines Tages wieder sehe...." „Oh, Remy. Mein Remy.“ Wie um sicher zu gehen, das Remus wirklich da war begann Sirius dessen Gesicht mit Küssen zu bedecken. Der Blonde schloss etwas unsicher die Augen. So sehr er Sirius auch vermisst hatte, aber die zärtlichen Küsse des Anderen waren schon fast zu viel für ihn. „Du bist wirklich hier“ hauchte Sirius in Remus’ Ohr. „Jah... ich bin hier...“ wiederholte der Werwolf leise. „Du darfst nie wieder weg gehen“ fest drückte der Schwarzhaarige den Kleineren an sich. „Hörst du? Lass mich nie wieder allein!“ „Nein, das werde ich nicht...niemals...“ antwortete der Blonde wispernd. „Komm, ich mach uns was zu essen und du erklärst mir was los ist, ja?“ schlug Sirius vor, der natürlich bemerkt hatte wie unnatürlich dünn sein Liebster war. Doch kaum hatte der Schwarzhaarige zu Ende gesprochen, drückte Remus ihn noch fester an sich. Er wollte Sirius nicht gehen lassen, er wollte die ganze Zeit in seinen Armen liegen bleiben, zu groß war immer noch die Angst, Siri würde ihn wieder alleine lassen. „...ich hab keinen Hunger...ich bin einfach nur müde...“ fügte Remus noch hinzu. „Ok, was hältst du dann von einem heißen Bad? Und danach stecken wir dich gleich ins Bett.“ Fragend sah Sirius Remus an. „...ok.“ Fast konnte man auf Remus´ Gesicht ein schwaches Lächeln erkennen. Zärtlich half Sirius dem Anderen auf und führte ihm zum Bad. Während er dann das Wasser in die große Wanne laufen ließ zog Remus sich aus. Schließlich stand Remus nackt und leicht zitternd neben der Badewanne. Mit einem Blick, der aussah, als ob er immer noch nicht ganz zu Hause angekommen war, sah er Sirius an. Jener musste schlucken, als er den geschundenen Körper seines Mannes erblickt. Er wollte fragen was passiert war, doch Remus’ Zittern ließ ihn stumm bleiben und so half er dem Werwolf lieber ins Wasser. Kaum saß der Werwolf im Wasser, kauerte er sich immer noch etwas ängstlich zusammen. Er umschloss mit seinen Armen seine Knie während er mit einer Hand immer noch die des Anderen hielt und nicht gewillt schien, diese so schnell wieder loszulassen. „Shh.“ Sirius kniete sich neben die Wanne und griff nach einem Schwamm. Beruhigend wusch er Remus Rücken. „Bleib ganz ruhig, es ist alles in Ordnung.“ Für einen Moment erschauderte der blonde Mann, doch dann begann er sich unter den vorsichtigen Berührungen sichtlich zu entspannen. „Siehst du, so ein Bad ist dich was Schönes.“ Sirius wrang den Schwamm aus und ließ das Wasser über Remus Kopf laufen. „Früher haben wir oft zusammen gebadet, erinnerst du dich?“ Es dauerte einen Augenblick, doch dann nickte er. Sein Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an. "...jah..." „Das hab ich vermisst, ich hab dich vermisst.“ Als Remus seinen Ehemann daraufhin ansah, waren seine Augen das erste Mal an diesem Abend richtig klar. „Ich habe dich auch vermisst...“ Lächelnd strich der Schwarzhaarige mit dem Schwamm über Remus Wange. Der Blonde erwiderte das Lächeln ganz leicht. Während Sirius den Jüngeren zu ende wusch herrschte eine angenehme und vertraute Stille zwischen ihnen. Als Sirius schließlich fertig war, verließ Remus nur ungern das warme Wasser. Doch als er von dem Anderen in ein großes Badelaken eingewickelt wurde, schmiegte sich der Werwolf sofort wieder an seinen Ehemann. „Na komm, ich bring dich ins Bett.“ „ok...“ widerstandslos ließ sich Remus ins Schlafzimmer bringen. Sirius setzte ihn auf dem Bett ab und ging zum Schrank, wo er eine große Kiste hervorholte. Er öffnete sie und sog einen von Remus alten Schlafanzügen hervor. „Meine Therapeutin hat mir geraten deine Sachen weg zu bringen, aber ganz konnte ich es nicht.“ Schweigend nahm der Blonde den Schlafanzug entgegen. „Danke...“ Sirius konnte seine Augen nicht von Remus lassen, als jener sich umzog. „...wieso siehst du mich so an...?“ fragte Remus, der Siri zwar nicht anblickte, aber dennoch genau dessen Blicke auf seinem Körper spürte. „Darf ich das nicht?“ fragte er sanft. „doch...natürlich.“ antwortete der Blonde, als er schließlich fertig umgezogen war. Sirius trat ans Bett und schlug es auf. Sanft aber bestimmt brachte der Schwarzhaarige seinen Mann dazu sich hinzulegen, sodass er Remus zudecken konnte. „Du...du bleibst aber doch hier bei mir, oder...“ „Wenn du das möchtest.“ Der Blonde nickte fast schon stürmisch. „Dann rück rüber.“ Nachdem Remus bereitwillig Platz gemacht und Sirius sich zu ihm gelegt hatte, wurde dieser sofort von Remus fest in die Arme geschlossen. Lächelnd erwiderte Sirius die Umarmung. „Und ich dachte schon, dass ich für immer alleine schlafen müsste.“ Der Blonde vergrub sein Gesicht an Sirius´ Brust und schloss erschöpft die Augen. Er konnte immer noch nicht so richtig realisieren, dass er tatsächlich wieder zu Hause bei Sirius war, dass er es tatsächlich geschafft hatte, aus Askaban zu fliehen und dass er nun nie wieder diese Qualen über sich ergehen lassen musste... Es dauerte nicht lange bis Remus in einen unruhigen, von Alpträumen geplagten Schlaf fiel. „Moony? Baby? Wach auf!“ Erschrocken setzte sich der Werwolf mit einem Ruck auf. „Moony? Bist du ok? Ist alles in Ordnung?“ Besorgt sah Sirius seinen Ehemann an und schloss ihn beschützend in seine Arme. Der Blonde atmete ein paar Mal tief durch. „...es geht schon...“ „Bist du sicher? Du hast mich ganz schön erschreckt.“ „Tut mir Leid...“ „Schon gut, mach dir keine Sorgen, so lange es dir jetzt besser geht.“ Zärtlich strich er durch Remus Haar. Der Werwolf lächelte dankbar und legte sich wieder hin, ohne dabei jedoch Sirius loszulassen. Sirius hielt Remus einfach nur im Arm, während der Werwolf langsam wieder einschlief. Es war nicht das letzte Mal in dieser Nacht, dass Remus von Alpträumen heimgesucht wurde. Doch angesichts Sirius´ liebevoller Fürsorge beruhigte sich der Werwolf jedes Mal schnell wieder und schließlich schafften es die Beiden sogar, ein paar Stunden durchzuschlafen, bevor sie spät am nächsten Morgen erwachten. Sirius war etwas früher erwacht, als Remus und so nutzte er die Zeit, den Jüngeren zu beobachten und ihm zärtlich durch die Haare zu streicheln. Auch nachdem der Blonde erwacht war, ließ er die Augen geschlossen und genoss einfach nur Sirius´ Streicheleinheiten. Bereits kurz darauf konnte Sirius der Versuchung nicht mehr widerstehen und beugte sich vor, um einen Kuss auf Remus’ geschlossenes Augenlied zu hauchen. „Mh...“ murmelte Remus verschlafen vor sich hin und schlang vorsichtig lächelnd seine Arme um seinen Ehemann. „Guten Morgen“ hauchte der Schwarzhaarige und küsste Remus’ Nasenspitze. „Mrgn“ „Will da Jemand nicht aufwachen?“ „Bin ich doch schon längst...“ erwiderte Remus und blinzelte ein paar Mal, bevor er Sirius ansah. Als sein Blick über dessen Gesicht wanderte, schien er plötzlich wieder mit den Gedanken weit weg zu sein. „Remy? Woran denkst du?“ Doch Remus blieb ihm die Antwort schuldig. Genauso schnell kehrte er auch wieder zur Gegenwart zurück und zog Sirius Kopf näher zu sich. „...beweise mir, dass ich nicht träume...“ bat der Blonde wispernd, bevor er seine Lippen auf die des Schwarzhaarigen legte. Überrascht zog Sirius die Luft ein, doch lange konnte er der Versuchung, in Form von Remus’ heißem Küssen, nicht widerstehen und so rollte er sich über den Werwolf, um die Kontrolle über die Situation zu erlangen. Verlangend presste Remus seinen Geliebten noch fester an sich. Wie lange hatte er darauf gewartet, wie oft hatte er davon geträumt, dass sie endlich wieder zusammen sein konnten...? Ganz automatisch fuhr er mit seinen Händen über Sirius Rücken. Alle Fragen, die sich in Sirius angesammelt hatten, waren wie weg gefegt und er versank regelrecht in der Leidenschaft, die er seit Jahren nicht mehr gespürt hatte. Er wollte Remus und er wollte ihn jetzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)